Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 03, 1914, Image 3

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UrtNrfif Cmafia Tribüne. tennnUan, den 3. Tejember 1014.
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I
g Der Fall
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(Nriminalroman von Tadid Chrisiie Muriay,)
& Fortsetzunz.
XU EesZzwister schwiegen lange tn
ehrfürchtigern Gedenken an den loten
Vater, oer bei all seinem leichtsinni.
gen irischen Älut vom Scheitel big
zur Sohle ein ganzer Kann geicese
war.
.Wann also, kommt dein Brang
term'Mannr fragte Belle enoiich
.In allernschster ijeil, wie Aiüery
mir sagte, Komischer auz. vieler
Billerv. Eben von VariS uruckge.
kommen und tut geheimnisvoll und
wichtig zum Kugeln. Ich traf tyn vor
dem Crilerion. und alS ich ihn zu
'nein kleinen WhiSly einlud, guckte er
mich so vorwurfsvoll an. alt sei ich
'n Taschendieb oder so waö. Er
leite eine wichtige unter uaung in
gend 'ne journalistische Ehose. denk'
ich mir) und habe keine straft an
, Kleine WhiLkieS zu verschwenden,
3ajcä denn los et. fragte ich. vioq
müsse er schweigen, antivortete er.
aber bald würde alle Welt eS wissen.
Dieser Äillery ist furchtbar komilch.
wenn er so ernslyast tut. Ich lachte
mich bemahe tot vnd
Da schrie Mtfj Molloy aus einmal
laut aus und stürzte ins Wohnzim
vier. Bob, der ihr entsetzt nacheilte,
kam gerade noch zur rechten 'eil,
um ueidersullt zu ehen, wie sie sich
?n o Arme einer- jungen Mimt
t . rw
stürzte, des Ebenbildes der P!)üto
grapyie von voryin. Als oie beiden
Damen sich genugsam begrüfzt hat
ten, wurde Bob vorgestellt:
.Dies ,st mein Bruder Bob. Li.
nan, even erl vom tttcuanoiichen
Meer zurückgekehrt, und zwar noch
um zwei !iüanzen frecher als beirrt
letzten Urlaub. Ich zeigte ihm ge
raoe deine Pdotograpyie er war
ganz weg! Wagst du, mir zu wider
sprechen, Bovi ?ann bist ou .kein
wahrheitsliebender !!)5vlloy, und ich
verleugne dich!'
.Ich bin ein Mollov. MiK Lee,
lachte Bob. .Sie dürfen meiner lie
ben Schwester aufs Wort glauben
Liesmal. Xit lunae Dame lachte
und sie schüttelten sich die Hände.
oo, war von iener männlichen
Häßlichkeit, die hübsch ist ge
treustes Gesicht, trotzige Nase, star
keö Kinn. Kraft und Ehrlichkeit in
federn Äug. lietnt echs Fuk bald.
erwachsenen Mannestums waren so.
gar laziani uno graziös. Was 'iJiaö.
. chen. daS morgen zwanzig Jahre alt
' Vniirh fnfi tktt tnit WTlnflrtift I
i""'vv, n tut jjwtiytjuufcti uu(
das etwas Mütterliches hatte., Bor
cieiern iieoenswurolgen Blick schmolz
Lobs Herz wie Eis in der Sonne.
Er suhlte, daß die große Leidenschaft
seines Herzens über ihn hereingebro
chen war, uno er konnte oieses Gefühl
auch ganz genau beurteilen, denn die
Geschichte passierte ihm natürlich
yausig. ur war oaran gewoynl. lir
lebte er doch . mindestens eine große
Veiocn chast tn teöem Hafen, und ein
mal hatte sein LicbeZschmcrz sogar
acht Tage lang gedauert. Diesmal
aber war es ihm bitterer Ernst.
.Geh' fort. Bob,' sagte seine
Schwester.
.Ich denke nicht daran.'
.Berfchwinde, mein Sohn. Wir
haben wichtige Dinge zu besprechen
.Hüte oder Kleider oder so was 's'
.Jawohl. Drücke dich und komm'
erst zum Mittagessen wieder, mein
Freund!'
.All right.' sagte Bob. denn Klei.
dergefpräche waren ihm höchst wider.
lich, so gerne er auch dageblieben
wäre, und verschwand, um auf einem
n.Wxm Km&(uA ui k,!!k..
vvw vmm hm vv fritivij VtuWkllVvll
Hecke Platz zu nehmen. Mindestens
eine Biertelftunde widmete er einem
Traume, in dem -er fürchterliche
Kämp e in den verschiedenartigsten n -.X"" L,n 1 v - e il9
fremden Gewässern durchkämpfte und TJ t m 'nem
sich von oben bis unten mit Gloria ÜI V r s
bedeckte. Er war schon verschiedene üTaalJlf -Male
mit großen militärischen Eb tft ee gan we el os -
ren und einem donnernden Flotten,
salui begraben worden und großer
Gedanken prung- in dem noch be.
merkenswert , jugendlichen Alter von
dreißig Jahren zum Admiral der
Flottr ernannt worden, um dann eine
gewisse Lilian Lee zu heiraten, als
ihm einfiel, daß es doch sehr heiß
sei uns es oruben im Wirtshaus
.Zum Hirschen' außergewöhnlich gu
tes Bier gebe. Zwei Glas Bier reg.
' ten seinen Gedankenflug und seine
Liebessehnsucht von neuem an, und
o icniui aus em eimweg tn
. r.t -ii ...e . .1
uizen räumen oayin. bis ihn eine
ustige Stimme anrief:
.Hallo. BodZ' x ; 1
Bob winkte, den beiden Gestalten
zu. die auf ihiq zugeschritten kamen,
und murmelte v, sich hin: .Der
Rivale! Einer von vielen. Doch ich
werde sie alle niederringen!' Der
eine der beiden Herren eilte Bob ent
gegen und schlug ihm derb auf die
Sulter, ehe sie sich die Hände schüt.
telten.
. f. m t. .
.Hallo, Bob. ich bin nur gekom.
meik' um dich zu besuchen! Man
kennt dich ja kaum wieder, so bist du
Lewachsen: -
- .So? sagte Bob ungnadig. schut
telte aber doch die dargebotene Hand
Vmnglviin.
u
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u
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sehr kräftig, dmn er Halle ben Mann
gern wenn er auch ein Rivale
war. .Ich woll!, dich schon längst
aufsuchen.' sagte er. .aber Belle
nahm meine ganze Zeit in Anspruch,
Heute schift sie mich mir weg. weil
e,uq kam." Er errötete. .(iine
Dame. Tu kennst sie. glaube ich
r,n tfiauicin ree.
.0 ja sagte der andere seelen
ruhig. .Ich habe die iSdre. fträulein
Lee seit ungefähr zehn Jahren zu
kennen. Mach' vorwärts, Billery, du
ei,: ein langwelliger Geselle!"
.Tu hast leicht reden. Alez!.'
sagte Lillery. denn Hamilton Billery
war tl, Ut da schwitzend herbeige,
keucht kam. .Du bist schlanker als ich
uno iung., ?
.Jünger als iu Methusalem?' Ia
chelte ÄlexiS Brangwyn. .Vob, weil
er fünfzehn Monate älter ist c!4 ich.
iPieu er siq immer aus den ehrwür
eigen Greis auö'. . .
.Ich muf aber auch sehr schwer ar
beiten." sagte Äillery und schnitt ein
eeict;t. .In einer dumpfen Ne
oaktionsflube. Wahrend du reitest
uns Fuizball spielst. Alerls. und so
weiter. Außerdem hab' ich den schwe
ren Handkoffer hier zu tragen und
bin durch meine sitzende Lebensweise
wirklich dick geworden, wie ich noch
I 1 t im '
nnrncu oemerien mochte.
.sitzende Lebensweise!' höhnte
oo frech. .as ist gut. Nein. Bil
lery. du hast den Schwamm deines
Lebens allzu häufig in Flüssigkeiten
getunkt und bist in die Breite aeaan.
gen.
Billery zuckte nicht mit den Wim
pern unter diesem groben beulen
schlag. .Auf Wiedersehen!' sagte er.
.Ich muß zu Trufcott. Er hat ge
rade mich gebeten, die Ricsentasche
vvu Dokumente m der Redaktion zu
sammenzufuchen und sie ihm zu brin
gen, weil er vermutlich glaubt, ich be
mir e der Bewegung!' Und schreit
zend keuchte er mit seinem öandkof
fer von bannen, während Bob und
Äleris ihm lachend nachsaben.
.Hör' mal, Brangwyn.' sagte Bob,
.es freut mich lehr, dich wieder ein
mal zu sehen. Borhin noch sprachen
Belle und ich von dir. WeiKt du
schon, daß dein Better Truscotts
Haus beziehn wird?
.Billery sagte eS mir. Er und ich
traten uns zu allig am Water oo
Bahnhof und machten die Fahrt zu.
srnt
jmiiiihwu
.AloysiuS und du seht euckr wobl
nicht seyr yausigz- fragte Bob.
.Nein. Wir haben uns seit Jab
ren nur einige Male gesprochen und
dann immer nur ganz flüchtig, denn
wir yaben eigentlich recht wenig mit
einander gemeinsam und vertragen
uns nicht besonders gut. Das geht
ecen manchmal 0 tn Familien
Bob war beute sehr fraaelustla.
Nach einer Weile erkundigte er sich:
Wie lange kennst dr Mifi Lee
schon? Du sagtest doch vor
in' '
Zehn Jahre ungefähr sie war
damals noch ein kleines Schulmä
del.'
.Schade ich habe sie erst heute
morgen kennen gelernt', erklärte Bob
ernsthaft, .nein, i fast tragischem
Ton, alö ob dieses späte Zusammen
treffen eine unverantwortliche Bos
heit des Schicksals' sei, .Zweimal
Ichon bin ich aus großer Fahrt gewe
len' unb I !tnn.e sie aQt; Französin,
" und Spanermnen. Italienerinnen
ml Griechinnen japanische Mädel
und alle r.nsach! Aber eine Ena
v ri r n .
lKn ,st - wie sog ich mich da
"ncken? - zawohl - die Krone
r'rL -
m" is uimiul
i2 uPu mik ot
'7 .... :7"' ...
B'b7nn Miß LiUan L?e st s t
vierundzwanzig Stunden v rlobL
Mit mir!'
ob scknavbte nack Lust: .M"
Verlobt! Mit mir!
Ich ich gratuliere eb
ausgerechnet meitz Pech!' Da fiel ibm
etwas ein. .Niederträchtig von Belle,
mir daS nicht zu sagen.'
Bob, die große Neuigkeit jst kaum
vierundzwanzig Stunden alt. Deine
" - ' o m- -"-.0...
Schwester wußte es nicht. Sie sollte
(g heute als erste erfahren."
.Hm!'. . . Bob fiel noch et.
was ein. .Und du sagtest mir, du
seist nur gekommen, um wich zu be
s"chkn! Alezis das ist eine Ge
meinheit!'
Billery saß in TruscoltS Arbeits
zimmer und wartete auf seinen Chef.
Die Dokumente, die daS schwane
- re - jr . . i vi ii - Y
ivvin.wjui wi.iw. iuut (V lCiUU.
genommen und sie der Reihe nach auf
TruscottS Schreibtisch , aufgestapelt
Er war eben mit dieser Arbeit fertig
geworden, als Truscott eintrat, ihm
die Hand schüttelte und am Schreib,
tisch Platz nahm. ,
ossercvcn eniyieir, hatte er heraus,
.Nun, Billerq'. sagte er. .du
schrieb t mir au Pari, dem, Nach
svrschiingkn seien erfolareich gewesen
Um Iva handelt es sich?"
.Ich kann dir nur ncn Teil der
Resultate vorlegen'.- erklärte Billery
mit einer Energie, die Truf ott er.
staunt ausblicken ließ. .Nur einen
Teil, und zwar denienigen, wo die
Tatsachen lart sind. Meine Hypo
kheien gehören vorlausig mir allem,
dtS weitere Tatsachen sie be tätigen.
Ich möchte nur bemerken, daß meine
vtachsorlchunaen sich pch ctr
schiedenen Richtungen hin bewegen.
uno vag tcl, sicher bin. in sehr kurzer
Zeit den Mann fassen zu können, der
am Tode des alten Brangwyn schuld
t,t. Wallache also ist: Bc, der Lei.
chenschau vorige Woche sc'iwor Alon
siul Brangwvn. daß er sich in Paris
auiyiclt, als damals vor sieben Iah
ren sein Onkel vermißt wurde. Er
innerst du dich daran i"
.Gewiß. Das wußten wir übrl
gens schon langst. Der Diener des
alten Herrn dr.ihlett ihni damals als
Brangwhn auch am nächsten Morgen
nicht zurückgekehrt war. und Aloysiuz
suyr so,ort nach LonSon. Du selbst
ha,! ihn a interviewt.
.Ganz richtig', nickte Hamilton
Bttiery ern!ast. .Es hat sich e
ddch herausgestellt, daß AloysiuS be
reitS in London war. ole der alte
Herr verschwand. Ich bin in der
Lage, diese Tatsache de'initiv zu be
weisen. Mein Zeuge dafür lebt in
Paris, und ich kann ihn jederzeit ver
nehmen lassen.'
.Hm' murmelte Trufcott in
tiefem Nachdenken. .Wir müssen
vorsichtig sein. Aloysius Brangwyn
wird allerdings sehr stichhaltige
Gründe anführen müssen, um zu er
klären, weshalb er eine falsche Aus
sage machte, aber diese falsche Aus
sage an und für sich beweist noch
lange nicht, daß er an dem Ber
schwinden seines Großonkels irgend,
wie beteiligt war. Sonderbar ist es
jedenfalls.'
.Und nun zur Tatsache Nummer
zwei!" fuhr Billery fort. .Der
Nechtsanwalt des alten Brangwyn
besitzt noch eine Reihe vcn Notizen.
die der alie Herr ihm am Tage fei
nes Berschwindens mit den, Auftrag
uoergao, ne in tuninich gorrn zu
bringen. Sie bezogen sich auf eine
Testamentsänderung. Dr weißt, daß
der alte rang.ryn ungesahr eine
halbe Million Pfund Sterling hin
terließ, di, nach seiner Todeserklä
rung zwischin seinen beiden Nesfen.
den emziaen , Verwandten, verteilt
wurden. Die Notizen nun, die dem
Nechtöanwalt am Tage des Ber
schwindens übergeben wurden, besag
ten klipp und klar, daß Aloysius zwa'
eine jährliche Nenie von 250 Pfund
Sterling aus der Hinterlassenschaft
erhalten sollte. A'eris oder der Al
leinerbe sei!' Der Nechtsanwalt ist
dir wohlbekannt, es ist Doktor Har
rogate. Broad Street. Doktor Har
rogate tonn nicht nur oie Echtheit der
Notizen beschworen, sondern des fer
neren. daß Aloysius von der Absicht
oes alten Herrn, ihn zu enterben.
verständigt worden war.. Dem alten
Brangwyn waren nämlich sehr haß
Iiche Dinge über den Lebenswandel
seines Neffen in Paris zu - Ohren
gekommen. Auf diesen beide,. Tot
fachen allem, Trufcott, glaube ich
mit einiger Wahrscheinlichkeit die
Theorie aufbauen zu können, daß
Aloysius nur deshalb nach London
kam, um seinen Onkel zu überre
den, ihn nicht zu enterben, und daß
er ihn der alte Brnnqwyn war
allein im Haus im Jähzorn er
mordete, als seine Bitte abgeschlagen
wurde.'
.Das sieht allerdings so aus, als
könne damit eine Anklage gegen
Aloysius konstruiert werden', gab
Trufcott zu.
.Jawohl" nickte Billery. .Das
Motiv ist du. Sonnenklares Mo.
tio. Angst vor Enterbung. An
Wesenheit des Verdächtigten in Lon
don zu der Stunde des Verbre
chens wenn es sich wirklich um
ein Verbrechen handelt bewiesen.
Verdacht bestärkt durch die falsche
Aussage des Verdächtigen, er fei
nicht in London gewesen zur intx
sehen Zeit.'
.Und doch sind die Beweise durch'
aus nicht genügend', erklärte
Trufcott, der aufgestanden war und
nachdenklich im Zimmer aus und ab
schritt.
.An und für sich wohl kaum ge
nügend", gab Billery zu. .Doch ich
kann dir noch weiteres !llcaterial vor
legen. Du erinnerst dich, daß die
Leiche in geradezu unerklärlicher
Konservierung aufgefunden wurde.
Sobald der Leichnam aber an die
Luft kam, setzte der Berwesungs.
Prozeß so rasch ein. daß sofort zur
Beerdigung geschritten werden mußte.
Worauf deutet das wohl hin. Tru.
scott?'
.Das weiß ich nicht. Du hast
wohl irgendeine Theorie im Zusam
menhang damit?'
(Fortsetzung folgt.)
JubilaumSfreude. Se.
renissimuS inspiziert daS Gefängnis.
.Wie lange, äh, sitzen Sie schon?'
Gefangener: .Heut gerade fünfund.
zwanzig Jahre!'
Serenissimus: Aeh, famoö, ganz
famos! Gratuliere Ihnen herzlich!'
m UitM Vscdbsnl.
CI,
0!csli'ch,l,kN Os!prei,s,c,,
,a;wTn -lagni.
Von Paul Lliidi-.chkrg.
(Krlegsberichterstattcr beim Oltheer.)
Sie hatten sich schon seit Jahr und
Tag nicht mehr gegrüßt, die beiden
Nachbarn, die dictt nebeneinander nahe
dem Marktplatz der kleinen ostpreu.
bischen Stadt wohnten. Früher wa
ren sie gute Freunde gewesen, der
Friseur und der Photograph. VkU
oft beim Bier zuiammengesesskn. an
diesem und jenem Stammtisch. Tann
hatten sie sich de'.deiratet, rm. und wit
ei so geht, die grauen vertrugen sich
nicht recht, dadurch waren auch die
Männer auseinander gekommen.
Der Krieg brach ciuö und mit ihm
in den Grenzgebieten die Nuslenfurcht,
Dörser, Orlchasten, Flecken, Stäot:
wurden l,er, alle flüchtete nach rück'
wärts gelegenen, Sicherheit verhei
ßenden Teilen der bedrohten Provinz
Auch die Mehrzihl der Bevölkerung
unseres nahe der Nomintener Heide
und damit unweit des Zarenreichs
gelegenen Städtchens machte sich aus
die Beine; zu dcn wenigen, die blie
ben. gehörten der Friseur und der
Photograph, die ihre Frauen fortgi"
sandt hatten.
Eines Tage! verließen d.inn auch
die preußischen Truppen die itodt,
sie halten der von unseren Fliegern
erkundeten, durch die Waldungen vor
dringenden Uebtimocht doch nich:
standhalten können und wären vergeb
lich geopfert worden. Der sonst so
lebhafte Marktplatz war im Umsehen
verödet, die Geschäfte geichlossen di
Haustüren verrammelt, kein Lebcwe
sen weder hinter den Fenstcrn, noch
auf den Straßen zu sehen. Nur ein
paar Bengel lugten hinter , den Ecken
hervor; vor der Apotheke wehte di:
weiße Flagge mit dem roten Kreuz.
Der Friseur trat vor feinen La
den, er sah, wie sein Nachbar, der
Photograph, beschäftigt war, aus dem
Schaukasten all Soldatendilder zu
entfernen, .Zur Erinnerung an meine
Dienstzeit im Masurischen Negime!
No ' stand über oder unter je
der der Photographien. Unwillkür.
lich, als ob er fühlte, daß er bevbach
tet würde, drehte sich der Geschäftige
um, ein etwas verlegenes Lächeln
h.tt-fit iiftpr fctir sM.firM .ä fntiH .tu
Uttjlb WWll 11. UlUftf V M .tv
dem deS Friseurs einen Widerschein
Jeder machte einen Schritt vorwärts,
leder streckte die rechte Hand aus:
.Wir wollen wieder die Alten sein
Willy!' ,
. -
. .Ja, Karl, vas wollen wir, in
dieser ernsten Zeit!"'
Und der Friseur half dem Freun
de,.der an Stelle der braven Viekru
ten 'und ihrer Kameraden verschiedene
harmlose Waldaufnahmen befestigte,
in deren Mittr einige Postkarten
prangten, welche die Ankunft der ruf.
iischen Kaisersa.n!he in Konstanz.
und ihre Begrüßung durch die Mit
glieder des rumänischen Koinashau
ses in photogr..phischer Wiedergabe
schilderten. Der Photograph hatte sie
vor zwei Mom,ten von seinem in
Bukarest lebenden Bruder erhalten.
.Das ist. eine wrnose Idee, Willy,"
sagte Karl, die bringt mich auch auf
was. Der Nathan Feintuch hat mr
kürzlich, als er aus Filipowo zurück
kehrte, so'n ruisischen Krimskrams
aufgeschwatzt, den er natürlich durch
gepascht hat. Wart', der kommt mir
setzt zustatten."
Und eine Bie'.telstunde später stan-
den auffällig im Schaufenster deö
Friseurs, aus dem alle deutschen
Waren entfernt waren, allerhano hub
sche, bunte Buchlen, Flaschen, Papp
und Blechschachtelchen; sie trugen
Stempelmarken mit dem Denkmal Pe
ters des Großen auf dem nach ihm
benannten Platze in oti rusliichen
Hauptstadt, sodann russische und fran.
zäsische Bezeichnungen, alle mit dem
Zusatz: Laboratoire Ehimtque de St.
Petersburg.
Am Nachmittag waren d Nüssen
gekommen. Erst einige Kosaken.
Patrouillen, dann ein ganzer Schwärm
von ihnen mit klaffenden Kriegshun
den, darauf Infanterie und Kaval
lerie. während die Artillerie Stellun
gen außerhalb der Stadt bezug. Den
Kosaken, von deren eigentümlichen,
oft todbringend Scherzen die Freun,
de schon gehört, hatten sie sich nicht
gezeigt, als aber in langen Zügen
Linientruppen vnbeimarsckicrten, da
hatten sie sich vor die Tür gestellt,
der Friseur grüßend und auf sein
Schild zeigend. Kurz dancich fcho.i
kamen die ersten Kunden, ihnen folg.
ten weitere, dann Dutzende; viele der
Polen und Finnländer sprachen
Deutsch, von einem derselben ließ sich
der Friseur ein großes Schild mit
russischer Aufschiift seines Namens
wie Berufes, sowie der Preise für Ra
sieren und Harschneiden schreiben.
ein zweites für den Photographen:
Das halbe Dutzend Postkarten mit
Bild einen halben Rubel.'
Bei beiden Freunden ging das Ge
schäft glänzend. Sie arbeiteten sick; in
die Hände, wiesen sich die Kunden
zu. Der Friseur bemerkte, daß doch
so ein Bild zur Erinnerung sehr
hübsch wäre, man könnte es nach
Haus schicken, sein Nachbar mache es
gut, billig, schnell, und er wies mir
großartiger Handbeweguna auf die
am Spiegel steckenden russischen Sol
datcnphotographien. Der Photograph :
7
machte es ähnlich; er bemerkte, daß
sich seine Kunder, ' vor allem, wen:,
sie warten mußten doch erst taste
ren und dai Haar stutzen lassen möch.
ten, gleich nebenan, gut, billig, schnell.
Es gab Abende, an denen jeder der
Freunde hundert Mark und mehr
eingenommen hatte. Die Soldaten
bezahlten fast durchgängig, die Offi
ziere bergaßen el häufig.
DaS ging so drei Wochen hin
durch. Im allgemeinen hielten die
Russen gule Manneszucht sie
glaubten, sie könnten hier ständia
bleiben. Freilich waren viele der
verlassenen Häuser geplündert wor
den. auch einzelne Läden, deren
Schauseiister uns Türen man zerbro
chen hatte. In einem der Häuser
dicht am Marktplatz hatte man einige
preußische Gewehre wie Munition
gesunden, daS genügte, um daS Ge
bäude in Brand zu stecken, wodurch
oret Nedenbaulen eingeäschert wur
oen.
Dann bemächtigte sich plötzlich der
russischen Garnison eine auffällige
Unruhe. Hörner bliesen. Trommeln
ratterten. Befehle erschollen, im Lau
schritt eilte die Infanterie durch d
Straßen. Schon am Abend vorher
vaiie. man seinen Geichutzöonner ge
yvri, er eroroynie jetzt ganz nah, Ge
wcyrfalven mischten sich ein. Und
wenige Stunden später hasteten flie
hende russische Truppenmassen durch
oie staot.
Da räumte der Photograph seinen
na ten mit den Bildern der Aaren
familie und den russischen Soldaten
Photographien schleunigst wieder aus
und entfernte die russische Aufschrift
die .Erinnerungen an die Dienstzeit
im 2).auriichen Infanterie . Regi
ment Nr...." nahmen wieder ihren
alten Platz ein. Auch beim Frisijur
verschwand das russische Schild, die
Erzeugnisse des .Laboratoire Chi
miaue oe tot. Peteröbotng' waren
sämtlich verkauft und viele deutsch
dazu.
.Am nächsten Moraen stand die
Stadt wieder unter preußischer Herr
schaft. Friseur und Photograph
machten auch sernery.n oie gleich gu
ten Geschäfte, uiiterMtzten sich auch
fernerhin gegenseitig, tonnten abends
ein erklecliicyes Summchen beiseite
legin. ie Zeit ward ihnen nicht
lang, wußten ooch die Soldaten viel
zu erzählen von den blutigen Zu
ammen,tvnen mit oen uneit aut
deutschem Boden. Auch an scherz
haften jwischenipielen fehlte es nicht
Einmal hatten ein paar Landwehr
manner zum Fri eur einen Geiana
nen mitgebracht, den sie in der nahen
Kaserne abliefern sollten. Es war
ein Tatar, ein schmächtiges Kerlchen
mit Schlitzaugen, vorstehenden Lacken
machen, geider Lederhaut. Er schien
stumm zu sein, hatte bisher nicht
muck und mack gesagt. Als aber der
Friseur sein blinkendes !tasiermejser
schliß, da riß der Mongole die Aeug
lein weit aus; das. sah unser Figaro
im Spiegel und wandte sich ploglich
mit seinem Messer zum Gefangenen.
Der brüllte da, als ob er am Spieße
gerostet werde. Hör ', wie der Kerl
quieken kann", sagte einer der Sol-
raten, Wie n ganzer Stall!"
Mit dem Bruder müßt ihr euch
photographieren lassen,, das ist doch
eine feine Erinnerung", sagte der
Friseur, hier gleich nebenan, gut,
schnell, billig!"
Der Borschlag fand allgemeine
Zustimmung. Man zog mit dem
Tataren zum Photographen, der eine
prächtige" Gruppe stellte, den Ge
fangenen in der Mitte. Dessen
Schlitzaugen waren wieder ganz groß
geworden, er verfolgte gespannt al.
les, was vorging. Als nun aber der
Lichtbildner den Apparat richtete und
unter das schwarze Tuch kroch, da
zitterte der Tatar an allen Gliedern,
fiel nieder und flehte, ihm das Leben
zu iaen. Wie andweyrrnanner
weinten Tranen, es dauerte lange,
bis die .prächtige' Gruppe zustande
:am.
Zwei Wochen waren vergangen.
diele der Einwohner waren zuruckqe
kehrt. Nach einem reichbeschäftiaten
Tage mm der, Friseur zum Photo
graphen. .Du, Willy, meine Frau
bat heut geschrieben; sie fragt, ob sie
heimkommen soll.
Ja, Karl, meine Frau hat auch
geschrieben, fragt dasselbe.
Was antworten wi,r. Willy?"
.Du, ich glaub', es ist für die
Frauen noch unsicher , und ein spitz,
kubisches Lächeln huschte über sein
Gesicht. Das flackerte auch auf je.
nem des Photographen auf: Ja.
oanz meine Ansicht, Karl!"
Und sie faßten sich unter und
schlenderten zum neueröffneten
Stammtisch im .Kaiserhof", an dem
sie einige Runden ostpreußischen Mai
trankes so einen dampfenden, se
stkn zum besten gaben.
Zuvorkommend. Dame
(in den Zug einsteigend): Ach, das ist
ja ein Abteil für Raucher!
Rei enoer: Bltte. das macht nichts!
Es wird schonnoch ein Pläßcher. für
nette Nichtraucher übrig fein!
Ein Fleißiger. Maurer:
Mit der Zeit ist es eine eigentümliche
Sache. Je' länger ich warte, bis sie
vergeht, desto, kürzer ist sie!"
EÄnlssJ Nil ftiiltiir,
Unsere Bedürfnisse sicigen mit un.
seren Einnahmen. ES Ht recht müh.
s"m, Bedürfnisse, die uns in Fleisch
und Blut übergingen, mit denen wir
sozusagen geboren sind, abzulegen.
Aber wir machen dann plötzlich die
,eit,ame vnS heilsame Erfahrung,
dciß viele Bedürfnisse, die wir abstrei
ken mußten, im Grunde genommen
Ballast w.iren, den wir ohne Einbuße
an wahrem luck über Bord werten
konnten. Kultur und , Bedürfnisse
anen ,,cy nicht immer die Wage. ES
gibt leider sehr viel überkultivierte
Menschen, deren Bedürfnisse in den
Augen vernünftiger Menschen lächcr
lich wirken. Jeder vernünftige Mensch
vliugl . ,cinc innaymcn uno jene
Aeourfiuiie, oie eigentlich meist nur
.notwendig gewordene' Wünsche sind,
in Einklang., Dann hat er Kultur.
Nämlich jene Kultur, die über die
Aesthetik die Ethik nicht vergißt.
Jene feine, tiefe und vorbildliche Kul
tur des alten GelehrtenstandcS und
des Adels, die mit den Grund zur
Geistesmacht Deutschlands gelegt hat
vor allen Dingen die gute Bauern
und Handwerkerkultur vergangener
Seiten, die wir nicht hoch genug schal
zen können hat niemals danach ge
strebt, Dingen Kulturwerte beizumcs
sen, die über unsere materiellen B
Hältnisse gehen. Jedem das Seine!
Und wenn jemand über sich greift mit
seiner Behaglichkeit . und seinen
Lurusanspruchen, die ihm '.Bedürs
nisse' sind, so soll er sich das Recht
daraus erst durch ehrliche Arbeit er
werben.
Unvernünftige Kinder wünschen
sich den Mond als Fußball und die
Sterne des Himmels als Geschmeide,
Der Mensch, der sein, Luzusbedürs
nis nicht mit barem Geld bezahlt,
kann leicht zum Hochstapler weroen
jedenfalls gerät er in Schulden.
So oft wird die Feder auf dem
Hut, der Brillant im Ring, der ele
gante Schuh, die Vergnügungsreise
mit schlaflosen Nachten bezahlt.
In der Mitte des achtzehnten
Jahrhunderts bis ' zum Ende des
neunzehnten Jahrhunderts waren in
Deutschland die Träger der Kultur
Leute des Mittelstandes des abso
lut nicht reia.. Mittelstandes. Diese
Leute standen über den Dingen des
Luxus und bunten Scheins.
Man wertete damals mehr das,
waS ein Mensch an geistigem Besin
Halte, als den äußeren Glanz. Die
Wertschätzung des Geldes war nicht
o groß wie d,e oer persönlichen Un
abhängigkeit von der mühseligen Ar
beit des Tages. Heute arbeiten Tau
sende fieberhaft tagsüber, um das
Berdiente zum Fenster hinauszuwer
sen einen teueren Rock zu bezah
len ein Abendessen mit kostbaren
Leckereien zu beschaffen und ihre
Wohnung' elegant eikzunchten.
Und es ist doch nicht der Rock, son
dern der Mann, der darin steckt, der
Kultur haben soll und ein Abend
essen, das ich mit gutem Gewissen
bezahlen kann, macht mich sroh
und die Gegenstände meiner Wohnung
können noch so stilvoll sein, wenn sie
nicht zu mir selber passen, hat meine
Kultur einen Riß,
Kultur hat nichts mit äußerem
Glanz, aber sehr viel mit innerer
Wahrhaftigkeit zu tun.
Sannen.
Die Erziehung hat darauf auszuge.
hen, die ulienschen zu gefestigten Per
önlichkeiten zu machen. Dazu gk
Hort, daß sie angehalten werden, nach
vernünftigen Grundsätzen zu handeln
und ein einmal für recht erkanntes
Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren.
auch wenn außer? und innere Wider-
tande sie davon abzudrängen suchen,
Mit anderen Worten heißt das: man
darf in ihnen unter keinen Umstän
den die Entstehung von Launenhaf.
igkeit dulden.....
Der Ausdruck Laune" stammt au
dem Lateinischen, es ist eine Umbil
dng des Wortes Luna (Mond) und
bezeichnet, also eine wandelbare Ge
mütsstimmung: heute so, morgen so
soeben noch voll Begeisterung für
eine Sache und jetzt schon ärgerliche
Umkehr davon so stellt sich die
Launenhaftigkeit dar. Scheinbar
unmotiviert geht der launenhafte
Mensch von Liebe zu Haß, von Lu
tigkeit zu Traurigkeit über und um
gekehrt. Wie verderblich das werden
kann und oft wird, sieht jeder, sieht
auch der Launenhafte selbst. Er l
mochte seinen Fehler wohl ablegen,
aber ist das Uevel erst einmal einge
wurzelt, so läßt es sich schwer beseiti
gen. Darum darf es erst gar nicht
Boden gewinnen. Es ist Pflicht der
Erzieher, dieses' Unkraut fernzuhalten,
oder, wo es sich doch einstellt, schleu
nigst auszujäten. Häufig ober wird!
es leider geradezu künstlich in die Zun
gen Seelen hine!ngepflanzt; ,eZ sind
die zärtlichen Mütter, die aus lauter
Zärtlichkeit den bösen Samen streuen,
Wenn man einem Kind jeden Willen
tut, wird es ein .Sultan', und
Sultane ohne Launen gibt es nicht,
Liebe muß auch versaaen können,
Wohl dem Kinde, daS nicht verzogen
wird.; es wird durch das Leben gehen pwge einen crheoüsycn x druck, zu tun
mit guter Laune, aber ohne böse Laujdtrmag, muß nach .-ie,"-,: (,.t,
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Unsere
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llütsienrinfatj unb der Toxpelrock smb be.
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sondere Neuheiten und' entsprechen der Zu
gismode, wie sie in der Kleidung der Er
wachsenen betont wird. Die Kombination.
wie sie hier dargestellt ist. kann selbstvn
ständlich umgekehrt verwandt werden:
Buntes Unterkleid, darüber eine Tunika
und Bluse auö glattem Stoss. , Auch vor
handene! Material kann hiernach dorzüg'
lich aufgebraucht werden. Zum Kleidchen,'
dessen Muster in Größen für 814 Iah
erhältlich ist. werden 4 Fardl Material
bei 40 Zoll Breite gebraucht,'
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Wderstandsfiihizkcit der Znsckten
gegen Kälte.
Raupen und Schmetterlinge können
sehr viel an Kälte vertragen. In
den Monaten Oktober und Rovember
bor. Jahres wurde in einem Benrk
em verspätetes Auftreten von Rau
den des Koblweiklinas htofiaihM. foit
Rauben erschienen in solckn mhnn
daß sie sogar in die 5Suser kindran.
gen. Noch in den ersten Tagen deZ
Januar konnte man eimae Nack,üaltt
lan den Mauern umherkriechen sehen,
obgleich der Winter eine unaewöbnlick
strenae Herrschaft krössnet fcnH. i.
Raupen verpuppten sich dort ohne j
den Schutz. Es folgte die außero
dentlich lange Frostzeit. Lie sich im
letzten Winter in ganz Mittel-Eurova
eingestellt hat, und - zwar schwankte
die Temperatur in jener Gegend acht.
zehn Tage lang zwischen L und 16
Grad unter dem Gefrierpunkt. Der
Boden war an den nach Süden gee.
genenSeiten bis 22 Kilometer, in nörb
lichen Lagen bis 26 Kilometer tief ge
froren. Man hätte nun glauben ol
len, ' daß die Puppen des Kohlweiß.
lings, die der Kälte an der nackten
Mauer ohne Gnade preisgegeben wa.
ren, durch den Frost getötet worden
waren. Das war aber durchaus nic!t
der Fall, obgleich durch daS Therme
meter längs der Mauaer der Nachweis
erbracht worden war, dak nuhrerk
Rächte nacheinander die Temperatur
niemals über 10 Grad gestiegen und
bis 17 Grad gefallen war. An die.
scr nach Norden gelegenen Mauer
fanden sich Ende Januar, nachdem '
die Kälte nachgelassen hatte, die
Puppen des Kohlweißlings in einem
Meter Hohe über dem Boden ebenso
lebensfähig wie zuvor. Ob noch stren
gere Kälte, wie sie weiter im Innern
des Erdteils geherrscht hat, Erfolge
grgcn die Insekten hert. rühren im
stände gewesen ist. kcn.uc i.och zwei.
felhaft scheinen. Daß n.-. weder ei
gewöhnlicher Win, c. iicj; j,it der
Nachtfrost in, Frühiinz o:t Insekten
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