Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 26, 1914, Image 4

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Cmuft TribSar, lnntxtt&, 26. Vs., 191 L Seife 4.
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Tägliche Omaha Tribünc
TRIBUENE PUBLISHING CO.
VAL. J PETER, Pre.
1311 Fouard Str. Ttl. Doufllas 3700 OmnA,JitB.
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firf), nie tlci nur natürlich !
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die H'dcinf.:ii unzahuger Xcut
scher nach der Jini Hciinatb richtn
und V-icW loadca rang stcy o,e jra-
ac Dorlcrton: M.mn unser xJüieriauo 05,uuu X-onncn tru ayr einso
in wirtschaftlicher Beziehung diese 'aus 230,435,000 Tonnen im Jahre
iriü3 überstehen oder irnrd eS auf. 19 12 gestiegen, die englische dagegen
Jnbrzehnte zimickseschleudert? im gleichen Zeitraum nur von 161.
$nr die Beantwortung dieser Gra ! 900,600 auf 204,506,000 Tonnen,
ac kominen in der Hauptsache fünf , Bekannt ist, das der deutsche Boden
Faktoren in Frage, nämlich die Bedie größten Kohlenlager der Welt
vollerung deS Tmtschen Reiches, die birgt. Tie Eisengewinnimg Teutsch
fest begründete Blüthe von Ackerbau lands betrug im Jahre 1912 32.
und ' Luchzucht, der überaus reiche 9,100 Tonnen, in Frankreich dem
und lohnende Bergbau, der folide j gegenüber 18,600,000, in England
Aufbau der Industrie, sowie die da 14,011,700 und in Schweden 6.699.
rauf beruhende enorme Zunahme im! 000 Tonnen. Die Talzbergbaube.
Aukendaichel, und endlich der durch triebe Deutschlands erzeugten im
die gesunde Gliederung und Vorzug. iJahre 1912 fast über 200 Millionen
liche Organisation der deutschen Pro, Mark absatzfähige Produktion, eine
duktiouZ. und ErwerbSitande her
beigeführte, ganz ungeahnt grobe
Nanona!reichthum des deutschen Bol
keö.
Wie die Bevölkerung in den drei
feindlichen Hauptländern fich feit
1871 entwickelt hat. zeigt folgende
Tabelle:
1871 1312
Deutfchwid 40,997,000 66,096,000
England 31,556,000 45,663,000
Frankreich 36,190,000 39,602,000
31,556,000 45,663,000
TaS deutsche Volk hat sich also in
t1 Gintmn irrn f. Tnpfll nIS C?Tlst.
0Hlul 7 "o i
landund gar 6ya mal so stark wie
ry-., ss in .esnnh
rji.bUtbWkU4 v,unk w ...
aber damit ging die Vermehrung
da o&crdqteliima uns o:e lrnen
srdere Ausnutzung demselben. Bei
spielZweise betrug die Roggenernte
im Jahre 1880 nur 4,971,000 Ton
ncn, 1912 dagegen schon 11,598,000 bracht. Nach den preußischen Steuer
Tormen und soll m diesem aht noch mtm , 8 ist das gesammte steuer
fast 18.000 Tonnen mehr betragen pmm Vermögen in den Jahren
haben! Weizen ist aerdmgS m die. m(i 1911 uin 62.5 Prozent ge-
lern ayre um iui iw.uw x,uiuieu
Li -töte ;r ,;
geringer als 1912, doch ist dies nicht
so sehr schlimm, denn 1880 wurden
nur 2,353,000 Tonnen, 1912 da.
gegen schon 4,361,000 Tonnen ge
erntet. Trotzdem mutz der orraty
an Weizen bereits gering geworden
fein, denn gestern hat der VundeZ.
rath beschlossen, den Weizenverbrauch
bedeutend einzuschränken. Tie Ha
ferornte war in diesem Fahre vor
züglich und foll sich auf fast 8,600
Tonnen belaufen haben gegen nur
4,213 im Jahre 1880. Ueber die
Kartoffelernte liegt die Nachricht vor,
daß dieselbe von 19,513,000 Ton
neu auf rund 50.000)000 Tonnen
im Jahre 1914 gestiegen ist. An
ein Aushungern ist also fo leicht
nicht zu denken, wenn auch die Zah.
len des ViehstandeS nicht erlangt
werden konnten. DaH Lieh genügend
vorhanden ist, beweist der Umstand,
daß auS allen Orten ein Fallen der
Ziletfchpreise gemeldet wird. Wie
schr der deutsche Außenhandel stieg,
beweist folgende Tabelle:
1883 und 1312
Teutschlands Au,
tzenhandelszif
fern 6,494.3 19,648.6
CreßbritanmenS
Außenhandels
Ziffern 12,279.5 22,850.6
Frankreichs Au
ßenhandelszif fern 6,687.5 11,954.7
Millionen Mark. Tie große Zu
nähme des deutschen Außenhandels,
dessen Umfang an den englischen
Außenhandel heranreicht, konnte die
m , j -is fl.ir,t
Bvl,euuikig eiiuaiui, iu3 ci tiuiuj
land in gleichem Maaße wie Eng
land vom Auslande abhängig. Diese
Vorstellung ist aber falsch. Denn
der Umfang der Produktion der deut,
fchen Industrie und die Aufnahme.
fähigkeit des deutschen Jnlandmark.
tes find in noch stärkerem Maaße
zWachsen, als die Ausfuhrquote.
Hierauf beruht die gesunde Fundi.
rung der deutschen Volkswirthschaft,
die abfolute und vollkommene Selb
ständigkeit und Unabhängigkeit des
deutschen Reiches nach innen wie nach
außen. Leider sind keine genaue
Zahlen über den Umfang der deut
fchen industriellen , Gesammtproduk.
tion vorhanden. Namhafte deutsche
?!ationalökonomen haben unter Be
Nutzung von zuverlässigen Merkma
len, wie Zahl der Maschinen der
Pferdckräfte. Arbeiter u. f. w., und
von Schätzungen Sachverständiger je
doch nachaewiesen, daß in den mei
s:en Andustriezlveigen Deutschlands
der Jnlündsverbrauch starker als die
Ausfuhr gewesen ist. Diese Er
scheimnig liegt darin begründet, daß
mit dem zunehmenden
Volksvcrmögen , die deutsche Jndu
ftrie einen immer kräftigeren In
landsinarkt gefunden hat.
An Dritter Stelle war als eine
der fundamenialeii Grundlagen der
Lo!k,ozoirthschaft der Bergbau ge
ttäaer, !4e 10c; dsrch bic
- !LochldltUt: Vci ftriftft lUmu!
26. Nov 1914.
nannt. Im deutschen Versbau forn
inen besonders (Jtän. und Brau.
kvhlen, Eisenerze und Salze in B
tracht. Tie deutsche Stein, und
'raunkohlmproduktion ist von, 73.
iZifser, die von keinem anderen an
de erreicht wird,
Tiefes war Englands Haupt.
gründ, den Krieg vom Zaune zu
brechen, doch hat auch däS große
deutsche Nationalvermögen eine Rol
le dabei gespielt. Denn das Deutsch,
land von 1914 ist daS reichste Land
Europas und hat die letzte Milliarde,
um diesen gewaltigen Krieg zu ae-
winnen. Nach vorsichtigen Schätzun.
gen kann man das Nationalvermö
gen von
Milliarden Dollars
v
Deutschland auf
nrankreich aus
90 bis 100
60 biS 70
, n r -
robbntanmen auf ...0 biS
80
beziffern. Besonders die
letzten
labrzehnte haben dem deutschen
Reiche eine ungewöbnlich starke Stci
,,, m mnUs,rmÄnini ae.
r..
iicHu.
Angesichts obiger Zahlen wird
wohl mancher sein Tanksagungs
mahl fröhlicher genießen ud brat,
higt sagen: Lieb Vaterland, magst
ruhig senil
Bryan.
Die Berichterstattung republikani.
scher Zeitungen meldet, Herr Bryan
trage sich mit dem Plane, Anfang
März von feiner Stellung als
Staatsfekretär zurückzutreten, um fich
wieder mehr als bisher agitatorischer
Thätigkeit, als Wegweiser und Pfad
finder der demokratischen Partei zu
widmen.
Naheliegend ist ja der Gedanke,
schreibt der demokratische Wächter
und Anzeigers in Cleveland. Den
Dienst, den er dem Lande dadurch
leisten konnte, daß er als erstes Ka
binettsmitglied die Uebereinstim
mung des radikalen Parteiflügels
mit dem Präsidenten repräsentirte,
der von Vielen für die Konservati
den in Anspruch genommen wurde,
hat er geleistet und damit die neue
wirthschaftlich soziale Gesetzgebung
außerordentlich gefördert. Der eine
Theil der Aufgabe, die er fich ge
stellt hat. ist erfüllt. Derjenige, in
dem ihm mit Ueberzeugung zu fol
gen war.
Aber er hat einen zweiten Theil
auf Lager", der ihm ebenso am
Herzen liegt. Der aber bei weitem
weniger verlockend und nützlich für
die Mafien feiner Mitbürger ist. Er
w Nss, x. w?x.
, v-..,, -v. .?
schaftlichen Vorbedingungen für das
menschliche Gedeihen und auch der
Menschen Moral durch den Magen
bessern. Sein, großes nächstes Ziel
ist nationale Prohibition. In sei
nem Comoner fagt er das fchr of
fen. Nationales Parteiprogramm ist
sie noch nicht gewesen und geworden.
ie dazu zu machen, ist , zweifellos
fein Plan. Und wenn er mit die
fem Prdgramm in das Weiße Haus
gelangen könnte, so würde er das
nicht abweisen.
Der Glaube versetzt Berge. Si
cherlich in der Erwartimg und Hofs
nung. Herr Bryan hat den Glau
ben und die Hoffnung. Mer die
Liebe, die Gegenliebe für fein Pro.
gramm der Zwangsabstinenz, wird
er nicht finden. Und darauf kommt s
an.
Personalie.
Herr Edward Kursks, der alte
Ansiedler und Kriegskamerad, ist
von einem längeren Befuche ferner
Zdinder in Spokane und Seattle,
deutschensWash., wohlbehalten zurückgekehrt.
Herr Gurske i,l da draußen herzlich
ausgenommen worden und erzählt
mit Stolz von dem großen gejchäft
lichon Erfolg seiner .inder. Er freut
sich 'pber trotzdem, wieder in feiner
alte:?. Hcimath Omahc, zu fein.
?nksaffstStag.
herrliches SiUicr begünstigte den
heutigen larksagungttag! aus wol
kenlosem Himinel strahlte schon am
frül,en borgen die liebe Tonne auf
unsere Ctadt herab. Auf den Wc
fläztern aller auf der Strafze
findlichen lag eine stille Freudigkeit
und große Mengen eilten zu den
Gottesdienste. In der St. Joseph
ftirche fand um 0 Uhr und in der
Maria Magdnlena ttirche ul 10.30
ein feierliche Hochamt statt.
Die deutsche lth. St. Paulskir
ckie an 23. und LvanS Ttrake hielt
ihren DanksagungStag . Gottesdienst
bereits Donnerstag Abend um 8 Uhr
ab.
4 deuische Gemeinden, nämlich di,
der deutschen Presbqterianerkirche.
der deutschen avtistenkirche. dei
dnitschen evangelischen (5emcinschaft
und der deutschen Methodistenkirche,
hielten am heutigen DanksagungS
tage in der Kirche der Lcyteren, Eck.
11. und Centers!?., einen geinein
samen, Gottesdienst um 101S Uhi
ab. Pastor Dr. Henry B. Sei
bert von der deutschen PrcSbyteria
nerkirche hielt die Ieskpredigt iin!
nahmen viele Deutsche daran theil.
Nach einer Schätzung der hiesige,
lrofchandelshäuker sind mindesten
570.000 für Tnithähne. Chicken
Enten und Gänse ausgegeben u!
wird angenommen, dah ungesäh'
10,000 Truthnbne. 6,000 Enten
6000 Gänse und 40,000 Chicken an
heutigen Tage in unserer Stadt der
verschiedenen Festmahlen zum Opfc,
fielen.
Bereits um 10 Uhr Morgens bc
gann die Eröffnung der Borführun
gen auf dem Spcedmay,' Luftfliege?
führen dort auch Nachmittags noc?
den berühmten LoopetheLoov
Tturzslug vor. Viele andere Ber
nügungen wurden veranstaltet un!
am heutige Abend findet im Deut
schen Hause ein Ball des Schillei
Camp, W. O. W.. statt.
Tie Kabelverbinbnug zwischen
New Fork und Emden ist nicht ini
einzige deutsche jiabellinie. die durch
den Krieg außer Benutzung gcsetz
worden ist. Im ganzen sind cl
deutsche Kabel zerschnitten worden
Deutschland bat fünf Kabellinien
die von Borkiim, der bekannte:
Nordseeinsel, ausgehen. Davon geh
eins nach Brest an der französische!
Küste, eins nach Vigo im nördlich
Spanien, eins nach Teneriffa au
den Kanarischen Inseln und zwc
über die Azoren nach New Mark
Diese fünf Kabel gehen sänuntliä
durch den englischen !lanal, -ko dos
es für die Engländer ein Leichte:
war, sie zu zerstören, und fo lang
der Krieg dauert, wird eS Deutsch
land schwerlich gelingen, diese Vcr
bindungen wieder herzustellen. Zwi
schen Deutschland und England lic
gen sechs Kabel, theils deutsche
theil senglische, und sie find natür
lich sämmtlich außer Gebrauch. ' Vor
der deutschen Westküste ist also tcle
graphische Verständigung mit dct
übrigen Welt unmöglich. Die in
direkten Verbindungen über Holland.
Dänemark, Nottvcgen und Schwe
den sind offen, aber da auch sie über
Kaoel gehen, die zum Theil aui
englischem und französischem Boden
liegen, unterliegen Depeschen, die
auf indirektem Wege befördert wer
den, in England oder Frankreich der
Zensur. Auch die über Oesterreich
und Italien gehenden Verbindun
gen sind für Deutschland gcfperrt.
weil diese Linien von Westen nach
Oitcn durch- daS Mittelländische
Meer gehen und auf dieser Strecke
einer englischen 5rabelgesellschaft ge
hören, außerdem auf englischem Ge
biet ihren Abschluß finden. . Die vor
Italien und der Türkei ausgehenden
Kabel gehen über Malta. Gibraltar
und Lissabon nach dem Atlantischen
Ozean. Auch mit Afrika ist eine
Verbindung nur unter Benutzung
der Linien der Eastcrn Telegraph
Company, emcr englischen Gesell
fchaft, möglich, und die Landvcr
bindungen mit China ' gehen durch
Rußland und Ostindien. Nur mit
Oesterreich Ungarn. Holland, der
Schweiz, Italien und den skandina
vifchcn Ländern steht Deutschland
noch in telegraphischer Verbindung
denn auch Spamen und Portuga
find abgeschnitten. Für dm Ver
kehr mit der übrigen Welt ist
Teutschland auf den funkentclegra,
phischen Dienst angewiesen, und der
ist leider immer noch recht mangeb
haft.
Tüchtige Agenten
verlangt!
Die Tägliche Omaha Tribüne sucht
tüchtige und zuverlößige deutscht
Manner als reijcnbe Agenten in 9tr
braska, Iowa und aniaS. mir
Kommission und boiicmbe Stellung
(Znivstklugaen nothwendig. Man
melde sich sofort. Omaha Tribune,
Omaha. Nebr.
Ebenfalls können tthw! fiel
ßige Abonnentenfammler in Oma
l,a ub Umakgenb Bcschäftigsna fi
den. Ma spreche BsrmittagS in
der Office,, 1311 Howsrd Strafe,
bor. Omaha Tribune.
tcr fircilincpf.
Lumsntt do fSoi litin
Mlibrend bfl Miltasseni hatte
Ut Reaen tinatftfet. Ckilhkk gok ci
in Ctrvmen.
Aul ollen ackrlnnen bet Penston
-ffiilia" tautet. curßcUf. schäumte
Wafsn und Wasstt .... An den
dicht und unablässig llbkrties'ltkn
Fknslern drückten sich betrkvit Via en
platt. Im Lksezlmmkt kamen die al.
lksten .Jlikgendkn' zu Ehren. Alle
Klaviere waren entfesselt, die Spielii
f b(M. Sonst o,in, dkrnünstlgk
Menschkn umlagerten im Entree den
Barometer, a! wenn fie ot(n viauen
Zeiger mit den Augen zwingen könn
ten.
F'ert. Drokos Nadolnd war
Menschenkennn.' Amateur . 'Nsycho
loge sozusagen und ol f ol
cher hatte et e langst heraus, dah
man Eeelenftudien am vequemiien
und kicherlie macht in einem Kutort.
bei einem auögiebigen und dauerhas
len Bindfadenregen.
Der blonde Professor beispielsweise,
det Schwärm aller schöngeistigen Da
men. dessen Rede dusligste Aesthetik
ist, erweist mit einem zornig in icr,
hineingeknurrien .Elende! Treckwet
'!". dak er auck anderei kann, dak
seine Seele tobusterer Regung: fähig
ist. Ter kleine sranzojiie Baas:,ch.
ven die iipplg schöne Mama auf der
tlromenade immer noch an der tyrnv
:iit)tt, um ihr Kind und damit auch
,!ch selbst iünaet erscheinen zu lassen.
.chaut mit den dunklen Ratselaugen
m da Strömen hinaus. Ter ele
zanie Lezationksekretär läfjt erkennen,
a-.h h'mt divlc,matiscke Stube und Ge
.assenheit nur Maske ist: er läuft wie
In nervöser Bürstenbinder aus dem
?alon ins Lcskiimmer und auS tkm
,'esezimmer auf die Veranda, deren
viasvich wie die Trommel in einer
-traub-Oper rasselt. Schließlich
äfzi er sich von einem Erobschlachler
,ls dritten Mann zum Skat davon
iihren.
Tiefe und noch andere Einblicke
i da! tiefere Wesen seiner Mitmen
chen genoß Herr Prckop Nadolny
ait Aufmerksamkeit und Behagen. Er
ingweilte sich garnicht umfowe
Iger, a!Z feine Beobachtungen auch
neu praktischen Zweck hatten. Er
uchle eine Frau für sich eine deut
he Frau. Seine über alle! geliebte
lutter war eine Teutsche. Ta er
,n ansehnlicher Treißiger und r?ich
'ar, hätte er nur zugreifen brav'
,en. AlleZ. waö die .Pension Emi
a" an vorforg!i5,en Müttern, hei
itsfiihigen Töchtern, an jungen Wit
?n wit und ohne Kinder beberberate,
ar dem behäbigen, stet; gleichmäßig
eundlichen Wanne hold und zuee
n. Er gehörte nach Alter und
elterfahrung nicht mehr zu den
.tn, die über einem hübschen Ge
'.t und gesprächigen Augen gleich
n Kopf verlieren. Er betrieb sein
tudien, die man bekanntlich am U-
einsten und sichersten macht in ei
m ausgiebizen und dauerhafter
!ndfqdenrezkn. . . .
Von einer Portiere gedeckt, ging er
, Salon in der Nähe der Mästerecke
i Anker, Dort sammelte sich
?nn man ans Haus gefesselt war
imer eine reiche Gruppe von Da
en: hübsche und minder hübsch,
nge und ältere, mit und ohne
andarbeit. Und die Zungen und
ünglein gingen rasch.
Im Augenblick drehte sich baS Ge
nach um einen Kragenknopf,
-n einer der Herren verloren haben
ußte.
Bekanntlich ist eS eine Eigentum
chkeit verloren gegangener Kragen
iöpse. daß ihr Aufenthalt nie zu
Mitteln ist, wenn man sie sucht,
.olch ein Knopf kann eben erst her
ntergefallen sein man wird ihn
icht finden; weder in der Richtung,
i der n hörbar davongeirudelt ist.
och sonstwo. Auch dann nicht, wenn
inn fi aus den Bauch legt und mit
em Spazierstock unter Spind und
.ommode herumscharrt. Ein richli
et Kragenknopf läßt sich nur finden
nier zwei Bedingungen: erstens,
n man sich bereits anderweit be
glfen hat. und zweitens, wenn man
uf ihn tritt möglichst barfuß oder
n Strümpfen.
Auch hier hatte der verlorene Knopf
eine Natur nicht verleugnet. Er
oar trft entdeckt worden, als die
leine Frau Konful Gerlich auf ihn
(treten und sich erheblich weygetan
latte: natürlich zeigte sie sich nicht
ntzückt davon. , ' , ,
,EZ ist doch eine Ungehörigkeit
'ondergleichen,., derartige Dinge hier
,erumzustreuen! Schließlich fällt
an noch über Tragbänder und Vok
enbalier!'
ka. mkine Liebe. daS sollte Sie.
,,lz verheiratete Frau doch nicht Wun
?er nehmen, bemerk oa ane grau,
ein bo Blumb,?a. indem es sich
nit dem iiäkklbaktn die Nase kraute.
.Soweit ich die Männer kenne, find
ik nachlassig und bummlig, auch wo
sick fAfinfcar um Ordnungksana
iker handelt. Solch sind sie nur in
den Dingen, die sie ver jrai
iusbürden. 'Wenn da nur das Ge
ingste nicht in det Reihe ist. dann
vehe det Aermfien.
, Eebr rirfettst " bestätigte ?krau Nie
enstabl. die flotte, noch rafend yei
tsliistige Witwe eine Bankdirek
o:i. .S, sind di Wannet. Tr
mein war et Knofpedant. A,,
jedem neuen Anzug mußte die
Knöpf mit gewachstem Zwirn nach
(j,vaht werden. Wenn trotzdem mal
inn abriß, gab einen TobfuchtS
anfakl. Bei einet solchen Gelegenheit
hat ihn den leider auch der Schlag
gerührt."
Ein niedlich VeheimrskSiöhs'
hat! inzwischen den Knopf ousze
nommen, ihn aber gleich fallen las.
fen.
Sr ist nicht mal von Gold.' kon.
flatterte sie mit verächtlich geschürzten
Lippen. .Welcher von den Herren
h!er nur fr waS tragen mzZ Ein
ganz gewöhnlicher Messtngknopf. dr
die Wäsche schwärzt und am Halse
einen Fleck von Grünspan hinter
icfet.'
Woher wisse U denn das,
mein Kind?"
Line tiberschlanke, mit einem Ne
sgrmkleid behaftete Malerin fragte
das um baun zu versichern, daß
ihr Mann fall sie sich wirklich
einmal entschließen sollte, zu heiio.'
ten . . . nur die neuen Patentknopse
tragen dürfe, di auS zwei Teilei'
bestehen. Der eine werde durch bei,
Ttoff gepiekt, der andere mit einem
kräftigen Druck aufgefetzt. Viel he.
ging dai Zeug kaput, ulj daß fo in
Knopf abspringt. Tie ingeniös Er
sindung überhebe di Frau der un
würdigen Tyrannei, immer mit Na
del und Zwirn hinter dem Gatten
herlaufen zu müssen. Zwei, dre,
Damen liefen sich gleich das Geschält
nennen, wo die Wunderdinger zu ha
ben sind, wahrend die Baroness.'
Klinck trotz ihrer zweiunddreißn
Jahre der Kobold der Gesellschaft
mit einem spitzbübischen racheln rnf
den einsamen Kragenknopf nieder
schaut. Wissen möchte ich doch, wer den
verloren hat. Tie Männer sind näm
lich zum Schreien komisch mit eine'
solchen Defekt. Kein Äff kann pof
sittlicher sein. Alle Augenblick rückep
sie an dem haltlosen Kragen, de'
vorn über die Kravatte hinausstrbt
biS sie ihn endlich mit dem Kinn
festzuhalten suchen. So
Alles lachte und die Lästerecke
begrüßte es mit Jubel, als die Ba
ronesse den Borschlag machte, den
Herrn mit dem fehlenden Kragen
knöpf aufzusuchen.
.Kommen Sie, meine Damen.
kommen Sie olle! ES gibt eine
Hauptspaß. Lei diesem trostloseit
Weiler kann man wirklich nicht
besseres anfangen, als kich über eine
Mann lustig zu machen. Tu
Gesellschaft zog ob.
Prokop Nadolny beugte sich hmw
Wn Portiere vor und richtete bei
B'jck nachdenklich auf den Kragen
knöpf, der immer noch auf der Tiel
neben dem Teppich lag
Was er da gehört, sprach Jändi
gegen seinen Plan und schließ ich
auch gegen die deutschen Damen, di
anscheinend doch nicht alle so waren,
wie seine Mutter. Plötzlich hellten
sich seine Zuge auf. Ein tunzeZ
Mädchen war aus dem Wege nach de:
Eaalecke gegen den Knopf gestoßen
nnd hatte sich gleich danach gebückt.
ES war Fräulein Käthe, die Nicht,
der Pensionsmhaberin, die ihm bisnr.
eigentlich nur dadurch aufgefallen,
daß sie eine Frühaussteherin war.
wie er. Wenn er um fünf Uhr mor
gens in den Garten ging, dann -war
sie schon beim Blumengießen. Hu
und da hatt er ihr ein paar Sckerz
Worte zugerufen eS dann aber
aufgesteckt, da sie bei der harmlofeften
Ansprache seinerseits gleich furchtbar
errötete.
Um so mehr rstaunte er, IS daS
junge Madchen, indem es sich merk'
lich einen Ruck gab, aus ihn zukam.
Zaghaft hielt sie ihm den Kopf hin,
.Haben Sie den vielleicht verloren,
Herr Nadolny?
Nein, Fräulein Käthchen."
.Nicht" hauchte sie, .dann mufj
ich schon . noch weiter herumfrazen.
Der Knopf ist zwar ein bißchen ver.
bogen, aber doch besser, wie keiner.
Der Herr, dem er abhanden gekom
men, ist gewiß in arger Verlegen'
heit
.Und das ist Ihnen leid?"
.Sehr. ' Man weiß doch nicht
gern jemand in Verlegenheit
In, Herrn Nadolnhs Augen leuch
tete i auf. Einen Moment schaut,
er vor sich hin. Dann lachte er über
das ganze Gesicht.
Ich bin auch in großer Verlegen
heit, Fräulein Käihchen.
.Sie "
.Ich habe in diesem Augenblick
noch .etwa! Wichtigeres verloren, als
einen Kragen! nopf."
.Eben? Was denn bitte!? Ich
werde sofort suchen!"
".DaS ist nicht ' notwendig. Si,
Haben'S schon gefunden und können'i
behalten- wenn Sie wollen nota
bene. Ich habe nämlich ben mein
Herz an Si verloren."
Ehe die Kleine noch ein Wort her
vorbringen konnte, zog er ihrn Arm
in den feinen, ging mit ihr durch
den Salon, durch da Lefe- und
Speisezimmer wo Jian starr,
große Augen machte über den Flur
in die Küche.
Dort hielt Prokop Nadolny kej
Frau Emilia Wentscher, obwohl si,
gerade Blätterteig ausrollte, in aller
Form um die Handihrer?uchte an.
A
Ncttanblitt-ErlissnttNlZ
llieiid.ZIitcrs,aslN!i
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SONNTAG, 29. NOVEMBER 1914
MUSIK-HEIM, 17. und CASS STR.
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"II ., ,m, , I .i ,,,. '
Die modernste und
im Westen
Famil!kbkdllts kana bezöge werde: in Tüd-Omaha, Wm. Jett??.
S02 N Straße; Telephon Suuth 63. Omaha. Huq A. Bit,, l!i
louglas Straße; Tekeph, Tiugkas 3lw. Council Bluffs, Old gk
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ZZ.!M 1.10.
Mittelmäbige bis gute flau biS
10 1 5c niedriger.
Gewöhnliche $050 7.50 '
Stile bis beste Range Stiere
$7 30 7 510.
Veite Heifers niedriger,
iite bis beste Kühe tzZ.75-6.7Z
Mittelmasiige $3,,? 5.75.
C-rng?füttorte $9.3010.85
(nte ois beste Kühe $5.726.25
Allerbeste $5. 6.40.
MttclmWge bis gute $5.25
3.75.
Gewöhnliche $5.355.60.
Cutters 4.50 5.25
Tauners $1.505.25.
Butcher Bullen $5.007.00.
Bollognos $5.255.75.
ZZeedarS fest.
Beste Feeders $7.2.57.75.
Gewöhnliche $5.506.25.
(cwöhnluiche big VZittclmäßige
$0.50 7.23.
Stockers und FcederZ slau öiö nie
"riaer.
Beste Kälber $3,008.50.
Beste Schwere $7.758.25.
Bighorns f7,e 7.V-.
Gewöhnliche $6,356.85.
tock Hcifers $1.756,25.
Stock 5lühe $1,505.50.
Best,? Fkvdcrs $7.007.40.
Mittelmäfzisie biS gute $6.40
6,65.
Beste KWer $8.00 3.M
Schweine Zufuhr 8.000; Markt
ielt bis 5c hölicr. Durchschnittspreis
$7.457.50: höchster Preis $7.65.
Tchafe Zufuhr 7500 I.Markt
fest bis 5c höher.
Länimer 10c höher: $8.509.00.
Beste Lamme: $8.659.10. ,
!v!ittelmäßige bis gute $8.(13
8.65 . - "
Jährlinge fest. ,
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ffeederS $6.857.40.
Gewöhnliche $6.506.75.
Mutterschale $7.808.05.
Gute biS beste Jährlinge $7.00
7.40. Herders $5.50 6.10.
Gute Mutterschafe $1.655.00
FeederS $3.851.50. '
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