Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 18, 1914, Image 3
lüstlirfif Cmasia Tribüne Mittwoch, dk J8. November 101t. I... Coeurbube, 9 t!i W VI Vi vt (Jlomnn ton kibinl 12. JtortffhunaA Helene MertenS und er Hatten sich leibet zum .VergnuaungSkomttce er nannt und entwarfen zusammen daZ bwfchslungSreSche tägliche Pro gramm. Fast täglich kam Besuch, oder man unternahm irgend etwas Eemem a rnei! ffritz Metten, tat semer Frau alles zuliebe, und Fred Germer fand sich wenn auch seunend hinein, Eva war mit allem einverstanden, MI ihren Gästen Freude machte. Auch heute war wieder eine Menge Besuch da. Frau von Harrel hatte sich in ihrem Fahrstuhl hinunter unter die alten Kastanien fahren las sen. Da übersah man den ganzen iv ' , i i- i. t vT. - enniss'iag uno lvnnik. iognr ve un zelnen Stimmen unterscheiden. Frau von Harre? las. aber ihre Augen slo gen oft über die Seiten deS ÄucheS hinüber zu den Spielenden. Man schien sehr vergnügt zu sein! Sie hörte lautes Lachen, und eben schien neu hinzugekommener Besuch begrüßt zu werden. Ab und zu besuchte sie ein? ihrer Kinder. Herbert kam den Gartenweg herauf und wischte sich mit dem 2a schkntuch iiber daö Heike Gesicht. .Nun. Muttchen. wie geht'S? Wir amüsieren unS herrlich. , ,Du, du scheintst ja ein rechter Ton Juan da unten in Frnburg ge worden zu sein. Ich sehe dich immer bei den jungen Mädchen herumschar Wenzeln. yui'cii iau,ie unu wai uit x,oatn crnS der Stirn. 'S . ist nicht so schlimm, Muttchen! Uebrigens gehen i - 1 - . V i c v! n -j unsere Herren Leutnants da mit gutem Beispiel und, ich glaube, mit großem Erfolg voran. Ich habe hauptfächlich Helene getröstet, die nicht mitspielt und wegen der heute erfolgten Abreise rhreö Frid ganz ele gisch ist. Da kommt sie übrigens.' Er ging der jungen Frau entgegen, .Pfalzgräfin, schönste der Frauen, deine leuchtenden Augensterne haben sich umschleiert. Denkt man an den entschwundenen Gemahl?" .Jawohl, mein tröstender Trouba, dour. Trotzdem will, ich dich beur lauben. Man vermißt dich da dri! ben schon. Es wird ein neues Spiel angefangen. Ohlsen, Wendheim und dann noch ein kleiner Jilfanterieleut nant sind eben angekommen. Ich bin müde, Tantel. Darf ich dir ein biß V chen Gesellschaft leisten?" Sie setzte sich neben den Fahrstuhl von Frau von Harret - - , Man hatte sich inzwischen auf dem Tennisplatz müde gespielt. Die bei den Parteien, die sich eben noch so stürmisch befehdet hatten, kamen im besten Einvernehmen an den Tisch heran, an dem Frau von Harres und Helene saßen. Unter allerlei Scherz und Neckworten setzte man sich, und bald flog eine muntere Unterhaltung hin und her. .Nun. Kleines?" Fred Germer, der wacker mitgespielt hatte, trat zu - seiner Schwester und strich ihr Lber das Gesicht. .War es nicht doch eine gute Idee, heut eine kleine Gesellschaft nsM.m...f 4rtmM.f. In.Q IT... )UUmiJI(IL$UllUJlll!ltlll, 1 UlllCl fröhlichen Menschen kommt man leich. ter über einen kleinen Scherz hin weg!" - Helene sah zu dem Bruder auf, der ihr heute doppelt zartja) und aus merksam vorkam. Wie hübsch er aus sah in dem weißen eleganten Tennis anzuge mit den bellen Stieseln. Den Iiffitn i?s?nfknt fnH r fhinS in. Vlh.V.I VtkVlfyM( V VfV.V Ij rückgeschoben. Auf feinem sonst ern stenGesicht lag ein heiterer, liebens würdiger Zug. Und Germer war wirklich in be friedigter und heiterer Stimmung. Nach langem Hin und Herreden und nach manchem ernsten Gespräch unter vier Augen mit dem Schwager hatte er diesen so weit gebracht, daß er heute abreiste, um mit dem Gelde, das . Fred ihm lieh, sich zu arrangieren. ES war eine große Summe aber er hatte vielleicht Helenes Leben und Glück damit erkauft. Und Fritz hatte fein Ehrenwort gegeben, nicht wieder zu spekulieren. .Fred, wie lieb du bist, und wie schön!" sagte Helene, den Bruder an sehend. ' Germer lachte, aber die Worte freu ten ihn doch. Hoffentlich findet das oa auch." erwiderte er. .Ich bin 4 doch so viel älter als sie. Sieh nur, :M sie wieder meine kleine Frau um wärmen. Dieser Ohlsen ist, seit Herbert da ist, hier förmlich das täg liche Brot." J!a, auf den brauchst du nicht , eifersüchtig zu sein, Fred! Ich finde, daß Eva eigentlich schrecklich ungezo tzen gegen ihn ist." .Ich bin überhaupt nicht eiferfüch tig." . ' Germer hatte daS wohl scherzhaft sagen wollen, und doch klang auS 'dem Tone seiner Stimme eine leise Bitterkeit heraus, so daß Helene ihn ganz betreten anblickte. Doch Fred hatte sich bereits wieder der übrigen Gesellschaft zugewandt. .Nur für eine kurze Weile Par. don," sagte er, bis die N?w!e fertig i-i t ! ? i W Jubelch'MnI,.). rreeai ist! Dann bitte ich .dem Nuse de, Gong zu folgen!" .Gerne!" .Selbstverständlich! .M. machen wir!" und ahn liche lustige ZustimmungZworte folg ten dem Hauöh:rrn, der eilig dem Hau e zu chritt. Obwohl Ohlsen neben einer der Gerichtsratötöchter Platz genommen hatte, suchten seine Blicke doch immer wieder die tchone Hausfrau. Eva, die neben ihrer Mutter saß, empfand daS auch heute peinlich, und als Erlösung begrüßte sie den Ru deS Gong, der zum Aufbruch mahnte, .Also, meine Herren." rief Herbert Übermütig, .einigen wir unö, welche Dame wrr mit unserem Engagement zu Tisch auszeichnen! Dabei ergris er die Hand seine? 'Nutter. .Herbertchen, Htrbertchen, nicht so arrogant sein!" rief Ohlsen dazwi sehen. .Man sagt: Darf ich armer, elender Mensch die unverdiente Gnade haben, Gnadigste zu Tisch zu fuhren? E-tschuldigen gnadige Frau, wandte e.' sich an Eva, indem er eilig an diese herantrat, .aber Zitate sind erlaubt, besonders wenn eS eigene sind.' .Ich kann in der Wiederholung von Banalitäten nichts Besonderes finden, Herr Leutnant," lehnte Eva ab. Sie sagte die Worte halblaut zu Ohlsen, so daß die anderen, die sich lebhaft, unterhielten, sie nicht hören konnten. Wohin Ohlsen zielte, fühlte sie. Mit diesen Worten hatte er sie damals in Blaschau zu Tisch engagiert. Immer und immer wieder kamen von seiner Seite kleine ver steckte Andeutungen, den anderen un verständlich, die sie aber trafen wie Nadelstiche und ihr daS Blut tnS Ge sicht trieben. Halbe Worte, fragende Blicke oder in besonderer Betonung gesprochene Sätze. Sie empörte sich innerlich, und doch fand sie den Mut nicht, eö ihm zu Verbielen. Seit Her bert hier war, mit dem sich Ohlsen sehr rasch befreundet hatte, kam er täglich heraus. Sie fühlte, daß er nicht um deS Bruders willen kam und war doch machtlos dagegen. Meine gnadigste Frau", Ohlsen verbeugte sich mit feierlichem Gesicht vor Eva, .ohne jegliche .banale Ein leitung. Eva zögerte einen Augenblick, dann legte sie rhre Fingerspikcn auf seinen Arm. Sie konnte es nicht vtrhindern, daß ihre Hand leise zitterte, als sie auf den nach der Terrasse führenden Stufen mit Germer zusammentrafen. am eS ihr nur so vor, oder ruhten feine Augen wie in stummer Frage aus ihrem Gesicht, als er, mit einem leichten Scherzworte beiseite tretend, sie an sich vorbeiließ? ES war ein fröhliches Mahl, da da draußen auf der großen Terrasse am Haufe abgehalten wurde. Lustig klangen fröhliche Stimmen, Glaser klingen und laute! Lachen durch den lauen Sommerabend. Selbst Frau von Harres, die neben Herbert und dem Hauptmann Werner saß, betev ligte sich munter an der Unterhai, tung. Herr von Ohlsen," rief Frau Hauptmann Werner über den Tisch hinüber, .erinnern Sie sich noch an den Abend bei uns, wo wir so fidel zusammen - Soldatenlieder gesungen haben?" Ob ich mich daran erinnere! Die Erinnerung ist daS einzige Paradies auf Erden, aus dem wir nicht vertrie ben werden können." Er sagte eS lachend, aber seine Augen sahen durchdringend Eva an. Ach. lassen Sie doch die Possen. Ohlsen!" Werner hatte eine eifensüch tige Regung gespürt, da er sah, wie eine Frau bei die en Worten OhlsenS rot wurde. .Singen Sie mal lieber was, aber was recht Hübsches!" , .Bitte!" .Ach a!" schwirrte eö durcheinander. Sie haben gewiß eine sehr schöne Stimme, Herr von Ohlsen." bauchte FelicitaS Lber den Tisch hinüber. Ohlsen ließ sich nicht lange bitten. Er trat hinter seinen Stuhl, auf dessen Lehne er leicht die eine Hand aufstützte. Mit einschmeichelndem Wortlaut klangen, durchzittert von Leidenschaft. die Wort an daS Ohr der Lauschen den: .Ich möchte sie wohl küssen. Ach nur ein einziges Mal? Und wenn ich sie geküsset, Möcht ich sie wieder küssen Noch viele tausend Mal!" ' Erst so weich, so sehnsüchtig, dann o keck, so herausfordernd jubelten eS die roten Lippen deS jungen Offizier? hinaus. Er sah mit dem Lbermüti gen Gesicht und den blitzenden Augen o hübsch aus, da er seine Juborer mit fortriß. .Bravo, Ohlsen! .FamoS!" Man applaudierte ihm, und lachend ranken ihm seine Kameraden zu. Er aber naym em Glas vom Tisch und wandte sich an Eva. - Sie war bleich bis an die Lippen. und als sie nach ihrem Glase griff, werte ihre Hand so, daß eö ihr ent fiel und klirrend aus den Sieinfli sen der Terrasse zerschellte. .Eva, kleine Frau." rief Frau Merten, über den Tisch hinüber. .mach doch kein so verstörtes Gesicht Scherben bringen Glück. Hier, trin aus Fredt Glase, bis Emil ein neues gebracht hat!" Dabei schob sie Eva das ae llllte Glas (Äermeri zu. Beinahe erschrocken wie Eoa dal Elat zurück, und Ohlsen. der die kleine Szene beobachtete, bemerkte triumphierend, wie Germer die Stirn runzelte. Zwischen den beiden Ehegatten war ei nicht, wie e sein sollte! Nu. ihm konnte daS ja nur recht sein! Die kleine Gesellschaft war. trotz dem die junge Hausfrau auffallend still war, sehr vergnügt, und eS war schon lange nach Mitternacht, alS Frau Hauptmann Werner zum end lichen Ausbruch mahnte. Auch die jungen Offiziere erhoben sich. Bald fuhr ein Landauer vor, in den die Damen stiegen, nicht ohne vorher langen Abschied von den Zu, rückbleibenden zu nehmen. Die Her ren folgten zu Pferde. Ein Weilchen saßen die Zurückblei benden noch zusammen auf der 2er rasse. Dann trennte man sich. Während Germer daS HauS schloß und dem Diener noch verschiedenr Anweisungen gab, ging Eva hinauf inS Schlafzimmer. Sie ließ das elektrische Licht aus flamme und zog ihr leid aus. Dann warf sie den weißen Frisier. mantel um und begann vor dem Toi lettentisch ihr Haar für die Nacht zu ordnen. Aber bald ließ sie die Hände sinken und sprang auf. Sie öffnete daS Fenster und lehnte sich hinaus, Ihre Glieder flogen förmlich vor innerer Aufregung.. Welch fürchtcr licher Abend! Wir eine Fliege, die eingesponnen im Netze einer Spinne saß und das Verderben immer näher kommen sieht, war sie sich vorgetom mcn. Was hatte sie gelitten in diesen Stunden. In bebender Angst hatte sie dagesessen und eö gefühlt, auch wenn Ohlsen nicht zu ihr gesprochen, seine Worte hatten ihr gegolten, ihr allem auch jenes lelöenschastöurchzit terte Lied, das die Erinnerung an die Stunde im Walde ihr mit aller Macht vor die Seele führen sollte. Sie schlug die Hände vor das Gesicht. O. Lber diese Schmach! WaS wollte er. was bezweckte er damit? Wie den Peitschenhieb einer Beleidigung hatte sie es empfunden. ES wurde ihr heiß, und sie riß den leichten Frisiermantel auf. Ihre Brust hob und senkte sich in stürmischer Erregung, und durch ihre Adern jagte das Blut heiß ud wild. Sie sah kein Ende, kein Hn auskommen aus diesem Labyrinth, in das sie durch ihre Lüge ihrem Gatten gegenüber verstrickt war! Sie hörte nicht.'dag ihr Mann ein trat, und erschauernd zuckte sie zusam men, als sich plötzlich fein Arm um ihre Taille legte. Mit irren Blicken sah sie ihm in fein Gesicht. In feinen Augen brannte eS ver langend und heiß, ein Sehnen nach Liebe und Glück. Seine Lippen, die sich .immer und immer wieder auf ihren Hals preßten, bebten in verhal tener Leidenschaft. .Ich mochte sie wohl küssen, ach, nur ein einziges Mal", flüsterte er ihr inS Ohr, und fester umschlang sie sein Arm. ' Da mit einem Aufschrei der Verzweiflung stieß sie ihren Gatten zurück und starrte ihn an mit Augen, in denen eS glühte wie versteckter Wahnsinn: Mt dem Liede des ande ren aus den Lippen heischte er ihre Liebe! .Nein, nein," rief sie leidenschaft lich und streckte abwehrend ihre Hände gegen ihn aus Du sollst mich nicht Müssen nein ich will es nicht ich ertrage eS nicht!" Sie floh an ihm vorüber und warf sich aufschluchzend vor ihrem Bett nieder, den Kopf in die Kissen ver grabend. Wie von einem Blitzschlag getrof fen, war Germer bei den Worten sei nes Weibes zurückgetaumelt, während eine fahle Blässe über fein Gesicht tb: ' . ' . .. . Was war das, um (Äolleswillent (Fortietzung folgt.) Einfach. .Warum fragen Sre mich um Rat? Ich weiß im vor aus, daß Sie das Gegenteil von dem lAi i &i. V.ll.l" tun, ivu )utn itttt. .Nun, dann raten sie mir doch etwas anderes!" ausgegeben. Herr (zu einem des Wegs daherkommenden, ihm bekannten Landstreicher): Sagen Sie 'mal, ist es Ihnen denn nicht möglich, daß Sie doch noch ein or deutlicher Mensch werden unö eine ehrliche Erwerbstätigkeit ergreifen? Landstreicher: Nein, Herr, das ha U ich aufgegeben. Bor 26 Jahren hatte ich einmal einen Handel mit Uhrschlüsseln angefangen. . Was ge schah? Die Ankeruhren kamen auf, und ich mußte mit meinem blühenden Geschäft in Konkurs gehen. Ich bin est überzeugt, wenn ich heute - auf meine alten Tage noch Sargtischler werden wollte, es würde kein Mmsch mehr sterben. '.'? Sozialpolitik. Ist denn wirklich etwas Wahres an dem Gerede vom Wohnungselend? ' Natürlich, mir .selbst stehen edt drei Villen unbewohnt dal Ver Suxprntops Bon Aloi, Ulrich. ES ist eine erwiesene Tatsache, daß der Mensch in jenen bestimmten Si tuationen seines Leben, die sich hau sig wiederholen, feine Gefühle regel mäßig in ganz bestimmten Ge,len und Bewegungen zum Ausdruck bringt; diesem psychologischen Geetze war auch der Polizeirat Seidl unter worfen. Wenn er gewisse rätselhafte Uebungen mit seinem außckgewvhn. lich langen Bleistifte oussührte, in dem er denselben mehrfach dolchartig gegen die Brust stieß oder wie einen ipi handhabte, um die grüne Un lerlage seines Schreibtisches zu zer stören, wenn dabei ein seliges Lächeln über seine Züge glitt. 'das mit den angedeuteten Bleiltiftczerziiien in ei nem unbegreiflichen Zusammenhaiig zu stehen schien, wußte man, baß er eine Entdeckung gemacht hatte. In diesem Zustande befand sich heule der Herr Polizeirat. Ja, er hatte eine überaus inleressante Ent deckung gemacht, die ihm näher ging als alle Entdeckungen der, legten z:hn Jahre. Welch eitles Unterfangen war eS aber auch gewesen, diesen äusge zeichneten Beamten täuschen zu wol len! So weit Spitzbuben diesen an genehmen Erdball bevölkern, war sein Blick berühmt und seine Kombina tionsgabe gefürchtet. Wie konnte sich da eine junge, unerfahrene Dame ver messen, diesen durchdringenden Blick, diese unfehlbare KombinatioiiLgabe hintergehen zu wollen! Noch dazu eine junge Dame, auf der dieser Blick täglich ruhte und mit der sich die er wähnte Kombinationsgabe ebenso häufig beschäftigte. Es scheint nicht überflüssig, zu be merken, daß die junge Dame die Tochter deS Herrn Polizeiralcs war, wodurch jedermann in die vorteilhafte Lage kommt, den Gegenstand der an gedeuteten Entdeckung zu erraten: Fräulein Lizzi war verliebt. Ter Polizeirat Seid! wäre nicht jener ausgezeichnete Beamte gewesen, als den ihn seine Zeitgenossen schätz ten, würde er nicht mehr als diee Tatsache gewußt haben. Er war ein fach über alle Details so eingehend informiert, daß er sich ganz ruhig niedersetzen und ein Protokoll über den .Fall Kißling" hätte abfassen können. Kißling hieß nämlich der junge Mann, der mit seinen Liebes fünften die polizeirätliche Tochter be zaubert hatte. Als der Polizeirat an diesem Nachmittage nach Hause kam, weihte er zunächst seine Gattin in den .Fall Kißlmg" ein. Er behielt diese Be Zeichnung bei, da im Lause der Jahre sein Privatleben so sehr mit seiner Berusstatigkelt veuchmolzen war, daß sich die GrenzliM zwischen m den bis zur Unkenntlichkeit verwische te und sich auch seine Gattin längst an die Fachausdrucke gewohnt hatte, die er ins gewöhnliche Leben aus der Aktenatmosphäre mitgebracht. Herr und Frau Polizeirat Seidl leiteten nunmehr das .Verfahren" ein, das mit einer .Einvernahme" des Fräuleins Lizzi seinen Anfang nahm. Ein Geständnis war leicht entlockt. Es stimmte den Herrn Po lizeirat Seidl bedeutend milder. Er gab nun fein Urteil über jenen Herrn Kißling ab, der sich bemühte, fein Schwiegersohn zu werden, das etwa in dem Gedanken gipfelte, daß es sicher irgendwo in der Welt einen wünschenswerteren und vorteilhafte ren Schwiegersohn geben könne, daß aber bei dem Umstände, als kein an deres männliches Heiratsobjekt bisher am Tatorte der Begebenheiten er schienen sei und in der ferneren Er wägung. daß Lizzi täglich - älter werde der Herr Kißling als Bräu tigam immerhin empfohlen werden kann. Das sei seine Meinung und er habe mit feinen Gründen absicht lich nicht hinter dem Berge gehalten. .Nunmehr." schloß der Polizeirat seine Ausführungen, .nunmehr trete ich den .Fall" dir zur weiteren Amtshandlung ab!" Die Frau Nätin mckte zustimmend und erkundigte sich bei ihrer Tochter, wie weit der Herr Kißling bereits sei. Er war bisher sehr artig, sehr aufmerksam und liebenswürdig." .Und hat er nichts Bestimmtes ge sagt? Hast du nicht den Eindruck ge Wonnen, daß er sich klären wolle?" ' .Er ' st schrecklich bescheiden," er widerte Fräulein Lizzi. .Ich glaube fast, daß er schüchtern ist." Das sind gute Eigenschaften," urteilte die Frau Rätin. .Schüch terne junge Männer kann man leicht und unschwierig beeinflussen. Sie geben treffliche Ehemänner. Borläu fig , mußt du aber danach trachten, daß er wenigstens einmal mutig ist. Er muß die Lackschuhe anziehen, den Zylinder nehmen und sich in den Frack werfen, im Bureau Papas er scheinen, um ihn um deine Hand zu bitten." ' .Den Frack und die Lackschuhe," bemerkte der Herr Polizeirat schenke ich ihm, wenn er nur überhaupt kommt." . .Nein, das gehört sich. Also hast du verstanden. Lizzi?, , , , Lizzi erklärte sich alle Mühe geben zu wollen, um Herr Kißling zu je nem Gange zu - veranlassen. Aber ! hr Anstrengungen schienen in dieser ichtung nicht den gewünschten Er olg zu haben. Vergeblich wartete 'k Polizcirat Seidl, daß ihm sein TikNcr eines Tages einen Herrn Kß ling anmelde. Zwei Wochen verstrichen in diesem bangen Gefühle der Unbestimmtheit. Fräulein Lizzi brachte die wenig er freuliche Nachricht, daß sich Herr Kißling immer aus den .geeigneten" Moment berief, der schon einmal kommen werde und wo sich dann alles von selbst machen werbe. AIs Herr und Frau Polizeirat Seidl diese Kunde vernahmen, b schlössen sie, daß in diesem schwieri gen Falle ein höhere? Eingreisen deö Schicksals veranlaßt werden müsse. Ter .geeignete" Moment wird eben künstlich hergestellt werden müssen. Auf den Zufall ist in diesen Dingen kein rechter Berlah. Nach einigen Tagen hatte der Po lizeirat auch eine Methode gefunden, von der er sich einen bedeutenden Er folg versprach. Im vorhinein hotte er die üblichen Wege einer Einla dung, einer Jause und wie die son siigcn Gelegenheiten zu Geständnissen lauten, zurückgewiesen. Wozu wäre er auch ein so hervorragender Krimi nalist gewesen. .Der .Fall Kißling"." erklärte er außerdem, melancholisch, .wird aber mein letzter .Fall" sein." .Wenn wir dich verheiratet haben," ergänzte Mama, .geht nämlich Papa in Pension." Herr Kißling holte heute Fräulein Lizzi wie gewöhnlich aus der Ge sangstunde ab. Ware er nicht ein sehr ahnungsloser junger Mann ge wesen, so würbe ihm der Umstand ausgefallen sein, daß die junge Dame heule aus einer ganz anderen Äich tung kam. .Ich habe eine Besorgung ge macht," sagte sie zu Kißling und wies auf das sehr umfangreiche Paket. Dieser erbot sich natürlich sofort, den Gegenstand in seine Obhut zu neh men, was sich für einen galanten Mann nur geziemt. .Aber seien Sie recht vorsichtig," mahnte Fräulein Lizzi. .Es ist et was sehr Zerbrechliches darin." ' Herr Kißling riet auf verschiedene zerbrechliche Dinge, ohne das Nichti ge treffen zu können, weshalb Frau lein Lizzi erklärte, ihm das Geheim nis fagen zu wollen: .Es ist ein Suppentopf, wissen Sie, so ein gro ßer Familiensuppentopf ..." Sie machten einige bescheidene Scherze über diesen seltsamen Gegen stand und gerieten in eine angenehme Unterhaltung, die aber plötzlich durch den Ausruf Lizzis gestört wurde: .Papa kommt ... Er darf mich nicht sehen, ..." So heftig erschrak Kißling Lber diese Mitteilung, daß ihm bald der Familiensuppentopf aus den Händen geglitten wäre, doch gelang es ihm noch im letzten Augenblick das Gleich gewicht herzustellen und den Topf vor dem Untergänge zu retten. Aber wo war nun Fräulein Lizzi hingekom men? Er hatte ihr ja noch gar nicht das Paket mit dem Topfe zurückgege ben. Sie kann unmöglich so nach Hause kommen. Sie wird Berdruß haben. Er muß ihr den Suppcntopf geben Aber Fräulein Lizzi blieb verschwunden. Sie hatte sich unter die Passanten gemengt und war weg. Gewiß hatte auch sie im Augenblick des Schreckens nicht an den Topf ge dacht. Er fpähte nach allen Richtun gen keine Lizzi, fo weit das Auge reicht. So stand er betrübt und unent , schlössen mit dem Suppentopf unter dem Arm in einer belebten Straße und prüfte seine Situation, die ihm überaus schwierig schien. Was .macht aber auch ein junger Mann mit ei nem Suppentopf zu abendlicher Stunde auf der Straße? Da er kei ne passende Lösung dieses Problems fand, entschloß er sich,' nach Hause zu gehen. Unterwegs fiel ihm ein, daß er den Suppentopf in die Wohnung deS Polizeirates tragen könnte, aber er wies diesen Gedanken .sofort als allzu kühn von sich. Zu Hause etab lierte er den Suppcntopf auf den Tisch, legte sich dann auf den Diwan, um über den richtigen Weg nachzu denken, der ihn aus dieser Situation befreien könnte. Der Abend rückte vor. Da wurde geklingelt. Die Wirtin deS Herrn Kißling war eine ältere Matrone, die sehr umsichtig gewesen sein würde, wenn sie nicht eine leichte Störung des Ge hörs zu allerhand Fehlgriffen und Unachtsamkeiten verleitet hätte. Kiß ling mußte sie aufmerksam machen, daß eS läute. Draußen stand ein Herr, aus des sen Worten sie nicht recht klug wurde. Sie verstand nur etwas ' .von der Polizei" und eilte deshalb rasch nach dem Zimmer ihres Meisters, um ihn herbeizuholen. .Wohnt bei Ihnen ein junger Mann, der heute mit einem Paket nach Hause kam?" Die Matrone hatte diese sehr laut gesprochene Frage, die , selbst Kißling hörte, verstanden und nickte bejahend. Dann führen Sie mich gefälligst zu ihm." '..,!,.,,, rT! (T . ii V!. JUlt UUtUIH im VK .Also hier wohnt Ut Herr mit den, gel)ki,,iiLcol:en Paket . . ." s.iglt ter Fremde, in das Zimmer treiend, während sich Kipling zitternd und er bleichend vorn Diwan erhob. .Ach da, ist er ja . . . Na mir scheint, ich h.ibe nieine Sache gut gemacht ich tibe den Bogel im Nest erwischt. Sagen Sie mal. wie kommen Sie zu diesem Paket, junger Freund j" .Da . . . da, Ist mein Paket..." stammelte Herr Kißling, allen Mut uuflieUiil. Sie sprechen die Unwahrheit," sagte der Fremde warnenden Toneö. .Diese, Paket gehört nicht Ihnen.." .A . . . allerdings eigentlich nicht ... man ... man hat es mir nnoer traut ..." .Sehen Sie, jetzt kommen wir der Sache schon näher . . ." bemerkte der Fremde in jenem unausstehlichen Herrschertone, der den Polizisten cha rakterisiert und der alle Bcgebenl)cilen in Fragen auflöst. .Man hat Ihnen das Patet anvertraut und Sie haben davon nicht den besten Gebrauch ge macht. Sie sind verschwunden . . . Hui weg waren Sie . . . Wissen Sie, wie man das nennt? Eine Ber untreuung . . . Nach Paragraph..." .0 es war ja nicht so gemeint ... Es war alles nur ein Zu fall . . .' .Dann haben wir eS wahrscheinlich mit einer Vorspiegelung falscher Tat fachen zu tun. Sie hüben das Paket herausgelockt ..." .Ganz im Gegenteil die junge Dame hat es mir selbst anvertraut." .So . . . Warum haben Sie es denn nicht der Dame zurückgegeben?" .Ich konnte nicht der Papa kam des Weges ..." Sie fürchteten sich vor dem Pa pa?" Eigentlich nicht . . . Aber ich hatte Angst, das man mich resüsieren , wer de . . .' Ha . . . ich fange an, zu verste hen . . . Sie hatten mit der Dame hinter dem Rücken der Eltern zarte Beziehungen ..." So ist es . . ." Und da wichen Sie begreiflicher weife dem Papa aus?" Ganz richtig." Aber das hat Ihnen nichts ge nützt ..." Wie ... Wie meinen Sie das?" stammelte Herr Kißling. .Der Papa steht nämlich vor Jh nen . . . Ich bin der Polizeirat Lseidl Kißling knickte zusammen. Jetzt ging die Sache sehr schief. Er sah alles verloren, da rassle er sich zu er, ner Tat auf: .Nachdem Sie durch die vielen Zufall . . . in die Kenntnis von Begebenheiten gesetzt wurden, die ich hnen bisher verschwiegen h-abe. scheint es mir sehr vorteilhaft, diese iLsituation, die Sie mit Unrecht so streng beurteilen, dadurch aus der Wclt zu schassen, daß Sie mir erlau ben, diesen Suppentopf als Ihr künf tiger Schwiegersohn in meinem Be sitze zu halten . . ." Der Herr Polizeirat erwiderte in einem ähnlichen Satze von ebensolcher Klarheit, der auf die Einladung hin auslief, ihm nach Hause zu folgen, da er die e Angelegenheit nur im Mitwissen mit feiner Gattin austra gen wolle, wozu jedoch die Ausstat tung des äußeren Menschen mit Zy linder, Lackschuhen, und einem Frack anzuge mit Rücksicht auf die Damen geboten erscheint. Herr Kißling verstand. Er drückte dem Polizeirat die Hand und begann sofort in seinem Kleiderkasten und Wäschetisch eine fürchterliche Unord nung anzurichten, aus der er schließ lich angezogen hervorging, um in Ge sellschaft feines künftigen Schwicger Vaters den Suppentopf nach Hause zu bringen. Um unliebsames Aufsehen zu vermeiden, wurde der Transport in einer Droschke vollzogen . . . So endete der letzte Fall" des Herrn Polizeirats Seidl. 15 30. Gegenüber der weitverbreiteten An sicht, daß die Kriegspanzerschiffe ein Produkt der jüngsten Zeit seien, ist es vielleicht interessant, daran zu erinnern, daß schon die alten Johan niter-Ritter ein Panzerschiff besaßen, welches sich allerdings von unseren mit Stahl gepanzerten Dampferko lossen wesentlich unterschied. Jenes alte Fahrzeug war im Jahre 1530 erbaut und gehörte dem Geschwader, das von Karl V. gegen Tunis ge sandt wurde. Der berühmte An drcas Doria kommandierte jenen Zug, der mit der Eroberung von Tunis endete. Das Panzerschiff Sa. Anna trug nicht wenig zu diesem Erfolge bei. Es führte eine Menge Kanonen hatte eine für damalige Zeiten ganz ungewöhnlich starke Be satzung von 300 Mann und war in jeder Beziehung prachtvoll ausgestat tet. Es besaß eine eigene Bäckerei, die täglich frisches Brot lieferte, und eine Kapelle? das Merkwürdigste aber r :i ... fr-ni" war tm rnn magern am öanrSior per befestigter Ble'Iar.zer, der das Schiff, das oft in hx heißesten AI rion war, gegen' die damaligen Ge schösse ' vollkommen undurchdringlich machte. - ' Baudriikmälkr in kiriegszritkN. 61 sitt ihrer viel ,,ch srtttjtr ab ert flctiMttnicit' So beklagenswert eS auch seirl würde, wenn bei der Vesch?cs,u.",g vr: Reims die altberühmte Kathedrale der Stadt starken Schaden erleiden! würde, so abgeschmackt und heuchle risch ist es doch, wenn Präsident Poincar darüber eine Bcschicerde" an die Adresse der neu,'ra!en Möchte richtet. Wenn sich ein Hc.'r in einer bcscstigten Stadt, wie es Reims ist, derteiölgt, so liegt es eben in der Natur dcS Krieges, diiß bei aller. Vorsicht und Schonung bei der &, schießung des Platzes auch hervorra gende , Baudenkmäler zu Schaden lommen können. Das ist immer so. gewesen und ein einsichtiger italieni scher Berfasser, der jungst im Mar zocco" über das Schicksal von Kunst! werken im Kriege einen Aufsatz ver öffenilicht hat, sagt ganz verständig; Ich finde das äußerst natürlich un! richtig." Dir Truppen Ludwigs dez Vierzehnten haben nicht den gering s!en Anstand genommen, bei der B lagerung von Brüssel im Jahre IM die schönen alten Bauwerte an der Grande Place unier ihr Feuer; zu nehmen. Ebensowenig konnten die; Engländer an die Schonung der kost, baren Baudenkmäler von Delhi den ken. als sie nach heftigem Lombarde ment am 14. September 1857 zumz Sturm auf die Stadt schritten. Bei der Belagerung von Rom durch die; Garibaldianer scheute Nino Lixiq nicht vor dem Plane zurück, den gan, zen Vatikan unter Geschlltzseuer zu; nehmen. ' j Hervorragenden Baudenkmälern gebührt nach moderner ' Anschauung Ne größtmögliche Schonung bei al len kriegerischen Operationen, aber das letzte Wort sprechen im Kriege eben immer doch die Bedürfnisse des Krieges. Auch die Menschen der Renaissance, die so groß in der Schaffung gewaltiger Bauwerke wa ren, haben nie anders gedacht und gehandelt. Bei dem Sacco die Roma im Jahre 1327 wurde die Engels bürg bekanntlich als Festung benutzt und Benvenuto Eellini leitete von ih rem Dache aus das Borbardement, dasMatürlich die Feinde nach Kräf ten erwiderten. Bei der Belagerung von Florenz durch die Kaiserlichen, bildete der erst halbvollendete Glok kenturm der köstlichen Kirche von San Miniato ein bevorzugtes Ziel der Artillerie der Belagerer, und es war kein Geringerer als Michel angelo, den sein erfinderisches Genie in den Dienst der Aufgabe stellte, die Plattform des Turmes zu einer Po sition für die Artillerie der Floren tiner auszunutzen. In der Umge bung der Stadt haben damals die Florentiner rücksichtslos, alle Bau werke niedergerissen, die dem Feinde bei seinen Operationen etwa als Stützpunkte dienen konnten. Pracht volle Kirchen,' Klöster und Villen sie len damals zum Opfer; , darunter auch das schöne Kloster 'vor dein Tore San Gallo, das Lorenzo der Prächtige von Guilinno da San Gallo dort hatte erbauen lassen, es ist damals spurlos zugrunde ge, gangen. Und wenn die Melduuz richtig ist, daß die Belgier auf kni Turme der Liebfrauenkirche zu Ant werpen eine Maschmengewehradtei lung untergebracht haben, wer könnte ihnen das verdenken, nur sollen sie dann keine heuchlerischen Klagelieder anstimmen, wenn auch die Deutsche , ihre Maßregeln danach einrichten. Es wurde unlängst mU geteilt, daß der älteste Leutnant des deutschen Heeres Herr Ludwig Stern aus Aachen fei. der 63 Jahre zähle. Wie man nun berichtet, wird dieser Altersrekord in Wahrheit von dem. 64jährigen Emanuel Goldschmidt aus. Würzburg gehalten, der den Krieg von 1870 mitgemacht, das Eiserne Kreuz erworben hat und nun ber Ausbruch des Krieges aus setnein ausländischen Wohnsitz heimgekehrt ist! und sich freiwillig zum Dienst gemel. det hat. Er steht zur Zeit bet einen? bayrischen Landsturmoataillon w; Saargemünd im Felde. - " Eine Oekonomenstoit we in Schwabmünchen, Elisabeth Mezger, ist durch den Krieg in ganz besonders schweres Leid gebracht worden. Sie hatte drei Söhne inZ Feld geschickt. Der erste ist bereits am 21. August gefallen, der zweite ist zetzt an einer Verwundung gestorben' und der dritte liegt krank im La' zareit. Gutes Zeichen. Eierhand ler: .Ist denn Jhrx Firma auch reell?" ' Reisender: .DaS Zvill ich meinen! Wir haben sogar seinerzeit Kolumbus daS berühmte Ei geliefert. Zweideutig. .Offen ae sagt. Herr Oberförster, ich halte die meisten Ihrer Erzählungen für erlo gen." fförster (wütend): .te, ivenn bte das noch einmal sagen, dann werde ich Ihnen mal die Wahrheit sagen!" umgesattelt. Der Ehe miker Flotto ist also jetzt Heiratsver mittler? Ja: von den Chemikalien ist r? Jlirn ß-ftrnff(tliin vhfTfiMn.ncn . . . bv. vy "ü "1 " : - ' "" - r- i