Tägliche Cm!ja Iri&smf Jenijche Jürjlen im Felde. t Den Professor Dr. Mchard Graf Du Mouttn Cckart Cmyreht i 3 einem Aufruf der französischen Jii'Mdliiird iiiflt ,u Icsitt, daß die unge m.ine UibaluiaitkU 61 deutschen Her ii'i vor c"rm .jjiriiJiufuchrcn sei ouf dk mnar.Uk:ilchn l'iiul. der Initschkand K(';,'Tjtt. ist sin mahn Wort, da in dem iij;rriv.:i(irn5:n Znugcsühl nicht Mr unserer hcldeiimüiiVaen Truppen, sl'üdcrn des unzen SBoike int wunder. Utt. :! f c : 1 1 i . o gan, selbk!oerslä:liche Dls!l!i,s!ing sin Ist immer statte ba '.'IllSlaud ki'wuszt. daß unser SKeii) aus fftinichfm Ominbe fünde, und daß i beftiei Stoß es zu erfck'.iittern, bol 2?an5, da TcuiMIaiä surften fint, lockern und löfn könnte. Es trat rin fett feilsten S'oraufftjun((n, die unsere fsetiibe im.idfittt haben. Wohl kjj'iten sie irissen Ijnncn, bah seit bin grossen t'iib herrlichen Tagen drk Reichszründung dieser Bund immer fester flkworden. Sie tatie erkennen müssen, daß die greifen. den Kundgebungen des Sühflarjatte 1912 iu der Brsreiungzhalle bn KellKirn lii:b bei der Einweihung d Völker fcMachtbenlmal in Leipzig fein lern Cckjaugeptänge gewesen, sondern bet flarf Ausdruck eine starken Gefühls, fcc.ä an die Traditionen der Vesreiuncis frifß anknüpft und ta scitd: Erreichte als die Erfüllung bei Sehnen und lüiin sckcns von Fürst und Volk empfindet, und bah alle ntschlossen, das Geschaffene bis auf den letzten Blutstropfen zu ver theibigen. Nun kam bet Augenblick, dies zu beweise. Und ber Ruf bei Kaiser fand alle auf dem Plan. Ter Weift die so Krieges, ber unsere Nation ent flammte wie nie zuvor, ber ihr ben Trang des höchsten Opferinulhcs weckte, war im Palast ebenso rege wie in der Hütte, und der Gedanke von dem Volk in Waffen y wurde von den deutschen Fürstenhäusern in seiner ganzen Größe und Bedeutung erfaßt. Sie alle haben eine kriegerische Vergangenheit. Von ihren in ferne Ver gangenheit zurückführenden Anfängen war das Heldenthum ihre schönste Zier und Ursache und rund ihres Wachs, thums. Auf allen CchlaStfeldern Euro. Pas haben ihre Söhne gestritten und ge blutet. Sage und Geschichte sind von der Kunde fürstlicher Tapferkeit erfüllt. Aber jetzt haben sie alle den Blick auf das eine gemeinsame Ziel gerichtet. Und in dem Kriege, in dem gekämpft wird um Sein und Nichtsein des Reiches, ja des deut fchen Volkes überhaupt, da sehen wir die fürstlichen Geschlechter wie in den Tagen der Völkerwanderung in den Reihen des Heerbanns kämpfen. Nicht als Glieder des Großen Hauptquartiers, als prun kcnde. aber thatlose Zuschauer sind sie ins F.'ld eterücft. als glänzende Suite ihres obersten Kriegsherrn, sondern im Dränge edelsten Pflichtgefühls und be reit, an Zeder Stelle zu wirken, an die sie gestellt werden. , Noth und Tod mit ihren Solaaten zu theilen. Gibt fcc der Kai ser selbst das glänzendste Beispiel edel, stet Pflichterfüllung. Es ist ein herrli ches Bild, wie er auszieht, mit seinen Söhnen, die, der alten Zollern'schen Tra dition getreu, mit ihren Truppentheilen kämpfen, den Anstrenzungen und Eesah ren des Krieges ausgesetzt wie jeder deutsche Soldat. Und ebenso sein Schreie söhn, der junge Herzog von Braunschweig. Allen seinen rudern voran der 5trvn- Prinz, der anfänglich bestimmt war, die 1. Gardedioision zu fuhren, dann aber die Leitung einer Armee erhielt. Mit Freuden sah das deutsche Volk, wie er ja fort den Sieg an seine Fahnen zu fesseln wußte. Nach kurzen Tagen des Kriege hieß er schon der Sieger von Lonawy, Und dabei hat er nicht bloß den Blick auf den ffcmd gerichtet, sondern als in ech- ker Führer auch auf das Wohl und Wehe seiner braven Truppen, und sein Ruf in die Heimath giebt dem Liebeswerke Wink und Richtung. Aber auch seine Brüder flehen vor dem Feind. Prinz Eitel Fried kich führt das 1. Garderegiment zu Fuß und Prinz Oskar hat an der Spitze sei ner Königsgrenadiere sich schon den ersten Lorbeer verdient. Und nicht genug. Sei Ett Truppe voranftürmend, alle Gefah n und Strapazen mit ihnen theilend, hat-er gekämpft bis zur Erschöpfung. An schwerer Herzschwäche erkrankt, mkigie er zurück nach Metz. Es war rührend, wie ihn der kaiserliche Pater dort besuchte, an der Thür des Krankenzimmers empfan gen von der Pflegerin, der jungen Ge ahlin des Prinzen. Ta hat er ihm zu dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse, das r sich schon verdient, die erste Klasse verliehen. Prinz August Wilhelm ist als Oberstleutnant mit in's Feld. Ein schö ixe und rührendes Bild war es, wie. der junge Prinz Adalbert sich mit seiner lieb liehen Braut, Adelheid von Sachsen-Mei-ningcn. trauen lieh eine Nothtrauung wie so viele Tausende und dann zu rückeilte zu seinem Kommando. Prinz Joachim Hai schon für das Vaterland ge blutet; der jugendliche Held freut sich der ' empfangenen Wunde, die seinen Muth ?ur neubelebt. Es ist der alte Geist, der ch hier in so schöner Weise zeigt. Man tmd unwillkürlich an die Mahnung er innert, die die Königin Luise in schwerster Seit ' an ihre jugendlichen Söhne gerich-! , fei hat. sie sollten das Vaterland zu be. freien , suchen von dem feindlichen Joch oder den Tod in der Schlacht suchen, wie LouiZ Ferdinand ihn gestorben. Aber die Zeiten sind anders geworden. Ter Feind fand uns einig und stark. Uns wir alle wissen, wir muffen siegen Und wir wer den 3, wie lange auch der Kcn'pf kräh ren mag. Neben dem Deutschen Kronprinzen Wird der bayrische mit herzNcher Legziste rung genannt. Nach den Tage de Ei Wartung ward uns die Kunde von dem Siege bei Metz. der. blutig errungen, den s'.of)!en (5rfole"n d Kriegs 187071 c't:.j 'üf'Jen i'S. lli'd tt fct i dieser rvf - A.t s'f k'ß: bewahrt, i. tt , . "-t im flirre stand, er- t':t"vxk T. ' f fei d-'7, Hki'mganq f '.-a C ' ; 1j-v Aber während - ;f 5 unde Omerj i:t zttunt Mt. und fiiififfüchl weckte, presite er die Hand auf da tief getroffene Balerherz. Tie Pslicht heischt jetzt Handel, uns uicht trauern', schrieb er nach Hause, ein Wort, da ihm diel, die wie er dem Tode se llnimj.i fliLui, uuXfpuchi.a und nait kühlen werden. Der König selbst, der in Feld zu seinen Trupp ieeüi, war heimgekehrt, um die kleine Leiche der Grnst zu übergeben. ?k 'lebte mit den Sölinen seine Lanbe und dem ganzen deutschen Heere die groszen Tage mit. fest nd treu, in väterlicher Sorge und in freudigem Stolz auf feine Bayern, deren Ruhm so laut und ungetheilt erklingt. Auch sein Sohn Franz führte tapfer sein Negiinent. d ihn ein Schrappncuschuh kamLsunsähig machte. So kehrte er mit den vielen anderen verwundeten Kämpfern zurück in die Heimath, wo er nach glück, lich verlaufener Operation der Heilung ungeduldig entgegensieht, um, wie er selbst es gesagt, sobald es nur einigermaßen geht, in' Feld zurückzulchren. Tm Fcr. neu hatte die licdlick? Gemahlin ein Töch. terchcn geschenkt. Tie Übrigen Prinzen dc bayrischei Königihaufei sind fast alic mit in'i Feld gezogen. Prinz Hein rich, der Sohn des Prinzen Arnulf, der sich im Jahre 1879 in so hervorragender Weise ausgezeichnet, war einer der ersten, die in' Feuer gekommen. Mit seiner Svkadron bat er jene kühne Attacke yerit ten und, cb ihm der Säbel im heftigen Hanbzcmeng: vom fcinblichen Hiebe zer brach, eine feindliche Abtheilung vernich let. Während Prinz Konrad bei edn sebireren Lieitern. Prinz Adalbert im 1. Feldartillerieregiment, Herzog Ludwig Wilhelm bei den dritten Chevaurlegers dient, ist Prinz Georg Führer im Frei, willigen Automobillorps, und Prinz Lud wig Ferdinand wirkt als Militärarzt. Alle Prinzen haben sich, selbst die alteren, um Verwendung beworben. Auch die Aüizlieder des wllrttcmbergischen Kö wgshauseS sind mit Ausnahme de grei sen Herzogs Philipp sämmtlich in den Krieg gezogen, vor ollem der Thronsol ger mit seinen drei Söhnen. Herzog Robert führt eine Brigade, Herzog Ulrich ein Regiment, Herzog Wilhelm von Urach eine Division. Unter ihm dient fein Sohn Wilhelm als Leutnant. Hoch klingt der Name des Herzogs Albrecht von Aurttemberg, des Siegers von Neufcha teau, den wir jetzt mit seine: Armee im heftigen ?!ingen wissen. Mit außer dentlicher Bravour hat er dem überleg' ncn Gegner gegenüber den Maasübergang forcirt. Tort an der Maas haben auch der fäebsische Kronprinz und sein Buder Friedrich Christian die Feuertaufe em pfanzen. Prinz Max, der Priester, der am Cölncr Seminar als Professor wirkte, ist als Seelsorger mit in den Krieg gs zogen, losort nach der Ulcodiimachung ist er mitten unter den sächsischen Gestel lunaspflichtigen in einem Abiheil dritter Klasse nach Dresden gefahren, um sich zur Verfügung zu stellen. Drängt es doch alle hinaus in's Feld. Prinz Max von Baden steht bei dem 14. Armeekorps. Es war sein Wunsch, die Badener nach Frankreich zu begleiten. Auch den Groß herzog von Hessen litt es nicht zu Hause. Er bat den Kaiser, mit seinen Truppen an dem Kampfe theilnehmen zu dürfen, Und sein Wunsch ging in vollem Maße in Erfüllung. In eineck Brief an seine Gcmahlm schildert er anschaulich em Waldgesccht. an dem er theilnahm. . Man erlebt zuviel", sagte er darin, der Tod wird Nebensache." Und rühmend nennt er den Prinzen Friedrich Karl von Hes sen: .Friedrich ist ein Held, seine Leute begeisternd, immer voran." Und in der That hat sich dieser das Eiserne Kreuz erster Klasse in glänzender Weise der dient. Als dem verwundeten Fahnen träger die Fahne entsank, ergriff r sie und stürmte feinen Leuten voran eine An höhe hinauf, bis auch er, schwer getrof fen, zusammenbrach. Er ward nach La vel in's Lazarett gebracht, wo er daS Wiedersehen mit seinem Sohne Friedlich Wilhelm feierte, der durch einen Schuß in die Brust verletzt war. So werden Vater und Sohn gemeinsam gepflegt. Von er schlltternder Tragik ist das Schicksal des mciningenschen Hauses. Prinz Friedrich don Meiningcn, der Schwiegervater des Prinzen Adalbert von Preußen, zog mit seinen Söhnen Georg und Ernft, wenige Tage, nachdem er feine silbern Hochzeit gefeiert hatte, in's Feld. Aber er sollte nicht wiederkehren. Ein Granatschuß hat ihn getödtet. Auch Prinz Ernft ist todt und hat ein Heldengrab in französischer Erde gefunden. Cchwerverwundet ward er in die Festung Maubeuge gebracht. Als die trotzige fiel, da hoffte man ihn zu fiizden und zu befreien. Aber er war sch todt. Er hatte alZ letzten Wunsch geäußert, nicht in der Fürstengrust, son dern mit seinen Soldaten eingescharrt zu werden.- .Grüßet mir meinen Kai er, daö war da letzte Wort, das n schrieb. Auch daS lippe'sche Geschlecht hat dem Vaterland? schweren Tribut von Blut ge. bracht. Prinz Friedrich Wilhelm siel a!S Oberst mit der Fahne feines Regiments schon rn den ersten Tagen des Ringen. Und bald folgte ihm am 28. August Pr, Ernst. Der Fürst zu Schaumburg- Ltppe übernahm das Kommando Uder das 14. Hufarmregiment. ohne Rücksicht aus seinen früheren militärischen viana. Das gleicht that der, Herzog Ernst II. o Sachsen-Alie:chrg. der als General- lemnant das Jnfanterie-Regiment Nr. 153 führt. Begeistert, wie er feine Lau deskinder zum Kämpft für Deutschland aufrief, eilte er selbst ouf den Kriegs schauplatz ach Belgien. Er schildert die Leistungen und Strapazen seiner Leute in inem Feldpostbrief: Das sind Märsche, wir sie bisher in der Kriegsgeschichte noch nicht dagewesen find . . . Das Rkgimen , hat Mehrmals 50 Kilometer als Tages k-'!un zu v'izeicknen ... Es hat sich glänzen!, qcschlagen und ist trotz der'ko. lossalen gsjrenqunqcn in bester StiM mung ue ,.ilnrfks?kud,.,,. Ich war an dsa Tagt Naurus i.n Zwttfiki, fck. wehe. ttischühfeuer. Ceitdem giebt ti fast täglich kleine Gefechte und riesige Marse: der Feind läuft mit SiebeNMki lenslikseln der un her . . . Am 'ji. !!. aus, . . . soll! ich mit d'M Regiment Skier eine Brücke, um killt Stellung zum Schutze ine Brückenbauei zunehmen; die Brück war aber, wie wir reckitzeitig feststellten, mit Mine belegt 20 Mi. nuten darauf flog sie in die Lust Und wie die Gefahren, so theilt r olle Mit. he mit seinen Soldaten. Pt rastet mit ihnen ouf einem Stoppelfeld, ißt mit ihnen gemeinsam aus der Feldküche und uibihlt wie sie st genug de bequemen Lagers. Und wie der liebenswürdige Herzog, so finden wir noch viele andere regierende Fürsten im Felde: die Groß heijöge von Mecklenburg, von Sachsen Weimar und o Oldenburg, den Herzog von Sachse,,' KoburaGo!ha. Fürst Karl Anton sieht beim lleneralkommando deß nrttiorpj, und Herzog Ernst Gün ther zu Sckleswig'Holstein hat sich in ge. treuer Anhänglichkeit seinen Holsteinerg zutheilen lassen. Die Wlien und von yakkl .) Wir I.ki ten. wohl bisher nur gedacht, daß die Pflege der türkischen Jreundschast lediglich als ein Geschäft, eine Förderung vn ttcwinninteresse zu verstehen fei. Der nniestc Hauptabsehniit der Weltgeschichte, den wir mitzuerlebea das Glück haben, zeit. daß weise anständige Kulturpolitik die Saat ganz einwandfreir tulturmora lisch Werthe jetzt reife läßt. Auch der politisck-e Werth der türkischen Freund schaft ist jedem klar geworden und man fragt sich mit Recht, ob die gegenwärtige türkische Regierung in richtiger Wür digung der gegenwärtigen Weltlage, die jcnige klare und unzweideutige Haltung einnehmen wird, die ihr die !Sorge um die Zukunft der Türkei als absolut gebiete risckie Pflicht erscheinen lassen müßte. , Vom realpolitiseh Standpunkt kann der Werth der türkischen Freundschaft nur dadurch pesteigert werden, daß man der Türkei Zeit und Gelegenheit f,'nfk, stark zu werden. Das hat Teutschland zu jeder Zeit nach Möglichkeit gethan. Was zu unseren gunsien nicht geschah, nxrrde mit Riicksiit ouf den drobcnden Weltkrieg un terlassen. Der in der ganzen moham medanischen Welt hock-verehrte Teutsche Kaiser muß darüber einen demüthigen tie sen Schmerz empfunden haben, daß er nach dem Rückzug von Agadir und nach den don da ab der mohammedanischen Welt gescklagenen Wunden als ein zwar starker, aber unlonseguenter Freund der Mohammedaner gelten mußte. Alle die gekannten Kundgedungen zu Gunsten der Turker und der Mohammedaner über Haupt, hatten starke Hoffnungen erweckt, und man hatte überall so gut wie mög lich Deutsland den Weg geebnet. El gab eine Zeit, w der Kalif' dadurch einen bedeutend- höheren Einslulz erlangte, daß der Teutsche Kaiser fein moralisch vor eller Welt engagirter Freund war. Die Haltung des Erbfeindes Rußland, die Per fidie Englands, die Habgier ks in Syrien sich schamlosester Weise breitmachenden Frankreich, zwanfl? jedoch Teutschland, das noch seine Flotte aufbauen mußte, zum vorläufigen Rückzüge, und dieser Rückzug vllein war schon für uns von ka tastropbaler Wirkung. Um den heutigen Weltkrieg möglichst hinauszuschieben, sah man zu. wie wir von einer Rußland gchorchendenKoalition mit ten in unserer Rwrganisationsarbeit über fallen wurden. Kaum hatten wir den größten Theil unsere! europäischen Be sitzunezen verloren, und dadurch z. B. den Größenwahn Serbiens in' Unermeßliche gesteigert, so sprach man schon zum ersten Mal von einer tleinasiatischcn Frage, wäh renr, es offenkundig wurde, daß Rußland die sogenannten ostanatolischen Provinzen, England den persischen Golf mit Hinter land, Frcwkreich Syrien sich für die nächste Zukunft rescrvirten. Ta man, bei einem solchen Vorgehen des Dreiverbandes, die in deutschem In teresse liegende starke Türkei aus dcrständ licher ,Abne!gung vom Weltkrieg, nicht schaffen zu können vermeinte, sicherten sich die Treibundgenossen sogenannte Arbeits zonen. Bei dieser Gelegenheit nahm es sich sehr seltsam aus und wirkte besonders verstimmend, daß die Bundesgenossen Deutschlands Ansprüche geltend machten, die teineswegs durch friedliche ' Durch dringung de! Landes, durch geeignete Un ternehrnungen,, wirthschaftlich gerechtfer tigt erschienen. Man rettete eben was man konnte, weil man den Weltkrieg ver meiden wollte, und Teutschland begnügte sich damit, die Interessen der großen deut fchen Unternehmungen durch internatio nale Abmachungen und Konzessionen sicherzustellen. Hand in Hand damit ging eine defensive Haltung in der Wahrung der türkischen Unabhängigkeit, so gut wie es eben ohne starke Mittel ging. Die soundsaost und bei Wahrnehmung fo wichtiger Weltintereffen bewiesene Frie densliebe Deutschlands bis zum Aeußer sten hatte die Anmaßung de Dreiverban de mit jedem Tage gesteigert und zuletzt aanz unerträglich gemacht. Die offene Nichtduldung der deutschen Militärmission war em Akt von solch empörender Ansein düng in Friedenszciten, daß man später Mühe haben wird, den Geist, der dieS möglich machte, zu erfassen. Deutschland hat selbstverständlich in erster Linie feine Interessen wahrnineh- wen und wir Mohammedaner wissen und sehen heute deutlich, dah Deutschland un nicht entschiedener hätte helfen können, ohne den jetzt zur Thatsache gewordenen Weltkrieg zu entfesseln. ES ist nur jam mrrschade, daß dieser unvermeidlich ge wesene Krieg so kurze Zeit nach den uner mcßlichen Opfern, die un auferlegt wur den. dennoch ausbrechen. mußte., , Der Umnand, daß man uns der ruf stsch-engllschen'ftanzösischcn Zersetzung ) Zttt bervfifriifftitlufiin KeZ oöjqen ?It. UUH. der in Nmmunc, mr Sonett wilisa Vumfen fit nnrt, t w 'Aittfm le!m,Mch auf ctt v",r JcnlliSImi! .un tfi(ii(i4'Uiijdt'll in e QlMk cuigtateten. Deutschland st, Izt !m Fld' Bon de Fabrik und icrn Pflug ist jeder dem Ru zur Fahn ,ef,ilgl. ein ist zurück tidg. Im Gegenteil. Ueber zwei V!illionen haben sich fieiwilliz gemeldet, Und buienigen, die abgewiesen toerden mußten, fehrn traurig den Abziehenden ach. Und wie der Aermste, sa thun die FürIf und ihre Söhne ihre Pflicht. Und mehr öl das. So mag un da Aus land befehden und slmiäken, s muß doch dn pewalligen Zug erkennen, der durch unser ganze Volk acht, bei In den Kamp zieht wie eine r?. urw!!,? Girr, In der That, wie j große Familie mu t!t un di Nation an, die ,br Recht der ficht und ihre Eristenz. Alle Trennende fi H,fch-undcn und bleibt e, solange uns ?ch ein sseind dcdrohl. uns unsere vur fiengeschlechter erscheinen erfüllt von der Weihe de großen Augenblick. S,e sie hen in der Zeit o! d,e Träger be pro. ßcu und heiligen denken der Pflicht alt Vorkämpfer und Mitkämpfer, getreu di in den Tod! der Wclllzrieg. und Raubpolitik gegenüber, nii mit gan zer Krast schützte, hat den allgemeinen Frieden nicht erhalten. Wenn wir jetzt endlich Teutschland da Schwert ziehen sehen, so athmen wir erleichtert aus und so schwer und verantwortungsvoll auch die Aufgabe sein mag. fühlen wir, daß wir un ol Ergebnis dieses Krieges eine wur dige . nationale und staatliche Eziflenz sickern müssen. Hierzu bietet un das deutsche Volk ein erhebendes, wunderbare Beispiel. Es genügt, don Teutscken Pflichter, sllllung zu erwarten, um zu sehen, wie mit kaltem Blut, mit erstaunlicher Präzision und eiserner Konsequenz bei möglichst stil ler und selbstloser Arbeitsleistung rin je der feine Krast für das wunderbar ge- gliederte Ganze in werthooller. harmo. nischer Bethätigung insetzt. Schon bei leidlicher Führung muß ein solches ernstes Zusammenarbeiten eine großen Volte eine Wirkung don solch elementarer Ge walt habe, daß auch die genialste feind liche Führung allein daran scheitern müßte. Ein, neues Geschlecht, aus der Gußform des 'modernen Pflichtdeutfchen hervorgegangen, wird letzt selbstverstand liche Siege feiern und sicter einmal ganz Europa und die ganze zivil, sirte Well re gieren. De? Ruhm, moderne Kultur ge gen brutale Barbarei verthsidigt zu ha ben, wird dasjenige höchste Gut sein, das die ganze Menschheit diesem neuen deut schen Geschlecht zu verdanken haben wird, . Das ist, was wir von deutscher Ge nauigkeit und Zuverlässigkeit erwarten und für jeden großen und beständigen Er folg a! unbedingte Voraussetzung anet kennen. Daß wir in der Türkei diese Grundsätze bvn heute auf morgen nicht anwenden können, ist selbstverständlich. Wir sind auch scbon trotz unserer großen Geschichte bescheidener geworden, um da mit unserer Arbeit anfangen zu können, wo sie in Wirklichkeit einsetzen muß. Daß wir aber m diesem weltgesevichtlichen Rin gen ohne entsprechende Leistung und nUr. menschliche Opfer um unsere letzten Er fienzgründe gebracht werden würden, ist uns allzu klar. Tie Entwicklung der Welteieignisse drangt nach klarer natürlicher Stellung nähme, und wir wissen, daß uns die starke deutsche Hand nunmehr ohne Rücksicht auf mißgünstige Feinde freundschaftlich ent gegengcstrcckt wird. Noch nie weren wir so stark, al wir es jetzt sein kön...n. , Ich bin der Ansicht, daß unsere Regie rung die augenblicklich in der Türkei Herr schende Volksltimmung nicht außer acht lassen kann. Es handelt sich nicht nur um Rachsucbt gegen den erbarmungslosen Erb feind, sondern außerdem um wahre Be gcisterung sür eine gerechte Sache. Po puläre Männer von der Bedeutung der großen Patrioten Talaat Bei und Enver Pascha werden in großer Zeit auch mit bescheidenen Mittekn Großes vollbringen können. Tie ganze deutsche Militär Mission und noch einiges mehr stehen der Türkei wie eigener Geist und eigenes Gut und Blut zur Verfügung. Marsch Li mann v. Sanders Pascha ist Oberbefehls Haber der Streitkrafte in Europa und am Bosporu, und etwa 73 höhere deutsche Offiziere dienen in höchsten Stellen der Armee. Die türkische Flotte, die jetzt durch Deutschlands Entgegenkommen stärker als die russische Flotte im Schwarzen Meere ist, verleiht Konstantinopel den Werth einer gebietenden Operationsbasis. ES handelt sich ja nur um meine Ueber zeugung als Privatmann und ich glaube daher, daß Nußland uns selbst die jetzige Neutralität niemals verzeihen' wird, weil sie nach der geagraphischen Lage und nach den übrigen Aebenumständen als bewaff nete Maßregelung Rußland ' aussieht. Bleibt e jedoch bei dies Neutralität und helfen wir nicht nach Kräften Rußland fo klein und schwach wie möglich zu machen, fo müssen wir uns sagen, daß wir uns schon durchxunfere jetzige thatsächliche Hal tung Rußland Feindschaft im höchsten Grade zugezogen haben. Die Haltung de Dreiverbandes Weisst die übrigen schon deutlich. Die Beschlagnahme unserer bi auf die letzte Rate bezahlten Dreadnought und Zerstörer in England, die schändliche Behandlung unserer Landsleute in Frank reich u. f. w. Da! starke und große Ministerium rn Konstantinopel. da sich aus den stärksten Köpfen der neueren Türkei zusammensetzt, wird zweisello dem gebotenen Verant wortlichkeitsgefühl entsprechend nach Maß gäbe der wahren Interessen des Landes handeln. Ich bin weit entfernt davon, etwa zit glauben, daß die Meinung unver antwortlicher Staatsbürger oder in ganze Volkspimmung allein maßgebend sein müsse. So wie die Dinge jedoch in der Türkei liegen, ist e ausgeschlossen, dnß die öffentliche Meinung, die für ent schieden zu bethätigende Dcutschsreund schaft ist, außer acht gelassen werden kann., Inpails uioralijcher Aanlieroll. von Daß Japan den Krieg, mit Rusjlöud erfolgreich beenden durste, verdankt k zu einem richt kleinen Theile dem allgemeinen Wi'hlwollen der we,ßen Nasse. Höfiick e, und bcschcidem 'IkUn tkikn e itjini'ft, die Gabe de Zuhörer, der sich seiner un entwickelten Fähigkeiten bewußt ist und durch Ireuberzigkn Augenauss.hlaz. durch ersten dik Elüc,:!:t s.incm ;rct rück, haltlose Ausschlüsse über sich selbst entlock!. Verschwenderisch gibt, wer viel zu geben hat. Europa war froh, ou lang ange sammelten Schaben mittheile zu können, zumal einem Volke, da wie einstmals nur die Polen enthusiastische Lobreben aller Zungen zu finden da Glück hatte. In' Unübersehbare ist die Literatur über Japan und die Japaner angesck'wollen. Kaum einer dieser entzückten Bewunderer fc.it unterlassen, darauf hinzuweisen, daß Rit terlictkeit, Treue und Tonkbarkeit an erster Stelle des japanischen McralkanonI siän den. Kokoro", das Buch Lascadio Hearn vom japanischen Gemüth, vom japanischen Anstand, von der japanischen Seelengröße, hat die Herzen vieler europäischen Mcn seben bewegt. Wir wissen aber auch, daß Lafcadio Hearn. dieser glühendste Vertheidiger Ja- pank. in den letzten Jahren seines Leben eine kleine Schwenkung gemacht hat. Der Glanz, de er gesehen hatte, war langsam abgeblichen; Zweifel stiegen ihm auf. ob Geist und Charakter dem Jdealbilde. da er aufgefangen hatte, wirklich entsprächen. Nicht mir ihm waren Zweifel aufgestiegen. Der siegreiche Krieg hatte die zopanisch Physiognomie verändert: mehr und mekr kam hinter der Maske bescheidener Zurück Haltung da wahre Wesen, rücksichtsloser Eigennutz zum Vorschein. Noch vor dem Frieden von Plymouth wurde von japani fchen Krämern in allen Läden,Japan vor dem. der e hören wollte, über da Geschick Koreas verhandelt, .und China, fugten sie hinzu, wird japanische Provinz." Mittelalterliche Raubritterpolitik, durch diplomatische Winkclzüge schlecht verklei det. setzte ein, und die lange gebundene asiatische Natur kam in jedem einzelnen wieder zum Durchbruch. E waren Ja paner, die während de Borerkriegc die hervorragensten Bauwerke China sge nannt seien nur die Marmorterrasse de Pai-Ta- Csu bei Peking) muthwillig zer störten, Japaner, die wehrlose chinesisch Frauen vergewaltigten und diele andere dadurch zum Selbstmord trieben. Noch beute sind ihre Schandthaten von der Be völkerung der Provinz Tschili nicht ver gesscn. So dünn war der Anstandsfirnii geworden, daß man e für belanglos hielt, die Ermordung der Kaiserin von Korea abzuleugnen, die von japanischen Soldaten mit Petroleum übergössen und mitsammt ihrem Palast verbrannt wurde.' Fürst Jto Ermordung war nur eine magere Quittung für eine lange Kette von Lru- talitoten,' von den Usurpatoren an einer kindlich harmlosen Bevölkerung verübt. Da? ferne Ausland vernahm infoig der Strenge japanischer Zensur wenig oder nichts von solcher Willkür, sah in dem schmächtigen, seine Ueberzeugungen dem jeweiligen Aufenthaltsorte anpassenden Japaner ein gallertartiges Wesen, da unz heimlich genug zeder graben Natur, doch von dem Ruf alter noch nicht ausgestorb ner Ritterlichkeit, von dem Ruf feinsühli ger, ob auch nicht ganz bodenständiger Kunstleistungen mit einer geheimnisvollen Aureole umkleidet wurde. Freilich, wer diese Nation länger auf Korn nahm, wer sie zahrc-, jahrzehntelang im Lande selbst und in japanischen Kolonien ftudiren konnte, ließ sich von dem Nimbu, an dem die Javaner nicht weniger eifrig als ihre Bewunderer gewoben, nur einige Zeit blen den. Das erborgte Kleid, erborgt von Indien, China, Europa und Amerika, siel. und ordinäre Selbstsucht, niggerhafie An maßung, Brutalität, primitivster Chauvi liismns, durch keinen Hauch von Gcrechtig keitesinn getrübt, traten zu Tage. Die Urtheilssprüche japanischer Gerichte Au ländern geyenüber haben zu oft die Zei jungen beschäftigt, als daß es nöthig wäre, auf sie zu verweisen. Selbst das, was wir orientalischen Volkern als selbstverstand lichcs Ingrediens anerkennend zugestehen, die Formen angeborener Höflichkeit, ge riethen in Verfall. Englische Lehrer, die noch vereinzelt in japanischen Schulen thä tig sind, klagen seit langem über die Arro ganz, das Besserwissenwollen ihrer eigenen Schüler, klagen über ihren völlig verändcr ten Gesichtsausdruck. Jedem eilenden fällt er auf. Touristen, die die Menschen Lafcadio Hearn zu finden hassten, kehren nach kurzer Zeit,, degoutirt von dem Zerr bild europäischer und altjapanischer Kul tur zurück, da ihnen im Parlament, in den Theatern (das .Jmperial-Theaicr" in Tokio ist ein Musterbeispiel!), aus den Hochschulen, in den Kunst und Industrie ausstellungen entgegentritt. Der niedrige Geschäftssinn. Bestechlichkeit und Parvenu- thum, die allenthalben herrschen, im Ver ein mit dem schon erwähnten unerquick lichen Chauvinismus, treibt schließlich die wärmsten Bewunderer de ehemaligen Ja pan au dem Lande. Basil Hall Cham berlain. Professor des Japanischen an der Universität von Tokio und Verfasser des berühmten Buche .'ihme Japanese , der Bruder Houston Stewart, erklärte, daß er hoffe, in Japan zu sterben. Nun st auch er nach einem Aufenthalt von meh reren Jahrzehnten nach Europa zurückgc kehrt, desillusionirt am Ende feines Leben wie Lafcadw Hearn. Mann und Frauen Japans, haj er erklärt, gehörten zwei ander gearteten Rassen an; sie seien ver chieden wie Nacht und Tag. Ein deut cher Autor, der seit 15 Jahren sich mit der Erforschung osta statischer Kultur be cha tiqt und an unserer Kenntnis ihrer Kunstschöpfungen regen Antheil hat, Fried- lich Perzvnski. schrieb im Jghre 1312: Heute hat Europa seinen Glauben an die honigsüße und unkomplizirte Romantik, die Pläne von fast abenteuerlicher Macht gier so willkommen verschleierte, bitter be zahlt, und da geschminkte, ' stereotyp lächelnde Antlitz der Geisha, da ehemalige Wahrzeichen Japans verwandelt sich zu tine.il unlikbenswllrdig-blljlichen, jintn vlator. hälligen ManneSkopf, dessen. Matte ,u deuten vulgäre Begeisterung nicht mehr ausreicht." Nc4 schärfer ist defelben Autor Ur. theil über japanisch Emigrant tröf scntlicht Oktober 3913 in der .Neuen Rundschau"), da wie eine Vorauksage irodkk'isler fa panischer Gewaltpolitik !lt: .SJUfole su.d sie, llt unter eün möglichen Vorivänden da asiatische FiH land durchstreifen, um sich au der Haut der Aermfte ein reichliche nd daueihas tc Wam zurechtzufchneide. Kein Amt rrkaner Ist gerissener, kein Teutscher br, le-ler, kein Engländer skrupelloser al diese Menschciidest, die da wie eine Drachen klaue den asiatischen Kontinent umklam mernd Jnselreich au einer überzähligen Bevölkerung eiterartig abfoudert, und kei Physiognomik niedriger von alle Teufeln der Habgier und Tücke sickitbarer gezeich nct als ihre, die de japanifchen Emigron ten, dem da Wort vom rm&I of tbe fittit in monumentalen Lettern aus de Leib geschrieben zu sein scheint." Ta japanisch Ultimatum n Dtutsch land, da von unk die Herausgabe einer blühende Kolonie fordert wie ein Wege lagcrer die Börse eine harmlosen Passan ten. bedeutet den Verzicht ouf den letzten Schein. Der Abstand zwischen dem, wa Japan vorgab zu fein, und dem, al wa e sich heute erweist, ein Volk von Räu bern. ist fo groteske daß nach dem ersten Choc der Ucberraschung überall dort, wo die deutsche Zunge klingt (und nicht nur dort) eisige Verachtung sich regt. Setzen sich Staatsmänner wie Graf Okuma. der gegenwärtige Leiter der japanischen Poli tik, nicht der Lächerlichkeit au, wenn sie ihre Wegelagererpolitik von heute in Ein klang zu bringen versuchen mit themal Aie es im Kroßen Lauptquartier aussieht. Zu Beginn de Kriege sind vielfach d abenteuerlichsten Geschichte über da Le ben und Treiben im Großen Hauptquar tier und besonder über Wohnung, Unter kunst und Verpflegung de Kaiser er zählt worden, so daß ek angezeigt er scheint, darüber etwas Authentische zu hören. Zunächst ist besonder dem My thu entgegenzutreten, als ob der Kaiser sozusagen unter freiem Himmel schlafe oder auch nur gezwungen seil in einem besonder mitgefühlten Wohnhause zu übernachten. Frankreich ist nicht Rußland und je weiter wir nach Westen und Süden vordringen, um fo beruhigter können wir wegen der kaiserlichen Unterkunst und da mit auch unserer Truppen sein. Denn hier haben nicht wie drüben in Belgien Franktireure gewüthet und damit unsere Truppen zu Strafgerichten iiber ganze Städte lind Dörfer gezwungen. Und wa der Krieg selbst zerstörte, kommt kaum in , Betracht, soweit e sich um die Unterbrin j gung des Großen Generalquartier und ' des größten Theil unserer Truppen han ' delt. Die müssen olleiding zurzeit, wo e sich schon wochenlang um einen Kampf mit kaum wechselndem Schauplatz handelt, mit Quartieren ia zerschossenen Städten und Dörfern, theilweise auch in befestigten Stellungen und auf freiem Felde vorlieb nehmen, aber für das Große Hauptquar tier, das immer an die 50 Kilometer und mehr hinter der Front zu bleiben gezmun gen ist, spielt die WohnunrZ und Ber pflegungsfrage vorläufig wenigstens noch keine Rolle. Gegenwärtig befin det ei sich in einer Stadt Frankreich, die an die 20,lX Einwohner zahlt und sehr wohlhabend ist. Da beweisen die reichen Kaufläden, zahlreiche Juwelier und ele gante Tamenmodegefchäfte und schließlich mehrere Filialen großer Pariser Banken. Allerdings ist der größte Theil diese, Ge schäfte vo ihren Inhabern verlassen, wie denn auch. viele gutsituirte Einwohner thä richierweis beim Anmarsch unserer Trup pen geslohen sind, weil der Bürgermeister in einer 'nocfi an de Straßenecken kleben den Bekanntmachung die eilige Flucht der Einwohner nahegelegt hatte. Aber nach dem sie gehört haben, wie friedlich und ru hig hier alles zugeht und wa für gute Geschäfte die zurückgebliebenen Kaufleute mit den zirka 1500 Mitgliedern des Gro. ßen Hauptquartiers machen, kehre sie mehr und mehr zurück, und bald wird die Stadt ihr gewöhnliche Aussehen wieder angenommen haben. Die Anwesenheit des Oberhaupte des Deutschen Reiche in ihrer Stadt ist natürlich den Einwohnern bekannt und so finden sie sich täglich neu gierig in der Umgebung de Quartier ein, das vom Oberhofmarschallamt unter dem Befehl des Oberhofmarfchalls Frei Herrn von Reischach für den Kaiser herge richtet worden ist. Mit allen Tienststel ken in der Stadt sieht der Kaiser in dml' ter telephonischer Verbindung, da unsere Feldposiverwaltung e al ihre vornehmste Aufgabe betrachtet hat, zunächst die theil weise zerstörten Telephon und Tlegra phenleitungen wiederherzustellen. Auch ist Wasser. Gas und sogar elektrische Licht vvrhanden, und ein täglicher Autorelai dienst über Luxemburg Köln bringt die Kuriere innerhals dreier Tage nach Wer lin und' zurück. Außerdem besteht selbst verständlich eine direkte Telegraphen und TelephonvxVindung mit der Neichshaupt stadt. Im Gefolge de Kaifeik befinden sich neben dem Generalobersten vo Plessen die Generalleutnant von Gontard, von Ehelius und Freiherr von Marschall, fer ner vverst von Mutiu. Oberstleutnant vo Hahnke und die Majore von Caprivi, Graf von Moltke und von Hirschfeld. Drei Aerzte und zwar der Generalarzt Dr. von Jlderg, Oberstabsarzt von Nied ner und Stabsarzt Dr. Wezel haben den Kaiser in' Große Hauptquartier beglei tet und den Beschluß des persönlichen Ge solges bilden der Oberst Prinz Echoen bürg und Oberstleutnant Fürst von P.leß. gegebenen emphatischen Ansschnungen nie der de Jahr, ZA7 (im Hause der Ab. geordneten gegeben): ,Um aber an den Prinzipien der internationalen Gesetze sst halle 13 können, muß alle Dixlimntie aus Gerechllgkeit begründet sein. 2n Wacht der Gerechtigkeit ist groß und t-.ied unfehlbar die Sympathie der gesammien Welt aus ihrer Seite haben." Und ferner: .Wir müssen un iner Diplomatie beflci feige, d, begründet aus tterechtigkeit. dem Internationalen Gesetz angepaßt er scheint." Wer hSrt nicht da homerische Gelächter der jjsm'n g'sitffffn ffsteii, wenn in dirs Zeit de japanischen Ultimatum Jnay HiieUt Glimmt ertönt, jene fcierüchfit lichtn Worte, die den Kanon des japani tin Edelmanns .Bllshido" einleiten: Die Ritterlichkeit ist eine Blume, die aus dun- Boden Japan ebenso einheimisch ist wie ihr Zeichen, die Kirschbliithe. Sie ist unter uii ein noch lebendige Wesen von Kraft und Schönheit, und wenn sie auch kein greisbare Form und lBeftalt an nimmt, so durckidringt sie nlchtSdestoiveni ger die Atmosphäre unserer Moral und zeigt un. daß wir noch unter ihrem mäch tigen Zauber stehen." Der japanische Samurai, die japanische Moral sind todt, waren nur Attrappen. Man hat sich mit ethische Prinzipien, Prinzipien China und Europa drapirt, um über die innere Fäuluis hiiiweeizu lauschen. hat unsere sittliche Forderun gen wie ein nützliche Kleid übernommen, aber ihren Sinn genau so begriffen, wie die schwarzweihen lZinjährigenschnüre. die man li Abzeichen für die japanisck'k Uni form übernahm. Vielleicht haben Lauter seit, GeistefZadel, Höflichkeit einmal' in Japan ekistirt. Parvenuthum, da au dem lange durch Privilegienbeschränkung eingedämmten Kaufmannsllande nun unge hemmt emporgekrochen ist und Kunst, Volksleben und auch die Politik über wuchert, scheint den letzten Nest öffent lichen Anstande erstickt zu haben. In dem schonen Geschäftshaus de .Credit Lyonnai", wo sonst fleifzige Bankbeamte die Einzahlungen der !tun den enigegennahnren und in reger Ver kehr in Wechseln und Effekten vor sich ging, hat da Militärkabinett seinen Sitz aufgeschlagen. Ihm gehören an neben feinem Chef, dem General Freiherrn von Lyncker, der Oberst Freiherr von Mal schall, der Oberstleutnant von Lanczeri dorff, die Majore von Hake, von Wehrs, Hoffmann und der Hosrath StcUer. Auch das Marinelabinctt hat hier ine Ziweianiederlassuna acarllndet. und zwar Mir4 Vi.n flsSrnirrts hnn ((Dilfs. nnK Sn WHIUf V.ll fc'VIl IHUk. UIIV Wll Geh. Hofrath Maßmai, n. Da iviL kabinctt vertritt dessen langjähriger Elf ; -uuii. cij. uiauj ov laieiiimi i'.z e-if gehören ihm außerdem an der Geh. Reg. Rath Abb und der frühere Gesandte von Treutier. Al Feldprcdiger de Großen Hauptquartiers fungirt der Geh. Kirchen rath Dr. Goens. Ter Kaiserliche ?J?ar stall hat ein kleine Heerlager von Reit und Wagenpfcroeii, sowie Wagen und Automobilen in' Große Hauptquartier entsandt. An da Kaiserliche Hauptquartier schließt sich unmittelbar der Große Gene ralstab des Feldheeres an. Hier waltet seines schweren Amtes der Chef, Exzellenz di. Moltke. In einem größeren Hotel ist das Kriegsmiiiistcrium untergebracht. Neben zahlreichen höheren Offizieren al ler Waffengattungen arbeiten hier auch die Militärbevollmächtigtcn der größeren deutschen Bundesstaaten, und zwar für das Königreich Bayern Ritter von Wc ninger, für Württemberg Generalleutnant von Graevenig und für da Königreich eich Sachsen Freiherr von Leuckart. Oest tr reich-Ungarn ist im Großen Hauptquar ,rV ira tier durch den Feldmarschalleutnant Gra fen Slurgkh und den Oberstleutnant Fr.' Herrn von Bienerth vertreten. VI ffk.rf y,3 fsrnni(nfsmr.na ,m l oi '4 )ieV U v I iivi lll Ullllll Generalarzt der Armee Prosessor r. vo, Schierning. Auch die Reichsmilitärjustiz ist vertreten, uns zwar durch den ockann n C(nän?f2i-i(fi f'r IS.M "SS .VII ItlVMkJl t iwy l.U .(j fc. UVUI. i. u fifnss2 in inn si4jinM fflrtfrt i Ir<9 V der inneren Stadt untergebrachte Reich , kanzlei leitet natürlich der Reichskanzler Herr don Bethmann-Hollweg persönlich in dieser für da Schicksal des Reickes wich ligsten Zeit. Er wird hier als General leutnant geführt, unv j seinem Erfolgt befinden sich der Botschaflörath von Mu tius und der Legatiönssckretär Graf Zechi Das Auswärtige Amt ist durch Her von Jagow vertreten, den der preußische Gesandte von Stumm und der Legotions rath von Radowitz hierher begleitet haben, Die Rolle des Feldoberpostmeister. die 1870 dr unvergeßliche Stephak spielte, hat hier der Geh. Oberpostrath Somizlasf übernommen, während da Amt deS Chefs der Feldtelegraphie Ge ' neralmajor Ball vom Großen General stad versieht. Die Leitung der politi , fchen Polizei liegt in den . Händen de , Polizeirath Kuntze, die der Zentralfeld . Polizei in denen de Polizeidirckto- Bauer au Straßburg I. E. ' , Das Kaiserlich Freiwillige Automobil Korp! befehligt Prinz Waldemar tot Preußen. Sein Stabschef ist der be kannte Geb. Kommerzienrath Büxenstein ou Berlin. Toneben weilen im Gro ßen Hauptquartier noch die Chefs der? Feldkisenbahnwesens, der Fußartill? de Feldmunitionswesens, der Generalin tenbantur und fc? Stab der Marine, de ren höchste Spitze in der Person de Groß admiral von Tirpitz selbstverständlich auch im Großen Hauptquartier vertreten ist. Schließlich ist auch der Chef de In rn,,! iinS ffi!nn5.?MisnS Wlfi 'MtlJnfl der Freiwilligen Krankenpflege im Kriege. , daS Häuflein der ausländischen Militär attachcS und das, Fähnlein der K.ricgbe richlerstatter. im Großen Hauptquartier anwesend. Paul Schweder, Knegsberichtinftsttck.