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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 7, 1914)
f Cocuvbube. G V! V! wü (Slüirnin tun a JVcxtfetunj. Got'cn schon, denn sie brsolgt gich, das. wuS fest t-i st. Aicr Zilgk!,! l'iuttt, du. ich im 5t glenh ofc'un it und renne wieder on meint t;4cii nrmn du so etiual sogst oder uti schrei' (4 Herbert!" Hrrbm!" Ei 2onncitMii- s.cg Übet txi Besicht der elten a:ne. Xenljt iu, das ei ihm gut geljt, dem rVii'fitn? Hierum er nur durch BU3 in Berlin studieren wollte?' .iieh, 1'luÜche.., so ein junger SNann sehnt sich doch auch einmal lnnrnis, und M bieiet Berlin an uns! und Wisi?nschas:en einer sun gen dur,!izen Seele asleS. Tos ist doch tlwZs anderes ci unser rußiges Bresbul" .Ja. a, da! ist schon war. und ti ist nur gut. daß der alte gute Onkel Harres trotz seiner Jlrutitfcr.i so treu für ihn sorgt. Große Gprun , ge kann ja Herbert nicht machen, oder gut und ansiändiz leben. Nicht wahr?" , .Natürlich, natürlich. Muttchen . sagte Ea hastig, vnd im Tämmer licht konnte Frau ron Harres nicht den wehen Zug sehen, der leise um den Mund des jungen Mädchens aiitt. Die Mutter durfte je nicht erfahren, dah von Älajchau feit des OnkelS Krankheit überhaupt nichis. gar nichts mehr kam. Ter Arzt haüe sirenz jede noch so klein: Aufregung für die Herzkranke Mutter verbolen. und so wußte sie nicht, daß Herber, in einer reichen jüdischen Familie in seiner freien Zeit quasi als Erzieher der beiden ungeratenen Jungen von zehn und zwölf Jahren lebte, um sich so ein Studium überhaupt er möglichen zu können. Waö Eva er sparen konnte, schickte sie dem Bw der hin. Viel war es allerdings nicht. Zwischen ihr und dem Bruder be stand ein inniges Verhältnis. Ach. wenn sie Herbert nur hätte .helfen können, den größten Wunsch feines Herzens zu erfüllen. Sie wußte es, obgleich er es nie ausgesprochen hat. te, daß er so gern Medizin studiert hätte. ,Aber die Verhältnisse zwan zen ihn, sich einen Beruf zu wählen, der ihn sobald als möglich zum Ziele führte, und so studierte er Phi lologie. Leise tickte die Stuhuhr unter der großen Eloszlocke. die 4 dem Ber tikcw inmitten einer Mengt kleiner Nippsachen stand, ihr eintöniges Tick tack, und verschlafen zwitscherte der Kanarienvogel, der in der Ecke am Zensier hing. mit. Tie Glut im Ofen : verglomm. Eva hatte sich wieder ans Fenster gesetzt und blick' te hinaus. Da tönten regelmäßige Atemzüge zu ihr herüber. Tie Mutter war eingeschlafen. Tunkel und still war's im Zim er. Eoa -stützte den Kopf in die Hand., Ihre Gedanken zogen in weite Ferne. ' Ihr war es, als hörte sie die al ten Bäume des Blaschauer Waldes rauschen, als zöge ein leiser Tust von blühendem Heidekraut und kjai zigen Tannen durch das stille Zim mer. Zwei dunkle Auge blickten sie heiß und leidenschaftlich an,' und leise flüsterte die geliebte Stimme: ,Eva, ich habe dich lieb Ihr Herz begann ungestüm zu.klopfen. Konnte sie denn noch immer nicht vergessen! Ja, es war ein furchtbarer Tag gewesen, damals in Blaschau, der jenem Waldspaziergang gefolgt war. der Tag, von dem sie die Erfüllung ihres höchsten Lebensglückes , erhofft hatte-, und der sie dann unerwartet in das tiefste Seelenleid stürzte. Wenn sie ihn hätte streichen können ous ihrem Gedächtnisse! Als sie am nächsten Morgen nach einer unruhig verbrachten Nacht herunterkam ins Frühstückszimmer, erfuhr sie. daß die Husaren ganz plötzlich in ein anderes Quartier hat ten ausrücken müssen. Sie war wie vom Donner gerührt. Er war fort! - Er wird an dich schreiben! DaS war der einzige Lichtblick, der in ihre Seele fiel. Aber Stun den. Tage, Wochen und Monde der gingen in banger Erwartung, und kein noch so kleines Lebenszeichen traf von dem Fernen ein. Da wur de es ihr klar, klar unter sausend heißen Tränen, daß sie ihm nicht mehr gewesen war als ein vorüber gehendes Amüsement, eine kleine Epi sode in dem Leben eines flotten jungen Offiziers, wie eS deren ge tviß Hunderte für ihn gab. ; Wie eine drohende Schicksalsmah vung war plötzlich die schwere Er krankung der Mutter gekommen und hatte ihr den Weg gezeigt, den sie fortan zu gehen hatte, den Weg der Pflicht! EincS ! Tages, als ' sie aus der Schule heimgekommen war. haite sie die Mutter bewußtlos am Boven liegend gefunden. Der schnell her zuczeruftne Arzt - konstatierte einen Schlaganfall und außerdem ein ziem Zich vorgeschrittenes Herzleiden. Die zarte, einst so verwöhnte Frau hakte iie .7:e der Arbeit nicht ertragen. : j ? I !' I V i 5 vi f ; ; ;h .UI !' i--. ..'"V;' Judkich.ik?.? Xiia- lim ire Kinder nicht zu enistizen. haüe sie ge schreiben und nie s,e klagt. Nun über hatte "ree gtschrräch. tt Körper nicht mehr standgelMen. i?i kamen schwere Wochen der 21 mist- lind oxzt sur liaa. Ter Arzt verfehlte nicht, baß et lueiiij H.jk nung auf Genesung habe, und banze stunden rerbrachicn Eva und Her lert. der damals ncch c.is nmna sium besuchte, am Bette der Echittk tranken. Endlich schien ti sich lang, sain zu bessern, aber der Zustand der Mutier blieb dauernd ängstlich. Eine einzige große Aufregung so hatte in Arzt irarnend gejagt konnte das schwache Lebenslicht zum lTerlüfften bringen, und mit dop pcltcr Liebe unigaben die Geschwister das teure Leben. Mit fester Hand griff Eva nach den reuen Pjlichien. die ihr er wuchsen. Sie versorgte, soweit sie es vermochte, noch das Hausivesen. Zum Glück hatte sie eine Anstellung ali Sprachlchrerin in einer höheren Töchterschule gesunden. Mit beiden Händen hatte sie zugegriffen, als ihr ror Jahresfrist von der ihr bckanu ten Vorsteherin die Stellung ange boten worden war. DaS war etwas Sicheres, eine bleibende Einnahme. Ihre Privatschülcrinnen mußte sie aufgeben, nur eine behielt sie die junge, kinderlose Frau eines reichen Bantiers, mit der sie eine innige Freundschaft verband. Dankbar empfand Eva diese Liebe von Helene MertenS, und ihr Ee müt, das im Leid des Lebens herbe geworden war. erfrischte sich an dem sonnigen Temperament der Zungen Frau. Tie Stunden, die sie in dem reizenden, mit fürstlicher Eleganz ausgestatteten Heim ,der Freundin zubrachte, waren Lichtblicke in ihrem ernsten Leben, und wohltuend emp fand sie die Atmosphäre der Sorgen freiheit und des Glücks, die dort herrschte. Schrill ertönt: die Korridorklinzel in diesem Augenblicke. Eva ging binaus und ösfneie. Es war rer , Diener von Frau MertcnZ, der ihr ein Briefchen gab. Sie öffnete es, las es und fagte. sie würde sehr gern kommen. Tann ging sie mit leisen Schritten ins Wohnzimmer zurück. Mit flinken Händen zün deke sie die Lampe an. ließ daS Rou leau herunter und begann den Abend brottisch zu decken. Ihr Blick fiel auf die Uhr. Schon halb sieben! Sie mußte sich tummeln, wenn sie bis acht Uhr fertig sein sollte. Da regte sich , Frau von HarreS und schlug die Augen auf. Das Licht blendete sie, und sorgsam schob Eva den grünen Halbschinn vor die wei ße Lampenglocke. Nein, Evchen, da bin ich wir! lich wieder eingeduselt. Tu deckst schon den Tisch?" s .Ja, Muttchen," und neckend setz te sie hinzu: Gnädige Frau wer den heut ein Viertelstündchen früher auf den Federball gehen, denn ich ich kneife heute abend aus!" Herzlich erfreut richtete sich die alte Dame auf. Tu willst zu MertenZ? Tas ist recht, das wird dir gut tun. Kind. Tu hast so we nig von deiner Jugend, von deinem alten, schwachen Mütterchen gar nicht zu reden; die verschläft wie ein Murmeltier dreiviertel Zeit ih res Lebens." Geschäftig lief Eva hin und her und deckte den Tisch fertig. Frau von Harres entzifferte in zwischen langsam den Brief, den ihr Eva gereicht hatte. Ein dankbares Gefühl gegen die Frau, die ihr Kind so liebte, stieg in ihr auf, und ver stöhlen wischte sie sich eine Träne ab. So, gnädige Frau, es ist sei viert! Darf ich bitten?" Eva schob einen Sessel cn den Tisch, und stützend führte sie lang sam die Mutter Schritt für Schritt an den Abendbrottisch. Aber nein, mein Kind, daS ist ja ein Luxus! Wo nimmst du nur das Geld her, mein prächtiger, klei ner Finanzminister? Ich weiß nicht, als ich die Wirtschaftskasse unter mir hatte, langte es nie zu so schönen Sachen!" Wo ich das Geld hnehme. ist Staatsgeheimnis. Ab Schulden machen wir keine. Herzensmuttchen," lachte Eva glücklich. Herzenskind, ich kann nicht mehr." Schon nach ein paar Bissen legte Frau von Harres Messer und Gabel hin. ., Tann ich einfach nicht fort! Schnell, ein Ei wird mindestens noch gegessen, und dann gibt's zur Belohnung auch ein Gläschen Toka her als Schlummerpunsch"." .Ich esse ja schon dir zuliebe. Du Tyrann. Kind, was hat mir der Himmel für einen Schatz in dir ge geben," und mit zitternden Händen strich sie 'über daS seidenweiche Haar des jungen Mädchens. Eva fing die Hand und drückte einen Kuß daraus. Du. Evchen, nun bringe mich zu Veit, ich bin so müde." Mit leisen, leichten Händen zog (?oa die Mutter au und brachte pe zu i"eit. Tann machte sie sich schnell daran, ihr Hauttleid mit einer ein fachen, schictcn roten Vluse und ti nem schwarzen Nock zu vertauschen, wahrend sie da weiche dunkle Haar noch glätlele und von frischein aus steckte, plauderte sie mit der Mut tcr. die ruhig und lesriedigt in ih ren weißen Kissen lag. 'loch einmal druckte Eoa ihre Lid pen auf die schmalen Hände der Mutter und küßte sie lange und zärtlich auf Mund und Äugen. Tann schlöpfle sie rasch in den ölten, schzn recht ich!:a;;e;!.m A5kndm5ntel und band ein leichte! weißes Tuch um den Kcpf. Tie Versaalschlüssel gab sie eben bei der Aufwärterin ab. und bat sie. österZ nach der Mutter zu fckkn, dann machte sie sich aus den Weg zu Helene. Viertes Kapitel. DaS Buch, in dem Frau MertenZ bis jetzt gelesen hatte, war ihren Händen entglitten und lag auf dem Fell vor der Chaiselongue. Unruhig gingen die blauen großen Augen im mer wieder nach der mit Amoretten geschmückten Slutzuhr auf dem Ka minsimZ und von da erwartungsvoll nach der Tür. Um den kleinen üp pigen Mund flog ein schmollender Zug. Das Gksichtchen mit dem et was aufgestützten Naschen und dem neckischen Grübchen in der einen Wange hatte einen unendlich lieb lichen Ausdruck und entbehrte dabei nicht eines gewissen pikanten Reizes. Endlich ging draußen die Klingel. DaS mußte Eva sein! Nasch erhob sich Frau Mertens, um der Freun bin entgegenzugehen. Endlich kommst du du !' und herzlich umarmte sie die in den Korridor Tretende. Gemach, Lena, du machst dich ganz naß; e! stöbert draußen." Tut nichts, ich bin nicht von Zucker, der bei der Nässe zerschmilzt. Aber nun komm rasch hinein!" Mit geschäftigen Händen bereite! Frau Mertens den Tee. als die beiden Freundinnen sich gegenüber saßen, und bediente Eoa. Sie schalt dabei in ihrer drolligen Weise auf ihren Mann, der zu seiner däme lichen Sitzung nach Berlin habe sah ren muen. Lächelnd horte Eva zu, indem sie sich ausruhend in ihren Stuhl zu rücklehnte. Weißt du," fuhr Frau Mertens plaudernd fort und richtete ihrt la chenden blauen Augen forschend auf ihr Gegenüber, du gefällst mir Heu te gar nicht, Eva, du bist so blaß. Gewiß hast du wieder zu diel gear beitet! Du müßtest wirklich mehr Zerstreuung haben." Zerstreuung habe ich ja, Lena." ' Zerstreuung? Arbeit, willst du wohl sagen! Ich aber meine Aer gnügungen, Gesellschaften und so weiter. Aber du bist ja so entsetz lich bockbeinig in dieser Beziehung. Auf all meine Bitten, an unseren Gesellschaften teilzunehmen, trieg ich Körbe. Nur wenn du weißt, tvir sind ganz allein, kriechst du aus dei nem Bau. Siehst du, ich stürbe ein fach bei so einem Leben. Ich brau che Amüsement, Zerstreuung. Ler gnügen. Ich muß Menschen sehen, muß lachen und fröhlich fein kön nen. Das ist einfach Lebensbedin gung für mich. , DaS weiß auch Fritz." Mit verhaltener Erregung ant wortete Eva: Ja, glaubst du denn nicht, daß ich dann den Kontrast doppelt schwer empfinden würde? Ich will gar nichts anderes sehen und hören als meine Pflicht, ich will nichts kennen lernen, was die Sehn sucht nach einem anderen Leben, daS ich doch nicht führen kann, weckt." Gerade hier in diesem Milieu der Sorglosigkeit und deS fröhlichen Ge nießens war es so oft schon an sie herangetreten wie ein leiser . mal) nender Wunsch: ach. konntest du es ähnlich haben! Standhaft aber hatte sie den Gedanken immer wieder von sich gewiesen. ' Aber, Eva, das ist ja bei deinem Charakter unmöglich; war' nur, ich ruhe nicht eher, als biö ich dich so weit habe, auch an weltlichen Din gen", die du so verschmähst, Freude zu finden." Es macht mir ja Freude, dir zuzuhören" Ja, und dabei sitzt du mit gro ßen, weltfremden Augen da, als spräche iH spanisch zu dir." Du meinst eS ja gut, Lena aber Kein aber! Du wirst mal fe hen, ich, entwickele eine Energie, die du bei mir noch gar nicht kennst. Der da, mein Fritz, der wird mir dabei helfen." Sie stand auf und eilte nach ihrtm Schreibtisch, . von wo sie ein in .einem eleganten moder nen Nahmen steckendes Kabinettbild herunterholte und eS vor Eva hin stellte. Ein leise? Lachen von dieser mach te sie stutzen. Du, Lena, dein Haus tyrann" hat meines Wissens ttntfj deres Gesicht." , ' (Fortsetzung folgt.) Für die Jahr 1807-1816 wurden von der preußischen Atm Ranglisten nicht ausgegeben ' DieSängerin Bastardella hat ihre hohen Triller und Passagen mit einem ögestrichenen II geendet. ... : Cmit Xri&Stf ZamUa, de 7. N,tiember 1911. Feuertaufe. Von lt. ffleora Cydow. Ein gIÜhnd heißer Auguflmiltag. Die Sommerhitze flimmert über dem lehmgelben Sturzacker, in den ge schickt mit Krautwerk und Stroh der deckt die Schützengräben eingeschnit ten sind, die olt Veiteidigungjstel lung gegen den von Norden zu er wartenden Gegner ausgehoben wor den sind. Im Schatten eines Obst garten liegt die Kompagnie beim Mittagessen. Aul dem Schornstein der Uluch? träufelt bläulicher Rauch, der tiefe Jeldkessel spendet un erschöpslich seine Nationen. Plötzlich Bewegung. Eine Nadfah rerordonnanz r:t dem Hauptmann einen Befehl iiberbracht. Tie Ofsi ziere springen auf. An die Ge wehre!" Scharf schneidet der Befehl durch die Luft. Einen Augenblick leichen 250 Mann einem aufge scheuchten Bienenschwarm, einen Au genblick später steht alles in Ord. nung an den Gewehren. Gewehr in die Hand. Die beiden vorderen Züge in der Richtung auf den Kirchturm schwärmen, dritter Zug bleibt in der Sieserve." Es geht an den Feind. Wo er sich befincct. wie stark er ist. niemand weih eö, niemand denkt daran, alle beseelt nur der Gedanke: Vorwärts, wo er auch liegt, es wird ran gegangen". Es sind alles Söhne der Mark, Reservisten und Land wehlleute. die zu Hau Frau und Kinder zurückgelassen haben, viel leicht nicht mehr so gedrillt, wi det junge 'Frontsoldat, aber zuverlässig und treu ihrem Offizier, der wie sie auS seinem Beruf zur Waffe geeilt ist. und dem sie folgen durch Dick und Dünn, wenn er sie richtig zu be handeln versteht. Vorwärts geht eö über Sturzacker, Nübenfelder. durch kniehohes Kartof feikraut gegen den waldartigcn Park eines Schlosses, dessen Zinnen über den Baumwipfeln emporlugen. Auge und Ohr sind auf das Schärfste ge spannt, die Ungewißheit drückt auf jeden Einzelnen. Glühend brennt die Sonne herab, der Schweiß perlt in dicken Tropfen unier dem Helmdach. Immer vorwärts! Da plötzlich ein scharfes Knattern aus dem Wald rand. Endlich! DaS befreit, denn nun weiß ein jeder: Wir sind heran an den Feind, dort sitzt er." Noch wird kein Schuß abgegeben. Im Sturm geht'S über die Wiese an den Park heran. Dort sinkt einer getroffen zusammen. Der achte Wer mundete der Kompagnie . . . Der Paikrand ist erreicht. Vom Feinde nichts mehr zu, sehen, vor dem An stürm sind die vorgeschobenen Abtei jungen zurückgewichen. Rechts be ginnt heftiges Gewehrfeuer. Der rechte Flügel der Schützenlinie ist am Park vorbeigegangen und hat den Rand des dahinter liegenden Dorfes erreicht, das vom Gegner stärker be fetzt ist. Für die Märker gibt'S kein Halten. Wehe dem Haufe, aus dem geschossen wird. Mit zwei ,Kolbenschkiigen ist die Tür eingeschlagen, und waS an belgischen Soldaten darin sitzt, wird mit Kolben und Seitengewehr erle digt. Ein Geist deö Angriffs be feelt jeden Einzelnen, ' der unwider stehlich alles über den Lausen wirft. waS sich in den Weg stellt. Auf dem Marktplatz sinkt der Hauptmanch von einer Kugel getroffen, on der Spitze der Kompagnie zusammen. Ein Un tcroffizier springt hinzu, um ihn zu rückzutragen, der Brave bezahlt S mit seinem Leben, sofort ist ein Drit ter zur Stelle, der feinen Hauptmann auf feine beiden , Schultern nimmt. Für die Kompagnie gibt es kein Zö gern. Mit der Selbstverständlichkeit des EzerzierplatzeS übernimmt der älteste Offizier daS Kommando. Am jenseitigen Dorsrand kommt das Gefecht zum Stehen. Etwa 700 Meter vor den Hecken dei Dorfrcm des auf einer langgestreckten Boden welle reiht sich wie eine Perlenschnur eine Reihe schwarzer Punkte dicht an einander. ES sind die Köpse einer dichten belgischen Schützenlinie, die sich hier eingenistet hat und die An greiser mit neuem Hagel an Geschos fen überschüttet. In einem kleinen Gehöft am au ßersten linken Ende deS Dorfes hat sich ein Offizier mit' zehn Mann sei neS Zuges eingenistet. Ihm gegen über liegt der rechte Flügel deS Geg. ners. Klatsch", schlägt eine Kugel in die Augenhöhe gegen den Stamm des NußbaumS neben ihm. Ein kur zeö Zucken, denn: Auf der Anhöhe vor uns Schützen!" Visier 600! Schützen heraus!" Wie auf dem Schießsiand , folgen ihm die Leute. Ich nehme den zweiten von hin ten." Zu kurz, die Kugel ist a den Sand gegangen." Visier 700." Der 'kleine Gefreite zielt forgfäl tlg. Da, der hat's, hast Du gesehen, wie er in den Sand getrudelt ist?" Förmlich mit Vergnügen schießt die kleine Gruppe, keiner achtet der Kugeln, die rechts und links vorüber pfeifen, keiner denkt daran, daß eine Uebermacht dort drüben liegt, die die Angreifer erdrücken muß. wenn sie selbst zum Angriff vorgeht. Donnerwetter, mich hat't," schreit einer der, Schützen und greist nach seinem rechten Oberarm. Eine Kugel hi! den Mukke! durchschlagen und eine Arterie verletzt. Wie eine Fon täne springt ein Blutstrahl empor. Da gibt eß kein Besinnen. Der Os fizier reißt einen Bindfaden aus sei nem Tornister, sein Hornist schneidet den Aermel dei WasfenrcckS ob. Schnell wird der Monn oberblb der Wunde abgebunden. Für den Augenblick ist der Verletzte vor dem Verbluten eschützt. Der Ofslzier ergreift die Waffe, die je nem entfallen ist. Jede Gewehr ist jetzt kostbar. Schuß jolgt aus Schuß, fast scheint ei. als ob da Feuer des Gegner! schwächer würde. Da hebt einer sein Gewehr und seinen Helm hoch." meldet einer der Schützen. Weiter feuern." ruft der Offizier, daS sind Zeichen, die sie untcreinan der geben." Plötzlich entsteht eine auffällige Bewegung in der. feindli chen Schützenlinie. Erst werden eine Menge von Gewehren emporgehoben, dann erheben sich die feindlichen Schützen in dichten Reihe. Ter Feind macht einen Sprung! Lebhaft feuern!" . ertönt das Kom mando. Ein rasende! Schnellfeuer hebt an. hier und da hebt einer die Arme und stürzt mit dem Gesäß in den Sand. Doch nicht nach vorwärts geht der Sprung, wie er als selbstverständlich erschien, in wilder Flucht räumt der Gegner die Stellung. Einige Sekun den später bezeichnen nur noch die schwarzen Klümpchen der Verwunde ten und Gefallenen feine Stellung, die 'Unverwundeten find hinter 'der Anhöhe verschwunden. Vorwärts!" ertönt daS Komman do, dem Gegner nach!" Am Dorf rand wird es lebendig. Aus allen Hecken, auS allen Häusern quillt eS hervor in dichten Linien. Jetzt den Gegner nicht zur Ruhe kommen las fen! 100, 150 Meter vorwärts geht der Sprung. ' Wie verscheuchte Hasen laufen noch einige Belgier davon, die sich im hohen Kartoffelkraut versteckt hatten. Wieder ein Sprung vor wärts. Die Hälfte deS Weges bis zur feindlichen Stellung ist zurückge legt. Bum. bum, bum!" In ra scher Folge drei dumpfe Schläge, die feindliche Artillerie greift ein und be feuert die Schützenlinie. Ein Pein licher Augenblick! In der Mulde, in der die Schützenlinie liegt, ist vom Gegner nichts zu fehen, über ihr platzen in kurzen Zwischenräumen die Schrapnells. Tas Gefühl einer ge wissen Wehrlosigkeit bemächtigt sich jedcö einzelnen. Unwillkürlich ducken sich die Köpfe tiefer, jeder, wartet: Wo werden die nächsten Schüsse hin gehen, bin ich an der Reihe?" Bum, bum, bum! Rechts über der Schüt zenlinie erscheinen drei weiße Wölk chen, ein Feuerstrahl springt auS je der einzelnen heraus, den ein kurzer, scharfer Knall begleitet. Tie Schrap nells sind geplatzt. Hinter der Schüt zenlinie springt der Sand auf. die Schüsse sind zu weit gewesen. Bum! Drei, neue Schläge nach dem linken Flügel der Linie. Ueber dem brau nen Acker dicht vor chem Offizier, in der Linie hüpft ein braunes Etwas, überschlägt sich. Wie eine' große Ratte", zuckt im Augenblick der Ge danke durchs Gehirn da schreit auch schon links der vierte Mann in der Linie auf: Ich bin getroffen, mein ganzes linkes Bein ist abgerif fen!" Es ist ein gräßliches Schreien, das die Situation noch unbehaglicher macht, als sie schon ist. So kann es nicht bleiben, lieber gegen die Schlünde der Kanonen an laufen, wenn es sein muß, im An stürm sterben, als wehrlos im Grun de liegen uno auf den Kugelhagel warten. Sprung auf, marsch, marsch!" ertönt das Kommando. Der Osfizicr springt vor, vielleicht nicht alle, aber die Mehrzahl der Schützen folgen. In atemlosen Lauf geht eS vorwärts bis an die Anhöhe, in der die feindliche Schützenlinie gelegen hat und von der aus sich daö Gelände übersehen läßt. Hinten im' Grunde auk zirka tausend Meter sah man die Artillerie deS Gegners aufgefahren, neben ihr, hinter ihr flieht die ge fchlagcne. Infanterie zurück. Visier 1100 und 1200!" ertönt daS Kom mando. und 200 bis 200 Gewehre überschütten die feindlichen Geschütze mit einem Kugelhagel. Die eigene Jnsanterre im Zurückgehen, ohne ,h ren Schutz gegen den Angriff eines ungestümen Gegners, dessen Stärke oder vielmehr Schwäche ihr äugen scheinlich icht bekannt ist, beschließt die belgische Artillerie, dem Beispiel ihrer Infanterie zu folgen, und bald ist alles im Walde verschwunden. Ein Regiment ChasseurS (2400 Mann), zwei Batterien dazu und Maschinen gewehre sind durch den Ansturm von zwei Kompagnien märkischer Reser visten zurückgeschlagen worden. Der DurchbruchSversuch der Belgier von 'Antwerpen nach Brüssel auf dem äu ßersten linken Flügel ist mit Erfolg abgewehrt worden. Etwa 200 Tote rnrt Verwundete bedecken daS Feld, 50 Gefangene sind gemacht worden. Mit dem Frohgefühl, daß der erste Kampf ein Erfolg gewefen ist. daß man auS dem ersten Gefecht unver mundet zurückkehrt, sammeln sich die Kompagnien in der Abendsonne, , um zu dem am Mittag so plötzlich der lassenen Biwakplatze zurückzukehren. Nll int. El wird allgemein behauptet, so plaudert eine deutsche Hausfrau, daß nur zumeist die Frau el ist. die da! häusliche Glück erhallen oder der nichten kann. Doch laßt un! jetzt auch mal die andere Seite beirachlen. Ei ne siittsame Frau wird gewiß alle daran wenden, um dem Mann ihrer liebe die Heimat so angenehm wie möglich zu machen, doch kann e! nie mand leugnen, daß e! ihr manchmal un seilen ihre! Manne! recht schwer gemacht wird, immer dasselbe freund liche Gesicht zu zeigen. Man beden kc. nur, daß eine Frau so manchem unterworfen ist, wovon der Mann nicht! weiß. Da ist vielleicht eine Frau, die ein Häufchen Kinder um sich hat. Wer zählt die schlaflosen Nächte, die so eine Gattin und Mut. tcr durchzumachen hat. und auch sie bat den ganzen Tag schwer geirbei tet. ja vielleicht mehr getan, al! in ih ren Kräften stand. Sie ist von zar tem Gefühl und erwartet von ihrem Manne, wenn er von seiner Arbeit oder dem Geschäft heimkommt, eine kleine Anerkennung.' denn sie hat bei aller Mühe ihm dennoch ' ein schönes Abendessen bereitet und auch da! HauS ist rein und schön geputzt. Der Mann denkt, so muß eS fein; er sieht fr nichts besonderes darin, das ist Frauenpflicht, und anstatt sich zu freuen und sich der Kinder ein wenig onzunehmen, waS einer liebenden Mutter fo wohl tut, schiebt er sie bei Seite, sagt auch wobl noch, wenn ick: zu Hause bin, will ich Ruhe haben. I?tzt ,!ch hin. lieft seine Zeitung und die Frau hat nun wieder ihre liebe Not die Kinder ruhig ,u Kalten, um dem Mann nicht seine Laune zu der- cerven. und doch fragt eö sich, wer wohl von den Beiden am müdesten ist. Im Stillen hat die Gattin diel leicht schon so manchmal auf ein Wort der Anerkennung von feiten ihres ManneS gewartet, aber immer vergeblich. Kalt geht der Mann fei ner Arbeit nach, er arbeitet ja für die Frau und ihre Kinder; doch nicht zu vergessen, eS sind geradeso gut seine Kinder. Schließlich fühlt eine Frau das kalte Benehmen ihres Mannes immer mehr. , Sie möchte so gerne ihm ihr Herz ausschütten, wird aber kühl, ja manchmal schroff abgewiesen. Der Mann hat vielleicht keine Ah nung oder Einsicht von den Gefühlen, feiner Frau. Nun frage ich, kann eine Frau nach alledem doch jedes mal ein freundliches Gesicht machen, wenn ihr Herz oft so schwer ist. weil sie nicht mehr die Liebe und Achtung sieht, die der Mann ihr einst mit so teuren Worten versprochen hat. und die sie von Gott und Rechts wegen von ihm erwarten kann? Es ist nicht rmmer Trotzen und Maulen, wenn die Frau nicht so freundlich äst, wie sie sein soll. Gewiß, der Mann hat seine Plage, sei es in der Arbeit oder ,m Geschäft, aber so wie es die Pflicht einer Frau ist, dem Mann die Heimat freundlich und angenehm zu machen, gerade fo gut ist ti des Mannes Pflicht, seiner Frau und den Kindern das Leben zu erheitern, und lesonders die Mutter seiner Kinder mit Liebe und Achtung zu behandeln. Äewiß wird man mich recht verste hen; ich meine nicht, daß eine Frau ihre Rechte michbrauchen soll und dem Mann das Leben mit allen -möglichen Anforderungen sauer machen, denn das tun ja leider viele heutzutage. Nein, eine Frau soll sich wohl ihrer Pflichten bewußt fein, aber wie viel leichter wird es einer Frau werden, wenn sie von ihrem Mann mit Liebe und Achtung dazu angehalten wird! Opfer drlüge. Die frühe Jugend liebt Opfer nicht. Tas Wort hat für sie eiwas abstoßendes, abschreckendes. Genuß ist der Jugend Lieblingsbegriff. Erst zur Zeit, wo er errötend ihren Spu ten folgt" und sie ein ungeahntes Sehnen" ergreift, erst dann sängt ein Mensch änlich mit dem Begriff Op fer zu befreunden. Dann, bringt er freudige Opfer an Zeit, Geld und Bequemlichkeit; stundenlang kann er im Schnee stehen zur Stunde der Ge spenster und brennenden Auges hin schauen nach dem Fenster, hinter dem sein Engel schläft. Urt sie ersinnt allerlei, ihm zu gefallen, fordert es auch Opfer ohne Zahl, die Liebe bringt sie gerne. Ach, daß sie ewig grünen bliebe," diese Zeit der ersten freudigen Opfer. Doch, mit dem Gürtel, mit dem Schleier", fängt an die ernste Zeit der Ehe. Der Mann muß' hinaus - muß bringen die großen Opfer, seinen Stolz, feine Arbeitskraft, seine Unabhängigkeit, seine Freiheit opfern, damit die Lieben daheim geschützt bleiben vor Not und Elend. Und das Weib, inmitten der Kleinen, lebt nur noch ein beständiges Opfer. Man sagt ja auch, die Mutter geht auf in ihren Kindern. Sie bringt sich selbst ihnen zum Opser dar! Mann und Weib - wetteifern im Opferbringen, damit der Lebensweg den Kindern richtig geöffnet wird. Welche Tra g'ödien sind schon geschrieben worden mit dem Herzblut der Eltern - die Unsere Schnillinchr -Wllc Vlegllgee In Kl,ngn,skm. fi. 10C5. Durch g'muw,e slotlk (Mürtf!.mo!VHmrr!ll ui; EHMJt 0b'mis',,.?inslitze fuMino bis C heil der aSorfientleioung. für die rncncfotm noch immer veiwrsten, z hben. Qo Ne ra, llcbd oul fiVurit! jan!,' Enve ftetfKfleflf, mit fit"' und Wuttel fachlinfcf artigern VI Hat. Zu - fül k-i3 Wr feiiijsvl ) I kkwvk! ' 1 1' "' vl j i jLii l i V .M,. 4 1 ' , i I : - KMM hHßll mmi mm , :.'A 5-.' i ZH X.ttffntinif gab b:rn rdtfM) roeit fit atbcikt'n Ai ein lclbfantt Au, sehen. Für tltUn W:bianch bürsten sich Stosse wie Cr:?'.'. Casmi. Bo!e. Flantll und cu'g Latist und Timitq 'MvfeMcn. b;t bu.j e':n lö'ch g:Mk!:I MitzenZsbot ei:-.:.t ccslillizen '.lusputz tu halten. Oftnutt ?:rsen zu cm n muster, etwltliJ) i;i tr:i Grsn: tl:in, mittet und roj, LZ j)a-b l.atcrial bei 44 Zoll 3:.:. BkstellungZanwkisunkz. Diese Muster werden an irgend eine Adresse gege Einsendung des Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe un die volle Adresse deutlich geschrieben an l.nd schi'ke den Koupon nebst 10 Cents sur jedes bestellte Muster an daS OmkKäl'riKünL ?sttsrnOept 1311 fcorciu kl. 3 f i: ! o . s. tt m I . " x . 'w 3 it . "m L R u i L t 3 tt '8 : ". Z u) 5 ? j 2 6 w 1 s s 2 5? : : Z . ü) 3 c w . s : k S rf Z : & Geschichte der Opser damit die Kinder eine höhere Erziehung genie ßen können. Je mehr ihnen selbst diese Gunst versagt ist worden, desto eifriger sind sie, Opfer zu bringen, um es möglich zu machen, und wie oft wird alles ohne ein Wort des f Dankes eingenommen, als ob das al les so sein müßte, es on der Tages, Ordnung sei, ohne das Wörtchen danke, welches man doch gerne hören möchte, mit dem Bewußtsein, du hast die Menschen beglückt. Wenn eS auch' vergessen wurde, es ihnen in der Iu gcnd zu lehren, . sollte ein ' jeder Mensch so viel Berstand besitzen, ein Wort des Dankes zu sinden,. und auch nicht versäumen, es den Kindern bei Zeiten beizubringen, ihnen cinzu schärfen. Denn ist nicht auch zu gleicher Zeit ein Grundstein zur Lie be gelegt, welcher nach und nach zu einem nutzbringenden Gebäude em porsteigt? Was nützt ein Gebäude ohne Fenster, Dach , und Seitenwän de? Es ist unbewohnbar! Nicht nur im Winter, sondern auch im Som mer. Es ist nicht geschützt gegen Sturm und Unwetter. Gerade so ist es mit den Menschen. Liebe und .Dankbarkeit sind zwei Hauptsaktoren zu einem Halt im menschlichen Leben, aind sollten El tern, ,wenn sie auch arm sind, ihren Kindern wenigstens diese Ausstattung mit auf den Lebensweg geben, welcher nicht immer mit Rosen bestreut ist, damit nicht nur sie ihre Freude an ihnen erleben, sondern auch vor fremden Menschen bestehen können mit dieser Ausrüstung, welche ohne Kosten zu verursachen, doch nutz und segenbringend wirkt. E i n V o d e n, der mehr als 3 pEt. Salz enthält, wirkt auf eine Pflanze wie absolute Trockenheit. . 1874 wurde die preußisch; Militärmusik durch Wieprecht in der türkischen Armee eingeführt. ' ' i P t , f ! U, N f i, i ) (