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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 2, 1914)
H:J TügNe vmsh IxWlnt f. 1 r I; i W ' , v J i . 1 f ' y JS i H 7 An die deuljche lm Weltkriege von im. Üon Prof. Dr. Cttgen lNhnemann. .Hhrf il(tf!tim ureiiiani nnl 4:1 Ofir Jitfi littitMi)un4. Jfluii uii tat iitattl In ht tun.' t.lti&lw ir. ,m 81. Sutt 101. TJ?r dntt die deutsch Jugend u den tu k-'i'. cir uir.f um uu Cuiu ja sp.,!. f ine ü I.-t flaifcr bat gerufen, durch .nme l räch da Vaterland. Nie hat ein Ruf es, schneller Antwort ge nindcn. Noch btblt die Lust von de K, kmidig',ng der Kriegsgefahr', und schon lttM fif Elle, Alle jiu den Fahnen. Welch, die Psücht tief, waren am Pinie, ,in Jcdkk zu seiner Minute. DU Frei. !?!llg'N strömte herbei, daß die Rkgi' wknler sie nicht fassen konnten und schwoll ttn an: au jedem Regiment wurden nrel, aul zweien wurden drkt. C gab nur einen schmerz: ziiruckzudleiben. Ader da ganz B,Ik trat in den Dienst de daterlndischkn stric geS. Die Frauen bil den ihre Armeen wie die Manne,. Armeen V't LiebeitKatiakcit. der aufopfernden Hülfe. Tie Knaben, im Spiel zusammen k'!abt ,u kriegerischen Abtheilungen, glei tin spielend hinüber in den herrlicke urnst und helft mit ihren jungen straf ttn überall au3, wo die Lücken der Arbeit nach Ersatz verlangen. Tie kleinsten Mäd chen wollen von Nutzen sein. Teutschland ist ein einzigi ' Kriegslager geworden, und der Krieg weck, x Allen unendliche raste fette unser Schiller die noch gesehen! Welch' ein anders sprühende Leben all in üMen tein Lager. Es ist auch die Lust de! großen Wagen; e ist auch der rieq. der die Freiheit ist und die raste bewährt. Aber dahinter steht die heilige Entschlossenheit de Volkes, welche Alle an seine Erhaltung setzt. Wir haben in f ' j diesen wenigen Tagen Größeres erlebt alt , irgend eine frühere Zeit. Wir haben da roßte erlebt, wa der Mensch auf Erden erleben kann: wie ein ganze Volk ein Gc i danke wird und ein Wille, wie e die ' Selbstbehauptung seine Tasein al eine ! heilig Pflicht begreift und als ein Gebot m ') St!e. Tie Tage, die Nächte waren so reich. I Wa nur vierzehn Tage zurückliegt, scheint ferne Vergangenheit. Doch vergessen, die A. , ei mit erlebt haben, nicht da Bild in der i ' Aula der Breslauer Universität. Der Be I hty zur Mobilmachung war noch nicht ge fi " "sommen: dir Luft zitterte von großer Er I hiireirtung. Tie Kommilitonen hatten zur Abschiedefcier geladen. Wie seltsam blickte I der Saal des siebzehnten Jahrhundert, I f der Saal de alten JesuitenKollegiums mit seiner bauschigen bodenfremden Pracht y und den sür unt seelenlosen und leben leeren Symbolen auf diese von Zukunft bebende Minute und Versammlung. Ter j , greise Lehrer sagt den Jünglingen die väterlichen Worte der Liebe, de' Stolzes, de Vertrauen, der GeschichtSschreiber Deutschlands, dem vergönnt ist, mit seinen allen Augen die größte weltgeschichtliche Entscheidung des Vaterlandes zu sehen. Aber mächtig! als alle Worte klingt das alte Lied dr Äudenlischen Hochsinn: Burschen heraui! Sa ist da! E ist doch da alie Lud. es sind doch die be kannten Stimmen. So hat noch kein Eang geklungen. Ta4 ist der Athem einer Jugend, in der ein neue Jahrhundert erwacht. Burschen herau! Glücklich seid Ihr. meine Freunde, meine jungen Brüder. Für Unzählige bedeutet dieser Krieg Ver lust und Noth, vielleicht den Verlust de Letzten, wa! sie haben. Für Euch bedeutet r ein königliche, Geschenk. Ihr dürft mit dem Tbun der Helden Euer Leben te ginnen. Euer Dasein hat mit einem Mal einen Sinn. Ihr wisset, wa Ihr geltet, und daß Niemand Höhere gelten könnte als Ihr. Mit allem Grübeln und Zau dern, mit Druck und Selbstverachtung ist e vorbei. Wißt Ihr. worunter Ihr ge litten habt die langen Jahre? Wißt Ihr, wa die Tragik der Jugend in den Jahr zehnten feit der Neichsgründung gewesen ist? Ihr meint, dafz das Dasein Imme, schwerer für Euch wurde und immer här ter die Anforderungen, denen Ihr zu ge ügen hattet? Oder daß von ollen Ge lüfte dieser reichen Wett an Euch so Ivenig kam, und da Wenige zuweilen nur lim den Verlust der Seele? O nein, mein rüder, da ist e nicht. Dies ist ,. daß Ihr keine Idee besasset, für die Ihr leben kanntet mit allen Kräften Eurer Seele. Euch war da wahre Glück der Jugend, da linzige Glück wahrer Jugend versagt; für ein, grosze Sache zu leben oder zu sterben. Da Leben hat feine Jugend zu rllckbekommen. denn e besitzt wieder ein Idee., die allem Streben leuchtet, E ist die größte Idee, für di je eine deutsche Jugend gelebt hat und gestorben ist. Jh, sollt da Vaterland retten. Ja mehr al ha: Ihr sollt erst da wahre und eigent ficht Deutschland schaffen. Der Gedanke Deutschland will sich durch Euch erfüllen, Ihr, hebt Euch ab von einem veränder sen Deutschland, da Freude und Stolz in Euer Wesen strahlt. Wir habe' so lange klagt über die Zerrissenheit de deutschen Wesen, Mit gleichem Groll und Miß trauen blickt der alte Adel der Geburt auf den neuen des Besitze und der Bildung. i.: W. m.i ,,k fis 2i fnTTfn ' f 11 r" " "" ' X 1 dem nationalen Gedanken völlig verloren '"Mein.' Der Götzendienst dn Internationale ' ' ' erdrücke, sagte man. die Liebe zum Hater ländischen Staat. Unsere Feinde, rechne ien beim Beginn des Kriege auf dm ,Ausbn,ch der Revolution. Ein einziger ?gg hat da Alle! weggeblasen. Die Zei n de lächerlich gesellschaftlichen Dlin ' dl s'd vorüber; es giebt kein höher und frinntr Win fflefiif und ttiediiflf auf dein Felde, af dem der Tod Euch Allk 4 in, dieselde Linie ruft und seine Posaune ' donnert: Siegen oder Sterbens Mit einem letzten Abschiedsgruß an den Traum de wigen Vöiierfrieden bewilligt der So ''zlalist 'die riesigen Forderunaen der AriegSrüstung. E giebt kein Volk, da ! n höherem Grade eine Eiheit wäre als j da deutsch,. Mit einem Male wissen wir. wie wir Alle nur durch da Vaterland . leben, wi Wir Alle Kinder inet Bater, JuKnd bei Vaterlandes, sind, und Alle al llin d?k eine Vater Brüder. El giebt keine Parteien mehr, e giebt pur noch da Vaterland. E giebt keinen Eigenstnn, keinen Sondeewillen wehr e giebt nur noch die ein deutsch Cache. Jeder ist bereit zu jedem Opser bi zum Tod. Und Jeder giebt mit dem gleichen Sinn, al lönne e nicht ander sein, in der Selbst, Verständlichkeit de Opser. Niemand meint etwa Besondere zu thun. Die neu Deutschland, meine Bruder, steht hinter luch, in Heer von 00 Millio nen. Ihr seib die Vorhut Im Felde. wir Alle tragen Euch. Wir habe unseren Kaiser wieder. E ist un, al wäre er un aus' Neue ge schenlt. Einst trat k in di nüchterne und ungläubige Gegenwart mit der groß len Hochspannung de kaiserlichen Wil Ien. Er wollt un nicht nur zu neuen Zielen der Macht sühren. er wollte die ganze Seele Deutschland leiten, in allen Gebieten ihre Leben. Philosophie. Sie ligion. Kunst. Wissenschaft horchten ver, wundert auf den Ton der herrischen Worte. EI war der Wille eine Herr scher wie au den Patriarchenzeiten. der, König. Weises und Proptxt zugleich, sein Volk erst schasst in der Einheit eine, Ge, danken und Glauben. Aber ei ist da Unglück und die Gros unserer neuen Ze,t, daß jene Einfachheit de Leben un für immer verloren ist. Kein König beherrscht mehr dl ganz, See! seine Volke, h, losophie. Religion. Kunst und Wissenschast gehorchen keinem anderen Gesetz als nur dem Geniul, in dem sich ihr Wesen und ibr Geheimnis verkündigt. Die deutsche Seele verweigerte sich der Vormundschaft, und war Bitterkeit zwischen dem Ka ser und großen Theilen seine Volke. Da aber ist die Größe diese, Tage, daß da Leben seine Einfachheit zurückgewinnt Wir wissen, ei geht um da Letzte, da ollem anderen eeft die Möglichkeit der Entfaltung schafft, es geht um die Ezistenz Teutschland! selber. Nun brau chen wir den verkörperten Lebenswillen zum nationalen Tasein. Nun brauchen wir den Fuhrer. dessen Seele nie etwa andere war als der Gedanke Deutschland und Teutschland Größe. Nun freuen wir un. daß wir ihn haben, und daß er ist wie er ist. Wie hat sie un, gefehlt, diese Liebe, in den langen armen Jahren der kleinen Erfolge. Da Leben hat ja kein Licht ohn, die Liebe. Der Deutsche will da ganze Leben kleine Volke al Per sönlichkeit fühlen. 2r will das Verhält piß zu seinem Staat alt ein Verhältniß von Person zu Person. ,n dem alles dem gegeben wird, der der verkörperte Lebens Wille Deutschlands ist. Denn in ihm le, den wir die Lebenieinheit Deutschland selber; sie wollen und lieben wir. indei? wir ihm gehorchen."' Der alte Treubund ist neu errichtet zwischen Fürst und Volk, Führe uns. Kqiscr. In neuer Liebe zu Dir geeint, wird Dein ganze Volk ein kaiserliche, Volk.' Ihr habt gehört, wie mit Lohn von den Feinden, mit Kummer von den Freunden so vst geklagt ist über die Ver anderung de deutschen Wesen,. War die noch dat Volk de, Dichter und. Den ker? War e noch da Volk, unter dem kein Reichthum sür werthvoll galt, als der Reichthum der Seele? Gott muß un wirklich lieben, denn die dielen Jahre der staatlichen Nichtmkeit. mit denen r uns gestraft hat. sind uns ,u Überschwang lichem Segen geworden. Ihnen entstammte die Richtung auf da geistige Schaffen und die Innerlichkeit, dem wir die große Welt de deutschen Geistes, die Weltmacht Kant, Goethe,, Schiller verdanken, und durch die wir die Lehre, der Menschheit geworden sind. Aber wir waren nun wie Kinder in der Wirklichkeit der Sachen. Un blendete der Glan, der großen Wcli. in die un plötzlich die Pforte geöffnet war, Da, Leben würd äußerlicher, die Erwerbsgier drang in. Da Ringen um die wirthschöstliche Macht mußt neu ge lernt werden von dem Träumer, und er lernte nur gar zu gut. Der nackte Egois muö schien di leitende Krast des Lebens, die Sonderinteressen traten schamlos her vor. Kleine Geister, enge Herzen kamen zu einer Bedeutung, die ihnen nicht ge bührte. Deutschland, das ein Tempel ge Wesen, schien ein einziger Markt. Aber Gott liebt uns noch weit mehr, al wir wußten. E, hat un bett. Tag gesandt, der mit einem Mal di wüsten Nebel zer reißt. Dat ganz Teutschland ist plötzlich wieder ein einziger Dienst der Idee, der Idee des Vaterlandes. Der Opfer seist von 1813 sich, aus'i Neue auf dem Plan. Aber 1813 erhob sich daö Volk aus namenlosen Mißhandlungen, und neue namenlosen Mißhandlungen wollte es entgehen. Es ist etwas Größeres, wenn ein vom Gsück verwöhnte Volk die gloiche Kraft und Größe de Entschlusses und des Opfers zeigt. Das deutsche We sen ist un wieder offenbar geworden, und Deutschland ' erscheint unverändert als da Schatzhaus unerschöpflicher sittlicher Kräfte. Das deutsche Wesen besteht in der Selbstverständlichkeit, mit der daS Lc n alS Dienst der Pflicht genommen wird, als Dienst der Treue bis zum Tode. , , Dir Krieg in den ihr auszieht, war nothwendig. Ader nicht wi haben Ihn gewollt. Europa zwingt uns zu ihm und wußt, lange, daß eS uns zu ihm zwingen wollte. Denn das alte Europa konnte das neue Deutschland nicht ertragen. An dem Tgge unserer Siege von 1870 wurde entschieden, daß wir diesen Krieg noch wurden zu fuhren baden. Wir waren den Engländern so liebe Vettern; wir wa ren den Russen so oeaueme Nachbarn. Ein so bescheidene, so fleißige, so orbent liches Volk, zufrieden mit mäßigem Wohl- stand. d Denker. Erfinde, und Entdecker sür die Welt. Nehmt ihr die Herrschast über, die Meere und tragt allen Reichthum der Erde in eure Häuser. Dehnt ihr den mächtigen Leib über gayz Asien aut und macht ich zum Hm de Orient. Un laßt friedlich im stillen wärmten 2iiir airjau und laßt un arbeiten fite uch mit alle Kkoslk de Geiste. Aber wa, ist dai Der Vetter will fuc sich selber leben, de, Nochba, will ein Macht sein, di rsU Militärmacht Europa, i Will sein eigene Flotte hakn und neben un, aus dem Weltmeer gelten? Melck Drei, stigkeit! Die göttliche Weltordnung bricht zusammen, die die Meere englisch, den Osten russisch, Teutschland schwach wollte. Da ist ih, Gedankengang. Sie haben einen neue ?!amen sür un rsunden und nennen u jetzt den tollen Hund von Europa (','!, mn Vng of j-'nropc); mit diesem Namen hoben sie sich ver rathe. Sie können sich nicht denken, daß man eine Macht sein könnte wi wir und doch nur de Frieden wollen, d! unge stört Enlsaltung im Eigenen denn mit einer solchen Macht in ihren Händen würden sie ,assen und rauben und jeden ansallen wie in toller Hund. Ei haben un jeden erdenklichen Verbrechen beschul digt. unser einzige wirkliche Verbrechen ist. daß wir leben wollen. Wir wollen da Volk, dessen Urstämm da moderne Europa aeschassen haben, zu einer Macht machen In der Welt, unabhängig von allen, sein eigene, Herr, sich selber allein gebietend. Wir wollen der Unnatur in End machen, di, da Stammvolk Euro pa ,u staatlicher Türstigkeit und Ohn macht verdammte. Wir wollen den Wil len Gotte erfüllen, den er will di öl ker nach ihrer Macht und Art al seine freien Kinder, als sich selber bestimmende Persönlichkeiten, deren ,ede für sich gilt Im Reiche der Menschheit nach ihre, Kraft und die ihr verliehenen Gaben Im eigenen eiq enltallet. Wir müssen 1014 ,u einem entscheidenden Siegesjahre für Deutschland machen. . damit 1870 nicht umsonst gewesen sei. Zu dem großen Siegesverse vott.1870 schreiben wi, den Reim. Tann klingt da deutsche Lied unvergänglich und Niemand kann es dampfen. Wir gehen in einen solchen Kamps mit reinem ewisien. Wir haben ihn nicht gewollt, und es ist tu der großen AuSein andersctzung, zu der un Europa zwingt. ein Segen, daß sogleich alle unsere Feinde kommen. !ü!,r furchten sie nicht. D englisch Kriegserklärung ist ine Sr losung. Nun ist sogleich die volle Klar heit da. in der wir kämpfen wollen. Aber was ist da für ein Bündnis, und was hält unsere Feinde zusammen! Man hat oft und mit Recht gesagt, daß der Neid das deutsche Nationallaster sei, wie die Heuchelei das englische und die Eitelkeit da französisch Rationallaster ist. Ter Deutsche in seinem starken Persönlichkeit gefuhl erträgt nur fchwer die überragende Bedeutung de Teutschen neben ihm. es ist der Fehler unserer Tugend. Aber das Bündnis unserer Feinde ist welllich eine einzige Verschwöruna de Neides. Der deutsche Kaufmann in seiner Tüch ligkeit steht im Wege der englischen Er werbsgier. Die deutsche Bildung und Redlichkeit pellt den Damm gegen. da Ueberschwellen der russischen Fluth. Dn Glanz unserer Thaten hat den alten Ruhm der französischen Waffen verdunkelt. Aber der Kramer ist e doch in seinem Neide, der die ganze Verschwörung zum Aus bruch gebracht hat. Wir hätten den Krieg ohne Englands Hilfe nicht. Und darum unterwirst sich Frankreich, da seine Stolz darein fetzt, dee Welt die Ideen von 1783 gebracht zu haben, da wi di Sonne die Gedanken der Freiheit. Gleich heit und Brüderlichkeit über die Welt leuchten will, dies Frankreich unter wirft sich de, russischen Barbarei und der moskowitischen Knute. Darum verbündet sich England mit seinem alten Todfeind Rußland, England, das die klasstschc Hei math des modernen Freistaates war. Also so ernst war es euch mit eurer Idee der Freiheit für Europa, dah ihr, wo e, an die Eitelkeit und den Geldbeutel geht. allen alten Adel eurer Geschichte verleug netf Der englische Gentleman kennt m seinem personlichen Leben keine größere Schmach, als die Lüge. Und nun lügt ihr in'S Angesicht Gottes und dieser hellen Welt und berichtet alle unsere Siege als Niederlagen. Ihr seht das erhaben Schauspiel der völligen Einigkeit Deutsch lands und erzählt der Welt v?n Ausruhr und Revolution in Berlin. Eure erste Heldenthat, war! unsere Kabel zu zer schneiden, damit ihr die Welt unwider sprochen mit euren Lügen betrügen könnt. Ihr müßt es thun, denn ihr könntet nicht die Wahrheit sagen, ohne zu errathen. So chlecht ist eure Sache. Aber die Strafe eure Thuns wird über euch kommen. In tapferem Kriege besiegt werden, ist keine Schanh, aber in der Niederlage entlarvt werden als gemeiner Lügne, und Bctrii- ger das ist ein Schande, die auch das größte Volk nicht ungestraft auf sich nimmt. Die Welt wird vor Scham er- rothen und wird es euch nicht ver gessen, daß sie sich von euch betrügen lieh. Sie wird den Fall der Macht mit Sehn ucht erwarten und mit Befriedigung ehen, di all Welt mit Lügen vergiftete. Aber für uns ist e besser so. Wir wissen nun ganz, um was wir kämpfen. Es geht um Sein und Nichtsein, um E?U sienz'und Nichtezistenz des deutschen We- ens auf Erden. Englandertkum und Nussenthum wollen miteinander entschei den. daß das Deutschthum in de, Gestal tung der Erde keine Geltung mehr besitzen oll. Welch' ein trauriger Fall von alter Größe, daß In diesem Kampfe das Fran zosenthum nu, noch ein Anhängsel bildet. Selbständig kommt eZ gar nicht mehr in Betracht, und wi Sache der Finsternis, der russischen Tyrannei hat es sich ver schrieben. Wir treten in den Streit mit Oester reich-Ungarn als unserem Kampsgenossen zur Seite. DaS Blut, auf gemeinsamen Schlachtfeldern für die gemeinsam gut Sache vergossen, wird die Bündnis, das eine Angelegenheit der Politik war, zu ine? Sache des Herzens mache.. Jetzt erst rsteht wieder das alte deutsche Kaiserreich In neuer und erhöhter Herrlichkeit. Wenn aber Italien, unser Bundesgenosse. wsf (ich nicht an unser Seit treten sollte, wie müßten wir das arme Land bedauern. E muß für ein edle Volk entsetzlich sein, wenn alle. Welt jum Heldenwerk auf daS Feld der Ehre eilt Gewehr bei Fuß ,zu bleiben und etwa mit der kleinen Klug, heij de Alltag auf in Vorthilchen such für un zu hoffe. Wir sprächen da Wort mit Wehmuth ait, y dem ihr un zwinge wollt: nun gut, gebt sie her, wir nehmen sie denn aus un die alle Römelgröße. Wir werden ei wehr all antike Heldenthum m deutscher Tapfer keit erweise. Wal un die Seele mit unbezwlnglich.k, Zuversicht sullt. ,st die, das, die Sache de, Deutschthum d Sache de An stände und der Wahrheit ist. Wir kämpsen für die Erhaltung de deutschen Gedanken auf Erden. Wir kämpfen für ein Leben in deutsche, Freiheit und Ziese und dkiitschrm Ernst. Wir .kämpfen Ia für, daß ein Mensch durch Bildung ufv Ziichtiateit aus dieser Erd Ersolg ge. winnen könne, ohn daß Neid und Schel sucht ihn begeisera. Wir führen diesen Krieg nicht sür un allein, sondern siir di ganze Erde. Denn die Welt täusche sich nicht. Würde Deutschland in diesem Kamps Überwunden, so käm di letzte Entscheidungsschlacht zwischen Rußland und England. Di alte Welt würde nach ihrem herrschenden Gedanken russisch oder englisch: sie versänke in russischer Barbarei oder gäbe sich zufrieden in dem sänftlichen Glück der englischen Vürgerlichkeit, Re spektabilität und Heuchelei. Wir känipsen um ein Gestalt de Menschenleben aus Erden, bei der Höhere gilt. Und da ist iel. Aber e gilt doch noch so viel mehr und ganz etwa anderes. Dafür kämpfen wir, daß ine Politik, die ihr Quellen hat in nicht als dem Haß und dem Neide, die Politik, die Frankreich und England unter das russische Joch zwang, zusammenbreche in gerechtem Gerichte. Wir kämpfen für die Erlösung der Erde von der Lüge. Ihr Amerikaner, ihr Ja paner, habt ih ki Gefühl jüi die Schmach, die darin liegt, daß ihr über di Dinge dieser Erde immer pur die eng lisch Meinung erfahren und denken dürft? Es muß ein End haben mit die sem über die ganze Erde gespannten Netz, in dem d ganz Welt gefangen hing zu Nutz und Frommen des englischen Krä mergeistei. Wir wollen dafür kämpfen, daß die Welt begreise, wi eZ im letzten Ende doch sittliche Mächte sind, die das Menschenleben auf Erden bestimmen und daß ein heiliger Will di Völker in seinen Händen trägt und wägt. Unser Glaube an eine sittliche Weltordnung soll eine Be kräftigung finden. Es ist eine fromme, eine heilige Sache. Denn der tiefste und ganze Sinn der Frömmigkeit ist. daß da ganze Leben hingegeben sei an einen heili gen Willen bis zum Tode. Es ist die Sache Gottes, vie ihr führt, meine Freunde, und in Gott rub eure Kraft. Ihr habt gelesen und gehört von den Schändlichkeiten, die eure Kameraden in Belgien, Frankreich und Rußland von der Bevölkerung de Feindes zu dulden haben. Nicht einmal die Ae'rzte und Schwestern bei ihrem heilenden Werke, ja nicht einmal die Verwundeten und Sterbenden sind vor heimtückischen Mördern sicher. Ein jeder bis in die verblendeten Massen hinein fühlt, wie es in diesem Kriege um das Letzte geht, um die Existenz der Völker selber. Daher die furchtbare Erbitterung, dergleichen noch in kehiem früheren Kriege war, und die zu den scheußlichen Ver brechen treibt. Ihr aber werdet auch in Feinds!ande Träger der hohen Mensch lichkeit sein, die der Stolz der deutschen Bildung ist. Bei den Leiden der Armen werdet ihr an euer Land denken, an eure Eltern, Schwestern und Bräute und an ihr Schicksal, wenn dem Feinde seine Pläne gelungen wären. Alle guten Geister aus dem Weltreich der deutschen seele be gleiten euch. . Sie beneiden euch, die ihr die Zeiten der Erfüllung seht. Sie konn ten uns allein das Weltreich des deutschen Geistes bauen. In ihm und nur in ihm blieben die Deutschen mit uns verbunden, die in fremden Ländern eine neue Heimath gesunden hatten. Ihr aber werdet uns die Freiheit des Athmens schassen auf der Erde. Zu dem Weltreich des deutschen Geistes fügt ihr das Weltreich der deut schen Macht. Aber was hülfe eS dem Menschen, wenn r die ganze Welt g wönne und nähme Schaden an seine: Seele? Was hüls uns das Weltreich der deutschen Macht, wenn es das Weltreich des deutschen Geistes minderte? Seid ihr die Kampfer unseres Geistes, wie ihr die Kämpfer unseres Schwertes seid? An euren Lagerfeuern werdet ihr euch die Verse des Faust wiederholen. Die großen Gestalten Schiller'S werden euch an den reinsten Adel deutscher Männlichkeit er innern, der, ein ewiges Borbild und der größte Lehrer unseres Volkes, auch euch an seinen reinen Händen führt. Ueber dem Prinzen von Homburg" werdet ihr der düsteren Seele Heinrich's von Kleist zurufen: Du bist gerechtfertigt und über alle Erwarten erlöst. Die Bilder, mit denen Du Dein schönstes Wert umrahmt hast, sind an Dir selber wahr geworden. Dem Manne, der sich im Dienst des La tcrlandes fand, erfüllt das Vaterland so gar seine Träume." Die Sängt deS deut schen Kirchenliedes und der deutschen Lyrik, die zum Schönsten gehören, was Menschenmund gesprochen, werden euch in der Seele klingen mit der reinsten In nigkeit. der seligsten Tiefe, der süßesten Zärtlichkeit auf Erden. Ihr werdet alle die reiche Verheißung genießen, die in der Dichtung unsere, Gegenwart schlummert, und die ihr mit dem Athem weltgeschicht, licher Thaten weckt. Ja. wenn als furch terlichfte Folge dieses Kriege? ein Völker haß zurückbleiben muß, wie noch keine, war. ihr werdet schon im blutigen .Werk nicht die deutsche Liebe für die besser Seele eurer Feinde verlieren. Der Sinn dcS Krieges liegt In dem Frieden, zu dem er fuhrt. Ihr werdet schon den Krieg führen mit der Gesinnung, auS der ein neues Reich der Menschenliebe hervor gehen kann, Unter de großen Gestalten der deutschen Dichtung werdet ihr Ehake speare als Bruder begrüßen und wissen, daß, wie er de. Unsere ist, so viel vom englischen Gedankenleben unverlierbar zu unserer Geiftcswelt gehört. Ihr werdet den Franzosen ihr edles Ringen um die feinste ästhetische Kultur nicht vergessen. Ihr werdet daran denken, daß Rußland in unserer Zeit seinen Homer und seinen Shakespeare bekommen hat in Tolsioj uizd Dostojewski!. Der russische Staat frei lich hatte auch für fein beiden größten Säne nur Haß und zuweilen Unmensch. Ul Verfolgung. U durch si, spricht, ii.vrqeßlich in seiner Schlichtheit und Jnnfsiskit, da ewige Evancirliiim von d,n Volke c!!k. welche im Dienste der helfend i'icbi lebt. Der göttliche öhvr der Menschheit kann kein E.timm Missen, T,e ist di tiss deutscht Art, in jedem Mensen und jkder Bolksart, In allem, wa Mkiischenantlitz trägt, eine besonder Gestalt de, Menschheit und in ihr eine Osftnbaknng Göltet zu lieben. Da Reich de deutschen Geiste! Ist da Reich der verstehenden Menschenliebe. Zu die sem Reich soll der deutsche Geist durch seinen Sieg unk suhren. Euti Wut ist ernt dein Kriege nicht gethan. Nachdem ihr ihm den Boden ut reitet, sollt Ihr un dat neu Hau Deutschland inrichten. Ihr werdet ihm Raum. Weite und Licht schassen und die Welt so ordnen, daß kein Sturm mehr erschüttern kann. Darum sollt auch ihr nicht traurig sein, di ihr nicht mit in den Krieg ziehen könnt oder dürst, die de, groß Wellenschlag zurückläßt. Tal Vaterland ruft euch ganz so gut wie die glücklicheren Brüder unter die Fahnen. Da Vaterland braucht viel neue Jugend. Denn unser ganze Leben nach dem Siege muß neu werden und sich mit dem neuen Geiste der freien Verantwortung, und Ein iil durchdringen, der den Sieg ermög lichte. Wir sollen auch im Frieden nicht ergessen, daß wir in Volk von Brüdern sind. Es ist nicht denkbar, daß die Er sahrung von 1813 sich wiederhole und, wa der herrliche Volksfturm gewann, durch die Schuld der Regierenden verloren werd. Es ist nicht denkbar, daß die Hofs nung aus inen neue geistige Aus schwuug nach dem Krieg wieder wie 1870 lausche. Denn diesmal gilt e ja etwa so viel größeres. es gilt die Selbstbe hauptung des besten deutschen Wesens als der höheren Art von Geisligkeit gegen die Barbarei, gilt genau daS Gleiche, wie in dem Kampf der Griechen gegen die Perser. Und die deutsch Seele ist vorbereitet in tausend Keimen auf ihre volle Entfal.inem ihrer herrschenden Gedanken deutsch lung, ne vraucyi nur den groizen usi hauch vollen Leben, den der Sieg bringt, Teht ihr nicht da Neue, dat noch in kei nem früheren Kriege war? Man kennt nicht einmal die Führer. man weiß kaum, wo der Einzelne steht. Da heißt. daß Niemand mehr alt Einzelner etwa gilt. Es lebt nur noch da Ganze. Deutschland ist ein Leib, ein Geist, ein Kegm Unwahrheit! von Äerhart tzauptmann. Tem Nachrichtkn , Bureau S!r !?n, tai i 6 1 n B t ö k n s o n io iiittfrui)t in den tifitft der Wahr, heil stellt, tat Witljnrl baupi. mann neu foIciniten toutlaj jiu Vcrtuguilg atllfilt. Wir sind ein eminent friedliches Volk. Der oberflächliche Feuilletonist Bergson in Paris mag uns immerhin Barbaren nen e, der große Dichter und verblendete Galwmanne Maeterlinck uns mit ähnlichen hübschen Titeln belegen, nachdem er uns früher daö Gewissen Europas" genannt hat. Die Welt weiß, dah wir ein altes Kulturvolk sind. Die Idee des Weltbllrgerthums hat nir gends tiefere Wurzeln geschlagen als bei uns. Man betrachte unsere Uebersetzungs Literatur und nenne mir dann ein Volk, das sich ebenso wie wir bemüht, dem Geiste und der Eigenart anderer Völker gerecht zu werden, ihre Seele liebevoll eingehend zu verstehen. Auch Maeterlinck hat bei uns seinen Ruhm und sein Gold gewon nen. Für einen Salon-Philosophaster, wie Bergson, ist allerdings im Lande Kant's und Schopenhauer's kein Platz. Ich spreche es aus: Wir haben und hatten keimn Haß gegen Frankreich: wir haben einen Kultus mit der bildenden Kunst, Skulptur'und Malerei und mit der Literatur dieses Landes getrieben. Die Weltschätzung Rodins wurde von Deutsch, land aus in die Wege geleitet, wir der ehren Anatole France. Maupastant, Flau bert, Balzac wirken bei uns wie deutsche Schriftsteller. Wir haben tiefe Zuneigung zu dem Vottsthnm Tlld'Frankreichs. Lei denschaftliche Verehrer Mistrals findet man in kleinen deutschen Städten, in Gäßchen und Mansarden. Es war schmerzlich zu bedauern, dah Deutschland und Frankreich politisch nicht Freunde sein konnten. Sie hätten es sein müssen, weil sie Verwalter des kontinentalen Geistesgu teö, weil sie zwei große durchkultivirte eu ropäische Kernvölkcr sind. Das Schicksal wollte es anders. Achtzehnhunderiundsiebzig erkämpften sich die deutschen Stämme die deutsche Ein heit und das Deutsch Reich. Unter die sen Errungenschaften ward unserem Volke ein mehr als vierzigjährige friedliche Epoche beschieden. Eine Zeit des Keimens, des Wachsens, des Erstarkens. des Blü hens. des Fruchttragens ohnegleichen. Aus einer immer zahlreicher werdenden Bevöl kerung bildeten sich immer zahlreichere In dividuen. Individuelle Thatkraft und all gemein Spannkraft führten zu den großen Leistungen unserer Industrie, unseres Handels, unseres Verkehrs. Ich glaube nicht, dah ein amerikanischer, englischer, französischer oder italienischer Reisender sich in deutschen Familie, In deutschen Städten, in deutschen Hotels, auf deutschen Schissen, in deutschen Konzerten, in deut schen Theatern, in Bayreuth. auf deutschen Bibliotheken, in deutschen Museen wie un ter Barbaren gefühlt hat. Wir besuchten andere Länder und hatten für jeden Frem den die offene Thür, Gewiß, unsere geographische Lage, be drohliche Mächte in Ost und West, zwan gen uns, für die Sicherheit unseres Hau ses zu sorgen. So ward unsere Armee, unsere Flott ausgestaltet. In diese Ge- staltuna wurde der Strom deutscher Ar- beit. Tüchtigkeit und Erfindungskraft zu einem erheblichen Theil hineingelcitet. Daß dies nothwendig war, wissen wir jetzt bes ser als wir s je gewußt halxn. Aber Kaiser Wilhelm der Zweite, oberster Kriegsherr deS Reiches, hat aus wahrhas tiger Seele den Frieden geliebt und den Frieden gehalten. Unsere ezacte Armee sollte einzig der Vertheidigung dienen. Wir wollten drohenden Angriffen gegen. Will. Tik Einzelnen sind nur noch Gli v'k. nur iwq iiiiipiiren im Leben der Gesammllit, Aber aus skem in $UUwt W", liegt filii Ilifil schwerer. ?etaiit woriunz sur da Ganze. v5o U'll e ferner im Frieden sein: alle nur im G,n ,kN lebend mit ihrem Tbil der freien Verantwortung, aber auch da Ganze Alle und Jeden gcbriun. wie der Lcsb da Blut und die Glirdk, und nur lebend durch sie. Ai diesem Ginne wolle w Deutschland erneuern. Wir wollen unseren taat neu schassen zum freien und volle Ausdruck für den ganzen Rcichlhum des veullchen Wesen. Burschen herau! Glücklich srid Ihr. meine Freunde, meine jungen Brüder! Da Schicksal der Welt liegt aus euren Gewehren, euren Schlvertern. Die alte Erde bebt bis in ihren letzten Winkel. i nach E!iia, Jiioien. Japan nähren die Völker. Man darf sagen, e lebt kein Mensch aus Erden, der nicht die Erschnt lerung am eigenen Leibe und an der eigenen Seele suhlte. Soweit die Arbeit deutscher Menschen und deutscher Ge danken gedrungen, sieht ihr Schicksal in Frage. Auch über Teutsch.Amerika, auch über den deutschen Geist in China wird durch eure Schlachten entschieden. Ter Krieg, den ihr führt, ist der größte, der gewesen. Friedrich der Große und Bis marck blickn auf uch al die Vollender ihres Werkes. Ihr sieht im Gesichtskreis eine größeren Gedankens, als selbst sie zu fallen vermochten. Was sie mit Teutschland und mit Europa gethan, sollt ihr mit der Welt thun. Ibr sollt ihr die Gestalt geben, bei der Deutschland leben kann. Vielleicht wird einer späteren Gschichtöschreil)url.g. alle Vergangenheit al ein Vorspiel erscheinen zu der Weise, die jetzt beginnt. Jedenfalls kommt alle deutsche Geschichte jetzt zu der Wendung, zu der alles Frühere vorbereitete. Ihr seid die Angel der Zeiten. Ob es eine Zu kunsi des Deutschtums in der Welt geben soll, ob die Zukunft der Welt in sein wird. das ist die Frage, die ibr beantwortet durch Thaten. Nie war s eine solche Ehre, ein Teutscher zu sein. Ihr seid keine Nachkommen, wenn nicht alles täuscht, seid ihr der Beginn eines neuen Weltalters. Fühlt und bewährt die Würde, die euch verliehen ist. Ihr seid der Morgen eines neuen Tages sür die Menschheit. über gerüstet sein. . Ich wiederhole: das deutsche Volk, die deutschen Fürsten, an der Spitze Kaiser Wilhelm der Zweite, haben keinen anderen Gedanken gehabt, als durch Heer und Flotte den Bienenstock des Reiches, das fleißige, reiche Wirken des Friedens, zu sichern. Ohne Anmaßung gebe ich meiner tiefen Ueberzeugung Aus druck, wenn ich sage: Es ist ein leiden- schastkich festgehaltener Lieblingsgedanle des Kaisers gewesen, einst die segensreiche Epoche seiner Regierung als durchaus friedliche abzuschließen. Es ist nicht seine, nicht unsere Schuld, wenn es anders ge kommen ist. Der Krieg, den wir führen und der uns aufgezwungen ist, ist ein Vertheidigung? krieg. Wer das bestreiten wollte, der müßte sich Gewalt anthun. Man betrachte dcn Feind an der östlichen, an der nördlichen, an der westlichen Grenze. Unsere Bluts brüderschaft mit Oesterreich bedeutet sür beide Länder die Selbsterhaltung. Wie man uns die Waffe in die Hand gczwun gen hat, das mag Jeder, dem eS um Ein sicht statt um Verblendung zu thun ist, aus dem Dcpcschenwechsel zwischen Kaiser und Zar sowie zwischen Kaiser und König von England entnehmen. Freilich, nun haben wir die Waffe in der Hand, und nun legen wir sie nicht mehr aus der Hand, bis wir vor Gott und Menschen unser heiliges Werfil tfrU-itössi ftrtsisl tfltvit UVUjlU lUlWl. Wer aber hat diesen Krieg angezettelt? Wer hat sogar den Mongolen gepfiffen, diesen Japanern, daß sie Europa hinter tückisch und feige in die Ferse beißen? Je denfalls doch unsere Feinde, die, umgeben von Kosaken schwärmen, für die europäische Kultur zu kämpfen vorgeben. Nur mit Schmerz und mit Bitterkeit spreche ich das Wort England aus. Ich gehöre zu den jenigen Barbaren, denen die englische Uni versität Ozford ihren Doktorgrad honoris causa verlieh. Ich habe Freunde in Eng land, die mit einein Fuße auf dem geipi gen Boden Deutschlands stehen. Haldane, ehemals Kriegsminister, und mit ihm zahl lose Engländer, traten regelmäßig Wall fahrten nach dem kleinen, barbarischen Weimar an, wo die Barbaren Goethe, Schiller, Herder, Wieland und andere für die Humanität einer Welt gewirkt haben. Wir haben einen deutschen Dichter, dessen Dramen, wie keines anderen deutschen Dichters, Nationalgut geworden sind: er heißt Shakespeare. Dieser Shakespeare ist aber zugleich Englands Dichterfürst. Die Mutier unseres Kaisers war eine Englän denn, die Gattin des englischen Königs ist eine Deutsche. Und doch hat diese stamm- und wahlverwandte Nation uns die Kriegserklärung in's Haus geschickt. Warum? Der Himmel mag es wissen. Soviel ist gewiß, daß das nun eröffnete, bluttriefende Weltkonert in einem eng lischen Staatsmann seinen Impresario und Dirigenten hat. Allerdings ist die Frage, ob das Finale dieser furchtbaren ÜJjufif noch den gleichen Dirigenten am Pult sehen wird. Mein Vetier. Du hast es nicht gut gemeint, weder mit Dir selbst, noch mit uns, als Deine Werkzeuge den Mordbrand in unsere Hütten warfen." Während ich diese Worte schreibe, ist der Tag der Sonnenfinsternis vorübergegan gen. Die deutsche Armee hat zwischen Metz und den Vogesen acht französische Armee korps geworfen, und sie sind auf der Flucht. Wer als Deutscher inmitten des Landes lebt, suhlte: es sollte, eS mußte so kommen. Man legte uns inen eisernen Ring um die Brust, und so wußten wir, diese Brust mußte sich dehnen, mußie den Ring sprengen oder aber zu athmen auf! hören. Aber Deutschland hört nicht zuj aihmcn auf. und ss ersprang der eiserne" Ring. , Denn der Himmel e will, daß ivir aut dicsk, k'gkheuren Pritsung erneut hervor gehen, so werden wir di heilig Aufgab zu kosen haben, unserer Wiedergelurt nür big zu sein. Durch den vollsndin Sieg deutscher Waffen wär die Cell,s!ädi;,. krit Europa si,hr gest.llt. E würde daraus ankommen, den Bölkerfaiiiilien deS tlntien! begreiflich z machen. dß die ser Weltkrieg der letzte unter ihnen bleiben muß. Sie müssen endlich einseln, daß ihre blutigen Duell mit Demjenigen s5""!N1:n ZsilUll I..5.!.... , ohne mitzukämpfen, sie auflistet. Dann müssen sie einer gemeinsamen, tiefkulurel len Frikdensarbeit obliegen, die Mißver sländniste unmöglich macht. Es war in dieser Beziehung vo, dem Kriege schon viel geschehen. Im frkdlichen Wettstreit fern den sich die Ratio und sollten sich noch zulrt i den Olympischen Spielen zu Berlin sinden. Ich erinnere an die Weit slüge. Wettfahrten, an die Internationale Wirksamkeit von Kunst und Wissenschaft und die große internationale Vrcisl!ist,i,,,i, Da Barbarenland Deutschland ist. wie man weiß, den übrigen Völkern mit groß' arligen Einrichtungen sozialer Fürsorge vorangegangen. Ein T'eg müßte un ver pflichtn,, auf diesem Wrge durchgreifend weiter zu gehen und die Cesinnnge solcher FlllsorSe allgemein zu verbreiten. Unser würd fernerhin dem germanischen Völlerkreis sein Jortexistenz zum Segen der Welt garantiren. Mehr al je ist wäh rend der letzten Jahr,ehnt zum Bispiel das slandinaviscb Ge,steslcbe für das deutsche und umgekehrt da deutsche sür das skandinavisch besruchtend . gewesen. , Wieviele Schweden. Norweger. Tönen ha ', ien in dieser Zeit, ohn nen fremden Blutstropfen zu fühlen, deutsche Brüdern ' zu Stockholm. Christian, Kopenhagen. : München, Wien. Berlin di Sand gereicht. Wieviel heimathlich Gemeinsamkeit ist i nickt allein um di großen und dlen Na ' wen Ibsen . Björn an und Strtndberq s innigst lebendig geworden. Ich höre, daß man im Ausland eine Unmenge lügnerische Märchen auf Kosten unserer Ehre, unserer Kultur und unserer ' Kraft zimmert. Nun. Diejenigen, die da Märchen fabuliren. möge bedenken, daß' die gewaltige Stunde dem Märchenerzäh ' 1er nicht günstig ist. An drei Grenzen ' teht unsere Blutzeuge cha t. Ich selbst . habe zwei meiner Sohne hinausgeschickt.. Alle diese furchtlosen deutschen Krieger wissen genau, für wa si in's Feld gezo gen sind. Man wird keinen Analphabeten darunter finden. Aber desto mehr Solche. die neben dem Gewehr in der Faust ihren Goethe'schen Faust ihren Zarathuftra. ein Schopenhaner'sches Werk, die Bibel oder Homer im Tornister hat. Und auch die, die kein Buch im Tornister haben, wissen, daß sie für einen Herd kämpfen, au dem jeder Gastfreund sicher ist. Auch jetzt hat man bei uns keinem Franzosen, Engländer oder Russen ein Haar gekrümmt oder gar. wie Im Lande deS empfindsamen Herrn Maeterlinck, an wehrlosen Opfern, infa chen einsässigen deutsche Bürger nd Bllrgerfrauen, grausamsten, fluchwürdigen, nichtsnutzigen, bestialischen Meuchelmord geübt. Ich gebe auch Herr Maeterlinck speziell die Versicherung, daß Niemand in Deutschland daran denkt, sich von solchen, Handlungen einer Kulturnation etwa zur Jachahmung reizen zu lassen. Wir wollen und werden lieber weiter deutsche- Barba ren sein, denen die vertrauensvoll unsere Gasisreundschast geriießenden Frauen und Kinder unserer Gegner heilig sind. Ich kann ihm versichern, daß wir, bei aller, Achtung vor eine? .höheren Gesittung" lr ; französisch-belgischen Zunge, uns doch ie mals dazu verstehen werden, belgische Mädchen. Weiber und Kinder in unserem. Lande feige unter qualvollen Martern hin-, zuschlachten. Wie gesagt: n den Gren zen sieht unsere Blutzeugenschaft: der So zialist neben dem Bourgeois, de, Bauer neben dem Gelehrten, der Prinz neben dem Arbeiter, und olle kämpfen für deutsche Freiheit, deutsches Familienleben, für deut-sche- Kunst, deutsche Wissenschaft, deutschen Fortschritt, sie kämpfen mit vollem, klarem' Bewußtfein für einen edlen und' reichen Nationalbesitz, für innere nd auch äußere Güter, die all dem allgemeinen Fortschritt und Aufstieg der Menschheit dienstbar sind. . .. Sin phrophetischrs Wort von Guei senau. Wie heute, so hatte vor 100 Jahren fast ganz Europa sich mit Was fengewalt bekämpft. Im Frieden folgte auf dem Wiener Kongreß in allgemeiner Land- und Seelenschacher. Preußen ver langte einen gerechten Antheil an der Beute, erlangt aber- ,erft- nach vielen Mühen eine Vergrößerung und noch dazu in ungünstiger Gestalt; denn es sollte fort an aus zwei Gebieten bestehen, die unter sich nirgends zusammenhingen. Mit dem größeren östlichen Gebiet blieb es durch eine längere ausgedehnte Grn Rußlands Nachbar, während es mit dem kleineren, westlichen Gebiet noch unmittelbarer , Grenznachbar von Frankreich wurde. Im preußischen Heer herrschte darüber die größte Mißstimmung. Auch Gncifenau war erst verstimmt, dachte jedoch bald tie-, ser und weiter und schrieb an Hardenberg: Sorgt man nicht auf die von mir anaege bene Art für uns, so müssen wir unser Licht an. beiden Enden zugleich anzünden, im Osten und im Westen." Heute, nach 100 Jahren, zieht das ganze deutsche Volk , unter Preußens Führung nach Osten und Westen, um gegen Rußland wie Frankreich das gemeinsame deutsche Vaterland zu schirmen und sein Licht in hellstem Was fenglanze erstrahlen zu lassen. Soll ks diesen Mächten unter Englands Beistand gelingen, es auszulöschen? Nie und nim mermehr, solange Deutschland in Noth und Gcsahr einmüthig zusammensteht.' Das walte Gott! Aus Sebastopol wird gemeldet, daß man dort eine wirkliche Genossenschaft von Prosessionellen Mördern entdeckt hat. Ihre Forderungen für einen Mord, niit der Zusicherung, daß' der Auftraggber un entdeckt bleibe, schwanken je nach dessen Vcrmögcnsverhältnissen zwischen $3 und $50, Auch des Lebens Strom fließt schneller, wenn S abwärts geht.