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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 16, 1914)
L A H fi ... , v ?c?c x yyyiiiv'tL o Snnös ÄmeH j ji II n j i V i x rf iv V A ?. 4 . MNS SNeyeN ÄNSSN n?utu 0 e ? lrQr'rQ'l&rQQ yf cTI - All r'AA S p t e clbiHcmcr Slifwnl. Die Belagerung der Festung .Cfljjen in Ostpreußen. Wie dn prkufiischc General ans die slussorderuiig zur Ukbrrgnbe antwortete Die ostpreusiische Festung LötzkN war Vor der Schlacht bei Tarinenverg von den Russkil umzingelt. Der Chef der russisch? Truppen erlies; zu der Zeit eine Proklamation an den Kommandanten der Festung, worin er diesen zur Uedergabe 'der Festung aufforderte. Es wurden da ' Tfcet folgende Schiistsahe gewechselt: 24., August. 5,4 Vormittag. An den Herrn Kommandanten von dcr Festung Lötzcn! Lötzen ist schon von den Truppen dcr russischen Naiscrlichen Ar?'. qanz einge schlössen. Unnütz ist eine wc Äcrlhei digung der Festung. Mir ist besohlen, Sie zu beauftragen, die Festung freimil lig uns zu übergeben damit kann man vermeiden unniitMe Verluste. Sie haben zu Ihrer Verfügung vier Stunden, um die unsere Bedingung zu iiberlezen. Wenn te nicht wollen mit dieser Bedingung zufrieden sein, so wird man mit offener straft die Festung neh men und in diesem Falle doch kein Stein aus Stein nicht gelassen wird. Chef dcr Kolonne gez. Konwratjew. Tie Antwort aus dieses selbstbewußte Schreiben ließ nicht lange aus sich warten. Sie lautIe wie solgt: Feste Bojen, Lohen, den 14. August, , 10 Uhr -Vormittags. .Ew. Erzellenz! Ew. Exzellenz bringe ich mein lebljaf tes Bedauern zum Ausdruck, dasz die von Ew. Exzellenz vorgeschickten Parlaincn iärc. 1 Major. 1 Adjutant. 1 Trompeter, von meinen Truppen angeschossen wordcn sind. Ein vorgeschobener Posten hat sie von der Seite beste, vom! Rücken aus ge sehen und will die Parlamcntär-Ilagge Nicht bemerkt haben. Ich werde den Vorfall peinlich unter suchen und stelle strenge Bestrafung in Aussicht. Ew. Exzellenz können versichert sein, daß von meinen Truppen streng nach den Gesetzen des Völkerrechts gehandelt wird. Tie Verwundeten sind in das Lazarett, ausgenommen; sie erhalten bort beste Pflege und. weiden nicht als Gefangene bchandelt. Sobald eS bereu Zustand erlaubt, wer den diese ausgeliefert werden. V Was Ihre Aufforderung anbetrifft, die Feste zu übergeben, so weise ich dieselbe für mich und meine tapfere Befahunz als im höchsten Grade beleidigend zurück. Ter Kommandant der Feste Bojen. gez. Busse. Der russische Befehlshaber quiUMe Lber dieses Schreiben oder wenigstens über dessen ersten Theil, indem er sofort wie folgt antwortete: - Seine Exzellenz den Kommandanten der Festung Lösten! 14. August. 10 Uhr Vormittag. Ihre Parlamentiere sind angekommen Und Ihr Schreiben in Empfang genom men. Ter schmerzliche Borfall hat in un seren Herzen starken Widerhall gesunden. Ich bin davon überzeugt, daß de. deutsche Nation das internationale Abkommen nicht verletzt und mit unseren Pärlamen tiri gemäß den zwischen den Mächten -kchlossenen Vereinbarungen verfahren Der Kommandant der Kolonne ' gez. Konwratjew. Wenige Tage nach diesem Schriftwech sel war'die Feste bereits durch die deut schen Truppen entsetzt. Die Russen wa. rcn geschlagen und muhten darauf der lichten, die Feste mit .offener Kraft" in, ihren Besitz ZU bringen. Greif Hncschr und der Alkohol. Generalfeldmarschall Gras Haeselcr ist auch einer der Haupiführer im Kampfe gegen den Alkohol, txn gefährlichen Feind militärischer Tüchtigkeit im Feld wie im Frieden. Der 77Jähr!ge, dcr in voller geistiger Frische und körperlicher Rüstig Zeit an allen Fragen des öffentlichen Lc, den den lcbbasteften Antheil nimmt, der. dankt nach seinen eigenen Mittheilungen seine seltene Spannkraft in erster Linie mit seiner Enthaltsamkeit von allen gei jtig-n Getränken. - Der .Deutsche Gut templer" berichtet ton ihm. daß er selbst .einmal folgendes erklärt habe: Seit dem Jahre 1873 trinke ich weder Wein noch Bier, SchnapS habe ich noch nie getan ren," Und sein. Erfahrungen hinsichtlich ' der Einwirkung des Alkohols auf die rnilU iärischen Verhältnisse hat er in dem Satz zusammengefaßt: das; der Mann ohne Alkoholgenus, weit leistungsfähiger, so. wohl zu körperlicher wie zu geistiger Ar beit ist, und weniger ermüdet, und das zu allen Jahreszeiten , ,; .; . , ' , Tie russische Verwundeten. , Der Krikgsberichterstatter der Vossi schen Zeitung" bei der deutschen Ostarmee meldet, daß das Verhalten der russischen Verwundeten gegenüber den deutschen Aerzten ganz sonderbar sei. Wenn die Aerzte : daran gehen, die Uniform , iib - dn Wunden aufzuschneiden, oder Noth verbände anzulegen, beginnen die Nüssen auö Leibeskräften zu schreien, in, der Äe sorgni. man wolle sie todten oder ihnen die Augen aiisstcchcn. Ein russischer Oberst verweigerte durch 36 Stunden hin durck iede Nahrunasaufnahme und nahm auch keinen Schluck Wasser ouö Angst vor V"tt,ng, obwohl ein mitgcsange nerE bttuhigte. , ' , Baterlnnds. und Nächstenliebe. ' Zwei Husumer Viebspeditcure fuhren dieser Tage auf der Rückfahrt von Hier lin iin DZug zusammen mit einem der mundet au dem Felde' kommenden Ham burger Landirehrmann. Kaum hatten sie erfahren, dasz der Verwundete unbemittelt und Bater dreier Kinder war. als sie bei den Mitreisenden eine Sammlung vcran stalteten, die die bubsche Summe von 206 Mark und 08 Pfennig ergab. Man kann sich die Freude des armen Landwchrman ne denken, oli ihm das Geld überreicht wurde. ' ' . ' Baron Binder. ftricfitlfteirt. Der Kriegsfreiwillige Baron Eugen Binder ttriegelstein theilt mit, dah die Blättermeldung, wonach ein Kriegsbericht erstatter seines Namens von einem russ schen General angeblich erschossen sein soll, sich nicht aus ihn beziehe. (Dei Baron Kricgelstein, der hier viele Freunde und Bekannt hat, das Dementi persönlich schickte, wird's wohl wahr sein,) . . 150,000 Wnrk .riegöspeiide. Zur. Linderung der Kriegönoth hat Frau Kommerzicnrath Locser in Berlin 100.000 Mark dem Oberbürgermeister Vermuth überwiesen mit der Bitte, nach seinem Ermessen diesen Betrag im Sinne der Spenderin zu verwenden. Gleichzeitig bat sie einen weiteren Beitrag von 50,000 Mark gestiftet. Au diesem Fonds sollen Privatlehrcrn. Musik-, Mal. und Cprach. lehrern und lehrcrinntn, die infolge des Krieges In Roth gerathen sind. Unter stützungcn gewährt werden. ' . . Französische Anerkcnnung für Teutsche. Einen, bemerkcnswerthkn Brief vcröf sentlicht der .Tempi" vom 6. September über das korrekte Verhalten der deutschen Truppen in Nordfrankrcich. StaatSrath Souber-Rouen, dcr da Gebiet des dens und dcS Pas de Calais in amtlicher Eigenschaft bereist hat, beklagt den über stürzten Abzug der Zinilbevölkcrung in Rouen. Er erklart, dafz Thaten oer Deutschen, wie aus Belgien gemeldet, im Norden nicht vorgckommen waren. Es wurden keine Gebäude angesteckt, und aue Requisitionen von Fleisch. Brod usw. wur den baar bezahlt. Als dcr Berkäu- fer eines JahrradgcschaftcS nicht anwelenv war. nabmen die Deutschen die nöthigen drei Fahrräder erst, nachdem sie den BUr germeisier aufgesucht und diesem eine Quittung übergeben hatten. Schars gin. gen die Deutschen nur gegen Häuser vor. deren Bescher die Häuser verlssen hatten, denn sie suchten überall Proviant und wur den nur zornig, wenn man diesen verheim cbte oder verweigerte, uever vas grozzc ScAct NordfrankreichZ giebt Herr Goubcr das Zeugnis ab. dah er anerkennen müsse, dasz er in dieser großen Gegend, die er be reist habe, keine Klagen der Bevöl. kerung über Deutsche gehört habe. Unliebsame Klubmitglieder. Der Kaiserliche Automobilklub in Ber. lin hat aus Anlafz dcS Krieges unter sei- I irj.... am-i.i:A -.i Yil nen ausianoncuen ajcugiiccctn cmuum ausgeräumt. Nach einem Beschluß bei Repräsentanten Ausschusses wurde die Ehrenmitgliedschaft des Herzogs von Ursel und des Grafen von Limdurq-trum, des Präsidenten und Vizepräsidenten des königlich belgischen Automobilklubs, fer. ner des Generals W. Fredericksz .und Fürsten A. Obolensky. , des Präsidenten und Vizepräsidenten deS kaiserlich russi schen Automobilklub, sowie des Barons Zuylen v. Nyevclt, Präsident des franzö- sischen Automobilklubs. Artur Stanleys. Vorsitzenden des königlich grojjbritanni schen Automobilklubs, und des Grasen RöcopS, Ehrenvorsitzenden des internatio nalen Motoryachtverbandes, gelöscht. Von den ordentlicken Mitgliedern wurde dcr kaiserlich russische Botschafter Sergiu von Sverbejew gestrichen, und verloren elf ausländische Persönlichkeiten von Rang und Namen ihre aufzerordentticye uittt gliedschaft. Es sind dies JuleZ Cambon, französischer Botschafter. Edward Goschen, königlich grohbritannischer, Botschafter, Baron Mitsunovo Funakoshi, japanischer Botschastsrath. die Russen Paul v. Basa rom. kaiserlich russischer Oberst, kaiserlich russischer Fregattcnkaptan Eugen d. Be. renö. kaiserlich . russische Handelsattache Karl v. MUllcr. kaiserlich russischer Ge sandter Nikolaus . Schöbeko und kaiser. lich russischer Botschaftssekretär Pierre Aasikoff. weiter der japanische Oberst M. Kawamura und der japnische Fregatten kapitän Graf Sno, sowie der frnzösische Botschaftssekretär Louis Hermite. ".'' Nniversitiiten bleiben geöffnet. Um mehrfach aufgetretenen Zweifeln zu begegnen, hat dcr preussische Kultusminister die Universitäten und Technischen Hoch schulen darauf hingewiesen, daß im-bevor stehenden Winterhalbjahr die Hochschulen ihre Lehrthätigkeit selbstverständlich aus. zunehmen haben. Wie im Jahre 1870-71 trotz de! Krieges Vorlesungen und Uebun gen abgehalten wurden, fo muf; auch der Lehrbetrieb im nächsten Winter fortgesetzt werden, wenn auch vielleicht, hier und da in beschränkterem Umfange. ' , ' ' . . ' -7' '' ' Eiserne Kreuze für Flieger. Helmut H i r t h, der ausgezeichnete deutsche Rekord-Flieger, dcr seit Kriegs beginn bei der Fliegertruppe ist, hat guf dem Kriegsschauplatz das Eiserne Krcuz erhalten. Dem Chefpiloten der Aviatik Werke Karl Jngv'ld aus Mulhausen. der zurzeit als Fcldwebclleutnant Flieger- dienste thut, wurde für Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz verliehen. Der Flieger hatte unter aulzerorvenliicy ge sährlichcn Umständen einen Fcrnflug un ternomirien, für den ihm diese Auszeich nung zuerkannt wurde. 'Xmmt . ' ' " ' i. 4 , f-t" Ir f't . V'' J. ' V 5, , I ' , ; jct : 17.. ; ritf ' tM - 1 V' A l v M ,:'-y- 'HrtJ -L-! lf-?( : l'- : VV-iV' v ! . r: - V Ve : ' V. ,y - i . .. i ' V .. ; I ' L: v i , 1 , - . V:. ? v , '! , , . - - ' - ' ' - V-, ""t ; k ! - ,. . ' ,. V , ; Y ' ' 1 '.'.''. i ' "x . t i nVt; , -' -. ... t . - V . J ' A - ,-'r a . 6 . tz ?' ;': :.l ,' t'- 4 Vi-H ' i vl . ' ; ' y" ' ' V ,r; V i ' ' m-f ' ''s 0 ,' -.'' ' 'V. rf 'ufT'. ,t ' i - j. y -v- ' . Ter Zar im cspräch niit Ein Ehrmmann. In dcr Caargemünder Zeitung" erläßt Oberst und ötappcnkommandant Wening eine Bekanntmachung, die ihren Zweck, einen erbarmungeloscn Hausbesitzer zu kennzeichnen und ihn zur Aenderung sei neS Verhaltens zu veranlassen, erreicht haben dürste, obwohl er nach dem Buch staben des Gesetzes sich im Recht befindet. Die Bekanntmachung lautet: Ter Niko laus Mayer, Frankreichsirafze 70. hat die Frau des Landwehrmanns Nohr (Lndw. Regt. 6), der feit dem 1. Mob.-Tag im Dienst ist, am 3. Mob.-Tag aber, bei ei nem nächtlichen Patrouillengang sich eine Quetschung beider Beine zuzog, wiederholt zur Zahlung scines noch ausitanmgen Miethzinfes in barbarischer Weise aufge- fordert. Landwehrmann Nohr ist hier F.,rikarbeiter in , dcr Utzfchncider schen Fabrik und Bater von drei 5kindern. Ich hoffe, das die Handlungsweise des p. Mayer jedem Einwohner der opferbereiten Stadt Eaargkmllnd in hohem Mafze ver werslich erscheint. Saaraemünd, den 25. August 1014. Wening, Oberst und Etap-. pen-Komandant." . , Hut ab! Einen hübschen Lorschlag macht die Magdeburger Zeitung" 'in Folgendem: Im Straßenleben tauchen jetzt die ersten Verwundeten auf, soweit sie mit ihren Verbänden sich draußen bewegen dürfen. Ueberall lenken sie die Blicke auf sich, Blicke der Neugicr. in die sich Achtung und Ehrfurcht vor den Helden der Schlacht mischt. Aber Neugier ist wahrlich nicht angebracht. Schaut sie an mjt Stolz und Bewunderung, mit innigem Tank und Hochachtung. Jcder.zichc den Hut vor den Braven. Denn der da mit dem wiißum wickelten Kopf, Jener mit dem Arm in der Binde und der Andere, dcr nur mühsam hinkend vorankommt, sie sind Helden. Die nothdürftig zusammengeflickte Uniform ist im Kampfe mit dem Feinde zerrissen und das Blut, das Dem und Jenem noch am Reck sitzt dicht um daZ kleine Löchlcin im Stoss, ist sein Herzblut, das er für unS Alle vergossen hat. Hut ab vor ihnen! , . . Allenstein's Lieferung". , Dem B. T." wird aus Allenstcin ge. meldet: Mährens ihrer nur eintägigen Herrschaft in Allenstein haben die Russen der Stadt eine überaus schwere, in Natu ralien zu leistende KriegZkontribution aus. nlcgt. Sie verlangten ungeheuere Liese rungen, nämlich 120,000 Kg. Brot, Grütze . - ! .,,.- " ,', '?-. X" ' i 5 ' Z'5'M'??M $?pföM&fl rsrfjifih Äi' tvÄ i sff- Mtzm Ä v..:x ,',;( i jS?SLS Msi y LPtfa-sfeg v:: :-.;:. " HS-?- .'VV.' a'-Kv.,.. :v ""Ztgi-i- f ' 'S . . - J l T . '?.'"' ? ... v k 5 4 i' 5 1 ,' ' ' . "f, .- - ; . , A ? t: ; I z'i . " ' 1 1 . ;. A 'i j '!1i,r M'' v frvt i-J ' ! H L"' . ' - 1 ! i ' 'V v 7 1 - AiN-.; rß - . r A Jl , - Vr 'fiKlvt-'' , St IVj : ' Y 'J :s Vi J n V; KcA!t-.;;;-r .V i. fl &Tfz ) Ui: 'c i "ü'p: i y J :;; y . V r .r i' ' i t t "; - j , i - , - i - v i " - ' - . . - 5 is . , . i , " V ! T 1 i- t. x f ' 1 . '.' & , JV . iL:' j-' - i"? . . ' Jt ' i t ", : " i . i t . v-i " vi -'- , V?t T! 7, i , ; inhA, -;HxAli iA?,t'W . '(1f .m ' r- f - v-' ' :',s:vlJ S''AK- 5d 1 dem rosifiirstcn SttkolaS. oder Reis und IM Kg. Pfeffer. Diese unaebeuren Menaen sollten von unserer 'Stadt bis Freitag 8 Uhr geliefert werden. Unter Drohungen, zu requirirm, forderten die ötllsscn. daß Allcs pünktlich abgeliefert werde. In der Nacht zum Freitag ist in allen Bäckereien im Schncllbetricb gebacken worden. Gleichzeitig liefen Frauen die ganze Nacht hindurch von Hau zu Haus, von Wohnung zu Wohnung und baten überall um Brot. Jeder gab, was er konnte. Die großen Lieferungen sollten von den Russen bezahlt werden. Beim Abzug der Russen ist die Bezahlung jedoch unterblieben. Es wurde aber von den sieg reichen Deutschen eine russische Kriegskasse eingebracht, deren Inhalt sich aus 180,000 Rubel beziffern soll. Eilt deutscher Vater a seinen Sohn. Ein Vater, dessen einer Sohn in der Marine dient, hat diesem auf seinen Wunsch einen Geldbetrag übersandt und schreibt dazu: Anbei das Gewünschte; für den Betrag stärke Dich etwas, wenn die Franzosen an der Erde liegen, auf die Krämerseelen von Engländern! Zeigt den' Hallunken mal, daß Ihr deutsche Seeleute seid von dem selben Blute wie unsere Armee, lauter würdige Nachkommen Eurer Großväter. Also, l. P.. thue streng Deine Pslicht und hilf dazu beitragen, unser Vaterland von diesem Ungeziefer zu säubern! M. ist schon in Frankreich und haut kräftig drein. Gruß von uns Allen, besonders von Dei nem Vater. Bayrenth und der Krieg. Die Bayreuther Festspiele dieses Jahres mußten bekanntlich mit dem am 31. Juli gespielten Parsisal" vorzeitig abgebrochen werden. Von den 20 vorgesehenen Vor ftellungcn haben infolgedessen nur acht stattfinden können. Ter Ausfall der übrigen zwölf Abende hat sich begreifli cherwcife in der diesjährigen Schlußab. rechnung empfindlich bemerkbar gemacht. Wie von eingeweihter Seite mitgetheilt wird, betragt das durch den Kriegsaus. bruch erlittene Defizit nahezu vierhun derttausend Mark. ' V Ritter des Eisernen KreuzeS. . General-Oberst von Heeringen, der ta pfere Armeeführcr, dem der Kaiser zu dem 1870 errungenen Eisernen Kreuze zweiter Klasse die erste Klasse verliehen hat ist der erste Ritter dieses schlichten und fchö nen Ehrenzeichens auS zwei Feld Schweizer WaschinengewehrAStheiluna im I (1 g r n. Und il weiden ihm gewiß noch mehrere folgen. Denn mancher deutsche Osfizier. der jetzt auf hohem, verantwor. tungsvvllem Posten vor dem Feinde steht, nwurb sich bot 43 o"f)Uii üli juiigcr Leutnant do Kreuz von t,sen, so die Ge. neral.Obersten von Mollke. on Bülow, von Eickihora. von Kluck, von Hindenburg, von Plesscn, die Generale der Infanterie Freiherr von Lynckck, Freiherr von Plet. tenderg. von Linsingen, Cixt den Annin. von SIrantz. von Quast, von Emmtch, Freiherr von Hoiningen gen. Huene, die Generale der Kavallerie von Einem gen. von Rothmaler und von Mackcnsen. Tie österreichische Artillerie. Ein in Sofia verwundeter Serbe, dcr einige Gefechte gegcn die östcrreichischun garischcn Truppen mitgemacht hat, erzählt in Kambana: Alle Gefechte sind mit maßloser Erbit terung gesübrt worden. Tie österreichische Armee versteht es grotzartig, sich zu mak kiren. Die Soldaten sind viel weniger exponirt gewesen als bei uns. Unfaßbar bleibt den serbischen Offizieren die Treff sicherheit dcr österreichischen Artillerie. Merkwürdig ist, daß wir bet allen Gesech ten die Lstcrreichischc Artillerie nie zu Ge sieht bekamen, obwohl sie furchtbare Ver heerungen in unseren Reihen verursachte. Die serbischen Geschütze erweisen sich dem. gemäß völlig machtlos. Dies bringt die Ossiziere zurVerzweislung. Kühner Patrouk'llenriit. Mit 5 Mann einer PatroMe rückte ein Unteroffizier auS Bayrisch-Schwaben in ein französisches Torf ein , und ging schnurstracks zum Bürgermeister, von dem er sofortige Auslieferung der Waffen deS Orte! verlangte. Zu Tode erschrocken, ließ der Bürgermeister einen Leiterwagen holen und fuhr, begleitet von der Pa trouille, im ganzen Ort herum. AuS al len Häusern brachten die Leute ihre Was fen herbei. Pistolen, Revolver. Gewehre. Säbel u. f. w., die dann auf dem schwer beladenen Wagen zur nächsten Truppen ftellung gebracht wurden. Der Patrouil lenführer wurde belobt und erhielt eine erbeutete Browningpistole als Geschenk. . Heiteres aus ernster Zeit. Bon der zähen Tapferkeit und dem Wunsch nach Vergeltung, die unsere Sol baten beseelen, zeugt ein Vorfall, der aus Deutsch-Eylau berichtet wird. In da! dortige Lazarett wurde ein Soldat einge liefert, dcr nicht weniger als fünf 'Schüsse im Körper hatte. Die Aerzte wunderten sich darüber, daß der Mann nicht schon nach dem ersten Schuh aus der Front getreten war und den Verbandplatz auf. gesucht hatte. Dcr Soldat erwiderte: .Erst mußt' ich dem Kerl eins geben, der auf mich geschossen hatte, und das ist mir auch gelungen." Teö Kaisers englischer Ehrentitel. Der Kölnischen Zeitung" zufolge er. klärte der Kaiser am Morgen nack der Kriegserklärung dem ehemaligen englischen Botschafter, er möge dem König Georg mittheilen, daß er, der Kaiser, bisher stolz auf den Titel eines britischen Feldmar schallS und britischen Admirals gewesen sei, aber nach dem was vorgekommen, wolle er jetzt diese Titel ablegen. Prinz Adalbert von Preußen hat der Kreuzzeitung" zufolge feine russischen und englischen Orden und Geschenke, die zum Theil einen sehr hohen Werth be. sitzen, auf dem Altar des Vaterlandes ge. opfert. Der Prinz besaß u. a. daS Groß., kreuz de großbritannischen Viktoriaor dens. Guat g'macht! Ein weiteres Heldenstück wird' jetzt be kannt: Bei einem Vorstoß bei Lunöville wurden 500 Bayern von der Hauptmacht abgeschnitten und gefangen genommen. Von 800 Franzosen bewacht, sollten sie ab. transportirt werden. Unterwegs bemerk, ten jedoch vie Bayern, daß ihre Truppen näher kamen, und nun war eS mit dem Gehorsam zu Ende. Sie gingen auf die 800 Mann Wache loS. rissen den Iran, zofen die Gewehre aus den Händen und schlugen mit dem Gewehrkolben drein oder erwürgten die Feinde. Dcr Rest der Fran. zofen wurde gefangen und den anrückenden Deutschen zugeführt. Gebirge. Tle Geisllichfeit im Elsaß. . Ter Kommandirende General 0. Deim llug hat an den Bischof von Straßburg solgendes Schreiben gerichtet: Eure Eminenz beehre ich mich, auf das g'sl. Schreiben vom 17. August ergebenst zu erwidern, daß Fälle, wonach Geistliche während d'k Kämpfe de 1". Armeekorps im Elsaß sich einer Unkorreklheit schuldig gemacht hätten, mir nicht bekannt gewor den sind." Gold gaki ich für Eisen. Unter diesem Kennwort hat sich in Frankfurt a. Ist. ein Ausschuß aus allen Kreisen der Bevölkerung gebildet, der die Frauen auffordert, Schmuck und andere ioldgegenstände zu übergeben und die Stucke nach dem Vorbild der Frauen aus der Zeit unserer Befreiungskriege durch eisernen Schmuck ersetzen zu lassen. Es könnte damit sehr viel Noth, namentlich in dem Frankfurter Gewerbe gelindert und außerdem unser Goldvorrath vergrößert werden. Obschon die Zentralsammlung in Frankfurt bereit nahezu zwei Millio nen Mark ergeben hat, wurden infolge die ses neuen Aufrufs im Verlauf von zwei Tagen Schmucksachcn im Werthe von 2?, 000 Mark zur Verfügung gestellt. , 'T Musterleistung auf Eisenbahnen. Mit amtlicher Genehmigung wird von Berliner Blättern mitgetheilt: Bei der Beförderung unserer Truppen auf den Kriegsschauplatz durchliefen in einer Nacht im Zeitraum von acht Stunden 64 Mili tärzüge nach derselben Richtung hin die Eisenbahnstation einer mittelgroßen Stadt, also alle 7j Minuten ein Zug, ohne daß auch nur die geringste Stockung eingetreten war. Da! ist eine Leistung, die un nach fachmännischem Urtheil kein Land der Erde nachmachen kann. . ' AuS Verzweiflung vergiftet. Verschiedene Zeitungen hatten da un patriotische Verhalten der Bankfirma B. Lazarus in Brandenburg (Havel) auf's schärfste gemißbilligt. Diese hatte durch Rundschreiben ihren Kundenkreis aufge fordert, sich der deutschen Werthpapiere zu entäußern, da voraussichÜich weitere Kursrückgänge drohten. Darüber ent stand in Brandenburg eine gewaltige Er regung gegen das Bankhaus. Jnfolgedef fen hat sich die Inhaber, dre Wittwe des verstorbenen Bankier Lazaru, au Verzweiflung vergiftet. Tie fehlenden Badewanne. Herr Taussct. Mitglied deS Pariser Ge meinderaths und scharfer Nationalist, durchfuhr die Pariser Bannmeile und be suchte die benachbarten Seine und Marne Dörfer, wo Abtheilungen der Kluck'schen Armee am 8. und 6. September gelagert hatten. Dausset muß konstatieren, daß n m allen Ortschaften nur Günstige über das Verhalten der deutschen Offiziere und Soldaten vernahm. Unangenehm be rührte nur die Forderung, auf 15 Kilo meter in. der Runde die in den besetzten Dörfern fehlenden Badewannen her beizufchaffen. . Lothar Buchers russische Orden. Von der derwittweien Frau Helene Bu cher, geb. Ungnad. wurden zwei russische Orden zur Verwendung .für die Samm lung Für Kriegsnoth" bezw. daS Rothe Kreuz übergeben. Die beiden Orden er hielt der bekannte preußische Staatsmann Lothar Bücher, der wahrend de Kriege! von 1870-71 in Bismarcks Gefolge die politischen Noten und Denkschriften ver faßte, für seine Verdienste auf dem Ber liner Kongreß (1879) vom Zaren Alexan der. Die Erben des deutschen Publizisten haben sich jetzt gern von diesen russischen Auszeichnungen getrennt, um sie im Sinne ihres früheren Besitzer der nationalen Wohlfahrtspflege dienstbar zu machen. v Ter gefangene deutsche General". Eine hübsche Episode, die die Kennt nisse der Franzosen über deutsche Heeres Verhältnisse beleuchtet, erzählte ein durch die Station Zweibrücken gekommener ver wundeter bayerischer Spielmann. Beim Stellungswechsel tvar der Tambourmajor seines Bataillon, dessen Achseln die be kannten Schwalbennester mit Goldfransen schmückten, in feindliche Gefangenschaft gerathen. Die Franzosen, die ihn über wältigt hatten, brachten ihn im Triumph zu ihren Kameraden, denen sie jubelnd zu riefen: Ha gönSral, un gSnßral". Auch bei einer größeren Gruppenabthei lung, bei der der Gefangene abgeliefert Wurde, sah man ihn noch längen Zeit als deutschen General an und behandelte ihn auch dementsprechend. Bei einem bald darauf einsetzenden deutschen Vorstoß ge lang eZ ihm wieder, zu feiner Truppe zu gelängen, die 'hocherfreut war, ihren .General" wieder zu besitzen. - ' ' Der schlaue Freiwillige. Ein Heller Berliner, der bei der ärzt lichen Untersuchung als viel zu kurzsichtig zurückgewiesen wurde, hat trotzdem sein Ziel erreicht. Er warf die Flinte nicht ins Korn, sondern überredete seinen Freund, der Diener bei einem Augenarzt war, ihm über Nacht die bekannte Unter suchunasiafel zu borgen, die bei allen Augenärzten gleich ist und auf der zu sammenhanglose Buchstaben und Zahlen gruvpcn in verschiedener Größe abgedruckt sind. Dieses sinnlose Durcheinander lernte nun der junge Mann in feinem Be streben, um jede Preis angenommen zu werden, vollkommen auswendig und fUllfcTsich bei einem anderen. Regiment nochmalDa er die vorgehaltene Augen' tafcl a!H Entfernung tadellos lesen konnte 11 V such sonst keine Gebrechen hatte, nun anstandslos genom rnenl ' " ' ' Regiment Hamburg". In Hamburg wurde folgender Aufruf erlassen: , 11 linsn: brav, Regiment rnbiirg, m fere 70, stehen vor dem 'Feind. Seit ihrem Auömarsch weilen unsere Gedanken ohne Unterlaß bei unseren tapferen Söh nen und Brüdern. Da wollen wir ihnen durch die That beweisen. Der Sol dat Im Felde kennt keine größere Freud, nicht erhebt ihn wirkungsvoller libr di, Leiden und Entbehrungen de Kriege, al da Bewußtsein: .Meine Vaterstadt, meine Lieben zu Hause gedenken meiner und suchen mir meine schwere Pflicht zu erleichtern." Unsere Veteranen von 1870 wissen davon au eigener Erfahrung zu erzählen. Tie Unterzeichneten richten on ihre Mitbürger die herzlich Bitte, sie durch reichliche Geldspenden in den Stand zu setzen, unsere braven 76 durch Liebe, gaben gesund zu erhallen, zu erquicken und zu erfreuen. Tie Sendungen erfol gen durch Vermittlung de, Rothen Kreu zek. Wir zweifeln nicht daran, daß die Gaben fo reichlich fließen weiden, daß wir nicht nur unsere in Feindesland käm pfenden mobilen hanseatischen Regimenter bedenken können, sondern daß noch genii acnd Mittel vorhanden sein werd,, um unsere Hamburger Krieger, die im Dienste des Vaterlande geblutet haben oder er krankt sind Reserve, Landwehr und Landsturm zu Pflegen und ,u laben.' (Die zweite Gabenliste zeigt bereit übet 60,000 Mark Beiträge,) . Recht bleibt Recht. Ein Englander. Angestellter einer Berliner Firma, war von seinem Prinzi pal entlassen worden, weil er briti -scher Staatsangehöriger fei. Der Engländer rief den Schutz de Ber liner Kaufmannsgerich! an, wo die Sache zur Verhandlung kam, und for derte fein Restgehalt. Dcr beklagte Ar beitgebcr machte geltend, man könnte ihm nicht zumuthen, den Angehörigen eine Staates, der in so verwerflicher Weise gegen uns auftrete, auch nur eine Stunde länger zu beschäftigen. Da Ge richt billigte die sofortige Entlassung nicht, sprach vielmehr dem Entlassenen da geforderte Restgehalt unverkürzt zu. In der Urtheilsvegzündung heißt es, der Arbeitgeber sei mit den Leistungen de Angestellten durchaus zufrieden gewesen. Aus dem Verhalten Englands gegen Deutschland könne für den Einzelnen kein Entlassungsgrund hergeleitet werden. - Ein gläubiges Gemüth. Eine Leserin schreibt der .Täal. Rund. schau": Seit 14 Tagen schon kommt meine alte kleine Aufwärterin Morgens mit verweinten Augen zu mir; ihr einziger Sohn ist im Kriege und sie hat seit dem 13. August keine Nachricht. Heute Mor gen aber stand sie ganz strahlend an mei ner Thür. Ein Brief?" fragte ich sofort; . worauf sie glücklich lachend sagte: Nein. ein Brief nich; aber unten auf der Straße sagen sie. zu Sedan gäbe unser Kaiser seinen Soldaten einen Tag Ferien; denn wird mein Sohn 'mal ausschlafen, er kann auch gewiß gar nich mehr!" ES schien mir zu hartherzig, ihr diesen Glauben zu rauben; ich fragte sie aber: Wie stellen Sie sich denn daS vor mit den Ferien, wenn die Franzosen nicht mitfeiern? Sie ,sah mich einen Moment an, al wollte sie bitten: Laß mir diesen Trost !" Und dann sagte sie ganz zuversichtlich: Ich kann das nich so erklären, aber uns Kai sei wird sich da schon rechtzeitig mit unsere Men Femve veiprochen haben! . , TeS Prinzen Feldpostkarte. Eine Frau Müller in Clenze bei LLcbom erhielt kürzlich eine Feldpostkarte de Prinzen August Wilhelm von Preußen. Der Prinz theilte der Frau mit. daß ihr Mann, Unteroffizier der Reserve bei seiner , Compagnie, verwundet sei, sich aber aus dem Wege der Besserung befinde. Ich habe." fo schreibt der Prinz, Ihren Mann eben aus dem Verbandsplatz ge sprachen und mich erboten, Ihnen über sein Befinden Auskunft zu geben." Der Prinz benutzte eine französische Feldpost karte, den französischen Vordruck strich auS. Kaiser WUljelm-Platz in gram. Die Südslawische Korrespondenz mel bet au Agram: In einer der nächsten sisungen oes Gemeinveratys wird der Antrag ingebracht werden, einem der schönsten Plätze Agrams den Namen Kaiser Wilhelm zu geben. Graf Haeseler als Patronillenführek. Ueber den ältesten KrieaSfreiwiM,.' den greisen Feldmarschall Grafen Haeseler, negi von ocm Venerailommanvo, dem er zugeiyer ru, e,n kurzer Bericht vor, der den Alten ganz so zeiat. wie wir d Jungen und den Alternden kannten: ffeldmarscball Gras L,as,l Ynnhnfr 5n diese Tagen dem Artillcriekampf gegen ein von den Franzosen stark besetzte Dres er. us rn den feindlichen Stcllungc das Feuer verstummte, schien e wichtig, festzustellen, ob die Franzosen den O?t thatsächlich verlassen hätten. Gras Haescl. gulvpp,l,r, nur oegieuei von zeinri -i' donnanzoffizier. Oberleutnant Rcchberg, m da Dorf, au dem, wie sich nun zeigte, die Franzofen kurz vorher abgezogen waren. Nur ein französischer Infanterist wa, zurückgeblieben. trn der Gcneralfeld marschall in drohendem Ton zurief, sich zu geben. Dc Franzose wurde so von dem GeneralfelWarschall persönlich ge fangen genommen. Nachdem Graf Hae seler durch Musfragcn seines Gefangene die Rückzuasrichtung dcr Franzosk.i Tc,i. gestellt hjrnte, übergab er ihn einer hr darauf A dem Dorf eintrcf senden tthwtw , U. f , - i , f.. jl. ,,.,, -i ----