HeutMnbsv V Kolonien. nA - V . v I.' V . 4 . r i 'X , , . nirortsrrüs käd 'Zukünstliedeutung der Schutzgebiete sdes'deötschen Neics. -7 -Ihre Betheilizung am Weltkrieg. lbiS?rkZ?,vc?zZnze und'verluste. - Die Entscheidung über ry-': : 'hr kbMM sin s rn.,. 1 . 1 V- 1 1 -1 ng,'an?S lüctin trn gtroar I f tinrn Krieg gleicht dem ein?! f"M KaubspieKr. btl finmt. L schlächterS int Schachtel, der 'h .' . ciif aue öiuc mogttcyzr ei ttnj'JtjamiTfrn skcht, ob nun die Partie g'wiint vdcr vcr7:t. 0 Hot fl ollen!! lbe feine ItTi'iin G?nrmmfnarr niA hmifffin I I' v' ..-.-; w.-,-, . Mr;1iY.4 4,44 k. n.4i444444A AtAnrti-ft IiltilYllI 411 IF I V wm!nitl pider alle Abmachung und Ueberlieferung iden ctritj i die iilxrfttischen Kolonien fgettaatn, log ringebeims., Garnoa durch .die Nesünder. und andere (Miete in der Giibfee dmch die Austrilier besetzen .IaiTm, die Japaner aus Ä,aiitfcfcu ch?tt und ilincn die Marionen, Karolinen 'und Marschallmsel als Theil der Käu verbeut, iiderlciffm. t Im laufenden Jakzr sind gerade dreißig Jahre vergangen, seit da! dcutsifie Reich sich in üdkisekischen Ländern fcsigescht und diesen Besitzstand stetig ausgebaut bat. Die Entmicklimki des deutschen flo lonialreichei war bislang die folgende 0,1 weftn: 1881, Erwerb von Güdtocftafrlu, Togo, Kamerun, Ostafrika und Neu Guinea: IM, Wiednabtr-jüng SSiiu Iandi und bei größten Theile! der übn gen Eomaliliiste an England (im Aus tausch für Helgoland): 1S&7, Besi-tzunz der KiautschouBuckit; 159. Ankauf der Karolinen-, Marianen und Palauinseln von Spanien, Giroei der Hauptinsel der Camosgruppe. Abtretung der beiden Eolomonen Choisel und Asabkl, sowie bei AnrechtcS auf die Tenrjainseln an Eng land; 1911, Erwerb erneS erhcblicken TheileZ dkZ französischen Itonaoaebutel 'Gegen Verzicht vuf politische Reckte in , Marokko und Abtretung deS Gebietes zwi fchen Logone und Schall an Frankreich. . Hanseatischer Kaufmannsgeist. deutscher Forscherdrang und kirchliche MissionZar beit hätten zu einem uten Theil die Wege geebnet, und weitsichtige Männer neudeut schc Zuschnitt; weren es, die trotz aller Gegnerschaft und mannigfaltiger Hern mungen eine alte deutsche Sehnsucht der wirklichtcn. Nicht minder muß ti der ZentrumZpariei hoch angerechnet werden, daß sie schon im Iah? 1888 ihre Gegner fchaft aufgab und die Aufwendungen fiir eine großzügige Kolonialpoliiik bewilligte. In wenigen Jahrzehnten, haben Gebiete, von denen man solckeZ zuletzt wartet hätte, Bedeutung als Kaffee-. Taback und Getreidespender erlangt, Kakao. La nanen. Hanf. Koko-nuß, Cel, Gummi. Baumwolle und sogar Diamanten sind hinzugetreten. Metalle nnd Marmor har reu noch der dlanmaßiqc Ausbeuwng. Durch Bewässerung ist dünn Grund be lebt worden, durch Besamung wurden an dere Landschafte gesund und fieberfrii gemacht. Hafenplatze wurden allen thal den ungelegt, Flußläuse verbessert, durch Fahrstraße und Eisenbahnen nnwirth ich ecende zu Wohnftiitte für arbeit- same Menschen umgcschaffen. Der Kili-! mandscharo ist durch eine Eisenbahn dem modernen Weltverkehr einverleibt. Ka rncrun und Togo erhielten Kabelverbin dung, letztercZ außerdem idurch die größte Tclefunkenstation der Erde) drahtlose Verbindung mit der alten Heimath. Teutsch-Neuguink wö? durch Funkcntelc graphie mit der Insel Jap und dadurch mit dem Weltkabelnctz in Verbindung. Da? eigentliche Eivilisationewerk ging mit den wirthschaftlichen Pionierunternch mungen Hand in Hand. Die Missionen , entfalten eine rege Thätigkeit außerhalb ihrer in kirchlichen uf dem Gebiet des Schulwesens, der Krankenpflege und der Krankhcüsveihütung; wo sie nicht aus reichen, Hai die Regierung entsprechende Vorkehrungen getroffen. Besonders in der Schaffung sanitärer Einrichtungen und Verbreitung bessern hygienischen Grundsätze unter den Eingeborenen hat das deutsche Reich Erkleckliches geleistet. Verheerende Seuchen, wie die Schlafkrank lxit und die Rinderpest, sind in ihrer Ver breiiung erheblich eingeschränkt worden. Die landeskundliche Erforschung wird im großen Maßstab betrieben; Landesauf nähme und Wetterbeobachtungsdienst find entsprechend ausgebaut. Der auswärtige Handel der gesammten Echuhgcbicte söhne Liauthou) bclief sich im lchtm amtlichen LeikikSZjahr, 13. nf 2 Millionen Mark. In der Iikutinen Wcltwirthschof die nur , mit JLilliarden rechnet, ist da eine scheinbar geringfügige Ziffer. ' Diese steigt aber an Werth, wenn man sich v Augen hält, sie uS dem Nicht! entstanden ist. nd ;m Vergleich mit dem dorausgehcnden JeU um 23 Millionen gewachsen ist. Seitdem uS der Kolonialverwaltung der bureaukratische Geist verdrängt und durch eine vraktische. von kaufmännische Geist getragene Leitung abgelöst' den, haben die SchuhgebieZe sich vielversprechend ent wickelt. So verschiedenartig die LebenZ bedwaunaen unter den einzelnen Him melsstrichen, so ist allenthalben eine stetige, dauerhafte Aufwartsbetvegung sestzustil l.'n. Die weike Bevölkerung der Kolonien die km Iah 2300 nur 5000 be- trji. misch aus mehr als das fünffache Mckkm. darunter 9000 Frauen it-sa K'mi,berc man damals nur 2090 MJe.' Ebenso ist das Eisenbahnnetz bis Kilsmeter ewschsen. Xut Zahlen bedeuten msomchr. lZ ma vor JiW knm von einem rschtigm, planma- , . . , r j ., . ...jrx.- T i ri. . -?z forllchttuenoen ocuiien ownia.v tr'''3 swechfü kann. Als eine dtt meist r.rkZlhendk Folgeerscheinungen dieftr r ' . , ' ' .... . I . '.' . " . i.M " 1 " mz?S'Z?" Lw- 1 . r- t - v -L K LUDERITZ BUCHT. SU DWESTArRIKA. V, fr t .iJl:t , t r . Vl". '-f !f r ' ':-r , "! :" ' i j . " . J r ; 1 , -r" r. K. - --, ia !Z 4. . -' ' I ' - J-vY f . ""------y'v - .i'-,.' ' PRINZ WRUDEMAR" AM PIER IN FRIEDRICH " WILHELMHAFEN. NEUMECKLENBUBC großzügigen Kolonial und 'Äeltpolitik kommt ein euer TypuZ de! deutschen Charakters hoch, der deutsche Asrilaner. Südwestafrika war die erste überseeische Besitzung, in der die deutsche Flagge ge bißt wurde, und zwar geschah dieö am 24. April 1884 in der Lüdeiitzbucht (damals Angra Pequens). Die deutsche Kolonie macht den vierten Theil Südafrikas, also der Gebiete zwischen dem Sambesi und dem Kap der guten Hoffnung, aus; das übrige gehört den Engländern und Por tugiesen. TaS trockene, regenarme Klima bedingt die Art der wirthschaftlichen AuZ Nutzung der Kolonie. Der Bodenbau ge schicht mit Hülse künstlicher Bewässerung und ist mehr Gartenkullur auf beschränk ter Fläche als eigentlicher Ackerbau. Das Durch chnittsbild der Land cha t Nt vas dcS subtropischen Steppen und Weide gebicteS. Vom Gesammtumsang sind Z als Weideland (mit 5000 Farmeinheiten) brauchbar. Die größeren Platze, wie Windhuk, Smakopmund, Lüderitzbucht, haben schon jetzt IfflO-LWJ weihe isrn wohncr. Zm Schwemmland der Riviere, h. der periodisch mit Wasser gefüllten Muttällse. iebt es Klein siedlunaen. in denen die Siedler Gemüse-, Obst-, Wein- und Tabackbau betreiben. Außer den d, Grenzflüssen giebt ti in ganz Südafrika keinen, der das ganze Jahr Jahr über Wasser führt. Die Kolonie bat in den letzten zehn Jahren größere Fortschritte gemacht, als irgendeine afrikanische Pflanzung. Man zählt nunmehr an die 1500 Farmm mit 200,000 Stück Großvieh und gegen eine Million Kleinvieh. Die Fleischausfuhr hat hier leine große Zukunft vor sich. In Bezg auf die Verkehrswege stehen die Verhälinifse günstiger als in einer anderen deutschen Kolonie. Die schnellen Fort, schritte wurden vor allem durch die Ent deckung der DiSMantfelder im Jahr 1208 ermöglicht. Die Liideridbuchter Edelsteine lieaen nickt wie die Diamanten der Kapkolonie und Transvaals im gewöhn- lichen Diamani-Mutleigejlein, vem pge- nannten Blauarund, lonvern !o e im Sand und Kies in, der Wüste Namib. Die nördlichsten Fundstellen sind etwa IM r.,1 ., r--4- V. , M.Hk . Ivccuen li0liu; ou vwuiurnunu, südlicbstkn ebenso weit nördlich vom Oranaefluk: am zahlreichsten sind sie bei Lüderitzbucht. Die zweitwichiigpen mi neralischen Bodenschätze liegen m ven Kuvklmme von Tsumeb-Otari. Letzten liefern über M.000 Tonnen Erze jährlich. D Diamanienausbeutk belaust sich out 1z Millionen Karat im Werth von über 15 Millionen Dollars? die grotzlen visyer gefundenen Steine hatte ein Gewicht von 20 bis 80 Karat. Nahezu die Hälfte des Ge ammtwerthS fließt als Diamanten steucr und als Ergebnis der Ausbeute der fiskalischen Felder in die Kasse der Ko lonie. , Unter den Eingeborenen sind die Herero durch ihren unglücklich verlaufenen Auf stand am bekannteste geworden: neben ihnen sind die Bergdamara, die Orambo, die Louentotten und du Bastarde. Milch liiige von Bure und Hottentotten zu nennen. Ostaftika Zst Deutschlands größte und zugleich wichtigstes Schutzgebiet; ei ist nahezu eine Million Quadratkilometer, al 0 veinave ooppeu ig aro ais vas Diitt tcrland. und zählt 8-10 Millionen , . . ,'. ' ) : U ts-- ' - , - i.. ' - - . t 1 . - ,...- - ..- ' ! , ü: " i. K. --- 7... -.--1-, 1 ; t i' . '- 'J - ' . ? . 1 i'-'i-s -' f l : " ,,lc... i 1 x - -1. , t m - ' , 1 ' -45 4. ,' , r S - ' 1 . ' hc..tt - 1 Köpfe. Der größte Theil ist Steppe. DaZ Hochland im Innern stellt die höchste Er Hebung d:S czcsammtcn innerafrilaniscl-en Hochlands -dar. Die Westgienzc fällt mit der großen afrikanischen Wasserscheide zusammen, und zwar zwischen dem Njassasce im Südwesien. der zum System deS Sambesi und durch diestn zum In dischen Ozean gehört, zwischen dem Tan ganjikasee, der durch den Kongo dem Atlantischen Ozean zinöpslichtig ist und dem Viktoriasce im Norden, der sein Wasser durch den Nil in'S Mittelländische Meer abgicbt. An Stelle der Kolonialwaaren, mit d? nen man fchfcchk Erfahrungen .machte, baut man heutzutage in ostafrikanifchen Plantagen Rohstoffprodukte für den Mas fcnbcdarf der europäischen Industrie: Faservflann. Oelfrüchte u. dral. Mit gutem Erfolg hat man es mit der Sisala gave versucht und den Baumwollbau in grötzerkm Maßstab in Angriff genommen. Daneben wird die Kultur des brasiliani chen CereakautschukbaumZ eifrig betrieben. Haupteinaanaspforte der Kolonie ist die Bucht von Dar-e-Salaam, dessen Be deutung seit dem Bau der afrikanischen Zentralbahn auf Kosten Ean ivars ge- stiegen ist. Nördlicher Hafen an der Grenze von Lritisch-Afriia ist Tanga, der Ju gang zu Usambara und dem Kilimand scharogcbiet, die beide als SicdlungSge biet für deutsche Einwanderer von keiner geringen Bedeutung sind. Der Bezirk von Tanga und daS benachbarte Hochland von Usambara bilden den ältesten Pflanzungs dlstnkt von Teutsch-Ostafrika. Hier hat sich zum erstenmal deutsches Kapital zur Anlage von Plantagen in eine überseeische Besitzung hinausgewagt. Das ganze Er,! hebungsgebiet deS Kilimandscharo und seiner gewaltigen Nachbars Meru ist fruchtbar, wasserreich und in susgezeich neteZ Kulturgcbict. In der Steppe kann Weidcwirthschaft getrieben und in den höher gelegenen Strichen können nebe Plantagengewächsen, wie Kaffee, Kaut scnuk und Baumwolle jast alle Nutzge wüchse der gemäßigten Zone angebaut werden. Darum wächst auch die Zghl der deutschen Siedler von Jahr zu Jahr. Durch ganz Ostasrika zieht sich von Norden nach Süden ein tiefer Einsturz. ein gewaltiger mehrere Tagereisen breiter Graben. Jenseüs diese hebt sich daS Hochland noch höher, bis zu !5 und 6000 Fuß Höhe. Tort, in Turn Jramba und Kondoa Jrangi liegen viele fruchtbare und wasserreiche Landschasten. die tS dem deutsche Einwanderer ermöglichen, eini germaße nach gewohnter heimischer Art dem Farmerberuf nachzugehen. Auch Erzreich'.hum ist neuerdings festgestellt wor den und auf 1em Jrambaplateau wurde vor Kurzem ein Goldbergwerk in Betrieb genommen. Ein weiteres wichtiges Pttan ziinaStnritorium liegt in den fruchtbaren Thälern des UlugurgebirgeS; dank der Eisenbahn hat sich dort eine Viewer sprechende Baumwolllultur zu entwickeln begonnen. ES hat sich ergeben, daß die Beschaffenheit dieser ostaftikanischen Baumwolle nichts zu wünschen übrig läßt und daß sie im Wkttbcwerb mit der nordameriianslchen wohl bestehen kann. Echtestes Tropenland ist Kamerun. Die erste bequeme Eingsngspssrte zum Innern dcZ ErdtheilS nach dem grünen .Äokgcblrge und der Nigeimündung bildet 'r.'K to . ;ksi6Jk . I f r f TtT'r-r-:; r t, rri. if " t .f. ANSICHT . VON TSI IMGTAU. r f " -'"w VjjA, v t , if ,? lf V rN ff:- "J. 7VA,t , 1 : A-:',! '''isn' t ' v' - ' I v ; ''V ' l. f : ' , - . ,V ',''. ' ".'I bT'-y ' -' ..- "! ' - . - I l - 1 ci , 4 -v 'fi - i V -? " ' 'J - I SiiJ s . !' . , , - - 1 n: , .J X ' ' ' t " ' -,v (V Vlf'I 1, " i-". ; - '?. 1. s'- i',v,-t- V - -iV ,z CL ' . ' ' 1 ' f 7iv,';'ii' ( r' W r- . i! ' Kr-,' A j t -",, , . r."-. f .. '"' ,, w - A .. .. ; fl , r .r jf - , ' , . ' ' ' . 4.' .'. , , . ' - ,' , .-," O,,4,I, . ' ' ' ' 'v ' t ' S.1 i- -,-.' l ' t 4 ' ' , . -..-i.,, .A..A-J vy HlSSlONS SCHWESTER IN TOGO. der Tuolohafen, den Dr. Nichtigal im folgenreichen Jahr 184 knapp eine Woche vor ,dem Erscheinen der Briten beseht hatte. Hamburger Kaufleute, vor afl'M Wokr.uann, hatten lange vorher hichcr gehandelt. Heute ist Duala eine bcirächt jichc deutsche Tropenstadt. Das Küsten gebiet gehört zu den heißesten und zu gleich regenreichsten Theilen deS afrikani schen Tropengurtels. Die Kolonie selbst ist in ihrem "südlichen Viertel ein Theil de. UrwaldgebietZ des Konaobecken, im vjsdqtn ist sie der großen Cteppenrcgion jflizutheilcn. die sich vom westlichen u dan aucr durch ganz, Afrika bis an die OftZüste und an den Sambesi hinzichi. und deren Zsvrme vom lichte Äald cdc: der Parllandfchaft bis zur trockenen Lrassteppe abwechseln. Den Cchlüssel zur- wirthschaftli'chen Ausnutzung einer Kolonie wie Kamerun bietet, wie fast überall im tropischen schwarzen Erdlheil, die Volkskullur, d. h. die Hebung der Eigenproduktion dcr Ein geborenen. WaZ die. Eingeborenenkultur anbetrifft, so hat sich die Arbeit dcr aer bisbet in der Hc,ptsacke auf die Kautschukgcwmimiig beschränkt: die Kau-! ischuk-Krise deS vergangenen Jahres hat allerdiZigs die künftige Konkurrenzfatug- keit dcS Zamcruner Produktes stark in Frage gestellt. Wie bei den meisten osmattia,kn Stämme, so ist auch bei den Kamerun- negern Die qeivvciieuung yauxi,aa,naz Sache der Weiber. Ucbcrall. wo die Tsetsefliege vorkommt, ist es unmöglich, Pflug und Rind zum Feldbau zu ver- wenden, es kann daher nur Vaaoau ge trieben werden. Sollte eines TageZ schreibt der deutsche Kolonienkenncr Paul Rohrbach ein Mittel gesunden wervcn, daS Rind gegen den Stich der Tsetsefliege immun zu machen, sa Ware , vas waizr scheinlich von entschiedenerem Kulturwerth für jen ganzen dunklen Erdtheil, als vieles andere, um daS man sich müht. Für europäische Besiedlung käme Theile deS inneren Hochlands, vamcnt lich deS klimatisch begünstigten Aiordwe stens in Betracht. Ein Hindernis gälte eS dabei allerdings zu beseitigen, die Dichte der eingeborenen Bevölkerung. Der werthvollste Theil von ' Kamerun dürfte der eigentliche Norden sein, Adamaua. daL sich aus dem schon bisher deutsch: und dem INI von Frankreich Meire nen Theil des alten, nach dem Heerführer Adama genannten Fullahreiches zulam mensctzt. Eingeborenen stehen hier schon lange unter dem Einfluß der arabischen Kultur und sind großentheilS Anhänger ÄlUdammeds. Die kindeimi qe um. Wollspinnerei und Weberei ist bei ihnen ziemlich entwickelt; die schmalen, von den HaussoS gewebten und mit Indigo ge- färbten Streifen Baumwollzeug, au! de- nen v Vewanver ,utammcngenaor wer den, gelten im Innern von Wcstafrikt noch vielfach als Zahlungsmittel. Im Urwald von Süd-Kamerun mit seinen großen Kauischukbeständen, '' unter den dortigen wilden Waldvöltern. die dem Kautfchulsammler und Händler unter Umständen gefährlich "werden' sind zwei. die Niem und MNa. noch Menschen res ser. Ehe die Teutschen Herr des Lan dee wurden, überfielen diese Eingeborenen jahraus jahrein ihre Nachbarn, todteten die Gefangenen, hackten sie in Stücke und brachten das Fleisch auf offenem Markt zum iUerkaus. TeNKannibaMmu enr stand vor allem dadurch, daß der Urwald so überaus arm an laadbarem und kß barem Getier ist. Um die Unterweisung dieser Kannibalen hat sich der verstorbene Major Tominik hervorragend verdknt gemacht.- In Bezug aus Bahnarbeiten und Ber kchrswegk, den .hchel dcr afrikanischen 'Kolonialwirthschaft, steht Kamerun hin 1 l i 43 , "-V t Tji' , ! : ? . ' :;VrJ " 1 ) , " -ir 4 j'-ff'' 'S ' S ' . ' ier alle deutschen Schutzgebietcn am weitesten zurück. " Togo, unter den deutschen Kolonien nach dem Schutzgebiet ttiauischou die kleinste, hatte dennoch zuerst begonnen Erträge in reickrem Maß abzuwerfen. Die wichtigsten Landesprodukte sind MaiS und Baumwolle. Die Baumwollstaude ist dort von alters heimisch: allein die alte Baumwollinduftrie ging, wie fast überall in Afrika, vor dem Eindringen der billigen europäischen Kattune zu gründe. Landeinwärts vor Lome hat daS .Kolonialwirtkschaftlicke Komrnittee den Berlin eine Baumwollfchule sür Schwarze angelegt. Andere wichtige Kulturen sind Kotosvalme und Oclpalme. Tooo ist dichter bevölkert, als durch schnitilich das übrige Tcuischafrika. Außerdem gehören die Eingeborenen theil weise zu den am weitesten entwickelten Negern. Sie sind arbeitswilliger und ge schlckicr. und außerdem von bemerkens wetb friedfertiger Natur. Statt der Scbudtruppe. wie sie in anderen Kolonien üblich, genügten einige hundert schwarze Polizeisoldaten unter weißen Offizieren und Unteroffizieren. Bon' Ansang an genoß daS zwischen Go.dkuste und Ta homcy eingeklemmte Land den ?!uf einer Mustcrkolonic. und zwar weil e! früh seine Ausgaben mit den Einnahmen deckte, weil seine Entwicklung stetig und ohne merkliche 'Rückschläge vor sich ge- gangen war und weil feine Verwaltung stets ausgezeichnete Ordnung auswies. Ei Scbcrzwort machte die Runde:, ' 2o goS blühender Stand komme daher, daß es den geringsten Prozentsatz Juristen in der Verwaltung sitzen habe. Trotz vieler Vortheile und Vorzüge ist gelegentlich der Gedanke aufgetaucht, Togo zu veräußern und dadurch eine andere Kolonie abzu- runden. Denn darüber durfte man sich nicht täuschen daß Tkgo zu klein und nicht genug von der Natur, begünstigt, um große Aufwendungen i besonderem Maße zu lohnen. Die Südscebesikungen bilden den räumlich am meisten oiisgedchnten, zu gleich aber auch den im Verhältnis dazu wenigst werthvollen Theil des deutschen Kolonialreichs. Der Verwaltungsbezirk Neuguinea besteht aus Kaiser Wilhelms Land, dem deutschen Theil der Insel Neuguinea lin dessen Rest sich Groszvri tannicn und die Niederlande theilen), dem vorgelagerten Bismarckarchipel und den über da Jnselmeer verstreuten Ka rolinen-. Mar ball-. Palau und ms rianen-Jnscln. Dem Bcrwaltungsbezirk Samoa gehören von der Samoagruppe die beiden Hauptinseln Savaii und Upolu, die übrigen stehen unter dem Sternen banner. Kaiser Wilhclmsland 1 t unge fähr halb so groß wie da! Königreich Preußen; der Bismarckarchipel mit Die pommern und Neumecklenburg um ein Drittel kleiner alS Bayern. Die kleinen Inseln, meist Korallenbauten, sind zu sammen nur einige tausend Quadrat kilometer groß und mögen an die 50,000 Einwohner haben.- Neu-Guinea mit ici nen verstreuten Anhängsel reichte 1912 mit seinem HandelSwerly nur an den ves kleinen Togo heran: etwas Über iio 'Hai Honen. Der aröstte Theil keines Hr waldS ist unbewohnt und hat weder jagd bares Wild noch sonstige Lebensmittel. Die spärliche Bevölkerung ist feindselig und scheu. Erpeditionen zur Erfor schung deS Landes gehören zu den schwie rigsten Dingen, die es giebt. Hauptpro bukt ist KopraZ von hohem Werth sind die Federbälge der im Innern der Haupt insel lebenden Paradiesvögel. Die Karo kinen liefern Phosphate. Eine eigenartige Welt für sich ist däS kleine Samoa; dieses kleine Paradies allein in dem großen Südstegebict , hat sich tniigermaßc der ihm gestellten Auf 1 't7 '0" ' . "S ' ''''';T ! . . " 44 . -- , ' . I I K f . - . ; '15 i I ' ,. Z t4 ( !'V ! V,"v-1 t , ? ,. ti , K..-J " " I , ß, . j x ( Z X O . vüAR'CS O ' -'SALCM. mhm-- i 0' . - ( ?i , v Cnir rälMf ; l - 1-4 wLi- - lL t. ..4 . ' ' - " " - ' 4n i- SAMOANISCHE gäbe gkivachsen gezeigt. Die Samoaner sind ein begabter, tapferer und lcbcnslu stiger Menschenschlag. Auf der andern Seite sind sie für ernste und stetige Arbeit nicht zu h,ibcn. . Der vklammt.handel be trug 1912 etwa 10 Millionen Mark; außer den großen KokoLpslanzunge be stehen dort 'Kakaofczrmen. die zum Theil mittleren und kleineren deutschen Ansicd lern gehören. Das Wirlhschasilkben lei dct unter der Scbwicrigicit, Arbcitbhände zu bekommen. Die mit große Kosten eingeführten Kulis schrauben demenispre chend ihre Ansprüche immer höher hinauf. Kenner dcr Verhältnisse haben sich von den deulschen Südseebesitzunge nie eine besondere Zukunft versprochen; nur das dort gcuolinene Pflanzenfett, ei KckoS nußerzeugnis. käme für den deutschen Markt in besonderem Maße i Frage, und auch d:s nur unter bestimmten Bor ausskhungen. Neine Handelskolonic. zugleich Flotten stlltzpunlt und Kulturkolonie ( war Kiautschou. (Die Gedanken, die an die ser Ciclle den Leser bewegen, können nicht scharf genug sein, wenn sie mit de nen Eckirilt halten wollen, die das Kratzen der Fedcr beim Schreiben dieser Zeile beqlcitcten.) Dort wo sich das (Äelbe Meer an dcr in eine HalbinjA auslaufenden Provinz Schantung zu dcr Bucht von Kiautsckon verengt, dort stand vor Kurzem eine hochmoderne Europäer stadt mitten im Land der Gelrgcsichtcr, dort ragten deutsche Kiefernwälder zum asiatischen Himmcl empor, dort wehte die schwarzweihroibe Flagge über dem Gou verneurpaloft, tönte deutsches Wort und deutscher Caiig. mühte sich deutscher Geist um Verbreitung deutscher Kultur. werthe und tauschte deutscher Fleiß Er- zeuanisse Asiens gegen heimische Güter ein. Tort stand ein Bollwerk deutscher! Kraft, ein Garten deutsche Schönheits. sinns, eme Zentrale hochgespannter deut scher Thätigkeit auf allen Gebieten heute ist alles das, Europäerviertel und Badestrand. Werft und Schwimmdock. Eisenbahn und Hafenanlage, Hochschule uno Kirche ein einziger wüster Trümmer- hausen dank der neidischen Nieder tracht AlbionS und dank der schlitzäugi gen Heimliicke Nippons, dieses gleichge- stimmte BruderpaarS. Tsingtsu' hohe wirihsckaftliche Bedeu tung und seine vielversprechenden AuZ sichten in der unmittelbaren Zukunft schilderte eine von dort kommende Korre spondenz, die knapp vor Auebruch des Kriegs in einem Hamburger Blatt ver öffentlich! wurde. Der Hauptinhalt die fcs CitucitioiisbcrichtkS wor ungefähr fol gender: Tsingtau hat nunmehr einen Ver kehr wie. Emden oder Stettin. Da S Jahr 1913 schloß mit einem Hofcnverkchr von S36 Schiffen (und 1,M.000 Tonnen Raumgehalt); daS laufende brachte noch weite Steigerungen. Dasselbe Jahr 1S13 brachte die regelmäßigen Fahrten einer neuen englischen Rhederei und für den Herbst dieses Jahre! hatte der Nord deutsche Lloyd ein vierzehntägigeS statt vicrwöchiges Anlaufen seiner Schiffe vor gesehen, wie auch die HamburgAmerika Linie ihre Passagierdampfec nach Ost asicn bis Tingkau führen wollte. ES kam vor, daß an einem Tag dreizehn Dampfer den Molen lagen. Tel Kleindampscr Küstenverlchr nach Fait lchou, dem beabsichtigten Endpunkt dcr großen West-Ostbahn. der Verkehr nach Wladiwostok und in der japanischen Kü stensahrt von Dalny bis Hongkong wann in ständiger Zunahme begriffen. Mehr und mehr entwickelte' sich Tsingtau zum Umschlaghafen für Nordchina, zumal da eS wesentlich günstigere Lade'verhältnisse hat als Tientsin. In anderthalb Jahr- zehnten hatte deutsch Einsicht, deutscher Unternehmungsgeist und deutscher Fleiß auS diesem weltverlorenen Winkel,, der -eS in chinesischen Händen nur zu einem ver fchlafmen Fischerdorf gebracht hatte, einen Welthafen und eine Hochburg dcr europäischen Zivilisation gcscliasfen. Pro fcssor Kiihnemann. der auf der Heimreise Tsingtau berührt hat, preist in seinem letzten Buch in begeisterten Worten die orbeitsfreudige Gegenwart der Kolonie und die berechtigten Erwartungen für die Zukunft. Worte, die sich nunmehr zu schärfster Anklage gegen England s Had gier und gegen 'seinen fremdrassigcn Hcl scrshclser verdichten die 'bissig Togze, r;4 - , ' V"t ' ' -; 4, y-' . ' ? f v tfiifrw-Witwi.ym ..vl' ;;ti ' ilt.i.il''i HAUSEN die vorläufig den Befehle ihre Herrn bereitwillig nachkommt, biS sie in einem unerwarteten Moment ihm selbst an die Gurgel springt. ' Sind die entlegenere und kleineren deutschen Schutzgebiete der dreifachen Meute der Feinde bisher in de Rachen g-fallen. so besteht diese Gefahr viel we niger für die großen Kolonien, am wenig sie für Südafrika, 0 ein doppelter Wall, die Schutziruppe und die oufstäa digen Burcn dem Angreifcr im Weg steht. Die Londoner Times' schaßt die Stärke der deutschen Truppen auf 10. 000 Äann. berittene Infanterie und Ar tillcrei mit zablrcichen Vaschinmgeweh ren und CA Batterien. Kectsmanshoop allein verfügt über 102 Kanonen. Bicle Posten, von' denen jeder über mehrere Ge schütze verfügt, sind mit ehemaligen Ar tillcriste besetzt. Militär und Reservisten sind mit Mausergewchren bewaffnet. ES giebt auch ein aus 500 Mann bestehende Korps Kameelreitcr. Die Verbindungen sind außerordentlich ?ut, die Posten sind durch Telegraph. Telephon und drahtlo verbundenAm 20. August meldete Eng land einen Einfall der Deutschen von Südwest in der Kap Kolonie. Am S.' September besetzten die Deutschen die' Walsischbai; am 18. Nakod im Kap. land und TcigS darauf Rietsontein. Um gekehrt besetzten die Kaptruppen am 19. Septcmbcr Liideritzbucht, nachdem diese tags zuvor von dcr deutschen Garnison geräumt worden war. Am 21. Septem der wird sodann aus englischer Quelle gemeldet, daß Engländer. Buren und Herrn zusammen in Slldwestafrik ein gellen seien. Am 6. Oktober hak, die Engländer eine empfindliche Schlap.e zu melden, an dcr Grenze deS Randfontein und Warmbadbezirks verloren sie bei einem Ziisammeiistoß mit dcn Deutschen IS Todte. 43 Verwundete, 8 Vermißte und L5 Gcsanocne. Ei spaterer Bericht spricht von der Gefangennahme von zwei Schwadronen deS achten Regiments sud afrikanischer Scharfschützen und einer Ab thcilung dcr tranevaal schen Artillerie im Namaqualand. Dann flammt der Bu renaufstand auf, und ek bleibt abzuwar tcn, wie sich die Dinge in Südwest wei ter entwickeln. Vom ostafrikanifchen Schauplosl liegen die folgenden Einzelheiten vlZL Am 12, August beschießen die Englander da? n" befestigte Dar-es-Salaain (die britische Admiralität gab daS nachträglich selbst zu) und zerstören den Funkensprechihurm. Am 18. August holen sich die Briten die billigsten Lorbeeren, die überhaupt zu vergeben waren: Sie nehmen auf dem Njassa-See dcn mit vier Man besetzten Negierunqsdampfcr Wißmann" weg, und schafft so den Schwarzen gegenüber im Innern Afrika S einen Prazedenzsall, dessen Weiterungen eines TagS allen Weißen ohne Unterschied der Nationalität gefährlich werden müssen. Am ZL August besetzten die Deutsch-Osiafrikaner die britische Station Tavcta. Vom 6. 12. September Überzieht die ostafrikani sche Schutziruppe Britisch-Njassaland und Uganda mit erfolgreicher Ossensive. Am 11. September bombardiren und besetzen die Briten Langenburg am NZassa. Am 21,. September ergiebt sich der Grenzpo sten SchnckmannSburg am Cambest ein rhodcsischen Polizcimacht. Am 23. August wird ein Einfall deut scher Truppen im belgischen Kongo gemel dct. Am 11. September werden Käm pfe zwischen Deutsch nd Briten im Kamerun berichtet, wobei uf Seiten der Feinde drei Offiziere fielen. Am 18. September beschießt ein sranzösischel 5ka nonenboot Cocobeach (daZ vo Frankreich an da deutsche Reich bge trete wurde und seither Ukoke hieß). Am 28. September besetzte eine französisch englische Truppe Duala i Kamerun. A 7. Oktober berichtet der Goudnnksr im Kamerun sleqniche Kampfe gegen Eng lander und Franzosen an der Grenz von Nigerien. S scheint die dmtsche Sache in den größeren und werthoolleren Kolonie icht so schlecht zu stehen. Wie knmer ei aber auch kommen möge, ei gilt da Wort dcS yolonlalfekretärk Solf: Zum Glück wird da! Geschick unserer Kolonien nicht in Afrika vnd in der Süds, sondern auf de Schlachtfeldern Europa'S entschieden! , Otto Lohr. X? u 'ti ' r-1 L i: i H i 4 .,: -