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Letzter Wansch einet Prinzen.
Lerlin. IT. Ckpt.. drahtlot an die
Alsociierte Presse. Dni H.iuptquar
tier der deutschen Armee in Berlin
gab gestern den folgenden offiziellen
Wericht bekannt:
.Der Niiikzug der Russen in Ost'
Preußen scheint in eine Flucht und
vollständige Demoralisation aukzuor
ten. General von Hindenburg hat
zwischen 20.000 und 30.000 Russen
in Gefangenen gemacht und 150
Kanonen erbeutet.
Die London Tlineö" ibt zn,
daß alle ?kckrtieruiiaovrrsiiä,e in
Jrlind erfolglos gewksen sind.
.Prinz Ernst von Tachsen Me!
ningen, der, wie berei! gemeldet,
tödlich verwundet worden ist, gab
einem Soldaten bei ScmitätSkorpi'
,in Stück Papier, auf dem er dem
Wunsche Aukdruck verliehen hatte, daß
seine Leiche, wenn er sterben sollte,
nicht in dem herzoglichen Mausoleum
beigesetzt, fondern mit den Leichen
anderer gefallener Coldolen zusam
men bestattet werden solle. Die Be,
merkungen deS Prinzen schließen mit
den Worten: Ich grüße meinen Kai
ser'.""
Klingt ja grausig.
Phantasiegemälde eines engli
scheu Korrespondenten.
Ueber Rückzug der Tentschen.
Lendon.' l'j. Sept. Der Korre
spondent der .Times" depeschiert sei
ner Zeitung aus Melun eine Be
schreibung des Rückzuges der Deut
schen während eines furchtbaren Re
gensturmes. der die Wege grundlos
gemacht hatte. Tie Tatsache, daß der
Korrespondent den Rückzug der deut
schen Truppen mit der Flucht der
Franzosen aus Moskau vergleicht,
beweist, daß der Vertreter der
Times" entweder eine von Deut
schenhaß sehr stark beeinflußte zu
lebhafte Phantasie besitzt, oder ab
sichtlich übertreibt, um dem ihm von
seiner Zeitung erteilten Auftrag zu
erfüllen. 6r sagt unter anderem in
dem Bericht, daß er mit einem deut
schen Soldaten gesprochen habe, der
verwundet gewesen ,sei. Dieser soll
ihm mitgeteilt haben daß die Welt
geschichte eine so schreckliche Kata
strophe" wie die Flucht der Deut
schen noch nie gesehen habe."
Sehr einfältig, fast kindisch klingt
folgendes, das der Korrespondent
seiner Zeitung meldet:
.Der Rückzug ist im Gange, und
ein Eisenbahnzug nach dem andern,
die mit britischen und französischen
Soldaten gefüllt sind, wird nach
allen schwachen Punkten des fliehen
den Feindes befördert. DaS sind
die Borteile des Schlachtfeldes, das
die Verbündeten sich gewählt haben.
DaS Eisenbahnnetz ist wie ' ein
Spinngewebe. Da alle Eisenbahnen
auf Paris zulaufen, ist es möglich,
auf den Feind an irgendeinem Punkt
Truppen zu werfen, und ,war mit
unglaublicher Schnelligkeit. Ebenso
sind Lebensmittel und Munition
überall sehr leicht zu erreichen."
Geld über Ehre.
Englische Kaufleute schicken Vor.
rate nach Deutschland.
London. 1:'. Sept. Die superpa
triotische Londoner Daily Mail" hat
eine furchtabre Entdeckung gemacht.
Sie hat nämlich ausgefundcn, daß
den englischen Kaufleuten das Ge
schäft immer das wichtigste ist, und
deshalb ließen sie sich auch nicht ab
halten, über Holland große Mengen
von Lebensmitteln und Rohmateria
lien nach Deutschland zu schicken, ob
gleich sie mit den Deutschen im Krie
ge liegen. Die .Daily Mail" kam
nämlich, nachdem ihr die außerge
wohnlich großen Exporte nach Hol
land aufgefallen, auf den Gedanken,
die Ausfuhrberichte des vorigen Iah
res mit den diesjährigen zu berglei
chen und fand aus, daß diese in ei
nein ganz ungleichen Maße gestiegen
sind. Von Liverpool allein sollen
riesige Vorräte von eingemachtem Ge
müse und Obst, Mehl und Baumöl
über Holland nach Deutschland ge
schickt worden sein. Eine englische
Firma, die dies ausgefunden.soll pa-
nnTtffft rtihlt.rrt fin ll int sins-
llt V Ml UV 11 lUi,
ländischen Firma mitgeteilt haben,
vag ne nur Waren Dicken weroe,
falls die holländische Firma ausdrück
lieh" erkläre, daß die Waren nicht für
Deutschland bestimmt seien. Die
Daily Mail" stellt sich höchst entrü
stet über den Mangel an Patriotin
mu8 bei den englischen Kaufleuten.
- Die Figaro" aus Paris mcl
bet. daß die russische Regierung a2:
deutschen Patente in Rußland für er
Wien 53t.
Tcrbc Wahrheiten.
Vk.'?öufer aus Ber. Staaten
nicht für Clidamerika.
Teutsche sind die besten.
Chicago, Sept. ffrederico Al
fonso Pezet. der die Republik Peru
all Gesandter in Washington ver
tritt, hielt gestern hier vor der .Asso
üution of Commerce" eine Rede, in
der er erklärte, daß die Bereinigten
Staaten niemalt den Handel von
.süd'Amerika erhalten werden. Wört
lich sagte er: Die slldamerikanischen
Länder können einfach nicht dazu ge
trieben werden, die Waren der Ber
einigten Staaten anzuerkennen. In
telligente Versuche müssen gemacht
werden, die Bedürfnisse südamerik.i
nischer Lander kennen, zu lernen und
dann zu befriedigen. Man muß ent
gegknkommend sein und dem Kunden
auch einen gerechten Anteil an dem
Vorteil bei Handels zukommen lassen
Es ist absolut nicht nötig. Proben
zu schicken und Verkäufer nach Süd
Amerika zu beordern, wenn diese nicht
die Verhältnisse und die Waren, die
dort verlangt werden, kennen.
.Geben Sie Ihr unsinniges Hasten
auf. In Lateinisch-Amerika kann
man mehr erreichen, wenn man artig
als in der Eile ist. Die Deutschen
sind die besten Verkäufer für Süd,
Amerika. Sie geben sich Mühe, erst
die Bedürfnisse kennen zu lernen und
schicken unS dann auch, was wir wol
len und nicht, wie Ihre Verkäufer.
waS sie für unS für gut halten. Die
deutschen Verkäufer sind nicht immer
in der Eile, sondern kommen zu uns,
leben mit und unter uns und machen
auf diese Weise viele Freunde."
Elend in Albanien.
Hungersnot und Tchwarze Pocken n
tcr Bevölkerung ausgebrochen.
Rom. über Paris. Sept. Ei?
Korrespondent der italienischen Ze
tung Messagero" meldet aus Avlona,
Albanien, daß die Bevölkerung Al
baniens von Hungersnot und den
Schwarzen Pocken schwer heioge,
sucht sind. Die Pocken sollen am
schlimmsten unter den Bewohnern
kleiner Landstädte wüten, die i.i
Scharen ihre Wohnsitze verlassen,
weil sie ein Massakre der Jnsurzen
ten in Epirus furchten.
Zehr zurück gegangen.
Einfuhr und Ausfuhr während
des Monats August.
Bericht aus New York.
. New York. V,. Sept. Hafen-Ein-nehmer
Dudley Field Malone hat ge
stern seinen Bericht über die Einfuhr
und Ausfuhr während des Monats
August bekannt gegeben. Nach diesem
Bericht hat der amerikanische Handel
infolge des eurporäischen Krieges eine
bedeutende Abnahme zu verzeichnen,
Der gesamte auswärtige Handel in
diesem Hafen, Einfuhr und Ausfuhr,
repräsentierte während des Monats
August die Summe von 96.650.155.
während er im Monat August 1913
auf Z154.887.581 veranschlagt wurde.
Die Einfuhr im August dieses Jahres
war $63,804,412 gegen $78,698,606
in demselben Monat des vergange
nen Jahres. Die Ausfuhr im Au
qust dieses Jahres betrug $32,845,
743 gegen $76,188,975.
Die Einfuhr aus Deutschland ,im
August dieses Jahres war nur $5,
269.319 gegen $10.619.595 im Au
gust 1913. Die Ausfuhr nach
Deutschland im August 1914 war nur
$19,514 gegen $9.539.286 in demsel
ben Monat deS vergangenen Jahres.
Die Einfubr aus Oesterreich-Ungarn
im August 1914 war im August 1914
$651,052 gegen $1,042,694 im Au
gust 1913. Ausgeführt wurde aus
dem Hafen New Aork während des
Monats August 1914 gar nichts nach
Oesterreich Ungarn während im
Monat August 1913 der Wert der
Ausfuhr naah jenem Lande auf $902.
731 angegeben war.
Die Einfuhr von Waren in den
ganzen Ber. Staaten im August
1914 war nie so gering feit dem No
vember 1911, während die Ausfuhr
seit dem Jahre .1909 nicht einen so
niedrigen Stand erreicht hat wie im
letzten August. An Gold wurden
im August dieses Jahre $3.034.824
eingeführt gegen $5,803.753 im glei
chen Monat deS vorigen Jahres. ;
Im Munzipalaericht des
fünften Distrikts in Brooklyn brach
unlängst eine der Prozeßparte!en in
einer Bagatellsache plötzlich zusammen
und der vom Norwegischen Hospital
gerufene Arzt konstatierte, daß der
Unglückliche einem Herzschlage erlegen
sei. .Der so jäh vom Tode Dahin
geraffte war der 56 Jahre alte Pho
tograph Boris Bolland, der als Be
klagt in einem ZiviNozesse figu
rierte. Eben hatte der Clerk den
Fall aufgerufen und die Parteien er
hoben sich, um im vorderen Teil det
Gerichtssaales Plad zu nehmen, als
Bolland wankte uno im nächsten Au
genblick zu Boden stürzte. Richter
Ferguson vertagte da Gericht unt
MMllU Aumuiu. ' ' '
KÄllVt
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