Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 19, 1914, Image 5
l. m- H ; J -"s - S. Js J . .,, -v .' - i -3" Jif ". '" r -Jr ZA,, s, J, 2 , - f;Ä1l,ÄÄÄ'"C:: 4. jf, jr-. JT. j. r. . ä. -m. w r r r tr - r w 'mir w -4f -r -r -C 4C 'vlvvvCvtfvvvvvCvCv ?5Ä2Ä i ! BL-,., W S.- V '' . S' w V t VSVV V Vtt SA 'ttty' yMV? ' ' fV j J - ' ' Mtös WWSS s MzHnW ans ösnöMzsN EnnösN V .,,'' n h i t ''O gr,nzzfisch,r Alirgkk fiter gr,nksurt tm JJffltrt. Nrinsfurt a. W., 4. Zlnzust schreibt wan: Vergangene Nacht erschienen fron Jostsch Flieger über Frankfurt o. M. Ihre Versuch, durch Handgranaten den Hauptbahnhos zu beschädlgkn, mißlangen dank dem lkbhasten Feuer der Wachmann schasten. Heute früh wurde zwischen Ha noii und Frikdberg ein führerlose Flug jnitj gesunden. ' JLrs,r,t für Lrieger'Jamilien. Die Stadt Mannheim hat icschkossen, die Unterstützung für die Angehörigen ih rer einberufenen Arbeiter aus 18 Mark für die Ehesrau und aus 8 VI. für jede find monatlich festzusetzen. Die SJJa schinenfabrik Heinrich Lanz In Mannheim ließ ichren einberufenen ledigen Beamten da voll Gehalt sur August auszahlen, während den derheirathetea Beamten da! ttehalt überhaupt weiter gezahlt wird, fibcnf . läßt sich die Fabrik die Unter stutzung der Familienangehöriaen der zu den Fahnen einberufenen Arbeiter ange geg sein. ,.. . ' Kamerad dem Kameraden! N?ch ein Zeugn! für den Kleist, der iak deutsch, Volk jktzt beseelt: Al, wir schreibt man dem Frank. Nurrier' gestern Abend am Bahnhof Weilbllrg die Lebenkmittcl zurechtlegten, die aus der Ctadt und den umliegenden Dörfern Tag für Tag angeliefert werden, lüftete einer on unt jusällig die Zeitunhülle eine kleinen Paket, daZ mit vielen anderen qui einem kleinen dürftigen Bergmann! dvrs gebracht war. Innen lag ein mäch tigeZ Butterbrot mit Wurst und oben auf dem Brot ein Jettei mit soigenden Wor tm: Lieber Kamerad, ih dies mit grohem Appetit, et kommt von einem armen Wanne, der Frau und fünf kleine stinder zurücklafzt und doch gerne in! Jcld rückt. ' ' Tammlnng der Kriegolirder. Rickard Zoozmann lBerlinFricdenau, ssregestrafze Z l.) theilt mit, das, er eine umfangreiche Sammlung aller den Welt krieg 1914 bebandelnden Gedichte veran staltet und spater herausgeben wird. Er bittet seine Brüder und Cchwcstern in Apoll, ihm alle! in Zeitungen und Zeit schrifZen Erscheinende einzusenden mit Angabe, wann und wo erschienen, nd mit dem Yvtstehungedatum versehen. Der Srlöi dieser Sammlung wird den Fami lien der tapferen Krieger zugewendet. . Abmarsch des Zweibröckcr Regiments. Vensehr ob!" tönt zum letztenmal in du-Uikbe Garniso d4 Kommando. Nochmals ist daä Regiment von Tausen den und Abertasenden umdrängt. Er, bebend sind die Gespräche, die einem an's Ohr klingen. Ta ruft dem baumlangen Fahnenträger ein Bürger zu: Lak' dir sie ja nicht nehmen!" und prompt schallt die Antwort zurück: Eher IM französi sche Adler li eine deutsche Fahne!" Auch der Pfälzer Humor kommt zu seinem Kechi: .Heil nit, Aldi, ich hol m'ä eiserne Kreiz, dann sin mcr aus de Vatsch!". ruft ein braver Ncservemann seiner Ehehälfte ,u. Pape, schick wer jlct t Ansichtskart au ÄariZ for mei Sammlung," meint ein hoffnungsvoller Epröszling. Auch weiter vorne ein im merwäbrendet Hin und Her. .Ich komm ball Widder, baß nur gut uffs Hänsche acht!" Tann plötzlich ein Ruck durch die Massen, da Einsteigesignal durch zittert befehlerisch die Luft. EI tfi Zeit zum Einsteigen. Frisch klingen die Vater ländischen Weisen der NcgimentSkapelle, während die Mannschaften die mit Baum ziveigen geschmückten Wagen des endlosen Zuge, besteigen.' .Geht'S nit ball los. mer kennt schu jeder zwee Franjose dot gkschlah han,' ruft ein ungeduldiger ' aus einem Fenster. Im nächsten Wagen singt die Mannschaft zu den Klängen einer Mundharmonika da deutsche Flaggen lied. . TsS Mädchen und die Garde. Lksurrgolden war der Sommertag, Der über Platz und Ftraßen lag. Ein Tag der Rosen im August Da hat die Garde sortgemüht. Taktfest und stramm, in Reih' und Glied, Alk wenn s zur Parade zieht Wie sonst nach Tempelhof hinau. Nur Slub der bunte Rock z Hau. .Der bunte Nock wird meine Zier Komm, Mädel, ich zurück zu dir! Halt' mir die Treu und denke mein, Jetzt gilt' die Wacht, die Wacht am . Rhein!" ßin echtet Mädel au Berlin Läßt schmucklol nicht die Garde zieh', Und der Hauptmann sich versehen, Ist schon die keck That geschehm Branqt jedem purpurn, düftefchwer Ei Rosenstrauh am Helm Gewehr. Stimmt inet an sie fallen ein: .Lieb Walerland. kannst ruhig fein!" Von weitem trug' der Wind noch her Nicht ein der Mädchen weinte mehr. Ei Tag der Nosen im August Da hat die Garde fortgemußt .... ' Erdmonn Graeser. . . : Nehmt n gefangent" Von den eroberten acht russischen Ge schlitzen, die den deutschen Truppen bei , Bialla in die Hände fielen, sind fechS in Allenstkin eingetroffen. Tie übrigen bei. bett waren nicht mehr transportfähig. Die eingebrachten fem eroberten Geschütze wurden zunächst nach dem Kopernikuplatz in Allen stein gebracht und vor dem Gene kiltommando aufgestellt. Wie e bei den rusfischtN Soldaten au! ficht, lehrt folgende Episode: Sine russische ReUerabtkeilung sprengt heran gegen eitle dkllche Truppe, die bereit ist, den Feind ,u empfangen. Aber der russische Ossi zier, der die Kavallerie befehligt, ite rnil vvrau und frit au fjrrfjfr ?nt srrnuni: .Nehmt mich und meine Leute kvgen! Wu wollen un blo satt eilen!' Tie Nuffen wurden gefangen, und der Vfiier sprach weiter die bezeich nenben Horte: .Air wissen überhaupt nicht, silr wo wir kämpfen. Wir der hungern alle, wir ständen am liebsten aus eurer Ckite." . . ' Kaiserdepeschen. Ter deutsche Kaiser hat an die Herzogin von Braiinschweig am 22. August sol gendc Telegramm gerichtet: Gott der Herr hat unsere braven Truppen gesegnet nd ihnen den Sieg verliehen. Mögen alle bei daheim auf den Knien ihm ihre Donlgcbete darbringen! Möge er auch ferner mit un sein und unserm ganzen deutschen Volte! lein treuer Vater Wil Helm. An die Kronprinzessin telegraphirte der Kaiser: .Innigsten Tank mein liebe Kind. , Freue mich mit Tie über Wil--Helm ersten Sieg! Wie herrlich hat Gott ihm zur Teite gestanden. Ihm sei Dank und Ehre. Ich habe ihm Eiserne, Kreuz 2. und I. Klasse verliehen. Okkar soll sich auch brillant mit seinen Grenadieren ge schlagen haben, er hat Eiserne Kreu, 2. Klasse bekommen, sage da JnaMarie. (Tie Gattin de Prinzen Oskar). Gott schütze nd helfe den Jungen auch weiter und sei auch mit Tir und den Frauen allen. Vaoa Wilbclin." Der Kaiser hat an den König von Wiirttemkrg folgendes Telegramm ge richtet: .Mit Gottei gnädiger Hilfe hat Albrecht mit seiner herrlichen Armee einen glänzenden Cieg erfochten. Tu wirst mit mir dem Allmächtigen danken und auf die Sieger stolz sein. Ich verlieh Albrecht soeben das Eiserne Kreuz erster und zwei ter Klasse. Gott segne weiter unsere, Massen und unsere gute Tache. (gez,) Wilhelm." . Alle wollen in der Front bleiben! , Ein Liittichkämpfcr hat nach der .Natl. Korrcsp." einem Freunde erzählt: Zum Abtransport von Gefangenen hat sich bei un kein Offizier, kein Mann freiwillig gemeldet. Ta Los mufzte entscheiden. welcher als Vegleitmannschast die Gcfan genen nach Deutschland zu überfuhren yattc. und jeder, den da Los traf, em Psand es al überaus schmerzlich, wenn auch nur für wenige Tage sich vom Re giment trennen und von drn Kämpfen an ver tfront ausscheiden zu müssen. . ' König von Tnchscn daheim. Das sächsische Ministerium des Innern verienvele eine Bekanntmachung, die sol gendermahen lautet: .Wie wir hören, hat unser Köajg sich das Opfer auferlegt. nicht dem Heer aus den Kriegsschauplatz n folgen, nicht zuletzt vermuthlich in der Erwägung, dah 1870 71 Biemarck sehr oft der Meinung Ausdruck verliehen, daß die einem gekrönten Haupt geschuldeten Rücksichten ost geeignet sind, die eigeiitliche Aufgabe der Kriegführung zu erschweren. Der König hat sich indessen vorbehalten, sobald es die Verhältnisse gestatten, seine ?rmee im Feld aufzusuchen." . Herr Leutnant, ich melde mich..." Dr. D. Brox. der Leiter de Rothen Kreuzes in Maastricht (an der holländisch, belgischen Grenze) berichtet in dem Nieu wen Notterdamcr Courant über seine Thätigkeit und Erlebnisse und schreibt zum Schluß: Da Ergreifendste hörten wir an dem Sterbebett eines jungen Deutschen. Bewufztlos hatte er tag und stundenlang gelegen; eint Viertelstunde vor seinem Tode schlug er die Augen auf und lispelte, während er versuchte, die schwache Hand zum Gruße zu erheben: Herr Leutnant, ich melde mich." Wie standen alle starr! Selbst im Todekstreit siegte noch da eiserne Pflichtgefühl." Und Herr Dr. Brox ruft seinen holländischen Landsleu ten zu: .Lasset un alle unsere Pflicht so thun, jetzt und, wenn e sein muh, später, das; wir, wenn unsere Sterbcnsstunde schlagen sollte, auch ohne Zagen rufen kön nen: .Hur Gott, ich melde mich!" ' X zweite Pour U merite". ,Del Kaiser hat dem Generalmaior und Jrigade-Kommandeur , Ludendorff für sein tapfere Verhalten bei der Erstür münz der Festung Lüttich den Orden ?our I mörit verliehen. Auch eine Trophäe. In Darkehmen bei Gumbinnen feierten die Russen laut die Eroberung einer deut schen Fahne, die sie in einem Gefecht bei Margrabowa erobert haben wollen. Et handelt sich um eine Fahne, die bei feier lichen Gelegenheiten aus dem Postgebäude aufgezogen wurde. . Erschütternde Todesanzeigen. Die .Köln. Ztg." bringt die Tode, anzeigt des Leutnants Hans Joachim Delius und des Yahnenjünkcrs Kurt e liu. die beide vor Liittich gefallen sind. .Begeistert zogen sie In den Krieg, al dessen erste Opfer sie Seite an Seite, wie sie im Leben stet gestanden, dahingerafft wurden," heißt e in der erschütternden Anzeige. Sie waren unseres Herzens Freude und Sonnenschein. sie bleiben unser Ctolz," Der Bater. der Oberst leutnant ist, und ein Bruder der Gefalle nen stehen ebenfalls vor de, Fe,inde. Die .Kreuzzeitung" enthält, eine To, deZnachricht, die in ihrer Schlichtheit von tragischer Wirkung ist. Sie lautet: .Der Allmächtige hat unsern lieben Bruder Armin v. Kliitzow, Hauptmann und Kom pgniechks. und feine treue Gattin Helene v. 5.lützom geb. Hoher v. . Roienheim. ? ; . . ' r.p" . 'i 'TS"t' f ' ii "r :''r'-s(; t istl 7 5 '7 &i 1 fclfi'(? h i"V ' n vV'iS; V ' ' v ; ' ' ' jn i -Äi ijl i k rf-i x-'V-V,! j i, - j . , , '.-'- i cii , r I n Vk ' . ' . ' : v ' ' r.- '-r. f ' k . . : - , ,, t v.- Der von den Deutschen verhaftete Lrgermeister von cüttkch. Dieser .Ehrenmann' forderte die Bürger aus. al Franllireur gegen die Deutschen zu kämpfen. heimberusen. Er starb den Heldentod. Sie ist auf dem Wege zu dem gefallenen Gat ten in Feindesland da Opfer seiger Meuchelmörder gemorden. Im Namen der Familie v. Klützow." . . Tie gerettete Vataillonsfahiie. In Rostock ist ein Brief de Obermusik. Meisters Nitzschke des dortigen Regiment aus einem Biwak in Belgien angekommen. Das Schreiben lautet: .Soeben trafen Hauptmann von Sodenstern, Leutnant Janson, Leutnant von Weltzien und meh rcre hundert Soldaten aus der Gefangen schast hier ein. Auch die Fahne und der Fahnenträger des 1. Bataillon sind da, aber ohne Fahnenstock. Der Fahnenträger hat die Fahne in der höchsten Noth abge trennt und sich um den Leib gewickelt; den Fahnenstock hat er vergraben. Die Freude war arob. als hier alle eintrafen. Die Gefangenen sind freigekommen, als die Fe stung fiel." TnS Soldatenlied. Ruth kniet im Lcttchen vier Jahr ist , sie alt -Im weißen Hemdchen die kleine Gestalt. Zum Beten gcsaltet die Hände fromm, Soll beten, daß Vater bald wiederkymm'! Mutti", sagt Ruth, Ich olaube. heut. Heut' hat der liebe Gott keine Zeit!" Und mit srohlächelndkk Zuversicht Tie klein?! Sskdatkntochtcr"spricht: 4 ' Der liebe Gott ist heut' nicht zu Hau, Ter ist mit unseren Soldaten aus!" Hierzu schreibt uns die Einsenderin de! allerliebsten Gedichtchens: .Die Kinder wort war mir ein wirklicher Trost an dem Tage, als mein Mann, mein Vater und mein Schwager auerllckien. Vielleicht kann es auch noch andere Mütter trösten." . Lieb Batcrlnud magst ruhig sein! Die Nachricht, daß das Kaiser-Franz Garde-Grcnadier-Regiment in Berlin noch Freiwillige einstelle, ist mit ungeheurer Be geistcrung ausgenommen worden. Es meldeten sich nicht weniger als 8XX) Frei willige zum Kampfe um Deutschland Ehre, von denen nur angenommen werden konnten! . Der höchste der Einberufenen. Der höchste Einberufene im Deutschen Reich ist der Bergführer Glatz au Gar misch. Da Postamt telephonirte ihm :f t- ' t - i ' .f ' . , --, . V f - -ff? . n 1 -.!. i 5 l - ! ' ' . I ' I f. . f -Ar" ..' Mf " s 1, ...J .. , ! ' V" -- , , 9 ihrMlk ''')r'" -t- ; j.w hl . 1 1 m . f -'"iuku ir irhltj ' y. ''S ff i -M Dir-- 1 'l-t ' i ? S '' i ; I ' ' t -vt L Nachricht Über öle Soldaten im Felde. Pa preußische Kriegsministerium hat ein Nachweis. Bureau eingerichtet, da? den jAngehörigen über die Eeldateq im Felde Auskunft ertheilt. ' "irr n v .nrs ' - ;' , .- i ii I - ---- - ' -f;. t"- iri U 1 i . " ' . Ul-rrÄ-V.X- ix f fVt , ' u t i ' : V. , Ui;.4 J?-t i ' :i i ' Jjß f 1 k i v ' 'v i' -- j y - jr-r- iN - N . Nachts den Gestellungsbefehl auf die Zug spitze, iro der Meteorologe be Odscrva toriums den geftellungipsl,cht,gkn Land wehrmann an das Telephon Holle, der er wiedkkte: I schon recht. I kimm glei. Nahm Stock und Hut und eilte in fünf Stunden von dem höchsten Gipfel Teutsch landi ins Thal, p um 7 Mir Morgens den Zug nach Weilhcim zu erreichen. . Ins Wort eines AiiicrikaiierS. Ein alter Amerikaner kommt mit einem jungen deutschen Krieger ins Gespräch: Wir sagten früher in Amerika: ein todter Indianer ist ein guter Indianer, nun den ken Sie stets daran, ein todter Russe ist ein guter Russe. Die anderen taugen alle nichts." Al die Beiden sich schon getrennt hatten, drehte sich der Alte nochmals um und rief dem Soldaten zu: Sin todter Russe ist ein guter Russe. Und kommen Sie glücklich wieder!" . . . Wer macht mit? So fragte der koburggo!haische Ober Hofmeister Frhr. v. Riixleben im Anschluß an seine Mitteilung, daß er sich seiner russischen, belgischen und englischen Orden entäußert und-den Erlös der !!ationalstis tung fiir die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen .zur Beifügung gistellt habe, und schon hat ein anderer ebenfalls für seine ausländischen Orden eine gute Ber Wendung gewußt. Der Generalmajor z. D. Eltester aus Pottdam-hai an den ja panischen Botschafter folgendes Schreiben gerichtet: Euer Exzellenz! Eurer Excellenz beehre ich mich mitzu tbeilen, daß ich "den mir seinerzeit für die Ausbildung de japanischen Artillerie Hauptmann Nonaka Kazuaki verliehenen Orden Offizierkreuz de Ordens vom Heiligen Schatz nach den letzten Vor gängen nicht mehr tragen kann und will. Ich habe ihn daher dem hiesigen .Rothen Kreuz" zur Verwerthung übergeben, und hat er hierdurch eine den heutigen Verhalt nissen entsprechende Verwendung gefunden. . ' Gefährliche Mischung. Al die Kronprinzessin sich kürzlich auf dem Ostbahnhof eifrig mit on der Ver theilung von Speisen und Getränken be theiligte, so berichtet die Boss. Zeitung", wandte sie sich auch freundlich an einen be scheiden abseit stehenden VatcrlandSvcr theidiger, dem die dörfliche Abstammung deutlich auf dem runden, gesunden Gesicht f ' v- ,.. .. - jo ' 1 1 !!, im 1 - ti ' i - .... , y . ..-.v'"iA- )-. .WPSWW;H)ÄtofS:ÄvM -W, , M?, f t d pj,;. " ' f . v-xr--?" -ff. ' , iS i , , ,t " tcn,l k' '1j ' t US ' .1 ijt'' 4l - j -i'ZT. ? - ' 4t ' " "' .' ' j . . 1 x' S ' f t 1 i i V Is M f , t r i . AV zu lesen stand. .Na. was möchten Sie denn haben?" fragte die hohe Frau mun ter, Himbcawasser oder Zitronenlimo nade?" Worauf der Brave, Hände on der Hosennaht, stramm stand und verlegen stotterte: .Achott. kaiserliche Hoheit, ich hab' eben Pflaumen gegessen!" Lachend reichte ihm die Kronprinzessin auf diesen Nolhruf einen weniger gefährlichen Trunk. . Frankreichs erstklassige" Geschütze. In den französischen .Ticgesberichten" kehrt mit ausfallender Regelmäßigkeit der ccitz wieder: Unser Geschützmaterial zeigte sich dem deutschen bei weitem über legen." Wie es damit bestellt ist. zeigt sol qender Bericht, den wir der .Straßb. Post" entnehmen. Das Blatt schreibt über die bei Mlllhausen eroberten Kano leute zur Stelle, die die (an dem Kunst Palast in Straßburg aufgestellten) Ge schütze als veraltet erklärten, aber den Verschluß als scheinbar praktisch bezeich neten. Tie langgezogenen graugestrichenen Rohre haben Borrichtungen, die den Rück lauf des Geschützes durch eine Flüssigkeits bremse aufheben: zum Schutze der das Ge schütz bedienenden Mannschaften ist ein Schildschutz au! vertikalen Stahlplatten vorhanden, der weniger als bei unseren Feldgeschützen Deckung gewährt. Die Ge schütze sind vom Echneider-System, herge stellt in den Werkstätten von Puteaux und 5t. ffhamons, haben ein Kaliber von 7,5 Zentimeter, entsprechen also unserem deut schen Feldgeschich, und stammen au den Jahren 18M und 1001; sie sind ferner be deutend schwerer gehalten als die deutschen und deshalb im Gelände nicht von der großen Beweglichkeit der hervorragenden deutschen Feldgeschütze." . ler Eroberer der ersten französischen Fahne. Die erste französische Fahne, die im Ge fecht bei Luneville in deutsche Hände fiel, ist von einem Westfalen genommen wor den. Der Infanterist Fischer aus Rimbeck bei Paderborn entriß sie im ver zweifelten Nahkampf dem französische Jalinenträger. . ' Zurückgewiesene Auszeichnungen. Tie beim Brüsseler Internationalen Gesangswettstreit vom Aachener Männer gesangverein Orphea" errungene, auf 1000 Franken bewerthete goldene Medaille, die König Albert seinerzeit dem Verein gestiftet hatte, überwies die .Orphea" dem Rothen Kreuz zum Einschmelzen. Der Direktor des Potsdamer geodäti schen Instituts Geh. Oberregierungsrath Prof. Dr. Fr. Helmert, der in der in und ausländischen Gelehrtenwelt einen lxsonderen Ruf genießt und der sich auch um die wissenschaftliche Ausbildung japa nischer Gelehrter verdient gemacht hatte, wurde seinerzeit durch die Verleihung des Ord?n vom Heiligen Schatz und de Or den der aufgehenden Sonne durch den Kaiser von Japan ausgezeichnet. Er hat jetzt der japanischen Botschaft beide Orden zurückgegeben. . . . Biömarcks Enkel. Nach einer Meldung der Franks. Ztg." au Stettin ist der jugendliche Enkel Bis warcks. Graf Nikolaus on Bismarck, al Freiwilliger in Frankfurt a. W. einge troffen. ! " . ' Albert NiemannS Söhne. Albert Niemann, der berühmte Meister sönger, weilte in Leipzig, um feinem Sohne, der als Arzt in Feld geht, Lebe wohl zu sagen. Der jüngere feiner beiden Söhne, Dr. Gottfried Niemann, steht be reit al Offizier in der Front. Mit stol zer und freudiger Zuversicht erzählte der Künstler, wie er von feinem prächtigen Jungen Abschied genommen, und mit tie fem Ernst setzte der Wiahrige hinzu: Vom 9. August ist die letzte Karte datirt, die mein Sohn mir geschrieben hat, und so ist er denn jetzt wohl schon an den Feind gerathen. Aber selbst wenn er fällt, will ich keine Thrckne weinen . . . . ' Hülfe nd ffiirsorge. Nachdem die Deutsch.Amerikanische Pe !roleumGesellschast in Hamburg ihre so ziale Fürsorge sür ihre Angestellten und Arbeiter sw. bereit großzugig bethätigt hatte, hat sich diese Firm entschlossen, der Zentralstelle de Rothen Kreuzes in Berlin 100,000 Mark zur Verfügung ,u stellen. Außerdem hat die Deutsch-Amerikanische Petiolcum'Gescllschaft einen Betrag von , i, ) weiteren &0.000 Mark ausgeworfen, die von den einzelnen inländischen Abtheilun ge der GeseUschast für die Zwecke lokaler lthätigkeit zur Verfügung gestellt werden. Der Verband Dortmunder Bierbraut reien in Tortmund stellte dem Oberiür "meister l'l'.OOQ Mark für drn Krikgl. dienst zur Verfügung. . Tkutsch.anikrikanische Kriegsfreiwillige. Ter ordentliche Honorarprofessor der Theologie an der Leipziger Universität D. Dr. Kaspar Renö Gregor hat sich al Kriegsfreiwilliger gemeldet. Professor Dr. Gr'gorr, sieht im 68. Lebensjahre und ist Teutsch.'Amerikaner; ist in Philadelphia geboren. ' . Der jüngste Leesoldat. Unter den vielen Freiwilligen, die sich seit Beginn der Mobilmachung in Cux haben au ollen Theilen de Valerlande zum Dienst in der Marine melden und von denen nun seit Wochen schon wegen oll gemeiner Uebcrsüllung niemand mehr an genommen wird, befand sich'ouch ein 16 Jahre alter Finkenwärder Fischersohn, der dringend eingestellt zu werden wünschte. Er ist trotz seiner Jugend schon ein kerniger, fester Seemann, der einer be kannten, alteingesessenen Finkenwärder Jischersamilie entstammt und dessen Va ter vor etwa zehn Jahren in einem schwe re Sturmwetter mit seinem Kutter In der Nordsee verschollen ist. In Anbetracht aller dieser Umstände wurde schließlich dem Wunsche des jungen Freiwilligen ent sxrochen, der damit hier al jüngster Sol dat in der Kaiserlichen Marine zur Ein stellung gekannt ist. . Teutsche ältern. Stadtdirektor Tramm in Hannover hat laut Hann. Cour." da folgende Schrei den von einem angesehenen Mitbürger er. halten: Sehr verehrter Herr Stadidirektor! Nach einem gestern Abend eingegangenen Telegramm ist mein Sohn am 10. August bei P. in Frankreich durch einen Schuß gefallen. Ich stelle Ihnen hiermit 25.000 Zttark zur Verfügung, nd habe nur die dringende Bitte, wenn e irgend zu errei dien ist, dafür zu sorgen, daß meine Frau sobald als möglich eine Beschäftigung in der Liebcöthätigkeit erhält, die sie voll in Anspruch nimmt. . Sand statt Konserven. In einer der B. Z." zur Verfügung gestellten Postkarte wird die Thatsache be siätigt, daß viele Russen über die Grenze kommen und sich ergeben, nur mit der flehentlichen Bitte, daß man ihnen etwas zu essen geben möge. Sie erzählen, daß sie bitter Hunger leiden müßten, denn als sie ihre Konservenbüchsen öffneten, hätten sie darin statt der Konserven Sand vor gefunden ein bezeichnender Beitrag für die Korruption im russischen Berpfle gungsmesen! Brief eines gefangenen Franzose. Der Voss. Ztg." wird die Abschrift fol genden Briefe! eine französischen Ge fangenen zum Abdruck zur Verfügung ge stellt. Rasiatt. 12. August. Liebe Eltern! Seit zwei Tagen sitze ich hier als Gefangener. Man kann nicht besser behandelt werden al es hier geschieht, und nie würde man glauben, daß Krieg ist. Auf allen Stationen, durch die wir kamen, haben uns die Deutschen zu essen gegeben. !v!acht Euch keine Sorgen um mich, Viele Küsse von Eurem Marcel. D'i Brief kennzeichnet den gewaltigen Unterschied in der Behandlung der Ge fangenen in Deutschland und ,. B. in Belgien. Belgiens beste Bürger. Landtagsabgeordneter Prof. Richard Eickhoff erzählt in der Köln. Zig.", daß der verstorbene Konig Leopold bei einem Empfang aus Anlaß der 13. Jnterparla, mentarischen Konferenz in Brüssel im Au gus, 1005 ihm gegenüber mit dem Aus drucl der Bewunderung über Deutschlands wirthschaftlichen Aufschwung, die Blüthe von Hand.l und Jndustri: und über die Deutschen in Belgien gesprochen habe. Er wußte nicht genug ihren Fleiß und ihre Tüchtigkeit zu rühmen, wie auf die Tausende von Deutschen hin. die In Brüs sel, Antwerpen, Lllttich wohnten, und fügte hinzu: Es sir d meine besten Bür ger, die den Wohlstand Belgien mit ha ben begründen helfen." Der König sprach auch von den regen kommerziellen und in dustricllen Beziehungen zwischen Deutsch land und Belgien, die er weiter zu fördern hoffte und von denen er sich eine glück, liche wirtschaftliche Entwicklung für Heide Länder versprach. . . . Sieg! Tie! Wie dröhnt die Donnerwort! Mit Sturmeöbrausen schallt e fort Bon Land zu Land, von Meer zu Meer -Sieg! Sieg! Es staut der Völker Heer, Der Erdball steht und lauschet. Millionen haben gekämpft mit Macht; Vernimm es. Welt: Es ward vollbracht Ein Sieg von deutschen Waffen! Sieg! iieg! Es sprach 'oaS Weltgericht: Dem Guten Sieg! In Trümmer bricht, Wa morsch und faul, wci falsch und schlecht! Der FeiMit List, sie ward gerächt, Versinke Reich des Bösen! Die Glocken schallen durch da Land: Gelobt der Herr, der zugewandt , Den Sieg den deutschen Waffens " " ' Tat Arlkgswkttkk. ' In Vetter aus den HtUnim schreibt der 58. L. A..' Ende August ist zurzeit wechselnd. Im Lsten herrscht tiberwiegend heitere und ange, nehme, nicht ,u warme Wetter. Aus dem serbischen riegkschauplatz dürfte da schlechtere Wetter bereit eingetreten sein, während die Oesterreicher in Polen und in der Ukraine ungefähr dasselbe Wetter ha ben werden, wie unsere deutschen Truppen an der Ostgrenze. Im Westen gab ei am Montag den 24. August entschieden ungünstige, zu Siegenfällen neigende und ziemlich kühleZ Wetter, da aber kaum längeren Bestand haben dürfte. ES der dient betont zu werden, daß auf dem französischen Kriegtschauplatz gerade die beiden Hauptkampstage de 10. August (Mülhausen) und 11. August (Lagurde) durch ziemlich bedeutende Hitze ausgezeich net waren, während sonst die Temperatur sich in angenehmen lHrenzen gehalten hat. Eine Wiederkehr größerer Hitze scheint sür die nächste Zeit ausgeschlossen. Unsere Marine sindet zur Zeit sowokil in der Ost wie in der Nordsee ziemlich ruhige Wetter und schwach bewegte See vor. Im allgemeinen ist also die Witterung us den verschiedenen Krikgssckauplähen, zumal da auch die westlichen Regensälle sich in engen Grenzen halten, nach wie vor al günstig zu bezeichnen. Geraldine Farrar als Teutschen, freundin. Geraldine Farrar. die berühmte ameri konische Primadonna, weilt gegenwärtig in München, im Sanatorium de Hos, rath Dr. Decker, zur Kur. Sie hat ih ren abreisenden amerikanischen Lands leuten eine große Anzahl von Briefen zur Weiterbeförderung an Bekannte in Pari und Amerika übergeben, worin sie ihrer Empörung über die falschen Berichte der ausländischen Presse Ausdruck verleiht. Au Begeisterung für Deutschlands Sache, au Begeisterung für die ihr stet in Deutschland bezeigte Gastfreundschaft hat die Sängerin ihren Mercedek-Personen kraftwagen der bayerischen Heeresverwal tung zur kriegerischen Verwendung zum Geschcnl gemacht. . T-V.... Unentwegt vorwärts. Al Landstürmler von Hohenkammer läßt sich ein tapferer Oberbayer in einer Karte, deren Inhalt die Münchener N. N." ob der UrwüchZigkeit hierher senden, vernehmen: Unser Korn, Weizen und Hafer haben wir mit Gotte Hilfe in unseren Scheuern hereingebracht. Jetzt wird schnell 'troschen und die Wintersaat anbaut dann lieb' Herr Söttle von Biberach und lieber König von Wncha, laß un Landstürmler an den Feind heran, wir wollen dann zeigen, daß in unseren alten Knochen noch ein Mark steckt, da net von schlechten Eltern her stammt. Herrgott freuen wir uns de Geraufert! Tschiu, tschitsu, auch noch mit den Herren Japanern! Da wird eine feine Vorstellung!" ... An den Reichskanzler. In de .Jugend" huldigt der .olde Frankforder" dem Reichskanzler in sol genden Werfen: Ich habb dich oft mit Spott begosse (Des Uhze leiht merr halt im Blut). Heut' awwer lass' ich solche Posse, Heut' zieh' ich mein Zylinderhut! Al Philosoph", .Kantianer". .Weiser' Habb ich verulkt dich oft im Scherz Heut' sag' ich frei nach unserm Kaiser: Gebb merr bei Hand! Komm an mei Herz!" Denn Worte hast de jetzt gefunne, Wie mersch net besser sinne kann! Ganz Deutschland fiehlt's in dene Stunne: De. Theo ist der rechte Mann!" Du dhrrst in ganzer Greeß dich recke Unn frehlich klingt drum mei Gesang: E wächst mit seine heech're Zwecke Der Mensch, unn wann er noch so lang! Ich mecht derr jetzt mei Schnut'che resche, Dich kisse for dei letzte Redd'. (Doch mißt' ich uff e Stiehlche sieige, Sonst lang' ich an dein Schnawwel n't,) Schdatt daß ich uhz unn dich vcrzmiwmel, Ruf ich jetzt au! in stolzem Ton: Wääß Gott, der säne Bismarck-Stiwwel. ' Mei liewer Theo, baßt derr schon!" . . . Bus der großen Schlacht bei Metz. ! i dem großen Hauptquartier wird der Vossischen Zeitung" von ihrem Be, richterstatter über die große Schlacht zn! ' schen Metz und den Vogesen von einem Augenzeugen, der den ersten Schlachttag (20. August) mit angesehen hat, mitge, theilt, dah die französischen Soldaten im .. Gegensatz zu denen bei Mlllhausen und im Oberelsaß gut ausgerüstet und gekleidet waren und soldatischen Ehrgeiz besaßen. So bedeckten Soldaten aus Avignon ali Gefangene mit dem Taschentuch 'das Äe ficht, au Scham vor den an ihnen vorbei stürmenden deutschen Regimentern. Aber obgleich hier bei Metz mit die besten französischen Armeekorps standen, konnte dennoch kein Hemmnis und kein Wider, stand dem deutschen Angriff standhalten, Selbst Ladwehr-Regimenter, die einen 40 Kilometer langen Marsch hinter sich hatten, gingen blitzenden Auges an den Feind, als ob sie eben aus den Quartieren Ismen. Auch im Feuer be, wahrten die deutschen Truppen eine in beschreibliche Disziplin und herzerqui, ckende Begeisterung. Da große Haupt, quartier ist in einem Gymnasium unier gebracht, von dem au der Telegraph und da Telephon ununterbrochen thätig sind.. Alle. wI die absolut Ruhe stören oder von der Arbeit ablenken könnte, wird fern, gehalten. Der Kaiser selbst arbeitet' den ganze Tag nd och inen grcchk?; Thül der Nacht. i j Ji a-.Iiirrf!tt.njiw".' -, ! ,ir--JA4.ä v