Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 02, 1914, Image 2

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    lieft der Graf (inert k?sl5attn Schrein ,aul
vergoldetem C il&ft herstell.'N. legte das
kleine CSIoffi'faft tfVit betn Blute hinein
und schcnlik fcaS Heiligthum bn Glatt
Brügge. Co frnbft denn alljährlich eine
PililYt fahrt kiach bet schlichten 5kapclle
Zum Heiligen JnTu t statt, in der bis
fjlisluie aiiiifffUt ist. Ttt Bischof Den
Brüssel kommt zur fiialüfytt Messe und
geint der ßliiiilnqfn Mengt tos heilige
aüfi. T(t Uw'iz durch die Stadt ffi
aufitro-dentach farlrüchlij. Historische
und biblische Tt?,:Unlltyr werden von
ten ein:!n-.!I'n taIt. und ntrt
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Cocind:! in TflinStinI itroiie; ein ein
tu(i;;f Schicks.il ttntf tt bisse Clüttf.
tie finj !kriihmicLi!te!punk!e von Han
dem Cif;c!wn von Frankreich bis ffaiib
ns.hk Hanptstadt besuchte, voll Lcrmn
berunj äußert: .Ich glaub! hier die ein
z'gk Königin zu fein, und ich tbt noch
Kundert ende um mich.' Tie ffirUpjcr
I'tra cf.t r!t nur den LuzuS in Vc--
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n dichten Schlclcr de: Mclanche!.
und ükt ihnen liegt e!.5?Z rcn dem trau-rig-süßen
Tust verselkter Sioscn. Toch
kiaen ist ihnen wie fast allm Ctädten
VelgienZ bai zähe F?fzbalten uralter
Tradition, das Bewahren der Echiitze d:r
Werzangenheit. Es ist, c'i wollte jede den
ihnen roll Stolz dem fremden Besuch:?
zurufen: .Das war ich!", damit er im
Etauncn über den derzang'ien Glanz zu
fragen vergißt: .Und waS bist Du ndi?"
Da ist zunächst B r ii g g t, da ehemals
mit Recht den stolzen Leinamen trug:
.Venedig des Nordens'. Hier baute sich
Markgraf Balduin Eisenarm um 8C5 eint
stolze 'Burz und legte damit einen kraft
dollen Grund zu d?m Aufblühen seines
GcschlcchteZ, der Sächiigen Grafen van
Flandern, die übx ein Volk von freien
Wannern hcrrst!,. Seit dem 1Z. Jabr
hundert theilte sich Brügge mit Vcncdig
u?,d ?)pcrn in die Hkirschaft d,'Z WelthZn
de". DamalZ criff p auch noch ein heut:
der?and?!er und eZn'dämmttt Weeres
arm, d?r ?wyn. tief in das - Land und
schuf die Verbindung zwischen . Brügge
Hzfcn und der Nordsee. Waren aus oStt
Hcrren Länder wurden hier usg:stapeU.
und innerhalb der befestigten Stadtmauer,
die eincn Umfana von fast 7 Kilometer
batte. lebten 200.000 Menschen, ein glü5
liü.s, reiche! Kaufmannsvolk. In köstlich;
Gclvänder von königlicher Pracht hül!t?n
sich die Trugger Patrijierfrauen. und so
kam eZ. daß Jodanna von.Navarra. m
im Jahre 1302 mit ihrem Gemahl Philipp
Ossin stfinr hh
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Die .Hamburger Nachrichten' veröf
fentlichien Ende September ein Schreiben
des Generaldirektors der H.urg-Ame-rika-Linie,
Albert Äallin. siir ihre spani
sche Ausgabe, worin ti heißt: Ich ver
sichere Ihnen auch meinerseits, wie wichtig
und bedeutsam mir die Mission erscheint,
unseren Ueberseefreundcn ein treues Bild
von den deutschen Waffenthaten, von den
Beweggründen der deutschen Politik und
de wirthschaftlichen Zuständen und Arüf
ien unsere Landes zu geben, und so den
Machinationen der von Frankreich und
England inspirirten Preßburcaus entge
Venzuarbeitkn. Tiefer Krieg zeigt ja, daß
wir es in der That hier mit einer nen
Waffengattung unserer Feinde zu thun
Kaben, die unserem Ansehen und unserer
Arbeit niebt minder gefährlich werden kann
l Landkieere und lottsn. mit dem
" schweren Geschütz mehr als faustdicker Lü
gen, iet leichten Kavallerie von Berdäch
tigungen und Drohungen, schließlich mit
der ollcrgesährlichft'n der Flieger, die in
die Höhen einer abstrakten, angeblich un
parteiischen Betrachtung hinaufsteigen, um
aus so ätherischen Regionen mit Neid und
Haß gefüllte Bomben zu werfen und die
friedliche , Saat, jahrelang Verständi
gungSarbeit mit einem Schlage zu zerstö
ren. Wir haben lange gezögert, uns ge
gen diese neuen Truppen zu. weh'ren. die
nun geschickt das Feld beherrschen und sich
in sicheren Stellungen verschanzt haben.
Wir haben unZ viel zu lange auf die stille
und. geduldig: gute Arbeit verlassen, die
Deutschland geleistet hat, auf die Anstän
digkeit unserer Gegner im Wettbewerb auf
dem Weltmarkt im Vertrauen darauf, daß
die Erde PlaZ genug 'habe für drei, vi?r
oder mehr Handelsgroßmächte. Kein an
derer Erdtheil weiß mehr als Südamerika
davon zu erzählen, ws$ der deutsche Kauf'
mann und der deutsch Kolonisator für
ein fremde Land Insie.n .können. Und
nun verbreiten die Gegner in aller Welt,
dies Volk. ds stolz darauf ist. die groß
tat, krakwollftcn Schiffe, die gewaltigsten
und.ftilbersten Fabriken, die gepflegtesten
nd aesunfeisten Städte sich gcschassen zu
daben, t?erf.z muthwillig die Früchte eines
kngen," ertragreichen Friedens fort um
' eines kriegerischen Abenteuers Wille: es
wäre von dem wahnsinnigen Wunsche be
, ftekk, ganz. Europa zu seinen Füßen zu
sshen; eZ ließe keine Verträge mehr gelten.
verbrenne und zerstöre die Ksstbarkciien
, vnZ.Zng.nn Jahrhunderte nd woll Eu,
- rofi eine Diät von Blut und Eisen ver-
i treiben, annatt der demüthigen Milo.e,
M dr England, Frankreich, uud Nch
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Äuai de Zlosaine, ßrügge.
benSwcise rind Kleidung, sie waren euch
schZnheitZdurstiz. In ihrer .LitttrautN
kirche' stebt cuf dem Altar der schönsten
Kapelle Äcichelanzeloj '.Maria mit dem
Kinde", und von' der gestatt der Jung
stau geht jene schmerzliche LieblicZ Zcit und
schlichte Größe aus.' die deZ Meisters in
nerste Seele enthüllen. Und wer altflaud
lischt Kunst vercbrt. der gche in das
Johanmshospiial. dessen Gebur!sic!hr im
12. Jzhrhunvert liegt, und bewundere im
ebmaligen Kapitelfaal die Bilder r:n
Memling. die bin in günstigster Aufstel.
lung und charakteristischer Uinzebunq zur
belt'cn CeUunq kommen. In der Mitte des
Saales ist MemlingZ bedeutendsteZ Werk,
der, Relizuienschrein der heiligen Ursula,
der die Form einer gotischen !tapcl!e nach
ahmt und mit ftcbs Bildern geschmückt
ist, die von dem Leben urd Leiden der
heiligen Ursula erzählen.
- Heute kann Vrügae kaum Brod schiffen
für seine 50,000 Einwohner, von denen
ein erschreckend großer Theil Armcnunter
stützung bekommt. Ta gcös-te Fest des
IabreS ist die Prozession zur Feier des
Heiligen BluteS. die immer m Montaz
nach dem 2. Mai stattfindet. Nach uralter
Legende fingen die Jünger Christi einige
Tropfen vom Blute des Gekreuzigten auf.
die in der Hauptstadt deZ gelobten Landes
sorgsam gehütet und von Patriarch zu
Patriarch vererbt wurden. Beim zweiten
Kreuzzuge fierikte der damalig Patriarch
von Jerusalem dem trafen Thierry von
Flandern einige Tropfen des wunderwir
kenden Blutes. Nach Hause zurückgekehrt,
Wrefo. rrs Masse.
( ( O 11
land die Welt regieren. Diese? Spukbild
ist zu unsinnig für jeden,' der deutsche Art
kennt, so daß man ti lange für unnöthig
gehalten hat. dagegen zu kämpfen. Aber
wie nöthig ist til Tie gcsammte Lffent.
liche Meinung der Welt ist wie impragnirt
mit diesem Lüzengeist. .
Der Feind hat die 'deutschen Kabel
durchschnitten und so gezeigt, daß er nicht
nur den Welthrrndel. sondern auch den
intirnatignalen Nachrichtendienst zu wo
nopolisiren wünscht. Mit dem Kredit, den
die Zeitungen und Zeitungsmcldung.en M
ihrem Publikum genießen, ist es nicht an
ders als mit dem kaufmännischen Kredit:
bat er' einmal Flecken erhalten, fo ist er
für immer erschüttert. So ist zu hoffen,
daß gleich dem ckglischen Geldmarkt, der
durch das Moratorium auf , Jahrzehnte
dislreditirt ist. auch die englisch-sranzösi.
schen Meldungen ihren Auf eingebüßt ha-
ten, die sich einstweilen ein Moratorium
für die Wahrheit konzedirt haben. In dieS
dem Ausland einmal zum Bewußtsein ge
kommen. 'fo wird unZ auch bei unseren
künftigen Aufgaben sein Wohlwollen sicher
sein; denn darüber müssen wir uns heute
klar sein; es gilt nicht nur jetzt in Kriegs
zeiten die Wahrheit in? Ausland zu brin
gen; auch wenn der Frieden geschlossen
sein wird, wird uns die Pflicht zufallen,
nicht nur durch den Waarmaustausch und
den Schiffsverkehr.' sondern auch durch die
Mittel des gedruckten Wortes und d:S Te,
kgraphendrahte! fruchtbare Beziehungen
zu pflegen und uns mit unseren über
seeilch'.n Freunden zu verbinden durch
einen prompten, zuverlässigen ?cachrichten'
dienst, durch treue und klare Bilder des
deutschen Lebens nd Schaffens. Wie sehr
es daran bei uns gsfeblt hat, sehen wir
heute mit Schrecken. Daß Sie an diesem
aroken Werke mitarbeiten wollen, dazu
Harn man Ihnen nur von HerZen Glück
wünschen.
' Körner von Gletschereis tragen an
der Oberfläche Streifen (sogenannte, Fo.
relsche). die so fein sind, daß bis zu 20
erst einen Millimeter breit sind.
Die Petersburger Akademie bcsiht
einen Goldblack, der 1343 bei Vttnsk ge
funden wurde, und 32,7 Kilogramm
schwer ist. , . 1
Wie der Zeitung .Politiken' aus
Christiania g:me!det wird, Hot die nor,
wegische - Regierung dem Komponisten
Christian Sinding eine Kricgs.zulllgc"
von 1400 Kronen gewährt, da er in die
sem Jahre "aller Wahrscheinlichkeit nach
af seine Hauvtnnnahmen, die Tantiö
men aus Deutschland, verzichten müsse.
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Absingung von Cbotälcn wallt der Zuz
der Pronsiion langszm durch die Straßen
ein Stück wiederbeleoten Mittelalters.
Wer in Brügge ist, wird nicht versau
Die Wahrheit Über die gumitmefcfyofte.
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Kcschwsttnhmte hum -
Im Anschluß an den Protest des deut I
scben Kaisers gegen 'ie Aerwendung -on
Tum-TllmGefchoss?n seitens der Allür.
im und im Anschluß an die terschiedentlich
veröffentlichten Bilder' (Photographien)
der von ten Teutschen beschlagnahmten,
den Engländern und Franzosen cbgenom
menen Tum-Dum-Geschosse. erhielten dir
folgendes Schreiben:. ......
Portland. Oreaon. den 12. Oktober 1914.
212 Comment! Club Building.
. Geehrter Herr! '
Die Bilder der DumDum-KuFeln' ha
den bei mir und verschiedenen meiner
Freunde' großes Interesse erweckt. Leider
sind die in der Unterschrift dcL Bilde er
wähnten Aufschriften nicht deutlich, welche
die Herkunst der Kuoeln anzeigen sollen.
Wollen Sie bitte die Bilder in deutlicherer
Ausführung veröfentlichen pnd hinzu
fügen:
L Welche Herkunftsbezeichnung auf
dem Ring an der Basis der nzeln
Kugeln angegeben ist.
2. Wie die in dem .Cut" ebenfalls un
leserliche Aufschrift . des in - der zweiten
Reihe linls dargcstellten, uneröffneten
Pakete lautet.
3. Woher Sie die Originalpotographie
haben nach welcher der Cut gemacht wor
den ist. Sind die Photographien von du
deutschen Regiening gemacht worden oder
garantirt sonst, irgend Jemand dafür, daß
es sich wirklichem solche Patronen han'
delt, . die gefangenen Engländern oder
Franzofen (eventuell ftelchm von beiden
und wo?) abgenommen worden sind.
Wir wollen daZ Bild jedem Amerikaner
zeigen, der unter dem Einfluß englischer
Lüzenberichte noch von unzivilisirter Krieg
fuhrung der Teutschen und zivilisirter
Kriegführung der Alliirten spricht, aber es
hat keinen weck. wen der authentische
Charakter kr Bilder nicht zweifelsfrei
festgestellt ist. ,. , ,
Uebnhaupt, warum schickt die deutsche
Negierung nicht ein paar ' Schachteln
Dum-Tum-.ug!ln on die deutsche Bot
schaft in Washington, und stellt sie daselbst
zur Besichtigung durch amerikanische Jour
nalisten aus? Warum läßt sie nicht ferner
-
JL
men, einen Ilunrn Abstecher nach O st
ende zu machen. We anders wirkt die.
scr Ort aus den Besucher ein! Der flä
milcke Charakter Ostende, ist völlig der.
wischt und einem durchaus internaliona
len Gepriige gewichen. Man kann sich kaum
ein glänzenderes Bild denken, als ei die
prächtige Strandpromenade ui Saison
in den Abendstunden bot. Die elegante
Welt von Paris. London. Berlin und
Brüssel gab sich tltx ein Stelldichein, und
wer die Villen und Hotels am Meeresuser
sah. in ihrem üppigen Barock, oder flä
mischen Stil. daS Kurhaus mit den ras
finirt ausgestatteten glubräumen, die herr
lichen Anlagen des Parc Leopold" und
des .Parc Marie-Henriette", der wurde
von Bewunderung erfüllt von der gewal
tigert Größe dieses Unternehmens, da!
Leopold von B'lgien. der Kaufmann aus
dem Königsthron, hier ins Leben gernfen
hat: Ein wahres Paradies für die Frem
f
?um - Gcschosse. - Schustwirkung der regul. und der Yum-Yum-Geschosse.
auch solche Dum.Dum-Kugeln hhotogra!
phiren, die durch Operation deutscher Sol.
baten beseitigt worden sind? Solche Auf.
klärungsarbeit könnte uns mehr helfen als
Dutzende von Dementis englischer Lügen.
, Besten Dank im Boraus!
P. E. Schwabe.
In Beantwortung der gestellten Fragen,
bringen wir obensiehend eine deutliche
Abbildung, die im Auftragt der deutschen
Regierung angefertigt und an ?e Zeitun.
gen der neutralen Länder verschickt wurde.
Wir können ftrner 'versichern, daß drei
Original.Geschoss, sowie zwei Original
Verpackungen der Geschosse von einer Ame
rikanerin überbracht wurden, die eine der
Geschosse dem Präsidenten in Washington
und ein zweitkS dem deutschen Gesandten
in Chile übermittelte. Für die Echtheit
der Geschosse garaiitirte da Begleitschrci,
den unterzeichnet von einem hohen Beam
ten der deutschen Regierung.
Soweit die von deutscher Seite borge,
legten Beweise. Und nun die eidlich
erhärteten Aussagen englischer Stabs
offiziere.
Zwei der in deutsche Kriegsgesangen
schaft gerathenen englischen Offiziere
haben sich vor kurzem bei einer amtlichen
Vernehmung über die Verwendung von
DunvDum-Gcschossen in der englischen
Arm geäußert. Tie Vernommenen sind,
wie schon kur, bekichset. der Oberst Gor
don vom Gordon Highländer-Regimcnt,
AdMant des Königs von England und
her Oberstleutnant Neish vom L Cordon
Highländer-Negimcnt.
Aus der in deutscher Ueberseßung wie
dergegebemn Niederschrift der beglaubig-
ten Aussagen dieser Offiziere geht hervor,
daß beiden von der englischen Regierung
mmolverpatronen mit abgeplattetem m
schoß liefert worden sind.
Derartige Geschosse können gar keinen
anderen Zweck haben als, den, möglichst
grausame Verwundungen zu erzeugen.. Die
Ofnziere gebe zu, daß sie selbst on der
völkerrechtlichen Zulässigkeit dieser Muni
iion gezweifelt und sie deshalb vergraben
haben. Bon anderen Angehörigen des eng
lischen HeereS sind jedoch die erwähnten
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Am Strande
den hat er geschaffen, und in hellen Echa
ren strömen d?nn auch die Ausländer her
bei; bat man doch alljährlich bis zu
50,000 ständige Badegäste gezählt nd
mehr als 200,000 Passanten. In diesem
Jahre gellte mitten in die Hauptsaison
die Kriegöfanfare und riß die freudetrun
kene Menge ouseinander. Nun liegt irohl
der Strand öde da, und keine lockenden
Melodien werden die Tanzlustigen in den
Kurhaussaal rufen. Statt elezanter Bade
gäste landeten hier Englands Söldner,
scharen, und dann rückten die deutschen
Truppen heran, um es zu besetzen, als
einen strategisch höchst wichtigen Punkt.
Wie eine verwunschene Stadt muthet
dagez'n ?1pern an. Man geht durch
breite Straßen und kommt lilr einen
großen Markt; man hat das Gefühl, als
wandle man im Traume, und bedrüclend
legt sich einem die Stille auf die Seele,
die Stille dieser menschenleeren . Boule
Palrönen, deren Photographie uns vor
liegt, auch im Kampfe benutzt worden.
Den Beweis dafür liefert die in erbeute
ten englischen Reholvem vorgefundene
Munition. ' - -
Anaesicht; dieser Thatsachen wird e der
enalischen Regierung schwer fallen, mit der
Behauptung Glauben zu finden, daß die
Verwendung von DumTum.Geschossen
durch ihre Truppen nichts weiter als eine
Erfindung fei. ' '
f- r. o.....u..,r... r.. i.m .
iU PslBtn ruHUIuusiuyjcn wuu.
Was die Revolvermunition nbetkifft.
fa war da! gelieferte Geschoß dornt ab.
geplattet. Ich habe zum erste Male diese
Vommer .r . den jährlichen Ge echls
Übungen gesehen. .
Aus Bercmlassung des Frhr. v. x:ersner
gebe ich oben stehende fummarische Ant
wort schriftlich ab auf mündliche Fragen,
wlche er mir vorgelegt hat.
F. H. Neish LtCol.
1. Gordon HighlanderS. . ,
Torgan, 13. September 14. '
Geschrieben in meiner Gegenwart:
Frhr. v. Lersner Frhr. v. Berckheim
Lt. d. Res. Hus. Lt. d. Nes. 2.'G.
Ngi. Äs. 7 'Trag. Rgt.
Bk i meiner Gefangennahme am 27.
August in Bertriz (?) um 3 Uhr Mor.
gen! batte ich nur 3 spitze Nevolverpatro
nen im Besitz. Ich hatte mir dieselben von
einem anderen Offizier geborgt. Ich befaß
keine anderen vorne abgeplatteten Patro
nen als die mir ausgehändigten, welche ich
vergraben hatte. Ich kann mich nicht er,
innern, wo ich die Patronen vergrub, aber
es war sicherlich einige Tage vor dem Be.
ginn der Schlacht bei MonS am 23.
August. ,
F. H. Neish LtTol.
1. Gordon Highländer.
Torgau, 19. September 1S14.
' Geschrieben in meiner Gegenwart:
Frhr. d. Lersner Frhr. v. Berckheim
Lt. d. Rcs. Hus. Li. d. Res. 2. G..
Rgt. No. 7. Trag. Rzt.
In Plnmouib erhielt ich die Revolver
munition. Sie war vorne abgeplattet. Da
ich im Zweifel war. ob die Munition
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von Gstende.
vardl. die In ihrer ganzen Anlage tta?3
großstädtischem Leben und Treiben rufen.
Wie wundervoll ist die Fassade der mäch
tigen Tuchballen, die aus dem IX Jahr
hundert stammen, aus der Zeit, da Apirn
unstreitig die erste Stadt Flanderns war.
ehe noch Vrügge und Antwerpen mit ihr
rivattsiren konnten. An der Südsritr der
Tuchhallen reckt sich der viereckige Belfried
stolz empor und iiberfchaut als treuer
Wächter die ganze Stadt. Früler wurde
dort immer Lugaul gehalten, ob nicht
drohende yeindeshaufen nahten. Heute ist
das nicht mehr nöthig. Wen sollte das
kleine Städtchen mit seinen 15,00O Ein.
wohnern auch zum Angriff reizen? Und
doch wohnt noch heute hoch oben im Thurm
ein Wächter, der aber jetzt nur die Auf
gäbe bat, den städtischen Feuermelder zu
spielen. Wenn man durch die Straßen des
verschlafnen Städtchens wandelt, kommk
man an ' dem ehrwürdigen Hause der
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Xiro&fs:m$ .
V - Wft
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j völkerrechtlich einwandfrei war und keinen
bestimmten Aufschluß von meiner borge
setzten Behörde hierüber erhalten konnte,
vergrub ich meine Revolvermunition.
Vier Tage vor der Schlacht bei Mons,
woselbst ich zum ersten Male mit der
deutschen Armee zusammenstieß, verstaute
ich meinen Revolver bei meiner schweren
Bagage und habe ihn niemals wieder gt
tragen. Die mevolvermunitton war vie
selbe, wie sie mir und den anderen Offi
zieren deS Gordon Highländer Regiments
im letzten Juni zur Erleddigung deS jähr,
lichen RevolverübunFSfchikßenS auSgehan
digt worden war.'. ' ;
W. E. GordonColonel
- Gordon HighlanderS.
Ä. D. C. to th Kint?. '
Geschrieben in meiner Gegenwart:
Frhr. v. Lersner Frhr. V. Berckheim
Lt. d. Res. Hus. Lt. d. Res. 2. G.
Ägt. No. 7 Drag. Rgt.
Alk einwandfreier Zeuge hat ein hoch
angesehener schwedischer Arzt, Dr.
Ekgren, mit amtlicher Erlaubnis eine
Untersuchung angestellt und erstattete
über seine Beobachtungen an deutschen
Verwundeten folgenden Bericht:
.Zurückgekommen von der mit amt
licher Erlaubnis unternommenen kurzen
Reise, die mich von Berlin auch nach
Frankfurt a. M. und nach der Festung
Mainz führte, um in Deutschland einige
Lazarette zum Studium von Verwun
düngen zu besuchen, halte ich es für meine
unabweisbare Pflicht, zu berichten, daß
ich sowohl in den Krankenhäusern Frank
Mainz verwundete deutsche Soldaten ge
sehen habe und untersuchte, deren Ver
letzungen derartig schwer waren und deren
Wunden (mit einer kleinen sowohl Ein
schuh wie AuSschuß-Oeffnung und'ge.
wältigen ezplosionsähnlichen Zerstörung
im nJnern de Wundkanals selbst) einen
so eigenartigen Charakter trugen, daß
man mit einer an Sicherheit grenzenden
Wahrscheinlichkeit annehmen kann, es seien
in diesen Fällen stumpf gemachte und
sol"- ausgehöhlte Projektile oder söge
nannte Tum-Dum'Gcschosse völker!5
VwSy, ,
.j-&Hi... UM. CW4'A. - - .ip trMttfU ...irt..,
,W
S6'fserinnung vorbei, nd man fragt sich,
wozu wohl eine Schisserinnung .nöihlg ist
in einer Stadt, die nur dos kleine und
jetzt sogar Überwölbte . Flüchen fttli
durcbsließt. Einst ei floß hier ein brei
ter Kanal, und Hunderte von Sckiffen
legten hier an, die Waren ouS allen Welt
theilen b:ack,!en und aee,kn die köstlichen
?)perner Tuche und Spitzen eintauschten.
Da kamen aber die eelitbelgischen Auf
stände, dann als größtes Unglück die
schwere Pest des Jabre 1347, deren
Schrecken ein meislerhüftes Fceskengemijlde
in dem kleinen, schönen Naihhause festge
halten hat, unter dem kedeulsamen Titel
.Tood van Vpern". Engländer und
Genter belagerten darauf , die Stcdt; es
folgten die Bilderstürmer, die Greuel,
thaten Albas. u,d all des brachte die
Stadt on den Nemd des Unterganges.
Ihre Kraft war gebrochen, d nie erstand
sie wieder zu alter Blüthe.
widrig verwendet worden. Auf welche
Entfernung die Schüsse Abgefeuert sind,
spielt a erfahrungsgemäß eine große
Rolle. Auch ist die Frage von Ouerschüs
sen ja von einem gewiss',: Gewicht, doch
dürfte sie in' obengenanneen Fällen kaum
don größerer eBdeutung sein. DoZ mir
in einem Falle (Städtisches Krankenhaus
Frankfurt a. M.Sachcnhauftn) tzezcigte
Röntgenbild leg! auch meine: "Ansicht nach
für die deutliche Einwirkung der im In
nern der Wunde stattgifundenen Ezxlo
sion ein beredte! Zeugnis ab. Außerdem
sei erwähnt, daß eine Reibe von veiwun
beten deutschen Soldaten mir' bei der
selben Gelegenheit essen und freiwi,.t
erklärte, sie fanden auf französischen un
belgischen SchlachtscldcTn bei gesallei'.cn
Feinden und auch sonst TumTum
Geschosse, ja'rin beim nächtlichen Sturm
angriff bei Bitry schwer vcrmundctcr
LandweHrmann giebt sogar mit Be
stimmtheit an, bei Montmedy eine ganze
Kiste voll von im Allgemeinen in ver
schnürten, französisch gestempelten Packetea
Verpackten Patronen mit Dum-Tum
Geschossen gesehen zu haben. Er will auch
eine thandooll davon mitgenommen und
in, den Tornister gesteckt haben, dieser
ging ihm aber im Kampsqctümmel vcr
koren. Seine eigene. Verwundung stammt
augenscheinlich von einem DumTum
Geschosse, her. In meinem Besitz ist auch
gegenwärtig ein mir von einem anderen
Verwundeten geschenktes kleines Dum
Dum-Geschoß, das von ihm ' am 0.
ikpremver et AM aus einem austai. M;g
1 .t- f m n. J Ci
rranzocyen ssiziers yerciuegcyoii wur
de. Dieses Geschoß zeigt die gewöhnlichste
Form von TuM'Tum-Geschossen, ist
etwa 4 Zentimeter lang und hat etwa Ij
Mnkimeler uicymelier. 3 ist vorn an
ver spitze m vreiier vorm ekwa ein?
halben Zentimeter quer abgestumpft, U
terahnüch bis zu . einer Tiefe von etwa
einem Zentimeter ausgehöhlt und 'ist mit
Ausnahme der Spitze von einer Nickel
kaM umgeben. Das Geschoß trägt iitv'
L
an der Basis die gestempelten Buchstaben J
,T. E., wahrsckeinlich die Fabrilmarke, '
denn es ist sicher Fabrik- und kttne Hand.
arbeit. Den letzteren Typus, Wahlschein :
lieh mit einem Taschenmesser aemachten
Aushöhlung, habe ich -uch a.'schen. Bon
Verstümmelungen war ich nickt selbst in
der Lage, welche zu beobachten', eS wurde
mir aber von einer Reibe von Verwun
dcten erzählt, sie wüßten Fälle von wahr
scheinlich mit einem Bajonett ausgestoche
nen Augen und in einem von mir genau
ausgezeichneten Falle - von .sogar obge
schnittencn äußeren Genitalien. Diese
Wahrnehmung ist bei Neuschateau in
Belgien gemacht' worden. Es muh noch
besonders hervorgehoben werden, daß alle
diese braven Soldaten aus den-verschie
denstcn Gegenden Deutschlands von einer
geradezu bestrickenden , Glaubwürdigkeit
und biederen unerschütterlichen Ehrlichkeit
waren, die auf mich einen., vorzüglich?
Eindruck zu , machen nicht verfehlt HD
obgleich ich durch meinen Über Mährig.'n
früheren Aufenthalt in Berlin das geistig
und moralisch hochstehende deutsche Volk
kennen gelernt y?bk. Sämmtliche Solda
ten Haben sich auch von selbst angeboten, j
falls es nöthig ist, ihre Angaben durch , -
Eid zu erhärten. Die Namen der von dir (
hier kurz angegebenen Verivundeten. die j
Nummer ihres Regiments lnd Kompsg (
nie habe ich mir genau notirt und werde
mir später nach meiner baldigen Heim j
kehr nach Stockholm erlauben, dieselben )
nicht nur in der Fachpresse, sondern auch
in der dortigen Zeitung Aftonbba W .
mit näheren Angaben zu veröffentlichen.
Die
Ak kionen Untersiirbuna?
be
I ruhenden Feststellungen dieses unbedingt!
Izuverlässigen Zeugen werden, wie man
hoffen darf, wesentlich d.ni beitrsgen,
jeden Zweifler über die bö.'kkk?kchtzxid i
ticif, barbarisckie Krieas'ilbrung der F ran ,
Zzoscn undBelgis? vufzuklärm. . i'
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