i" IIglliZk Cmaj Tkkiüne JkJL-JÜJS"J!JL! IS" A TTtPi Hn s?i .HTrrTF AJBQM DMA UMilZÄ) mm- tmmtm TVÄ iW Der Luftkrieg ein Mrchen. Zleroflane im Äufklärungs. dienst. Lins unsichere 2lnzriff5w.zffe. Di Entwickelung der deutschen tuftflötte. Das Flugwesen der Feinde. Luftangriffe und die'5?aazer ??snrention. Die Taube über patU. Litt Fliegerducll. Die ausgezeichneten" Flieder. n gross Alikg wird ine Wu Poksi, j'tinen. 13 i ' haben eine Fülle Soldatenlieder, Rki trlieder, IfJotroscnlifbet: ehe tiefer JltifO u Ende tt, werden wir auch vliegerllkdkk Mbert, und gerade dies neueste Masse kommt dem Dichter aus halbem Wkge entgegen tl liegt ein, g'wiffe Poesie in dsen leichten, zierlichen Flugzeugen, die sich aufschwingen ,ur Sonne , , um aul lichte Hohe 2od lind erderven KerabiuschleudekN. Phantasten haben, ehe dieser furchtbare LZoiieikrlkg ilir Wirklichmt wurde, den lieg in den Lüften geschildert', sie haben ihr Einbildungskraft die Zügel schießen lassen, haben grauenvolle Szenen geschrte den, haben Wirkimgen vorgeahnt, die eine särmliche Revolution der modernen Krieg führung bedingen würden der große Krieg Ist gekommen und die erträumten Echrcckensszenen, die umwälzenden Wir kungen der Flugzeuge sind (vorläufig nx vigstenZ) auSzeblieben: der Lusttrieg an sich kann nach den bisherigen Erfahrungen alZ eine Utopie bezeichnet werden. Die Fachleute de! Militärslugwcsenl erklären dal damit, daß der Weltkricg für die neue Waffe zu früh gekommen sei; sie habe dal (ZntwiiklursgZstadium noch nicht überwun den. Und doch hat die Verwendung der . kJlugzeuge Im Kriege 1014 zweifellos tot ' zugliche Ergebnisse geliefert; sie haben sich im Aufklärungödicnste glänzend bewährt. Die Ausgabe des Flieger ist zu sehen, aber nicht zu kämpfen, und die erfolgreich' unternommenen Bombenwurfe sind nur Zufallserfolge gewesen. Selbst fcij Luft schiffe, die allen anderen Typen an Lei stungsfähigkeit weit überlegenen Zeppeline, find den endgültigen Beweis ihrer Vcr wendbarkeit aI4 Angriffswaffe noch schul dig geblieben der eine für die Stadt Antwerpen so folgenschwere Besuch kann nur als .Wechsel auf die Zukunft" in Be. tracht kommen; -an kann au! jenem Ve such und seinen Folgen auf die Mög lt ch leiten schUefzen, aber man kann noch nicht mit Gewißheiten rechnen, sonst wäre' dieser Besuch gerade jetzt bei der Belagerung Antwerpens in größerem Maßstabe wicderhzlt worden. Immerhin haben die Flugzeuge ihre vorläufige Aufgabe, die Ausführung von Erkundunqssahrtcn, in solch' hervor ragender Weise erfüllt, daß sogar ein mit. ten iit den Schrecken des Kriege stehender Krieo'berichiersialtkr zum Pocten wurde und , f Berichte über Fücgerstücklein" den tränen Berichterton Dergasz: .Kühne, tollkühne Nciierslüclkin, von "denen die Volkslieder wiederklingen, und deren jeder alte Ki!egsth:ilnchmcr ein ftlbsterlebies Schock zu erzählen weiß, die liebt unser Bolk. Der NuKm des Skiters manncs wird nicht verblassen," dafür hat der Husarenstreich auf Liittich gesorgt und der Uebersall der englischen Kavallerie im Biwak, von dem ein englischer Augenzucge berichtet, die Deutschen seien angekommen wie eineSturmfluih. gegen die ti kein Weh. ten gab. Aber vom eldzuze 1014 wird sich auch unsere neueste Waffe, die Flic ger, da! Anrecht auf den bunten Anek dotenkranz mit heimbringen, den da! Volk seinen Lieblingen windet. Fliegerftücklein werden volkthümlich weiden wie es nur jemals Reiterstücklein waren, und ein paar, die ich im Felde gehört habe, möchte ich jetzt schon berichten. Weit drin in Frankreich, westwärts von Longwy, trafen wir die Zeltschuppen einer deutschen Fliegerabtheilung, die sich bei den Kämpfen, in denen vom 22. bis 25. August die Armee des deutschen Krön Prinzen die Franzosen über die MaaS ge warfen hat, ganz hervorragend aukzeich nen und bewähren konnte. Flieger waren eS. die gleich in der ersten Stellung der Franzosen.! in der sie von uni am 22. August in der Linie Virion Tudun'le-Roman angegriffen wurden, ine feindliche Batterie erkundtten und sie uf der Karle so genau angeben konnten, daß die feindlichen Geschütze durch unsere .rtillerie außer Gefecht gefetzt wurden, eh sie noch dazu kamen, einen Schuß abzu geben. . Flieger waren eZ dann, die am letzten Schlachttagt feststellten, daß die gcschla gene französische Armee In regellose, Un ordnung jenseit der Maas flüchtete. Eine TagcS beobachtete ein deutscher Flieger einen französischen, der sich jen seit der MaaS den deutschen Stellungen $u nähern suchte. Gleich darauf tauchte n zweiter auf. Unser Flieger nahm so ort die Richtung nach den beiden gcgneri chcn Flugzeugen auf, um vielleicht eines abzuschneiden und zum Niedergehen zwin gen zu können. Aber kaum hatten die Franzosen den kühnen Gegner gesichtet, als sie eilig kehrt machten und nach dem In gern Frankreichs zu verschwanden. . so schnell sie die Leinwand-??lügel trugen. . Wa haben nicht die Franzosen für ein ufheknl von der Uebcrlegenheit ihrer Fliegerei gemacht. Auf keinem der Re vanche-Hetzbtlder, die in den letzten Mo Nasen vor dem Kriege in Frankreich und von dort in Elsaß-Lothringen verbreitet wurden, fehlte der oiseau de France", der französische Flieger, der Tod und Ver derben über deutsche Heere und Festungen ausschüttete. Der berüchtigte .Hansi" zeichnete keine französische Parade, ohnt die in der Luft Purzelbäume schlagenden Flieger zu vergessen. Auf einer mit staat Zichcr Unterstützung von Frankreich aul im Elsaß verbreiteten Hetzpostkarte sieht man den .Franzeesch Böjl", den franzö sischen Vogel, die Fort! von Straßburg vedrohen. während ihm die elsässischen .Bauern zujauchzen.' Was ist aus all, diesen Träumen und dieser Ruhmredigkeit geworden! Die Vom benwürfe der französischen Flieger haben uns nirgend Schaden gethan. Dagegen hat D die Aufklärungsarbeit unsere, Fliegst die Franzosen in schwerere Nöthe gebracht. IS sie selbst ahnen. Di französischen Flieger halten uS Angst vor unseren Geschossen ihren Kur 2000 Meter hoch und höher. von wo eS unmöglich Ist, sichert Beobach tungen ,ii machen. Dennoch sind bisher auf, dem in Frage kommenden Theilt deS Kriegkfchauplad'S schon fit n f französische Flieger baschssen worden, darun ter der berühmt GarroS, der einen Schuß mitten in den Motor bekam, so daß man im Lu ein Flammenmeer in den Lüften aufleuchten sah, woraus der Apparat ad stürzte wie ein Stein. Von In dagegen ist bikher noch kein einziger Flieger gefall; der einzige, der nach einem Erkundungsfluge nach Belgien vermißt wird, war noch im stände, sein Flugzeug zu verbrennen s daß cl nicht in feindliche Hände fiel. An gekratzt durch feindliches Gewchrfeuer ist schon manche unserer Flugzeuge, aber das hat seinen Flug nicht weiter oufge halten. Mit gutem Humor verpflastern die Flieger diese Schrammen, die sie dann wik eine Scheibe auf dem Schützenplatze zum ewigen Andenken mit dem Datum diese! freundschaftlichen GrußeS versehen.' . , , ) V 4; "V kir x' I l''''-AL ' j,,- S"'4 ;- 5 ' l . I . 'Kill M ? f 7 f ' t 2 'AK " V. . V -,- VA i J K f 'tfV-'. $m "A' i. V' lvv A ' C(?UPPe v DEUTSCHEN So hat sich daS deutsche Militärflug. Wesen vollauf bewährt und alle von den Fachleuten gestellten Forderungen erfüllt; die phantastischen Ansprüche der breiten Masse und der fabelnden Romanfchreiber würden allerdings enttäuscht, weil ihr Unverstand eben Unverständiges forderte. Man muß doch vor Allem bei den Leistun gen dieser jüngsten Wafse der deutschen Armee in Betracht ziehen, daß sie kaum vier Jahre alt ist. Im Oktober 1010 wußte man in Deutschland so gut wie nichts von der Fliegerei mit Flugmaschi nen; man hatte hin und wieder einmal von den Flugversuchen tollkühner Franzo sey gehört; man hatte tineS TageS sogar Gelegenheit gehabt, den Amerikaner Wright auf dem Tempelhofer Feld zu sehen und seine Höhen und Sturmflüge zu bewundern und al! eine gefährliche Spielerei zu vergessen. Dann aber wur den allerlei Gerüchte laut über geheim niSvolle Flüge, dr ein ganz unbekannter Dr. Drück auf dem Truppenübungsplätze Döberitz ausgeführt habe, und allmählich hörte man, daß Hauptmann de k Roi, ein bekannter Fuiballonführer der Luftschif ferabtheilung, unter der Leitung deS Pi tote Brunnhuber daS Fliegen auf einer Flugmaschine erlerne. Hauptmann de le Roi muß all der eigentliche Begründer deS deutschen Militärflugwesens und damit des ganzen deutschen Flugsportes serühmi werden; er ist ek gewesen, der bei der Mi litärbehörde auf Anlage eine Flugplatzes und auf Anschaffung eine! Farman-Dop peldeckerS und auf die feste Anstellung deS in Frankreich ausgebildeten Brunnhuber gedrungen hat. So ging Deutschland bei den Amerikanern und Franzosen, die da mal! die . Führung im Fliegerfport be hauptekn, in die Schule und in vier Iah ren war der Schüler der Meister deS Leh rerS geworden: Deutschland hält heute alle Fliegerrekorde, eS ist Meister im Höhen, im Distanz und im Dauerflug. Und die deutsche Militär.Luftflotte hat sich im Kriege allen Rivalen überlegen ge zeigt; während die anderen Nationen' daS Fliegen als Sport betrieben, ihre Zeit mrt nutzlosen Spielereien und fruchtlosen Ver suchen vergeudeten, hat Deutschland die Fliegerei praktisch ausgebeutet und shste matisch weiterentwickelt. Trotz der unver weiblichen Unfälle, arbeiteten de le Roi und die von ihmlauZgebildeten Kameraden unentwegt weiter der Entwicklung der Nvien Waffe. DerOcsterreichcr Jllner fand mit seiner Numpler-Taube bei de le Not verständnisvolle Aufnahme; Al batroß'Doppeldecker und Euler-Doppel decker wurden auSprobirt und in großer Anzahl gebaut, und ehe die anderen Na tionen noch eine Ahnung von dem Werthe einer Luftflotte hatte, war Deutschland bereits im Besitze einer solchen sie ha den sich alle von den Deutschen iiberslügeln lassen. Frankreich hatte diese Feld jähre lang allein behauptet. Als vor nunlnehr drei Jahren die große Bewegung durch Frankreich ging, durch Nationalsammlung dem Land eine Armee von Aeroplanen zu schenken, wurden in kurzer A:it daS Geld für etwa 400 Apparate zusammen . v f r,-.-, ,-, ...... . mi-,. wry7, i , i HAUP1MAHM P'jQS" " f 25 ' 5 M ' M Hr , "r K W - . . ,, ., . I ,1 . Cf .v. LE P""-V V ' ' . Jl.; V ;- - - " vv " V 'n 4rTf:' v. " ;: " ... x. ! yy V J;!r' ' :: ' ' ' . ; ... - NX-.' '0'f; . J ' . . iv(i- i .- .a-s " . . , J . -v JA i ' . ' j " .' ' "" i - a f I SvV'- ; r; PßlNCE. . . ;l OBOjO A ' 'i. ... '.:Jf HEINRICH .v : J!; - ,! : . -Lvon TCEUSSENVi ; VsZ T'V'IIT' "ni irffAss ex? lif yj(zUGp'lßr J '- ff f" r-sf SYregitf ' 1 : '.. 'i. II N-tTPr.-?, J TAfelSl ''V i r' & lEUTNANTvon HIDPESgl-K. ' t fci , MM ,,- u jiPf IM Mi 1rMWHWj ,.,,,,,1,',-1. . 1W,MM, m mirmi j 5x A ß V mmmmmimimmmt mmtmn H, ,,, n'i ,' ' " '1 Hn?bKITTI?SCHI(:SSEN EINES RUSSISCHEN FLUGZEUGS DURCH 0STEI2REICHISCH"UNGARISCHE TCUPPEN- ' 7 , -- 1 1 -"'" JT - - , . j-y ili l J 4. .' . m-. V v y y t 5-"-" F 1 I i s IV V I I i -i .' i il ' , r-rA V X J l'l H- t;- l Jß ' - K'-Ml ,k V'iKJJmsim- y " :sv X X ' X L. ,' .-! -t . . Vs ..".- 4 . ".... . y ! i s ' X' r 5 ' ' r .' r V - ' . : ' - 4 W i J ' N !- I' i' N' - -i - Avr 's v '-I1'- tli : . i , :-.i-.' - ' - . . 4 t V , ' : --' -I . ' .', t - -.-!; -n i :ft: " ' ' ' .1 ' X . r:t ;" -Hr-v ü ' '",r V -c- ' . ' . , "".Vj ; -v: ri VA l ' ' v''-- ' - . . i si- a tu ' ..,-' . - t ' tu i . i -1 i . -vr . ' . . . . k . , h 4N , - - ,s ; . t - - J -1 is V--' r-.. ; ... . .'. ir i ilÜ . . ' ' " . ' :- . . i ''V "i Vm"U ..' -t -J-' ' ' " 'X .?.':;, , - ?, . f t . tl" - V " ' i i. V ' . - , ' .v ' y 1 X FIIE5ERN ?tf'2as Eiser? ERHALTEN" HABEN. -f gebracht. Schon gleich zu Anfang jedoch wurden, und zwar ouS den Kreisen der Militärflieger, Stimmen laut, die sich über den wahllosen und in dielen Fällen unzweckmäßigen Ankauf von allen mög lichen Modellen beschwerten. Diesen Fach leuten wurde kein Gehör geschenkt, und die Folge war, daß zahlreiche Apparate überhaupt nie benutzt wurden weil die Flieger sich weigerten, auf ihnen zu flie gen. WaS die englische Flugindustrie betrifft, so ist sie mehr a?S dürftig und vollkom men unter französischem Einfluß. Eng land besitzt wenige ausgebildete Flieger, die Mehrzahl davon sind auS der Blöriot schen Fliegerschule in Hendon bei London hervorgegangen und fliegen naturgemäß nur auf Apparten dieser Firma. ' Beson dere Aufmerksamkeit jedoch wandte die englische Admiralität dem Wasserflugzeug zu. So sind im Etat für 1O14 1915 für diesen Posten rund 17 Millionen Mark vorgesehen, die gleichfalls dazu die nen sollten, zahlreiche Flngzeugstützpunlte an der Süd und OstkÜfte zu schaffen. Rußland hat seine Luftschiffahrt um drei Stützpunkte konzentrirt: Sebastopol, St. Petersburg und'Libau. (Dieser letz teit Stützpunkt dürfte nach dem Besuch der .AugSburg" wohl nicht mehr in Frage kommen.) ' Di Apparate sind durchweg ftauzösische Typen und auch in Frankreich gebaut. Nur i n russischer Konstrukteur, SikorSki, hat Erfolg gehabt mit dem Bau der großen Luftomnibusse", die infolge ihrer ungeheuren Abmessungen auch eine sehr bedeutende Tragfähigkeit besitzen. SikorSki baut jetzt im Auftrag der ruf sischen Marine ein große Wasserflugzeug, da! mit vier GnSmeMotoren von je IM Pferdestärken ausgerüstet werden soll. Der Aktualität halber soll nur erwähnt wer den, daß daS russische Marineministerium zum 1.14. August einen Wettbewerb für den Bau von Hydroplanen ausgeschrieben hatte, der wohl jetzt. ,in'S Wasser gefal len" sein dürfte. Belgien ist, wie bei dem Landkrieg, auch bei dem Luftkrieg bereit! in den er sten vier Wochen deS Krieges ausgeschaltet worden, und so behauptet sich Deutsch' land in der Lust unbestritten als Herr und Sieger. Bereit! zu Beginn des Krieges trat eine gewisse Verschiedenheit in der Bcr Wendung der Flugzeuge auf deutscher und französischer Seite ein. Die französischen Flieger wurden während deS deutschen Aufmärsche weit in daS Innere deS Lan deS bis Frankfurt, Mainz, Nürnberg u. f. w. vorgetrieben, mit der Aufgabe, durch Zerstörung von Brücken und Bahnhöfen den deutschen A u f m a r s ch z u st ö r e n, Die Ueberweisung einer derartigen Auf gäbe an die Fliegertruppe endete mit ei nem völligen Mißerfolg, führte dagegen zu empfindlichen Verlusten für die Fran zosen, da eine ganze Anzahl franzosiscZer Flieger bereits zu Anfang deS Kriege? herunter geschossen wurden. Die Deut schen dagegen , hielten ihre Flugeuge bis Zum Beginn deS eigentlichen FeldziuzeS zusammen und seilen sie erst dann zur , -r-r . , J '''r m'"ti . i VVJ KßEUZ o Erfüllung der Hauptaufgabe, nämlich zu reinen Erku-ndungszwecken ein. WaS daS verwendete Motorcnmatcrial anbetrifft, so hat sich der durch Wasser gekühlte Mercedesmotor in Verbindung mit Doppeldecker al'daS praktischste KriegSinstrument erwiesen. Seine Ge sckMiindigkeit genügt vollkommen, und ein bekannter Fliegeroffizier bemerkte ga5 richtig, daß ein guter Flieger in einer Stund mehr sehe, al! eine Armee in drei Tagen verarbeiten kann. Vor allem hat der wassergekühlte Motor den großen Vor theil sparsamen BetriebSstoffverbraucheS, und gewährt im Verein mit dem Doppel decker die Möglichkeit, eine bedeutend grö ßere Nutzlast mitzuführen, als dies den Franzosen bei ihrem mit Vorliebe ver wendeten Eindeckern möglch ist. Auch die Beigabe geschulter BcobachtuncSoffiziere hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen. Die französischen Flugzeuge sind, so weit eS bekannt geworden ist, stets nur von einem Fliegeroffizier und dessen Mechaniker he seht, wobei der Flicgeroffizier zugleich als Flugzeugführer fungirt. ES ist vielfach aufgefallen, daß die Franzosen meist sehr hoch flogen, wodurch naturgemäß die Beobachtung eingeschränkt wmde. Immer hin haben die französischen Flieger auch stet ihre Pflicht gethan, und zwar mit gutem Erfolgt. So fand man vor tinigen Tagen bei einem' bei Nancy herunterge schössenen französischen Flieger eine Met dung vor, die recht zutreffend Angaben über Stärke und Art der gegenüberstehen den deutschen Kfte enthielt. : Nachdem der .deutsche Aufmarsch voll zogen war, benutzte man einen Theil der Aeroplanflott zur Beunruhigung deS Gegners weit hinter der Fco.lt. Deutsche Flieger tauchten bald hier, bald dort über den französischen Städten Im Herzen dcS Landes und über den befischen Küsten städten auf. Ostende, . Brügge. Ghent, Versailles und ganz besonder! Paritz er hielten Besuche von deutschen Fliegern. In Paris zäljltcn diese Bruche bald-zu den täglichen Ereignissen, und die Pariser nahmen sie mit dem ihnen eigenen Leicht sinn hin, obschon fast jeder. Xiiti Besuche von Bombengrüßen begleitet war. die je deSmal 'Opfer an Menschen und Eigen thum forderten. Ter Correspondent deZ Coniert dclla Sera" beschreibt das tägliche Schauspiel der deutschen Flüge über Paris" in recht anschaulicher Weisc: Die deutschen Fli ger, deren außerordentliche Kühnheit man bewundern müßte, wenn ihre mörderischen Waffen nicht, gegen da KriegSrecht und anschliche Gesetze. Opftr besonders unter den Unschuldigen, unter Frauen und Kin der forderten (?), haben auch heute Abend bei Sonnenuntergang ihren ge wohnten Flug über der Hauptstadt aus geführt. EZ war ein theatralisches Schauspiel, daS eine halbe Stunde lang in der Bevölkerung das lebhafttste In teresse erweckte. Ich war in meinem Bu reau, als ich um 1 Uhr plötzlich ein leb hastes Gewehrseucr hörte. Ich trat hin auS auf den Balkon, um in die Luft zu selzcn, wie eS alle die anderen thaten, .die : i VW '.. , 'KB km , , -J BZ'Jff5?jfil fc'-- ::ointttiits!tbi. .IseA. . BOMBEN WERFENDE FLIEGEN sich auS den Fenstern herausbeugten oder von der Straße heraufsahen. Der Him mcl war von wunderbarer Klarheit. In ptt Höhe schwebte wie ein Falke, vom Norden kommend, ein deutsches Flugzeug, eine Taube. Die Maschine trägt den Na men einer Taube, aber in Wirklichkeit die tet sie mit den gekrümmten Flügeln und dem fächerförmigen Schwanz von fern eine höchst seltsame Aehnlichkeit mit einem Riesenfalken. Da kreiste die Maschine langsam über der Stadt, welche die Wiege der Flugkunst war, als wollte sie diese JUUUI VlVll . jjll llUVUl iuuiu - uu.t man leicht alle Bewegungen der nk d Kl5wn,,z nl,rsck,iden. Vom ftDii irnim ftji-M.i' i3 IrtrtH äußersten Ende eine! Flügels hängt eine Flagge herab. In dem Augenblick, in dem sie über den mi Neugierigen gefüll ten Opernplatz fahrt, ist sie vielleicht 1000 Meter hoch. Sie wendet sich gegen die Seine, aber plötzlich ändert sie den Kurö, als ob sie eine Gefahr bemerkt hätte, um sich nach Nordwesten zu wenden und auf 2000 Meter zu steigen. So kommt sie wieder über dal Börsenviertel und gegen den Nordbahnhof, die Linie der Boule vardS überschneidend. ' Jetzt sehen wir sie senkrecht über unsern Köpfen. Inzwischen prasselt von allen Seiten daS Gewehr feueri'alle Schildwachen auf den Dächern geben Feuer und man glaubt auch dai charakteristische Knattern der Maschine, gtwehre zu unterscheiden. Selbst von der Straße her feuert man.- Zwei englische Soldaten, die ruhig einherschlendern, fassen daS Gewehr und schießen gegen da! feindliche Flugzeug. Die Meng klatscht ihnen Beifall, als ob sie in'I Schwarze getroffen hätten, und sie lächeln selig. ES sind sicher Hunderte von Schüssen, die in die Luft abgefeuert werden. Die Leute auf der Straße, in Gruppen zusammen stehend, unter denen eine Bombe ein Blut bad hervorrufen könnte, bleiben eine halbe Stunde mit der Nase in die Luft und l-warten auf dieInkunft eineö französischen Flugzeugs, das den Femd verfolgen soll. An manchen Stellen ist daS Gedränge fo groß, daß die Polizisten dazwischen tre ten müssen, um den Verkehr zu regeln. Die widersprechendsten Gerüchte werden laut. Drei französische Flugmaschinen sollen die deutsche verfolgt und schlichlich getroffen haben, sodah sie auf dem Platze der Re publik niederfiel. Andere wollen wissen, daß da! Flugzeug von einer Zollwache ge troffen und in einer Vorstadt niedergefal len wäre. lDa! stimmt nicht, wie über Haupt noch kein Flugzeug-.von den Fran zosen zur Strecke gebracht wurde. Anm. d. Red.) Die einen behaupten, daß kein Schaden angerichtet wäre, die anderen ver sichern, daß der deutsche Flieger mehrere Bomben in der Nahe der Madeleinekirche geworfen hätte und einige Opfer gefallen wären. Erst im letzten Augenblick wird von unterrichteter Seite gemeldet, daß seinige Bomben in die Seine und andere beim Trocaderoplatz gefallen waren, uie miß sind diese Besuche in der Luft nicht angenehm, aber die. Neugier ist so leb bait. daß daS Publikum, statt sich in die Hausthore z flüchten, auf die Mitte di Platze eilt, um besser zu seyen. Diese Jliegerbcsuche verstoßen nach An ficht deZ italienischen Korrespondenten gegen daS KriegSrecht und menschliche Ge setze. DaS ist ein Irrthum. Gegen menschliche Gesetze verstößt jeder Krieg, und doch wird eS Kriege geben, solange eS Nationen giebt. Gegen das KriegSrecht soll wohl heißen: Haager Konvention verstößt der Luftkrieg erst recht nicht. Auf der ersten FricdnSkonferenz , im Jahre. 1899 wurde ein internationales Uebereinkommen angenommen, durch dal di Mächte sich für einen Zeitraum von 6 Jahren zur Jnnehaltung deS Verbots ver pflichteten, -Projektile und Sprengstoffe aus Ballons oder auf eine andere neue Methode niederzuwerfen. Die Frist für die Gültigkeit dieser Be stimmung war also abgelaufen, als im Jahre ISO? die zweite Haager Konferenz einberufen wurde. ES wurde der Versuch v r w em" t ff l Bestimmung zu veranlassen: aber daS ge lang nicht, da mehrere der Großmächte, die inzwischen bedeutende Anstrengungen gemacht hatten, um sich eine Luftflotte an zufchaffen, auf ein solches Uebereinkom men nicht eingehen wollten. Unterzeichnet wurde eS unter anderem von Belgien, Großbritannien, den Niederlanden und Norwegen. Abgelehnt wurde e! da gegen von Deutschland, Frankreich, Rußland, Schweden und Dänemark. Für diese Mächte ist da Auswerfen von Pro jektilen und Sprengstoffen auS Ballon! und Luftschiffen den gleichen Regeln UN tstworfen wie ein Bombardement. DaS LölkerrechiZinstitut hat in mehreren Sessionen einen Entwurf zur Regelung de! Luftkrieges erörtert, und die Ange legenheit sollte in der nächsten Haag Konferenz auf di Tagesordnung gestellt weiden. Auch kn der interparlamentari fch.cn Union hat eine Erörterung der Frage stattgefunden. Die Annahm bindender internationaler Bestimmungen hierüber wird jedoch auf groß Schwierigkeiten stoßen. Deutschland hat daS Abkommen nicht unterzeichnet und hat nun da! volle Recht die. neue Waffe in weitgehendstem Maße auszunützen; Großbritannien hat den Bertrag unterzeichnet und man darf sicher fein, daß eS trotz Unterschrift und Wort die wenigen Flugzeuge und Luftschiffe, die es besitzt, ohne Bedenken benutzen wird. Daß diese Ausflüge" der Aeroplane sehr gefahrvoll sind, kann sich der Laie wohl denken; wie gefahrvoll sie sind. daS muß er sich von einem Flieger erzählen lassen. Der Flieger-Unteroffizier Wer ner, der als der erste deutsche Flieger über Paris erschien, hat sich über seine Luft abenteuer geäußert: r- - Ich hatte den Auftrag bekommen, die Stellungen der englisch - französischen Trupven nach der englischen Niederlage bei MonS festzustellen. Leutnant Düsfing ging als Beobachter mit. Wir. flogen zu erst in südlicher Richtung die Hauptstraße nach Paris entlang, die durch einen präch tigen Wald führt, in dem etwa 40,000 Einwohner auS dieser Gegend Zuflucht gesucht haben. Nach einem etwa einstün digen Fluge, bei dem wir feststellen konn ten, daß die Engländer sich zurückzogen wir sahen noch etwa 100 verlassene AutoS, nicht allzu entfernt von der Stelle, wo die französische Artillerie gemeinsam mit der engliscben Infanterie eine neue Stellung einnahm , machte Lcutn. Düfsm eine Skizze, und wir kehrten um. ' In diesem Augenblick erblickte ich etwa 300 Meier über mir einen Bristol Doppeldecker, der unS v e r fd l g t e. Wir befanden uns etwa in 1600 Meter Höhe. Da mein Eindecker ine geringere Schnel ligkeit besah als der Bristol, holte er unS bald ein. Vergeben! machte ich den Vcr such, über dencind zu kommen; eS gc lang mir aber nicht. Im Gegentheil, der, Bristol hielt sich immer genau über uns. Mein Gott, wann wird die Bombe, die wir jeden Augenblick erwarteten, auf uns ejnschlagen! Der Doppeldecker ließ sich weiter und weiter herab und war noch kaum 150 Meter über unS. Wir hatte daS Gefühl, daS ein Vogel haben muß, wenn der Falk über ihm schwebt. Wir glaubten, daß der Feind näher herankam, um ein sichere! Ziel für seine Bombe zu haben. Wir zogen unsere Rcpetierpistolcn und begannen zu schießen. ES war unS inzwischen glücklicherweise klar geworden, daß der Engländer keine Bomben besaß oder daß er sie nicht vorn auS seinem Flugzeug werfen konnte, da Motor und Propeller vorn angebracht waren. ES war ein entsetzlich aufregender Mo ment. Der Zweidecker war noch weiter ge sunken, und jetzt begann daS Gefecht auf beiden Seiten. Beobachter und Füh rer de! Doppeldeckers eröffneten. !he Feuer, alF wir in gleicher Höhe in etwa 150 Mc ter Abstand flogen. Offenbar hatten sie nur Pistolen und wagten nicht, näher zu , kommen, auS Angst, daß wir unserseits mit Bomben werfen könnten. Minute auf Minute verlief. ES schienen uns Stunden. Ich hatte da! Gefühl, daß mein Maschine ermattete, .und glaubte jede Augenblick, mein Ende sei gekom men. Da! dauerte eine halbe Stunde. Dann stieß mich Leutn. Dllssing an die Schulter und zeigte mir, etwa 300 Meter höher, einen kleinen französifchen Blsciot der in rasender Fahrt heransauste,' um dem Bristol-Doppeldecker bcizustehen. ' In Kreisen fuhr er um unS herum, und die Kugeln Pfiffen uns um die Ohren. Aber da hörten wir plötzlich durch daS Knattern dcS MotorS Kanonenschüsse. Wir aren über den deutschen Truppen angelangt, die den Bristol und Blöriot be schössen." Wir werden noch manches Stücklein , von den Luftulanen zu hören bekommen, denn Werner ist nur einer von Vielen,, aber Werner ist typisch für die -deutschen Flieger: tapfer, tollkühn, verwegen und pflichttreu ist jeder einzige von ihnen. Da für giebt eZ greifbare Beweise: Hclmuth Hirth, der Distanzrekordhaltcr, hat daS eiserne Kreuz erhalten und wurde zum Leutnant befördert: wegen hervorragen der Dienste im AufklärunflSdicnste". Karl -Jngold, ein anderer Rckordbrecher, hat eiserne Kreuz erhalten: für einen unter außerordentlich gefährlichen Umständen unternommenen Fernflug. Flicger-Obcr leutnant Erich Leonhardt (2. bad. Gren. Reg. Kaiser Wilhelm 110) hat das .eiserne Kreuz erhalten: wurde von fcindüchen Fliegern beschossen, doch gelang es ibm, trotz einer Schußwunde, feinen Begleiter und sich in tollkühnem Fluge in Sicherheit zu bringen. Die Fliegcrofsizicre Georg Götz, Franz Hailcr, Erich Scheuermann, Franz Zcno Ticmer und Peter sind all -mit dem eisernen Kreuz belohnt worden. Sie können von Heldenthaten berichten... und ch der Krieg noch zu Ende scin wird dürfte auch die jüngste Waffe ihre Sänger haben. Mit Recht, denn sie steht den anderen in Nichts nach. ,