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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 17, 1914)
f t' ft J ( l r ''tvxmWXXtä V0 A. . Ts 1 0 ösNhen nöen ö 3aume KMSMS s GVSM!5 NN r brI Ü r r. ttt Ncichdkanzle, an den Deutsch merikanischen Wirlhschasiovcrband. Aitl!'.L tu in Viil'm otsrhatttrifn A,ltschus,sijjg de Tulsch'Amklikani schen Wirihschoftiverbandk sandte fest Verband an den lReuljfiJartjlet ein Ttlt gramm, in lern et ihm tauen Kenntnil gab, daß In dieser Sitzung untet littnii thiger begeistertet stimmung bet Wunsch bet Rutschen Elpor. .Industrie zum Au druck gebracht worden sei. den aufzwun innen Krieg durchzuführen und durchzu hatten bi zur endgültigen Niederringung der Gegner. Tarauf ist dem Deutsch Amerikanischen Wirlhschftjoerband vom Reichbkanzlek ein Antmort.Telegramm ,," gegangen, In dem l u. a. heisit: Dcr zäh nationale Zöillk, den mir die Kundgebung del Drutsch'Amerlkanischen 22irthschas!sverbande bestätigt, ist die Besinnung, welche da Schicksal von allen Iheilen unsere Volke fordert. Nur so kann da deutsche Volk dcr ungeheuren Ausgabe gerecht werden, vor die e gestellt ist, und in unerschütterlich Einigkeit stärker und größer au diesem Kampf hervorgehen. Nkichzkanzler v. DethmanN'Hollwez." Tie Aufstellung der Verlustlisten. TI Central Nachweis bureau de Kriegsministerium wird mit Anfragen liberhäust, die zu beantworten e nicht in der Lage Ist. ß sei daher auf folgende hingewiesen: 20 Material fiir die Au, fünfte übet Angehörige de Heere dienen dem Nachweisbureail allein die Verlust listen, die e von den Truppenteilen er hält, und die Rapporte der Lazarethe. Da die Verlustlisten sogleich nach ihrem Ein gang veröffentlicht' werden und in den Lazarethrapporten die Namen der von den ,Truppen al verwundet Gemeldeten na t',rgemäh noch später eingehen, ist e! klar, daß man frühesten damit rechnen kann, über einen Angehörigen eine Auskunft zu erhalten, wenn man seinen Namen in einer Verlustliste gefunden hak. Die manchmal laut werdende Ansicht, daß die Vnöffent lichung von Verlustlisten vom Kriegsmini sterium au irgend welchen Gründen zu rllck geh alten würde, ist durchaus 1 1 1 g. Jcde von der Truppe eingehende ' Verlustliste wird so schnell wie möglich veröffentlicht. Wenn jetzt erst Verlust? veröffentlicht werden, die wochenlang zu rilckliegen, so liegt das daran, daß die Truppen während der fortdauernden Kämpfe und der Ztiesenmärsche der ersten vier Wochen des Kriege eben keine $cit gefunden haben, Verlustlisten aufzustellen. . Tie Prächtige Bayern. In dem Feldpostbrief eines höheren - riichtbayerischkn Offiziers, dessen Truppen theil mit Bayern gemeinsam kämpft, heißt ti: .Jetzt herrscht hier nlii eine Stimme, daß die Bayern die prächtigsten Soldaten sind und nebenbei auch noch die besten Ka weraden der Welt. Es ist für uns ein Glück und ein ganz besonderer Vorzug, mit diesen Prachtmenschen, denen keine Entbehrung zu groß und kein Feind zu stark ist, in nn Armee zu stehen. Wir haben sie gesehen nach hartem Kamps mit entsetzlichen Verlusten, nach langen Mär schen bei glühender Sonnenhitze, beim Vorbeimarsch zur Schlacht und beim Zu rllckgehen in den ersten bedrückenden Ta gen immer dieselbe Begeisterung, der selbe Opfermuth und vor allem auch das selbe Vertrauen in die Führung... Ich habe nie für möglich geholten, daß auch unter den Soldaten eine so brennende Gier hurn Kampf vorhanden sein könnte... Jedenfalls kann sich da deutsche Vater land zu einem solchen gesunden und kraft protzenden Volk beglückwünschen... . Ter Schlachtenmaler deg Kaisers. Buk Miinsck dk Kaiser bat K& der bekannte Schlachtenmaler Theodor Rocholl in Düsseldorf nach dem Kriegsschauplatz ieaeben. um dort für die fierffcllunfl von Schlachtenbildern Studien zu machen. Der Künstler, dcr auch dem Kriege in China sowie dem griechisch-türkiscken Kriege und dem Balkankriege als Schlachtenmaler -igewohnt hat und viele Ereignisse auf ittiger Wahlstatt im Bilde festhielt. kxtt einem Jnfanterie-Regiment zuge theilt und hat bereit eine Anzahl werth voller Entwürfe zu Kriegsgemälde ge schaffen. Warnung für Lcbensmittelwuchcrer. In dcr Hessischen Landekzeitung" fin dct sich nachstehende Mittheilung au Frankfurt- a. M.: Aus Anordnung de Generalkommandos des 18. Armeekorps wurde bei dem Landwirth Wilhelm Schultheis, Gutleuthof, das gesammte Kartoffcllagcr beschlagnahmt und versie gelt, weil er Wuchcrpreise für die Kar toffcln verlangt hat. SchultheiS forderte für den Zentner Kartoffeln im Großver kauf 6.50 Mark. Der Vorstand dcr Ver einigung Frankfurter Fruchtmarkt hat den Preis für den Zentner im Großen auf 4 bis 4.50 Mark, im Einzelderkauf mit 1 bi 6 Pfennig ha Pfund alS 014 ichcnd Flachtet, zumal in diesem tS( ,tt'mt gute und reichliche Kartoffel etnte zu erwarten ist. . ' Brief eineZ Kameraden. 1 An den in Fhtenau bei Berlin leben, dcn Vater eines gefallenen Kameraden hat dessen' nächster Kainpfgenr" folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr' Lassen Sie nuch als Unbekannte: die Feder ergreifen, um Ihnen über die Hel denihat Ihres Herrn Sohne! zu berichten. . Am 23. August kam die 11. Kompagnie deS . . NcskiveJnfanterie'Regls. zum er, stcnmal ins Feuer. Es galt die Erstllr mung eines Plateaus bei Eppingheim. Unser HauMann siel alZ einet der ersten schwer verwund. Um so stürmischer suchten die Zugführer ihr, Leute vorwärt zu drängen; doch bald sielen auch Leu, nant Gl., von drei Kugcln getrojien, und Ihr theurer Cohn. den ein Schuf in rechte Augc darniederstreckte. Fr hat seine Leute heldenmütig vorqisührt, weilte et noch unter un, so würde da Eiserne Kreuz sein Lohn sein. Nun ruht er unter schlichtem Kreuze im Heldengrabe, tief be trauert von Leuten und Kameraden, die ihn äußerst hoch schätzten." . Ich hatt' einen Kameraden. Au einem Feldpost, Brief: .Wir sind noch immer hier, aber wir dringen darauf, wieder in Feld zu kommen. , flach den letzten grotzen Erfolgen find unftre Mn ziere besonder gut mit un; e geht nur och der .Kamerad". Unser Hauptmann hat seine letzte Löhnung, 400 Mark, arme ren Kameraden und ihren Frauen zur Verfügung gestellt. Ueberhaupt: Hafen arbeitet, Knecht, Kaufmann, Gelehrter, Doktor da ist alle gleich, und da macbt da Leben so angenehm. E ist deutsche Einigkeit." Der Krieg in der Ob. Unter den sechshundert Angestellten des Teutschen Opernhause,zu Charlottenburz ist eine eigenartige Beivegung gegen die Ausländer unter ihren Mitgliedern ent standen. In einer Versammlung erklärten sämmtliche Angestellte in völliger Ein mllthigkeit. mit denjenigen Mitgliedern deS Institut, deren Angehörige gegen Deutsch land im Felde kämpfen, nicht weiter zu sammenfpielcn zu wollen. Von diesem Beschluß wurde Herr Direktor Hartmann in Nenntni gesetzt und ihm die Wahl ge stellt, ob er dem patriotischen Drängen sei ner Angestellten nachgeben oder e auf die Schließung de Deutschen Opernhausek ankommen lassen wolle. Der patriotische Unwille de Personal richtet sich gegen sechs russische Mitglieder de Ensembles, in erster Reihe gegen den Kapellmeister Waghalter, einige Damen de Chor usw. Direktor Hartmann wird wohl dem Ver langen seiner vaterländisch gesinnten Mit glieder nachgeben. . ' Q'm Heldenstiiiklkin. Ein vre" Äscher Iägcroffiziek, dcr in einer Berliner Privatklinik liegt, aber zum Glück schon auf dem Wege zur Genesung ist. hat sich folgende Heldenstückchen ge leistet: In einem Grenzgefecht gegen die" Russen hatte er einen Schuß durch die Lunge' und einen durch den Oberschenkel erhaltene Hilslo wurde er von dcn Russen mitgeschleppt und im Lazareth eine! russi schen Grenzstädtchink untergebracht, übn gen gut behandelt. Auf seinem Kranken lager vernahm er plötzlich, daß deutsche Truppen durchmarschierten. Sofort ver ließ er trotz seiner Verwundung, wie er war, sein Lager, schleppte sich auf die Straße, erreichte dcn Zug und kam aus einer Protze wieder nach Deutschland zu rück. Er hofft, bald wieder vor den Feind zu kommen. ' Die Eisenbahner. AuS einem Kriegsbericht: .Hier oben auf der Zitadelle von Moni mödy konnten wir dcr Arbeit unserer Pio niere und Eisenbahner zuschauen; die durch die Sprengung de Tunnels der Mont mdy von Osten nach Westen durchqueren den Eisenbahn nothwendig gewordene Er bauung einer Umgehungsbahn war im flotten Worschreiten. Auf der ganzen Strecke Leute vertheilt, die emsig ihre im Frieden erworbenen Fertigkeiten, flink und sauber eine Eisenbahn zu bauen, anwen den konnten. Daß zu diesem Zwecke ein paar Häuser in der Stadt selbst regelrecht mit der Spitzhacke abgetragen wurden, die dem geplanten Bahnbau im Wege standen, war da erste, wa wir nach Verlassen der Zitadelle feststellen konnten. Der ge sprengte Tunnel selbst bot da Lberra schendste Bild, ein hoher Abhang gelber Sandmassen begrub den ehemaligen Kunst bau. die dabei mit zerstörte Wasserleitung ließ an einer Stelle da Wasser wie eine kleine Quelle aus den Sandmassen hervor quellen. Der ganze Abhang aber war be lebt von etwa 100 bi 150 Mann gefan gener Franzosen, die, mit Hemd und rother Hose bekleidet, unter Aufsicht bewaffneter Landwehrleute den Tunnel wieder frei legen mußten. Und wie flink geht daS alles, und wie ausgezeichnet klappt e, trotz dem e nicht den Instanzenweg gegangen ist! Wieviel Zeit würde fo im Frieden allein die Ausarbeitung der UmgehungS bahn erfordert haben! ES ist ja vielleicht auch denkbar, daß eine bessere Linie nach langen Feststellungen gefunden werden würde. Aber die beste ist im Kriege die, die sofort fertig ist." '"? Schwedische Sympathien. AuS Schweden hat eine Hamburg Firma folgenden Brief eines dortigen schwedischen Geschäftsfreundes erhalten: Herzlichen Dank für Deinen freundli chen Brief. Fortwährend sind meine Ge danken bet Euch, und bin ich gierig auf alle guten Meldungen vom Krieg, die Eure stolze Armee jetzt und auch in Zukunft bei der ganzen zivilisierten Welt bewunde rungswllrdig und achtunggebietend daste hen läßt. Mögen die segensreichen Fort schritte und Siege fo weitergehen überall da, wo sie kämpft zum Wohle der ganzen Welt. So denke ich, und bin überzeugt, daß ich da ganze schwedische Voll hinter mir habe, wenn auch wohl einige da sind, die gern ander wollten; aber die sind machtlo to' unserm guten, schönen und lieben Land.' ' ' Zu Familiennachrichten: Die Tante von Essen ist in Antwerpen angekommen und wurde stürmisch begrüßt. - , . - ' V , r r ' ...fr'', y ji. m 1 ' -r - ' j.1 f ',.A4'- - . - .. . - torv- c 7, , k ( . ff..- WH Mrj-.. - , i w . 7 r 4 i V :V-f 7,;.?, ' ' : 9. 1 vv r :V- ' r ' t, v. X " "v- sit..j. ; is;VÄVf.' l r,yr iwn ' V L ' t , rX Mv I C, , . .V ..- K Jrx . . -LA?k c.v- r' ' , . ! ' r f Ö J. , -r . v., 4t,: ,1 j,: J '" ; ; . V ' ; .'iVl.w 7-- :v ' ;:; V - - v . - f-r' sV j,ä , t , dpi- s ji ''-r -V- li - 'S-' ' s ' ' "r -i itif i: Jfr V.; iyyf-f.. ' c- --"Iv-UV" -v. ;v . ..! 'vvA v v ' 'HAIi,:l ' . . "t. . ' , ! ' ' .i, ' : . 'v , . ? i. . ' - i, . , ;, ' ' -:?-; . AWÜrW'' II Js , S : v 1 .-T . ..' '-.. .V( -f. ffi-tA, JJrr . i' '' "2-(, : r'Z? -fc'- w&V -:- P' AKf -virfV fet-r:': iip- w1' & S-QM' m WPMk kf$r 1 r 5 . ' j" 'V"4 v- f.-Ay)f---lA'V y?jZUiC' a 'rHS. s l - - srt'f:r-' i'ik n a - v 'V. ' y, SvfJU' - -i-Jy rif : -srJ jü ' - A' h 1 'tW ioW. ". vi -t? Jr i - r , r yS- & 1 IkA u F - . jrfjJZ -4'9((f ) HU X4;f r . &. 4 , L u-'Jy'-i.r7' vc..'v-ivy y-y: :. 71 a " - ),fiiJJ?f . Fliehende Kosaken in masurischen Wäldern. - i ' . r iu'" . l '-l.'.' v.'s- , ; - .. .-f , . Frauen als Kömpsciide. Mitglieder der ruthenischen Freiwilli genLegion, die in Budapest weilten, er zählten, daß die Legion bereits 15,000 Mitglieder, meist Sozialisten, zähle. Bei der Legion befänden sich auch Frauen, die die Erlaubnis erhielten, in Männerklcidern den Feldzug mitzumachen. Die Bürger garde, die den Ersatz sür Landsturmmän ner in Stärke von 8000 Mann bilden soll, war nach dem dritten Tag nach der Auf forderung zur freiwilligen Anmeldung na hezu vollständig. 25 kürzlich den Russen abgenommene Geschütze wurden im Tri umph durch die Straßen Budapests führt. . Eine zeitgemäße Zurechtweisung. Dcr Regierungspräsident zu Minden giebt Folgkndes bekannt: Es ist vorgekommen, daß eine Firma zahlreiche deutsche Arbeiter entlassen hat, dagegen belgische Arbeiter weiter beschaf tigt. Dies Verfahren ist. wenn nicht zwin gende Gründe es ausnahmsweise noth wendig machen, bei Angehörigen der mit Deutschland Krieg führenden Völker ver werflich. Ich werde deshalb in solchen Fällen die Handlungsweise der Firmen durch Bekanntmachung ihrer und ihrer Leiter Namen dem öffentlichen Urtheil unterbreiten." - . Wetterle dcr BcrrSthcr. Der , .Elsässer" veröffentlicht folgende Erklärung: .Beim Bekanntwerden der ersten Bruch stücke eines Leitartikels im Echo de Paris' vom 2L August d. I.. unterzeich net von dem bisherigen Abgeordneten Wetterlö, war ich geneigt, an eine Mysti fikation zu glauben. Ich hielt es für ausgeschlossen, daß ein deutscher Abgeord neter zum Ueberläufer, zum Verräth seine Volkes werden könne. Auch Herrn Wetterlö hielt ich trotz allem einer solchen Handlungsweise nicht für fähig. Ich sehe mich jetzt schmerzlich enttäuscht. Es dürfte keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der betreffende Artikel seiner Feder ent stammt. Herr Wetterlö hat damit in geradezu verbrecherischer Weise dem Pro gramm der Elsah-Lothringischen Z:n trumspartei zuwidergehandelt. Herr Wet terlö hat sich damit des schärfsten Ver brechens schuldig gemacht gegen die vor &4 K t h ; f r - ,t ,jc; 5 ' ' 0 ' . ' 7 , ' ' ' Jr ' ' " . 4 ; " i f f ' ' s . t ',".,:, v-- 7 ' 4 ' : . ' , ' m - ,A' - " ' , - T s , J Militiir-FeldbMofcn der öfterreichisH-ungarifchen Armee. ' "! '. "Vt ' 4r V - n , ' M ' 1 ' - . t ',. ' , v :f .. 4 - 4 ' 's. zwei Jahren der Fraktion des Landtags bestimmt abgegebenen Versprechungen. Der Verwerflichkeit seines Handelns scheint er sich bewußt gewesen zu sein; bezeichnet er sich doch selbst als ehe m a l i g e r Abgeordneter. Damit giebt er zu erkennen, daß er sich nicht mehr al Mitglied unserer Partei, nicht mehr als Vertreter seiner Wählerschaft betrachtet, welche die Prinzipien der Elsaß-Lothrin zischen Zentrumspartei zu den ihrigen gemacht hat. Indem Herr Wetters jede Gemeinschaft ?u Volk und Fraktion selbst gelöst, hat er sie der Nothwendigkeit ent hoben, ihn als unwürdig auSzustoßen. K. Hauß, Vorsitzender der Zentrumsfraktion de Landtages." . . ; Jiidische Feldgeistliche. Der Ausschuß de Verbandes der deut schen Juden theilt folgendes mit: Den an daS Militärkabinett und die Kriegsmini sterien gerichteten Anträgen deS DerbandcS der deutschen Juden auch die Freie Ver einigung für die Interessen des orthodozen JudenthumS war in dieser Richtung thä tig , daß Rabbiner als Feldgeistliche zu den Truppen entsandt werden, damit den religiösen Bedürfnissen auch der jüdischen Heeresangchörigcn im Felde Rechnung ge tragen werden könne, dürfte entsprochen werden: es wird der Erlaß einer Vcrfü gung erwartet, auf Grund deren Rabbiner auS verschiedenen dem preußisch Kon tingent zugehörigen Landestheilen als Feldgeistliche thätig sein werden, und die bayerische Militärbehörde dürfte für die ihr unterstehenden Truppentheile in glei cher Weift verfahren wie die preußische. CiegeSillusione der Serben. Nach einer Blättermeldung aus Sofia verbreiteten serbische Blätter vor kurzem die Nachricht, daß eS der .siegreichen Armee" gelungen sei, ein ganzes öfter reichisch-ungarischeS Regiment sammt der Militärkapelle gefangen zu neh men. Thatsächlich musizirt im Stadt kafseehauS in Nisch eint Kapelle, deren Mitglieder österreichischuvgarische Uni form tragen. Die Presse in Sofia klärt den Sachverhalt folgendermaßen auf: Man hat dreißig- serbische Zigeuner in Lsterreichisch'ungansche Uniform gesteckt und die Kapelle war fertig. , - . i, ,'i j -rf "' " I '-l ' " ' rt ' ; : Wt ; . 7v -' -v. .' - . i f . r , , , , - " , 'f I . ' " V i "Y -t ' . .rr- j ; -Ü"- . f J II I ' ' ' V 1 y' i" . h - :i rn t r ii'' ; ; f ' ' j' '.- ' ." r',J ..! v , f-", '- . . ; ? ' t ;". V " . - i'M? - r 5 -f: VV ."7V., . '?, , 1- l.ji---. , Heldentod eines Obersten. Ueber dcn Heldentod des Obersten v. Reyl-Lhanisch des österreichischen Land wehrrcgiments No. 9 erzählt ein verwun det zurückgekehrter Offizier dieses Rcgi ments: Ein Maschinengewehr hatte die gan?e Mannschaft verloren, da schleppte sich der Oberst, der bereits zweimal durch Gewehrkugeln verwundet worden war, zu dem Maschinengewehr und rief mit lau ter Stimme: .Ein Zurück giebt es nicht! Hoch lebe unser Kaiser!" Dann bediente der Oberst selbst das Maschinengewehr längere Zeit hindurch, bis er, von einem Schrapnell am Halse tödtlich getroffen, niedersank. . Russischer Vandalismus. 7 Graf von Mirbach, daS bekannte preußische Herrcnhausmitglied, hat vom zuständigen Oberkommando folgende Mit theilung erhalten: Ihr herrliches Heim ist in der Nacht vom 27. zum 28. August ausgebrannt; nur noch die Mauern stehen. Die Russen haben es anscheinend durch Explosivstoffe in Brand gesetzt. Es ist nicht bei Sorquitten gefochten Korden, nur VandalismuS hat zu der Unikat ge führt. Theile der russischen 4. Kavallerie division sind eS gewesen, die Ihr Heim fo arg zugerichtet haben." Die Denunzianten. Beim Einmarsch der Franzosen, Mitte August, in Mülhauscn i. E. hielten eS manche Leute für angebracht, den Fran zosen grundlos eine Reihe von Beamten zur Verhaftung zu empfehlen, so daß über diese Angeberei sogar der französische Spe zialkommissär seinen Unwillen aussprach. Einer dieser Angeber, auf dessen Verdäch tigungen hin drei Schutzleute, von den Franzosen abgeführt worden waren, der Arbeiter Mohl aus Dornach, wurde vor einigen Tagen vom Feldgericht zu drei Jahren Zuchthaus vcrurtheilt. . Dem tapferen Krieger. Der Großhcrzog von Baden hat sich entschlossen, während des gegenwärtigen Krieges Thaten von hervorragender Tapferkeit durch Verleihung deS militäri schen Karl-Friedrich-VerdienstordenS oder der militärischen Karl-Friedrich-Vcrdienst vedaille zu belohnen. "., ' rf!'V'-?a - k,.!, ' 'r 0 V ,y-H v : ' ' ' s" ' V 5 V " ' V i i , uS einem Feldpostbriefe. .Tal Wetter bleibt günstig meine Gesundheit läßt nicht zu wünschen übrig, und ich bin den Strapazen absolut ge wachsen. Anständig müde ist man ja Abend allerdings, und zu mehr al sech Stunden Schlaf kommt e nie. Aber da nimmt ein jeder gern mit in den Kauf, denn man ist doch höllisch begeistert sür die Cache, und mit Recht. Hoffentlich, Hof fentlich siegen wir, da war zu schon! Tauschen möchte ich mit keinem, der zu Hause hat bleiben müs s e n. Ich kann nur wiederholen, wir, die wir im Felde stehen, haben eS ja un vcrglcichlich viel besser: keine Sorgen, da gegen Lust, Liebe. Begeisterung für den Krieg, den wir führen, wa will man mehr?" ' ' Tie Siegesbeute der Pommern. Vom stellvertretenden Generalkommando dc! II. Armeekorps wird unterm 12. Sep tcmber bekanntgegeben: Seit dem Beginn de Feldzugei hat da II. Armeekorp bi jetzt 3800 Gefangene eingebracht und 58 Geschütze. 56 Maschi nengewehre und 24 Munitionswagen er beutet. Indem ich die zur Kenntnis bringe, weiß ich, daß diese Nachricht die Herzen aller Pommern mit stolzer Freude erfüllen wird und daß unser aller heißeste Wünsche unser pommerscheS Armeekorps auf seiner Siegcslaufdahn begleiten, wie bisher, so auch ferner zu Ruhm und Ehre. Tie Bestattung Tr. Franks. Das Generalkommando des 14. Armee korpS hat auf Ersuchen der Mannheimer Parteigenossen die Leiche de Reichstags abgeordneten Dr. Frank und der mit ihm gefallenen beiden anderen Mannheimer, Hefncr und Heckmann, freigegeben. Eine Deputation, bestehend au Vertretern deS LandesvorstandeS, der Stadtverordneten und dcr Landtagöfraktion. sowie deS fozialdemokratischen Vereins Mannheim, ist nach Äaccarat in FranzösifchLo!hrin gen abgereist, um die Leichen zu exhumiren und nach Mannheim zu verbringen, wo alle drei in einem gemeinsamen Grabe bei gesetzt werden sollen. , BethmanN'Hollweg im Felde. Wie im letzten Kriege gegen Frankreich, so ist auch diesmal der Reichskanzler mit einem Stäbe von Beamten inS Feld ge zogen. Auch diesmal ist für diese Beam ten deS Reichskanzlers und deS Auswarti gen AmteS, soweit sie nicht dem Heere in irgend einem Verhältnis angehören, eine besondere Uniform entworfen und borge schrieben worden. Die Uniform war 1870 schwarz mit sammtenem Kragen und Mützenrändern, einem Degen zum Durch stecken. Die Uniform war sehr wenig kleidsam. Die jetzt eingeführte Diplo matenfelduniform ist feldgrau, ähnlich der Felduniform der Jnfanterieoffiziere. Der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg, dcr bekanntlich Generalleutnant ä la suite der Armee ist, ist begleitet vom Legations rath v. Mutius. Vom Auswärtigen Amte sind im Felde Staatssekretär v. Jagow. dcn Unterstaatssekretär Zimmcrmann in Berlin vertritt, der Dirigent der politi schen Abtheilung Gesandter V. Stumm, Wirkl. Lcgationsrath v. Radowitz, Lega tionsrath Dr. Riezler, ständiger Hülss arbeiter in der politischen Abtheilung. Vertreter deS Auswärtigen Amtes beim Kaiser ist der preußische Gesandte in München v. Treutler. , . 110 Eiserne Kreuze an ein Regiment. Nicht weniger als 110 Eiserne Kreuze zweiter Klasse sind an die tapferen Ange hörigen des in Kassel und in Arolsen garnisonirenden Infanterie Regiments von Wittich, drittes Kurhessisches No. 83. verlichen worden. Offiziere und Mann schaften haben sich bei dem Sturm auf Lüttich ausgezeichnet. Obenan steht der Oberst und Regimentskommandeur Graf Moltke, dann kommen Major von Win terfeld, ferner sechs Hauptleute, drei Ober lcutnants, 12 Leutnants, davon 6 der Reserve, 5 Feldwebel, 15 Unteroffiziere und Sergeanten sowie 65 Einjährig-Frei willige und Musketiere. Dem Flieger leutnant Seehagcn ist für Alte Dienstlei stung im Elsaß daS Eiserne Kreuz verlie hen worden. m Frank King Elark gestorben. ?!n Berlin ist Frank Kina Clark, ein amerikanischer Lehrer der Gcsangskunst, der vor dreizehn Jahren von Chicago nach Paris und später nach Berlin verzog, an einem Rückenmarksleiden gestorben. Zu seinen Schülerinnen gehörte auch Helm Stanley, welche gestern in der Century Oper die Violctta sang; Ruth Ashley von München und viele Andere. , . Bestrafte Unverschämtheit. ' Szene: Ein großer Bahnhof in Lcip zigs Nahe. Verwundete Franzosen fahren in langem Zuge ein. Die Unteroffiziere und Gemeinen dritter und vierter, die Offiziere stolz in der zweiten Klasse. Ein französischer Kapitän steigt heraus und verlangt, die Hände in den Hosentaschen, die Zigarette im Munde, den Bahnhofs Vorsteher zu sprechen. Es sei ein Skandal, herrscht er hicsen an, natürlich in fran zösischer Sprache, daß man ,ihm solch elcn des Kupee anweise, er Verlange eine Durchgangswagen. Nachdem der Bahn Hofskommandant ihn zunächst energisch Anstand gelehrt und ihn veranlaßt hatte, die Hände aus der Tasche und die Zigarette auS dem Munde zu nehmen, erfüllte er auch höflich den Wunsch de Gefangenen nach Veränderung: Er ließ durch seine Leute einen Viehwagen an den Zug an schließen und verstaute den Unzufriedenen dort mit dem Wunsche: Glückliche Reise! TI Iklb, Wksahr. Ein durch Christian! reisender Amnl kaner ließ sich einem Berichterstatter de .Tidliiö Tega' gegcül,k i.l IJiiuJUt Weise au: Wir Amerikaner begreifen diese Kriez, der ganz Europa in Stücke zu reiße droht, nicht recht. War er denn durchau. unvermeidlich? War seine Ursache in de That so wichtig, daß Europa die furcht baren Folgen über sich ergehen lasse muß? Wir Amerikaner kgreifen die, wie gesagt, nicht. Denn e besteht außer dem noch etwa, woran wir fortwährend' denken müssen, woran ober die Europäe im KriepSgetümmel gar nicht denken: Im! fernen Osten sitzt ein kleine, gelbe., schielende Männckicn und ijMt. ßn sitzt ruhig da; sein stille Lächeln hat eine merkwürdig grausamen Zug. wenn e sieht, wie der Krieg höher und böhcr aufflammt, von Volk zu Volk überschlägt, bi er sein rasende Flammendach über den ganzen Welttheik ausgespannt hat. In welch' hol lischem Feuer die Kultur de Jahrhun der! zu Staub und Asche verbrennt. Denn ein Ding ist sicher: Wenn dieser Krieg endlich beendet ist. werden Euro pa'ö Völker ermattet auf dem Schlackitfcld liegen, der Sieger wie der Besiegte. Dann wird sich da kleine, gelbe, schielende Männchen im Osten erheben, und dann lächelt eS nicht mehr, denn seine Zeit ist. flckommen. Ueberallhin über die Schlacht selber liegen todtmüde und erschöpft die europäischen Völker, denn sie müssen erst ausruhen und die Trümmer entfernen. Aber dann hören sie plötzlich den Tritt junger rascher Füße, sie kommen aus dem fernen Osten, rücken näher und näher, e sind Tausende, ja Millionen. Wa ist die? ES ist die Selbe Gefahr, die auf Europa anstürmt. . Nachträgliche Maßregelung. Der Kronprinz hatte bekanntlich bei der Einnahme der Festung Longwy dem Kommandanten für die tapfere Verthei digung deS Platzes den Degen belassen. Wie nunmehr nach dem .Berliner Lokal Anzeiger" verlautet, gab der Kronprinz aber Befehl, dem Kommandeur den De gen wieder abzunehmen, nachdem sich her ausgestellt hat, daß bei der Vertheidigung von Longwy Dum-Dum-Geschosse ver wendet worden sind. Der Kommandeur will freilich von dem Vorhandensein der DumDum-Geschosse nichts gewußt ha den. . Kein Zeppelin in Feindeshand. Amtlich wird gemeldet: Die im Dienst deS deutschen HeereS verwendeten Luft schiffe haben die großen Hoffnungen, die man auf sie gesetzt hat. bisher durchau erfüllt. Die unvermeidlichen Beschädigun gen. die einzeln von ihnen auf ihren ge fahrvollen und weiten Fahrten zugestoßen sind, haben in keiner, Falle zum Verlust deS Schiffes geführt.-Kein Luftschiff ist in FeinedeSband gefallen. V . Einzug in Berlin". Ein Brief, den ein Berliner Arzt vom Kriegsschauplatz im Osten an sein? Gat tin gerichtet hat. enthält die folgend Stelle: .Im Kasten eines erbeuteten rus sischen Geschützes fanden wir Hunderte frisch geprägter Kupfermünzen, auf dcr einen Seite das Bild des Zaren, auf der anderen Seite die Aufschrist: Einzug in Berlin 1914!" (Wieder eine der vielen Episoden, aus denen hervorgeht, mit welcher Zuversichtlichkit und mit welcher Ueberzeugung von ihrer Unfehlbarkeit Russen und Franzosen sich in Sicgesge wißheit wiegten.) . Ein Kaisersohn im Güterwagen. Da! beste Zeugnis für den kamerad schaftlichen Geist, der im deutschen Heere Offiziere und Mannschaften verbindet, dürfte eine Thatsache sein, die bei einem Truppentranspsrt beobachtet wurde. Ein Sohn des Kaiscrpaares fuhr bei diesem Transport nicht, wie der englische General French im Salonwagen, sondern im Gü terwagen mitten zwischen seinen Soldaten, mit denen er sich auf daS beste unterhielt. Daß die braven Streiter sich über die Gesellschaft ihreö Kameraden .Kgl. Hoheit' , k? iglich gefreut haben, versteht sich von selbst. Sie nutzten diese Ka. meradschaft auch weidlich in harmloser Weise aus, denn so viele Ansicht! und Feldpostkarten dürfte dcr hohe Offizier und Hohenzollernprinz lange nicht unter schrieben haben. Bei der Durchfahrt wurde der Prinz, wie jeder seiner Kameraden gespeist. Er erhielt einen Topp Kaffee und eine Schrippe", die er mit echtem Soldatcnhunger verzehrte. Treue bis zum Tode. Ueber den Tod des Leutnant! Graf Saurma, des bekannten Herrenreiters, waren Meldungen verbreitet, denen zufolge der Graf im hilflosen Zustande dcr Ver wundung einem heimtückischen Anschlage eines Freischärlers zum Opfer gefallen fein soll. Dazu wird aber jetzt gcfchrie ben: Im Regiment deS Grafen ist davon nichts bekannt. Vielmehr ist nach über einstimmenden Schilderungen von seinen Kameraden und Vorgesetzten folgender Bericht über seinen Tod eingegangen: Graf Saurma erhielt auf einem ErkundigungS ritt einen Lungcnschuß. Unfähig zu sprechen, schrieb er olle von ihm ge machten Erkundungen nieder, zeichnete d i e K a r t e t i n und LbngaS. al seine Kraft zu schwinden begann, dem beglei tenden Unrerofsizier seine letzte Meldung an feinen Rittmeister. Bis zum letzten Athemzuge hat treu feinem König und Vaterlande gedient,' , Der Zeppelin läßt von sich hören .... dann lassen wohl auch die Zeppelin: '.d Ivon sich hören, V- j L 'V