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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 14, 1914)
j i 33ora3333 t . 1 1 - - v $ tf , b mMs iT. jt, Jl y nnraijK MUS V 0 g y r u y s 4 SNMÄZON EsÄNöSN . ö vvia" wV 2M Vi. 'Sr'O''V&'VkLV V , V h' f J In dem Tagebuch eine Oberleutnant Vifjt kl! Endlich liegt St. Tiö vor UN. un Stadt mit ungelahr l!,000 Ein wohnern, hübsch gelegen in einem Thal kesskl mit sauberen Villen an den Berg hängen. Tie Gtabt erschien unl wie da gelob! Land, wo wir füt einige Tage Erholung Den den allzuschweren Strapa ftn der vergangenen Wochen erhofslen. Bn der ersten Fabrik halten wir und war ten auf Beschl. Ich sammle mir eint Compagnie. Brigade tiefes)! kommt: Com pagnie E. all vorderste Compagnie floßt durch Ct. TiS durch ki gn da andere Sude der Stadt. Et. Ti anscheinend ,dom Gegner frei. Also los! .Tie er sicn fünf Gruppen Vortrupp. Radfahrer voraus!" Tann marschiren wir ein. Zu meiner Schande will Ich gleich ge stehen, In Marschkolvitne! Aber tl schien Alle so friedlich? Leute standen auf der Straße, "Mädchen winktctz unS lächelnd zu dak Lächeln haben wir allerding! erst später verstanden. ' Ein Mann in grauen Haaren spring! auf mich zu: .Herr Kapitän, Ich fiihre Sie: Ich bin ein Teutscher!" .Sind noch Franzosen in der Stadt?' 0 nein! Alle fort!" Wir ziehen an einer Kaserne vorbei: kein Mensch zu schen. RcchtZ geht eine Ce!tknsti.asze ab. Ta schreit einer von. meinen Leuten: Herr Oberleutnant, du drüben hab' ich ein paar rothe Hosen atr sehen!' Ich lasse sofort hatten. Tai war unser Glück, denn unterdessen sind unsere Nadfahrer bis auf ÜO Meter an das RathhauZ vorgcfahren, und plötz lich sehen sie vor sich eine Barrikade. Se hen. Abspringen, Zlchrtrnachen war das llöerk eines Augenblickes, und da rollt auch , schon die erste Calve in unsere dichtgc drückte ZNarschkolonne, " - Die Hölle scheint sich aufgeihan zu ha den. die Häuser speien Feuer ans. , Tie Wirkung der ersten Salve war fürchterlich, 9 Mann wälzen sich in ihrem Biuk, davon 4 ,!croenoe. Wie durch ein Wunder bin ich unverletzt geblieben, ob gleich ich mit meinen beiden OffiZiersltell' Vertretern vlikausqeganqen war. Einer Von ihnen, Osfiziersstcllvkitretsk tt hielt einen Cchuß in's Bein, konnte aber noch zurliawringen."'. , - -. Einen Moment packt Zähmende! C5nt setzen dik (Joi"cipni. . ' . Alles drängt sich gegen eine Mauer, Iveisz doch Niemand, woher die Schliff, kommen. unser braver Ossizleristkllvertrekkk hat Ja mit eigener Lebensgefahr lW 9?scr des MG. Abgeschnitten und einze ' ,'chlossen. Xactnlt Schilderung einer Episode In St. tt. Da sehe ich unseren weiszbärtigen, fran zosisch-deutschen Biedermann aus das Eck haus zustürzen. Oben drilber steht ,CasS de l'UniPers", schon ist er drin, ich ruse mit aller Jlratt: .Alles mir nach, in s Haus!" , Krachend giebt die schwere Ihllr nach, klirrend fliegen die Fensterscheiben im Zimmer herum, auch herein schlagen ,die ugcln. aber etwa 40 Mann sind bei mir, .Sofort sämmtliche Fenster besehe Feldwebel 0. hinauf in den zweiten Stock! Alles zur Bertheidigung einrich ten!" Tische und Stlihle fliegen hinaus auf die Straße, in die Boden werden Schießscharten hineingebrachen und dgnn nehmen wir das Feuergefecht auf, hab' ich doch unterbe en an den einschlagenden öe schössen gemerkt, daß sie zumeist von der Barrikade am Naihhaus herkommen. Und jetzt, schleichen auch Alpenjäger' die Häuserfront entlang, ein paar wohlgezieUe fotfü c, sie ver chwinoen. - Unsere nächstt Sorge galt nun' den Verwundeten. Einer von ihnen, ein Un teroffizier liegt mit einem Bauchschuß mitten in der Strasze und rüst jämmerlich -um Suse. Ich blicke umher. .Wer.. ich braucht nicht weiter vi reden, zwei Brave, ihr Name, verdient genannt zu werden. Landwehrmcmn Pfeiffer au? Oggersheim und Landwchrmonn Kunz au Ludwigkhascn, melden sich freiwillig, und sie bringen den Schmerverwundeten auch glücklich herein. Auch noch süns An, bete, die nicht eipcnitt liegen, werden her nngrjcgrn. ; Höchste Zeit, denn eSe versuchen die Franzosen einen neuen Vorstoß. Ich springe an meinen Ausguck, über meinem Kopf hinweg schient oben der Gefreite K er hat dafür da .Eiserne' erhalten .nacheinander drei Franzosen ilber den Hausen, obwohl ihm die Helinspitze weg geschossen wird. Ich klopfe ikjrn anerken nend auf die Schulter. Das feuert mei nen wackeren Pfeiffer ss ctj, daß er hom Fenster auf den Gehsteig herauSspringt und lnieend den Franzosen ein paar Schusse nachschickt, da trifft ihn eine Kn gel mitten in' Herz. Sein brechendes Auge ist auf mich , gerichtet. Ich weiß, was er sagen will: .Hab' ein Weib und 'dret Kinder zu Haufe!" .Set unbe sorgt, Du Braver! Dal Vaterland wird fürsie sorgen.' Ich beuge mich hinauZ, um ihn hinein, zuziehen, wieder hilft fein sreuer Käme, rad Kunz. Krach!. Mitten in den Kopf trifft ihn die Kugel. Schwer fällt er Über den todten Freund. So liegen sie im Tode vereint, die Beiden, die ich als erste Anwärter für das Eiserne Knu.z vorzu. schlagen gedachte. ". Was ist -das? Der Boden dröhnt. Eine Granate hat im Hause gegenüber eingeschlagen. Und doch athmen wir er leichtert auf.- Es sind die Unseren! Bravo! Wieder eine! Sie kommt schon näher gN die Barrikade. Wohl fällt für uns mit. nter auch waö ab, aber wir kriegen Lust und W. h du na an die Briaade von unserer be dränaten Lage gemacht' er wird wohl auch Ui!gshk a,,gli,bg huben, iu lucUioii Haus wir uns aufhalten. Zum Uebersluß stecken wir auch noch ein weißes Leintuch oven zum achsenstcr vrnaus. In dieser Lage, vollständig abgeschnlt ten von unserer Brigade, mochten wir wohl zwei Stunden ausgehalten haben, da stiirM Hlöhlich durch ein geöffnete! Fen stet die Brüstung ist ganz nieder- ?e! elegante junge Tomen herein, weißt iU. sicher In den Händen schwingend, und sich mir zu Füßen werfend. Tie eine sprick't deutsch, d. b. sie stößt einzelne Worte heraus, die ich mir zusammenreime. Ihr? Mutter und Schwester sind gefangen von den Teutschen, sie selbst sollen den Maire von St. Ti6 holen, sonst werden die Beiden als lAeiseln ersassen, .(sine halbe Stunde hat ihnen der Herr .General Zeit gegeben. Nun sind sie auf der Suche in unser Artillerie und Jnfanteriefeucr gekommen und sind über die Leichen der llnsengcn hinweg in unser Haus gcfprun gen. ; . Ich lasse sie in den bombenstcbrren Weinkeller hinunterführen. Beruhigung: Wurde später mit dem Herrn General perionlich sprechen. Außerdem wußte ich schon längst, daß der Herr Maire mit. sammt den Beigeordneten verduftet ist. ebenso wie unser weißkopsiger Bieder mann, der sie herbeiholen sollte. Aber drei andere Civilisten haben wir veryaslc und da kommt mir ein guter Gedanke. Sie werden auf Stühle aefcbt und ihnen bedeutet, einen Sihplah mitten in der Straße zu nehmen. Handering'N und Flehen auf der einen, ein paar Ge wehrkolbcn auf der anderen Seite. ' Man wird allmählich furchtbar hart. Dann sitzen sie draußen aus der Straße. Wie viele Stoßgebete sie losgelassen, weiß ich nicht; aber ihre Hände sind die ganze Zeit krampfhaft gefaltet. So leid sie mir thun, aber da! Mittel hilft sofort. ' ' Das Flankcnfeucr aus den Häusern läßt sofort nach, wir können jetzt auch das gegenüberliegende Haus besetzen und sind damit die Herren der Hauptstraße. WaS sich jetzt noch auf der Straße zeigt, wird niedergeschossen. Auch die Artillerie hat unterdessen kräftig gearbeitet, und als ge gen 7 Uhr Abends die Brigade zum Sturm vorrückt, um uns zu befreien, kann ich die Meldung erstatten: ,St. Diö vom Gegner frei!' A r i' j : : vvli . . j f m ' -'" , k ' . , .'S' r - r ' v - - r i f s n f ! v k ffk l 't ' ' V.;1 r r i V ) 'cmm 7' Avt-JLV- n HVr- -M r , aW i' - .?. itj z-i t -j 'uly ' ' .? . - '"v ' " v 's- im. rrfi-i ' - .' Y' "-V ' V': , . ... . i' !, :- , - I . " l- t t l i - . 'S v.. K i i f., ' ' 'I i ' M & t . i .. ä w -u t..1'"'' , Ä.1; k. : .? t-1 I K . M . t T . T' ,,k A f ' W H H-l'i -l : h . 'TT 3 N 'XTVr ' ' ' u-i i-. r l V: xV)A . U;v " n X I li. L, 'W Vi t - .v. ' V 1 rrl m nm m m M j M k-m ' . Ui t ; M . M . ! v i .'') - - " . i S- , . .' ". ' ' ' - -, i -t m , rf. v fj X . :l - v v 'k . 4 1 '- - . -A 4 j Kfil'l i rf'W .HL Ml ft 51 MA ! iS t 4-. m . , l . t I m Al4 T--"' V, " cJ-i i ' y . ' . v f. h - ' s v-Tr I - x yJ V sS h" ,v ' , ... . , 81 " ff 1 ftj!' ( . V w a-ir4 tMut I A . :" ' K- v-- ff. ? - ' W'.- w-' ' f 1 I I . 'S ' u r: m rt r v ; ' . I K ? -.:!-. i ji 1 i " 4. tr.Ai- fr j" ' . !k,. -r t ! I li-. .".. '. .. -,' -'(miv s. .A-... - v '- I lr he 5 r, A J,v- . , , J l ? 4,- 11 ' . , v? lr 1 1! ; s f V "'' ! .e-.'.',,, ? 'f t , tW. tT1' ' ?S W..: L:.;1 'Vi . ; vx? --l- -4 -.i '"i t' i Gcnernlfeldmarschall v. d. Goly nimmt eine Meldung entgegen. ' Heldenstückchen tn Feindesland. Nach einem Gefechte in. der Nähe von Neims wollte der Tischler Carl Schmalz aus Zwischenahn für sich und seine Käme radcn oS einem Dorfe Trinkwassek holen. Als er das erste der Häuser er reicht, hatte und sich uf dem , Hof zum Bkuimen begeben wollte, bemerkte er jjort etwa.acht feindliche Infanteristen. Sofort schlug er tose Hofthür zu, verriegelte diese und eilte wieder nach vorn. Hier jchoch fuhr gerade ein feindlicher Munitions wagen vorüber. Ohne sich nun lanac zu besinnen, feuerte er aus Kniestcllung auf die beiden feindlichen Reiter und hatt vag öttuck. mit zwer. Schüssen die beiden nieverzustreclcn. iCan setzte er sich schnell, ftens auf eines der Bkcrde. war iedocb im nächsten Augenblicke Von diesem wie der abgeworfen. Er versuchte eS nun mit einem anderen Gaul, und schließlich, nach langer AN,,rengung und mit Hülse von kräftigen Säbelhieben, hatte er das Glück. das Gefährt in Ganir zu bringen. Trotz rl c,i,g ceiaioji.cn wurve, langie er moyiveyaiten bei seinem Truppcntheile mit der Beute an. Der MunitionSivaaen rniyieil corapncllgeichoiie, eint Feld telephonanlage u. a. m. Der - tapfere Soldat hat noch fünf Tage lang' weitere Gefechte miigemacht. erhielt dann aber zwei Armschüsse und liegt jetzt in Olden bürg' im Lazarett.' Ihn schmückt das i,erne reu.v ' . ' Lehret alö Geiseln. Wie bereit gemeldet. Haien die ?kran, zofen wiederholt mcbrere Hthrer in , dem Kreise Älikirch, als Geiseln mitge imleooi. zmtm vehtft ntnmnhrr fi . . ' n..... vv merkte ein sranzo,ischer Offizi: .Ihr seid eben Verbreiter der deutschen. Idee!' Nach L. y i . r t. .. v . u ' . , - . ' orr uagourger Po,l' meinte derselbe Offizier, alle elsässischen Offiziere würden ,n da Innere Frankreichs versetzt, und naaj oem Biiatj wurden dann nur gcbo rcne Franzosen geschickt werden. In we mgen Jahren werde dann in Elsaß nur kanzoi,,iD gesprochen werden. Erfolg der englischen Werbung. Die englische Dresse ist entzückt über den großen Erfolg der Werbeibätiakeit'. Sa wird berichtet, daß im Militärbezirk Lich field. der . 6 Grafschaften umfaßt, sich 40,000 Mann im Lause von 8 Wochen freiwillig gemeldet haben. Daß dieser Mi litärbczirk jedoch einer der am d ebtelten bevölkerten Englands ist, wird verschwie gen. Die Grafschaft Steafsordshire'. die lj Millionen Einwohner hat. die zu glei. chen Theilen Industrie und Ackerbaube. völkerung sind, stellte im ganzen 13,000 Mann: Wenn man diese Eraebnisse mit det . Anzahl dc, Kriegsfreiwilligen, der gleicht, die sich In Deutschland in den er ten Wochen bereits stellten, so kann man das Ergebnis sür nEgland pur alö tief beschämend bezeichnen. ., - . " . ' X ' Der lteste EtniSarzt. Der älteste Stabsarzt des SeereS blickte der Stabsarzt Dr. Franz ' Hertwia aus Halcnfee sein, der jetzt sein 80. Lebensjahr vollendet, Dr. Hertwig nahm a den Feld ,ügcn 18si4, 1800 und 187071 theil und erwarb sich schon im deutsch.dänischen Kriege den Rothen ' Adluorden . mit Schwertern. Der Stabsarzt thut im LandsturmJnfanikrie.Ba!aillon Wölben berg im 'gegenwärtigen Feldzugt Dienst.' Tas Haus in Brüssel, daS Generalscldiiinrschall v. .d. Gold, dem deutschen Militar-Gouvcnicur der Stadt als Wohnung dient. Tie schweizerische Neutralität. Kürzlich wurde mitgetheilt, dos; dtt französische Oberbefehlshaber einen Du?ch bruch durch die Schweiz geplant hatte. Bou ziiperlässigcr.Seite wird nun gemel hei,, daß man seinerzeit von französischer Seite eine Anfrage nach, Bern gerichtet hab', wie die Schweiz sich zu einem fol. chcn Plane stellen würde. . Tie' Antwort wär die, daß die erste Maßnahme eine so fortige Sprengung der Rheinbrückcn bei Basel sein würde. Tast man aber mit einem ähnlichen Borgern Frankreichs in der Schweiz . gerechnet hat, beweisen die Maßnahmen der Baseler Universität, die Annaiien traf, ihr werthvoilen Eamiw lungen in Sicherheit zu bringen. Antisemitismus der TtaatSöiirgcr. Zeitling". Der Verlag -der Ctaaisbürger-Zei. tung' veröffentlicht in der SonntagsauS. gäbe folgende Erklärung: .Infolge. Ein greifens dcS Oberkommandos in den Mar ken erklärt die .Siaatsbllrger.Zeitung", daß sie im Hinblick auf die patriotische Haltung der gesammten Bevölkerung von nun ab ihren Charakter als anti semitisches Vlstt aufgiköt, und zwar nicht nur für den Krieg, fondern auch für den Frieden. Die .Staatsbürger. Zeitung" wird in Zukunft lediglich bemüht sein, den Interessen des deutschen Hand. Werks zu dienen und für die gesunde Ent- Wicklung der .deutschen Mittelstandsbewe- gung zu wirren. . , Sflont geflohenen Bclgierköilig. . AuS Amsterdam wird untck'm 9. Ok- iobcr gemeldet: Drr Epezial-Bcricht erstattcr des Vaz Die? Telcgr.'.VureauS in SaS van Gent drabtci: .Wie bereits mitgetheilt, befindet W König Albert in Lclzacte. Auf einem 'Umwege mußte ich die Grenze Passiren. Es ist, nämlich seit Donnerstag Morgen derboicn, über, die Grenze zu gehen. Von dem. was ich ge- stycn yave, lann tch Nur mittheilen, daß ver lionig fast plötzlich vor mir stand, König Albert war in Generalsunform gelleidet uns ging im Gesprach mit einem englischen Offizier an der Truppe vorbei. eine Gedanken schienen ferne. Er ging mir geveuglem Haupt und schien mißmuthig. Mechanisch grüßte er das Bolk, das ihm schwach zujubelte. Dreimal ist-der König am Donnerstag Morgen hier gewesen. Er bezog Woh nung bei Herrn de Clacrk, einer ange schenen Persönlichkeit in Selzaete. Bon den Soldaten, denen ich begegnete, sahen manche schmutzig und schwach auS, andere waren in schlechte Uniformen gekleidet. Als ich dem König zum dritten Male be segnete, schien er sehr angeregt, er rauchte, indem er sich mit seinen Offizieren leb haft unterhielt, eine Cigarre. Später begab sich der König zu den Truppen in's Wacsgebict." ' ' . ' Kein Tanz.' In München dürfen Tanzunierhaltun gen während deS Krieges, da sie mit dem Ern t der Zeit nicht im Einklang stehen. nicht veranstaltet werden. .. ... Berittene englische Srankenpslegeriunen Auf dem Kriegsschauplatz deS Westens sind, wie wir einem Privatbrief entnch mcn, namentlich in erster Zeit wiederholt mit den Armbinden des Rothen Kreuzes versehene berittene englische Krankenpfle gerinnen in Rcitkostümen. langen Pa letots mit Sporen und Helmen, wie sie I den Tropen getragen werden, beob achtet worden. Ihnen fiel die Aufgabe zu, nc.ch Beendigung des Kampfes über oie i-.ci,iacyiseidcr zu reiten, den dort Ire (tenden Verwundeten rasch erste Hilfe zu e,,ien uno sie nach den Etappenhospita lern schassen zu lassen. Die barmherzigen Amazonen scheinen ihre Thätigkeit aber bald eingestellt zu haben, da ihre Pferde von der dezimirtcn englischen Kavallerie requirirt worden sein sollen. Wollt Ihr wohl vorwSrts!" Wie der Großherzog von Oldenburg das Eiserne Kreuz erwarb, das erzählt em verwundeter folgendermaßen: Stun, denlang hatten wir Oldenburger sehr hef ttgei Artilleriefeuer., eine? überlegenen ittinoes aiisgehallen, immer naher nick; ten die Franzosen und ein Hagel von Ge, schössen licbicte unsere Reihen immer mehr Einzelne Gruppen der Unseren begannen zu weichen und rissen andere mit sich fort. Ta kam von hinten her unser Großherzog im ulo: er lieg aus, entriß einem Bei wundetcn das Gewehr und stürzte mit dem Rufe: .Donnerwetter. Kerls, wollt Ihr wohl vorwärts uns allen in dem heftigen Kugelregen voran.' Im Sprunge folgten wir und gelangten in eine Mulde. die uns vorzügliche Deckung bot. Bon hier aus wurde der Angriff deS Feindes kräf tig abgeschlagen. Der Großhcrzog blieb wuyrend des Kampfes in der Schützen linie und feuerte selbst kraftig mit. . ' ttt kranke General. Der General der Infanterie Ritter d. Avffenberg ist, weil sein GesundheitSzu stirb ihm die Pfliht länger Echüiing auferlegt, in den Stand der Ucberzähligen versetzt worden. Der General erhielt fol, zendes Handschreiben Kaiser Franz Josef: .? war mir ein erfreulicher Anlaß. Ihnen schon sür die siegreiche Führung meiner vierten Armee bei Zamosch und Komarom meine besondere Anerkennung zu bekunden. Gedenke ich ferner Ihres sehr wirksamen Eingriffes im Kampf von Rowarukka'Nagierow, so ist es mir sehr bedauerlich, daß Ihr Gesundheit. zustand Ihnen die Pflicht einer längeren Schonung auferlegt. Diesem nach versetze Ich Sie unter Bekanntgabe meiner Zufrie denheit in den überzähligen Stand und behalte mir Ihre Wiederverwendung vor.' Gn'ug in Gent. Ueber den Einzug der Deutschen in Gent erfährt man, daß er mit klingendem Spiel erfolgte, nachdem die letzten Eng, länder die Stadt verlassen hatten. So, fort wurden das Stadthaus, die Postäm, ter nd Stationen in Besitz genommen. die Postkasse beschlagnahmt und die deut sche Flagge statt der belgischen, französr schn und englischen gehißt. Der Korrespondent deS .Vaz DisS' Te, legr..Büros' meldet noch über die Be sehung von Gent durch die Deutschen. Sie blieben nur kurze Zeit in der Stadt und bezahlten alles, was sie benothigten,, mit baarem Gelde. In diesem Augenblick ist In den Bäckereien und Kolonialwaaren Handlungen alles ausverkauft. Der Be richterstatter rühmt das Verhältnis ,wi schen den deutschen Truppen und der Be völkerung, welche sehr freundlich gewesen e. Die Ossiziere bezogen die LotelS. und die Besatzung, welche zunickblieb, nahm Quartier in der Leopold-Kaserne. Amerikanische FriedenSwünsche. Die Londoner .Morning Post' meldet aus Washington: In den Ver. Staaten wächst die Stimmung für einen baldigen Friedensschluß, weil die Ver. Staaten vom Kriege so stark in Mitleidenschaft ge. zogen werden. Die .New Bork Times' chreibt: .Unser Außenhandel ist zum großen Theil vernichtet, unser Jnncnban del gedrückt, unsere Finanzen sind in Un ordnung, unsere. Börsen geschlossen. Wir Protestiren ernstlich dagegen, haß uns so schwere Zeiten auferlegt werden." Hierzu bemerkt die Taal. Rundschau' ehr richtig: Be, wem droiestiren die .New Nork Times"? ! . Luverhosste Wiedersehen. In einem Kriegsbericht au Ost. Preußen lesen wir: ..Ich stehe unter dem Eindruck der s?al!cnlanzcn .FÄchll:,:. Inserate' in einer KönigSberger Zeitung, die ich eben gelesen habe: .Ich suche meinen Mann". .Ich suche weine Frau und Kinder, zuletzt dort und dort ge sehen,' und wandere durch Königsberg! Straßen. Bor mir ehr sorg'nschwer ein Mann. Ob er Wohl die Seinen sucht. Wie tausend Andere? Da überholt uns ein Fuhrwerk. Ein gellender Frauen schrei! Der Mann steht wie traumver lorcn. daß Ich ihm natürlich die Hand auf die Schulter lege und ihn hinweise aus die Fra. die den Schrei ausgestoßen. 17, ,,i sein Weib, has er so lange gcsiiM. Nur ein langer, langer Händedruck! Wie mögen sie beide Gott gedankt haben sllr dieses unverhoffte Wiedersehen!" . Hasen selle für die Soldaten. Die Kaiserin regte keim Empfang de Vorstände deS . Kriegsausschussck für warme Unterkleidung an, möglichst diel Ersatzstoffe für Wolle zu benutzen. Der Kriegsaukschuß hat daraufhin beschlossen, für die Herstellung von Leibbinden Hafen und Kaninchenfelle zu verioenden.- Um möglichst bald und recht viel derartige Leibbinden, die von den Sachverständigen als Sußerst zweckmäßig anerkannt wurden, den Truppen zugehen lassen ,u können, ist bereit! eine große Anzahl von Kaninchen fellen al Liebesgaben von den Äücktcrn gespendet worden. V Schmachvolle Kampfesmeise. Unlängst veröffentlichte da Wolik Te. legraphen Bureau den Tezt eine fran zösischen Armeebefehls, in dem einwand frei festgestellt wurde, daß sranzöiilckik Soldaten tm eigenen Land geplündert haben. Der .Tempk' vom 19. Sevtember ist nu.i so niederträchtig, die Wolff.Tele gramm unter Weglassuna der einführen den Erklärung, sowie genaueren Bezeich nung der Herkunft und insbesondere der Unterschrift deS französischen Generals als amtliche deutsche Aeußerung abzu? drucken, sodaß im französischen öeser der . Eindruck geweckt . wird, daß es sich um einen deutschen Armeebefehl bandele und " daß deutsche Soldaten die Plünderer ge Wesen seien! Tie uneinigen Alliirten. Es heißt, da die' neuenacstellten briii 'chen ' Soldaten noch nicht kriegstauglich cien, yaiken die britischen Militärbehörden vorgeschlagen, daß Truppen von Nord ranireich, nach Ostende gefuhrt werden ollen. Dieser Vorschlag ist aber von ranzösischer Seite für vorläufig nauZ uhrbar erklärt worden. Diese Erklärung oll sehr große Mißstimmung weckt haben. König Albert sei angeboten war den. sich nach der französischen Front zu begeben; er habe daraurf aber eine ab chiagige Antwort gegeben. Ein Wort Kaiser Wilhelms I. Bei d letzten Unterredung, die Kaiser heim der Erste am 8. März 1888. we, nige Stunden vor seinem Tode, mit dem damaligen Prinzen Wilhelm, dem zetzi, gen Kaiser, hatte, that der Sterbende fol, genden Ausspruch: Unbedenklich wurde ich, wenn uns scmand wortbrüchig überfiele, mit .dem Kaiser Franz Joseph da's Schwert zu hen bis zum Aeußerstcn. Der Fall, den Kaiser Wilhelm I. noch auf dem Totenbette ins Auge faßte, ist erst 2b Jahre später eingetroffen. . -e :3t--rmtt. " . rv ' .5 ( v 'r, 1 ' ' i , ' , ' ' IW ' y , 4s, ' 1 ' ... ' I ... .. . j - A 3 " . i r ' 'i , , i "" - 3 - r- S ' f . t i! ( , . - i... , v.-- ;' t " ii ' ' ir ' ' " " ' r'v '' " ' . -i- ' s ' ir.'v.f' . , .. '. : ' ?' t. , P v r, , -n f, ; " ,v . ., k -i ' - ' i i - . 4 , ß V-rVo"- 1 .:r,"t V ' '.' 1 ; Ur-.:.;',;, llt-s - L , ' ' ...t:iJ -i'J v '. .. - ,, . -t, f.,--t xlll1 A. ' J-Oai. , . ,v, j r .-rv.w-'- J-z- - ; ' hH f V" . V, 7:-; ' lt f. , ' " , . ! . - " . ' ?u i - - , tta&L. , . ' ' i 4 " v-9 - , f V, w MT&h , i - " jKlf ' - -Af ' - ' 1 Vi Vn : i.fi.Jr 'Hfy. -'Jf.-r ...... . ..... rj.. :- Stt ? . f.- .....( ,v .'. i-.' C J , ' - ; . ' in .j..; , . . ' " ' . js :. y 7. - yjv " '' ' - ' . " ."''.. '"'' ': v . - ' fZ " 1 t . . -'mtm. MtS" -. ' . r ' " -. . " - s. . vv, - . 0. . v.v . - ,'. . , n Goeben" und Sireslan in türkischen Oewässern. j, M ,. , .- .. ..,,,,, ...... 4, Ul 1 , , ..i-.,,..- j, m rn.,T. ,TS. , , fc- si. .j.i. iL Die Fahne der 61er. Die .Neue Hamburger Zeiiuna" meldet Die Fahne der 61er wurde auf dem Kriegsschauplatz vermißt. Wie jetzt auS Friedrichsruh gemeldet wird, ist daS Feld zeichen durch den Musketier Hoffmann und etliche Kameraden in Sicherheit ge bracht. Die Tapferen fanden di: Fahne unier ver veiche ihres Trägers. Hoff mann erhielt bei seiner muthigen That einen cqun in oen verarm. Wie, geret tete Fahne ist die Fahne desselben Reg! meniS, von dem 1870 die Franzosen vor Dijon die Fahne unter einem Haufen von Leichen fanden und als einzige deutsche Fahne eroberten. S -s. ; Vorschriftsmäßig". Erhält da neulich ein Führer eknes tn Frankreich stehenden größeren Truvven Verbandes ein Schreiben eines Amtsarztes von Ansang September, worin angezeigt wird, daß in dem dem Truppentheil zuge wiesenen Manöveraelände ein Fall von Scharlach vorgekommen sei, daß die! unh jene k Ursache sein könne, und Welch: Maßnahmen dagegen ergriffen worden seien. Der General besaß Humor: tr danke dem Arzt ergebcnst für den Be richt, er wolle ihm jedoch auch mittheilen, daß heuer die Manöver autfal ten, va die Truppen seit Mi Monaten n iZeive nanven. Billiges Brot. Einen interessanten Berkuck tut Sckak, kung billigen Brotes hat Polizeipräsident Becnerer' in Neuiolln vurmaesudrt. ES handelt sich um die vermehrte Berwcn dung dcS Roggenmehles zu Backzwecken. Bekanntlich erntet Deutschland etwa 40 Millionen Doppelzentner Weizen, aeaen 110 Millionen Doppelzentner Roggen, und da zurzeit auf Einfuhr größerer Mengen Weizen nicht ,u rechnen, ist, so heißt eS bei Zeiten sparen, um die Wci zenvorräthe bis zur nächsten Ernte durch zuhalten. Polizeipräsident Becherer hat ,,ch infolgedessen mit der Neuköllner BLckcrinnung in Verbindung gesetzt, von der sich 15 Bäcker bereit erklärten, ein drei Pfund schwere Roggenbrot zum Preise von 40 Pf. zu backen. Amtliche Bekanntmachungen und Dlakate weilen auf daS billige KriegSdrot hin. daS vom ersten Tage an regen Abia fand. ?fn Zwischen haben sämmtliche Neuköllner Bäcker die Brot eingeführt, und auch in ver,cvieoenen anderen Orten ist ai Bet ftiel nachgeahmt worden. Harmoniumkonzert im Feaer. " Ein Charlottenburger SaniiätSmann schreibt auö Frankreich an seine Frau: .Die Bewohner hier, Dreck und nochmals Dreck! Die Frauen entsetzlich mager und zotilich, in Dorf . wie. Swdt-Da hört man in ' Berlin von Französinnen. Brrrrrr . Wir kamen (in Lel gien) durch eine Stadt, vollständig zer stört durch unsere Truppen, auf . dem ' Marktplatz wurde Halt gemacht.'. Da. entdeckten wir-in einem brennenden Hause ! ein Harmonium. Sofort hatten wir e heraus und auf einen Balkon getragen, und einer von unseren Kamemden .spielte die schönsten Chmräle, welche wir im Kreise sichend mitsangen. Die Truppen, die durchzogen, sangen auch mit.' Offi ziere, alle sangen. Du mußt Dir da! Bild ausmalen, alle vernichtet, nur rau chende Trümmer. Ich werde den Än ' blick nie vergessen." . V , Ter ahnnngßvolle Könkg. ' Aus alpinen Kreisen erhält die .Voss. Zig." eine Zuschrift, die eine interessante Aeußerung deS Königs der Belgier wieder giebt. Ende Juli weilte König Albert in SaaS-Fee in der SUd-Schweiz. AlS König Albert in Almagell, eine Stunde von SaaS-Fee entfernt, die Kunde von der . Ermordung deS österreichischen Thronfol ger-PaareS erhielt, äußerte er die -denk, würdigen Worte: .In vier Wochen haben wir einen Weltkrieg!" Dtt König, der bis zum 6. Juli in SäaS-Fee weilte, hat also schon Ende Juni geahnt, waö komme, Würde. ' j. ' "' iprofessor nd Japaner. "" Professor Dr. Hans Groß, der hervor ragende Grazer Kriminalist, hat an Pro fessor Dr. 23. Ukita in Tokio eine offene Postkarte folgenden Inhaltes mit eckt japanischer Tuschtinte geschrieben: .Ueber Ihr Verlangen hatte ich Ihnen am 13. Juli die Bewilligung zur Ueber setzung meiner .Kriminalpsncholoaie' in's Japanische ertheilt, weil ich glaubte, daß Ihr Volk namentlich von unS Deutschen -genug gelernt hat, um als Kulturvolk zu genen. Ihr undankbares, infames Vor gehen zeigt aber, daß ich mich geirrt habe, und so ziehe ich die genannte Bewilligung zurück. ES ,ist mir eine höchst unbehag liche Empfindung, daß meine Hauptwerke ' ln'S. Englisch übersetzt wurden, in die Sprache Ihre! sauberen und perfiden Anstifters und Bundesgenossen' Robert Kochs Medaille. Die Tochier Robert Kochs, Frau Ge neraloberst Pfuhl in Berlin, hat die tnn Bater seinerzeit von dem .Royal Jnsiite of Public Health" in London verliehene' goldene Harben.Medaille der National stiftung für die Hinterbliebenen - der im Kriege Gefallenen zum Einschmelzen über Wiesen. Der Vorstand der Stiftung hat indessen beschlossen, von einer Einschmel zung der Münze, die einen Feingologehalt -von einem halben Pfund hat, 'Abstand zu nehmen und sie einem Museum oder einem ähnlichen Institut zum, Erwerb zu über lassen. ' Im Hinblick auf de Kunstwertb der Medaille, die im Besid eines der aröß ten Gelehrten aller Zeiten gewesen ist. wird mit einem ErlL gerechnet, der den Metall ' '.."ty kkhebliH Lberschreiien dürfte.