p s Täglich, Omah Tribüok i ) t ' X ' ' H: 1 . '."Av. T' s D!e Gelbe" und d!e Grüne" Gefahr. die Situation im fernen Osten seit dem chinesisch. japanischen Arieg und die wiederholte Neuorientirung der dort interessirtcn l)MUi)U. Der rujsisch.japanische Interessenausgleich mit der 9z'iize i?j?n die Per. Staaten. Deutschlands Kamps uin den platj an der Sonne. m 13. November 1807 landete. ( U nach der Ermordung zweier V V drulfifxt Mistionare in nV Gchantunej, ein beulMit PJe schivader unter dem Kommando be JlonlreabmiratS DicderichS bei sliout schou in der chinesischen Provinz Schon tung. Am sechsten Dezember kam der Vorfall im deutschen SicichStag zur Tprache. Staatssekretär bei üscnfsern von Vi! low (der spätere IZeichUanzIcr und Fürst): .Wir empfinden durchaus nicht da Be diirfnl, unsere Finger in jcdcn Topf zu flecken. Aber wir sind der Ansicht, bah ei sich nicht empsie'hlt, Deutschland in z. kunftsreichen Ländern von vornherein ukjuschlikfzen vom Wettbewerb anderer Völker. Die Zeiten, wo der Teutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überliefe, dem anderen da Meer und sich selbst den Himmel reservirte. wo die reine Doktrin thront (Heiterkeit, Bravo!), diese Zeiten sind vorüber. Wir betrachten es als eine unserer vornehmsten Ausgaben, grade in Ostasicn die Interessen unserer Schiff sahet, unseres Handels und unserer In dustrien zu fördern und zu pslcsien. Die Entsendung unserer Ztreuzerdivision nach der ttiautschou-Vucht und die Besetzung dieser Bucht ist erfolgt einerseits, um für die Ermordung deutscher und katholischer Missionare volle Cühne. andrerseits für die Zukunft größere Sicherheit als bis her gegen die Wiederkehr solcher Vor kommnisse zu erlangen. Wir wünschen die Fortdauer der Freundschaft, welche Deutschland seit lange mit China beibin det. Aber die BctaiiSfetung für die Fortdauer bicscr Freundschaft ist bie ge gcnseitige Achtung bei beiderseitigen Rechte. Wir muffen verlangen, dafj der deutsche Missionar und der deutsche Un lernehmer, die deutschen Waar?n, die deutsche Flagge und das deutsche Schiff in ?hina grade so geachtet werden, wie die jenigen anderer Wächte. Wir sind endlich gern bereit, in Ostasien den Interessen andrer Mächte Rechnung zu trazen. in ber sicheren Voraussicht, dah unsere eigenen Interessen gleichfalls die ihnen gebührende Würdigung finden. Mit einem Worte: wir wollen Niemand in den Schatten sicl- "Arr n , , 1 4a Vw'" t . t 1, V F " 4j- r-M&' iiliu r' 1 ;r 4 J r - ' m . 'V : 4 V .v f'f '. -.. 4- -i i kn, aber wir verlangen auch unsere Platz an der Sonne." (Lebhaster Beifall). 'Da war bas Wort gefallen, welche? niemals wieder verstummen sollte. Da war mit dem Wort zum ersten Mal der Lnspruch öufgestellt, welchen Deutschland nicht wieder ausgeben wird. Deutschland beansprucht feinen Platz an der Sonne. Die gesammte europäische Politik ist seit dem von diesem Anspruch beherrscht wor den. Alle Koalitionen und alle Interessen und alle Feindschaften haben sich seitdem um Ui eine Wort grupvirt. diesem Anspruch liegt, von allen Nebensächlichkei n und llen Zufälligkeiten und allen spätere Vbsichtlichkeiten entkleidet, der Vrund zu dem großen europäischen Völ Zerringen von heute. Deutschland ringt um seinen Platz an der Sonne. . Wir waren unS schon vorher nicht im Zweifel darüber, daß wir in Ostasien einen territorialen Stützpunkt brauchten. Ohne zinen solchen würden wir dort in wirthschaftlicher, in maritimer und in all pemein wolitischer Hinsicht in der Luft schweb. Ohne einen territorialen Stütz puntt iirdcn alle deutschen Unierneh mungen in China im letzten Ende Ande ren mhr zn Gute kommen als uns, ohne einen solchen würden unsere technischen und kommerziellen Kräfte sich zersplittern, Mit einem Wort, würden deutsche Arbeit und deutsche Intelligenz, wie dies früher st genug der Fall war, für anderer Leute Aecker den Dünger liefern, statt unseren eigenen Garten zu befruchten." (Staats Sekretär von Blllow in seiner Reichstags Rede am 8. Februar 1898 zur Begrün dung de Kiautsckou. BartragS,) Weil der deutsche Michel nicht w'f für derer Leute Aecker den Züvij ftscrn, 'j, '- ' ' L " , M - - - . . , W" , ttc-CJT ymuj- r- ..rj.sr- . - "'--;.v " "Thi vilT- ".. - - ,,75. Jt27ZV v - Wr t- Jkir. y , ZtiL i,' t HiS;sT c-- irr äwlr p., s.,, 1 vxä' - Kzpz.''- n-- cr-v v- "T$ ' - e- ...'- t 2:t ÄÄcr--- 'Zrlfz: zTl r rC- zxzZLir -""u-i n. .-; hi7t4?r r.tr? .7:r . va- fhf;. kmJ - .i-i n?--'tr' y 'V' aKt! . ,4,. -4 , Vrj; 1 --v arv t. ' 14 ' . 7 ' . ,.?H ' . . " . " SnJ - - i-7 r-tr.v v $ng&Z d' , . ' t""' , -'''i-' .. , --t 7s ' ' (Yt1 - f - -xÄrrr ; 'i,..7 . jrA - , 3 sondern den eigenen Garten befeuchten will, deshalb sind ihm die Feindschastcn erstanden. Teutschland kämpft heute für den eigenen Karten, um die Früchte der eigenen Arbeit, und diese Arbeit ist eelie sert zur Forderung des Nullursortschritts der Menschheit und im Interesse des Weltfriedens. Teutschland kämpft heute für den Nultursortschritt und dafür, daß der Weltfrieden wieder von Tauer sei. .Ich möchte fragen, ob nicht in Chinu in unserer Interessensphäre eine freie Konkurienz oller Nationen zugelassen wer den soll, während wir denselben An spruch in den Interessensphären der an deren Länder erheben.' (Abgeordneter Barth von der Freisinnigen Veninigung im NcichZlag. 8. Februar 1S0S.) Tie Zulassung ber freien Konkurrenz aller Nationen hat zu ber Prägung eine anderen, geschichtlich bedeutsamen Wortes geführt. Zu dem vom amerikanischen Staatssekretär Philander Chase stnor ge prägten Wortes von der Offenen Thür". TieseS Wort und die in dem Begriff ent hallcne Forderung hätte logischer Weise die politischen Konstellationen in Ostasicn unter der Herausstellung rein wirthschaft licher Erwägungen bestimmen sollen. Diese Erwägungen hätten Deutschland, Eng land und die Vereinigten Staaten gegen Rußland und Japan gegenüberstellen nillsscn. England aber zog auch Ostasicn in bcn Kreis feiner Politik ber Einkrei sung Deutschlands, und die Vereinigten Staaten verloren mit ihrer Jnaugurirung einer Kirchthurmpolitik den weiten staats männischen Blick, welcher sich früher in der Prägung des Wortes von der Offenen Thür" gezeigt hatte. Teutschland kämpft heute um seinen Platz an bei Sonne, das heißt, um die Früchte der eigenen Arbeit, und zugleich für die freie Bethätigung der Kräfte aller Nationen und Länder in der wirthschaft lichen Konkurrenz. Wenn vor dem Nich ierstuhl der Weltgeschichte einmal die Kricgs-Vcrschuldnng festgestellt werden wird, dann werden olle die heute so leb haft erörterten Fragen, wer zuerst gc rüstet, wer zuerst angefangen, wer Ver träge gebrochen und wer Verschwörungen r" v. t , ' . fT 'i a?' V" .if- t 1' ; . i ;i.y, IP , ' "V- ' 'v - V; J r- V - ' - ' & . - t;," a '. r: . , '- W'ir -s4! ... r - e -r .i. v ... "-ii ' i r. :i , f "f j . F4cr. .f ' 4 -j : .-w- - ' ' .tz.., I Dcfestigung von Kiautschou. angezettelt, als Nebensächlichkeiten vci Seite geschoben werben. Dann wird das Für und daö Wider in zwei Rubriken eingetragen werden: Deutschlands An spruch auf den Platz an der Sonne und Deutschlands Kampf um die Offene Thür, Und unter einer solchen Erwägung er scheint das Hineinziehen Japans in bicscn Kampf durchaus nicht als Zufälligkeit oder Willkürlichkeit. Es ist kein europäi scher Krieg, sondern ein Weltkrieg. Unter diesem weiten Gesichtspunkt wird die Weltgeschichte einmal die Schuldsrage entscheiden. Am 6. März 1808 wurde zwischen Deutschland und China ein Vertrag ab geschlossen, welcher dem Deutschen Reich daö gesammte innere Wasserbecken der Kiaut'schou-Bucht, ferner die südlich und nördlich vom Eingang der Bucht bis zu den größeren Landzungen sowie die inner halb der Bucht gelegenen Inseln mit allen Hohcitsrechten aus 99 Jahre verpachtet wurden. Am 1. August dieses Jahres (1914) übermittelte der japanische Geschäftsträger in Berlin im Auftrag feiner Regierung dem Auswärtigen Amt eine Note, i wel cher unter Berufung auf das englischja panische Bündnis die sofortige Zurück ziehung der deutschen Kriegsschiffe aus den japanischen und chinesischen Gewässern oder die Abrüstung dieser Schiffe, sodann bis zum 15. September die bedingungs lose Uebergabe des Pachigcbietes ' von Kiautschou an die japanischen Behörden zwecks eventueller Zurückgabe an China und die unbedingte Annahme dieser For derungcn bis zum 23. August vcrlungt wurde. 'Sß' j " v X J lQeutächM Schutzgebiet '"J-'', s. srff Ci t5inSyang KIMJTSCü&U' t ä , ' ' '.'' VM W . - m " -- - I 3 ":;' . 4 . Utts'h.rht'irhefatyJl jwautsch6u , ) L-'v1- ' j s A 'be7j'iz' cH 'Ä t !',y7 c ; rTapufyrt f m W' ' r )z: tätt :a4s:r) ?"7&Pf,f-KlWmz.i l::c-::'jz:l-:pM&&-i'Z' '-.l'v.,i?.--Kvttii t cou-: JrptAt 4- TZtfc-A-Z&t ' " jvv v :7v: WMMWZMMMMWZK " :l. zz.:.-jriittinjf(hfn-, , . .. ' 'eW ! WWWWWMMMMN! 'vssL Ubcsich.tka0,-; j ''"r-:-- .yfl'jZE-' fu'ircjuneiischeljrtnit I , ; .;r-rrtr-- ------j , ,J - " l Am R. September gab im japanischen Parlament der Minister der auswärtigen Angelegenheiten folgend? Erklärung ab: Anfangs August ersuchte die britische Regierung die kaiserliche Regierung um Beihilfe aus Grund der Bestimmungen des englisch japanischen Beitrages. Deut sche Kriegsschiffe und andere armirte Schiffe streifen durch die Meere Ostasiens und bedrohen unseren Handel und den un seres Bundesgenossen, während Kiautschou augenscheinlich als Basis kriegerischer Operationen in Ostasicn in Stand gesetzt wird. Große Besorgnis herrscht im scr ncn Osten bezüglich der Aufrechterhaltung des Friedens. .Wie Jedermann weif,, bczivectt das Vcrtragsablommen zwischen Japan und Großbritannien die Aufrechterhaltung des allgcm inen Friedens in Ostasicn, zur Sicherung sowohl der Unabhängigkeit und Integrität Chinas als auch des Prinzips gl'icher Möglichkeiten für Han del und Industrie aller Nationen in jenem Lande, und für die Vertheidigung der territorialen Rechte und besonderen Interessen der beiden vertragschließenden Parteien. Deshalb konnte Japan, zu- 1 .., ."-. - , , , ' ? - r . rfl t r- 1 - ' . "k . 1 . -., CB' t - "" - XfiamMMi """ "-' -.-; a .JL t - - " "t 4,. ' - " -7t .. - 3 i : I- V .?- . .' i- mal eS von seinem Verbündeten um Bei Hilfe angegangen worden war, zu einer Zeit, da der Handel Ostasiens, welchen Japan und Großbritannien gleich ein schätzen, und eine der besonderen Jntcr essen beständig bedroht werden, unter die sen Umständen konnte Japan, welches jencS Bündnis als das leitende Prinzip für feine auswärtige Politik betrachtet, nichts anderes thu, als dem Ersuchen Großbritanniens gemäß zu handeln. Die Geschichte hat kaum eiire amtliche Erklärung auszuweisen, welche sich an schamloser Verlogenheit der des japani schen Ministers gleich unwürdig an die Seite stellt. Man hat nicht einmal eine Bcrklausulirung und eine Verschleierung des Entschlusses, was doch sonst der Ver schlagenheit der Orientalen so leicht wird, für nothwendig gehalten, sondern sich an der brutalen Verdrehung der Thatsachen genügen lassen. Aber das Urtheil der Weltgeschichte wird auch diese Brutalität als nebensächlich bei Seite schieben und ganz allein die Thatsache rcgistriren und wägen, daß England die Japaner auf Grund eines Vertrages gegen Deutsch land zu Hilse gerufen hat. England wird sich vor der Geschichte dasür zu vcrant Worten haben, daß es bei dem Orient um Hilke gebettelt hat gegen eine europäische Kultlirmacht. Durch die Vertragspolitik, welche England in Ostasicn betrieben, hat es Geister geweckt und hcrbeigeruI, welche eS schließlich selbst nicht los wer- den wird. Daß die Gewehre nach einer ganz an deren Richtung losgehen, als beim Laden beabsichtigt, ist des öfteren vorgekommen; 1 Rußland ursprünglich gcjm ft$tttr j I L imtll 1111 l -tU l UIU'M M Vf tl.U7lfc hil'll r h. , I.M, K N , ,,, ln1-lwt- hnn v tir -iÄ - 4 " . : -.T.ztt. t. r -.-i-ifu- ,..., .' rfej u'- iat- " wYrz ftnrtc von funutfiijott. Ungarn geplant gewesen, gegen die Türkei gerichtet. Was aber das japanische Ulti inaium, das auf britisches Hülsesuchen und unter Berufung auf bestehende Ver trage erlassen ist, anbetrifft, so ist da mit ein ganz einziges Beispiel dasür ge liefert worden, daß sich auch Bertrage nach einer ganz anderen Seite bethätigen können, als mit deren Abschluß be,',wcclt worden war. In den verschiedenen Ver trägen, wehche Japan, theils mit Eng land, theils mit Rußland abgeschlossen bat, findtt sich auch nicht der geringste Hinweis, daß sie einmal ein Vorgehe Japans gegen Teutschland begründen könnten. Die drei eriglisch-japanischen Verträge richten sich gegen Rußland, der russisch -japanische Vertrag gegen die Ber einigten Staaten von Amcrila. Es kommen da in Betracht: 1. Der englisch-japanische Vertrag vom 30. Januar IM. 2. Der englisch-japanische Vertrag vom 12. August im. 3. Der russisch-japanische Vertrag vom 4. Juli 1910. 4. Der englisch-japanische Vertrag vom 13. Juli 1911. Das erste. Mal waren England und Japan durch das Vorgehen Rußlands veranlaßt worden. Nach dem Abschluß des Krieges zwischen Japan und China wurden die Absichten Rußlands auf die Mandschure! und damit auf die Erlan gung eines eisfreien Zugangs zum Meer immer deutlicher. Die Erweiterung des russischen Besitzstandes und Einflusses nach Süden bedeutet für England eine Bedrohung Indiens. England trat zu nächst an Deutschland heran mit dem Vor schlag, ben am 1. Oktober 190 abge schlossenen Nangtse-Vertrag auf die ruf sischen Bestrebungen auszudehnen. Dieses vielgenannte und lange mit dem Schleier des Geheimnisses umgebenen Abkommen legte den Grundsatz des freien Wirthschaft- lichen Wcttb:werbs für den Handel mit China fest und trat für die Integrität Chinas ein. Der Reichskanzler Gras Bülow wies das englische Ansuchen mit der Erklärung im Reichstag zurück, daß Deutschland an der Mandschurei nicht intercssirt sei, und damals bereits zeigte sich auf Seiten Eng lands die erste Verstimmung gegen Deutschland. England wandte sich an Japan und fand in Tokio ein offenes Ohr und volles Verständnis für die Situation. Rußland war die Seele der Konstellation gewesen, welche die japanischen Ansprüche nach dem Siege über China eingeschränkt hatte. Durch das Vordringen Rußlands sah Japan sich um die Möglichkeit einer Erpanfion nach Norden, nach Korea, die angesichts der Zunahme der Bevölkerung zu einer Lebensfrage geworden, gebracht. England und Japan wurden durch die gleiche Feindschaft gegeii Nußland, welche allerdings ganz verschiedenen Triebfedern entsprang, zusammengeführt. Beioe Mächte schlössen am 30. Januar 1902 den Vertrag zum .Schutze der Integrität ChinaS und der eigenen Interessen ln China und Korea. Sie sagten sich gegen- fertig militärische Hilfe zu, wenn eine von ihnen mit einer fremden Macht in Ver- Wicklung gerietb und eine dritte Macht den Gegner unterstütze. Damals bildete noch das Eingreifen einer dritten Macht die Voraussetzung der militärischen Unter stützung. Der Vermag richtete sich gegen das russisch-französiscl Einverständnis, welches immer deutlicher zu Tage trat. Das rufsisch-französischc Bündnis wurde damals auch auf Ostasien ausgedehnt, denn der Vorsatz wurde offen ausgespro chen, jede Schädigung ihrer Interessen gemeinsam abweisen und bei neuen inne ren Wirren Chinas gemeinsam handeln zu wollen. Das bildete die Griindlase der qcsamm tcn ostasiatischeri Vertragspolitik. Auch nicht eine Andeutung, dah Deutschland in Frage kommen könnte, ist in diesem Vertrag enthalten. Hätte sich damals Frankreich auf bie Seite Rußlands ge stellt, so wäre England gezwungen ge Wesen, den Japanern Hülfe zu leisten, Damals schon hat England die Japaner gegen Europa mobil gemacht, um die eige neu Interessen in Indien zu schützen, Bom Jahre 1!2 an datirt die Vcrschul düng der britischen Politik. Es hat Japan hineingetrieben in den Krieg gegen Ruß land. DaS Zusammenbrechen der russischen Expansionsbestrebungen im fernen Osten auf den mandschurischen Ebenen und im japanischen Meer hatten Rußland wieder nach Europa zurückgeführt, zur Wieder Abnahme seiner auf Konstantinopel ge richteten Pläne veranlaßt. England ist damals die Gefahr für Indien los ge worden, aber es lxit die Gelbe Gefahr" für die westliche Kultur und die Grüne Gefahr", die bei Mostowiterthums. welches sich zum Panslawismus heraus gewachsen hat, heraufbeschworen. Heute steht England mit den Gelben" und den Grünen" im Bunde. Es wird dafür sich vor dem Richterstuhle der Geschichte zu verantworten haben, und es wird die gcl ben und die grünen Geister, die es geru sen, nicht wieder los werden. Ich, Die Beziehungen zwischen England und Japan wurden noch intimere durh den zweiten Vertrag vom 12. Aug. 1905. Der allgemeine Zweck, den dieser Vertrag verfolgte, wird in der Einleitung festge legt: a) den allgemeinen Frieden in Ost asicn und Indien zu befestigen und zu erhalten; h) die gemeinschaftlichen In teressen aller Mächte in China zu wahren durch die Sicherung der Unabhängigkeit und Integrität deS chinesischen Reiches, so wie des Prinzips gleicher Gelegenheiten für den Handel aller Nationen in China; c) die territorialen Rechte der beiden ver tragschließenden Parteien in den Gebieten Osiastens und Indiens zu sichern und ihre speziellen Interessen dort zu vertheidigen. Der Vertrag selbst besteht aus acht Ar tikeln. Artikel I stellt fest. daß. falls ereS ber in der Einleitung erwähnten V f ' :X0frc , ? y-.; s W w H ?y,$ '- qli Tapatau, Rechte und Interessen nach der Ansicht Englands oder Japan! bedroht erscheinen, die beiden Regierungen sich über die zum Schutz dieser Rechte und Interessen ,u er greifenden Maßregeln verständigen sollen. A"kel II bestimmt, daß für den Fall eines provokatorischen Angriffs oder ag gresiven Vorgehens, wo immer dieser vor kommen möge, von seilen einer oder mch rercr Mächte, durch die eine der vertrag schließenden Parteien in einen Krieg zur Vertheidigung ihrer in der Einleitung festgestellten territorialen Rechte oder be sonderen Interessen verwickelt werden sollte, die andere ihm zu Hülfe Zommen und der Krieg gemeinsam geführt und der Frieden nach gegenseitigem Abkom men geschlossen werden sollte. Arti kcl III lautet: Da England ein besonderes Interesse an allem hat. waS die Sicherheit seiner indischen Grenze anbetrifft, so er kennt Japan dessen Reclste an. solche Maß regeln in der Nähe dieser Grenze zu er greifen, alü es zum Schutz feiner indischen Besitzungen für nothwendig erachten sollte. Die übrigen Artikel betreffen die näheren Festsetzungen der militärischen und mari timcn Beihülfe, und der Schluß-Artikel setzt die Dauer des Vertrages auf zehn Jahre fest. Die Bedeutung dieses Vertrages und die Richtung, in welcher er Geltung erlan ge sollte, geht auS folgendem Leitartikel der Londoner Times" vom 27. Septem ber 1905, hervor: Durch verwickelte Wirth schaflliche und politische Fragen bewogen, sind die anderen Großmächte der Welt innerhalb der dreißig Jahren in Gegenden vorgedrungen, wo bisher wenig oder keine europäischen Einflüsse außer unseren ei genen verspürt wurden. Lord Curzon h.t in einer seiner aufklärenden Bcspre tagen der weiteren Seiten unserer in dischen Angelegenheiten, die sein Vize köiiigthilm ausgezeichnet haben, in seiner Budgctrede vor zwei Jahren, einige dcr i ?tfifrti ktuCitä WrtrmrtrfitfiÄ ins Vii firnfp. gVIWI VltJV IVV.IflU.U UMj Mk TitfMtit -cV4"" , y v lt - ?r ',.,.... ii..vf ,..,AAW..:.v;;:v.to'rW'--!''1 . ,j,r,j,:rktv,,fc'f , - v -v. m - ' 0 "w' """s- v ' .-- 'jf 77. ;U- Czu 77 -'.fTy n;. -"""v? Al. f-fTT VS v-v w. w - - . y -4?" , - 7; : v-V-- -v"; iNHPf Vi.; jirf.j l v v , 5 v-v. -f- at Vv . k. ziii ..v cr" ' ZJ'Zfr ''tJun -vt " - v T i . "- s&j&Agj' ".;. ' , MNvLjf "r i? v v ' sv-:fTv f " k A IV 1 l V " V : - ' ' ' s V ' T'-f-U ;,-ir ''r"$2FzZfZ i Sir . ':'rz - rzt tnz-r-vV.v, :.Tw JSj UV-M3tffFrhlrlr gischen Probleme unserer großen Tepen denz angegeben. Ti Aufsaugung ver schwächeren asiatischen Staate, die vor nicht langer Z?it die einzigen Nachbarn aus weite Entfernungen von unseren Grenzen waren, die systematische Unter minirung anderer durch eine schlaue Ver bindung sivlalischer Korruption, Ein schüchlerung und Intriguen; der an dauernde Bau strategischer Eisenbahnen nach Punkten, wo sie kcincm ai.deren Zweck dienen können, als uns zu bedrohen; die Konzentrirung von Truppen und die Vorbereitungen von allen Mitteln zum Angriff innerhalb kurzer Entfernung von unseren Grenzen haben die eine Gruppe dieser Folgen gebildet. Die andere Gruppe hat in den ebenso systematischen Versuchen bestanden, unö von Märkten ganzer Regionen im fernen Osten auszu schließen, entweder durch die thatsächliche Einverleibung dieser Mächte selbst oder durch die Erpressung von Privilegien und exklusiven Konzessionen von ihren einge boienen Fürsten. Zusammen bedrohen sie unsere wichtigsten Interessen die Ruhe, wenn nicht die Sicherheit Indien? und unseren Handel mit den reichsten un entwickelten Märkien der alten Welt. Ihr Zusammenhang ist klar, denn sie entsprin gen aus der selben Wurzel, der wachsen den Einmischung gewisser europäischer Staaten in bie asiatische Politik." Zu bicscn .gewissen" Mächten gehörte Teutschlanb der nicht. Auch bicser Ver trag richtete sich 'gegen Rußlanb. baS seine Macht unb Einflußsphäre in Mittelasien ag?dehn! und solche Ausdehnung in Ost asien versucht hatte, und gegen Frank reich, das ein großes hinterindischeS Reich gegründet und nach Ciam vorstieß und nach Nllnnan hinüberschielte. Damals stellte der Londoner ..Stan dard" ausdrücklich fest, daß der Vertrag nicht auf da! deutsche Pachtverhältnis von Kiautschou oder die Stellung Deutsch lands in Schantung Bezug habe. Heute hat England mit seiner gcsammten frü deren Politik im nahen und im fernen Osten gebrochen. Es hat die geschichtlichen Gegnerschaften unberücksichtigt gelassen. Es hat Persien an Rußland verkuppelt und einen Theil der Mandschurei an den Nimmersatten Bären ausgeliefert. Es setzt seine wichtigsten Interessen, die sich mit Indien verknüpfen, aufs Spiel und beschwört über Europa die grüne Ge fahr" des Moskowiterthums herauf. Nur weil es Deutschland den von diesem bcan spruchten Platz an der Sonne nicht gönnt. Um Deutschland auch im fernen Osten in den Schatten zu stoßen, ruft eS die Beihülfe der Gelben an. . Im Jahr 1910 fand eine bedeutsame Neuorientirnng auf dem Gebiet der ost asiatischen Politik statt. Als neuer Fak tor, welcher in die politische Rechnung ein gestellt werden mußte, traten die Vereinig ten Staaten von Amerika auf. Von Sei ten des amerikanischen Staatssekretärs Nnox war bereits am 31. Juli 1903 bie neue Handelspolitik, die systematische Förderung des amerikanischen Handels mit China", proklamirt worden. Dieses Hervortreten richtete sich gegen die Best " '-''. ' .. "W vi.''-"' v .;- vahfctrfnit ttwwtyd- das Chinesenvicrtel von bungen Rußlands und Japans, den chine I fischen Markt zu Monopolisten. Als Bor stoß gegen ein rufsifch-japanifcheS Ueber gewicht mußte der Vorschlag eingeschätzt werden, welchen Staatssekretär Knoz am 6. Januar 1910 allen Mächten, welche mit China in einem Vertragsverhältnis standen, unterbreitete. Der Vorschlag be traf die Neutralisirung der mandschuri schen Bahnen", womit der Versuch gemacht wurde, die angekündigte Handelspolitik zu einer gemeinsamen Sache aller Industrie slaaten zu machen. Noch niemals war daS Prinzip der Offenen Thür" in einer der artigen Erweiterung erschienen als in die sem amerikanischen Vorschlag. Zugleich bemühten sich amerikanische Unternehmer in Peking um die Erlangung einer Kon zession für den Bau einer Bahn durch die Mandschurei, welche die gesammte bishe rige russische und japanische Lohnpolitik über den Haufen geworfen hätte. Die Folge war ein näherer Zusammen schluß zwischen Rußland und Japan. Durch den Vertrag vom 10. Juli 1910 nahmen Rußland und Japan gemein schaftlich einen durchgreifenden Ausgleich ihrer Interessensphären nicht nur in der Mandschurei, sondern auch in ganz Nord china vor. In diesem Vertrage verpflich teten sich die beiden früheren Erzfeinde, den s,tati,8 iuo in der Mandschurei,, Wie er sich aus allen Verträgen, Konventionen und anderen Abkommen zwischen Ruß land und Japan oder zwischen diesen bei den Mächten und China ergäbe,' aufrecht zu erhalten und zu achten. Artikel IU deS Vertrages lautete: Im Fall, daß ein Ereignis eintreten sollte, das 'geeignet wäre, den statns qno zu gefährden, Wer den die beiden vertragschließenden Mächte jedesmal mit einander , in .Verbindung treten, um sich über Maßnahmen zu ver ständigen, die sie für richtig und nothwen dig erachten, um den Status quo aufrecht zu erhalten." Zugleich wurde ein Abkom 'men getroffen, welches Korea an Japan -ÄüSfjrG: ..-; vr --- ,v. A"v. --- . . . ,.'.vvT"y- -rv.- . '?WTO,swvKv1wi t..w...v.. .. 5 . ( da! russische Vorgehen in gewissen Thei Nordchinai nicht zu stören. Dieser russisch japanische Interessen Ausgleich richtete sich gegen Amcrikz. Zwischen Japan und Amerika spitzen sich die Beziehungen derart zu, daS man i England betreffs der, durch den Vcrtra. vom Jahre ISO,", auferlegten Vcrpflich tung Befürchtungen iu hegen begann. Um aut dieser deutlichen Lage herauSzukom wen, veranlaßte England eine abermalige Revision del Vertrages. Dieser neue Ver trag zwischen England und Japan ist am 13. Juli 1911 abgeschlossen worden. Der Inhalt deckt sich fast vollständig mit dem vom Jahre 19!?, aber eS ist folge.rder neuer Bestimmung eingeschaltet worden: Artikel IV: Wenn eine der verbündeten Mächte mit einer dritten Macht eine Schiedsgerichtsvertrag schließt, so ist sie nicht verpflichtet, im Fall eineS Krieges einer dritten Macht mit dem anderen Verbündeten diesem, wie S sonst dai Bündnis verlangen würde, Bundcshlllfe zu leisten. Geblieben aber ,st der Artikel, nach welchem im Fall eiiuS Krieges zwi schen Japan und Rußland England ei übernimmt, strenge Neutralität zu Wah ren und Japan, fall! eS von einer anderen Macht angegriffen werden sollte, zu Hülfe zu kommen. Damals waren die Schiedsgerichts Handlungen zwischen England und den Ver. Staaten eingeleitet worden. Durch die Einfügung des Artikels IV in den neuen Vertrag wurde England von der Verpflichtung entbunden, i'gndwelche Stellung bei einem etwaigen Konflikt zwi schen Japan und Amerika zu nehmen. DaS ist die Entwicklung der ostasiati schen Vertragspolitik. Daß auch nur eine Bestimmung oder Verpflichtung aller die ser Verträge einmal gegen Deutschland Anwendung finden könnte, hat bei deren Abschließung Niemand auch nur geahnt. Daß solche nunmehr geschehen ist, beweist die große Willkür. Auf die Bündnisver träge hat sich England bei seinem Er suchen um Beihilfe und Japan bei seinem Vorgehen gegen Deutschland berufen. Aber diese Berufung ist nur ein Deck mantcl für Bestrebungen und Absichten, welche mit der bisherigen ostasiatischen Vertragspolitik nichts zu thun haben. Die Forderung des japanischen Ultimatum?, daß die Deutschen Kiautschou an Japan ausliefern sollten, damit dieses daS Ge biet .eventuell" an China zurückgäbe, zeigt an, daß eS sich um nichts andere als um einen Gewaltstreich handelt. Kiautschou ist, seitdem eS in deutschem Besitz gewesen, aufgeblüht. Dort hat sich deutsche Tüchtigkeit, Gewissenhaftigkeit und deutscher Fleiß in musterhafter Weise bethätigt. Erst seit der Zeit, da die Deutschen das Gebiet übernommen, scheint über ihm die Sonne, und die Deutschen sollen nun auch von diesem Platz, ben sie erst geschaffen, vertrieben werden. Es ist eine Kulturarbeit ersten Ranges, welche Deutschland im fernen Osten durchgeführt hat, die deutsche Verwaltung, der deutsche Handelsmann und der deutsche Schul meistek. Tstngtau. Prof. Hans Delbrück ' bespricht im Eeptcmberheft seiner Preußischen Jahr, büchcr" die Ursachen des Krieges. Ei sagt: England hat den Krieg nicht nü nicht, WaS es gekonnt hätte, verhindert, sondern eS hat ihn gewollt. Mit der Möglichkeit eines russtsch-fra,izösisch-eng lischen Bündnisses gegen uns haben wir alle seit langem rechnen müssen. Die Einen sahen mehr bei England, die An deren bei Rußland Möglichkeiten, das Aeußerste zu verhindern. Getäuscht hoben wir wir uns in dieser Hoffnung alle, hier wie dort. Es ist nicht anders: Jingois mus und PanslawismuS haben die Ober Hand behalten, und der schmachvolle Bund zwischen der westeuropäischen Kultur und der moSkowitischcn Barbarei grgei? das Vaterland Schiller's und Goethe's ist vollzogen. Die obsiegende Partei in Eng land hat den Krieg gewollt, weil wir es gewagt haben, es in der absoluten Be schränkung der Meere beschränken zu wollen und eine Betheiligung bei der Auf theilung der Welt auch für Deutschland zu fordern." Solchem schmachvollem Bund hat sich nun auch Japan zugesellt. Von England herbeigerufen. Um auch in Ostasicn Deutschland von dem Platz an der Sonne abzudrängen. Aber die Zeiten sind vor Über, wo der Deutsche sich mit dem Him mel begnügte, in dem die reine Doktria thront, und alles ander den Anderen übcrlieu. Das Schwert entscheidet. Auf den europäischen Schlachtfeldern kämpft Deutschland auch um seine Stellung und seine Ansprüche im fernen Osten. Und mit dem Siege wird die Sonne wieder ausgehen, an welcher Deutschland dann seinen Platz erkämpft haben wird. Abe, die gelben" und die grünen" Geister der Unkultur, welche England gerufen, die werden sich an England'S Fersen yes ten und es wird sie nicht wieder loS wer den. H. H. Von Mtllenihiv. auslieferte, wogegen daS letztere derspr n i j ... '' '; H .("; .