CmU fi'ltint TtinnnHnn, 21. September Nll. r' - Y - '.!! Die ewige Jagd. u y 7 W Stornon ton Abilei SAaffmrbfr. ------- - ' - ' - AEE&S T 2 .i Forksejjung und Schluß.) ,.! (', .1 m."f n.Mh'f a; iiuq, i iiii wnt Ctt wohnt iffct bei uni wir haben if sist mit C-tionlt zwingen müssen, zu koinmen. Uad sie beginnt, wieder cm wenig aufzuleben. Äder sie will fort, JülwlD die Formalitäten erledigt smd. tfnie Schwester ihres Jßjtet lütchui i,i iKichiuoitb, dort Will fit Zuflucht suchen .Cd sie mich empsanzen würde?" fragte Ehirley. .Ich nichte ihr Zur chre Aufmerksamkeit danken." Ein rascher lid streifte den Ne denüen da war irgendein iöcücim nis. das Ciirringlon nicht zu ergrun ktn vermochte, Cynthia will zu Ihnen kommen, sie hat mich beauftragt, ihren Besuch anzumelden. Sie spricht in et was mysteriöser Weise den einem Opfer, das Sie gebracht baden stenug, sie will Ihnen Ihre Dankbar kcit ouödrückcn." 'Auch jetzt, während Chirley unter den Vaumcn saß, weilten seine Ge danken bei ihr, und CarringtonZ Worte klangen in ihm nach. Was hatte sich ereignet, um in ih rem Herzen diesen Umschwung her vorzurufen? Ein Cphinrrätsel blieb es, denn er hatte nicht gctan, di: frühere Gleichgültigkeit, ja Kalte in diese Nücfsichtnahme zu wandeln. Nichts, dessen er sich erinnerte. Frei lich, schon die Ankündigung ihres Besuch hatte sein Blut in Fieber bewezung gebracht, und er zitterte in dem Gedanken, sie wiederzusehen. Die Leidenschaft für sie brannte so stark in seinem Herzen wie nur je, alle seine vermeintlichen Entschlüsse, die Liebe zu überwinden, waren nur Worte, leere Worte gewesen. Und dahinter doch wieder der hinkende Gedanke, dasz es ja gar nicht Liebe war. die sie zu ihm trieb, nur irgend ein Gefühl, für das ihm die Erklä rung fehlte vielleicht ein Irrtum, ein Miszverständnis Mitten aus feinem Sinnen fuhr (-hirley auf, er hatte Stimmen ge hört jetzt sah er seine Wärterin cuf sich zukommen und hinter ihr das war eine angenehme Ueberra schung seinen alten Freund Jan sen und die lange hagere Gestalt des braven Helios, der schon von fern die schlenkernden Arme hob. ' j Das gab eine stürmische Begrü ßung mit hundert Fragen und Aus rufen der Freude, so daß die Warte rin ein wenig zur Vorsicht mahnen mußte man dürfe dem Nekonva leszenten nicht gar zu viel zumuten, worauf plötzliche Stille folgte, bis Shnley selbst die Aengstlichkeit lä chelnd verjagte. .So schlimm ist's nicht mehr, ich bin ja beinahe wieder ganz der Alte." Man setzte sich in die Runde und begann mit dem Auspacken der Neuig Zeiten, von denen sie einen ganzen Waschlorb voll mitgebracht hatten, die Helios bemerkte. Frau Oglethorpe schickte herzliche Grüße und die besten Wünsche für baldige Genesung, und die alte Laura habe wieder Jndianertänze aufge führt, sei aber vor zwei Tagen in sich gegangen und jetzt voll frommer Resolutionen. Und eifrig fuhr Helios fort: .Und was sagen Sie, Mr. Shirley ge siern hat Blossoms Prozeß stattge funden, und der Schurke ist auf fünf Jahre ins Zuchthaus geschickt wor den!" .Verdient hat er's," nickte Shirley nur. j Und noch eine große, aber eine schöne Neuigkeit," ergriff Jansen jetzt das Wort, der sich inzwischen seine kurze Holzpfeife gestopft hatte und nun erst ein paar bedächtige Züge tat. Ja, eine gute Neuig keit." .Man kann nicht ein halbes Dutzend Wochen fort sein, ohne daß die Welt sich auf den Kopf stellt," fiel Shirley ein. Sie erraten es nicht!" Shirley dachte nach, ließ die Be kannten in der alten Karawanserei Revue passieren und plötzlich fiel ihm Viöian ein. Eine Neuigkeit von Miß Vivian Darcy vielleicht?" 0 nein, Vivian ist immer noch der tanzende Stern des Tulip Girl". f Ich höre übrigens, daß das Un lernehmen in andere Hände überge gangen ist." Na, dann also weiß ich's nicht," gab Shirley zu. Sie haben Talent zum Ehcstif ien," fuhr Jansen; unentwegt fort. Sie haben doch M:x kleinen Viola Tltherton die SteM bei den Anwäl Hn Kirby & BrowA verschafft " Jetzt horchte Shirley auf, seine Lippen spitzten sich. , Nun, nun?" Nun, die alte Frau Atherkon hat die Verlobung ihrer Tochter mit An kalt Brown bekannt gegeben." Er wühlte in der Westentasche herum und brachte den Ausschnitt irgend einer Tageszeitung zum Vorschein, den Shirley rasch durchflog., Wie mich das freut!" rief er herz lich. Viola ist ein reizendes Mäd - r t - -7 F II 7 " " ,djen und Broivn ist schr wohlh,i , bcnd. Tann fchmunzelie er. Ich denke, nun wird auch die alle Tarne vollend überzeugt fein, daß e kein UNZluck ist, tle Stellung alt te nographin cmzuiielmikn." Ter weilen zog Jansen an seiner Pirise und slicfj cm paar ticke Rauch wr"cn ter sich hin. Hkl, In tt ue wesen. daß er immer geglaubt. Shir ley würde eines 2ageS das Mädchen heiraten, und daß er in einer ver steckten Ecke seine Herzens doch eine wärmere Empfindung für sie hegte denn daß sie ihn geliebt. Aber so geht s, wenn man sich ein bildet. Menschenkenner zu sein. Und wenn Sie wieder nach Hause kommen, Shirley, so zeig' ich Ihnen etwas das ich in den letzten Wochen gearl'kitet habe." fügte Jan sen hinzu, fast mit rerschämien Mie nen. Wirklich. Jansen. wirklich?" Ter Maler nickte. Sie haben mich aus dem Genüssen " Ich kauf'S Ihnen ab unbese hen denn es ist auch mein Werk." Er schüttelte dem Maler die Hand. Tann mußte Shirley von seiner Verwundung erzählen, doch nur we nige Worte, denn die Wärterin kam, um Einhalt zu gebieten, auch Shir ley selbst empfand, daß er müde ge worden war. Man nahm herzlichen Abschied von einander, wobei es Shirley nicht ohne innere Rührung wieder zum Bewußt sein kam. wieviel treue Freundschaft ihm während dieser ganzen schweren 'Ofi'ik 0tl l.'ytnfitl sifihrn&l VrnirV jV VtttlWlWjlVfcUUy WUi VI Tann versank auch dies, und Cyn thia tauchte vor feinem Geiste aus. In seinen Adern brannte, wie die Stunden hinschlichen, ein leises Fie ber Sehnsucht, Furcht, Ungewiß heit wechselten in seinem Geist. Er verbrachte eine unruhige Nacht und erwachte schon in aller Morgenfrühe. Turch das weit geöffnete Fenster hörte er das Vozelgezwitscher. Heute wird sie kommen, sprach eine Stimme in ihm heute. Alles hatte der Schuß und das lange Krankenlager in ihm umge- wandelt, ihun serngeruckt nur sie war geblieben, wie früher, so voll warm pulsierenden Lebens, als sähe er sie leibhaftig vor sich stehen, als brauche er nur feine Hand auszu strecken, um sie zu fassen. Immer ging das Gefühl mit dem Verstände durch. Träge schlichen die Stunden hin. Ein schwüler Morgen war's, geaen die Mittagsiunde sammelten sich die Wolken, und plötzlich brach ein hef tiges Gewitter los. das bei Shirley nur den einen Gedanken auslöste: Nun wird sie nicht kommen. Toch eine Stunde später blaute der Him- mel schon wieder, und die Sonne schickte ihre heißen Strahlen herab auf die Erde, die im Nu den Regen auszog. Mit neuer Hoffnung füllte sich sein Herz. Wie die Stunden hin gingen, hatte Shirley sich in den großen, parkartigen Garten begeben, nachdem er der Wärterin Weifunzen erteilt. In einer versteckten Ecke hatte er Platz genommen und laS in einem Roman, ohne jede Sammlung der Gedanken, in einem Fieber der Erre gung. das mit jeder Minute wuchs. Endlich ließ er das Buch auf den Schoß sinken und dämmerte vor sich hin, mit fest geschlossenen Lippen und einem Ausdruck der Entsagung,! der nur zu deutlich von feinen auf gegebenen Hoffnungen erzählte. Sie wird mcht kommen Und plötzlich stand sie dann vor ihm, ohne dag er ihr Nahen bemerkt hatte. Ein fernes, schmerzliches Lächeln in den dunklen Augen, ein kaum hör bares Aufschluchzen, wie sie die Hand ausstreckte. Er war emporgefahren, verwirrt, wortlos, hatte ihre Hand mit der Linien ergriffen, a die an dere noch in der Binde lag, und beugte sich über sie. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll " Er fchob den Korb stuhl herbei und bat sie mit emer Bewegung, Platz zu nehmen erst jetzt gewahrte er die Verwüstungen, die das Unglück in dieser emst so stolzen Gestalt angerichtet. Wie fchmal sie geworden war, welch durch sichtige Blässe auf dem Antlitz lag Aehnliche Gedanken mochten auch in ihrem Innern wohnen sie betrachtete ihn aufmerksam. Tom hat mir erzählt, daß Sie ganz außer Gefahr sind, und Ihre Heilung ein Wunder gewesen ist," be gann sie leise. Ja, so sag! der Arzt, ober ich fühle jetzt nur die wiederkehrende Kraft, mit jedem Tage mehr. Das Leben liegt wieder vor mir " Plötzlich unterbrach er sich. Aber Sie Ihre Wunden können nicht fo heilen und nicht so vernarben, Ihnen ist das Schicksal grausamer gewesen r- Wenn ich Ihnen nur fagen dürfte, wie tief ich das alles mit empfinde " Cynthia schloß die Augen und machte nur txnt leise Bewegung mit der Hand, die seine Lippen schloß. Sie müssen mir ve.-zeihcn, dat wieder berührt zu haben ' fuhr er nach einer Paus? In leiserem Zone fort. Sie schien ollmählich wieder mehr Festigkeit zu gewinnen. Sie haben recht, nur daß ich oft Furcht habe, vsrauszudlickcii. Aber ich muß mich bezwingen. Mir ist, all ob ich in 'inem Walde ginge, wo plötzlich kein Weg mehr ist ich weiß nicht. wohin " -Shirley hing on ihren Lippen, das Wort, das gewaltsam empordränzte, das wagte er nicht auZzusprechen. Eine tiefe Stille entstand, die Cyn. thia endlich brach. Ich bin gekommen, um Ihnen zu darben. In je-?n schweren, letzten Tagen wurde ich Mitwisserin eines GckieimnisskS Und was Sie nickt wissen: wenige Stunden vor Vaters Tode rief er mich zu sich und sagte er konnte kaum noch reden Tanke Shirley er wird der stehen" Und ich verstand es. ich wußte, waö Sie ihm angebo ten, welches Opfer Sie bringen woll tcn." Ich freue mich." rief Shirley. Wenn ich ihm hätte helfen kön nen " Cynthia nickte. Ja, das habe ich gefühlt und gewußt, daß Sie Ihr Letztes geopfert hätten Sie wis sen nicht, wie mich das bewegt hat Alles brach zusammen, und mit dem Gluck auch verschwanden die Menschen. Sie waren der Einzige, der treu blieb ' Ihre Gestalt richtete sich auf. Tas war edel und schon, nie werde ich das vergessen, George Shirley. Sie hatten gar keine Ursache, uns dankbar zu sein ebtt über alle Pflichten hinaus sind Sie gekommen und haben Ihre Hand ausgestreckt Und au! Ihren Worten h.ibe ich den Schmerz um uns herausgehört Tasur wollte ich Ihnen danken." Cynthia stand ihm gegenüber, das Gesicht gehoben, jetzt streckte sie wie der ihre Hand aus, die er ergriff, und auf die er seine Lippen drückte. Sie rezchamen mich, fagte er nur, -ie beschämen mich In. einer inneren Bewegung, die er nicht mehr beherrschen konnte, drückte er ihre Hand gegen seine Brust. .Und ie irren: ich hatte Ursache zur Tankbarkeit Sie wissen es nicht aber mein Leben hätte ich für sie hingegeben, wenn Sie es gefor dert hätten Und würde es auch jetzt tun und immer, wenn -ie mich rufen. Cynthia. Große, dunkle, feuchte Augen chimmerten ihm entgegen, ein seltsa mer Glanz lag auf ihrem Angesicht. KV, doq (ite das agen " kam es wie ein Hauch von ihren Lip en. Ja. lassen Sie es mich fagen, daß Sie mich zum Leben erweckt haben. Was ich heute bin, das bin ich durch Sie erst als ich Sie kannte, lernte ich mich selber kennen. Wie eine Erweckung war's. Sie haben den Ehrgeiz meiner Natur wachgcru en, haben mir daS Bewußtsein mei ner Kraft gegeben. Das Leben liegt heute ganz anders bor mir, ich fühle eine unbändige Lust, mich hineinzu stürzen Und wenn ich das Ziel haben dürfte, das eine große iel, für Sie zu wirken, zu schaf sen Auge in Auge standen sie Cyn thia fühlte wie etwas Wunderbares, die große Liebe feines Herzens, die alles überwunden hatte, ihren Hoch mut. ihre Kälte, ihre Zurückweisung. den Zusammenbrach ihres Hauses, alles. .Ich bin Ihrer gar nicht würdig." fagte sie schlicht und zärtlich, aber ich will von Ihnen lernen. Und wir wollen unser Leben gemeinsam auf bauen ein anderes Leben " Dann schwieg sie . feine Linke schlang sich um ihre Gestalt, und ihre Lippen fanden sich in einem scheuen Kuß, in dem all die Zärtlichkeit ihrer Seelen sich kundgab, nur noch gebändigt von der Furcht vor dem großen Glück, das sich vor ihnen öffnete. Zwei beneidenswerte Erdenkinder, die in den Wirrsalen deS Lebens sich gefunden, und die beide wußten, daß sie das Schönste und Beste dieser Welt gewonnen hatten. Ende. . Ter Kaiser an die sikgreichen Truppen. Mulhausen. 14. Aug. Die .Straß burger Post" meldet: Der Kaiser sandte an die , siegreichen Truppen von Mülhausen folgendes Tele gramm: .An daö Armee Ober kommando! Dankbar zu Gott, der mit uns war. danke ich Ihnen und den tapferen Truppen für den ersten Sieg. Sagen Sie allen beteiligten Truppen meinen kaiserlichen Dank, den ihr Kriegsherr ihnen im Namen des Vaterlandes ausspricht. Wil Helm". - Asld ab ich für Eise. , Wien. 13. Aug. Gestern nachmii tag wurde dem Hilfskomitee -.tftold gab ich für Eifen" der 5000. Ehering zur, Einfchmelzung übergeben. Ter Andrang zu den Pflegermnenturfen ist fo groß, daß die Annahme neuer Und vor und ncben uns der Nah Meldunzen geschlossen werden mußlk.kamvf, Eekhrfcuer, das Prasseln Im ttranatrkgkn. Lch'ldik,, M ' km fiiitipfc In Z)1ulal, im l'lfn(j. Ttr (JlitmuljtMT Ins Snn'tlf d,'N '.liirmi. Ifn, fcl't inm tu n tKl!,ofii.il fc.t iMtl- I ins ii tim Iiiim .' 'iilmi um N-uiM n fir.il- 'ciirimti nimn 'i 1 1 Kur, inwi drni fii trtfitrn tmiiirr ii'l kiim 1.111111111 l;i tti.tr tiiiiit Irr l'rn.M l'l, itn ftrt il'.uil (i.im.iII, feit c( j'iiliir er i, niii'r. Uly gsiiriitai Wir haben große und furchtbare linge erlebt. Ei hieß hier, da Oberelsaß solle preisgegeben werden, andere meinten ber auch, daß es sich nur um eine Falle für dieFran ofen handeln solle. Am Tonnersi tag rückten unsece Svldaien . ach der Grenze ob. Am Freitag und Sonnabend gab es Ge echte be, Alt kirch bis vor die Tore Mülhausen. Ten ganzen Tag aber erdröhnte Ka nonendonner, gegen Abend hörte man da Klnnfcuer und Kampslarm. Un sere paar Regimenter leisteten er bitterten Widerstand, mußten ober vor der U:bermacht zurück, und am Sonnabend zogen die Franzosen mii klingendem Spiel in die Slad'. ein. Schon am Freitag abend hatten die ganze Post, die Eisenbahn mit allen Lokomotiven, die Reichtt'ank die Stadt verlassen. Die Geleise waren gesprengt und die Stadt still wie ein Grab. Der Sonntag kam her auf in strahlender Schönheit undbe leuchtete die franzo,schkn BiwakS gerade vor uns am Tannenwald und die Artillerie, die eine viertel Stunde von uns am Kamm nach der Ebene aufgezogen war. Ein ganzes französisches Armee- korps hatte die Stadt passiert. Eine Abteilung Husaren kam auch durch den Kronenwez. Hier sind wir. hier bleiben wir, erklären sie; jetzt geht es nach Berlin. Ter Kaiser wird seine Koffer packen müssen. Es waren fri sche Jungen, steckten aber in misera blen Uniformen und hatten zer lumptcs Sattelzeug, ersetzt teilweise durch Stricke. Und der Tag ging weiter in unerhörter Schönheit, fo still, unheimlich schon, man ahnte die Katastrophe. Zwischen 4 und 5 Uhr sahen wir Truppen von den Vogesen herbeiziehen, und schon ka men die ersten 5ianonenschüsse im Norden Mülhausens bei Pfastadt (Vorort). Das war deutsche Artil lcrie. Wir sahen, wie die ersten Schrapnells in die Stadt einschlu gen, wir sahen die französische Ar tillerie feuern, die leuchtenden Ku geln flogen, pfiffen und platzten. Und auf einmal kam uns die Er kenntnis, es geht auch um uns hier oben auf dem Rehberg. Wir flohen in den Keller, hatten gerade noch Zeit, den Kinderwagen. Sozleth. Zwieback und ein paar Stühle run terzuschaffen. Ta kam's Schlag auf Schlag, immer stärker psiffen die Bomben, immer sicherer platzten sie in unserer Nähe. Und dann kam ein Moment, dessen Schrecknis nicht zu sagen ist. Unser Haus war getroffen, und wir saßen da im schwarzen Pulver dampf und wußten nicht, brennt es oder stürzt olles zusammen. Und noch eine halbe Minute, und es schlug wieder ein, und zum dritten Male. Wir alle rangen die Hände in schwei gendem Entsetzen und warteten auf daS nächste Schrapnell, das uns zer reißen mußte. Unser kleiner Klaus war ganz still, nur feine Augen sa hen groß und starr, und er versuch te zu sagen: Gelt es war schon ein bißchen weiter weg." Und es platz ten noch viele Schüsse über uns. Wir dachten, wir müßten ersticken, bis wir endlich die Kellerttür aufmachen konnten. Als die Tetonation nicht mehr fo ganz über uns war, hörten wir auf einmal unseren Gärtner und feine Frau rufen: Kommen Sie rauf, Ihr Haus fällt ein!" Und oh ne uns umzusehen, sind wir in wil der Flucht durch den Granatenregen zu Nachbarsleuten in den Keller ge rannt. Später, als die Schüsse nicht mehr Schlag auf Schlag kamen, bin ich mit Ernst nochmal rüber, um Klaus' Matratze und Decken zu ho len. Jetzt sa ich die Zerstörung. Im Nachbarhaus .ist der halbe erste Stock zertrümmert, ' ein großes Loch, auch durchs Dach, zwei Zimmer und die Speichertreppe total zerstört. Bei uns keine Fensterscheibe mehr, die Zimmer voll Glasfplitter, und sogar im Keller, wo tpir saßen. Schrap nellstllcke. Unser Haus hat viele Schüsse, die nicht glnz durchgingen. Die Bäume, Blumen, Palmen, alles hin, tiefe Löcher im Gras, entfetz lich! Und es kam die Nacht, und rings um entbrannte der fürchterliche Nah kämpf. Wir saßen. im Keller, zwölf Menschen in einem kleinen Mittel räum, der uns ant sichersten schien. Es war eine furchtbare Schlacht, und sie wollte nicht enden. Da, gegen Mitternacht, hörten wir auf einmal die französische Artillerie auf der Ziemersheimer Landstraße nach dem Zoologischen zu in wilder Flucht abziehen. Ein Teil ging auch durch unsere Zurheinstraße. V Stunde hörten wir sie rasen. Es war wie eine Engclsbotschaft. ober wir durf ten noch nicht aufatmen. Immer noch kamen Schrapnells von Pfa stadt, und 'auf der anderen Seite grüßte schrecklich der Jsteiner Klotz, und Kiwitan fcel Maschinengewehr, und us unrnr.I deutsie Komman let; Cisinale: Kartojselsupv. Kur iJ.ssflfiUp" prn Angriff mit dem t.t'lifit. Und die ftuaelii slo.ien um Hau und prasselten In di aume. Und drunten aI der Stadt raste der Straßenkamps her auf, bis e dann gegen 4 Uhr still wurde. Wir gingen hinaus in die klare Sternkiinaa.t und achteten ga nicht mehr darauf, daß immer noch einzelne Kugeln flo,ikii. Tie ersten Halme schrien, der Mond stand un erbitllich kalt und klar am Himmel. Und wieder schwoll und raste eine r,ide Jig? im Tannenwald, und dann wieder Totenstille. Wir sa hen da weite Schlachtfeld, wir sa ten dunkle Körper, und al m yji llhr daö erste Morgenrot über den Blauen (Schwarzwald) lieg, rafften wir alles zusammen und flohen in rasendster Eile in die Stadt zu Bekannten. Und kaum waren wir dort, ging noch einmal eine schwere Kanonade über die Stadt, wir saßen wieder im 5iel!cr. Aber dann war der herrliche ieg entschieden. Br ütUch. Nuo d, titieiluiigkn eine deutschen Nilkampsers. Tie Köln. Zta." erhält von ei nein Mitkämpfer bei der Einnahme von Lütlich die folgende Darstellung: Luttich, 4. Aug. Moraenö durch den Aachener Wald, er ist herrlich. Gegen W2 Uhr überschteiten wir die belgische Grenze. T,e Bevolke rung winü mit deutschen Fahnen und stellt Wasser vor die Türen. Wci ler gchls, wir sind todmüdc, ober der Jcind soll in der Nähe sein. Stunden um Stunden verstreichen. Tausende von Soldaten sind im Vormarsch nach Belgien hinein. Man sieht on der itrat;? verendete Pferde liegen, Au tomolile niit Verwundeten saufen vorbei: die ersten Anzeichen des K r i e g es. Es gilt, noch rechtzeitig die Maasbrucke zu erreichen. Vergebens, kurz bevor wir Viie errci chen. fliegt die Brücke auf. Jetzt be ginnt der eigentliche Kampf. Schlim mer als die Soldaten sind die Zivill len. o,e hinterrücks aus den Häusern chiesen. Unsere 'weiter, vor denen die Bevölkerung eine Heidenangst hat. weil die Kerle wie die Teufel drauf losgchen. haben auf diese Art fechs Mann verloren. Tas andere Ufer der Maas ist vom Feini'e besetzt und ein heftiges Geweyrfeuer wulct bis zum Abend. Am Abend wird ein feindlicher Flieger von un :r?r Artillerie heruntergeholt. Un N Essen ist vorzüglich, da wir aus den verlassenen Häusern alles heraus holen. Nachdem ich mit zwei Käme raden die noch vorhandenen 51 übe gemolken halte, ging es ins Bi wak. Mittwoch. I. Aug. Um 2'. Uhr heraus, da unsere Artillerie ein Dorf auf dem anderen Ufer der Maas be schicizcn will. Es ist sehr kalt. Ueber Haupt haben wir viel unter dem Re gen und unter der Kälte r leiden. Am Nachmittag ziehen wir nach . Fortge etzt wird an Behilfssahren ae arbeitet, um die Maas zu überschrei ten. Mit einem Damenfabrrad sause ich umher; es ist funkelnagelneu. Als wir übergesetzt sind, fällt plötzlich aus einem Hause ein Schuß. Wir erwidern das Feuer. Da stürzt weindend eineFrau aus dem Hause und zeigt durch ihre Gebärde, daß sie von nichts weiß. Ein Offizier dringt mit ihr und ein paar Leuten in das Haus, ohne dloai zu finden. Erst als kurz darauf wiec'r und zwar aus dem Sttbenhause geschossen wird, werden fünf Zivilisten im Kampf erschossen. Dir haben leine Verwundeten. Am Aden? mußte eine Menge Zivilisten standrechtlich er schonen werden, aoer ich kann zur Ehre des deutschen Heeres behaupten, daß keine Frau, kein Mädchen und kein einziges Kind berührt wurde bis zur Stunde, wo ich dies schreibe, ebenso wenig das (Eigentum eines Belgiers, der sich uns gegenüber nicht feindlich gezeigt hatte. Gegen die anderen müssen wir rücksichtslos vor gehen, denn es gibt nichts unheim licheres, als hinterrücks überfallen zu werden. Am Abend konnte ich mich an der Maas zum ersten Male wieder wa schen. Welche Wohltat! Hier am Ufer pfiffen zum ersten Male Schrappnellkugeln über uns weg. ohne jedoch Schaden anzurich ten. Mein Hauptmann fragte mich, ob ich ihn auf einer gefährlichen Tour begleiten will. Natürlich stim me ich freudig zu. Nach Anbruch der Dunkelheit setzten wir über den Fluß und ziehen mit einer Kolonne los. 2--212 Stunden dauert de Marsch. Ivie ich jetzt weiß, um Li'ttich zu überrumpeln. Ganz biS in die Nahe der Stadt sind wir gekommen. Es ist 12'.Uhr. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, den !. August, be ginnt. Ich werde sie wohl in mei nem Leben nicht vergesset!. Während wir noch im Dorf .stehen schlagen plötzlich feindliche Schrappnells ein. Die meisten gehen zu weit, nur einige tun ihre furchtbare Arbeit und der Tod hälj reichliche Ernte. Ich will Euch nicht schildern, was ich alles faj. 2 dach! im Hc,z, du lannjj kt getroffen waten, fs bin ich im mer fcrt meinem Hnuptminn gerne Ken. XUll e . hiksi, Vtult vor. um Hindernisse zu zerstören, trat ich mit on. Der Hauptmann saate: Gut, Ueil'cn Sie pur hier." Plötzlich be kamen wir vsn einem Bsch von rech, ein sehr lebhafte Feuer. Hinwerfen und da! Feuer er widern, war das Werk tinee Augen blicks. Dann ging es mit ausge pflanztem Seitengewehr und Hurra zum Sturm die Anhöhe hinan. Mein Vorder oder richtiger gejagt mein Nebenmann siel und riß mich mit. Ich aber wieder auf und vorwärts, aber meine Leute hatte .ch verloren. Wir waren nun zwischen z,vei Forts. Gütlich log zu unseren Füßen. Von den Fort konnten wir nun nicht mehr beschossen werden.' Lütlick liegt in einem Tal und die ganze östliche Seite von der Anhöhe hatten wir be setzt. Ta ich immer mit den Ossi. zieren vor toar. als wir langsam die Anhöhe hinaosiiegen. wobei loir na türlich mehrfach Feuer erhielten, frag te niich ein Offizier nach meinem Re giiiient. AIs ich kurz daraus bat. mich seiner Truppe anschließen zu dürfen, fagte er. es wäre eine Ehre für ihn, wenn ich mit ihm ginge. Als ich das spater meinem auvtmann er zählte, sagte er. das werde er mir nicht vergessen. So zogen wir den singend in die Sladt hinein. Kein Mensch zeigte sich, die Fenster stai,' den offen und Kissen lagen auf den Fensterbänken usw. Auf den Stra. ßen waren Holzstapel in Brand ge steckt. Tas alles fiel mir aus, denn die Kissen waren die schönsten Unter lagen sür Gewehre. Als wir schon halb in der Stadt waren, brach auch richtig ein furchtbares Feuer aus allen Fenstern los und wir mußten schnell zurück. Auch ich bekam einige Gcschoßst'litte: in dcks Knie. Bis wir die Anhöhe erreichten, waren wir unter Feuer. Hier traf ich meinen Hauptmann, der mir schr er- freut die Hand reichte. Nun laqen wir als kleiner Haufen auf dem Ler ge. abgeschnitten von jeder Verbin- düng nach rm'wartö. sodaß, als auch die scindliche Artillerie das Feuer auf uns begann, unser Führer sich ergeben mußte. Wir paar Man wurden ohne Tornister durch die tadt in das Gefängnis gcbracht. Die Nacht haben wir trotz des Gcschützfcu ers vor Ermüdung geschlafer' Am Freilag. 7. August, öffnete sich plötzlich unsere Zellentür und ein preußischer Äeneralstabsoffizicr trat ein. Er teilte uns mit. daß die Stadt in deutschem Besitz sei. vor allem die Zitadelle. Wir sitzen nun seit gestern darin, und wenn die Bei gier es wiederhaben wollen, dann bt- kommen sie ihre eigene 'Munition' zu kosten. Kutschte singt wicdcr. Der Füsilier Kutschke" rühmlichen Andenkens, der 1870 Napolium" im Busch hcrumkrauchen" sah und mit dem Lied darüber große Volkstüm Iichkeit für alle Zeiten gewann, ist auch von den kriegerischen Ereignissen unserer Tage auf den Plan gerufen worden. Er. ist mittlerweile ein ol ter Herr geworden, der als Beamter im Ruhestand zu Brcslau lebt. Aber wie gut er noch bei Wege" ist. zeigen diese Verse, die er veröffentlicht: An A l b i o n l Wa? kunimt dori von der Thcnise k,cr Ild lct sich in der Norosce Äll seinem ausgcduns'iieii, Laiich iionimt Trachenfeuer. Tod und Rauch ES bläht jich auf und pusici rii. ÄIS wär' die EtSe lein Cizc,ilini: Grcll bliikl cs durch den 3tcMmu!!: Erzitt're.Wclt. Mt kommt ;ol;n!l':i!2! Tas also ist deS Pudels ilcm, Furcht willst du mache, nah und fern. Na, hör' einmal, du Uiigclüin, Tu konntest dich was heisres ruhni'l Aiir waö machit du hier o Stü.vA'S Xt ia-i etwa Britanniens jjt daö der Zvreund'chaft dickes Biut? Mt daS der aelsachjcn IKui'i Ist das. . . ? Toch still, ich saa es frei: ,T3 ist Gcmkmhclt, Schur'crci!" Trum merke auf 'ind hure her: Tics schändet dich und deine tl)t''l" Tenn die iÄcscllschoft um dich rm Macki dich und du dann tv.se dumm rtoha. Bullchen, wir seh'n weiter ':iauS. Betrug geht von euch all:n avJ. Toch nteit' dir und ihr andern ntii: Schon tönt Hesmnt-Hcrmamci's Tritt. Schon laust die Ml'.nne durch die .'ittt; Seht xn, wie euer Traum zerviifstl" Nicht furchten ivrc der -lotse Ciiu!', Aichr euer schändlich TeufelÄ'.'crt: iir haben Echwerer's schon neichaffti Mit uni ist Gott und seine fir.ist, Ihr feuert aus der Trnchen Bauch, Paßt auf, wir feuern krasi'g auch; Hier ficht ein treubercit (,'chle-si:. Und siegen wird daö gute !!cchti G, Hofsmann , Kütschle. Ter Sieger von Lüttich. " Xn Sieger von Lüttich, Albert Theodor Otto von Emmich, ist am 4. August 1848 in Minden geboren, mithin jetzt 6 Jahre alt. im trat er als Fahnenjunker beim Infanterie regiment 6G in Minden ein, wurde dort 18G8 Leutnant und nahm als Bataillonsadjutant am Feldzug ge gen Frankreich teil, wobei er sich das Eiserne Kreuz zweiter 5Uasse erwarb. In den folgenden Jahren war er !1tegimentsadjutant, nachdem er 1875 zum ' Oberleutnant aufgerückt war. 1S79 kam er in das Jnfanterieregi ment G) in Trier, in dem er 1880 zum Hauptmann und Kompagniechef aufrückte, 1881 wurde er in gkicher Stellung m das 131. Jnfantcrieregi ncU ia v&ii ur-d UZH U; ' ttnserk !.M.Dlwlc . - $tUi Muster 10r vleganles Promcnabk Klei. Wo. lOl.Vf tf.il :!d, toif kl 1,1 t'iif'f linn dargestellt ist, war 'on föüft wt IjrilLfuu prtu(flfn Joulakhl he qrslcüt. mit tluurtn ÄlIasjMiel und G tllKtftntftfi zit r'.n die 2a,lle jicrntfit tlicDft, Z,t tfin flimflnostmitl d,k f hiU M sich harmonisch die hilblanne 2utu!a d' Dioi-fiS, die noA von mt bkkilin Sie laut tfgtfnit tritt. let k-iidtock ist ritt (itodf UlobtU mii jtuft UwiztfN dk si, !,.!,, imS kann skparai ebtt Niil der j 1 1 Bl.ise !n einem nrnr&citcf 'tretben.. In tli'idfslmet mm füllt d.ti tiefen Aus schnitt am Hals ein Chemisett auä 2iill, umtichmt twit filtern h?chs!k!endkN HalZ, friicjcit. Tas reifende Modell, zu dem K'i yiiits Material fcnölhiflt werden, laßt sich , n Cioss-n otlot Ärt Pcticcnben und giebt kleidsame, hockimoderne Zoilellen siir semmerliche ttescllschasten. wie auch für n Gtrcpf' und Hausg'bra'..'ch. Tal Schnittmuster ist in Wrofn den 4 44 erhaltlich. x ' Vestellung'anweifung.' Tiefe Muster werden on irgend eine Adresse gege, Einsendung des Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Eonpon nebst 10 Eenjö für jedes bestellte Musier an das ' O.rn&.ha Tribüne Paltern Dept 1311 Howard t. r 3 ? e Z ' H 5 iAi . i 'v " K?? y v yf'pfo '" , , IV LiU Ia'-V)V- '. ?Jv ' 'Ih'flV: i tu Z Q i ' 4 c Ä ,: x icS. ö w . i i ! o 00 c I e L, Oft luitiicy iniciii ou in yn-nauucg , mi scßt, wo er bald darauf Major wur i o-. (..,v... cv.t... ..t,:.i i.'C. .un luiuuiutii .suuic ciuiit (i ein Bataillon im Infanterieregiment 116 ,n Gießen und am 17. Februar . 1894 wurde er Kommandeur deS Jägerbataillons 11 in Marburg. Das Jahr 1897 brachte ihm die Er Nennung zum Kommandeur des In fanteriereaiments 114 in Konstanz. das er biö 1L01 befehligte, u!vo am 18. Mai 1901 erhielt er unter Be förderung zum Generalmajor dai " Kommando über die 31.' Infanterie brigade in üuer, das er vier Jahre innehatte, 'm mbruar 1905 wur. de er Generalleutnant und' im April', 190u übernabm er das' Kommando der 10. Division in Posen. Am 23. Mai 1909 erfolgte seine Ernennung 5 zum kommandierenden Generale des 10. Armeekorps (Hannover). Am 27. .. Januar 1912 wurde ihnt der. erbliche Adel verlieqen. Für seine Helden hafte Haltung vor Lllttich' wurde .Um n,;r.. rt. . . . uvhi jiuict vrr .vioen pour 16 rnerite verliehen. '; ' -; . Ä 0 m Renen in die Traufe. A.: Wissen', Sie nichts von unserm gemeinsamen freund ' Müller? Wie geht es ihii, den.!?- Äch, den armen Kerl verfolgt das Schicksal schrecklich, t Sein .Al ter" wollte ikn absolut zwit.aen .di, widerwärtige Tochter ,, feines ' Ge IchaliLsreunocz zur Frau- zu nehmen. Er brannte nach Afrika durch, fiel dort in die 5)ände eines blaia'terieien i Negerhäuptlinas und mukte. um ck dqs even zu erhalten, dessen sechs. Töchter heiraten!" , . r; - " . , - irrer. .icbeuk ff -f : Jen! Heute geht es doch 'nur wenige . cuicn, wie iic es verdienen; vut ,ic f . i kii O - rn r: : ' , JS . n o " s .er rt m JZ 5 K u - e i I et Z -i m r x (. J