2Jn!i(st Cmafja Irifiüi tltnitaa, bett 17. November 191 ft. V f -m&&jsiU!. je üoeurbllbe. H 5i (Siornan ton SidnIeZudelch'ZMttSwo.h " T Isy - -;,-"-'; (11. Fortfeizunz. . Im Anfang hallt Gtkmtr rkgelma Wr'M gnadigs'.e ftrau." Sposbig öva aus all ihren Autjahrlkn ttnklirkknd Um ihr Ohisen emgkgkn ,nd neigle sich lies Üb Die yanv, Qstultcii CU einem allen ::ann Jen, Sie in der neuen Heimat zu te fltiif'.en. Kiihl neigte Lva leicht bai Haupt. .Bitte, nehmen Sie Platz, Herr von Ohlsen. und legen SU ab!" Sie tol nach einem kleinen Taburett, auf das Odl en die Ültümufee leine, JMtw Mann wird sogleich kommen, er fcil t.t für einen Augenblick um Pardon." .Lilie, bitle!" Ohl en verbeugte . sich wieder. Tonnerwetier noch mal. die Situation sing an unbehaglich zu werden ,lir liefe verschiedene he men ankk.tgen. sein schöne! Gegen Über antwort te auf alle gleich kurz und launisch, und kaum begonnen, schlief die Unterhaltung wiettr in. Vergeblich versuchte er durch allerlei kleine Anfragen und leise, ganz leite Andeutungen der Unterhaltung ein persönliches Gepräge zu geben. Auf nicht! wurde reagiert. Bon Bla schau durfte er nicht reden,, da! wäre unzart gewesen. t!r sing an nervös zu werdet 'ind seine dunklen, leb hasten Auz j suchten fragend die EvaS. ,Auf einmal, ging ti wie ein Blitz durch seine Seele, als er in dieö starre Gesicht blickte, in dem ti wie leise verhaltene Angst zitterte. Ah. er verstand, man wollte seine Reden nicht verstehen, man wollte ihn nicht kennen. Der Herr Gemahl schien von der früheren Bekanntschaft nichts zu wten: 2ani mieuz: um ne hcimnis mit' dieser entzückender grau erhöhte den yirn der Summen Seine gute Laune kehrte wieder. Un ternehmend wirbelte er seinen Schnurrbart in die Hohe. .Tout comprendre c'est ' tout pardonner," murmelte er fast unlzlirbar, aber EvaZ Ohr halte die Worte gehört, und die dunkle Glut, die über ihr Gesicht ging, zeigte, daß sie sie dem Sinn nctw verstanden hatte. Ostentativ plauoerte Ohlsen aller lej oberflächliche Dinge, als säße er tatsächlich einer Fremden gegenüber. Nach einigen Minuten, die Eva eine Ewigkeit dünkten, kam Germer. Tank der prickelnden Laune, die aus einmal über Ohlsen gekommen war, war die Unterhaltung sogar riesig animiert und lustig. O'hlsens mi streifte .wahrend des Gesprächs ab und zu ' ZvcU Leim Himmel, was war aus dem ollerliebiien kleinen Mädchen für ein verführerisch schönes' Weib geworden! Hier ln diejem ahmen oon Reichtum und Eleganz kam ihre Erscheinung erst voll zur Geltung. Dies Art zu sprechen, die vornehme Nonchalance in ihren Lewegungen, so ruhig, so sicher, als säße hier ir gend eilt beliebiger Fremder und nicht einer der wußte, wie süß diese roten Lippen schmeckten. Wie ie jetzt lachend und scherzend mit ihm länkelte. Sie war in der Behttr chung Meisterin! Nun, er würbe ihr nicht nachsahen ! Er freute sich, daß sich zwiichen ihm und ihr ein geheim niSvolles Band schlang. Daß es nicht locker werden sollte, dasür wol! te er Sorge tragen! AIs er, abschiednehmend, Evaö Hand küßte, trafen sie feine Blicke. .Bist du mit mir zufrieden?" stand in den feinen.. Wenn Ohlsen frei lich einen Blick in Evas Hecz hätte tun können, würde er nicht so sicgeS gewiß das Germersche HauS verlassen haben. Neuntes Kapitel. - An Geselligkeit und Abwechselung hatte eS Eva nicht gefehlt in den letzten Wochen. ES gab in Klowitz verschiedene junge Ehepaare, beson derS unter den Offizieren, und die jungen Frauen hatten sich eng an Eva angeschlossen. . Fast täglich fuhr sie nach der Stadt hinein oder emp fing Besuche. Wie ein Rausch war ö über sie gekommen. - Jetzt erst hatte sie Helenes einstige Worte &; grifsen, daß eö etwas Köstliches ,:i um das Gefühl des GefeiertseinZ. Sie kannte sich kaum noch selbst. ' Eine .beinahe fieberhafte Gier war über sie gekommen; sie dürstete ordentlich nach Zerstreuung und Abwechselung, die sie nicht zum Nachdenken kommen ließen, und sie bangte sich ocdentlrch vor den stillen Stunden des Allein seinö mit der Mutter und- Zred. Dem Tennisklub war sie auJb Beine treten. , Dreimal wöchentlich spielte man in dem schattigen Garden et Kasino. - Ohlsen wich sie so gut eS ging, aus. Er schien ihr selbst darin ent gcgenzukommen. Daß eS nur ein Manöver von feiner Seite war, ahn U sie nicht. Er wollte sie erst sicher werden, sich erst einleben lassen in die ganzen Verhältnisse. Sie soll te glauben, er sei tatsächlich so edel, an Vergangenes nicht zu rühren. Sie ' ,ollte Vertrauen zu ihm gewinnen! Und Eva ließ sich täuschen., Sie sah eS nicht, daß unter der Maöke der Gleichgültigkeit, mit der er sie behandelte, nur versteckt die Glut der Leidenschaft brannte. , VW mf 1 5 ! k! is I u - - begleitet. Aus die Dauer ließ da! seine Tätigkeit jedoch nicht zu. Er freute sich, daß seine schöne, j?,nzelSo wa füiili man im iSern," saqte Frau der gefeierte und bewunderte Mittelpunkt der Geselligkeit war. Im stillen hosste er aber, daß sich all mählich ihre Freude an diesem Ja gen nach Vergnügungen legen würde. Wie sehnte er sich manchmal nach einem Stundchen traulichen Jüiihim menseinö, wenn er müde, und abge arbeitet von seinem Schreibtisch aus Ilano. i,, schien ez'gn nicht zu empsinden, und bitten wollte er nicht darum. Er lachte jetzt darüber, daß er an sang gesurchtct hatte, Eva wurde zuviel unten bei ihrer Mutter sein. Jetzt war er eZ, der der Einsamen des Nachmittags zuweilen Gesellschaft leistete, mit ihr Schach spielte oder ihr vorlas. Er suhlte eS rnstinktio, auch sie empfand die Zurücksetzung. Unausgesprochen beschäftigte beide dieselbe Frag. Wciruii, hat sich Eva in der kurzen Zeit so verändert? Jetzt war sie häusiger zu Haus, denn das Germersche Hau beherbergte seit ein paar Tagen liebe Gäste. Frau Helene Mertens mit ihrem Gatten. Aus der schattiqen Veranda war einladend der Frühstückstisch gedeckt. Germer und sein Schwager Fritz Mertens saßen daran und rauchten nach dem eben eingenommenen Kaffee ihre Morgenzigarre. Plötzlich legte Germer seine Hand auf den Arm des neben ihm Sitzenden. .Ich weiß nicht, Fritz, du gefällst mir gar nicht. Es fiel mir gleich bei deiner Ankunft auf. Du siehst entsetzlich blaß und abgearbeitet aus so gar nicht wie ein zukünftiger glllckliäzer Vater." Ueber das schmale hübsche Gesicht Fritz Mertens' lief ein glücklicher Zug. , Ob ich glücklich bin, Fred! Denke doch nach fünf Jahren aber weißt du, ich sorge mich doch etwas um Helene!" .Aber ich bitte dich, 'Junge, ich habe mein kleines Schwesterchen noch nie so blühend gesehen wie jetzt. Sie sprüht ja ordentlich von Laune und Lustigkeit, und dabei dieser rührende Zug kommenden Mutti,, 'ucks im Gesicht.' .Nicht wahr, entzückend ist mein kleines Weibel! Aber weißt du Ich, .ich ,forge müh manchmal es könnte mir etwas zustoßen. Ich tuble mich tatsalblick ickt mancbma so so müde, und da bange icö mich um Helenes Zukunft! Aufmerksam sah Germer den Schwager an. Er sah das Zucken seines Gesichtes und die fahle Wasse, die sich mit einem Male darüber brer tete. Einer plötzlichen Eingebung folgend, fagte er leise: .Fritz, du hast geschäftliche Sorgen. Seufzend nickteder andere. .Aber Mensch, das schleppst du so allein mit dir rum. Du bist nun schon tagelang bei unö und sagst I et neu Ton zu mir, der dir doch der nächste ist." ..Du bist doch jetzt verheiratet, Fred! .Larifari. AllonZ, 'rauf in mein Zimmer! Da wird gebeichtet. ' Sie wollten sich eben erheben, da traten Arm in Arm Eva und Helene auf die Veranda. Herrgott, wie ich das finde, Eva Wir kommen und die Männer wollen auskneifen! Fritz. Fritzchen, Herzens mann, was machst du für eine Jam mermiene. Bist du ärgerlich, daß deine Alte wieder so lange geschlafen hat?" Frau Helene ging auf ihren Mann zu, legte ihren Arm um ei nen Hals und zog seinen Kopf zu sich nieder. Lachend blickte sie ihm in die Augen. .Du', willst du wohl gleich lachen! Eher bekommst du kei nen Gutenmorgenkuß. Fred dafür zwei." Ungeniert küßte sie ihren Mann laut und herzlich. .Findet Ihr, nicht, daß Fritz, mein goldener alter Tyrann, schrecklich stumpfsinnig geworden ist? Früher lachte er den ganzen Tag, und jetzt! Puh! Seht nur die Augen, rund wie Kaffeetassen, wie er mich anstarrt! Du, daS gilt nicht. Außerdem fchickt eö sich auch gar nicht. Fred und Eva, guckt doch mal weg! Ich muß ihm malgrö tous, einen Kuß ge ben - zum Abgewöhnen, wißt ihr!" Germer, der fah, wie peinlich sei nem Schwager diese. Musterung war. schob seine Hand unter FritzchcnS Arm, und diesen mit sich fortführend, sagte er neckend: Gebt uns bis Mit tag Urlaub, ihr schönen Frauen, dann bereden wir alles Weitere. Jetzt rpfen geschäftliche Pflichten." .Auf Wiedersehen!" ,.Auf Wiedersehen!" .Na, da sitzen wir da mit unseren Kenntnissen, Eva. Sag mal," He lene rückte nahe zu der Schwägerin heran und legte ihren Kopf auf deren Schulter, .seid ihr, du und Fred, im mer fo furchtbar kühl ünd zeremoniell zusammen?" Eva errötete unter dem forschenden Llick Helenes .Wegen un braucht ihr euch wahr! hcislig nicht zu genieren. Ich küsse Bod) gritz auch tüchtig m eurer föe genwart ob. Aber freilich, ihr zwei beiden, ihr seid auch ander wie wir. Aber wa, ist dir? Tlt bist so zu lammengkiayren. ova?' erwundert hob Nrau Meilen ixn blond Kod, von der Schultee der Schwägerin. .? war mir. ol riefe mich jemand." .I. keine Idee. Eva! DleHeickt hat Fred recht sehnsüchtig hergedacht. sie weich und träumerisch. .Wann kommt Herbert, Eva?" fragte s,e vann. .Nächsten Sonnabend, Lena. Troste ihn nur ein wenig. Er ist ehr geknickt, daß Onkel Harre in Blaschau. der. wie du weißt, vor ein paar Wochen starb. sleS seiner Frau hinterlassen hat. Erst nach deren Tode fällt uns das Vermögen zu. Ich habe eS nicht ander erwartet, Aber Herbert hat sich in allerlei küh nen Träumen gewiegt... ES wär' ja besser gewesen, wenn eS ander ge kommen wäre! Ich kann verstehen, wie drückend eö Herbert ist. daß Fred sein Studium bezahlt. Und auch der Mutter hätte ich es so gewünscht ..." .Gott nce, Eva. sei doch nicht so sensibel. Tu bist jetzt Frau Dokior Germer, und du bist eS. von der da Geld ,u dem Studium Herberts und dem Unterhalt von Mutter kommt. In jeder guten Ehe herrscht Güter gemeinschaft. Punktum! Also ist e egal, von wem das Geld kommt. Fritz ... ..x u: ii i:.f -. f. . i ..v w.J. iim uuuj inoji um gcyjui, unu vooj bin ich heilfroh, daß er Mich genom men hat. mein alter Heneii!,ai!! Aber nun araoti! Machen wir einen Spaziergang durch den Gar ten." Nun weilt? - seit vier,eh,! 2aa?n auch Herbert im Germerschen Hiuse. Ueberraschend schnell war er darin heimisch geworden. War es :in Iua der? Hier, wo die geliebte Schwester einer fürstlichen Häuslichkeit vorstand, an ker eite eines Gatten, der 'ie auf Händen trug! Die Mutler war frc'h lich und munter, wie seit Jahren nicht, und schien alle Sorgen vcrgaa gener Zeiten vergessen zu haben! Fred, zu dem er mit Bewunderung aufblickte, kam ihm mit brüderlicher Liebe entgegen! (Fortsetzung folgt.) Drahtlose Aussichten. Wenn es Marconi gelingen sollte, alle i . M. ,:t:,. ir..c..(. I l ZT. ?J f & s. X .r. ffoVnV-!- . L e 3 7,rZ 3 Z M . kr.V n' n.?.. lieruna vollbringen iu lassen, dann darf man ihn wobl mit noch aröke ttm Reckt einen aukerer nennen. als Thomas A. Edison! Mit drahtlosen Punkten und Strichen fing es an; dann kam der gesprochene Laut; es folgten die drahtlosen Lichtwellen, und nun mehr plant Marconi auch Hitze-Wel len ohne Drähte auszusenden, sodaß man z. B. bloß seinen .Toaster" und Durchtropfungs Apparat auf den Tisch zu stellen und das Fenster, zu öffnen brauchte, während eine draht. lose Anlage, ohne irgend, ein sicht bares Mittel für ihre Wirkunq. einem das Frühstück kochte. Welch' groß- artige Möglichkeiten des Komforts und der Ersparnis mögen schon darin allein liegen! Das letzte Marconische Experiment mit drahtlosen elektrischen Beleuch tungsWellen erwies sich durchaus er folareich, wenn man es auch noch nicht auf sehr bedeutende Distanzen versuchte. Beleuchtung durch solche Wellen erfolgte von einer Anlage von 10 Pferdckräften aus. die volle sechs Meilen entfernt war. Es wurde. eine e,ellii,ci xicyliuael von oe,onocrer , r y l , . , ? V .1 onilruilion sur oiqcn roca angc wenoet. uno es ti rein runo er sichtlich, weshalb nicht eine solche Beleuchtung mit der Zeit noch auf viel weitere Entfernungen möglich gemacht werden sollte. , Noch müssen die drahtlosen Be leuchtungs und Wohnungs Hei zungsplane zu geschäftlich gewmn bringenden Systemen ausgestaltet werden. , Marconi stellt nicht allein dies in ziemlich nahe Aussicht, son dem er bat auch die bestimmte Ueber """"' , -,.-. Aiicirtiinrnmpti nnti inrr ' I 1 l p I ÄtUVlUtlU uuvywf-4.ww.ivi u vv Un aUt Normen elektrischer Ener gie schließlich auf diesem, bis jetzt U nicht gewöhnlichen Wege ge schäftlich geliefert werden könnten, und es sich sehr wohl bewerkstelligen ließe, daß eine unkentelegraphische Anlage u. a. einen Aeroplan in vollem Fluge mit der nötigen Energie versorgte! Beständen solche Einrichtungen . schon, so - hätten sie wohl im großen europäischen Kriege bereits eine sehr bedeutende Rolle ge vielt. Aber hoffentlich weröen e, wann sie kommen, nur friedliche Ar beit zu leisten brauchen. Besser gesagt. Junge: Du kaufst mir zum Geburtstag ein Schaukelpferd, eine Eisenbahn uno ein aufziehbares Automobil! Gelt, lieber Papa?" Papa: .Ach Kmo, ag cotf: .'?te ber Geldpapa"!" . ' Tret send bezeichn et. Also Arthur Plumper schneidet dir jetzt die Kur? ' " Und wie! Der rein Kurpfuscher, Der rote Kasper. ErzSlung don Aolfgiing Aemter. Ein halbhelle Oklobernacht laa über dem weilen Erenzflußtal. In dieser Nebelnacht tat in der Nahe einer größeren am Flusse stete U"1 Orischast Franz Christian vi, "n alterer Fmanzwachmann. Gcenzdienst. &t hatte sich von dem und der letzten Brücke flußau wart ziemlich weit entfernt, denn die Schmuggler, auf die er paßte, kamen mit ootcn vom jenseitigen Ufer. Der Schmuggel pano überhaupt in dieser Flußgegend in voller Blüte. Ter große Ort war das reinste Schmugglerneft. fast jeder zweite Mann beteiligte sich daran, und so mancher verdiente seinen und seiner Familie Lebensunterhalt in der Nacht, und nicht am Tage. Franz Christian Wühler lebte seit zwanzig Jahren hier an der Grenze. er kannte die Verhältnisse wie kein zweiter, und hatte manchen Schmugg er abgefangen. DaS aber konnte dem Schleichhandel keinen Abbruch tun, er blüht, nach wie vor. Beson der wieder seit neuester Zeit, da daö Saccharin, der billige Süßstoff. s beliebt geworden war, und sich an ihm so viel verdienen ließ. Es tonnte nur auf ungesetzlichem Wege einge führt werden, da sein Vertrieb im Jnknde verboten war. Die Erfo.ge der Grenzwächter wa ren im Verhältnis zu den Schmug gelzügen. die glückten, äußerst ge .inA v,! 'JaM V.w u . i "u vi ouv ouuiucu war eben viel zu klein. Franz Chri stian Bühler wußte das. Verfolgte man einen der Burschen, die mit'al en Salden geschmiert waren, und wie Kletten zusammenhielten, so gm gen zwanzig andere an der nam lichen Stelle, die der Beamte eben verlassen hatte, unbehelligt durch. Trotzdem tat er seinen Dienst mit unermüdlichem Pflichteifer, und wurde oarin von seinem kleinen klugen Hundchen, einem weißen (spitz, das seit fünf Jahren in seinem Besitz war, und ihn auf Schritt und Tritt be gleitete, wirksam unterstützt. Das kluge Tier, das sich niemals durch Bellen bemerkbar machte, hatte ost schon seinen Herrn auf verdächtige Geräusche aufmerksam gemacht, be vor er diese hörte. Und es hatte sich nie getäuscht, immer war etwas los gewefen, wenn Ämy unruhig wurde. Die Schmuggler wußten das, und sürchtcten das kleine Hündchen mehr. uiuniiwi vua utuic djuiiuujcii uirui als seine Herrn. Si! waren selbst verständlich genau davon unterrichtet. en Bühler Dienst hatte, und dann doppelt so vorsichtig wie sonst. Dem alterr.den. ganz allein ohne Un Anhang m der Welt stehenden Mann war daö hübsche, treue Hund chen lieb geworden und kaum eines Menschen Tod wäre ihm näher ge gangen, als Amyö Verlust. su wa unzertrennlich und allgemein be kannt. der Respizient Bühler und I"n pig. Im Dienste gefurchtet, war Franz Christian Bühler aber außer Dienst bei der Bevölkerung sehr beliebt, und auch feine gefährlichsten Gegner in der Nacht waren am Tage nicht seine Femde. Heute war wieder so eine berüch tigte Schmugzlernacht, denn diesen Nebel liebten die verwegenen Bur schen, gelangen doch in ihm die Schmuggelgänge am leichtesten. Wurde man auch noch überrascht, glückte die Flucht doch stets, denn der Nebel, der hier oft so dicht - lag, daß 'man nicht fünf Schritte weit, sah, ver schlang die Flüchtlinge, und schützte sie vor der Versolgung. Franz Christian Bühler kannte diese verdächtigen Nächte, zu viele batte er an diesem Erenzfluk erlebt. y 1 - . , j. müßte mit dem Teufel zuge h. brummte der Ne pizient. .wenn heute nacht auf dem Fluß keine Bewe gung wär." Amy bekundete mit Schweifwedel. daß er der gleichen Ansicht fer. Plötze lich blieb er stehen, senkte den 'Kops ein wenig, und horchte auf den Fluß hinaus. Jede Muskel des Tierchens ßnlP"' o"" B'3 durch seinen Korper. dann scharrte er g. "mm Lorderfuß. Franz Christian Buhler kannte da? Zeichen. . v stiii : Wun hnrmt tim ir mit rtrmM rtnnm, ln . L m L l sten Sinnen in die Nacht hinem, und mw M - - ja letzt Hort g, d ut lrch Ruderschlage die sich dem Ufer näherten. Der Nespizien schlich sich lautlos noch ein Stuck uferaufwarts. tiu ni p a "'l"' nung der laute Schrei einer Eule, Noch ein paar Schritte machte der Beamte, dann kauer e er sich m der Nahe eines Gebüsches meder. Fünf Minuten später hörte er das Boot auf dem Kies deS UferS knir fchn. ein kurzer, halblauter Pfiff kam aus dem Fahrzeug, und plötzlich wie aus der Erde gewachsen, sprangen emiae dunkle Gestalten aus den Sträuchern, stiegen zum Boot, nah men in aller Eile schwere Bündel in Empfang, die ihnen von den zwei im Boote befindlichen Männern ge reicht wurden, und wollten sich mit den schweren Packen auf den Rücken gleich wieder in die Büsche schlagen. da svrana ffranz Ehr,stlan Buhler mit einem lauten .Halt" auf. und packte mit festem Grisf den ihm nach sten Schmuggler. Wie sie ausgetaucht waren, ver. schwanden die anderen Schwärzer im Nebel, und da Brechen der Zweige in den Strauchern wie kurze Zeit den Weg, den sie einschlugen, oder ver Nespizient mußte sich mit dem einen Mann begnügen, allein war eS ihm nicht möglich, einen größeren Fang zu machen, daher ließ er die Bur schen lausen, und wenoete feine ganze Äu merk amkeit seinem Gefangenen zu, Dieser fühlte sich kaum gepackt, alS er das Bündel fallen ließ, und sich mit einer überaus heftigen Bewegung vom Nespizienten losriß. In diesem Augenblick aber sprang ihm der Spitz m die Fuße. Ter Schmuggler stol perte, fiel, und bevor er sich erheben konnte, hatte ihn Bühler abermals am Kragen. Nun aber gab eS kein Entrinnen mehr. Jetzt erkannte der Resvizlent den Schmuggler. .Tu bist es, roter Kaspar!" rief er. Besser wäre eS. Du lägest zu Hause tm Bett, alS schmuggeln und sich er wischen lassen." Ter Mann verlegte sich aufs Bit, ten. Herr Nespizient. um GotteSwillen nur diesmal lassen Sie mich durch. Ich will dann nie mehr den Träger machen, kie wissen, was ich rm Tagelohn verdiene, ist wenig, mein Weib ist seit Monaten schwer krank, und suns Kinder wollen essen; wenn kit mich anzeigen, werde ich einge sperrt, dann können die armen Wür mer hungern, und daö Weib stirbt mir vielleicht aus Gram und Kum mer. Ter Nespizient wußte es freilich. er kannte die traurigen Verhältnisse, begriff auch, daß der rote Kaspar die fünf Franken, die er als Tragerlohn in der Nacht verdiente, blutnotwendig brauchen konnte, aber er konnte ihm nicht helfen. Pflicht und Dienst ging ihm über alles, da gab es kein Mitleid. .Ich kann Dir nicht helfen," sprach er rauhem die innere Bewegung zu verbergen, .bald vierzig Jahre tue ich Dienst, und habe nie meinen Eid ge krochen, ich kanns auch Deinetwegen nicht tun. Vorwärts, rch muß Dich einliefern." Noch einmal bat der Mann, aber Franz Christian Bühler meinte: .Ich weiß es schon, Kaspar, es ist nicht das erstemal und auch nicht das letztemal, daß Du gehst, hundert Gänge glücken vielleicht, einmal aber wirst Du er wischt, das trifft jeden, und dann heißt es die Folgen tragen. Ich werde ganz sicher nicht wegen Dir zum Schuft vor mir selber, und wenn Du ein Dutzend kranke Weiber und hun dert Kinder hättest. Uebrigens die Deinen werden nicht verhungern, da hab ich keine Sorge. Deine Kum pane, die verschwunden sind, helfen schon, ihr haltet ja zusammen wie die Kletten Der erwischte Schmuggler mußte das Bündel aufnehmen, und dann sperrte ihn der Respizient in den Ar rest im Zollgebäude, und überlieferte ihn anderen Tages dem Gericht. Der rote Kasper bekam einige Mo, nate Gefängnis. Seine Genossen ver, riet er natürlich mit keinem Wort, und diese nahmen sich, wie es der Re spizient vorausgesagt hatte, insgeheim der Familie des Eingekerkerten an, so daß diese keine vorge litt. Ein ungewöhnlich kalter Winter folgte diesem Herbst. Alles starrte in Schnee und Eis, und auch der Fluß war, was seit Menschengedenken nicht mehr geschah, ganz zugefroren, so daß waghalsige Schmuggler ihn zu Fuß überquerten. Die Finanz wachbeamten verdoppelten zwar ihre Wachsamkeit, aber es war nun noch viel schwerer, die lange Strecke zu beaufsichtigen wie sonst. Anfangs März erfolgte ein rapider Wettersturz. Der Föhn kam von Süden über die Alpen, und tobte mit wahnsinniger Gewalt durch das weite Flußtal. Der Schnee schmolz unge, heuer rasch, und schon begann auch das Eis auf dem Fluß zu krachen, und da und dort zu bersten. Die ganze Luft war von diesem Lärm und Tosen des Sturmes erfüllt. An' einem solchen stürmischen Tau, tag stand Franz Christian Bühler am Ufer und betrachtete den Aufruhr der Elemente, und das wütende Bestreben deS Wassers, sich von feinen Elsfef sein mit gewaltigem Druck zu be freien. Munter umsprang Amy, der kleine Spitz, der am Tage durchaus nicht der stille, wachsame Hund war, son dern mit der Beweglichkeit seiner Rasse fröhlich tollte, seinen Herrn. Dann und wann sprang er bis zum Wasser hinab, ja wagte sich einige Meter aufs Eis hinaus, und bellte vergnügt den Lärm an, der auf dem Wasser und in der Luft herrschte. Es hatte sich nach und nach viel Volk am Ufer eingefunden, um sich das gewaltige Schauspiel zu betrach ten. Plötzlich horchten die Menschen erstaunt und erschreckt auf, denn wei ter flußaufwärts ertönte ein kurzer. aber starker Knall gleich einem Ka nonenschuß, und wieder, und immer näher kommend, erdröhnten die Schüsse. DaS Eis war geborsten, in viel tausend .Stücke und sofort fetzte eS sich der Strömung folgend in Be wegung. Der Respizient hatte während die eö grandiosen Anblickes, wie sich der s gefesselte Fluß gewaltsam befreite, 'nicht auf Amy geachtet, und erschrak. als plötzlich eine Stimme neben ihm schrie: .Herr Respizient. Ihr Hund!" Rasch sah er flußabwärts, wohin sich die Blicke oller Umstehenden rich telen. und schier wollte ihm fein Herzschlag stocken. Amy trieb aus einer größeren Eisscholle schon ziem lich vom Ufer entfernt flußab. Wie in Schreck erstarrt stand da kleine Tierchen auf dem schwankenden, ost vom Wasser überslossenen Eiöblock, und regte sich nicht. Während eS wieder einmal auf daS EiS hinauSge fprungen war, mußte sich dieses vom Ufer gelöst haben, und gleich von der heftigen Strömung mitgerissen wor den sein. Jede Sekunde konnte eine zweite Scholle, wenn sie die andere anrannte, diese zum Kentern brin gen, und da? Hündchen war verloren. Nun rasfte sich Franz Christian Bühler auf, fprang daö Ufer entlang, bis er mit Amy auf gleicher Höhe war, und rief dem Tierchen zu: .Amy! daher, daher, schön daher!" Er wußte in seinem Schrecken nicht, waS er rief. Eine wahnsinnige Angst hatte ihn befallen, dieses treue Tier chen zu verlieren, und eS war ihm nicht anders, als ob ein ihm lieber Mensch da draußen einem schrecklichen Tode verfallen sei. DaS Hundchen hatte seinen Herrn erkannt, schwach wedelte eS mit dem buschigen Schweif, aber in den gro, hen Augen stand starres, furchtbares Entsetzen, war gräßlichste Todesangst und plötzlich heulte es auf, lang und schauerlich, und dieses Heulen drang durch Mark und Bein. Dem Respl, zient wollte eS daS Herz zerreißen. und wieder schrie er verzweifelt, und lockte den Hund. Da auf einmal stand ei Mann mit einer langen Stange bewehrt ne ben Franz Christian Bühler, und die ser kannte ihn in seiner Erregung nicht. Mit immer wachsendem Stau, nen sah er dessen Beginnen zu. Der Mann prüfte mit sicherem Äuge daS Eis und sprang dann mit kühnem Satz auf eine Scholle hinaus. Sie tauchte wohl, inö Wasser, jedoch sie war lang und breit, und trug die Last, Mit kraftigem, sicherem Sprung setzte der Mann auf eine zweite Scholle über und so fort, biS er beim Hund war. Es war ein tollkühnes, unge, heures Wagnis, aber es glückte. Mi der Stange steuerte der Mann seine und die Scholle des Hundchens m die Nähe des Ufers, warf dann plötzlich die Stange weg, packte den Hund, und gelangte mit sicherem Sprung aufs feste Land. chon war ver Re piztent zur Stelle, und mit einem ungeheuren Freudengeschrei sprang Amy an ihm empor, aber sein Herr, trotz aller Freude, das liebe Tier gerettet zu wissen, taumelte erblassend zurück. als er nun rn dem Retter den roten Kaspar erkannte. Vor wenigen Ta gen erst war dieser aus dem Arrest gekommen, und heute setzte er, der Familienvater, sein Leben erneS kleb nen Hündchens wegen, das ihn gerade in jener Nacht verraten und zu Fall gebracht hatte, aufs Spiel. Ihm aber, der ihn dem Gericht übergeben hatte, rettete er ohne zu überlegen sein Liebstes .Da. Kaspar!" rief Franz Chri stian Bühler, .wie soll ich Dir das vergelten?' Aber trotzig wendete sich der Mann ab. .Ich Hab'S nicht Euch zu Lieb getan, das Tier dauerte mich." Sprach's und verschwand unter den Leuten. Noch am gleichen Tage schrieb der Respizient das Gesuch, worin er um Versetzung m den dauernden Ruhe, stand bat. Er wollte keine Schmugg, ler mehr fangen. Dann suchte er den roten Kaspar m seiner ärmlichen Wohnung aus. .Kaspar," sprach er, .ich habe da mals meine Pflicht tun müssen, Du aber hast tausendmal mehr getan. Das vergesse ich Dir nicht. Und wenn Du nichts von mir willst, werde ich mich De.ner Kinder annehmen. Der Franz soll ins Gymnasium, die Lehrer loben ihn. ich weiß, es, der Josef und der Kaspar aber sollen ein tüchtiges Handwerk lernen, und auch für die Mädchen wird sich etwas finden." Da brach des roten Kaspars Trotz. Herr Nespizient, das wäre ein gutes Werk, und ich dankte es Jh nen, so lange ich lebe." Keinen Dank, ich bin Dir mehr schuldig." Franz Christian Buhler hielt sein Wort und sorgte für die Kinder des Schmugglers wie für feine eigenen, und noch umso mehr, als sie bald ihren Vater verloren, denn der rote Kaspar, dem das Schmuggeln nun einmal im Blute lag, konnte es nicht lassen, und, in einer Februarnacht wurde er von jungen Grenzwächtern erwischt und im Uebereifer auf der Flucht erschossen. Der Nespizient aber sah die Kin der Kaspars zu tüchtigen, strebsamen Menschen heranwachsen, und. als auch Amy, dem er keinen Nachfolger mehr gab, der Natur ihren Tribut zahlen mußte, wurden sie zur einzigen Freude seiner alten Tage. Ein Zigarre nsortlerer kennt 90 verschiedene Farbenschattie rungen. - - ' - - Unsere , Schnittmuster-BM Anzug für kleine Knabe. . 1057. Jft der Knabknanjug in seinen Grurb klnikn auch immer der gleiche, da die lLIuse an bestimmte Formen gebunden ' so drinnen doch einzelne Tuuljt'iUn, die der weiblichen Kleidung entlehnt find, auch hier LbioechZlung. Vor allem ist ti der Lermel, der veränderungei, leicht unter worfe ist. In unserer Aeichiiiina kam bit flLüe, j.dch lii AUmliJ,;! 22cü ein gesetzte Zlermel zur Geltung. Sehr aprt und neu wirkt der schräge Ochlust. In. kleidsamer Weise wird der Hals vo einkin jsSts "G? m v; Mt , ..;, . ., 'vw breite VZatwsenrrage ' MFeSnt, ' der durch eine flotte Schleife geschlosscu Wirt Die brigegebenm Höschen bleibe am Knii offe, uüfprechend dem Charakter der Bluse. Snge, Lelvet, der haltbare C duroy sind gute Stoffe zn Herstellung deS netten HerbstanzugeS, der in Gröheq erhältlich ist, und zu dessen Herstellung LZ Z)ard Material gebtaucht werden Außerdem eignen sich' alle Waschstoffe, d' man für den ganzen Anzug oder mich u zur Bluse in Verbindung mit warmk Höschen verwendet. , "$ . : r . x v.- t-ii niii voll IN oi yuvr in mumkjic WestellungZanweisung',' Diese Muster derden an Kgm5 eine Adresse gcgm Einsendung deZ Preises geschickt. Man gebe Nummtt und Große und die volle Adreisö deutlich geschrieben an und schicke dert Coupon nebst 10 Cent für jede bestellte Muster an bal Ornnha TribiinePattera Dept 1311 Howard et. Die Koste großer Kriege Die Kosten deö jetzigen europäi'? chen Krieges werden insgesamt für. alle am Kriege beteiligten Staaten auf hundert Millionen täglich veran chlagt. Dabei ist folgende Tabelle von Interesse , die die Kosten und Verluste an Menscheleben in früheren großen Kriegen zusammenstellt. i Kriegedauer: erl, an Kostent Tage Meiilcheni. WiU.M. lkngllsch-sranz. Kriege Krim .Arten (1854 Uitto lSi-ü) J,UU,UUU 25.0011 1856) .734 Bürgerkrieg der Ber. 485,000. 656,000 200.00Q 180,001) 2,519 60,833 858,900 llöiOQ 6,10 i noo, 8,32a W 6( I.oo( 9M, . m klaaien (iavi 18U&) 2156 Teutsch sranMlchtt rieg 71).. 29? RuttUch'Törkischer Krieg (1877 1S781 23 Spanisch ameriloni scher Kriea (18('8) 101 Buren Krieg (18 1L) 962 Russisch japanischer Krieg (iaw 1Ö05) 676 Balkanrleg X1912). 302 Schulbubenstreich. Der Lehrer (mit wütender Geberde, den Stock in dem Arm, findet an der Tür seiner Klasse folgende Vlakatta ei angeyangt): Herem. ohne zu klopfen!" Komisch. Besuch: .Jho Mann scheint Sauerfleisch für sein Leben gern zu essen." Hausfrau: Ja. mrt Sauerflerfch kann ich ihm das Leben versüßen." .Vte belgische Armee ist vom besten Geiste beseelt", wird auS Frankreich gekabelt. Je weiter sie sich don den deutschcnVerfolgern ent ernt, desto besser wird rhr Geist ein. Wie man spricht. .Ja. a, liebet Direktor, oas Publikum will von dem alten Mozart nichts mehr wissen", lagtc der Sänqer. da war er eben als Don Juan auZ gepfiffen worden. Feinfühlig. (Au? einem Liebesbriefe). .Entschuldige, liebe Braut, daß ich Dir in Hemdärmeln chreibe. aber es ist so schrcckiick t:i& ( lt!V m W , : .x ijl Z g , ! . ' L z $ -i- ; 5 8 i- ' i 2 5 I S i ' : 8 w ; i ö a ; : z i : Z ifc B 8 i. w t ! 3 ä j. 1 S r -B S n r ' ti b O 6 3 -0 t jt? ai? H t E & 8 ? E - il I L 'Z I l 6 I jä- B ? B , i o ! S i ö 6t 6t 1 W . t i C