Tägliche Cmofia TribLe l'uniian, d 2!). Teptemie? 1014. i ? M . mV j . ' ""-"i gj SCSu C..T'a',ffi Das Lcid der Schötthcit. .(Noumn dan (3. Fortsetzung.) -Gusti faß siuf dem Belirand der Gchiocjier und blickte sie mit neugie rig'glüNMdrn Augen an. fflii zehn Uyk hu-ie sie sie ja schlafen lajjcn. nun unir aber ÄgneS von seihst er Wie war'! denn. AgneS? Er zähl' ivi6'.m wacht, und der helle Märztag guckte so dringtnS durch ttai Fenster deS engen, vcüwhe ärmlich möblierten oistubchenS. daß es schon eine Schande wäre. weiterzuschlJfcr Citoas wollte sie. die zu Hause Gebliebene, doch ouch haben, und sie liebte über alles Zirkus und Gauk Urproduktionen. Echon im Wurstel xrater unten hatte sie sich immer am liebsten .bei die Künstler"- auszc. halten, wie man dort unten Akrova :en. Athleten und sonstige Ängehöri. ge der Ariistenzunft wohttönend be nannte. .So red' doch! War'S schon?" AgneZ jedoch war mundsaul, und Gust, hatte Mühe, ihr einige Worte abzulocken. Daran war nicht Mü tigkcit schuld denn sie war ja gestern abend nicht gar so spät ins Bette gekommen , sondern ein gewisser Widerwille gegen daS Le den, der manche nervöse, blutarme Naturen an jedem Morgen krisch überfällt und immer oufs neue de siegt werden muß. Sie häte lieber so foridämmern mögen; Guftt gewährte jedoch leine Gnade und quälte sie um einen mög lichst ausführlichen Bericht. .Was habt's denn soupiert? !ßo bei? Schöne Toiletten? Wie hat sich denn der Traumichel aufgeführt? Hast Aufsehen g'macht, Agnes? . Darüber war Agnes denn doch et waS geneigter, sich auszulassen. .Das schon. Am selben Tisch mit uns sind ein paar Offiziere gesessen, die haben mich nicht wenig enge starrt. Auch nebenan an einem Tisch .... Da war ein Herr mit einer prachtvollen Frau. Du. ich sag' dir, schön war die... Und er? Keinen Blick auf sie. Was der mich belästigt hat mit seiner Gafferei:" .Dir ist so was gleich zuwider. Eine andere wär' froh... Wenig stens sieht der Traumichel. wie du bewundert wirst. Hat er nicht g schaut?" ' .Und ob! Ganz stolz war er. daß die Leut' so geglotzt haben. Der... Das Wort .Esel", das ihr auf den Lippen- schwebte, unterdrückte ,sie Doch. Es war noch jemand mit ihm , sagt die Mutter. , , Ja. der!... Eme unangenehme Zugabe..., 'Der hätt' auch wegblei. ben können. Allein geht er noch an. der Traumichel. Aber wenn noch einer von derselben Sorte dabei ist, das ist schon nimmer schön. Ein ge wisser Machanek." .Wie schaut denn der aus?" .Akkurat wie der Traumichel, nur nicht ganz so groß und noch dicker. Sonst dürft' er sein Zwillingsbru der sein. Ist einmal Hausknecht ge Wesen. Jetzt strahlt er von Brillanten. Sprechen tut er wie eine Zeitung. Dabei haut ihm bei jedem Wort der Böhm ins G'nack. Na, interessier' dich nur nicht für ihn", setzte sie mit aufwallender Bit terkeit hinzu. .Er hat, schon eine Llöchin geheiratet, laßt sie aber im mer z' Haus. Ein Vergnügen, mit solchen' Leuten an einem Tisch zu sitzen. 'Die Offiziere haben sich köst lich unterhalten über die Bültirag" von dem Machane! und dem Trau michel." Dafür haben s' wahrscheinlich mehr Schulden als- Haar' auf'm Kopf, und der Traumichel hat wohl keine Haar', dagegen aber Moneten. Da braucht einer net so gebildet zu sein. Von der Bildung kann man nichts abbeißen. Und was wär' bei der Bildung für ein Vergnügen, toann's nicht Leut'. gab, die nicht gebildet sind?... Ich glaub', es steht gut. Die Mama hat heut' ausnahmsweise keinen Grant." .Mit der Mama ist's auch : ein Kreuz", seufzte Agnes. ; Gusü lachte verständnisvoll. - War f wieder sehr, aufgeregt?" AgneS drehte die Augen zur Stu 5,decke emvor. Sie wußte, die Gu fti verstand sie nicht so recht; sie konnte nicht aynen. weicye ceroen pein ihr das Benehmen der Mama oft bereitete, aber es drängte sie doch, sich ein wenig auszusprechen. .. ,, Mann die Zlüoma nur nicht alau- ben möcht', sie muß in .einer Tour lochen und jiedzeynmai maen uno iiiRimmen zu einem jeden Wort, was einer fallen läßt, und wenn's noch i ..(.:.. jf 10 was ra?"i;unuca il i.- hiir selbst solche Dickhäuter nervös... Dann beobachtet sie mich immer so angiwou uno angegrenzt, rb ich auch genug liebenswürdig bin. winkt mit den Augen und möcht', d.-zß iÄ auf Kommando zappl' -wie ; vmwnv.tH'. ch weik nicht. ob's fädeln gibt, die so auf jeden Ruck reozierrn. Ja) lann s. Mchl i nrn' fi: ftll - o - i - . , r j.. i r;-;f:i Ymt wie eernofaltch. Sie :lri.1? 11 lebhaft' tcrstcll': tvw ti j J OniA . r . j'p-?-- II W l ' ö y M 0 0 B. floel.). gewesen war, und die unsinnlge.i eldhkkknanstrengungen der Mama kamen ihr ebenso komisch vor wie die lielzbarkeit und Empsindlichteit der Schwestcr, die unter dem litt, mi selbst Gusti spaßhaft schien. Also ha! sie's richtig wieder so gemacht?" fragte sie gelassen. .Ich hab' ihr schon oft g'sagl, sie soll eme yiuk' geben." .Den Traumichel selber muß es abstoßen, wenn sie so um ihn her umschttwenzelt. Wenn er auch Geld hat. den Hof zu machen braucht sie ihm deshalb nicht." .Sei nur ruhig, dem g'fallt das ganz gut. Die Mama hat ihn für Sonntag zu Tisch geladen, hör' ich .Zu meinem Leidwesen... Ich bin neugierig, was für ein Schlangen' fraß da auf'n Tisch kommen wird. Beim Traumichel heißt's: viel und gut. wie für einen Kranken... Der kann ihn nicht schlecht einpacken. Hat lest ihn gestern abend sehen sollen!. Mit Schüffein, auf denen de: Bra ten in dünnen Scheiben liegt, ist da nichts getan." .So laßt man'Z einmal länger herunterhängen. Ich werd' mich schon darum annehmen, daß ein an ständiges Menü zu Tisch kommt, denn auf die Nest ist freilich kein Verlaß." .Wo nix is, hat der Kaiser sein Recht verloren. Mit der leeren Hand kannst nix kaufen. Die Mama hat ja schon wieder kein Geld mehr. Sie hätt mit der Einladung auch bis nach'm Ersten warten können." .Man muß das Eisen schmieden, solang' es warm ist. Die Schwie gersöhne auch. Es wird schon waZ auf'n Tisch' kommen." Bei sich dachte Äusti: .Hat man's nicht, so pumpt man halt." Ihre Mutter huldigte demselben Grundsatz. Früher pflegte sie sich, da ihr Mann jede 3!achtragssorde rung verpönte, in dem höchst geroöhn lichen Fall, daß das Monatsgeld eher zu Ende war als der Monat, an Christian Randa zu wenden, und manche Zehn und Zioanzigkronen note war aus seiner Tasche in die ihrige gewandert, ohne jemals den Rückweg zu finden. Wenn sie dann wiederkam, sagte sie stets mit der selben Unverfrorenheit: .Nur ein paar Tage", und niemals erinnerte Christinn daran, wie viele ähnliche Tchuldforderungen von früher her er bereits an sie hatte. Jetzt mochte sie ihm doch nicht mehr kommen. Da aber mit ihrem Mann nichts mehr anzufangen war, blieb ihr nur Mariin übrig. Ebenso wie Christian Randa er teilte auch Martin in den spitalfrei en Stunden noch etwas Nachhilfe- unterricht, da er dem Vater nicht ganz auf der Tazche liegen wollte; Christian wäre ohne dieses kleine Einkommen schon längst mit feinem bischen Geld fertig gewesen. Da Martin sich noch nicht so strenge Grundsätze zugelegt hatte wie sein Vater, floß ieden Monat ein guter Teil seiner paar Gulden in die Kasse seiner Mutter, denn wenn bei dem einen nichts mehr zu holen war, mußte sie sich ja an den anderen wenden. Sobald seine Mutter die Zeit ab- paßte, wo sie, ehe er fortging, allein mit ihm sprechen konnte, dann muß- te er schon, wieviel es geschlagen hatte. .Was gibt es denn?" fragte er denn auch heute recht unbehaglich, als sie, kaum daß Christian bei der einen Türe hinaus war, durch die andere bei ihm eintrat. .Geh'. Bubi, leih' mir zehn Gul den... bis zum Ersten." .Laß doch wenigstens die sinnlose Formel .bis zum Ersten" weg", riet Martin verdrießlich. Du gibst ja nie was zurück. .Ich werd' hoffentlich bald in der Lage sem, du alles Mit Wucherziw fen zu erstatten", erklärte Frau Bä rengruber feierlich. ' .So? Da wäre ich neugierig. Du meinst.' wenn, der Traumichel die Agnes heiratet, dann wirst du im Geld, schwimmen. Gib nur acht, ob's nicht anders kommt. Es will keiner die aanze Familie mitheiraten.' Denk' nicht, daß du-mit ihr zugleich reich wirst... Da erschwerst du ihr das Leben." .Ich will ja nichts für mich, ich leb' doch nur für meine Kinder, Nichts verlang' ich für die eigene Per fon, : wenn s nur meiner Agnes gut geht. Aber . damit sie die Partie macht, muß man sich ein binel an strengen. Der Traumichel kommt Sonntag ' zu Tisch, und mein Geld ist rar. ' Also brauch' ich die zehn Gulden für das Mittagsmahl. Wein schickt. er el)' selber., Sonst .konnt ich's, damit nicht bestreikn. Und auch so! . Aber ich will schauen, aus zukommen . . . Na, ruck' nur auß mit den Moneten.. Marti", drängte sie scherzhaft.' : Wer' Mama, wo soll ich's denn hernehmen? fraiie Martin unwi.liz .Wenn ..du mich - umstülpst, hab', ich keine zehn Gulden. Woher den? Trtißiz nehm' ich im ganzen im Mo nat ein. Lehne hab' ich dem Schnei der gegeben, fünse dem Schuster . . . Ein paar Kreuzer brauch' ich doch täglich. Tu darsst mir't glauben, d,ch ich keinen Fünfer mehr had' . . . Tu weißt, wieviel du mir im Laufe des Jahres abpumpst!' .Sehr schon von dir, daß du m das vorwirfst!" rief die Mutter er bost. .Andre Mütter haben mehr von ihren Söhnen. Tät' ich'ö denn, wenn der Vater nicht so wär'? Er gibt mir zu wenig." .So viel, w!k er den kann. Hat tcst du die Mädchen in ein Geschäft oder in ein Bureau gehen lassen!... TaS tun jetzt die anständigsten un einsten Madchen, und meiner eel'! sie Haben's leichter als wir Männer, weil sie mit geringerer Vor bildunz einen Erwerb finden. Jede von ihnen könnt' sich schon fünszig bis sechzig Gulden verdienen, und du hättest kein solches G'frett!" ,Laß mich damit aus! Die Ag nes, die so blutarm und vom Wachsen herz'nommen war. die hätt' sollen an der Schreibmaschine klappern und sich ür ein paar Gulden die Schönheit und die Gesundheit ruinieren? Und die Gusti sollt' wohl gar die Modi stin machen? Ich dank' schon! R; det's ihr mir nur nix drein, ich weiß chon. was ich tu . Ihr werdet ei noch einmal 'ins.chen . . . Sekkier' mich nicht. Martin . . . Mit dem Papa ist sowieso kein Auskommen, und jetzt bist du auch so . . . Früher warst du ganz anders. Tu läßt dich gegen uns aufhetzen." Martin lachte trocken. Er wußte, aeaen wen der Ausfall gerichtet war. Die Mama konnte nicht begreifen, daß auch feine Geduld fadenscheinig wurde und an den Punkt gelangte, wo sie reißen wollte. .Borg dir s vom Papa aus!' riet jetzt die Mutter. Er gibt nichtZ. Marnn hatte strengsten Auftrag, zu leugnen. dc,ß die Börse des Vater ihm nicht so verschlossen war, wie der Mama. .So leiht dir's der Randa." Ernst blickte Martin die Mama an. .Der soll das Geld geben, um den andern zu füttern? Das ist ein biiftl tork!" Kimm's, woher du willst, aber ich muß es haben. Da muß ich eh' noch schulden machen, weils Nicht langt. Was man sich aussteht! . . . Ob's noch eine Frau gibt, di? so mit Hin derninen zu Zampsen hat, wie ich! Mir ist schon 's Leben zuwider!" Wenn sie ihm so kam. erreicht sie ihren Zweck immer. Reg' dich nicht aus!' -,chn:tt Mar tin ihr das Wort ab. Ich schasf' dir das Geld, daß du dein Diner ge ben kannst, wenn's dir darauf an kommt. Die Sache war fehr einfach. Er sprach den Vater darum an, denn gab man der Mutter kein Geld, o machte sie einfach noch mehr Schulden, als dies schon ohnehin ihre Art war. Herr Bärengruber gab dem Sohne die zwanzig Kronen mit der aus drücklichen Weisung, daß die Mama nicht erfahren dürse, sie kämen von ihm. Einstmals war er auch anders gewesen, aber damals nahm sie sich eben gar nicht zusammen, mit ihrem Wirtschaftsgeld auszukommen, und in jedem Monat erfuhr fein Taschen geld eine beträchtliche Schädigung durch die Ergänzungsforderungen sei ner Frau, die immer häufiger und bedeutender wurden, je leichter sie Geld erhielt. Zuletzt sah er ein. daß er nur durch Festigkeit das ungeschmälert bewahren konnte, was er für sich zurückbehielt, und seitdem wies er sie unnachsichtuch ab. Allerdings machte die Frau nun Schulden, und mehr als einmal im Jahre mußte er irgendeine in Rück- stand gebliebene Rechnung bezahlen. Seit Martin stunden gao, ve an sie an ihm ein Anzapfungsobjekt. doch daß sie auch Christian Randa in Mitleidenschaft gezogen hatte, ahnte weder der Vater noch der Kohn, denn niemals ließ Christian dem Freund gegenüber ein Wort davon verlauten. (Fortsetzung solgr.) Begegnung, .'s God, Xaverl!" .'s God. Mich!!"" Wia aeht's?" ..Jo in', wia soll 's geh'n!?"" Jo. jo, mir geht's decht' a so!" ..Sell woll!"" .Scho' aa!" N, ja!"" .Pfüa God!" .Pfüa God!"' KindlicheGenugtuung .Na, Du bist ja so fidel. Karlchen, was ist denn passiert?" Ach, Mutti, denk Dir. heut' hat uns der Herr Schulinspektor über rascht!" .So, so. da habt Ihr wohl alle recht viel aekonkit?"" Nein, im Gegenteil; wir haben alles falsch gnnacht. Aber der Herr Lehrer' hat darüber furchtoar argern munen und das war so luftig!' Glatte Auskunft. Stu diosus Pump hat bereits zhstool an seinen Onkel um Geld geschrieben; es will aber immer noch keines kom men. In der Bedrängnis telegra vbiert er an den Onkel: .Wo bleib das Geld?" Und prompt erhält er die Antwort: Das Geld ..bleibt hier" Zlini. Paul MargneriNe. Ifcnirisli Pßif irh irnr N,anik,k im Kultusministerium und hatte die Ab sicht. sich im nächsten Jahre denstonie ren zu lassen. Ter kinderlose Wit wer hatte lein Leben aus die Minute eingeteilt. Doch infolge einer Leber krankheit und auch durch seine sitzende Lebensweise, die ihm unsympathisch, aber schließlich unentbehrlich geworden war, hatte er es verlernt, Veranügun gen zu empfinden. Sonntags llinaweilte er kick. Nie mckite er IH'furti. sondern blieb vor mittags in der kleinen Wohnung, um mll seinen veioen scanarienoogen von seiner verstorbenen rau zu ickwat zcn. Nachmittags zog er feinen besten Anzug an. ging zu un vurq vas Bois de Bouloane und ak in einem Restaurant Deuval Abendbrot. Der allwöchentliche Leckerbissen bestand aus gcbackener Seezunge und Apri kosenkompott, Tann ging er zu Aclt, um Montag morgen mit resignierter ffrokilchieit wtcver oas tagnaie irrn lei zu beginnen. Er kannte niemanden nn Hause, und deskalb war er sebr verwundert. hak es eines Abends, als er dabei war, sich feine frugale Mahlzeit zu recht zu machen, an seiner Zux klin gelte. AIs er öffnete, stand eine geputzte Dame mit einem Blumenhut auf dent Kovse vor ibm und fragte: .Herr Thomas Lochard. nicht wahr, Beam ter im Kultusministerium i Es konnte diese Thatsache nicht leugnen. Die Besucherin fügte hinzu: .Ich hnße Fraulein Porict und bin die Direktorin der Mädchenelementar schule des Viertels." Er konnte nichts anderes tun, als sie aufzufordern, in das Ekümmer einzutreten, das durch einen gestickten Sessel, inen Utrechter Samtstuhl und ein Tischchen a !a Louis Philipp ei ncm Salon glich und auch einen sol men vorstellen sollte. lr sab die Lesucherin forschend an. 5S nickt mbr iunae Dame battt ein rotes, frisches Gesicht, und in die Sicherheit, die ihr durch ihren Äerus eigen war. misch sich Freundlichkeit und etwas Linkisches. Nun erklärte sie den Zweck ihres Besuches. in ieder Etaae. in icdem öause des ganzen Viertels erschien sie. um eine Kleinigkeit zu erbitten, einmal ler- tigte man sie grob av, vann ram man ibr wieder sanft en wegen ja sie sammelte und schämte sich durchaus nicht, denn sie tat es Zur vie Serien kolonien. .Sie haben sicher davon sprechen gehört, verehrter Herr! Es gibt doch eine Menge Ztinoer, oie vom Schicksal nicht begünstigt sind und arme Eltern haben, und mit die sen Schülern Zahren wir zedes ahr ons Meer oder auis Land na türlich in irgendein kleines billiges Nest um ihnen die gu:e usk, vie sie so nötig brauchen, zu verschaffen. Wir gehen mit den Kleinen in die Felder oder an den Strand, damit sie frische, rote Backen bekommen und gesund werden." Sie sügte hinzu: Sie können sich gar nicht denken. welche Lefriedigung es verichaisr. zu leben, wie die Kleinen sich amüsieren. zu beobachten, wie sie jeden Tag kräf- tiger weiden. Denken ic, es givl welche darunter, die sich dos ganze Jahr nicht satt essen. Sie würden lachen, wenn Sie seyen konnten, mit was für einem guten Appetit die Kinder in das Landbrot beißen und die dicke Milch essen. Deöyaiö vachie ;ch, mein Herr.... Sie mißdeutete Lochards Schweigen; eS entsprang nicht dem Geiz, denn ihre m,t offener Gleichmut gc'agre kleine Rede batte Eindruck auf ihn gemacht. Er war verlegen, und zwar erstens darum, weit er nicht reicy war. und dann hatte er keine Ah- nung, was er in einem solchen Fall geben sollte. ?Ieder aibt. was er will. Die klkinste Kleiniakeit ist willkommen. Lochard faßte einen Nntlchlun uno im aus einer Schublade vier schöne runde glänzende mit dem Bildnis der Revublik versehene Funs ranl mcre. .Ach! danke, verehrter Herr, rief das brave Fräulein entzückt aus. ,Was für ein Bergnugen machen ie mir. Durch Ihre Grobmutigieir ron mn wir die kleine Nini mitnehmen; das Kind wird wieder aufblühen. wir werden ihr Freude und Gefund beit wiedergeben. Ach. ich danke Jh nen von ganzem Herzen!" Aber nicht doch, nicht doch, ii bitte E t." erwider e Thomas o- chard, der verlegen war und sich felbst über seine Gronmut wunverre. Am nächsten Taae klingelte eS von neuem. Herr Lochard wollte sich eben zu einem Schiaschen anschicken, wes halb kr äraerlick, zur Tür ' schritt. Doch fein Antlitz glättete sich rasch. als er den Galt lab. Wiener war es Kräulein Vorlet. die ein kleines Mäd eben an der Hand hielt. Das Kind trug zerrissene Stiefel und fah sehr elend aus. Die Auaen. die blau wie Vergißmeinnicht waren, leuchteten aus dem bleichen ungesunden Gesichtchen heraus. .Das ist die Nini. sie kommt, um Ihnen zu danken. Sehen Sie sich das Kind gut an, denn m einem Mo nat werden Sie es nichmehr wieder erkennen. , - " ; v - Herr Lochard suchte in seinem Bü fett nach einem kleinen Apfel, den er für seinen Nachtisch bestimmt hatte, M'd bot ihn dem Kind an. bin gutes kleines Mädchen." der traute ihm die Direktorin an, sie ist fleißig und brav. Sie hat nur noch eine alte Großmutter, die halb ge lähmt ist. Sie steht säst allein in der Welt." Beim Weggehen ließ ThomaS Lo chard Nini auf dem Treppenabsatz vorangehen und hielt die Direktoiin zurück. Er steckte ihr ein Zchnsrank stück zu und sagte leise: .Kaufen Sie ihr doch bitte Stiefel und eine dicke nestrickte Jacke." Ein Blick Fräulein Porleis, ein feuchtes Aufschimmern in ihren guten, hellen Augen dankte ihm mehr, als jedes Wort. Am nächsten Tage war Lochard aus dem Bahnhof, als die Jericntoloiiislc abfuhren. Er half den Kleinen beim Einsteigen und gab ihnen Cakes mit auf die Reise. Man sagte sich Adieu und auf Wie. dersckcn. Lockard wünsckte dem Kind gute Ferien, und als die Tür sich hinter ihnen fchlofc, fuizlte er ich traurig und allein, sut. er hätte ein Kind haben mögen, ein kleines herzi ges Kind, wie diese reizende, blasse t(i tnt rrir fcIH So ein Kind beansprucht Zeit, be 'chäftigt, füllt das Leben aus; man hat Pflichten, Verantwortlichkeit, Sorgen, Unruhen; aber ist ein kleines Wesen lieben, bilden, leiten das nicht wert ? Nie batte er arökere Lanaelvt.le als in jenem August empfunden, in dem Monat, in dem die Tage so früh be ginnen und so spät enden, so schön und so langweilig sich bi ins Un- übersehbare verlängern. Er litt in seiner kleinen Wohnung unter der Hitze. Aber er kam nicht auf den Gedanken, während der Je ricn zu verreisen. Wo sollte er auch hin? Schon lange fehlte ihm die Jnitia tive, jede Freude am Neuen. Er war wie ein Vferd. das an seinen Stall gewohnt war, er tat seine Arbeit und ging nach Hause; kaum gestattete er sich das Vergnügen zu lcstn oder svaueren au gehen. Der einzige Ge- danke, der ihm Freude machte, war der, daß sein in einem kleine Orte am Meer die kleine Nini mit ihren Kameradinnen herumtollte, in den Wogen watete, Sandburgen baute und mit ihrem kleinen Fischcrnetz muntere Krabben sing. Sie tonnte eisen, wenn sie Hunger hatte, und trinken, wenn Iie Durst empfand, konnte m de: würzigen frischen Seeluft nach Her ze5lust Cpaziergänge machen, kurz, ihr mochte wohl nichts fehlen, was idr eine durchgreifende Erholung und Kräfugung ermöglichen konnte. Und vielleicht würde sie sich auch, wenn sie an Paris zurückdachte, seiner erinnern. Ihm wuroe oroenittch warm bei dem Gedanken, und schmun zelnd rieb er sich die Hände. Und dieie Besriedigung war das Wer! der vier dlanten Silberstücke und des kleinen Goldstücks! Das verdankte er nur seiner Freigebigkeit, die er da- mals ganz ploLlich. ohne daß er recht wußte, wie er dazu kam, der freund lichen Schulvorsteherin 'gegenüber be wiesen hatte, und die nun einem kln nen Wesen, das bisher so unglücklich war. das schönste Glück verschafft hatte. So war endlich der August der flössen, und man schrieb den zweiten September. Thomas Lochard wird die fcs Datum nie vergessen. Er hörte ftürmlich die Klingel ziehen, und an seiner Tür stand Fräulein Porlet und binter ibr ein Mädelchen mit rosigen Wangen, mit festen Waden, Nini, die mindestens noch einmal fo dick gewor den , war. Er embfand eine rührende Freude. und um seine Rührung zu verbergen, scherzte er: Ach! was ist denn das für ein niedlickes kleines Mädchen, das kenne ich ja gar nicht! Nein, das habe ich sicher noch nie Zweyen! Wenn er auch ernsthaft sein wollte. so brachen Fräulein Porlet und das Kind doch m schallendes Vciachter aus und neten zu ammen mu lrium phierender Stimme: Aber das ist ja Nini! Nini!" Und zu erzählen gab es eine Menge ,.. Nini saß auf den Knien ihres neuen freundes und schwatzte: Das Meer hätte öu! Hu! gemacht. Die Krabben batten aeknitten und mlo ser aus Sand hätte sie gebaut! Was für Kabnvartien batte man gemacht. und einmal wären sie alle mit einem Kremser in ein Schloß gefahren und da hätte es einen Kirschkuchen so groß wie der Tisch aeaeben! Thomas Lochard war glücklich und Fräulein Porlet lächelte. Er der sorack. sie am Donnerstag in der Schule zu besuchen, und er ging hin und setzte seinen Zylinder aus uns zog Handschuhe an, und ei großes Paket mit einem rosa Bindfaden trug er: Honigkuchen für die ganze Klasse. Als er nun vor der Tür stand,' war er aaiu betroffen, als er Fräulein Porlet sagen hörte: Ach, Herr Lo chard! die arme kleine Nini.'..." Sie ist doch nicht krank? Sie ist doch nicht...." stotterte der ganz bleich gewordene Lochard. Ach nein, ihre Großmutter ist an einem Schlaaanfall gestorben. . Nun ist Nini ganz allein aus der Welt." Also" .... murmelte Thoma Lo charo und dal Herz zog sich ihm zu sammt. Man nimmt sie uns. Da arme Ding liegt auf der Straße. Der Ar menvorsteher wird sich um sie küm mern und sie irgendwo in der Au vergne unterbringen. Er wird sie zu Bauern geben, die sie mit den Ziegen und Kühen großziehen und eine Magd aus ihr machen werden. Vielleicht sind es brave Leute! Man weiß eS ja niemals! In jedem Fall wird ihr Lcken hart sein. Und Nmk ist 10 feinfühlend, so zärtlich, so dankbar. Sie ist ein Seelchen. Herr Lochard. wenn Sie sie kennen würden....' Betäubt senkte ThomaS Lochard den Kopf. Schnell stellte er eine Aerech- unz on: seine Penlion, seine Zin sen. Er wird jede überflüssige AuS gäbe vermeide, nicht mehr inS Ea gehen. Wenn er etwas hat, das er lieben kann, das ihm gehört, zwei Kinderärmchen, die sich um seinen Hals schlingen werden. Und Nini wird nichts zu leiden haben, sie braucht keine Kühe zu hüten. Sie kann weiter in die Schule zu Fräu lein Porlet gehen, sie wird bei ihm sein. Sie wird daS Töchterchen sein, das er so ersehnt hat. Sehr rot stößt er die Worte hervor: Nein, Fräu lern Porlet, sie darf nicht fort. Ich will Nini haben! Ich adoptiere sie!" Tcutschcnhaß in Moskau. Kam zahlreich' AusschreitungkN zum Ausdruck. Ein aus Moskau über Petersburg und Äsckholm inBerlin eingetroffen Teutscher berichtet folgendes: JnMos kau herrscht weniger Kriegsbegeiste rung als in Petersburg, aber der Deutschenhaß ist sehr groß. Sämtli che deutschen Geschäfte und Etablisse ments sind zerziort. , Das deutsche Konsulat hat eine Behandlung ersah ren, die jeder Beschreibung spottet. Es stehen nur noch die nackten Mauern da, sogar die Tapeten hat man von den Wänden heruntergerif sen. Trotzdem ein großes Ausgebot von Schutzleuten vorhanden war, hat keiner etwas getan, um der Zersto rungswut Einhalt zu tun. Mein Verwandter hat gesehen, daß während der Zerstörung deS Konsulats russi fche Offiziere vorbeigekommen sind, und daß sie, statt Einhalt zu gebieten, noch anfeuernd den Zerstörern zuge winkt haben. Man ist übrigens in Rußland allgemein der Ueberzeugung, daß Rußland direkt vor einer großen Hungersnot sieht. Sollte Rußland irgendwie eine große Kriegsschlappe erleiden, fo werden Aufruhr und Em pörung in hellen Flammen auflodern. Ter größte Teil des russischen Mili tärs ist in schauderhafter Verfassung. Ich habe in Moskau, selbst beobachtet, daß ausgehobene Leute zwei Stunden nach der Einkleidung alle die neuen achcn bis auf den grünen Kittel verlauft haben. Nachtraglich wird bekannt, daß Rußland schon vor der Kriegserklä rung. am Tage, da der Kaiser und der Zar die letzten Depeschen wech selten. Gemaltakte beging. Der Dampfer Prinz Eitel Friedrich" der Neuen Dnmpferkompagnie in Stettin, der am 30. Juli Petersburg verlas sen hat, mit Ladung für Stettin und gegen 40 Passagieren an Bord, ist am L1. Juli von russischer Seite beschlag nahmt und nach Reval gebracht wor den. Die Passagiere wurden zwangs weife über Helsingfors Torma abge schoben. Das klciner Uebel. Siegfried Wagner sitzt in Wann fried und sucht sich einen Stoff aus zum neuen Winterpaletot. Ein prak tischer Mensch, als der er bekannt ist, hat er sich von zwei Seiten Offerten machen lassen. Nun sitzt er mit Mut- ter Eosima über die beiden Muster kollektionen aus Leipzig und Jrank furt gebeugt und stöhnt unter der Qual der Wahl. Endlich findet er sich heraus aus dem Dilemma: Leipzig soll liefern!" entscheidet er, .Frankfurt hat sechzehn-, Leipzig bloß fünfzehnmal den Parsifal ge spielt!" Ter rfir er Bürste. Je alltäglicher ein Gebrauchsgegen stand ist, desto weniger pflegen wir uns mit dem Gedanken zu beschäfti gen, wem wir ihn zu verdanken ha ben, und wie lang die Menschheit ihn benutzte Die Bürste scheint uns heutzutage ein so notwendiges Haus gerät, daß man sich nicht vorstellen kann, daß sie in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts erfun den worden fein soll. Ihr Erfin der war Lodegar Thoma in Todtnau im badischen Schwarzwalde, der aus rein praktischem Anlasse auf den Ge danken kam, ein Stück Holz zu durch bohren und in den Löchern Schweins borsten mit hölzernen Nägeln zu be festigen. Das war die Erfindung der Bürste, auf die Thoma kam, weil er als Müllerbursche auf Mittel und Wege sann, wie er sich das Zusam menkehren de! Mehlstaubes erleichtern könne. Im Jahre 1770 fing dann Thoma an, gewerbsmäßig seine Er findung auszunutzen., - Er machte schließlich mit seiner ganzen Familie Unsere Schnitlmusler-Vsteck ItdtS Muster UH Clttkachkl Tamknlleid. N.' 1055. T1 Muilkk kl.inet stA Alt Mok,kN kleid, li SZerand!lid ober u HulflL'j,. Tn AekMkl. ein langcr Raaisn'Seim ob nur Qübeatnünat. ilt fcfMiirn. I" ?M ,kigt ttig'naki. Tik Hkrüellllna mit lernen Tchwiengsttlen vermiipik. x,t S!of beklebt aul drei Vabnen. Tit Md feile ist an der laiSenlinlt etwa (H tauscht. Taille und Rock werden in fc "Nt' 1933 t jj. f ,. -','. Jf-Vr.-'si; -':": Mitte der Vordkrscite geschlossen. All Ctosse sind Seide. Tuch, Leinen, Lawn, Nliline, Tuöelyn. Serge oder Boile zu empfehlen, Tas Muster ist in sechs Grö ßcn vorhanden, von 2444 Zoll Lruft. mah. Es erfordert 5 Jard bei 23 Zoll Breite für die Größe 26. Der Ryck mißt unten 2j Ford. WestellungSanweisung.' Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegc; Einsendung deS Preise? geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben on und schicke den Coupon nebst 10 Centö für jede! bestellte Muster an das Om&ha Tribüne Pattern Dept 1311 Howard Lt. : ! ? n S $ t i IV i , r n : v (s 1 v 9 .s 2 , j e? H g - Jz s m u : t ä s & 2 S? O 00 21 5 m 3 S Bürsten, stellte Hausierer an und fand solchen Absatz, daß sich bald ein an derer fand, der ihm die Bürstenhöl zer lieferte und somit noch für sich einen besonderen Erwerbszweig er fand. Das war Balthafar Brender. So setzte eine Heimindustrie ein, die jetzt in Todtnau und Umgegend am Südabhange des Feldbergs in paar tausend Personen Nahrung gewährt, wohl heute ein paar Millionen ein bringt. , ,. te Weisheit des Nrre. Eine norddeutsche Universität be saß einmal ein Krankenhaus, das in feinen hygienischen Verhältnissen mehr dem Mittelalter als dem 20. Jahr hundert angehörte. Das alte baufäl lige Haus, in das man erst Nachtrag lich und dann noch äußerst sparsam. Wasserleitung eingebaut hatte, glich mit feinen winkligen Holztreppen und schiefen Decken eher einer großen Rumpelkammer als einem Gebäude, das zur Ausnahme von Kranken -be stimmt ist. Wär daS Gebäude Privateigentum gewesen, so hätte sicherlich die Polizei ihr entscheiden des Veto eingelegt. So aber wu de darin fortgewirtschaftet, ja, zü wülen der Berfuch gemacht zu erklä ren, es fei ja gar nicht fo ZchlZm". Endlich war s einem in dem Kran kenhaus untergebrachten GeisteLkran ken vorbehalten, der Wahrheit die Ehre zu geben. Es handelte sich um einen unheilbaren Irren, , der völlig sinnlose Antworten gab. Er wurde eines Tages von dem Dozem ten für Psychiatrie im Kolleg vorgs, stellt und von dem'Professor nach fei nen persönlichen Verhältnissen b fragt. Der Irre fügte, er fei d' Kaiser von Indien, er sei 170 Iah re alt und mit der Königin von Eng land verheiratet. Und wo befinden Sie sich jetzt?" fragte der Professor weiter. Darauf der Irre ohne j!t Zögern; Im .Schweinestall." . j" i fc. t: IV n-' ' Lä Ci i WitWl' (-,, ;-..., V'VN. r t m ' , r X fti Iä W-j? I i I ! sJ I i(Ll JI nimw j ! ' W: i i e 0 k'l . . f . y : ' ... y. f J