Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 24, 1914, Image 2

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Ha isiniircisjl'. tind?ntutofttafif, 'i'-'fi-ß'nfnf,
!uf!t.i6, LudkNdcrPitti,
und ffmm'nl'Crofet.
Tie Rittrr dc Brldiknsicö".
Ttx JTuil .jiiifißfr" flicbt besannt,
foft dem wkaebers!tN . Ipcnnrlr'.fcDtf)
und Hindenburq. OberrcschlvKaKk bet 8.
Ärmst, btin tt,neral der Jnsaniek z.
D. d. Iwehl, koinmcindircudcn Vknerci!
bkl 7. ZicftrvckorpZ. und dcm Cjciutalma
ior Ludtndorff, Chrf bcZ G.nsralst.il'.
b'k . Armet, bn Orden Po.:r 1c ni3
'litt" ver lichtn wokdtn ist.
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JPlauttt nnd firrujrittcr.
Firtt flufterorbcnilitfie Krirasbclohnnnq
st dtm säuret Wüh?!m Gilber äug
Qutrfni-t jirth'il t,?mo,dtn. A!s Vecil.i
ttr kints DivisionitiuioZ, da! auf kintr
?Zs!zrt durch Kindliche Vranattn zusam
mcngssvssen wordtn war. pclang ti ib;n,
die wichtigt Tiviswusbi-fthlk vor dcm
haamiltndt Zstind in Tickerheit zu drin
y'N. In Änrrkcnnung dicscr lrvorra
sztndtn Kriegklbat wurde er unter Ä.'r
irrtjung tei (Eisernen tretijc8 2. lind 1.
ZUaffe zum Pizcfkldw-'bel btfördert.
Qin Wicdrrschkn.
Cin unerwartetes Wicderftlzen mit
tem todtgtglaul'ten ahm konnte dieser
Tage die grail eines im Felde sickend'n
Handwerkers feierm. Es handelte sich da
bei um eine Frau Luck in Berlin, der vor
etwa 14 Tagen vom Regiment ihres Man
nes mitgetheilt worden weir. dh ihr Gatte
mit anderen Kameraden gefallen und be
erdigt worden sei. Tic junge ftrau erhielt
gerade den Zesuch mehrerer Freundinnen,
die sie zu trölen versuchten, als plötzlich
sich die Thür öffnete und der iodtgeglaubte
Gatte eintrat. Tie Frau fiel d?r Ueber
rafchung in Ohnmacht. AIS sie das Be
wußtsein wiedererlangt hatte, fiel sie
freudestrahlend dem Gatten um den Hals.
Ss stellte sieh heraus, dafz der Heimqekehrte
in jenem Gefecht nur verwundet und in
einem Feldlazarett untergebracht worden
War. ,
. . --
krgttlsche Briebruiig von wcsangeuen.
Tic französischen, englischen, belgischen
und ruffischen Kricgsaksangenen, die in
vem BaraZenlager bei ..lin,vittenb'rg
untergebracht sind, werden von . La'.'.d
stunnlttlten bewacht. Ta diese roch J'-'il'
kleider mit der Armbinde tragen. ver
breitet sich bei den Gefangenen die J5a
nnng, daß diese Wacken Ziv!lper''o-,ien
seien. Sie schrieben daher an ihre Ange
HZrigen, dafz sie keine Äugst zu boben
öreuichten. da Deutschland kein M i l i -tär
mehr habe. Auch in ihrem Beneh
nun ließen sie diese ihre Meinung zum
Durchbruch kommen. Das Garnisan-5ism-mando
bmebie sie auf recht praktische
Weise zur Besinnung. Liest militärische
Behörde lief; die hiesige Infanterie
ein . kriegsstarkes Regiment und die
k''g-maßig ausgerüstete fiarke Artillerie
abtheilung, die am Abend naek dem
Trupvenlager abrückte, an dcm Gesänge
ncnlager vorübermarschiren. Die siraf
fen, imposanten Truppenabtheikungen
machten einen starken Eindruck auf die in
Reih und Glied ausgestellten Gefangenen.
. Gewiß eine gute Belehrung, die Nach-
bmung verdient! ,
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,.'.'
' Tan?öare Franzosen.
Tie im Neservelazareit des Darmfladier
fiädtischen Saalbaus untergebrachtm fran
zösischkn Verwundete wollen ihre Tank
tsrfeit für die gute . Behandlung und
Pflege, die sie gefunden haben, in tigen
rtiger Weift bethätigen. k . wünschen,
dech jedem deutschen Krieger, dn aus dem
Lazarett wieder als geheilt in die Front
entlassen' wird, ein von den Franzosen
eigenhändig geschriebener und ,.Len den
. Lazarett-Delegirten abgestempelter Cchein
rniigegeben werdz, den er . im FsÄe einer
Gefangennahme vorzeigen solle, ' damit
ihm in Frankreich eine gleich gute Be
handlung zutkcil werde, wie den Feanzo
s'n in Deutschland. Der Wortlaut des
Ecbeme ist folgender: Wenn der Jnha
ber dieser Karte verwundet oder gefangen
wird, wünschen wir. dasz tr ebenso gut
behandelt und verpflegt wird, wie wir im
pötischen Caalbau , Tarmstad! Folgt
Unterschrist der GesangMen. , ,
' ,
0!cbrtsgcschek der Kaiserin.
Der Kaiser hat. dem Wunsebe der Kai'
sein entsprechend, von Geschenken zu ih
,cm diesjährigen Geburtstage bgeschen,
dafür aber feiner Gemahlin einen großen
Mdbeirag für ZlriegswvhlfahrtszweeZt
us der kaiserlichen Schatulle zur Bttfii
s,'.:nz gestellt.
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Tie furchtbare Jauchzer.
Ciüe Ginundnerin hatie Gelegenheit. in
ktterrcichifchet Gesongenschaft befindlich
Russen zu sprechen. Sie fragte einen der
cü.fangenen, wieso er und ?m Kamera
den i.i die Hände der Oestcrreicher gera
tSe seien. Der Äussk erwiderte, die Jäger
(.zi e:!i Tiroler) feien mit einem der
ortigen Jol'ilcn" auf sie eingedrungen,
daß' die Niilen einen wahrhaft panischen
Scheck bclamtn und wie auf Kommando
rie G-'Zchre wegwarfen und sich ergaben.
Tee Russe konnte nicht genügend Worte
finden, um dAi Eindruck zu schildern, den
tzsk 2äittm der kräftigen Gebirgsföhne
die Tiroler lasse beim Stürmen ih
?uckr los auf ihn uid feine Kamt
kadcn gemacht hatte
Wavxmx wurde Attdacions" tttttergang verheimlicht?
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Sin Kriegergrab. '
Welche Bethätigung sich dem Sjarf-!
sinn der deutfeheri Truppen im Felde bie-
tet, beweist auch folgender Passus aus ei
nem bayerischen Coldatenbrief: ,. . . Vor
einigen Tagen waren wir in 51 . . . ville,
da katte ein Buer auf seinem Grundstück
ein Grab eines französische Seldaien,
Ta schrieb der Filou daraus: .Hier ruht
ein französischer Krieger." Uns kam die
Scfckichte verdächtig vor. wir suchten nach
und fanden statt des Soldaten 220 Fla
schen feinen Wcin. Was da der Lauer
für Augen Gemacht hat!" . .
' . ' !
Tkutschculzrize?
Proklamationen mit der Ucberschrist
Nieder mit den Teutschen" sind, wi der
,Ts. Weichn." meldet wiederum in den
Arbkit.'rvierteln von Niac, verbreitet ge
wcsen. Das genannte Blatt ist mit der
Erklärung bei der Hand,' die Proklama
tionen stammten den gegnerischen Pro
votatoren". A:ga mit seinen LA),000
Einwohnern ist zur Hälfte deutsch.)
'
England argen deutsche Choräle.
Das englische kirchliche Organ The
Guardian" hat eint Erörterung darüber,
eröffnet, vb man nickt die deutsche Lir-'
ckenliedcr undihre Weisen gleich allem,
was deutsch ist. bvnksttiren solle. Beson
ders wird an Luthers .Ein' feste Burg"
und an Gerwrdts Befiehl du deine
Wege" in Wesleys Uebersetzunq erinnert.
TaZ Blatt sagt jedoch selbst, diese Lieder
seien ein Sefcafe heiliger Poesie und das
Erbe jeder christlichen Kirck: die tngli
schen lNrchen seien Luther sehr zu Tank
verpflichtet, so daß sie sich durch den Boy
kott nur selbst schaden würde. Ander
sciis würden wir es durchaus' verstehen,
wenn die Engländer sich durch das dem
alt bösen Feind" vorausgesagte. Schicksal
unangenehm berührt fühlen und alle ihre
Wege nicht gerade- dem Herrn anbefehlen
mögen. .
. v . . ' .
Weis! Wänse auf ttutersccbootcn.
' Viele Marinen benutzen zum Betriebe
der .Masinen ihrer Unterfeeboote Ben
zin oder Gasolin.. Ta diese Stosse sich
leicht rcrsliichtigen, besteht die große Ge
fahr, daß sich Gase in gefährlichen Mcn
gen in dem tngbegrknzten- Raume des
Schisse ansammeln und si Erplosionen
veranlassen, die zumal bei der Unterwaf
serfahrt sehr verhängnisvoll werden könn
ten. Man füdrt deshalb im Maschinen
räum dieser Sckiffe stets einige Käfige
mit, die weiße Mäuse enthalten. Diese
letzteren sind nämlich gegen derartige Gase
sehr empfindlich und werden beim An
sameln derselben in der Lust sehr bald un
ruhig und schließlich ohnmächtig, und
zwar lange bevor der Mensch diese Gase
mit seinen abgestumpften Sinnen bemerkt.
Auf diese Weise wird die Mannschaft der
Sckiisfe rechtzeitig auf die ihnen drohende
Gefahr aufmerksam gemacht, sodafz die
erforderlichen Gcgenmaßregeln getroffen
werden können.
Professor als Hochvenöth.
DaS Kriegsgericht hat über den Pri
veiwelehrten Dr. Eugen Kühlmsnn uZ
2k!ü!hausktt i. Elf. die Untersuchung wegen
Hockrnraths verhängt. . Er erscheint drin,
genb verdächtig, während des gegenwärti
gen Nrikges in die Presse 'neutraler
Staaten Artikel lanciert zu haben, durch
welche die neutralen Staaten veranlatzi
Der ßryan dienert nnd kmirt
Sohn ßuUs getreuer fakaZ.
Onkel Kam brummt: EZ. verflirt,
I want to nnow Mhy?
wer' ... sollten,' gegen Deutschland und'
feine Derbündeten die Waffen zu er
greifen, um Ülsoß-Lothringen vom Deut
schen Reiche loszureißen.
.
Lriegezuskcmd schon Aufang IU)S.
Bus Kapstadt, 11. Oktober, rneloet man:
Bur!on. der Eisenbahnminister. hielt am
3. Oktober eine R.de, in der r sagte:
.Wenn die deutschen Werber fortsahren
den alten Dämon der Acss'frage ir, Süd
afrika weiter zu schüren, wird die ?ie
gierung gezwungen sein, noch schärfere
Schritte zu greifen. Sine solcl? Wer-,
bung kann man ni,nt niederdrücken mit
der gewöhnlichen Gefehgebung. Dies
Ueberlegung sührte die Regierunz dazu,
den K r i e p s z u st a n d in verschiedenen
Grenzbezirken vor zehn Tagen zu
verkünden. Diese Maßregel ist vollstän
dig gerechtfertigt durcki die Thatsae!. daß
der Oberstleutnant Maritz zum Feinde
Übergängen ist." (Tsraus geht hervor,
daß die Bewegung viel älter und ernster
ist; denn sie war schen vorhanden, he
Warft übertrat.)
, ; :
Ein Widerruf.
Der Genfer ' Schriftsteller Wert
Malfch. der gtgen die deutscht HeereZ
sührung die Änklage erhobt hatte, in
Belgien seien Einwohnern die Augen aus
gestochen, vielen die Hände abgeschlagen
worden, die Ops dieser deutschen Grau
samkekt seien im Spital St. Julien bei
Genf zu Hunderten zu sehe, gesteht in
der Gazette de Lausanne zu, daß seine
Gewährsmänner ihn getäuscht
h L H e n. Die Erkundigungen und Fest
ftellungen des deutschen Konsulats in
Genf seien in dieser Hinsicht einwandsrei;
er bedauert seinen Irrthum und bittet die
Zeitungen, die seine unbegründeten Vor
würst nachdruckten, auch seine Berichtigung
zu veröfsentlicken.
'
Aus dem Briefe eines Barbaren".
Wir sind ic fei nah vor Antwerpen. Vor
uns donnert und donntrt es, urd die
Brummer singen, ihr verheißungsvolles,
furchtbares Lied. Ich danke Gott täglich,
daß. Euch Aehnliches wie man i hier
sieht, erspart blieb. Gespcnsterisch wirken
diese großen Törfek und Städte, aus de
nm Alles geflüchtet ist und in denen doch
kein Hau! äußerlich den -Stempel des
Krieges trägt. Ich wohne hier in Wespe
laar bei wohlhabenden Ltuttn, die nur
deshalb nicht flohen, well der Vater im
Sterben liegt. Ihnen ist km Haar ge
krümmt worden,, trotzdem die Truppen
sckon seit.dre! Wochen hier sind! Wir sind
glänzend ousgehoben; die Leute betrachten
uns als Beschützer. Die aus acht Perso
nen bestehende Familie haust in der Küche.
Alle Räume stehen uns zur Verfügung.
Di Tockter des Hauses trägt uns mit
weißer Sckürze Abei'ds in dielgängiges
Souper auf. Unser Doktor behandelt den
kranken Vater, und ich -gebe aus der
Mannschaftsküche das beste Fleisch für ihn.
da ja sonst derartiges hier nicht mehr zu
erhalten ist . Nie im Leben wer.d ich den
Blick vergessen, mit dem die Frau des
Hauses die erste Gab aufnahm. .
:; "" , ', .''
' ftetii Bedürfnis.
2)it Inhaber vn 17 Kaffeehäusern in
Münckien hatten an die Polizeidirektivn
das Ersuchen gestellt, die- in den ersten
Mobilmachunqswgen ans 12 Uhr festge
setzte Polizeistunde wieder bis L Uhr zu
verlängern. Di Polizeidirektion hat im
Sinvernthmtn mit der MilitärrHLrve
tat Ansuchen baekhnt mit der Begrün
dung, daß die Allgemeinheit einen ableh
nende Staudpunkt einnehme und dem
nach für die. Verlängerung der Pokizei
stunde kein Bedvrsnis vorliege. , .
' . '
Todtmkoxf für ein Pi,ierkmpagu!e.
Eine seltene Auszeichnung ist der 2.
Kompagnie des 1. Lothringisehen Pionier
Bataillons No. "18, tat seinen Sch in
Metz hat. zuthut geworden. Die Com
pagnie K-ct beinr Herstellen von Befesti
gungen und.Schka.qen von Brücken mit au
ßerordentlicher Kühnheit vorgegangen, so
deß sie fast ganz aufgerieben wurde. Auf
Berairlassung des Ärouprinzm sind der
Compagnie Todtenköpfe den Feld
mutzen verliehen worden, wie sie bis jetzt
nur von den Braunfchweigischen Truppen
tbeilen und von den beide Ltibhusaren
Nezimcntnn in Danzig getragen wurden.
Die Kompagnie hat die Auszeichnung bt
rtits angelegt.
' .
Conderbarer Zvfalk. ; '
Ueber eine igenartigt Fügung von
Krieasereignisseg theilt ein Leser der
.Post" folgendes mit: Mein Sohn, der
als Oberleutnant d. R. im Eisenbahn
Regiment No. 3 steht und auf dem West
lichen Kriegsschauplatz thätig ist. besetzt
am 1. September V. I. mit seiner Kom
pagnie ein Schloß bei Sedaa, um tjnt
von den Franzosen bei ibrem ZiLckzuge
zerstört Brücke über die Mao wieder
herzustellen. Wir haben mi durch Britf
Wechsel festgestellt, daß dieses Schloß das
selbe ist, in dessen Park ich am 1. Sep
tember 187 in der Schlacht bei Sedan
gekämpft habe und von wo aus Ich die
Höhen von Moncelle mit erstürmt habe.
Gewiß eine schöne Fügung!" '
.
Graf Zeppelin in Magdeburg.
Am 23. Oktober morgens um S Uhr
traf Graf Zeppelin, aus der Richtung
Halberstadt kommend, auf dem Haupt
bahnhof in Magdeburg in. Der Gras
wurde begeistert, vom Publikum begrüßt
und von de anwesende Damen mit
Blumen förmlich überschüttet. Mit Bezug
auf die ihm bereitete Kundgebung bemerkte
Zeppelin in einer kurzen Ansprache: Die
Begeisterung macht den Sieg.' Ein an
deres treffliche, Wort des alten Meister,
der Lüfte fiel, als di btgeifterten Bahn
hossbcfucher Deutschland iibki alles' an
stimmten. Deutschland .über alles" noch
nicht, ober hoffentlich Zecht bald", meinte
der Erfindergeneral darauf. Ein unbe
kannter Herr reichte Zeppelin dte Hand
mit den Worten: Auf Wiedersehe Ex
tellenz mit den bombtnsestcsten Grüßen
für England." Zeppelin schüttelte dem
Abschiednkhmknden - di Hand und bt
merkte: Das war sehr gut gtsagt." Unter
brausenden Hurrarufen fuhr der Zug ab.
' '. .
Zur Neutralität der Schweiz.
Die Frage, ob verwundete und krankt
Offizier der kriegführenden Machte zum
Zwecke eines Genesung Aufenthaltes
schweizerisch Orte aufsuchen können, ist
in der letzten Zeit Gtgtnfiand eingehender
Erwägung der zuständigen Stellen gtwt
sen. Die idgenöffisch Regierung hat sich
nunmcht dahin ausgesprochen, daß der
Aufenthalt mi zeitweilig dienstunfähigen
Osfiitttn der friesfiiljtcnbcn Mächt auf
sck,wki,r!sÄm Gebiete mit der Ileutrali
tät der Eidgenossenschaft nicht 'uvcrcin
bar sei. Im Hinblicke jedoch auf den in
der ganzen Scbwci, herrschenden Zustand
der Krieabdkreitschaft könne dir Rückkehr
fltfkr Offiziere u der Schweiz in die
Hetniath im Interesse der schweizerischen
Landesdertht',digung erst nach dem Int
densschlusse gestattet werden. Damit ist
die Frage praktisch i verneinendem Sinn
entschieden. . . ?
' .
Die iapseren kayern.
Ei Arzt erzählt as Lothringen: Was
die Zeitungen von der Tapferkeit der
Bayer berichten, ist wahr. Es war ruh
rend und schlitternd zu sehen, wi in der
Schlacht in Lothringen unsere bayerischen
Regimenter im heftigsten Granatfeun
vorwärts gingen, gelegentlich mal inen
Momnt stockten, dann ruhig, unverdrossen
weiter, gingen, als wären sie auf dem
Ererzierplake. Das war ein Eindruck.
der unveraeßlich bleibt. Auch in der
Schlacht vom 23. August, als wir selbst
in mörderisches Granatfeuek geriethen,
war S so. Am Tage vorher, als ich mit
dem Hauptmon ine Besichtigung des
StellungSausbaueS dornahm. als da plötz-
lich Dutzend von S4,rapnells vor. hinter
und neben uns platzten, da duckten sich du
Pioniere, wir legten unZ gelegentlich aus
den Boden und dann würd ruhig weiter
geaweitet. Ta ist t, schon begreiflich,
daß die Lions d Baviöre" gefürchtet bei
den Franzosen sind.
'
tt Kaiser an die Stadt Wie.
Auf die Glückwünsche, welche di Ge
melnde Wien anläßlich der Einnahm von
Antwerpen an deg deutschen Kaiser ge
richtet hat. ist folgende Antwort des deul
schen Bolsehafter, in Wien. an dtn Bi'it
aermeistn Dr. Weiskirchner eingelaufen
.Seine Majestät der Kaiser und König,
mein ollcrgnädigster Herr, haben mich zu
beauftrag? gtruht. Euer Exzellenz und
der hocklöblichen Gemeindevertretung der
k. k. Retchs-Haupt und Residenzstadt
Wien für die -freundlichen GlückwUnseh zu
der Emnobm von Antwerpen veryoeylt
seinen aufrichtigen Dank zum Ausdruck zu
bringen. Indem ich mit hiermit dieses
allerhöchsten Auftrages entledig, benlltze
ich mit Freude den Anlaß. Euerer Exzcl-
lenz den Ausdruck meiner vorzüglichen
Hochachtung zu erneuern. Gezeichnet v.
Tschirschly, kaiserlich deutscher Botschaft
t.. ' '
' " '
Apotheker sind national.
Der Deutsche Apothekerverein und die
Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft ha
ben ihren Austritt aus dem Internat!
nalen Apothekerbunde erklärt. ' Sie gaben
das dem Vorstande des Bundes zu Hän
den des Generalsekretärs Im Haag durch
ein von Dr. -Salzman und Universitots
prösessok. 'Dr. '. Tboms unterzeichnrtes
Schreiben folgenden Inhalts bekannt:
Di Lag der Pharmazit, wie si der
uns ausgezwungenc Krieg gestaltet, laßt
ein erivrieklichks Wirken des internatio
nalen ApothekcrbundeS in absehbarer Zeit
nicht erhoffen. Wir sind daher der Wn
nun, daß man dessen Arbeiten so lange
vertagen sollte, bis wirklich friedliche Bc
Ziehungen zwischtn den Kulturvölkern der
Welt wiederhergestellt sind. Bc! dieser
Smhlsae hedautrn die unterzeichneten
Bercine. ihren Austritt aus dcm Jnter
nationalen Bund erkläre zu müssen."
Zichimk
- httöiiKiikcr.
Der tlosddamxfer,Gneiseuau'.
Wie er im Hasen von Antwerpen zrr
ftBrt wurde.
Ein Korrespondent der .Weser Zel.
tu na" schreibt aus Antwerpen:
Es war drei Tage nach der Eroberung
der Stadt. Wi jeden Deutsche, der in
diesen Tagen nach Antwerpen kam. inier
essirt mich vor allem das Schicksal der
deutschen Schiff, di hier bei Beginn des
Nrikjus lagen. Ich fragte einen Hafen
Beamten. Cr zahlte ein ganz Reihe von
Schifssnamen auf, deren Träger all zacher
in den Docks lagen. Aber di Gneiscnau"
war nicht darvnter. Endlich verrieth mir
der Wirth einer Hafenspelunke. daß die
.Gneisenau" drei Kilometer stromabwärts
ligendmo im Schlamm stecke .wahr
scheinlich mit einer kleinen Wunde im
Leib", wie er sich ausdrückt. Sofort eilte
ich auf den Hascnponto entschlossen,
unter allen Umständen das Schiff zu
sehen. .
Es war ein wunderbarer klarer Okko
ber-lltZchmitlag. Tie Sonne ließ da sonst
düster Gemäuer der Kathedrale und des
alten SternHaufcs bell und licht ersehet
nen. Langsam glitt unser kleines
Schleppboot mit der Ebb de Strom
binab. Angebohrte Kahne, aufs Land ge
jagte kleine Handelsdampfek zeugten von
der Wuth, mit der Belgier und Engländer
(denn diese hatten während der Belage
runa das Heft in der Hand) die Stadt
erlassen Thatten. Als wir eine halbe
Stunde ' aefahrkn wann. ic!amn wir
Zweifel., War eL Gnede. daß di .Gnei
senau hier unten liegen sollte? Weit und
breit nichts zu sehen. Schon beschlösse
wir, bei der nächste Biegung des Flusses
auszusleiae und in inem Hause des
Deiches anzufragen, da entdeckte plötzlich
der yllbrer des Schleppers sein Mainzer
Linnenschiffer, der die Scheid kannte),
eben wer Baumgnipp so twos wi
einen gelben Schornstei. Als wir die
Biegung eintet uns hatten, lag die
Gneisenau" vor uns, groß, stolz, blitz
blank in der Sonne. Und scheinbar war
olles, was man uns von ihr erzählt hatte,
Fabel gewesen. Ei halte den Backbord
anker geworfen und lag kerzengerade. Das
Schiff lag ziemlich tief, und das erste,
was wir entdeckten, als wir längsscit
lagen, waren drei vsten Bullaugen, durch
di Wasser ins Schiff strömt. Schnell
fuhren wir nun um das Heck herum uf
die andere Seite. Noch lag der Dampfer
fast gerade. Mittels Leiter und Thau
schwangen wir unk olle nacheinander an
Bord. Ein grauenhaftes Bild der Zcr
störung empfing uns. Da war nichts,
das heil geblieben, von ollem, das auch nur
ewigen Werth hatte. Scheiben und Jnstru
mente, Sessel und Waschschüssel, die
Koffer der Offiziere und Ingenieure, das
Kartenhaus und die Nabigationskommer,
alles war zertrümmert und vernichtet. Ta
lag da Musikzimmtr und als ich ein
trete, reicht mir der ein der Kollegen inen
schweren Hammer, hin, der neben dem
Klavier lag. DaS Instrument war kurz
und klein geschlagen. '
Da Schiff war als Lazarettschiff be
nutzt worden. Das sah man. Belgische
Verwundete hatten in seine hellen wkitcn
Räumen Aufnahme gefunden Wochen
lang. Welche Rohheit gehörte dazu, diese
Räume so zu besudeln und so zu der
wüsten!
Wir hatten keine Zeit, un lange un
sern Gesühlen hinzugeben. Au dem
Vischinenraum drang schon die ganze
Zeit in verdächtige Rauschen. Als wir
in den Maschinenrauck eindrang, fallen
wir. daß dieser schon halb voll Wasser
stand. Zu gleicher Zeit aerieth oben an
Deck i leere Bicrsah ins Rollen -r ein
Zeichen, daß das Cchisf sich nach' einet
Seit hinllberlcgte. Wir ilten wieder
nach oben. und als wir zu unserm Boot
hinunter über die Reeling sahen, entdeckten
wir. daß das Schiff in der kurzen Zeit
unsere Aufenthaltes an Bord um fast
einen .Mettr nach Steuerbord hinüber
fallen war. Jetzt hieß s Eilt. Mit Hilf
eines Taues reichte wir unstrn Schlep
per und stieße ob, um aus einiger Ent
fcrnung zu . beobachten, ; was possiren
würd.
Zunächst konnten wir in weiteres Sin
km nur schwer mit bloßem Auge fest
stellen. Währenddessen versuchten wir ver
geblich ein Erklärung des Thatbestandes.
Di Belgier respektive Engländer müssen
das Schiff vor spätestens drei Tagen vr
lassen ha dtn. Wie haben sie fertig ge
bracht, daß das Schiff erst, heute sinkt?
Während wir noch eifrig über diese Frag
debattiren.' poltert ts plötzlich heftig her
Uberrgend ein schwerer Gegenstand ist
ins Rollen gekomimn anscheinend ein
Wassretank. Er rollt über das Deck gegen
die Reeling. di Reeling giebt nach, und
etwas Dickes. Gelbes. Plump t ins Wa er.
Nun können wir auch mit bloßem Auq
sehen, wie der riesige Schiifsiorper iq
neigt. Schon beginnt die obere Bull
auaenreibe Wasser zu schlucken. Die Back
bordscile de Scknffsrumpfe tritt immer
mehr aus dem Wasser heraus. Plötzlich
poltert s Mieder. Di LadebZume sind
auö den Oesen gerutscht und prasseln olle
nach derselben Seite. DI Reeling. taucht
unter. DaS erst Deck. Das zweit. ' Tie
Rettungsboote n der Tteuttbordlette vex
schwinden. Lautlos ohn da Wick
mer ein meiischlichen Stimm ivüh
rend uns der Athem stockt legt sich der
dicke gelbe Schornstein der Gneisenau"
platt auf das Wasser. Das Wasser schießt
in den Schornstein wie ein Gießbeich. Der
Schornstein verschwindet. Roch inen llci
nen Augenblick. dann liegt dr de?
Schiffe, still da. Nur vorn und in '
Mit! blubbert w Wasser ncch rit
letzten leeren Stellen füll, sich. Wir um
kreise da, Schiss. da wi in t.d!ek
Wal dalikftt
Eint Stunde später stand Ich aus dem
hohen Thurm der Katb dralk und sah d
Zifct nib. Dif Sonn versink im
Mk.' An jener Biegung de, Flusses sah
ich durch da, Gla ein schwarz Pün!!'
lein. Da, war die .Gneisenau" d
schön .Kneiscnau".
Tpendk eine Enftlä'ldrrS.
Ein in Chemnitz woh,,l:e,s!er Enaländer
iil'kNvie dem Be,!rkjjau!,l,l,uß für Kriegs
hülfe Im Beiirk der !N,!,aptma.
schaft Ehcmnid als Zeichen seiner deutsch
freundlichen Gesinnung die Stimm ton
40,000 Mark.
.
Die alten Herren.
Dit Listt der alten Herren, die in wah.
haft jugendlicher Kriegöbeaeislerung mit
LkUtnantrang i,,', Je! gezogen sind, ,ll
wieder zu erweitern: Wie man der F.
Z." mittheilt, fleht bei dem Landstunn
Bataillon Z (Banl-en) der Iad,rt und
inigt Monat ziüilend Leutnant Starke,
der schreibt: .Ich lest in Ihrem geschah'
ten Blatit. daß Herr Leuineint Ludwig
Stern aus Aachen der älteste Leutnant
unsere, Heeres mit 03 Iahren sei. Led'g,
lich der Ordnung wegen bemerke ich. daß
Ich mit 63 Jahren 4 Monaten nh älter
bin und nach manchen Kreuz und Quer,
zligen jetzt in Frankreich siebe.
'
Bermililer Abae,rdnetrr.
Der früher Reichk!tagsabgccrdnete
Professor Goerck wird, wie di .Ratio
vallib. Komsp." mittheilt, seit etwa bkt
zehn Tagen vermißt. Goerckt. der Ober
lchnr in Brandenburg war. und bei dem
Kriegsausbruch 'als Hauxtmann der
Landwehr eintrat, würd bei incm Pa
trouilleniitt abgeschossen. Was dann aus
ihm geworden ist, konnt bisher nicht er
Mittelt werden. Dem Reichstag gehörte
er von 1907 bis 1912 als nationallibera.
ler Vertreter sür Brandenburg'Westhavel,
land an.
.
Bulgarische Hymne a Teutschland. .
Nach einer eigenen Trahlmeldnng ouk
Wien giebt di Wiener .RcichSpost" ine
Mittheilung aus Sosia wieder, wonach
der vednitendk bulgarisch Dichter und
Dramatiker Kyril Kristois in der Zeitung
Taewrnk an leitender Stelle eine Hdm,
nu an Deutschland veröffentlicht. Da
Gedicht trägt den Titel .Germania' nd
führt in deutscher Sprache das Motto;
Deutschland. Deutschland über Alles! -
kgkiiseiigscik.
Der Vorstand des Verbandes deutscher
Bühnenschriststeller erläßt folgende Erklä
solgeiide Ettla
ldcn, die fran l
,ma!isch.er Au )
ib beschlossen, f
s cr;fir?i. I
rung: Die Zeitungen melden,
zofiicht Genossenschaft drama
toten und Komponisten hab
deutschen Komponisten und Schrisiflel
lern kein' Honorar mehr auszuzahlen. Un
ler der Vortussetzung, daß dies Nachricht
sich bestätigt, erwarten wir von den deut
schen Bühnen und Theaterverlegern, daß
sie auch ihrerseits keine Honorarzahlungen
mehr an französische Autoren leisten, so
lange bis jener Beschluß der Genossenschaft
wieder aufgehoben wird.
.
Die WcdhigkiiS.
Die in Herford ansässigen Geschwister
Weddigen haben aus Anlaß der Ehren, die
die Stadt ihrem Bruder, dem Führer des
.TT 0" G.itiifh'r.I'rittiflttt 9Ufhi!o?n. Zli
Theil hat werden lassen, der Stadt ine i
Stiftung von 30.000 Mark überwiesen.
die den Namen .Eduard-Weddigen-Ttis
tung" (nach dcm verstorbenen Bater fce
Seeheldcn. dem ehemaligen Rathsherrn W ,
Stadt) erhalten soll, und deren Ertrag sür
di nächsten 20 Jahr für bedürftige Hin
terblieben der Krieger und dann zu we'hl
thätigen Zwecken Vcrwendnng finden soll.
. "
Hiiidenburg die Bürger von Allen
stein.
. Hindenburg hat sich. in. einem temer
kknswerthen Schreiben aus Anlaß' seiner
Ernennung zum Ehrenbürger von Allen
stein folgendermaßen geäußert: -
.Armee-Hauptquartier. 10. Okt. 1014.
Den städtischen Körperschaften danke Ich
herzlich für das Telegramm vom 10, Lk
tober 1914, in dem mir die Ernennennung
zum Ehrenbürger übermittelt wird. Ich
weiß diese Ehrung voll zu schätzen. Stets
will Ich gern Allenftein'ö gedenken als des
Ortes, in dem die grundlegenden Ideen
zur Schlacht an den masurischen Seen
ntworscn wurden. Daß Sie 'auch der
Hinterbliebenen in einer meinen Izamen
tragenden Stiftung gedenken,- hat mich -von
Herzen gefreut. Es giebt dort viele
Thränen zu trocknen und unverschuldete
Armuth zu beheben. Ist doch in Allen,
tein auch viel Blut siir Ostpreußen's $eA
iung geflossen. Das sichtbare Zeichen
cner Tage, di Hindenburg Straße,
Werd ich, so Gott will, in ruhigeren Zei
tcn In Augenschein nehmen. : Mit den be
sten Wünschen siir das ferner' Mktv,
der Stadt Allenstein und das Wohlerge.
htn ihrer Bürger
. v. Hindenburg, Generalodelst.' i
Menstei wikderhersestkllt.
Der Regierungspräsident v. Hclmann
hat ein Fahrt nach Lyck unternommen,
um dort Feststellungen ,u treffen. Ttt
Gesundheitszustand der im Osten käm
Psenden Truppen ist über Erwarten gut.
Es sind nur ganz vereinzelt ThphuSfäll
ausgetreten, ander Infektionskrankheit
Nicht. Allenstein hat sein alteS Aussehen
wieder angenommen. Handel und Wandel
gkhen in der Stadt ihre .ewohritka Weae.
'
)
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