V ? IA f M p9 IZglle Omah 2rilune l'-, V s 'vl . ; n k ? . i ( ? n l f . Wc läßt sich die deul-semd- liAn tsfitYA iAiir i iviv; umrnuwj m (JiUUiaUiU erklären ? (m ersuch von Srnst Zttchard. n. C! ..iitsrfiin.i K,I S".rf.',(TJ.i. ., halte c - ' -lMl4, lit liiiiia, noch einmal iu lio. ncn, n ich im Beginn bci vorigen ilrli Ui gesagt l)iff, tag ti nur burchju fernliegt, njtt bet vorliegenden Unter fudjung In eine Polemik einzutreten ober Kritik iu üben. Ich suche nur den oben u gewinnen, auf bem itir im ersprießlichen Zusammenlebe mit unfern Mitbürgern lueiterbauen können. Gerade meint heuli. gen AuSsühruniien werben wahrscheinlich ' ans ZU,bersiruch sivhen. Um so besser! Aber im leiste mcmn ncine Leser hinter jede meiner Behauptungen ein Fwaezeichen sehe und sie dann prüfen. Natürlich konnte ich nicht, wenn ich Icioar bleibn ' wKlt. meine ganzen Ausführungen in . die Fragesorm bringen, wie ich ti ganz gern gethan hätte. Hervorheben will idtf reu Bls eine Aü'lmerikeiner au ben Ciidsisaten. ber glaubt, dah ich mit mei ner Annahme; bah au Wiirgerkciegkzeiten her bort J&mitUieil gegen ben Teutschen herrscht, im Irrthum sei. Des Icnn uns nur ireuen. Collie Ber Zi'yalt der mir zugehenden Aeußeri,ng'n zu neuen Folge kunsie ober nützlichen Borschlägen führen, so behülte ich mir vor, vorausgesetzt, bafj ti ber Schrislleitung reckt ist, in einer dritten Athanbluna das Ergebnis mitzu theilen. E. 3t.) Die Vrlliide, die in der gegenwärtigen Zeitlage unmittelbar zur Parteinahme ge gen Teutschlanb geführt Heiden könnten, hat der vorige Abschnitt diese Artikel zu ergründen gesucht. Als die wichtigsten fanben wir bic geistige und wirtschaft . licht Abhängigkeit Amerika; von England, die Oberflächlichkeit, der unmöglich ist, in der Frage ach den Ursachen des Jlrie. gki hinter den Mord von Cerajewo, oder die von ansilvphilen Editoren mundgerecht gemachten Wei oder kÄclbbücher zurücke gehen. Wie diele haben denn die Geduld, die letzteren selbst ganz durchzulesen? Wie Vielen unter denen, die sich dieser Mühe unterzogen, ist denn die Bedeutung dcS To, kum'ents 173 im englischen Weißbuch, der letzte. Briefe bei deuisckcn Kaisers an ben König von England, Goschens an Ercy ausgegangen? Zum kommt die Abwesen heit alles guten Willen zur Gerechtigkeit und Wahrheit seitens der Zeitunlelter. Noch nickt einmal 2Jcrid;U, du ven in New Fork ankommenden Reisende in den Mund gelegt werden, suchen sie auf ihre Wahrheit zu prüfen, waS leicht genug über da Telexhon geschehen könnte. Die gei füge . Tkntfaullxit des Leserkreises, der f.:-' r-v.-r .. r : W .r i . .- r t ' ' in, saiiieu uu ictii anwien .u um Tageszeitungen schöpft, verschlingt olle, ohne zu p?!!':n. ist natürlich auch Oberflächlichkeit, d. h. Mangel an geisti ger und sittlicher Tiefe, daß man die poli tischen Parteilämpfe mit derselben Unehr lich?e!t führt, wie den gegen die deutscht Cache. Und doch können wir un bei die sen Aniwoiten nicht begnügen. Für uns Teutlch'Ämerikaner meidet sich immer wieder die Frage: Ist die Gegnerschaft ge gen das TeiitsciztHum nicht alteren Ta tums? Es ist ganz klar, das; da, WaS bei dieser flclcgenheit zu so heftigem Aus . Kuch gekommen ist, eine längst vvrhan dene innere Stimmung war, die viele Amerikaner dazu trieb, in die Heize der ganzen Welt gegen die deutsche Cache ein zustimmen. Dahin gehört nun bor ollem die An scht vieler Amerikaner, daß die Deutschen s verachten, und leider tonnen sie genug Belege nicht nur au persönlichen Ersah rungen. sondern auch Aeußerungen schwarz auf Wein tut diese Ansicht an führen. Die Haltung der deutschen Pusse im spanisch-amerikanischen Nriege, unter tüyi burch den Manilazwischenfall zwi ,e Dewey und Dicderichs haben den Eindruck, daß die. Stimmung dcr Deut scheg gegen Amerika ist, och verstärkt. Tagegen kann die freundliche Haltung seit Beginn des riegeS icht sehr viel as, richten, zumal die Lügenhaftigkeit der Be lichte iiber schlechte Behandlung der Airie rikaner in Teutschland schon ihr Werk der Beihilfe zur Festigung dc. geLNmschen Worurtheils nur zu gut vollbracht hatte, ehe ihnen durch die Heimkehrenden selbst wider sprochen wurde. Um die schlimmen, tief kingedningcnen Wirkungen jener Lügen berichte oufzuheben od auch nur abzu schwächen, wärt ein diel .thatkräftigeres Auftreten von Nöthen. Wir haben von Massenversammlungen der Amerikaner in Berlin, Frankfurt, München und ander ws gelesen: warum werden keine in un screm Lande veranstaltet? Warum legen Überhaupt die Alt-Amerikaner, nicht nur die deutsch-freundlichen, sondern die wirk llch .Neutralen" in allen größeren Städten des Lande in großen Versamm luirgen nicht Verwahrung ein gegen die parteiische Haltung, die lügenhafte Ve rick)terstatiung ihrer Presse? Befürchten sie, daß sie einen Saal von auch nur mä ßigem Umfang nicht füllen können? ' Doch um unsere. Untersuchung wie der aufMNehmen:, Wer' ehrlich ist, muß zugeben, d.asz der Borwurf, den ich eben angeführt habe, nicht unberechtigt ist. Auch wir DeutfchMme nkaner haben un lange, Zeit nicht über ein Uebermaß von Hochachtung feiten! unserer altländischen BlutJgcnossen zu be klagen gehabt. Wir mußten esioch al Schmeichelet ansehen, wenn man un als .Kulturdünger" betrachtete, die Ansicht daß Amerika eigentlich nur der Abfall Haufen de alten Europa sei, ist noch nicht auö dem Gedächtnis, der Mensche ent schwundm. Wir werden hier unwillkiir lich an ein Wort Bismarck's erinnert, der süaie. daß die Bölker für die ffenster be zahlen muffen, welche die Zeilungsschrei! der einwerfen, ein Wort, welche ich m) . ':r-'--;- skkkt ZageSpresse In Ciammbuch schre ben möchte; nur sind die Fenstereinschmei fter hüben und brüten, nicht aus bie Tagktlcheisisieller beschränkt. TMAt schwert un augenblicklich du Wewei suhrung sür die sried ertigen Absichten de deutschen Volke mehr, al da Buch Bcrnarv, I. Äcrnhardl ist eine Autor, tät. so viel ich weiß. Über stragen fr Taktik und Strategie, soweit die Kava lerie In betracht kommt. Bon Politik versieht fr so viel, wie jcder intelligente Ae,tunglkser. Wa er iiber den Aerlau de Möglichen künftigen Nriege sagt, sin ja Tiiige, bi Jeder, ber tinigermaszen lia, nill ver deutschen Tage!l,teratur Fühlung gehalten hatte, längst wusit Tonst wäre die Veröffentlichung je, auch Hochverrath gewesen. Eine offizielle Stellung hatte er nicht. Aber wer will da heut einem ' Amerikaner olle klar machen? Selbst die hochkonservatib, Nreu,zei!uiig schreibt iiber die Buch an, g. März 1-JI3: Fg hat da Buch den ffeinden Teutschlanb! eine Waffe aelie sert und freunde bedenklich gestimmt: u vie Berechtigung genommen, den Englan dern einen Borwurf zu machen, wenn fit , nicht isskn. daß da deutsche Volk runde friedliebend ist Ebenso würde diese vorherige .Warnung der Engländer nur zu bedauern sein, wen, wa ja nicht der Fall ist. unsere Politik wirklich den von Bernyardr be urworleten juieg vor. haben würde Jedenfalls, sollte jeder Autor, der über ein Nachbarvolk schreibt sich bewußt sein, daß n sür beide Völker schreibt, ob beabsichtigt oder icht, und daß zu prüfen hat. ob der Nuben seine! Werke dem Schaden, den er auf der an deren Seite seinem Bolle zufügt, ent spricht." Mein Kollege von der französischen Ab, theilung der Columbia Universität, Pros, Jordan, der du Sache seine Vaterland, in achtunggebietender Weise vertritt, sin det sür, seine, meiner Ansicht nach, irr thümlichen Behauptungen immer neue 33e lege aus den Kreisen der Bernhard! Keim Neventlow und ihrer Gesellschaft Jemand, der mehr Zeit und Gelegenheit ha, al der Verfasser diese Versuches. konnte e sich zur Aufgabe machen, die Literatur der gleichen Tendenz i den deutschfeindlichen Ländern in' Neld zu fuhren: oder wurde dieser Retourkutschen verkehr von großem, sachlichen Nutzen sein? Die Thatsache, daß die andere es auch" gethan haben, spricht pie Teutschen nnchr frei. Wenn man baereeien Wt vielen .kandkim- fen skeunblielzer un& fördernder Art, durch die Deutschland unserem Lande wcrthvolle Dienste geleistet Hat, anfuhrt, so hat man mit der Thatsache zu' rechnen, daß im Geistesleben de Einzelyen sowohl, al der Böller du feindseligen Handlungen viel starker haften, als die Wohlthaten, Das ist eine Binsenwahrheit, auf die ich wohl auch nicht einzugehen brauchte, wenn mir .mehr Raum zur Verfügung stände, Ich habe schon früher erwähnt, daß ein Theil der Schuld uns Vkutsch-Amenka ner trifft, weil wir es icht verstanden haben, un durchzusehen. AuZ der Zeit, da es kein Deutsches Reich gab, als die eutichen keine große geeinte Nation waren, hat sich och bei dielen von uns ein Mangel an berechtigtem Sclbstbe wußtscin erhalten. Die nachachtuxidvier ziger Kabenjammerstimmung. - die den frei und fortschrittlich fühlenden Deut fchen beherrschte, hat hier noch lange nach Siebzig nachgewirkt. Da Gefühl, daß wir dlö Deutsche machtlos waren, hat dek Generation, die uns Zu Amerikanern erziehen sollte, noch allzusehr in den Kno chen gesteckt. - .Je schneller Sie vergessen und die Anderen vergessen lassen, daß Sfe ein Deutscher sind, desto besser werden Sie hier fortkommen.' wurde mir vor 81 Jahren , nach, meiner Ankunft immer und immer wieder gerathen. Und nur Allzu viele sah ich, die diesen Rath nach Kräs ten befolgten. Manchmal denke ich daß sie Recht halten. Dabei halfen die schon sten Tugenden der Teutschen mit, den falschen Rathgebern Gehör zu verschaffen. Diejenigen, denen die deutschen Verhält nisse politisch und gesellschaftlich zu eng waren, sahen hier bie Aussicht freierer Bewegung, b,e wirthsmasilich Schwachen bie Aussicht deZ Wohlstandes vor sich. Dafür schuldeten sie dem neuen Bater lande Dankbarkeit und Treue. So gaben sie denn ihr Teutschthum für ein einge bildete Amerikanerthum auf, oder, wenn sie da nicht fertig brachten, so hielten sie sich mit ihrem deutschen Wesen verschämt und unsicher im Hintergründe. Noch heute finden sich Viele, die sich scheuen, ihr Deuischthum zu vertreten, bei Bieten ist e durch die jahrelange Abstumpfung so geschwächt, daß ti selbst in diesen Tagen der Verjüngung nicht zu frischem Leben erwacht. Für die große Mass? d'r Deutsch-Amerikaner sind die Errungen, schatten von 1870 '71 wichtige Ereig nisse, die ihre Stellung hier im Lande be deutend verbessert haben, aber von dem neuen deutschem Geiste haben sie keinen Hauch verspürt. Auch von d'm Wunder baren, wa im Vaterlande heute vorgeht, verspüren sie offenbar zum großen Theile nichts. Man kann nicht, behaupten, daß das hiesige Teutschihum geeinigt dasteht. daß die Neidhammel und Selbstsüchtelei aufgehört hat, und mit trauernder Sehn sucht stellt man Vergleiche ztoischerT Drii beri und Hüben an. Seit daS erste untet dem geeinten Deutschland geborene Ge schlecht in' ManneZalter hineingewachsen ist, ist das Selbstgesühl ja etwa stärker geworden. Auch sehen immer mehr von uns ein, daß das, was heuie noch als Amerikanisch" gilt, -eigentlich englisch ist, daß .sich amerikanisiren", thatsächlich .sich anglisiren" heißt, und da will man doch trotz aller Dankbarkeit ugd Treue nicht mitmachen. Den All .Amerikanern bringt uns diese Srkenntni aber nicht näher. Im Gegentheil, die Aussichten für eine eigene nationale, amerikanische Sil tut sind heute geringer, al früher. Und doch ist der feste Wille, sit zu schaffen, ra li.iltel, da tin au unserer San vernkiiung yeraulutzren kann und muß. iie AUsgave ve, veuismen lemente der Galion I I kl, vor allem .den aroneren Sknst. die größere Tiefe der Lebensaus faffni7, die sittlich'N niiidsiitze, die wir zum Ausbau und Bestehen der Gesell Iask sur neiiuknch yaiten. dieser na tionalen Kultur tinzuverleibe. Toi geschieht aber am besten und sicher sien, indem man seine Kinder in diesen Grundsätzen erzieht, vor allem da, wo mangelhafte Beherrschung de Englischen ernt inroirlun aus die Erwachsenen er ich wert. Nur durch bewußte Stärkung die ser deutschen Tugenden der Wahrhaftig, seit, de Pflichtgefühls, der Ehrlichkeit und der Gerechtigkeit kann eine Bsseiung für unser Volk herbeigeführt werden. Oder werden auch wir ein' großen nationalen Unglück oder efne Volkskriege, bet dem es um Alle geht, bedürfen für die sittliche Läuterung und innerliche Einigung nse re Volke? ' Daß die amerikanischen sittlichen t griffe verwirrt smddafür giebt I nur in lalilreicke Andicken. ier will ick, nur ein Beispiel anführen weil e unmittelbar eine Antwort auf die Frage nach dem Grunde der Deutschfeindlichkeit zu geben geeignet ist. E ist ein Leitartikel au einer angesehenen Zeitung de Westens, au dem ich ein paar Sätze anführen will. Er bescha tigt sich mit der Ver theidigung der deutschen Sache durch den Schreiber dieser Zeilen und anderer. Der Leitartikelschreiber nimmt den Stand Punkt ein. daß die Deutschfeindlichkeit hauptsächlich aus die Methoden zuritckzu, führen sei, mit denen sie bekämpft wird. Aber sie muß doch erst da sein, Herr Leitartikler, ehe man sie bekämpfen sann! Dann aber kommt er zu der Behauptung: .Lebten Ende liegt die Quell de Uebel größten theil, in der Schroffheit de deutschen Auftreten .. . Die Deutschen sind ein feine Volk. ein gei st, g bedeutende Volk, ein ehrliche Volk, aber nur zu o ft fehlt ihnen die Macht er schmeichlerischen Ueber r e d u n g leajolement) und g l a t t. e r Red (rnaetd. .peecrj), die fit al Aeußerungen der Heuche l e i anzusehen geneigt sind. Sie haben die sehr loben. werthes ber irrthümliche Ansicht, daß sie durch logisch Beweisführung gewinnen müssen, und erntendienatür lichen Folge des Irrthum.' lind weiter: .Wo ein Franzose die Hos, lichkeit selbst, die Seele der 'Höflichkeit ge mesen wäre, wo er mit feiner (ävlicsbs) chmeichelei aufgewartet hätte un eine rücksichtsvolle Behandlung der ame rikanischen Flüchtlinge in seinem Lande hat viel dazu beigetragen, die. Stimmung hierzulande zu seinen Gunsten zu beein lussen, vwo der Englander entschlos en und ruhig geblieben Ware, kann der Deutsche in seiner Geradheit und der Unschuld seiner Seele nur Unrecht gegen ein Vaterland erkennen und kann eö nicht unterlassen, zu wüthen, zu klagen, zu drohen, zu predigen, zu höhnen Un ere Geradheit. w schön und ein drucksooll das englische ,br.JhtYor- wardness rst, eine Erinnerung an eine Zeit. , wo aucb die dadurch bktticknete Eigenschaft bei unsern Vettern mehr zu Haus war! also macht man uns zum Nn?wrs fflnn tnilT eiff(fimiiiilt sinf Daß hier von deutscher Seite keine Aen, derung eintreten darf, ist wohl klar. Auch kann die würdige Ruhe, die uns empfoh len wird, nur in beschränktem Maße an, nehmbar erscheinen, wenn unser Herz warm, unser Wille aufrecht und , stark bleiben soll. Vor allem aber wehren wir uns gegen jene angelsachsische Ruhe, die nur ver Intervall ve ichlauen Ge chästSmanne ist, der auf den unbewach ten Augenblick wartet, wo er seinen Ge cftansreund uvervoriheilen, ot Ban biten, ber die Gelegenheit abwartet, sei nem Gegner den Dolch in Herz zu sto hen, natürlich bildlich gesprochen, ich meine natürlich jene kühle Phansaer, die ihre Mitmenschen in aller Ruhe und mit .glatter Rede' auf da Grausamste verletzen können. , , Aber in Kern von Wahrheit liegt i diese Worten. Schroffheit, bi zur Grobheit, ist beim Deutschen häufig zu inden. Aus bloßer ffurcht. u schmet cheln, verfällt ma oft in diese Fehlen Der Anerkennung und Wirkung seine tüchtigen Eigenschaften steht der Deutscht dadurch allzuhänfig im Wege. Auch wirk lich gute Waare wird eher nach ihrem Werth geschätzt, wenn man sie in anzie hender und geschmackvoller Aislagt zeigt. Man kann sich nicht bloß durch höfliches, ondern auch liebenswürdiges Entgegen kommen Freunde erwerben, ohne zu chmeichcln und zu heucheln. .Der deut schcn Kultur fehlt,' schrieb jüngst ein alt amerikanischer Kritiker, in einem gewis en Grade der gesellschaftliche Instinkt. das Leben für andere angenehm zu ma en.' Nun sind wir schon mitten in der Auf zählung derjenigen Eigenschaften des deutschen Volkscharakters, die den 'Deut chen unbeliebt machen. Ich kann mich kurz fassen, dcnn wir sind auf bekanntem Gebiet. Ich überlasse es auch darum dem Leser, wo nöthig, das Sündenregister zu ergänzen. Es ist mir immer als ein hoff nungSsolleS Zeichen und tin Bewn für den gefunden Kern de! deutschen Volkes erschienen, daß es sich so ernster Selbst priisung nie -nüzogen hat. Wenn man den Berichten aus der Heimath Glauben schenken darf, so ist das .ja alle wie Schlacken von unseren Brüdern abgefal, len. Selbst die Schutzleute werde k irdig." las ich , einer Berliner benöwürd Zeitung dcr letzten Tage. Wie viel wir von diesen schlechten Eigenschaften mit nach Amerika gebracht haben, muß sich der selbst fragen. Werben auch wir. wie bie Blutsgenossen, sie abschütteln können? Bei aller verlebenden Schroffheit se ei uns Dutse!)en nicht a Übergroßer E fmdlichkrit, die Überall eine Absicht. beleidigen und zu tränke vorauksetzt, wo sie gar Nicht vorliegt. fehlt an freiem ungezwungenem ls,chgeinwfsen. Ma kann .voUsiandig korrelt' und .tadellos in seinkm Benehmen sein und doch schros ja, unter Umstanden kann sich dahinte geist,ge und sittliche Hohlheit verstecken Jedenfall erwirbt man sich mit der knsil,iindi,iea äomUMt ,,k ?k.li Kit. worauf die führende Kreise Teutsch mn o is.ii .U), iciiu üü;U. 5b meint, man will ihm wa. Jeder va auf, ob der Andere sich auch vollsiänd korrekt' benimmt. .Diese Geisteirichtung wird vielfach geradezu gezüchtet. Ich er innert nur an den studentischen Berieh Ja, ber eigentlich beutsch okabemisch, Spott der Stubentenmensur ist kein fri schel, freie fcpiel der jiigenblichen Kraft wo ber Tüchtigste siegt, sondern ein an, liche Wachen über Beobachtung einschuü render Siegeln och mehr beim Gegner, al bei sich selbst. Auch unsere beiübmte Gemüthlichkeit beschränkt sich nur allzu yausig aus unseren Stammtisch, die vier Wände de Hause oder der Kneipe, ab weisend gegen jeden, der un .nicht vorge stellt ist. Uns fehlt rst die "11 aroinid ocl ic'IIvkii", die selbst bei den stei l "'andern häufiger zu s.nden ist. Dem eigenen Bolle sieht der Deutsch, oft ablehnend gegenüber, und seine Zndi "'dualität tritt nur unter den Zivang der Nothwendigkeit zurück. .Die Aussöhnung e Einzelnen mit dem Ganzen erfüllt sich durch da ganze Soll hin nur in Zeiten SMer Noty oder hohen geistigen Auf schwungi'. sagt Hans Meyer, auf dessen .Deutsche Volksihum' ich in diesem Zu, sammenhange eindringlichst hinweist möchte. Besonder don dem was er üb das deutsche Philistertum sagt, möchte ich einen 2sie,i vier wiebergeben: Anmaßend, überhebend, doamatisch.ist der deutsche Philister gegett jeden, den er sür geistig oder gesellschaftlich unter ihm stehend halt: zanksüchtig, hämisch und rechthaberisch ist er gegen seine Standes genossen, aber schmeichlerisch und unter würfig gegen jeden Höherstehenden, weil er davon tut sich per onlichen Gewinn erhofft und im Verkehr mit Höherstehen den nicht nur direkt Befriedigung seiner Eitelkeit findet, sondern auch indirekt da durch, daß er ihm neuen Anlaß zur Selbst uoeryebug über dieienigen gicbt-die die, ,e Ufertediä nicht tlmlhasiia sind, llr theilslos. wie er ist. beruft sich dcr Phili stir gerne auf die moralische Heiligkeit sei, ner moralischen Ueberzeugung und meint damit doch nur seinen eigenen Dogmatis, mus. Habe er auch noch so unrecht, immer will er die seiner Würde gebührenbe Rück sicht gewahrt wissen und beantwortet die Verletzung dieser Rücksicht mit Empfind lichkeit. Er hat deshalb auch keinen Hu mor und duldet ihn nicht, denn dieser läßt andere gutmüthig über sich lachen und lacht mit. Wo so die nationalen Tugen den in lauter naiionale Fehler übertrieben werden und umschlagen, da giebt e natür lich auch kein nationales Empfinden, ja sogar der Patriotismus des Philisters ist anmanend. leer und windig, weil ohne tie fes Gemüth und ohne Ideale, .Die deutsche Philistern, welche die Kehrseite der nationalen Tugenden und insbesondere die Ausartung des deutschen Individualismus darstellt, ist nach Art und Verbreitung ein sehr wesentlicher Be lanvtneii ve veul chen Voltstdums. In allen Stufen der Entwicklung und Aus btlbung burchschlingt sie das deutsche Bollsleben. und sie wurde dem Zusam, menleben und der gemeinsamen Arbeit noch schädlicher sein, gls sie eö schon ist, wen sie nicht wieder vielfach wett ge- macht würde durch die beiden Kräfte des deutschen Bolksthums, die unbesiegbar sind, den Idealismus und das Gemüth; diese schlagen ' verbindende Brücken über die gefährlichen Klüfte, die der starre In dividualismuS und die bornirte Philisters! ausreißen. Das Philisterthum deckt und eraanzt sich mehr oder weniger mit dem Proben und dem Kaffernthum. Nur, daß das Letztere noch entschiedener alle Menschen VV.U, V llW.Uf llllllllllj ablehnt, und sich mit Vorliebe selbstsüchl hnhert Wnhiln rn tä hrltti llgen Demagogen, vie seinen schwachen schmeicheln, zuwendet. Entkaffert euch.' hörte ich den Präsidenten deS National bundes Dr. Hezamer immer und immer wieder seinen deutsch-amerikonischen Zu hörem zurufen. Entkaffert euch, entdhilistert euch! Wenn wir da thun, dann ist auch die Frage unsere Verhältnisse zu unseren Mitbiik gern der Lösung näher gebracht. Aber nichtnurwir, auchdieAnderen müssen die Schlacken abthun. Eine große Noth" wollen wir nicht herbeiwünschen, um auch auS den Ameri kaner eine einheitliche Nation zu schaffen. Aber einen hohen geistigen Aufschwung' zik erhoffen, wäre nicht zu kühn, wenn alle Volksgenossen an bie Aufgabe ber Schaffung einer eigenen nationalen Kul tur mit Ernst und Begeisterung herantrc ten, eine ungeheure Aufgabe, zu deren Bewältigung kaum die Spuren ihrer ersten Anfänge, kaum die Ahnung ihrer Richt Iinien vorhanden sind! Ader nicht als einen Schmelztiegel dürfen wir dann die werdende Nation betrachten, in der Wahl und, willenlos alle Bestandtheile zu einem charakterlosen Brer verkocht werden, son- dern als einen Amboß, aus dem wir selbst stark und zielbewußt das herrliche Werk der nationalen Kultur zusammenschmie den. , In Brasilien gilt es für eine vor. nehme Dame als unpassend,' persönlich etwas einzukaufen. Gewöhnlich wird da ein Dienstbote zum Einholen von Mu stern, Proben u.'dgl. zur Auswahl ge schickt. Wenn die Sennorita einen neuen Hut zu erwerben wünscht, wird ihr ein großer Karton oder Korb mit den neuesten Hutmodellen zur Besichtigung zugesendet. Bei MarS-Isl'Tour stach ein hcmno verscher Ulan (1. Eskadron). Eckclt, sechs französische Landers vom Pferde. Er war im Civilberhaltnis' ein Schneider. In China fährt am Neujahrstage kein Bahnzug. Das verbreiteste Gewächs der Erde bürste bei Schimmelpilz sein. . , Moderne Fuiegschirurgil'. Von Dr. F. S. yanemantt. Die KriegkChirurgie ist ein f'hr wich tlger Zweig der Medizin und gründet jjck auf die auö Erfahrungen der Ktzlen c, eil Kriege gezogenen Cäilüssc. So . Ä. die wahrend des Burgerlriege cumhiiikI w iueovaediiingen ro'f sft für ein kurzes, prächtige RsumS derselbe in!,r essirt. sollte Dr. S. Weir Mitchelli letzten Aussatz Ieien, der im Ansang diese Iah. re im .Journal of the American Me dical Association' erschien waren von Wichtigkeit für den dculsch.sranzsischen Krieg vog 187071, während der preu ßisch.vsterreichische Krieg von !,(.; gute Ausschlüsse über Berwundungen durch In fan!ericGewehre gab. Hinwiedtrum war der japanischrussische Krieg ein günstiges Feld für da Studium von Ber,-runbun gen oller Art, unb der amerilanischspani sch Krieg für Verwundungen ii Qct' schlachten. Werthvoll und genau sind die Beobach tungen von Aerzten, die auf nifs isrr Seile thätig waren. Der Balkankrieg von 1012 und 1913 ist noch zu jung, um Ge!e gcnheit zu wissenschaftlichen Sammlungen und Folgcschlüssen zu geben. Am häufigsten sind Wunden durch Gc wehrgeschofse, dann durch Kanonenkugeln, beide als direkte Verwundungen; dann in direkte Verletzungen,' tu sind solche, die durch Aufschlagen von Geschossen oder durch deren Explosionen fortgeschleuderte Steine, HolztlOile, Splitter, Waffen etc., oder von Knöpfen, Münzen etc., die durch das Geschoß i den Körper gcpreßt wer ven, herrühren. Biel seltener sind Ver letziingen durch kalte Waffen: Bajonett. Säbel, Lanze (scharfe Massen); oder durch Kolben, Stocke, geworfene Steine (ftum Pfe Waffen). ülanchen dieser Verletzungen begegnen wir auch rm Friede, anderen hingegen nur im Kriege. Die Behandlung der Verwundeten liegt in den Handen des aliivcn Saniiäts- Korps, zu dem in Kriegszeiten alle dienst Pflichtigen Mediziner hinzukommen. Ticse rekrutire sich aus praktischen Aerzten, Hospital-Aerzien, Spezialisten und Uni-versitäts-Lchrern. Der praktische Arzt, der Chirurg und der Amateur werden wohl die besten Ncscrve-Aerzte abgeben. Aber auch die innere Medizin spielt eine große Rolle, benn Krankheiten rasfen noch im mer viel mehr Soldaten bahin, als Wun bcn, wie wir selbst zu unserem großen Leibwesen in unserem letzten Krieg mit Spanien erfahren haben. Das Studium der KNeas-Chiruraie kann in Fricdenszeiten in Hospitälern und Kliniken praktisch und an Leichen thcore tisch ausgeführt werden. Die beste Er ziehung ist natürlich die Erfahrung im Kriege. So hat . dieses Lehrfach eine große Wichtigkeit erhalten; b:nn Mcn schenmatcrial kann selbst nicht in Rußland setzt werden. ei der Prüfung der Wirkungsweise der Geschosse muß man die Waffe, das Geschoß und das Ziel berücksichtigen. Tie Waffe kann eine Pistole, Revolver, Kara biner, Gewehr oder Maschinengewehr, Mi trailleuse, Feldgeschütz, Haubitze, Mörser. Festungsgeschütz oder SHiffsgeschütz sein. Das Gcfchon ist bei allen Feuerwaffen eine Patrone, die aus Hülse mit Ladung und Geschoß mit Mantel und Kern de icht Die Hülfe ist ein Gehäuse aus Me- tall oder anderen Stoffen, welche das Sprengmittel aufnimmt, und am untern Ende mit dem Zundminel, am oberen mit dem Geschoß versehen ist. Das In- anterie-Geschok hat einen Mantel aus Messing. Kupfer oder Stahl und bedeckt e tan chliencnd den Kcrn aus Hartblei. Da! Artillerie-Geschoß bat einen ähnlichen Mantel und ist ein Hohlgeschoß; es giebt Granaten und Schrapnells. Die Grana ten sind mit Sprengstoff geladen und ha ben an der Spitze einen Zunder, der beim Aufschlagen platzt, den Sprengstoff cnt- zündet und so die' Granate zum Explo diren bringt, gewöhnlich in IN Stücke Das Schrapnell hat ebenfalls einen Man tel, wie die Granate, das Innere ist aber mit 300 bis 400 Bleikugeln ausgefüllt, Am unteren nde detinbet sich oet Sprengladung (Bodenkammer), die durch ein Rohr (Zundkammer) mit dem Zun der (Distanzscheibe) in Verbindung steht. Vor bem Schuß wir? diese Scheibe so qe Itellt, daß sie vor oder über dem Icind ch entzündet, der Sprengstoff in der Wo vcnkammer explodirt und die Bleikugeln überschütten den Feind. Granaten benutzt man gegen leblose Gegenstände, wie Mau trn, Wälle. Stahlplatten; Schrapnell ge gen lebende Wesen. Hierzu muß man noch sogenannte Handgranaten und Luft- chiff-Bomben zahlen, deren Wirkung uns besonder dcr Angriff Italien's auf Tu nis gezeigt hat. . Diese kurze Beschreibung der Geschosse zeigt, wie mannigfach dje Theile sein kön nen, die verwunden oft? in bcn Körper einbringen. Dazu komm? aber noch das Bcrhalicn dieser Theile selbst, ob sie aus weiter Ferne acht amerikanische Meilen bei Fcstungs und Küstengeschützen oder aus größter Nähe kommen: ob die eschosse selbst durch die Luft. Erplosion oder Waffe erhitzt oder kühl sind in Maschinengewehr kann gegen 800 Geschosse der Minute abfeuern und erhitzt sich natürlich bedeutend, o5 sie direkt treffen oder abgelenkt werden, ob der Körper das erste Zielest oder ob die Kugel ein anderes Ziel vorher durchbohrt hat, etc. ; DaS Ziel, das uns hier beschäftigt, ist der Soldat, und wir finden fünf vcrschie dene Schlißarten: 1. Der Prellschuß; da! ist tin Zurück prallen deS Geschosses voif der Haut mit leichieti und schweren Verletzungen . der Haut und der darunter liegenden Gewebe. 2. Steckschuß; wenn das Geschoß, im Körper bleibt. 3. Der Durchschuß; wenn das Geschoß den Körper durchbohrt. 4. Der Streifschuß; wenn das Geschoß eine flach oder tiefe Rinne im Körper macht. 8. Der Abschuß; wenn Eeweb . oder Körperthcile thcilweise oder ganz ybge schössen werden. : , XVtUfUUbiMr'N, bie Ml! hatten tüit) O t;o en tue l " te 'j'rvsiiws,.' geben, sind die Die csiioffe sind kleiner 2:.iU::.'c. gemoi, e ai stutz r, uiia itur.n an cte i':''n$ 8':"!:h rfrern Cti, c!3 Tchr,ip,,el!schoß einem Stoß. Daher ist e:e vaiiiupnurfl 'M'.i liein. za cif MaüWfafern g-uße El.-chizität besitzen, so ert'ü.'t ein 2ut.if.tnf', unregelmäßige Zotreiüunn; die tlularfvtne welchen hau fifl den Geschosse 0ii9 oder Theile weroe eraukge it,lg:n. ehrt das Gc aß zu et reißen. Schrapnel! zerreißen allerdings bie Blukgciiißl kiusig. Im Nerv Hinter lassen b,e GesHoru ojt nur ein schlitzarti flto Von. JlncolKnocrletjungen selbst sind nicht toMlui;, die siblimnif Folgen beruhen entioeOsr auf Verleiinqen benachbarter Gewebe oder auf Infektionen. Knntusion kommt am taufiasten bei Sckä'delknochen vor, ist ab,-r sZüst silten. chi:delöerlek ngen t'.ir'o Geicbofse etfosg-n durch Ttoß wirluiig, tteilwirtiing oft Sprenalvir kung (als drei direkt), oder durch Rück iviriung an vie eniqeqenieieiue mano (in direkt). Ein StechschuK findet sich häusi ger im Oberkiefer, ist sonst selten, flache Knochen durchbohren Geschosse häufig, halten sie aber dann in ihrem weiteren Laufe auf, und werden hinter dem durch loderten Knochen gesunden. Bei Rah, siruffen mit Knochenverletzungen ist der Einschuß klein, während der Ausschuß eme ziemlicye wt erreichen kann T,irchse.,i,sse der Lungen, die keine arö ßeren G'saße treffen, sind prognosiizirt nir. Anders verhalt es sich mit Steck schussc. Die Verwundungen des Ber daiiuiigtkonals werdcn mcistcntheils mir ges.üzrlich, wenn der Magen oder Darm gefüllt sind. Diese Beobachtung verleitet einen berühmten Ehieagocr Arzt dazu, die BcAcilung zu machen, daß .Soldaten NUk mit leerem 9?M,n fmnhtVn fniitpit"! Bei den inneren Organen kommt es Häu fig aus vie ttant der Blutung an Wir skü?n also, daß die Prognvps einer Schnßverlehung ans den Grad der Beriktznng, auf die Wichtigkeit des C pcins und aus bie Infektion ankommt. Und die Jnftktion ist dcr rößte Feind. Ein. heißes Geschoß, das rasch und ungc- ylnvert den Körper tritst und aus ziem licher Entfernung gefeuert ist, schlägt schnell- und rein dnrch.' Und hier sind Infektionen weniger zu befürckiten,' olö bei Ge turnen, die schroq ailfl lagen. Kleidungsstücke etc. mit sich in die Wunde luhrcn. Organe treffen, die rn der Ver dZilung begriffen sind. Neben r n f'?ktion muß man sehr die Blutungen in Betracht ziehen. Die innere Blutung ist weit schwieriger zu behandeln, als die äußere, was ja natürlich ist. Die häu figste Todesursache ist das Verbluten in Bli!t und Bauch. Tie schlimmsten Verwundungen sind die von Granatenfplittcr , i.ir-r:ii,- v i ytuiumiueii Av,azu,,e, ganze 0ncDmon.cn, wie ein Bein oder Arm, können von solch' einem ischust absierljsen werden. Hicbverletziingen treffen fast immer den Kopf, Hals, Schulter und Oberarm, und ihre Wirkung hcingt ganz von der Kraft des Hiebes und von der Abwehr oder Be deckung ab. Und nicht nur scharfe Hiebe können tödilich werden, sondern auch flache, besonders wenn diese den Kopf rressen. Auch hier kommt die Blutung jetjr in rächt. Stichdcrletzungen treffen seltener den Kopf, häufiger Brust, Bauch und Rücken, Die gefährlichsten Stichwunden sind die in Brust und Bauch, während Siichwun den in- den Weichtheilen dcr Gliedmaßen nrnzt itmimm sind. Bcr (schmerz einer Wunde wird von den Verletzten ganz verschieden empfun den. In der Aiifreaiina des Gefechtes lvird cincBcrwundung oft nicht bemerkt, nur bei Zerstörungen eines Nerven tritt stets ein plötzlicher Schmerz auf; ebenso bei Knochenverletzungen, aber nicht in so yoyem Grade.' Bie ccrvenvcrletzuncien rufen den Schock" hervor, der bei sonst nicht tornUchen Wunden den Tod vcrur sackt. Der Nerven-Schock" ist vielfach beschrieben worden, aber keine Erklärung genügt . Die moderne Kriegstcchnik hat auf die Verletzungen keinen Einfluß gehabt. Die Schußwunde ist allerdings als Durchschuß durch das Mantelgeschoß leichter und bcs ser heilbar geworden. Die Statistik der letzten Kriege giebt das Verhältnis dcr Getödteten zu den Verwundeten als 1 zu 6. Für die Heilung der Verwundeten werden besonders drei Grundsätze aufge stellt: Ausschaliung des Wassers au der Wundbehandlung: Ruhelage, ohne Druck auf die verwundeten Theile, und bei In, fektionen freier Abfluß des Eiters. Bei den Verwundeten ist di sofortige Hiflelästung für die ganze folgende Be Handlung von größter Bedeutung. Da her haben jetzt alle Soldaten aseptische Binden in gut verschlossenen Packctcn bei sich, um einen Hil sverband selbst oder beim Kameraden sofort anzulegen. Aerzte und Krankenwärter folgen der Gefechts nie, wo es irgend möglich ist. um den Verwundeten die erste Hilfe zuthcil wer den zu lassen oder um dieselbe, nach dem ersten Verbandsplatz zu schafft, wo dann die Behandlung beginnen mag, die nach dem Grade der Verwundung ballernd oder mir vorläufig ist. Ungefähr die Hälfte aller Verwundeten verläßt das Schlachtfeld zu Fuß, viclc können den Verbandsplatz reitend erreichen, andere dagegen bedürfen der Hilfe von Wärtern oder Kameraden. Am Unterleib oder Schädel Verletzte sollten nur mit größter Aoricht und m 'möglichster Numlaae transportirt werden. Die ersten Trans Porte, währlnd und gleich nach der Schlacht, sind größtentheils sehr Primi tiv: zwei leicht Verwundete traacn einen schwer Verletzten auf einem Sitz, der von den Handen selbst dargestellt ist; oder über zwei Gewehre wird ein Mantel ge legt und der BlWrte so zurückbcfördcrt. Die Zahl dcr Bahren selbst kann nie aus Xit enmi'ti unsnn idjiii n reichen In diesen Fällen. Die vchand liing bei der Menge und Verschiedenheit der Wunden kann nur temporär sein, der ArU und Wärter müsse VerbandSftoss selbst mitbringen. Hier eine starke Binde, um da Bluten zum Stillstanb zu brin gen; da ein paar Stiche mit Nab.'I unb Ceibe der Catgiit. um ine Wunde vor läufig ja schließen; bet einem Andere wirb eine Schiene, meist au sehr Primi tivem Material angelegt, um einen ge brochenen Armknochen in guter Lage zu bc,lten; Wund'n, die dr Lust ei!!"kt sind, erhalten nicht mehr Jodoform,' son dem werden mit einer leichten JoUrinn bestrichen; eine rasch Morphium-Ein fpriung erleichtert bei einem Anderen die. Schmerzen; ein zerbrochene Gewehr kann al künstlicher Stekuß dienen usw. Und dann nur zurück m,t den Verwunde ten zu den ersten HilfsuerbandZpIätzen. di vielleicht hundert Meter hinter der Linie onqcbracht und durch eine weiße Fahne mit rothem Kren, dem Genfer Kreuz, gekennzeichnet sind. meisteniheilS offen Plätze, feilen Zille. Auch hier muß mit größter Eil gearbeitet werden, um nur Raum zu mache für die immer mehr zurückströmenden Verwundeten. Aber die Behandlung kann dort ruhiger geführt werden, da man den Kämpsend, nicht mel,r ,m Wege ist. Und dort ist diese Stellung auch noch sehr exvonirt und den Kugeln ausgesetzt. Nur kleine Operationen und Amputationen können vorgenommen werden, ober da der Ver bandZplatz kein fliegender" mehr ist. ist da Werkzeug und Verbandszeug auch in größerer Masse vorhanden. Leichtver mundete können nun'wieder zur Gefechts, linie zurückgeschickt werden, als Träger be nützte Soldaten treten wieder als'Käm pfcr ein;, die schwer Berwundeten werden aber nun in den Hauptverbandsplatz über führt, der ungefähr vier amerikanisch Meilen weiter zurückliegt. Dieses La,ia reth ist gewöhnlich in einem großen Gc bände eingerichtet und mit allen Errun genschaften der modernen Chirurgie ver sehen. Hier sind die Säle, wo die schwie rigsten Operationen vorgenommen werden. und die Räume, wo auf Stroh oder auf Betten die Verwundete zum ersten Mal ausruhen könne. Aber auch hier heißt eS schnell arbeiten: Morphium. Cbloro form und Aciher sind ei Segen, und 12 Stunden später sieht sich der Verwundete wieder guf der Fahrt, um nun womöglich in einem Krankenhaus untergebracht ,u werden, in dem er bis zu seiner Genesung vcroieioen rann. Die Schlacht ist vorüber. Besiegte nd Sieger haben sich als Fliehende und Ver folgende entfernt, die Arbeit des Arztes fangt aber eigentlich jetzt erst an; dcnn nun gilt es. ein genaues Absuchen deZ Schlachtfeldes vorzunehmen. Jetzt trifft man aber nur noch Schwerverwundctc. die häufig unter todte Pferdekörvern. zerschossenen Kanonen und Munitionswa gen liegen, oder bcdcckt sind von todten Kameraden. Manchmal kann nur eine genaue Untersuchung noch eine Lebens funken entdecken. Durst ist jetzt das schlimmste Leiden, und Arzt und Wärter werden zu wahren Samaritern. TaZ Absuche des Schlachtfeldes dauert wäb reno ver mm ron ver isackeibcleuchtuna. c c m , . . , - ; - . yaurig noch am nächsten Tage sind di: Felder nicht alle-abgesucht. Die Bchand lung- ist dieselbe, immer rasch arbeiten und Raum machen für die Nachkommenden. ' Unsere dicken Drummer." Die Wirkung der deutschen 42 cm.-Ge schütze wird lebendig geschildert in einem Feldpostbrief aus Französisch-Ltinzen: Ich war bei der Beschießung dabei. Am 26. August 10 Uhr 20 vormittag begann dcr Salat, und am 27. August 5 Uhr nachmittags, als der 153. Zucker Hut heraus war, schwenkten die ssran zosen da! weiße Hemd, und der Stolz, da modernste Fort unserer Feinde war ein Schutthaufen. Di Vertheidiger 20 Offiziere, 700 Mann (Elite) wa. ren dem Ersticken nahe, so verschüttet wa ren sie. Der Stabsarzt erzählte, sie hätten schon am ersten Tage bis 60 Ohnmächtige gehabt und bald wäre ihr Sauerstoffvorrath aufgebraucht gewe sen. Der Kommandant und ein Theil der Besatzung mußten ausgegrabcn werden. Der stärkste Panzer und Eisenbeton war glatt durchschlagen. Gleich der erste , Schuß traf die Haube und ein weiterer durchschlug den ganzen Thurm. Gewal tig Trichter zeugen, wie ein Schutz ne ben dem andern saß. Die erste Frage war: Womit haben Sie geschossen? Es gab doch bis jetzt keine Granate, die unseren Panzer durchschlagen konnte!" Im übrigen soll der französische Oberst ein sehr sympathischer Mensch von gro fzem Wissen sein. Er weinte bitterlich, als er den Säbel übergeben mußte. Sein Offiziere sind sämmtlich in St. Cyr ausgebildet gewesen. . . Ueber die Beschießung des Forts Lon ein bei Lüitich durch die 42 cm.-Gefchütze heißt cö in einem Feldpostbrief im Frank. Kur.: ' Die Wirkungen unsere! -12 cm.-Mör. scrs waren geradezu fürchterlich. Nur ei Schuß hat genügt, um dieses Fort in einen Trümmerhaufen zu versetzen, Ein erster Schuß war zu kurz gewesen, dagegen schon der zweite Schuß erreicht das Ziel und richtete solche Verhcerun gen an, daß ein drittes Geschoß nicht mehr nöthig schien und wieder heraus genommen wurde. Ein großes etwa 10 ' Meter tiefes Loch zeigt da Zentrum der Verheerung. Aus der Lage der Tod,, ten, die noch in den Hintere Kasematte zu fehen waren, geht hervor, daß bis Belgier sich zum größten Theil dorthin gcflüchtct hatte. Der Tod muß vielfach überraschend gekommen sein, denn ms fand noch Solbaien in knieender Schieß ftellung. Andere lagen, noch mit Hemd und Hosen bekleidet, in den Veiten. Wie der andere saßen g einem Tisch, und hatten Karten gespielt. Die Räumlich Zeiten sowie die Leichen waren mit Kalk überspritzt worden, im übrige, ft alleä rußkschwärzt. Es -wird der' muthet, daß das Geschoß auch die Pul verkammer getrfsfen hat, infolge wovon der . Pulveidampf' durch sämmtliche, Räume der Kasematten hindurchzog. , .':)- y -.iüt'it-j i '-tVMS1 , f. 'f x