Tägliche CmU txliunt. Tamstag, be 28. November 1911, -. ocurbubc. Woimn von ZinieJudkich.B.ikrm.) ..,..L.i j ; in ' vüLJiiM.amta.Xvm 21. Fortsetzung und ml) , Mi! z, minder, Angst studiert sie fettn Zuq feines EesichtcS. Emk tuf ÄittaefJjlnaroWt überkommt .sie. Auch nicht leiseste Zeichen ein freudig Uebcrr.ischung UrJ cuf einen' en. Er sieht bwch ou!, Ut mu, und um feinen Kund gra ben 'sich tiefe. schmerzUcK. Fallen.; Sich überstürzend, fährt s,t sort: .Ich t.,M den Morgenzug benutzt. Tann sutzr ich gleich hierher, weil ich wußte, du steigst hier immer Q&J Ftev, seit Stunden sitze ich schon mit zitternder, fiebernder Sorge und warte " .Worauf?" Auf dich. Fred!" .Warum V . Fred, ich bin halb wahnsinnig Vor ?lnzst " .Ohlfen ist tot,' stößt Germer brüsk hervor; er geht, ohne Eva anzusehen, an ihr vorüber und tntt ans Fenster. Er will nicht in ihr Gesicht blicken er will nicht euge fein ihre! Schmerzes um den Öe Nebten -fönst-sonst .... 6 nicht, ob er die Herrschast über sich selbst behüten hätte. . Da fühlt er sich Plötzlich von he" ten, zitternden Händen umklammert. In EvaZ bleichem Gesicht, das sich cegen feine Schulter beugt, malt sich starres Entsetzen. .Ohlsen ist tot.' ruft sie bebend. .So hat eS stattgefunden, dieses kntsetzliche Tuell! So sprich doch. Fred! Un du. du?' Ihre Bliäe irren über fein Gesicht, feine Hände, und umfassen angstvoll seine ganze Gestalt. , , Ein bitteres Lachen hallt durch den Raum, dessen schriller Klang Eva bis in das innerste Mai! -erbeben läßt. .Tu brauchst mich nicht so aiizu starren, nicht so zu mustern." ttngt z sich ihm in verächtlichem Spott hervor. .An meinen Händen Hebt das Blut deines deines Freun des nickt! Meine Rache kam zu spät.' Gesucht habe ich ihn mit sie berhaftem Verlangen voll tödlichen Hasses stunden und stundenlang Endlich fand ich ihn auf der Renn bahn um Zeuge feines Todesstur. zes zu fein. So fo. nun laß mich! Nun weißt du olles!' Er will sich aus Evas ihn noch immer umfch!inenden Armen frei machen. Aber fester, immer fester hält ihn Eva. Wie ein Gericht Got ies kommt ihr Oh'.sens Tod auf dem Nennplag vor uno ein uauniivi Schluchzen bebt durch ihre Gestalt. . Da reißt sich Germer mit ringe flürner Bewegung von ihr los, und sein Fufz stampft den Boden. So weine, weine doch nur!' stößt leidenschaftlich hervor. .Vor mir brauchst du dich nicht zu genieren. Laß dieses elende Theaterspielen ich weiß es ja doch, wem diese Reife nach Breslau gegolten hat ober nun. nun ist es genug! Ich ertrage I nicht länger, dieses Leben der Täuschung und der elenden Luge. Es muß tlar, ganz klar werden zwi scheN uns. Verstehst du mich?" Eva hat sich in einen Sessel ge weisen und mit beiden Händen be deckte sie ihr tranenüberströmtes Ge ficht. In ihren Schmerz mischt sich ein heißes, brennendes Gesühl der Scham. Was für einen entsetzlichen Verdacht sprach Fred' aus! Um Ohlsens willen sollte sie hierher ge reist fein! Fred!" Es ist ein Aufschrei herz, zerreißenden Jammers, mit dem sie den Namen ihres Gatten ruft, und mit hastiger Bewegung springt sie ouf. In dem Ton ihrer Stimme liegt etwas, das Germer erschauern ließ. Nein, er will sich beherrschen! Er barf nicht kleinlich und ungerecht in seinem Zorn werden! Etwas wie , ein . besänftigendes Gefühl beschleicht Ihn. Er war brutal vorhin. War, -um sollte Eva nicht erschüttert über den jähen Tod Ohlsens sein! Sanft drückt er sie in den Sessel zurück, in den sie sich scheu wie ein eängftigter , Vogel fchmiegt. " Germer schreitet ruhelos im Zim- in cmf und ab. Seine Hand streicht nervös über sein Haupt und Bari haar. Genug der Qual! Jetzt muß er zum Ende kommen: Mit angenow mener Ruhe wirft er sich in dm zwei ien am Tisch stehenden Stuhl, gera, it gegenüber von Eva, und mit über der Brust gekreuzten Armen sagt er langsam, als fiele ihm daS Spre chen schwer: .Laß mich das mit dir besprechen! Ich werde mich kurz fassen ' ein tiefer' Atemzug hebt seine Brust, und dann schlägt das Wort an ihr Ohr. das sie trifft wie ein Dolchstich. Klar und ruhig, oh ne ein Beben feiner Stimme, kommt es von feinen Lippen: .Ich gebe dich frei, Eva! ; Unsere Ehe. die auf . r" . ... Pf".. gebaut war aus uge uno : : au Umna.: war krank von Ansang an.' Wie erstarrt, regungslos sitzt ste b. und wie im Traum hört sie die weiteren Worte, die lhr Gatte ctf sie richtet. Sie kann es nicht sas !?WMdM7WWL? sen. nicht begreifen Fred gibt sie frei 1 Ohne sein WeiS anzublicken, fährt Germer fort: .Du kannst jetzt einst, weilen mit deiner Mutler nach Viaschau reisen. DaS Weitere wird sich später finden.' Absichtlich macht er eine kleine Pause; er wartet, ob keine Vlntttprt kommt. AlZ Eva auch jetzt noch stumm bleibt, nickt er leise und wehmütig mit dem Kopse. WaS soll sie auch darauf sagen! Er spricht ja nur das aus. was sie sich gewiß unzähligem! selbst gedacht und gewünscht haben mag. Das Herz zittert ihm vor Weh. und wie zum Höhne flammt in ihm nochmals all seme Liebe für das entzückende Geschöpf, daS dort stumm im Sessel sitzt, heiß empor. Ohne daß er ei weiß, wird feine Stimme immer frei cher und milder. Halblaut, als spräche er zu sich selbst, fährt er fort: .Ja, ich weiß es jetzt, ich war ein Tor. daß ich einst daran ge glaubt habe, ein Mann in meinem Älter werde um feiner selbst willen von einem armen Mädchen geheira tet. Nun, ich habe diese Täuschung schwer mit dem Glück meines Le !uns gebüßt.' Und dann fetzt er langsam und zögernd hinzu: Was mich in deinen Augen als be gehrenswert erscheinen ließ, dasein zige Band, das dich on mich fesselte, nun ist es hinfällig geworden ich habe schwere Verluste erlitten ich bin ein armer Mann.' Düster starrt Germer bei diesen Worten vor sich hin. Noch nie hatte er sich fo verlassen und elend, ja beinahe hilflos gefühlt, wie in diesem Augenblick. Die drohende Armut war es nicht, die ihn so niederdrück tc. Frohen Mutes hätte er für die Seinen gearbeitet, um ihnen em neues Glück zu gründen. Aber er fühlte es, selbst wenn er on daS Kind seiner Schwester dachte, fein Mut und feine Tatkraft waren ge krochen. Dort, woher ihm allein ein Wort des Trostes und Antriebes hätte kommen können, blieb es stumm! Leise rauscht in diesem Augenblicke ein Frauenkleid am Boden. Ein feiner Duft umweht ihn. Eva steht neben ihm. Auf ihrem bleichen Ge sicht. an dessen Wimpern noch die Tränen hängen, liegt ein Abglanz seliger Freude. Sie hat aus feinen Worten mit klopfendem Herzen nur das eine herausgehört daß er sie noch liebt, daß sein Herz noch ihr gehört. Die zitternden Lippen vermögen die Worte kaum zu formen, die sie stammelnd leise herborstößt: Aber wenn ich nun nicht von dir gehe, Fred wenn ich dich nicht freigebe, gerade weil du ein armer Mann bist weil ich jetzt Anspruch dar. auf erhebe, auch dir einmal zu hel en, als Ausgleich für die Hochher zige Liebe und Güte, die du mir er wiesen hast!' Eva hatte anfangs zagend, aber dann immer wärmer gesprochen. Doch Germers Gesicht, der den er sten Worten seines Weibes halb w, derstandslos, gleich einer lockenden, aus weiter Ferne herübertönenden Musik gelauscht hatte, nahm be, ,h reit letzten Worten wieder einen sin fteren Ausdruck an. Ich will dein Geld nicht,' fuhr er rauh empor, gleich als wollte er die milde Stimmung, die sich seiner zu bemächtigen gedroht hatte, im Keime ersticken. .Ich verstehe, daß es willkommen sein mag, auf diese Weise etwas Unbequemes auszugler chen zurückzugeben Aber Eva hört nicht mehr den rauhen Klang seiner Worte. Sie sieht nur, wie übermächtig die Er regung m seinen Zügen arbeitet, und in ihrem Ohre, da tönen die wei chen. gebrochenen Laute nach, dh vorhin aus demselben Munde ge'.. hat und d,e ihr die Pforten m wunderbares, sonnenbefchienenes Zu berland geöffnet hatten. Sie glen an seinem Sessel nieder. Ihr G, sicht in gleicher Hohe mit oei. feinen, und all ihre Liebe legt si in ihre Blicke, als sie zitternd sagt: .Fred, aber ich ich gebe dich trotz dem nicht frei. Und ich weiß, daß du die beschämend kleine Gabe, die ich du für all das Edle, was du mir ' und den Meinen getan hast, nicht derfchmähen wirst, wenn ich dir sage, daß ich dich liebe dich über alles liebe !' : Eva hat sich bei diesen Worten, die wie ein erlösender Aufschrei aus tiefstem Herzen von ihre Lippen kommen, immer näher an den Gat ten herangedrängt, und ihr Kopf, aus dem ihn ihre tranenüberströmten Augen mit flehender Angst anblicken, stützt sich fest aus seinen Knien. Er kann sich von diesen Augen nicht losreißen, die eine noch deut lichere Sprache der Liebe sprechen als der zuckende rote Mond, der daS lange verschlossene Innere seines Weibes offenbart, diesen Augen, die ihn gegen seinen Willen wieder in ihren seligen Bann ziehen. Wie im Traume hurt er zu. als öoa immer leidenschaftlicher weiter spricht. .Tu wolltest e gestern nicht mehr hören, in jener schrecklichen Stunde, Aber jetzt, jetzt mußt du mich hören! Gewiß, ich habe deine Liebe nicht verdient, weil ich mit einer Lüge in die Ehe trat. Aber wenn du meine Neue, meine Qualen hättest sehen können, die ich deswegen durch kämpfen mußte, du würdest mir vtr ziehen haben, denn jetzt liebe ich dich inniger und heißer, oll überhaupt ein Weid ihren Mann lieben kann. Ich liebte dich immer mehr, je mehr ich dich achten und schätzen lernte. Nein, ich lasse dich nicht frei! Ich will dir dienen. Fred,' will meine Hände unter deine Füße breiten. Aber stoße mich nicht von dir, denn ich könnte es nicht ertrapen, ohne dich zu leben!' Und während Evas Arme Germer immer fester umspannen in herzer greifender Bitte, da fühlt er. wie bei diesen Worten tiefsten Ceelenleides das Dunkel von ihm weicht, unter dem sein Herz zu brechen gedroht hat te. wie ein warmer Hoffnungsstrom neuen Lebens durch seine Adern rinnt. Ja. er kann wieder an di: Liebe seine Weibes glauben! Mit bebenden Händen, faßt er Evak Kopf, und seine Augen tauchen in die ihren. Zwei große Tränen lösen sich von seinen Wimpern; sie rollen langsam über fein Gesicht und fallen auf Eva! Stirn. .Eva!' Ihre Lippen suchen und finden sich in weltvergessenem Kusse, und ihre Seelen tauschen geheime, stumme Ge löbnisse. Es ist licht und hell in ihnen geworden. Nach langer, ban ger Irrfahrt winkt golden daS Ziel ein großes, heiliges Mensche:, glück. in Vorstellen. .Gestatten Sie. daß ich Sie vor. stelle.' Eben ist ein neuer Gast ins Zimmer getreten. Die Dame des Hauses nennt verbindlichst Ma nien der bereits Anwesenden und des Neuangekommenen. Kaum fing man an. ein wenig zu vlaudern. da melden sich ein paar weitere Gcste. Wieder .muß di. Hausfrau vorstellen. Und so wieder holt sich das. bis alle ihre Gäste tu sind. Also: Jedesmal heißt's Aufstehen Verbeugen, eventuell sogar Hand schütteln. Mechanisch sagt die Vorstellend die Namen her, wie ein Schullini daS Verseil, das es hat auswendi, lernen müssen. Warum schafft man da nicht ent lich eine neue Mode? . Wenn's der Dame allein zudic ist, kann sie sich jemand nehmen, de die Gäste empfangen hilft.' sage, Sie. Ja, eine Nichte. Schweste, Tante kann schon mit dem Amte b traut werden.' Warum modifiziert man die V: stellerei nicht so, daß sich jeder selbe vorstellen kann. Selbstredend gehö, persönlicher Takt dazu und die Un terstützung der Hausfrau. Es würde das vor allem für di letztere eine große Erleichterung sei, und vermöchte die Gemütlichkeit, dei Kontakt der Gäste untereinander z. erhöhen. Vielleicht wäre es sogar möglich die Gepflogenheit größerer häusil cher Feste dahin zu übernehmen, das statt des Stubenmädchens (oder bes. Butlers) die Frau des Haufes dein Eintritt der Gäste deren Namen lau. nennt; selbstverständlich nicht mel dend', sondern in einer Form, du einer zwanglosen Generalvorfiellunc. gleich käme. Die Wirtin empfang, und sagt ihr stereotypes: .Gestatten die Herrschaften, daß ich Ihnen Herrn Doktor X. vorstelle!' Nur einmal und der ganzen Versammlung, geltend, alles übrige besorgt dann der Ankömmling selbst mit Unterstüi zung des bereits Anwesenden, in de ren Kreis er dadurch wirklich eintritt. Statt 37 Namen je 37mal unter Nennung von anderen 37 Namen illssprcchen zu müssen, hätte die Dol le des Hauses jeden Namen dann u ein einziges Mal auszusprechen, ie würde auf diese Weise ihren an m und wichtigeren Gastgeber tcn zurückgegeben, hätte mehr ' an ihrem eigenen Feste, und i. -ms ihr selbst als daS wert vo.. Moment ihrer Gäste zelten muß ' Geladenen würden sich bei solche ''.nahmen wohler fühlen. Geht , ;rauf zu Tisch, fo gibt es auch 'uhr Animo. , Keiner der Tafe... ,ß sich ausschließlich mit dem un Viren Nachbar be schäftiaen. E.' ''rt fliegt diaao nal, daS anbei. 'über, bis ein vollkommenes Ni. Fäden alle Gäste miteinander ni. Nur wo das erreicht hnü, ',wirrt die richtige zwanglose Unterya.lung auch, die das Essen zur Ausrede, allerdings zur willkommenen, aber nicht zum Selbstzweck der Geselligkeit . macht, wie das Heute bei so viele Gesell schaften der Fall ist. Was die Nachteile dieser bereit! Halb akkreditierten . Reform betrifft, la sind sie durchaus riskant. Der Prozentsatz unangenehmer, oder sa gen wir minder angenehmer Be kanntfchaften bürste dadurch kaum um wesentliches erhöht werden. Wie dem oder auch sei. man tauscht dafür selbst. aus die Gefahr einiger un sympathischer Bekanntschaflen die Vorzüge einer intimeren und daher auch nnregenderen eseselligkeif ein. Was dafür geschehen kann, sollte un bedingt geschehen jedenfalls der lohnte eS sich der Mühe, mit diesen kleinen Modifikationen der alten Vorstellungsweise den Anfang zu ma chen. Es muß nur erst modern wer den. daß man sich selbst vorstellt. wir Vechvogc! wieder zn seinem richtigen Zlameu kam Bon Ä. A. Eigentlich hieß er Ernst, aber nie mand kannte ihn so. die Eltern, die Geschwister, die Freunde, ja fogar Doris, die alte Magd, riefen ihn .Pechvogel'. Das kam so. Ernst war nicht dumm, nicht faul, nicht tlsonders ungeschickt, aber sowie er sich irgend etwas vornahm, trat ihm ein kleines Mißgeschick in den Weg und verhinderte seine gute Absicht. Wollte er Doris beim Tischabräumen behilflich sein und trug xincn Stoß Teller vorsichtig in den Händen, so setzte sich ihm ganz gewiß Schnauz. er alte Haushund, der-schon etwas foul und schwerhörig war, in oen Weg. und Ernst machte, über Schnauz' breiten Rücken stolpernd, ei r.cn hohen Satz, und nicht nur er. sondern mit ihm olle, Teller. de?.en der Lustsprung leider nicht so gut be kam als dem Jungen; oder wollte er Mama ke.sen. Piepchen. dem Ka narienvogel. siisches Wasser zu geben, und össiie er deshalb vorsichtig, wirklich vc.,ichtig die Tür des Bau eis, so fand Piepchen fast immer Ge lezenheit. durch den schmalen Tür spult zu entwischen und im Zimmer wie besessen umherzuflattern, bis 'lcama und Toris ihn nach unendli en Mühen wieder in fein goldenes Gefängnis hineingcnötigt hatte. Und so ging's dem armen Ernst bei jeder Gelegenheit, und darum kannte man ihn .Pechvogel'. Da er aber ein sehr freundlicher, utmütiger, hilfsbereiter Junge war, atien alle ihn lieb, und es klang r nicht unfreundlich oder böse, enn sie ihn Pechvogel riefen. Heute war 'Pechvogels Geburtstag, r wurde acht Jahre alt und freute 'ch schon seit vierzehn Tagen auf en festlichen Tag. Gestern abend hatte Toris gefragt: Pechvogel, was soll ich denn morgen ittag kochen?. Tu darfst dir deine ieblingsspeifen bestellen. Mama at es erlaubt.' .Schokoladenluppe, Toris, aber ja ,-cht viel, ich mag sie sehr gern; was s nachher noch gibt, ist mir egal, Uin ich esse mich an der Suppe ganz üt.' Und nun saßen sie alle um den Attagtifch herum, und eben trat Do is in die Stube, den dampfenden 'iippentopf in den Händen haltend. Ei, wie köstlich duftete die braune uppk, die Augen der vier Kinder folgten gespannt Mamas Hände, ie den Suppenlöffel tief in die dick auchige Terrine tauchte und jekem er Kinder den Teller bis an den 'and füllten. Nur Papas Teller war nur halb fo daß Helenchen ganz traurig igte: .Der arme Papa, warum be '.mmt er denn fo wenig?' Papa lachte und sagte: .Nun. ich in ganz froh, daß Pechvogel nicht Ile Tage Geburtstag hat und nicht nmer den Küchenzettel machen darf.' Das Suppenessen ging ganz re ,elrecht vor sich. Pechvogel schien Älück zu haben, er warf- den Teller .icht um und hatte auch nicht daS leinste. braune Fleckchen auf das Wischtuch gemacht. - Als DoriS hereinkam, um die Sup oenteller und die Terrine hinauszu tragen, hob sich Pechvogel etwas vom Stllble und schielte in den Suppen nadk mnem: ncktia. aanz am oe en Grunde breitete sich noch ein kleines Nestchen Schokoladenfuppe aus uno tuHttt verlockend au Veckvoael hin auf. Leise stand er auf und schlich ,n die Küche. Er wußte wohl, es war streng ,ver boten, leinen Blak während des Es sens zu verlassen: aber heute war ja sein KeburtSt. und vielleicht merk ten die andern fein Hinausgehen gar nicht. Auf dem Vorplatz begegnete er Do ris. die Fleisch und Gemüse ws Lim mer trug. DaS war gut, denn um :onnte er in der Küche oas u$te ctg chen Suppe verputzen. .Wo ist denn Pechvogel geblieben?' fragte der Vater drinnen in der Stu be. Jhabtn Sie ibn denn nickt rauZgk schickt?' sagte Doris, .er begegnete nur vor der Küche. Dock zum Antworten kam's nicht, denn vlöklick' ertönten schauerliche, dumpfe Töne durchs Haus, so daß die Eltern entfttzt ousZprangen, unv helenchen lyren ops 'azreieno , . Mamas Kielöerfatten vervarg. , ,. ; Jllrn GotieS willen. waS ist daS? Alles stürzte zur Tür. Stühle fielen ' um. und die Löffel klirrten zur Erde. Der Vater riß die Tür auf, höh les, furchtbares Geheul tonte, rym en: gegen. EI kam naher und näher, die Korridortür Lfsneie sich, und da lam't htkZin.' Ja. du liebe Zeit, was war denn da? Unten herum war's 'jikchvogel, da waren feine Kvps' sliesel. seine kurzen Sirumpfe. seink izmmen, nackten Veine, feine Sam mekhöschen und das Sonntagjäckchen mit dem weißen Matrojenkraen, aber nun hätte doch von rechtsweoen Pechvogels Hals mit dem strohgelben Lockenkopf darauf aus dem Kragen hervorkommen müssen. Aber nein, von einem Hals war keine Spur zu sehen, sondern ouf dem Kragen ruh ie ein unförmiges, runde, weiße! Ding, Ctit dein das schauervolle, dumpfe' Getute hervorklng. und über den schneeweißen Kragen, den Toris noch gestern abend so schön gebügelt hatte, rannen von allen Seiten brau ne Rinnsale und drohten sich über den Rand auf das schmucke Sonn tagsjäckchen zu ergießen. wNun seht bloß,' rief Mama, .der CuppennZpf. wie kommt der über Pechvogels Kopf?' .Helft mir. ich komm' nicht heraus,' brüllte es un ter der Schüssel. Papa faßte sich zuerst und leistete tatkräftige Hilfe, indem er sich be mühte, Pechvogels Kopf zu befreien. Ja. aber Pechvogels Kopf saß ganz fest in der Terrine. Papa zog auS Leibeskräften, ein Stückchen hob sich der Topf, so daß Hals und Mund Pechvogels frei wurden, aber über Rase und Ohren sollte der Tops durchaus nicht rüber, und dem ar wen Pechvogel wurde eö angst rnd bange unter feiner heißen Kappe, so daß sein Gcwinsel immer ängstlicher wurde und er mit den Armen Hilfe suchend in der Luft umherfocht. Noch einmal faßte Vater den Napf cm Fuß und zog mit aller Gewalt, aber es war vergeblich. Der Kopf, ter so bereitwillig in den Terrinen lauch geschlüpft war, konnte den Aus weg nicht finden. Ich ersticke,' gurgelte der arme Pechvogel. Da bekam Papa es mit der Angst. .Schnell den großen Suppenlöffel. Kinder!' rief er, und da hatt er denselben auch schon in der Hand und schlug damit auf den Suppennapf ein. .Au, au!' tonte es dumpf unter demselben hervor, da. Nich ein Schlag, und der Napf barst in zwei Hälften, die klirrend zur Er dc fielen. Pechvogel aber stand hoch aufatmend zwischen Eltern und Ge ichwistern. ' Ja. aber wie sah er aus! Wirklich wie ein richtiger Pechvogel. Seine hübschen, blonden Locken waren ganz raun verklebt, sein Gesicht war rot rnd aufgedunsen und kleine Schoko iadenbache rannen über Backen uno Nase herab. Junge, wer hat du den Suppen rapf übergestülpt?' fragte Papa siteng. , .Ich mir selbit. chluchzte Pech vcgcl, es war noch etwas darin, das wollte ich auslecken, und als ich ten Napf über den. Kopf hob, faß ich auf einmal drunter, ich weiß wirtlich nicht, wie es kam.' Einen Augenblick herrschte tiefe, erwartungsvolle Stille, denn alle waren gespannt, was wohl mit Pech vogel geschehen würde. Da gab Pa pa selbst durch lautes Lachen das le freiende Zeichen, und alle stimmten ein, unl, um Pechvogel herum brauste frohes Gelächter. Nur Mama sah etwas betrübt auf Pechvogels Sonn tcgsiacke, aber da heute fern Ehren :aq war, begnügte sie sich damit, einen kisen Seufzer auszustoßen. Am Nachmittage kamen Pechvogels Freunde, die vier Doktorkinder aus dem Nebenhause. So war'S eine stattliche Kinderfchaar, acht an der Zahl, die sich mit den Eltern ausmach te, um im Forsthause im Walde as fce zu trinken und den Geburtstags knchen zu verspeisen. Nachdem der Kuchen bis zum letzten Krümelchen vertilgt war, sprangen die Kinder cuf und zerstreuten sich tm Walde zu lu stlgem Spm. Pechvogel war besonders vergnügt. Er liebte den grünen Wald gar sehr, und er hatte sich fest vorgenommen, einmal Förster zu werden. Wie schön mußte es fein, mitten im grünen Walde zu wohnen, anstatt in der Stadt mit ihren langweiligen, graoen Straßen und den himmelhohen Hau scrn. Pechvogel lief immer weiter in den dichten Wald hinein. Lustig ein Liebchen singend, eilte er "ornzarts. Da schimmert' es weiß durch die Büsche. Was mochte denn das sein? Er lief auf den weißen Fleck zu Da stand hinter Haselgedüsch versteckt em kleines Häuschen, Es lag still und einsam da, nichts regte sich in ihm. nur aus dem Schornstein krau selte ein feiner blauer Rauch in die tok. - - . - Pechvogel wollte schon weiter lau fen, nur einmal wollte er seinen Ball am das öausdach werten, u. flog der Ball in die Luft, aber o weh! na ia. er buk nicht um on t Pecyvo c,el. da flog der Ball natürlich in ein offenes Fenster, und: schwapp sprühte etwas Weißes hoch auf und fiel in weißen Tropfen zur Erde und spritzte auch auf Pechvogels Jacke ein paar weiße Spritzer. ,A ja!' fagte Pechvogel, da ist der dumme all wohl ,n nne iwua) lckSssel gefallen, und behutsam !let tte er am Fenster hinauf und hob sich über oas Fensterbrett., Aliig da stand eine grcf;e, lwune Galle ne Milch, auf der dicker, gelblicher Rahm lagerte. Aber 0 weh', mi.ten darin fchivannn Pechvogels Pall, ganz liit fetten Rahm übeezogen. VorZich' ig nahm Pechvogel seinen Vall au hi Milch, rutschte an der Hauswand hmunter. wischte seinen Aalt im (mt ab und wollte eben wieder fort, springen, als ihm noch zu rechter Zeit einfiel, daß ein anständiger Junge eingesleht, was er Ungeschicktes getan bat, und mit ein wenig klopfendem Herzen schritt er durch die fchmale Ullr ins Häuschen. Er klopfte on ein Tür. niemand rief .Herein'. Er klapste an eine zweite. Ilt blieb still. Es öffnete leise die Tür, da stand er in einer schmalen Kammer, in der niemand zu sehen war. Er ging hindurch und öffnete eine zweite Tür, och schlug er sie erschreckt wieder zu. kenn dicker, erstickender Qualm drang ihm entgegen und fuhr ihm in den HalS. fo daß er husten mußte. Da hörte er ein sonderbares leises Wimmern. ES kam aus der rauch gefüllten Stube. Pechvogel wurde ganz ängstlich und s'and unschlüssig vor der Tllc. Da hang wieder das gequälte Wimmern un sein Ohr. Und da er ein braver Junge war, cfsnete er beherzt die Tür. Sehen konnte er nun freilich nicht viel, denn der Rauch lag in schweren Wolken in dem Raume, aber doch sah er daS Fenster matt durch den Dunst hin durchschimmern, daS riß er auf, so daß dicke Rauchwolken sich zum Fkn ster hinauswälzten. Pechvogels Fuß stieß an etwaS. Er bückte sich, da faßte er ein zottiges Fell, und als er naher hinsah, er kannte er einen großen Hund, dessen Vrust sich daS Wimmern entrang, das ihn in die Stube zurückgerufen hatte. Er rief und pfiff dem Hunde, aber das Tier regte sich nicht. Da faßte Pechvogel in das breite Halsband des Tieres und schleifte es hinaus ins Freie. Als die frische Luft den Hund umwehtt, kam Bewegung in ihn, sei ne steif ausgestreckten Beine zuckten, hob langsam den Kopf, jetzt stellte er sich auf die Pfoten und fah, leise den Schwanz bewegend, zu Pechvogel cuf. Aber aus einmal tchien oem Tier ine Erinnerung zu kommen, es heul te auf und sprang ins Haus zurück, um gleich wieder umzudrehen und mit kstigem Bellen an Pechvogel aufzu pringen. Da merkte der Junge, tas Tier wollte ihm etwas zeigen, er lief mit dem Hunde ins Hauö. Ter lualm hatte lich mehr verzogen, uno Pechvogel sah nun, er war in einer j,üchc, af deren Herd ein Feuer rannte, an rein Waiche zum Trcck nen aufgelängt war. Aber die Tü cherchen waren wohl der Flamme zu nahe gekommen, tie schwelten und qlimmten. und von ihnen ging der dunstige Qualm aus, der den ganzen Raum erfüllt hatt und nun wogend um Fenster hinauszog. Doch was hatte der Hund? Er sprang mit aufforderndem Gekläff auf einen Kord zu und dann wie der zurück zu Pechvogel. Der Junge blickte m den Koro. Da lag ein kleines, kaum einjähri ges Kind darin. Es hate die Au i,en fest geschlossen und regte sich nicht. .O weh. es ilt gewiß er tictt. dachte Pechvogel, riß es aus den Bet ten und sprang mit ihm ins Freie. . . .Wo maa denn. Pechbogel wieder stecken?' fragte um dieselbe Zeit der Pater etwas verdrießlich. Es war schon abendlich geworden, und die Eltern sammelten die kleine Schar zum Abmarsch. 3a, wo war Pechvogel? seit ki ner Stunde hate keines der Kinder ihn gesehen. .Pechvogel! Pechvogel!" riefen alle mit lauter Stimme. .Da kommt er!' rief die Mama. Keuchend kam Pechvogel näher. Glutrot war sein Gesicht vor An ftrengung, auf seinen Armen lag et was Zappelndes, laut Brüllendes, und neben ihm her trottete ein großer Hund. Was joll das nun wieoer yel f,en. Pechvogel?" fragte Papa streng. Vechvoael kam langsam auf seine Mutter zu und warf ihr keuchend ein kleines Kmd in den Schoß. .Ich hatte meinen Ball in die Sahne geworfen, und da war das oonze Zimmer voll Rauch und da holte ich. das kleine Kind', stotterte er. Alles hate sich um Pechvogel ver sammelt, die Eltern, die Geschwister, die Förstersleute und die ' übrigen Gäste. , Es dauerte eine ganze Weile, ehe die Eltern die Geschichte aus Pechvo gel herausgefragt hatten. Staunend hörten alle, waS gefche hm. ' Er hat WaldwärterS Sophie daS Leben gerettet!' rief die Försters frau. Daß ihn mir niemand wieder den Neckvoael nennt.' sagte der Vater ernst, nahm feinen Jungen an die Hand unv ließ lrin.oen ganzen ua weg nicht wieder von sich. ; Gauner , Humor. Poli zist: Wenn Sie nun nicht gutwillig mir zur Wacoe rammen, vunn ncym ich Sie beim Kraqen." Stromer: .Hab' ja gar fernen Kragen um. 1 Unsere SchMiiichr-Wcrlc LksmZMcid mit VoUnUtX. R. 1011 SF ' WH ' : huyi Vn bU)P Ml Die JlwflkZÜcn ,.-igt ein elezanieS, schickes !t'c!d, oiui.'flaHet mit fcen neuesten Ütetai! dkk lebten Mode, so dem kleidsn ir.tn k)0d)ffetj:tib:n longoIrafifN, einem rims gkschniNenkn Gürtcl und kurzem Aer mil. Ter vcrlü.zle Ncck fällt tibck kinen Äriindroa' au e.cmustcrtcr Ce!de. Celzk graziöz rriiit dcr rund gkschnittkne Vo laut, der der Eürtelpasse angescht wird, yiir die Aerwendung von zweicrlei Etoff ist lai Wodell besonders geeianct. und bictet euch Geleqenk'eit zum Aiisarbeilcil dordandenem Mslkria!. 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PW tn Benaalcn leben gegen 70.000 - Eingeborene, die sich der vielleicht fortgeschrittensten Kultur ,n Indien rühmen können. Ihre Schriftsprache ist freilich erst fünfzig Jahre alt. die Volkssprache bestand dagegen schon . seit mehr als taufend Jahren aus einem Dialekt; es findet sich in der Geschickte Indiens leider kein einzi ges Zeugnis für das Vorhandensein, einer bengalischen iteraruriprache.?- Die Sprache der Hindus entstammt' dem Sanskrit, der Ursprache, der alle indischen Idiome ihr Alphabet. -ihre Grammatik ' und kyren Won schätz entlehnt haben. Ungleich den andern, neigt aber gerade die venga, lische Sprache dazu, neues Wörter materiak in sich aufzunehmen. . Sie enthältschon diele persische, franzö sifche, arabische und englische Wär ter, und es ist fast ein Wunder zu nennen, daß diese bengalische Spra che statt auf die Stufe eines in China gebräuchlichen sog. Pid, gin Englisch herabzusinken, die für die schöne Literatur, für die Wissen schaften. selbst für die Philolopyie vorherrschend, unter allen Spra ! l.chen Indiens geblieben ist. .! i ' m