er 8 1 Coeurbube. u u n (TU'rnntt von 5idnltJudkIch'Z,!lkköwa. (2. Fortsetzung) rfrocitti JlaplteL fyar den NschmiltZg des kommen Itn inti war (ine Wagenfahrt w cb:iM wridkil. jtitriittj um dreisuhren die Wagen frt, v'fiünant tou Chlftn Halle ei jo (in ,j eilten gewußt, daß er in den lüi iVi Zu sitzen ,J1" grm Eva mU ihrer lan saß. Der yiimneiner hat'e sich entschuld digen lassen. Er wollte nachkom. ti;eii. iliacl) kurzer Jährt durch sonnende, schienene Felder dogen die Wagen in den Wald ein. Wurzig und harzduf. tenS stieg der Walde-odein auf aus den grünen Bäumen. Diiict) einer ungefähr einstündigen Fuhrt kam man an einem kleinen Forfchaufe an, wo man tastete nd i'tajf trank. Tann sollte ein allgemeiner Spazier' gang unternommen weiden. Kurz ehe man aufbrach kam der Nittmei' st er nachgeritten. Als Frau von Hartes, als er .riachezerziert' und eine der Riesen lassen Kaffee getrunken )aite, seinen Arm ergrisf, um mit ihm den Sioz auöschreitcnden in itn Wald zu fol. gen. ging es wie ein leises Frösteln über ihn. .Also nach dem G tvoLen wir gehen! Was sagen Sie nun. meine Herren, sogar Kahn können wir sah. ren! ,Jst Blaschau mcht schön?" fragte Eoa lustig die sie begleitenden ,Of tTii.ri M I 5"" Mi ist überhaupt einzic schon. gnädiges Fräulein", sagte Ohlsen mit so weicher Stimme, daszEoaer rötete. An den .Kreuzeichen', zwei mäch, tigen Waldrusen. aus deren eigen tiimlichen Geäst man mit einiger Phiintasie, die ja stets bei derartigen Sachen nötig ist. sieben Kreuze her c.uZfinden konnte, blieb Eva mit ihren Begleitern stehen und wartete auf die Natfkommenoen. frm von Harres erkläre umstand Uch'daZ Naiurspiel, und jeder mühte sich die Kreuze zu finden. OHIsen, auf dessen Gesicht kecker Uebermut lachte, fand die Kreuze un glaublich fcbncll und bat Eva. ihm zu gestatten, sie zur Belohnung als erster Gondoliere auf dem Waldsee rudern zu .dürfen. .Aber , recht vorsichtig sein. Kind, und nicht wieder so toll schaukeln wie neulich. Wir kommen gleich nach', rief der alte Herr von Harres. dem jungen Paar nach. .Keine Sorge. Onkelchenl' tönte es fröhlich zurück. .Sie haben die Kreuze aber schnell gefunden, Herr von Ohlscn', wandte sich Eua an ihren Begleiter. .Jh. keine Idee, ich habe sie über. Haupt nicht gefunden, sondern einfach gemogelt", entgegnete dieser, und lachend blitzten seine dunklen Augen Eva an. . ' , .Pfui, wie häßlich sc.l Ihnen! Zur Strafe sollte ich nun gar nicht mit Ihnen gondeln, sondern mit ei nem Ihrer Herren Kameraden." .Aber, gnädiges Fräulein, so herz los werden Sie doch nichi sein." Er beugte sich tief zu Eva herunter, und sie fühlte seinen heißen Atem auf ihrer Stirn. In plötzlicher Verwirrung stolperte sie über eine über den Weg laufende Baumwurzel und wäre ge fallen, wenn der junge Offzier sie nicht aufgehalten hätte. .Der Weg ist wirklich abscheulich. Darf ich Jhnm nicht meinen Arm an bieten, gnädiges Fräulein?" Scheu legte sie die Fingerspitzen vuf den ihr gebotenen Arm. Sie fühlte, wie dieser Männerarm leise bebte und ihre Hand fest an sich drück te, und ein, seltsames Gefühl beschlich ihr Herz. Sie Vogte nichr, ihn anzusehen, aber sie fühlte die brennenden Blicke auf ihrem Gesicht und atmete auf, als der Waldweg lichter wurde und auf einer Waldblöße endigte, an deren Ende, umrahmt von dichten Weiden fträuchern, der See lag. Die Son nenstrahlen glitzerten auf dem grün lichen, am User mit Algen und Teich binsen bedeckten Wasser. Bunte Zu bellen flogen auf, leichten Schwingen darier hin. Es-duftete nach trocke nen Tadeln und mühender Heide. Kein Lüftchen regte sich. Weich und traumhaft umspann der Zauber des Waldes die beiden jungen Menschen, die stumm nebeneinander 'zu der klei nen Lanwngsbrllcke schritten, an der ttx Kahn an einem Pflock befestigt ia - -. . .. Oh'sen sprang hinein und bückte s.ch, um das kleine Fahrzeug von der l-esie zu lösen, während Eva auf lim im Wasser ragenden Holzstege sie bn blieb und ihm zusah. Cchtsen schaute, als fühle er, daß b'J l-ungk Mädchen ihn ansah, auf. Eerne Augen umfingen heiß die rei yr.it Wöchenerscheinung. Ihm war es, als kZNvfände er den feinen Duft, tvr cu i-Hen Kleidern zu ihm her, Uai't'iKtt nr-.b ihm den Sinn be rsufte. &i'-n Herz begann rascher UN? UU.'ttUmer zu llopftn. El 5 N prifol Wunsch, d?z wahnsinnige .' :r u S t langen, die roten, reinen Lippen zu küssen, wallte in ihm plötzlich aus. Das Blut war ihm vom Bücken in den Kopf gestiegen, und er fühlte, wie es heiß pulsierend durch seine Adern rann. Jäh richtet: er. sich auf. um tfoa die Hand zu reichen beim Ein steig. n. Durch die rasche Bewegung alcr geriet der leichte Kahn ins schwanken, und das junge Mädchen wäre ins Wasser gestürzt, wenn er es nicht in feinen Armen aufgefangen hätte. Seiner selbst nicht mächtig, beugte er sich nieder zu den roten Kippen, die so nahe den seinen waren, und 'küßte sie. Eva, ich habe dich litt stieß er bebend hervor. Er suhlte, wie die schlanke Mäd chengestalt in feinen Armen jäh zu sammenzuckte, und blickte in ein tief tiblaßtes Gesicht, das ihn mit weit geöffneten Augen anstarrte. Mit ei nem leisen wehen Ausruf des Schrek keris sank Eoa auf di? Bank des KahnZ. Tann glitt dunkle Glut über daZ blasse 'Gesicht, in die starren Augen kam es wie ein glimmender Funk. Rauschten es die Wellen, oder hatte er es gesagt, das, was jubelnden Widerhall in ihrem Herzen fand: ich habe dich lieb." .Heuho, heuho! Nehmen Sie mich mit, meine Herrschaften", tönte in diesem Augenblicke rufend eine Stim me vom Wald her. Mit Niesen schritten eilte der Rittmeister auf den See zu. , .Heuho. wir warten auf Sie", rief Z7h!sen hinüber, und leise, ohne Eva anzusehen, bat er hastig: .Gnädiges Fräulein, Eva. seien Sie mir nicht böse xs war stärker als ich. . . Wir sprechen dann, später. . . ." murmelte er, und dunkle Nöte der Verlegenheit huschte über sein Ce sicht. Der Rittmeister, der nichts von der Schwüle der Situation ahnte, stieg ganz echauffiert in den Kahn und setzte sich aufseufzend nieder. Aengft lich flog sein Auge nach dem Saum des Waldes, als fürchte er, zwischen den grünen Bäumen die massige Ge stalt dieser schrecklichen Frau von Harres auftauchen zu sehen. Mon Uiou.daß dieserau sich auch gerade an seine Sohlen heften mußte! Ein Glück, daß er ihr an den Kreuzeichen echap pkrt war. . .! Auch die Zuruckgebnebenen kamen langsam nach. Dem Major, der mit Herrn von Harres als letzter ging, war eZ lieb, daß er mit dem Hausherrn allein blieb. Er hatte bemerkt, wie Ohlsen die reizende Nichte des Hauses um schwärmte und hielt es für seine Pflicht, einmal auf den Busch zu klopfen. Absichtlich ging er langsam, um hinter den Borausschreitenden zu rückzubleiben. .Ganz famose Herren, meine Leu! nants, was, Herr von Harres? Be sonders der Ohlsen. Ich sage Ihnen, eirk Reiter par excelleuce. Hm. Sie haben ja seinen Namen gewiß schon oft in den Rennberichten gele im. Er hat den Teufel im Leib, wenn er reitet, und siegt stets, unser Coeurbube!" Ja, ja, freilich, ich kenne den Na men als Reiter. Coeurbube sagen Sie?" .Ja, lieber Harres, Coeurbube, bei den Karten und den Weibern!" Herr von Harres erschrak. Ihm kam es vor, als läge eine leise War nung in den Worten des MajorZ. .Es scheint ein frischer, lustiger junger Mann zu fein." Fast unbe wußt beschleunigte der alte Herr seine Schritte. Mein Gott, der Mensch machte doch Evchen nicht etwa zu sehr den Hof? Wenn sich das Kind in diesen Leichtfuß verliebte! Es wäre entsetzlich! Große Schweißperlen tropften von seiner Stirn, und er beschleunigte seine Schritte immer mehr. Eva gon delte jetzt mit diesem Ohlsen allein auf dem See. Wie im Traume hatte Eva Znzwr sehen im Boote gesessen, und der Rittmeister hatte vergeblich einigemal versucht, ein Gespräch mit seiner schweigsamen Nachbarin auf der Bootsbank anzuknüpfen. EvaS Blicke hatten wiederholt verstohlen die von Ohlsen gesucht, aber dieser war schein bar zu sehr von der Führung der Ruder in Anspruch genommen. Sie atmete aus, als das Boot anlegte und sie wieder am Lande war. Noch ehe irgend einer der andern Herren Eva die Hand reichen konnte, ergriff Herr von Harres EvaS Rechte und rief, ihr beim Verlassen des Kahns behilflich seiend, aus: .Nein, nein, ich will auch etwas von meiner hübschen jungen Nichte haben Er schaute dabei forschend in EvaS be wegtes Gesicht und schob dann seine Hand unter ihren Arm. Nun, Häschen, amüsierst du dich gut?" fragte er sorglich. Herrliche Onkelchen" sagte sie ha stig. Ihre Gedanken waren bei Ohl sein Es war gewiß Zartgefühl, daß er e jetzt mied. Aber dann, später, W er gesagt, dann kam es, das G'üuH das große Glück. Sinnend und Häumerisch blickte sie, während IS glicht Ctnafm sie am Arm dck Onkel dahinschritt. in die Ticse des Walde?, durch den schon die ersten Schatten der Täm rnerung huschten. Kein lichter Son nenschimmer, der. ol sie vorhin mit Ohlsen hier gezangen war. die hohen Stämme der schweigenden Bäume der goldete. war mehr zu erblicken. War um bangte ihr nur so? War da die Liebe, die doch himmelhoch jauchzend in daö sehnende Menschenherj ihren Einganq halten sollte?' Endlich kamen die Kreuzeichen in Sicht, wohin man die Wagen bestellt hatie, und willig s.iei Eva auf des OnlelS Vorschlag zu ihm. dem Major und Tante ein. Im zweiten Wagen folgten der Rittmeister rnd die drei Leutnants. Einsilbig saß Ohlsen bei seinen Kameraden und ließ mit stoischer Ruhe alle ihre Neckereien über sich er gehen. Nervös und verstimmt drehte er seinen Schnurrbart. Er war au ßer sich über sich selbst. Terteufelt auch, daß er sich so hatte hinreißen lassen von dem holden Zau der, der von diesem Mädchen ausging. Da hatte ihm sein heißes Blut einen schönen Streich gespielt. ' Warum war sie auch so süß, so berauschend süß gewesen! Es war schon ziemlich spät, als man in Blaschau ankam. Tc.s Abend drot wurde sofort serviert, aber es wollte keine rechte Stimmung auf kommen. Wohl erzählten die jungen Ossi ziere allerhand Schnurren aus den Kadettenjahren, auch Ohlsen. Er tat daS mit forcierter Lustigkeit, ohne Eva anzusehen, hastig sich übcrsiür zcnd in seinen Reden. Er fühlte ihre Blicke immer auf sich gerich tet. Bald nach Tisch zogen sich die Herren aus Veranlassung des MajorS, der sah. wie ermüdet der greise Haus Herr war, zurück. Mit einem neckenden Scherzwort verabschiedeten sich die jungen Ossi ziere, und Ohlsen hatte es sc einzu richten gewußt, daß er zu gleicher Zeit mit ihnen an Eva herantrat. Auch er war bleich, und seine Hand zitterte, als er ihre kleine kalte Hand rasch an seine Lippen zog. .Schlasen Sie wohl, gnädige? Fräulein, recht wohl." .Gute Nacht. Herr von Ohlsen." Ruhig und gleichmäßig kamen die Worte von ihren Lippen, und keiner ahnte eS, wie bitter weh ihr zumute war. Hastig sagte sie, als die Herren das Zimmer verlassen hatten, Onkel und Tante- gute Nacht und stürmte hinauf in ihr Stübchen. Dort aber brach ihre mühsam gewahrte Selbst beherrschung zusammen, und bitterlich weinend vergrub sie den Kopf in die Kissen ihres Bettes. Die Tränen schafften ihr einige Erleichterung. Warum weinte sie eigentlich! O, war sie töricht! Er hatie ja gar nicht zu ihr sprechen können heute abend, inmitten der andern! Aber mor gen. . .! Und unten in seinem Zimmer, da schritt Gerd Ohlsen erregt aus und ab. Der flotte Offizier war ernster und nachdenklicher, als es sonst seine Gewohnheit war. Er fühlte es, daß er diesem Mädchen eine Erklärung schuldig war. Sollte er ihr schrei ben, sich entschuldigen, ihr erklären, warum er nicht weiter sprechen dürs te? Mit einem Seufzer, setzte er sich an den Sofatisch, aus dem eine Lampe brannte. Er nahm einen der weißen Bogen vor, die dort zum Ge brauch lagen, und starrte nachdenklich aus das glatte Papier. Aber die kal ten vernünftigen Worte wollten ihm nicht aus der Fedkr. . . Es war spät, als daö Licht in Ohlfens Zimmer erlosch. Drittes Kapitel. .Laß doch die ewige Stickerei. Eva. Du verdirbst dir ja deine Augen in dem Zwielicht." .Gleich. Muttchen, nur, den Faden will ich ver stechen." .Ich weiß gar nicht, daß du jetzt mit einem Male so schrecklich gern Handarbeiten machst und immer so mühsame Sachen. Für wen denn nur?" .Man fragt nicht so indiskret vor Weihnachten, Mutti", entgegnete Eva hastig, der bei diesen Worten dunkle, Röte in daS feine Eesichtchen stieg. DaS junge Mädchen erhob sich von seinem Platz am Fenster und ging hinüber nach dem großen Lehnstuhl, der dicht neben dem Ösen stand. In warme Decken gehüllt, den Rücken durch Kissen gestützt, lehnte eine bleicht Frau darin. Die schma len, blutleeren Hände rollten mühsam das schwarze Seidenbond hin und her,' daS den dunklen, einfachen Schlafrock im Taillenfchluß umgab und in zwei langen Endcn vorn her unterfiel. Die schönen großen - Au gen, in denen man so viel durch lämpsteS Leid lesen konnte, starrten in den dämmernden Winterabend hin aus. - . Frau von Harre zog, als sie neben ihr stand, EvaS dunklen Kcpf an ihre Brust. .Du mein Herzenskind, NKfa goldenes! Dein altes Muttchen macht dir wohl recht viel Sorgen und Pla gen?" , . . ... . : ' (Fortsetzung folgt" TirrUon, km st. Die Ksctt des kurxvr. Dü Georg Nusclcr. Ein König wollte unter sein Volk gehen. Er ,oz seinen Purpurmantel aus und steckte sich in eine graue Jacke, die war nicht mehr ma. Da begegneten ihm drei seltsame Dinge. Zuerst kam ein Wagen, der war prächtig ausgeputzt! aber eS saß nie mand darin als ein Kutscher aus dem Bock und ein Diener daneben. .u, dem Wege!" schrie der Die ner dem'König zu. .Warum soll ich au dem Wege gehen?" sagte der König erzürnt. .Er ist Ueit enuz. und hinter euch sitzt niemand, vor dem ich Ehrfurcht haben müßte." .Hab Respekt, du Lettelsackl" schrie da der Kutscher. .TieS ist der Wagen de König! Und wenn du noch nicht ausweichen willst " Damit schwang er drohend seine Peitsche, und so mußte der König au dem Wege gehen vor seinem ei genen Wagen. ' Der Mann in der grauen Jacke ging weiter. Da kam er an einem Fenster vorüber, und in dem Fenster war eine neue Büste de König aus gestellt, die hatte ein berühmter Künstler geschaffen. Viele Leute standen davor, und sie sprachen über die Nase des Königs. .Nein, der Künstler hat seine Auf gäbe nicht verstanden", sagte ein Nörgler. .Und zudem hat er sich on der Wahrheit versündigt; denn die Nase de König schaut nicht geradeaus, sie ist von Natur etwa nach rechts gebogen." .Nein, nach links", rief ein ande rer Nörgler, aber schief ist sie in der Tat." Da konnte der Mann in der grauen Jacke nicht mehr an sich hal ten, und eS fuhr ihm heraus: .Ihr irrt Euch beide, der Konig hat eine Nase, die ist genau so wie meine Nase." . Als daS die Leute hörten, wurden viele von ihnen sehr empört. Unter ihnen war ein Mann, der trug daS Gefühl in der Brust, daß er fähig sei, jeden Augenblick für Thron und Vaterland zu sterben; der sagte: .Wie darfst du wagen, so etwas auszusprechen! Unser König hat ei ne erhabene Nase; du aber hast eine gemeine Nase." .So ist eS!" schrieen ein paar an dere, die noch hitziger waren. .Er hat die Majestät gelästert. Haut ihn!" Sie wollten über ihn herfallen; aber andere fetzten sich dagegen, und so gerieten sich die Nörgler und die Patrioten in die Haare. Doch der Mann in der grauen'Jacke war klug; er machte sich klein, und es gelang ihm, unbemerkt auS dein Getümmel zu entkommen. ' 'Der Mann, der den Purpur auS gezogen hatte, ging weit, und am Rande der Stadt traf er auf ein kleines HauS,'das stand allein. Bei diesem Hause war ein kleiner Gar ten und in dem Garten ein Mann, der prügelte seine Frau. DaS konnte der König nicht mitansehen; er griff dazwischen, riß dem Wüterich den Stock aus der Hand und fragte ihn in strengem Ton: , Warum schlägst du deine Frau?" .DaS geht dich gar nichts an", schrie der Mann. DaS ist meine Frau, und hier ist mein Garten. Marsch, hinaus!". , Ob mich daS etwas angeht", rief der König, .das werde ich dir zei gen! und damit nahm er den Stock, und nun walkte er den Uebeltäter durch. Da meinte das Weib, eS ginge ihrem Mann an den Kragen, und ste sing an zu schreien und rief um Hilfe, DaS hörte ein Häscher, der gerade vorüber ging, der tat dem Einhalt und fragte mit barsche Stimme: .Im Namen des Königs Was geht hier vor?" . .Der Henker hol' deinen König!" rief der Mann in der grauen Jacke g!inz erbost, .ich schaffe hier Gerech ::gkeit, und du sollst mich .nicht dar an hindern. .Er hat sich Zn den Frieden nse rer Ehe gedrängt", sagte die Frau, .nevm lbn fast." .DaS kümmert mich nicht", sprach der Hascher, .aber er hat Len Ra, men des Königs gelästert, daS habe ich selber gehört. Er muß mit in den Käsig." AIS der König daS hörte, sperrte er sich und wollte nicht; aber weil der andere ein Schwert hatte und er nicht, mußte er folgen und der Hä scher brachte lhn rn daS GesangmS Dort führte er ihn zum Aufseher und tat ihm kund, waS der Mann began gen hatte. Der mochte ober denken, es sei jetzt des Spiels genug, und er zog einen Ring au5 der Tasche, darin war ein leuchtender Stein, und er fragte den Aufseher: Kennst du den?" Tu sagte der Aufseher: ' Von dem Ringe habe ich gehört. Was darin leuchtet, daö ist der Stern der Nacht, und der Ring , gehört dem Koma. , So ist es." sagte der Mann in der grauen Jacke würdevoll, uns rq bin oer König zeivn.' . Iribune. : November 1011. .Du wärst der König?" ries der Aufleher. .Ich kenne unsere Ko ng geheiligte Züge. Ein gemeiner Tieb bist du! Her mit dem Ring!" m ward ihm der Ring genommen. Man hängte Ketten an seine Glieder, und er ward in ein finstere Loch getan. Der Aufseher ober eilte mit dem Ring in den Palast und dachte sich großen Lohn zu verdienen. Da fand er den Obersten der Leibwache und erzählt ihm. va geschehen war. Der suchte seinen Herrn, ober er fand ihn nicht. Nur den Purpur sand er. den er ausgezogen hatte, und wußte nicht, wa er davon den ken sollte. Er nahm den Mantel über den Arm und fslgte dem Auf seher in da Gefängnis. Nun löste man den Mann in der grauen Jacke von seinen Ketten und führte ihn in daS Licht. .Ist da der König?" fragte der Ausjeher den Obersten, und er ant wartete: Nein, so sieht kein König auS." Nun ward eS dem Gefangenen zu bunt. Er zog seine graue Jacke au und warf sie von sich, und dann riß er dem Obersten den Purpur aus der Hand und legte ihn an. Da stürzten alle wie vom Blitz ge trossen auf die Kniee, und der Auf seher und der Häscher riefen: .Gnade, Gnade!" und hatten daS Gefühl, alS ob ihnen ein, scharfe Messer durch den Nacken gezogen würde. Steht a:!k!" sagte der König in kurzem Ton. .Euren Kops sollt ihr behalten: aber von dem, waS ihr heute gehört und gesehen habt, wird kein Wort gesprochen!" Tann ging er zurück in seinen Pa last. Er hatte an dem Tage viel ge lernt; aber die graue Jacke zog er doch nicht wieder an. Der Llttuß der MusllMlt. Oft liegt S nicht in unserer Macht, unseren Kindern eine gesicher te, sorglose Zukunft zu schassen, aber etwas können und müssen wir ihnen mitgeben aus den Lebensweg: son nige, freundliche Kindheitserinnerun gen, daS Gedenken an ein Eltern hrniS,- in dem Liebe, Eintracht und gegenseitige Berstehen zu Hause wa ren. . Tann wild der Sohn, ach wenn ihn sein Beruf weit fort führt, die Tochter, auch wenn sie schon längst ihren eigenen Hausstand hat, im Elternhaus doch gern sich Rat und Trost holen, sie werden mit allen Fasern ihres Herzens .an der Heimat haften und sich den Eltern nie ent fremden. Um unseren Kindern eine glückliche Zukunft zu verschaffen, brauchen wir sie nicht durch Reichtum und Wohl leben zu verwöhnen, aber wir sollen Harmonie und Frieden in unserem Familienleben, herrschen lassen und das Kindergemüt nicht durch häßliche Eindrücke von Zwist und Unzufrie ienheit verdüstern und verbittern. Wie verderblich wirkt es auf daS Kind, wenn die Eltern sich in seiner Gegenwart .streiten, wenn daS kleine Herz für Vater oder Mutter Partei ergreifen muß. wenn gar häßliche, beschimpfende Worte zwischen den Menschen fallen, die ihm die liebsten, die verehrungswürdigsten sein sollen. DaS allerschlimmste aber ist eS, wenn gar Meinungsverschiedenheiten über Erziehungsfragen in Gegenwart der Kinder ausgetragen werden. Ein Kind hat ein gar gutes Gedächtnis und wird solche Szenen nicht so bald vergessen, und seine Achtung vor der Autorität der Eltern wird sür alle Zeiten erschüttert sein. Wem das Glück zuteil wurde, Kin der zu besitzen, der erziehe um dieser Kinder willen noch sich selber, damit sein, Leben und Wesen den Kindern ein Vorbild werden kann. Lassen wir die Kinder nicht Zeuge werden von häßlichen Wortausorü ch, Jähzorn und Heftigkeit, oder aber wir können unS nicht wundern, wenn wir diese Leidenschaften bei ihnen wiederfinden, und auch sie tei ne Lust verspüren, sich zu beHerr schen. WaS der Mensch im El ternhause gelernt und gesehen, daS bleibt an ihm haften fein Leben lang, das bildet die Grundlage seines Cha rakterS. Darum wollen wir sorgen, daß diese Grundlage eine untadelige sei, ein fruchtbarer Boden, in dem die Keime alles Guten ein kräftiges Gedeihen finden. DaS Kind ahmt nach, waS eS im Elternhckise sieht. Dies ist ja natürlich, denn rprerst ist daS Elternhaus des KindeS ganze Welt. Sieht eS die Eltern fröhlich, in Eintracht und Zufriedenheit ihr Tagewerk vollbringen, so wird eS selbst ruhig, freundlich, sanftmütig und geduldig sein. EU jähzorniger Vater, eine heftige Mutter werden nie ein ruhiges Kind erziehen, bei je dem Anlaß wird eS durch Eigensinn, Zorn, Streitsucht, daS Gebahren sei ner Eltern nachahmen. DaS geht biö in die kleinsten Kleinigkeiten. Die Eltern geraten in MeinungS Verschiedenheiten, wie daS wohl in den meisten Ehen in der ersten Zeit vorkommt, wo sich bei einem Streit die Augen ihres KindeS groß und fragend auf sie gerichtet. Ihr zankt Euch ja, sagt der kleine Mund, und über beider Gesichter gleitet eine fifniftMil Nöi. fi rtishrri fitfi djk ........... ;- l1 Hände und der Friede ist wieder her gestellt. Künftig vermeiden sie auch in de Kinde Gegenwart heftige Auseinandersetzungen, su.en in Ru he eine Einigung herbeizusühren, und schließlich wird ihnen da zur zwei ten Natur, sie tun die auch, wenn sie allein sind. Gute Wort siir drn Sassee. Hat für die meisie (I mäßigem (Ke nnt) fiele lititftiflf Seinen. Außer dem Zetern von Prohibi tionS'Janatikern über aeistigeGeträn ke, ist in den letzten Jahren wohl kein Getränt mehr derlustert worden, al der Kaffee. Die Fabrikanten der zahllosen Ersatzpräparate für Kafsee reißen ihn natürlich au geschäftli lichen Gründen, beständig herunter. Aber noch viele andere fluchen seiner: Dyspeptiker. Kopswehleidende, oller !ei Gesundhcitsschwärmer u. f. w. Alle diese mögen in ihren Ersahrun gen auch Grund genug gesunden ya ben. dem Mokkatrank sür immer zu entsagen. Und doch haben die Er satzstosse. so diele Liebhaber dieselben auch gefunden haben, keine wahrneh mende Verminderung im Verbrauch de! Kaffee herbeigeführt oder die Zunahme de Verbrauche nennenS wert aufgehalten! Einer unserer ärztlichen Schrift steller bricht neuerding- eine Lanze für den vielgeschmäbten Kaffee; und der Gedankengang seiner interessan ten Ausführungen ist ungefähr der folgende: Der Kaffee gehört zu den Dro aen, sagt man, waS ja auch richtig ist; und nur wenige, wahrscheinlich Zemal an seinen Geschmack gewöhnt Kaben. geben ihn freiwillig auf. Es ist ein Stimulierungsmittel; ei ge wiß! und eS gibt noch sehr vielerlei andere, wie z. V. die Suppe. Jr gend ein Stimulierung? oder Ner venanregungsmittel muß der Mensck' im modernen Leben haben; und eS kommt nur darauf an. eine! sin den. daS frohgemut macht, ohne a. berauschen, eines, das die Nerven für den täalichen Kampf deS Lebens steift, ohne niederdrückende Nachwir künden zu baben. Und der Kasse, mäßiq oenossen, erfüllt diesen Beruf vorzüglich. Das Bangemachen vor dem .?af sein" hat wenig Grund, trotz Bi?' chow. Eine Tasse Kaffee entb'ilt ?wei Gran Cassein: daS ist ein Al kalcid, welches daS Hirn anregt, das Denken lebhafter und tiefer gestaltet, den Blutdruck mäßig steigert, den Pulsschlag verstärkt und die Aus' schcidung von Absallsstossen durch die Nieren fördert. Wir Aerzte der ordnen zwei bis zehn Gran Caffern ganz für dieselben Zwecke. (Doch .ist zwischen einer Medizin und einem u gelmäßigen Genußmittcl noch immer ein Unterschied.) Fälle von Casseinvergistung bei übermäßigem Genuß kommen verein zelt vor; doch hat noch keiner dersel ben einen verhängnisvollen Verlauf genommen. Und was den Einfluß einer chronischen Kaffee-Gewohnheit auf die allgemeine Gesundheit anbe langt, so gibt es kein wissenschaftli ches Beweismaterial für oder wider. Es gibt sehr viele, welche dem Kaffee gewisse unangenehme Wirkungen zu schreiben, die auf ein anderes Konto kommen. Dagegen ist der Kaffee' entschieden ein Erhalter der Zellen gewebe. Für viele Personen ' dient er auch als gelindes Absührungsmit tel; auch verhindert er Ermüdung, und im Gegensatz zu fast allen an deren Mitteln für diesen Zweck scheint er keine herabstimmenden Nacherschci nungen zu bringen. Es gibt Tausende und Abertau sende, denen der Kaffee nicht zusagt, sei eS wegen ihres Nervenzustandes oder aus einem anderen Grunde, und diese sollten ihm natürlich entsagen. Ungewöhnliche Nervenspannung. Herz klopfen und Schlaflosigkeit können durch unmäßigen Genuß von Kaffee, oder auch von Tee verursacht wer den. Aber solche Wirkungen stellen sich nur sehr selten bei Personen ein. welche nur eine Tasse im Tag, und zwar zum Frühstück, trinken. Dies ist das beste Maß und die beste Zeit. Wer drei oder mehrmal im Tag in einem solchen oder ähnlichen 'Ge schmack schwelgen will, der tut frei lich besser sich nach irgend einem harmlosen Ersatzmittel umzusehen. Oder er sollte wenigstens wissen, daß er andernfalls etwas riskiert. ,,, W VeböMLklg" ckes Zögern, tf.ar.nc?. Als Seitenstück zu der .Kunst, die moderne Frau zu behandeln", kann daS Book of Martha" betrachtet werden, ein in London erschienenes Werk von Frau Dowdall, in dem des längeren und breiteren auSein ander gesetzt wird, waS der moderne Many versteht sich: Ehemann sür ein Wesen sei und wie er behan delt werien muß. Frau Dowdall betrachtet den Ehemann alS ein Kind, daS vielleicht kräftig und nützlich ist, dabei aber immer ein' Kind bleibt, daS , man füttern, , kleiden, l üben, mit guten Ratschlägen berse k hen, tadeln und zuweilen, wenn eS Unser, SchtiittinBcr'Bllkck epielschllrze skr kiel,' WSdchen. ?!. um Die Zelt M 4uft(lnnl M 3W nd rinnt t 1'ij.it jne ;' gkn In tm " die Vuz,ttl.n, d. flroßfrt und einen llübn. flut b leinen Ist nun die T,xw schnell Mm d,n. wenn man einiffe Ctfuritn no 9tuttt hier im OoiMltj tjaL iM Cul 1 rsßy 1068. vy 1 II und Kindergarten fliett tl nicht Praktl schere als diese Silrnttc'dchcn, die mit weiten Taschen verfilzen sind und so die Romper ersetzen, denen die Sechsjährigen schon entwuchsen sind. Tcch auch die ganz Kleinen kleidet so ein i-chürz5i niedlich, und so ist da Gäuiitimusjcr in Grüben von zwei bis ouswätt! zu z?hn Jahren dorrathiq. Zur fj?rf!ti,r,, sind sür ein chöjährig Kind Sä.Sktb Gtcsf ttfaiet lich. ' '"" Bestellungsanweisung. Diese Muster werden an irgeno eine Adresse gegen Einsendung de Preise geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adre,se deutlich geschrieben an und schicke den Eoupoy nebst 10 E e n t S für jede bestellte Muster cn da? Omaha TribiinePaf lern Dept 1311 Howarv Si. ? : B ks : " 3 O !5 & H t f 1 c fe 5 C4 '5 S bi 5 o tU 3 O & o m c s) U c S3 ? o ' co , I c ! 0 6 rj o ihm gut tut, hintergehen muß." Bon diesem Gesichtspuntie aus gibt sie dann eine gane Menge Ratschläge zur Behandlung dieses Kindes, wie auch andere, damit zusammenhangen de. Sachen, als da sind: Dienstbo ten, insbesondere Köchinnen, ange heiratete Bsrwandie, Reisen usw. Friede herrscht nach Frau Dowdalls Ansicht nur dann im Hause, wenn die Ehefrau den Mann so betrachtet. wie er ist, nicht mehr als ein Back sischideal. Bon diesem Augenblicke an wird sie sich nie mehr über ihn ärgern, einerlei, ob er zur Unpünkl lichkeit neigt, gewohnheitsmäßig seine Kleider zerreißt, Papiere und Bücher im, Zimmer herumstreut oder plötzlich daö Gegenteil von unterhaltsam wird. Alles Ungemach in der Ehe scheint nämlich Frau Dowdall darauf z rückzuführen, daß die Frau den Gat, ten falsch betrachtet. .Auf mich haj' noch kein einziger Mann den Ein druck gemacht," so faßt Frau Dow dall ihre Welterfahrung zusammen, als hätte er die geringste Erfahrung in irgend einer Sache von größerer Wichtigkeit, alS die Einzelheiten sei nes Berufs . . . Frauen dagegen ha ben eine solche Erfahrung, daß ich zu der Annahme neige, sie erinnerten sich nicht ihrer frühesten Kindheit, fondern sogar ihrer früheren Jnkar Nationen." Wie unerfahren die Män ner sind, führt Frau Dowdall dann an Beispielen aus. Es ist an d Männern, so schließt Frau Dowd ?hren Abschnitt über diese, danach zr. trachten, mehr Erfahrung zu erwer b:n und eine Reihe ihrer kindischen Träume" aufzugeben. Modern. Frau: Ich dulde Sie keine Stunde mehr im Hause, augenblicklich packen Sie Ihre Sa 7 ' Köchin: Ich gehe schon. Madame, cder wenn demnächst im Feuilleton eines hiesigen Blattes ein Artikel er scheint, betitelt: Drei Wochen in ei nem vornehmen Hause", dann fürchte ich. er wird Ihnen bekannt dorkom