lÜgücht CmtU Zriiüar ' KT1 j'8 YFI K TI '. h m 1 il 1 Tjamaiüüt und Krieg. Die vehandlunz der Gefangenen, j Internationale Uebereinknnft. Das Problem der Ve ' h f: schZftiznng ber Ariezszefanzenen. 250,000 t??efanzene in Deutchland. Die .harakteretgenhetten der einzelnen f 4 fr l" f" 4 j Völker. l)aß zwischen Belgiern und Franzosen. Flucht rersuche. FranzZslscbe 2lnerkennnng. , ..i ..rr" . ; A '1 T" ' "V k. ' V Ä 1510) 6 Mlvjl cL v i lid lili i PH 1 IQ jfT rpj a Kn pi rpq k't f f -f i h ZA , i i ! u n r pö u n i iv I j ii j. t i ,M-'j JL (LisiK 1 ' '.. . .. .v ;- -.? - . . " . - t " i i" ' ,, . i . ,i , '. ' - ' - .. . - s" 1 " l ; s - , - m v -3 .' - - - r.' - ' -.-; . i "s- . Ar -'- - - " "Uj ' tt. A . r -""-''7'""""''" "::.7: 7n' irr " v - - VMlHH') u ' " ' " , " w , XTwn v "i i .r' . 1 " a ', uj , ,4 ' ' j i vV-I Y ' cx urnrnillil lind Krieg tarin likgt eigentlich sin uncretn batet Widerspruch. weniastcnJ nach Ansicht der Weltfrieden träum; die glauben ganz aufrichtig und ehrlich, daß (In wirklich rumnnri Zeitalter Ibfi Kriege! cli ein unmcnfckilichen Bru rtüfiiir niralhkn leinn. liefet Glaub rankt n tincr 3Ecteruf ang, di eine Unmöglichkeit ist: der Völligen Bildung. gleichhcit aller Volk. Und er krankt cn einer arideren Unmöglichkeit: bei Alls Schaltung oll menschlichen Leidknsch,if!m. Cin nin. strich ist in llrtmnaltAfeti nb ti genügt auch irr Wohlfahrt der ,T,i?ur, wenn man ftntt be! kauernden fJtticben eine incglichst lange dauernden Friede schaffen Kim. Utspien sind ganz M fön. aber man imifj in der Welt miüter den KriegSgesetze bei Staate, dessen Wirkllchkeite rechnen. Ta' Deutschland den europäische Krieg- fast ein halbes Sahraunverr vermuden hat, Dl unter ve miichigender Selbitveileugnung Bermuden hat. ig baZ Verdienst dei ie.tjett ilaifer, den nur tlinferr Haß für eine Katastrophe veranttvcrtlich balte kann, die selbst seine imteuglkire Friedensliebe nicht länger ab wenden konnt. Und dieser blinde Haß veralt lilxr den tobenden Krieg allei was dieser Mein fünfundMinzig Jahre lang ,ur Lerrütung dieses Kruges gethan hat; dieser blinde Haß sprint nur noch von ikfm Kaiser als dem War Lord'', dem selben Kaiser, den die oesammie Ae'.t vor einem Iah ali ben Friedenssurstcn ge feiert kiar; dieser blinde Hasz zetert gegen den Militarismnz, der den dauernden Frieden möglich macde, und predigt im igleichen Athem die Errichtunz einei inter !atiLnalen Heerei zur Erhaltung und !zum Schuße diese! dauernden Friedens. ,'der Macht hinter dem ?Zecht des Haazer Tribunals. So logisch ist nun einmal der blinde Haß. t Human, wie die Menschen nun einmal sind, haben sie in den friedlichen Jahr zehnten darauf hingearbeitet, dem Krieg seine frühere Rohdeit zu nehmen und müssen nun mit Grauen seh, wie dieser modernste Krieg an Robbeiten Alle über trifft, ,tta5 die Welt seit Jahrhunderten erlebt bat. Tie Franzosen haben im dreißigsährigen Kiie'F, die Hunnen wäh tend der Völkerwanderung nicht grausa mer gehaust als die Russe in den deut schen Ostxrovinzen: die Franktireurs ha ben im Jahre 1870. die Guerillas in den Karlistenkämpsea nicht hinterlistiger und erbitterter gemordet als die Belgier von 5:..... s,!Z fstrtmitv nh V s?NNI5s?N Itiijt VI? Vfc!llMfc --"0- '. Fzusrrs von Beginn dieses Krieges bis aus den heutigen Tag. Dem durch die N!h bedingten Vertragsbruch Deutsch lands. der Verletzung der belgischeq Neu tralität. sieht aus Seiten der Alliirten eine game Nihe weit schlimmerer Thaten ge genuber: die Bewaffnung und Verhetzung der Zivilbevölkerung, die Anwendung von ,Dum-Dum-Veschssen. die Nichtachtung der Postgesctz'. die Verletzung der Rechte neutraler Staaten, die absichtliche Verbrci tunz wissentlicher Lügen, der Mißbrauch der weiszen Flagge, die ?!ichtachtung der Rothen Kreuz-Flagge, die Beraubung und Niedermchelung' hülfloser Verwundeter und die Ermordung von Krankenwärtern und Aerzten. Alle diese Vertragsbrüche sind den Belgiern, Russen, Franzosen und Engländern nachgewiesen worden und den Deutschen bat man auch nicht ein einziges derartiges Verbrechen vorhalten können. ! Nur in einem einzigen, Punkte hat sich die Humanität bewährt, in der Behand lung der Gefangenen ein Erfolg, der Nicht zu hoch eingeschätzt werden soll, weil weniger ein Erfolg des Herzens als des Verstandes ist. Zu früheren Zeiten war die Behandlung von Kriegsgefange jie oft unmenschlich. Unsere humanere Zeit hat Nechtsregeln aufgestellt, die jeder zioilisirie Staat aus Achtung vor seiner eigenen Würde befolgen muh, um fo mehr (und hier spricht eben lediglich der Wer stand und nicht das MenschlichkeitZg-fühl) als er durch eine Verletzung seiner Ehren Pflicht seine eigenen Landsleute in der fremden Gefangenschaft Gegenmahregeln oussktzt. Die meisten Staaten haben in ihr Militärischen Gesetzgebung Bestim münzen, ' Kelche die Behandlung der Kriegsgefangenen regeln, aber dazu kommt noch die im Jahre 190 im Haag getrof f.ne internationale Uebereinkunft.,, , ' Der einzige .Zweck der Gefangennahme ist deri,ie Gefangenen zu verhindern, sich ferner an den kriegkiischen Operationen "gegen den Staat zu betheiligen, dessen Ge fangene sie sind. Die Beschränkungen, die ihntn auferlegt werden müssen, finden ihre Begrenzung in diesem Zweck; alles, was darüber hinausgeht, widerspricht dem Völkerrecht. Gefangene haben daher doö Necht, ihr persönliches Eigenthum zu be Zülikn und darüber , zu verfügen; nur Nassen, Pfetde , nd alle militärischen Lltmstücke werden ihnen abgenommen. Es wird ihnen ein Aufenthaltsort in einer Stadt, einem befestigten Platz oder Lager angewiesen, den sie nicht verlassen dürfen. Nur wenn es aus Sichkrheitsrüclsichten unbedingt nothwendig ist. dürfen sie im Gefängnis gehalten werden. Der Staat, in dem sich die Gefangenen kfinden. ist verpflichtet, für ihren Unter r,:.'.t zu sorgen. Wannschaften und Unter-offiz-cre - doch nicht Offiziere kann man zu passenden Arbeiten heranziehen, durch die sie zu ihrem Unterhalt beitragen, dnch dürfen diese Arbeiten nicht mit dem Krieg in Zusammenhang stehen:, man darf sie zu nichts zwingen, das ihrem eigenen Lande fchaden tonnte. Auch darf die Ar deit nicht zu Ucberanstrengung fuhren und muß ebenso bezahlt werden, wie die ent fpnch'nd, von den eigenen Leuten aus MüM ÄrSttt. skr f2l kGnm!, 2a rife bafiit fehlen. mH billiger Entschädi gng fiir bm Werth der Arbeit. Der Ärdcitzvcrdienst seil dazu angewandt wer den, bie materielle Luge der Gefangenen ?u verbessern, und dir nach Abzug der 5Tc1ca für den Unterhalt sich ergeben lleberfchuz muß , der Freigab OBfae zahlt werden. Ci gefangener Offizier hat ein Recht aus die gleich Löhnung, wie sie bem entsprechende Diegsigrad in dem Lande, dessen Gefangener er ift, zusteht aber ferne eigene Ju'.ieruna, ist verpflicht. dai Ge'd'Zdan zu ersetzen. ALcrdin ist es fteS ungewik. ob die Regierung des feindlichen Staates nch dem Frieden! schlufj ihren Berpflichriinzen nachkomme ita. Im iU'rigcn fhnt KriegZirefangkne un Gefangene sie sind. Fluchtversuche sind nicht kriminell ftrasbar. unterliegen aber Diszixlinarsirasen. wen bet J.'iüht.'ing erkappt wird. Kriesgefznzent könne freigelassen werden g!gea ihr Ehrenwort, nicht mehr am Kriege teilzunehmen. Wird ober an Gefangener ertappt, der sich trrtz seiner E?ienn!vrtek zu feinet der einet verSün deren Armee begeben hat, so hat das Recht verwirkt, ali KriegSgefangen k handelt zu werden vnd wird erschaffen. Auch giebt es Bestimmungen über die Er ricbtung on Aikunftibureaus betreffs KriegZfang?ner. Orzanifatianen zur Hilfe für KrieaFgefangme dürfen in ihrer Thätigkeit nickt gehindert wnden. sondern sollen seitens der Bedorden Be,fland und Erleichterung finde. Nach dem Fiiedeni schlug sollen die Sesangenen möglichst bald in ihr Vaterland tranZporkirt werden. Von EinzelSeschwerden deutscher 6e fangen in Frankreich abgekhen und auch in bissen Fällen bürste ei sich um hysterische Uebertreibungen handeln sind aus keinem der kriezsührendr Länder 5tlagen von Seiten der Gefcmzenen ein, gelaufen. In Teutschland wurden aller divgs Klagen gesuhlt,' ab nicht doa den Gefangenen, fondern von dea Landes bewohnern, nd zwar über die z gute Behandlung der fremden Gäste, die zuviel Fürsorge genießen. Es ist abfällig be merkt worden, daß für sie Th, Cacao und frische But! angeschafft wurde und die Behörden haben sich deranlafzt gesehen, diesem Vorwürfe entaegen zu treten. Sie machten die Mittheilung, daß sich die Kosten' für die Verpslcgung eineZ einzel nen Krieasgefangenen Pr, Tag auf sechzig Pfennig belaufen, ein Satz, d genügend beweisen dürste, daß die Verpflegung nur den Umständen entsprechend sein kann. Um die Kosten des Unterhalts nach' Mög lichkeit zu decken, werden die Gefangene ausnahmslos zur nützlichen Anlage do Tennis und Golfplätzen verwendet. Wenn Thee. Carao. Butter usw. fürdie Kriegsgefangenen zum Ankauf kommen, handelt es sich hierbei m bie Verpflegvng kranker Verwundeter, die auf Grund ärzt lich Vorschrift besondere Berüäsich tigunz finden müssen. Tie schwierigste Ausgab für die Re' gierunz war jedenfalls die Fürsorge f Qr ( die unerwartet große Anzahl Kriegszesan 1 gen; scheu vor Ablauf dcs-'zweste Zriegsmonats hatte man im Teutschen Reiche über eine Viertelmillion Kriegs gefangene, unter denen außer ben Serben und Montenegrinern alle Ra tionen vertreten waren, die Teukschland mit einer Kriegserllärung bedacht hatten; sogar die Japaner fehlten nicht, sie sinb! sechshundert Mann stark im Sammellager untergebracht. Die inzwischen auf 350, 000 Mann angewachsene Gefangenen fchaar ist über das ganze Reich vertheilt;! in Lagern, die von tauserid (Offiziers! lager) bis zu fünfundzwanzigtausend Ge fangene fassen können, sind sie in den der schieden? Provinzen bei Reiches intet nirr. Die größten Massenlag befinden sich natürlich im Inneren bei Sieiches, auf der Lüneburger Heide, aus dem Tempel hoset Feld, i Oberfrankeri." Die 'La rackenlager, um die sich hohe Stacheldraht zäune ziehen, die jeden Fluchtvnluch thö, richt und aussichtslos erscheinen la-kn, waren rasch genug ausgebaut und dt Ver pflegung ließ such an Pünktlichkeit nb Fülle nichts zu wünschen übrig, Dei Schwierige des Problems lag iu dem Be schaffen von Arbeiiszelegenheit . für diese Hundertausende. Welche Arbeit konnte man diese Leute verrichte lassen, die dem Lande von Nutzen fein und die Arbeits lofen, die immerhin das erste Anrecht auf Versorgung hatten, nicht schädigen winde. Dcl kam Gerichtsasseffor Dr. Holländer Berlin mit ' einem Vsrschlag. der sofort und allgemein Beifall fand. . Er glaubte die Frage der zweckmäßige Beschäftigung der Kriegsgefangenen dadurch zu lösen, daß man durch sie das Schlußstllck Han nover-Elbe , des Mittellandkanals fertig stellen läßt. Die Kriegszeit habe gezeigt, wie nützlich für alle Transporte. Getreide, Kohle. ' Proviant. Munition, diese Ver bindung vom Rhein zur Weichsel gewesen wäre. Wai die Frage der Arbeitslosia keit in diesen, Zusammenhang betrafe, so vertritt Dr. Holländer den Standpunkt, daß die Arbeiter, bie für den Kanal in Betracht kommen, von der Arbeitslosigkeit wenig betroffen werden, da Deutschland such im Frieden Erdarbeiter aui dem Ausland beziehen müsse. Solltn sich trotzdem deutsche Arbeitslose am Kanal bau betheiligen wollen, so könnten sie ge trennt von den Kriegsgefangenen arbeiten. Im Einklang mit diesem Vorschlage deröffentlichte der .Reichsanzemer' eme kaiserliche Vnordnung betreffend ein der einfachtei Enteignunaiversahren zuk Be fchaffung von Arokits.ielegenhkit zur Be se.f:izu!:g F?riczZz'..nLk!'.;r. Tai per H - . 3" 1 . L- k'r H v , ' b n V . , - l- ' - . . ' RUSSISCHE r . s. i t T t- k U' f"t- i I iHOUEN. .IHR CSSEN, einfachie Enteignung!vfahren, wobei an l Stelle der Bezirksausschüsse bet Regie tungspräsident tritt,, und das bis öl! März IN man glaub! also in Reg! rungbkuisen nicht an eine längere Tau des Kriege! gilt, bezieht sich auf Bau ausführungen der Eisenbahn. Wasser b und" Landwirtschastlicktn Vermal tung. Zu den Arbeiten gehört der Aus bau der Oder von Äoblau bii Annaberg. bie Verbesserung ber Oderwassersiraße unterhalb .Breslau, der Ausbau des Plauerkanals. die Hochwasserregulirungs, arbeiten an der Elbe, der Bau deß Lippe ' seiienkanals und die Entwaffnung von Mooren. Fünf terchiedene Nationen' (Russen. Engländer, Franzosen, Belgi. Japaner) und drei verschiedene Raffen (Weiße, Ne ger und Gelbe) sind in diesen Gefangenen lagern vertreten und es ift interessant, aus dem Mund von Augenzeugen zu hören, wie sich diese grundoerschiedene Völker in ihr Schicksal finden. Liöru Björnscm. der bedeutende Sohn eines großen Vaters, schildert ia der Kopenhagen Zeitung Politiken' den Besuch bei Gefangenen lagns in Töberitz. Um sich von den bor tigen Verhältnissen, w!k sie sind, eine eigene Anschauung zu verschaffen, hielt er von den zuständigen Stellen die Er laubnis zur Besichtigung, die tu Seglet tung eines bettischen Offiziers erfolgte. .Draußen in den Baracken unter ' den grünen Bäumen faßen oder ginge etwa 18? Mann, bazu ein paar Frauen und ein paar Kind. Die meisten davon ge hörten dem russischen - Arbeiterstand an. Deizwischen ein pa feinere, dekadente Typen: russische Studenten beiderlei Ge schlechtZ. Ei sehr langet Engländer stand in einsamer Majestät und ragte üb all diese kleinen, schmutzig? Menschen empor; er glich einem beleidigten Storch und paßte zu seinen Umgebungen hier kbensawenig, wie England i diesen Krieg paßt. Er sah besonders wenig vngnllgt aus, obgleich er, sli wir vorbeigingen, mit ein paar ungeheuer langen Vorderzähnen grinste. Ich sprach mit einr Anzahl französischer Gefangen, zunst n mit einem, und da die anderen, die in bn Nähe standen, die französische Sprach hörten, kamen sie augenblicklich schnell auf un losgegangen. Zum Schluß stand ich in einem Halbkreise von Franzosen. Die Offiziere ließen mich mit ihnen den, wie ich wollte. Ein kleiner bünnhaariger Kraftwagenführ, rnrastrt, mit großen grauen Augen und blond wie ein Mann aus dem Norden, sagte mit gedämpfter Stimme: .Was für ine Dummheit, dies Krieg, Monsieur ... Und dann: Der Friede, Monsieur, wann kommt er?" Der kleine Chauffeur beugte sich bei diese Worten vornüber und ftante wie aus ein weit- entferntes Ziel hin. ' Es bebte um seinen Mund. Keiner antwor tcte. .Alle waren in Nachdenke. dersun seit.... . . Ich kostete baS Essen, baS ich in den Baracke sah, es war da reinlich und wohl geordnet, beinahe z sehr, denn die Luft war voll von Karbolgeruch,' wie in einem Hofpiiale. ' ES klingt vielleicht wunderlich, aber baS Ganz machte be Eindruck einei Irrenhause! Abtheilung für ungesährliche ' Geisteskranke. liU Männer, welche, bie einen schneller, 'die anderen langsamer umhergingen und von denen sich manche zu stummen Gruppen sammelten, Wahrend dann wieder hier und da in einsam lasch und nachsann: das r-T, ;iv' " -y ' i . S ,. -v. v ,. - - . . i- . i- . .-ff . f- - v f . -r : war wir!5ich, lS wenn man sich im Gar ten eine! Hauses von Eeisteskranken. be fände. Dazu auch noch der Arzt in lan gem weißen Kittel, der mit einzelnen sprach. Wir,' gingen weiter. Schließlich sah ich viele, bie um einen Tisch saßen und standen. .Sie spielen Karten,' sagte mein Führer. Sie spielen sogar salsch." fügte er mit einem Lächeln hinzu. Wir haben beswegen zwei Russen festgenom men und in Zellen eingesperrt. Sie r warten ihre Strase. . , Der Kom Mandant zeigte mir mehrere essen, in beiUschcr Sprache geschriebene Briefe, die mit der Post ia di verschiedenen Länder vnsandt werden sollen. Ich habe mir einen abgeschrieben hin ift er: Kleine Warna! Ich hoffe, Du erhältst diesen Brief über einen neutralen Staat. Ich leide icht körperlich. Ich leide an Sehn sucht nach Dir. Ich weint oft. Ich denke hier, alle lönneDich mir nehmen, fo weit bin ich fort. Gott, unser gutet Gott möge er mich Dich bald wiedechhen lassen. Ich küsse Dich. Dein Jwa Peiko.' Ja (so fügt Björnson wehmüthig hinzu), ja. lieb Iwan, da! wünschen wir alle den dann ist dn große Friede, wieder gekehrt. . In Lübeck sind die Kriegsgefangenen Depots und bie Lazarette von Russen Lbsüllt. , Ueber di tussischen kriegsge fangene Offizier erfährt man, daß sie sich recht herausfordernd vnd un bescheiden benehmen; sie schimpfen und räsoniren und finden daß man sie nicht ihrem Range entsprechend be handle. Sie verlange vor'allem Ziga retten, Schnaps und Karten, 'und da ma ihnen das Verlangte nicht icbt, so vergesse sie ab und zu ihre Lage so weit, daß man mit Strafen gegen sie dorgehe muß. Drei do bicsen Rabiaten mußte man, vohl infolge de! -thmn plötzlich entzdgenen und vo ihnen gewohnten Schnapses, wodurch sie sich wie Wahn sinnige benahmen, ini Irrenhaus ein sperren.. Und als man vor einige Ta gen einige russische Offiziere in ein an derei Gebäude überführen wollte, da gab ei die unglaublichsten 'Szenen, denn sie glaubten, daß man sie zum Totschießen abführen wolle. Dagegen sinb bie kriegs gefangenen russische Soldaten mit ihrem L?S recht zufrieden, sie murren nicht, find folgsam, arbeiten und sind bankbar, daß man ihnen zu esse giebt, sie weder schlägt, mißhandelt, noch iödtet. Sie hatten sich ihtt Lag als Kriegsze fangene" ganz anders vorgestellt, denn man hört ei vst genug von ihnen, daß die Deutkcbe ibre einde. sie be? be yanvein, a tu ct genug von oen gen in der Heimaiq behandelt wurden. Ein jüdischer russischer Soldat meinte, iaß die genauen und strengen Deutschen mit ihren Kriegkgcfa'Ngenen doch noch wie mit Menschen umgehen, wogegk die Russen die Juden so behandeln, als seien sie Hunde. Unter den kriegsgefangenen Russen befinden sich auffallend viele Vete ranen aui dem russisch-japanischen Krieg. Gerade diese Leute haben ein eigenartige Ausfassung von den Pflichten bei Solda ten. Mit einem gewissen Stolz erklären sie, sie wären klug unv wüßten, wie man ei im Krieg macht: .Wenn Feind kommt, wirft man Gewehr weg, schwenkt weißes Tuck nd wird gefangen, bann hat man'S pH!" Dieses System haben sie im japanische Kriege ausprobirt,' und , fj hat sich auch busmal wieder vewahrkv s i '..i n . ; , ' ,' . "''.II' i -": i v GEFANGENE, BELGISCHE,' OFFIZIER H ' f ' - ' i ' I i 4 - f ff-- : '5 . " i. rs yTm 1 1 1 ? v: - ' - ' . i' ' -. .' '!- '' '",. , V ' : ,t GEFANGENE T.-rrr "BAHNHOF f 4i n js ""' 1 f " V'-' ' , , ..ii ii ;Jr"v- r. sff - ' f-"-' ' . j . sJ ?,I m . -5 . - . ! Tzr?.'' '- " - ! ' ' "Olr-' .!' "tB j. , V n Jk 1 1 . .. , , t C . "ta r ' " - . 7 . szJ, J) i C ''v "'-ni 5" tiK tr?. - JJ t r jj ' sszi) , -Ä,?:-. K.. f . " FS-Vtlrr-'j A,-. r -V-utW ' ',fj - "N -S;v-jt t'' ' V i ! ,',',4 r?Af ' ' .-!v;:; s-M .MM-Ä ;.r. sß oa Mnpfg'mm ! )-""' VVHr fö.'f '4 .4vVv ' ' , : ? !( V'.: -" '"- - L f . ' . i V ' " .'. sU ' "' ' ' ,'i-v!-J V ' ' - j A S -vsr : tj n - y." j . ' sYr:' , j ' ' f44.i".-' ' " -j - :- -.'S t '-H Aw : -f , , r . .i5 , b3- 7 w-..-. r4 . j. zM. v! v,.r , -M rr : ,i .-;V AI 4 ' .:ViJ US-- V i t i' . ' ; t '-V '.jyf . L sl U , !"' - . E In dem Senne-Lager bei Paderborn hat sich jetzt eine recht internationale Ge fellschaft zusammengefunden. Au den Belgier und Franzosen, die zunst in die Seune eingezogen waren', -sin im Laufe bet löschen' noch Turkos und Zuaven hin zugekommen, sowie Franktireurs, die heimtückisch di Waffe gegen die braven deutschen Soldaten gerichtet .haben. Auch MO japanisch Studenten, die man an der holländiscken Grenze gerade noch er wischt hat, sind zusammen mit ihren Bundesgenossen, den Engländern, in dem Gesangenenlager untergebracht worden. Man sieht alle möglichen Uniformen. Schettischt Hochländer mit ihrenckarak teristifchen Röckchen, Zranzösische Alpe jäger, deren wagenradgroße blau Teller mützen ein gutes Ziel .abgegeben haben mögen, algerische schwarze Soldaten In hellen, goldbetreßten Mänteln. Ei ist die reinste Völkefschau. Besonder! auffällig unter den zahlreichen Gefangenen sind IM Engländer, denen man den Schädel zur inen Hälfte kahl geschoren hatte. Es sind Leute, bie unt d Bedingung aus dem. Zuchthaus entlassen sind, baß sie in der Nordsee für ein Handgeld von 700 Mark Minen legen. Tie einzelnen. Na. tionaNtäten werde im Lager streng von einander geschieden, damit es' nicht zu Reibereien kommt, bie anfänglich an der Tagesordnung waren. Die gefangene Offiziere bemühen sich selbst sehr, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. ' Bei Wunsdorf aus dem Gelände des Zossener Militärübungsplatzks," m für 25,000 Mann Platz war .und bereits kein Plätzchen mehr srei Ist, sind hauptsächlich Franzosen und Belgier untergebracht. Und bann ist da merkwürdigerweise ein tinziz .Russe. Ein Besucher bei La. gi schreibt: Der arm Kerl, dessen Sprach kein feiner Leidensgefährten versieht, fühlt sich natürlich fehr verein, samt; aber er macht von all den Gefan genen deu besten Eindruck. Er sieht we nigstens militärisch aus. und alS wir borbeischreitcn, springt er auf und macht in strammer Haltung die Ehrenbezeu gung. Geradezu heruntergekommen sehen die meisten französischen Gefangenen aui. Auffallend ist auch die große Zahl von alten Grauköpfen unt den Franzosen. D strammen deutschen Soldaten, die den Wachtdienst versehen, können eS nicht begreifen, wie man so alte, schwächliche Personen in den Krieg schicken Zonnte. Die einzig kräftigen Gestalten unter den Franzofen sind die TurkoS, Zuaven und fchwarzen Senegalfchützen. Einen besseren Eindruck als die Fran zofen machen die Belgier. Sie sind jün get und kräftiger. Viele von ihnen fpre chen Deutsch. Die Fähigkeit, als Dol metscher zwischen den Ucberwachungs Mannschaften und den Gefangenen ,u die. nen, verschafft ihnen manchen .kleine Lortheil. Ein bchifcher Jnfanjrist. der im Frieden als Grenzbeamt an der deutschen Grenze wirkte, erzählt, wie er bei Namur gefangen wurde: Wir hätte uns noch lang halte können, aber ti iaüt ja keinen Zweck, denn schließlich hätte uns die deutsche Artillerie sch -alle vernicht, yaven wir uns uevci gefange nehmen lassen." In ben GefprS cken. mit den Franzosen und Belgiern hört man immer wieder. bß das Schlimmste an ber beutschen Kriegfüh tung die Maschinengewehre, bi Ariil tf '. .....4. l i ? ,i . :'. IN 1 ii Aitxiz uns Dann oie ioiuuyncn uu.uu .i-tof.-wir. .t-Vf-...-- - ' V' : i in I" '- - ' ' "- . - " 1 , JSas3QM "f 7 ii S - w - j ; & X )! TRUPP VCRWUNDETEI5 angriffe seien, denen niemand widerpe he könne. Die Franzosen wollen iibrk genS nicht glauben, daßsie'chier wenige Kilometer on- Berlin entfernt seien. Auch wenn ma ihnen b Lage ZossenS aus bet Kart zeigt, schütte! sie ungläu big ben Kopf: Bei Berlin sind wir nicht' Dai ist unmöglich! Berlin ist doch längst von de Russen besetzt!' Da! wollen sie sich nicht ausreden lassen. Im llgemeinen sind die Gefangenen willig und friedlich. Die deutschen Be wachungsmannschafte haben nur Mühe, Schläalreien zwischen den Belgiern und Franzosen zu verhinb. Zwischen den Gefangenen dieser beiden Verbündeten Rationen hat sich ein wahrer Kricgszu stand entwickelt. Die Belgier, denen jetzt das traurige Schicksal ihre! Vaterlandes nicht mehr verborgen ist, äußern bei jeder Gelegenheit ihre Wuth über Frankreich, das Belgien im Stich gelassen habe. Tiefe Wulk! möchten sie am liebste n den französischen Mitgefangenen aus lasten. ES ist felbstvnständlich bringend ge boten, die strengste Zucht und schärfste Aufsicht n diesen Gefangenenlagern zu üben, um Ausbruchsversuche und Revol te der Gfangenen zu verhüten; denn trotz der menschlichen Behandlung und der Mild haben dies Leute das ganz natürliche Verlangen nach ihr Heimath und ihrer Familie. Und trotz der sorg fäktigften Ueberwachung sind gelegentlich schon .Fluchtversuche vorgekommen; in dem bayerische Lager in Dillingen ha be neu Franzosen eine Revolte inspi rirt und sich a zwei Wachtposten der griffen die Neun sitzen nun in, den Dunkelzellen in Germrrsheim; in Erfurt hat ein englischer Infanterist eine Fluchtversuch gemacht, den er mit dem Leben bezahlen mußte. I Krossen ha ben , zweihundert Aussen während einei schweren Gewitters einen längst ausge heckten Fluchtplan suksühren wolle. Sie stikmten aui den nahe bn Kantine ge legenen Barocken auf ben Platz zu. us bem bie Gewehrpyramiden der wachtha benden Kompagnie aufgestellt waren. Det Posten eröffnet sofort dal Feun auf die Ausbrecher und alarmirt . damit baS, Wachikommando, bak nun ebenfalls, von dtt. Waffe Gebrauch machte. Ali tf vordersten Gefangenen sielen, wurde der Ausbruch sofort aufgegeben. Von den Russen wurden drei getodtet, acht schwer und mehrere leicht verletzt. Die Untersu chung gab, daß ber" ÄuSbruch thatsäch lich von in kleinen Gruppe, bie bei Zwange! beS LagerlebenS überdrüssig wareNf. vorbereitet worden War. Auch soll der Wind vorher benutzt worden sein, um Zettel zur gegenseitigen Verstand! gung nach den anderen Baracken zu übermitteln. Der eine d getödleten Ausbrecher war dicht an den Gewehrpy ramide zusammengestürzt. . " -. Der interessanteste Flüchtling, war wohl b englische Major FateS, der auS Torgau entflohen und nur durch einen Zufall entdeckt wurde. Fatei war einer jener drei englischen Offiziere, bie unter Eid ausgesagt hatten, baß sie von ber englischen Heeresverwaltung mit Dum Dumkugeln versehen worden, waren. ES gelang dem Major, der wie alle Offiziere, größere Bewegungsfreiheit genoß, unbe rnertt aus ber Festung zu entmischen. Auf dem Wege nach Dresden fiel er bei Mühlberg einem Fabrikdirektor aui Brottewitz auf. Er machte einen vor nehmen Eindruck, obwohl er eine mit frischem ' Schmutz bedeckte Arbeiterhofe und einen schäbigen Umhang trug, und 1 II II I '.. - ' , . . . . i - !-..1 .!, , . ü ? z l..- ' ; : r-'-i i.h .'. - iTVi - '. ' l f. W ' ! ; , ' $' y.j;.;. GEFANGENEN ,'BEBLIN. erregte besonders dadurch Verdacht, daß er ohne Kopfbedeckung trat. Er wurde angehalten und einem Verhör unterzs gen, bei e sich sofort herausstellte, daß er, obgleich er deutsch sprach Ausländer sei. Man nahm ihm c!i,e Wachstuchtasche ab, die eben vielen GebiauchSgegcnstän, b:n Papierbogen enthielt, die mit Blei stist ia .englischer Cprache, geschrieben waren. Wahrend man mit d'm Durch ucyen ver Äacyen peicrcingr war. zog ber England plötzlich ein Rasiermesset aus bet Tasche und durchschnitt sich die Kehle. Er verblutete in wenigen Miu ten. Auf einem hei ihm vorgefundene Zettel war als Marschroute Torgau MüHlbc'rg Meißen oder Dresden ver. zeichnet. Major Aales Hatte außer ng lifchen Goldmünzen einige Hundert Mark deutsches Papiergeld bei sich. Da! sind so weit die' einzigen ernste Zwischenfälle in den deutschen Gefaoae nenlagnn; im großen Ganzen Haben sich bie Gefangenen in ihr Schicksal kiKeten, sind in der Mehrzahl sogar froh, bah sie sich als Gefangene weit vom Schuß be finden, den von ber Begeisterung, bie den Teutschen zur Fahne und auf de Kampfplatz treibt, ist bei den Alliirten herzlich wenig der garnicht? zu finden. Tie Belgier sind des Krieges überdrüssig, die Franzosen haben ihn von Anfang nicht gewollt, die Russen stehen ihm gleichgültig gegenüber und für die Eng länd ist et ein Geschäft und ei recht schlechte! obendrein. ' Daß die Mehrzahl der Gefangenen mit der Be Handlung bei den Deutschen zufrieden ist, gcvt au! bem Bericht eineS Tolmetfchcri hnvor. b bie Aufgab hatte, die Briefe d Gefangenen an ihre Bnaehörige durchufehen;' e! waren Briefe eine! Hauptmannes, einiger Unteroffiziere und Gemeinen. Alle Briefschreiber geben sich zunächst Mühe, ihre Lieben zu-beruhigen So versichern dir Vriesschreib zwei und breimak. daß sie aus'! beste aufgehoben und verpflegt seien. Auch der Hauptmann schreibt das an feine Frau ! Le Havre: "La nourriture est trs donn, ejtjoi eju un Tcu dur pour m int tin." Ebenso wird der Behandlung durch die Deutschen das best Zeugnis ausgestellt. LTiwpiuljt aIlemn3o est trto sympathiqiie et 1 oldat allerrmru, nous traitipnt gentiment." Der Hauptmann sagt sogar, es werde ihm leid thun, wenn er einmal diese stillen Winkel verlassen müsse. Ueber ihre kriegerischen Erlebnisse schweigen sich bie Briefe auS. Die Ge fangene hoffen, baß bald Fried sei. Allerding! warten sie diese! glückliche CSrth hewt fc fTflnirtTts Plwfrt,-! wi. vi. nuii0Viits.U JUiyiVMll, und nicht von. einem erfolgreichen AuS gang deS Krieges für Frankreich. Die Deutschen dürfen sich somit, ge stützt auf die Aussage der Feinde, daS Zeugnis ausstellen, daß sie. wie in ande rea auch in diefen Beziehungen den Krieg in humaner Weise führen soweit sich eben Krieg und Humanität vereinen las' sen. Heinrich Reinhold HirkZ. , Ta! Pilsener agrarisch Blatt Cesly Vcnkov' hat auf zahlreiche An fragen feiner Leser, was für eine Be wandtiüS es eigentlich mijder Wacht am Rhein' habe, da! deutsche Sturmlieb in's Tschechische übersetzen lassen und der öffentlichte die Übersetzung in eines sei n Nummern. Die Uebertragung ist Wort und sinngetreu und dai Lied auch in dieser Form sangbar.