I V ; Die ewige Jagd. U u 'Jijtxiin-tuw t'.'üinan von Adolph Cchoffmeyer. ,.J. Fortftfeung). i-c lM:-üni war in da ungeheu tt Spiti orfenlt Worden und im nict llewallwer wurde der Gegen druck. üiiie die rauschenden Fluten, die Xüuuiit schlagen, bollt er die sen Moloch alles, alle opfern die aar.Atn Fruchie (einer Lebenöar fctti, seine Vergangenheit, alle seine bisherigen Erfolge, lerne Mühselig leiten lai ülui von zwanzig Jahren? Und war daS ÄerhangniZ selbst dann noch auszuhalten? schrie nicht jede Stunde lauter, gellender, tan alleS vergeblich war. .lkleden Sie doch, Mensch, reden Sie!" schrie Dodbl ihn mit heiserer Stimme an. Sie und doch sonst ein Mensch rascher Entschlüsse, man macht doch keine Million durch lln entschlossenhcit und Zaudern. Unser Schicksal hängt an Ihrem Wort." .Nein.' sagte Hubdard steinern. Wie von einer Tarantel gestochen, . fuhr DobbS in die Hohe. .Ich akzeptiere die Antwort nicht das ist Selbstmord.' :' HubbardS Faust schlug ein paar mal wie in einer konvulsivischen Be wmung auf den Tisch. .Dodbs, ich bin zu Ende, ich kann nicht weiter kam es tonlos. Gegen rottn; innerste Ueberzeugung bin ich in diese ganze unselige Sache hineiw gegangen, die ich nicht verstehe und nicht beherrsche. Aber das eine der stehe ich: wir sind geschlagen.' .Nein und dreimal nein,' stieß Dobbs hervor. .Wir sind nur ver loren, wenn wir uns selbst verloren geben' . , Aber Hubbard schüttelte den Kopf. Er war plötzlich ganz ruhig gewor den die Ruhe des Besiegten, der feine Niederlage anerkennt. , .Wir sind geschlagen, DobbS.' fuhr er fort. .Das ganze Land, die öffentliche Meinung ist gegen unS. Man hat daS Gefühl, ein Verfemter, ein vom Gesed Geachteter zu fern.' Ein scharfer, verächtlicher AuSruf unterbrach ihn, doch Hubbard ließ sich nicht stören. .Hundert Fabriken ha den xhit Tore geschlossen, und Hun derttausende sind durch uns brotloi geworden. Glauben Sie, daß daS Bolk dies noch lange ertragen wird? Mit Gewalt werden sie sich gegen uns erheben und sie haben recht. Wir sind nichts als Spieler, verruch te. verdammte Spieler. Ich habe ge ug davon, und ich sage Ihnen, Dobbs, eä ist. nur eine Gerechtigkeit des Himmels, daß wir unterliegen. Eine höhere Macht schlägt unö zu Boden - unser Kampf ist vr geblich.' Dobbs' Augen schössen Blitze der Wut. : .Ihren Beistand habe ich verlangt, Ihr Geld, aber keine Sonntagsschul predigt.' Hubbard erhob sich und packte den weichen grauen Filzhut, der auf Dobbs Pult lag. .Es mag Ihnen als Sonntags schulpredigl erscheinen aber, bei Gott, es ist mein letztes Wort.' Langsamen, schweren Schrittes ging er zu: Tür hinaus DobbS, in sich zusamengesunken, starrte ihm nach; er hatte keine Erwiderung ge habt. Fünfzehntes Kapitel. ES war kurz nach fünf Uhr, als Shirley die kleine Station am Sund erreichte. Er hatte darauf gerechnet, irgend einen Wagen zu finden, mit dem er nach dem etwa zwei Meilen entfernten Landsitz der Jamesons fah ren konnte, jedoch nureine Privat equipage wartete, die von zwei ele ganten Damen bestiegen wurde. So hieß ts also den staubigen Weg zu Fuß zurücklegen, waS we nigstens den Vorzug hatte, daß er noch einmal in aller Ruhe sich auf feine Mission vorbereiten, die Worte überlegen konnte, die er dem Coloncl sagen wollte. Schon während der Fahrt war es ihm schwer auf die Seel: gesutten, wie er seinem Chef, diesem herrischen Menschen mit dem unberechenbaren Temperament, Mit teilung von dem Fehlen der Wertpa piere machen sollte. Die dissizilste Stunde feines Lebens, dem Herrn und Gebieter zu sagen, daß er sich an den Beständen der Bank vergrif fen hatte. Wie, wenn er leugnete, wenn er Shirley verantwortlich mach te? Bah. fo etwas war undenkbar Shirley fühlte selbst, daß er sich verrannte, doch Beschuldigungen dürfte er unter keinen Umständen er heben, nur einfach die. Tatfache deS Tjtlßzi de? Bonds konstatiere Mitten auf .Her Straße war Shir, ley stehen gevNeben, als er sich in lebhaften Farben die Begegnung mit Jameson vorstellte. Dabei hatte er die Huppe eines sich in raschem Fluge nähernden Automobils überhört bis er zur Seite trat und flüchtig nach dem Gefährt hinüberblickte. Im ftlben Moment ' aber ertönte fluch schon ein. lautet Halloh, lebhafte Rufe dtt'Lezrüßung, und zu setner maß lasen Ueberraschung erkannte der ein samt Wanderer seinen alten Freund T j c v ' (IC !! I u 1 U L J . j.j .Slayton und dessen hübsche und so .ur. su-.it;-. tue.-:, v:. u c.'v. viuic vuiuii .uuiiiwc. uit ijm vrior herzha t zuwinkten und den aroken Tourenmagen zum Halten brachten. ,iueu von anen Menschen auf der Welt, denen man hier begeqnen könnte, hätte Ich auf George Shirley am letzten geraten!' rief Minnie hin ter ihrem grünen Schleier, ihm beide Hände entgegenstreckend. .Sie haben recht, die Welt wird immer kleiner,' erwiderte Shirley. .und schöner,' vervollständigte u,iay:on. .UebrtgenS wohin. George?' .Ich bin auf dem Wege ,u Colo nel Jamelon, der hier auf seinem Landsitz schwer erkrankt darnieder liegt. .Ick, habe davon gehört k ist also eine seriöse Sache?' .Wissen Sie, George, wir fahren oi? hin, fcie tonnen dann gleich UN sere neue Maschine bewundern rie Minnie voll Eifer, und nur zu gern akzeptierte Shirley, der ohne weite reS neben dem Chauffeur Platz nahm Eine lebhafte Unterhaltung ent spann sich, die darin gipselte. daß man die Verabredung traf, sich gegen sieben Uhr in dem kleinen Hotel deS urtes, nahe der Bahnstation, zu tres fen und dann gemeinsam bei Mond schein die Fahrt nach New Aork zu rückzulegen. .Eine sehr genußreiche Tour wird daS werden,' rief Minnie. so durch die Frühlingsnacht zu sausen. Ueber Haupt so ein Automobil ist etwas ganz Köstliches, ich sage Ihnen, di: lUJelt wird es erobern. Alles war still, wie auögestorben. als daS Automobil nach kurzer Zeit am Eingang zum geräumigen Park von JamesonS Landsitz hielt. Man hatte sich rasch verabschiedet, jetzt stand shirley ein paar Augenblicke. gedankenvoll das Bild vor sich mit den Augen trinkend. Wie anders, als er im verflossenen Sommer diesen prachtigen Landsitz uerst betreten hatte .Wavecrest '. Zm alten Kolonialstil gehalten, mit dem säulengetragenen Borbau, den breiten, schattigen Bcranden. Ele ganteS Volk damals, in duftigen heb len Sommerkleidern, frohes Leben auf dem Tennisplatz zur Linken ein Quartett lärmender Jugend. Der Colonel selbst in weißem Flanell und letzt Totenstille, keine Seele, Doch ganz zur Rechten am äu ßersten Ende der Beranda eine Man nergestalt. Nicht ohne Staunen tr kannte Shirley seinen ölten Geaner CarrutherS, den er auch auf der Börse neuerdings mehrfach beobachtet. Er schien damit beschäftigt, Waffen zu prüfen Ohne ein Zeichen deS ErkennenS trat Shirley an die offene Tür, mit halbem Auge sah, er noch, wie Car rutherS auffuhr, als ob er sich ihm nähern wollte. Allein er wartete nicht. Er hatte auf den elektrischen Knopf gedrückt und war in die luf lge. kühle Vorhalle getreten. Ein prächtiger Bernhardiner, der hier auf dem Teppich lag, erhob den Kopf, richtete sich auf und kam lang am naher. .Halloh. ingl Der Hund, der den neuen Gast zu, erken nen schien, ließ sich von ihm strei cheln. Gleich daraus tauchte auch Pe er aus, oiennoesiiiien wie immer. .Nun. Peter, wie geht'S dem Co anel?' Peter schickte einen raschen Blick umher und kam dann einen Schritt näher. Well, Sir, ich glaube nicht gut, Sir, im Vertrauen gesagt.' Shirley nickte schweigend, und Peter fuhr ort: .Er ist der Herr und Meister und glaubt, daß er seiner Krankheit befehlen kann, wie den Menschen Er sagt, daß er morgen in die Stadt geht, und wenn sie ihn auf einer Bahre hinschleppen müssen Er rst nur noch ein Schatten sei neS früheren Selbst.' Wollen Sie sich erkundigen. Pe er, ob es möglich ist. ihn zu fpre chen?' Ich werde Miß Jameson venach richtigen.' Shirley stand wieder allein lese Stille umgab ihn. In der luf igen Halle, in die jetzt die letzten Strahlen der fcheidendcn Sonne mit rosigem Glanz schienen, standen helle Korbmöbel umher, aus einer Chaise ongue lagen weiche, seidene Ktssm. An der Wand über der Eingangstür eine mächtige Jagdtrophäe: ein wun dervoller Buffelkopf. den der Colonel elbst vor vielen Jahren auf der Prai rie erbeutet hatte. Gegenüber ein Elchkopf auö den tiefen Wäldern von Maine. - Eine unheimliche Stille wie in einem Totenhause kalt lief ej über Shirley hin. Wie vergänglich aller Erdenglanz war. Dann schlug daS leise Rascheln eines Frauengewandes an sein Ohr als er sich wandte, stand Cynthia vor ihm; das Antlitz von geisterhaf ter Bläss schien schmaler geworden, die Haut wie durchsichtig, , und im dunkeln Auge wie hinter einem Schleier ein Ausdruck unendlichen Schmerzes. Nur die Haltung blieb ungebeugt. tiiflfiis; Cwafia öS tut mir unaussprechlich leid, 3hr Helm unter so iktrubknden Ber halinissen betreten zu müssen,' sagte 2hic!ey mit warmem Ton nach der ersten Bezrükung. .Jl. e ist unsagbar vichtt scheint unl erspart zu bleiben. Ihre Lippen zuckten sie preßte die Hände gegeneinander und senkte den Blick. Ich kann mir denken, daß diese Krankheit Ihrem Bater du intensiv sten Seelenschmerzen bereitet, über alle ltipnvütn hiuzul.' Ein rascher Älick traf. ihn. .Ja', entgegnen sie, .gerade die geistigen Schmerzen daS ungeheuerliche schick al Sie weiß alle, fuhr ei Shirley durch den Sinn. .Glauben Sie, daß es möglich Ware. ,hn zu sehen? Cynthia zauderte. .Ich weiß nicht, der Arzt verbietet jede neue Erregung. Bater soll nicht von Ge schästen 'sprechen, sein Geist soll ganz frei davon sein, von allen geschält lichen Sorgen und Gedanken Ich nehme an. daß Sie in Geschäften kommen.' Ihr Blick schien erkaltet, ei war Shirley, als ob er plötzlich eme selndselige Strömung verspure, Er bejahte zögernd. .Ich möchte Sie lieber nicht mel den eS sind immer nur Un annehmlichkelten. d,e sich an ihn dran gen.' Ihr Ton war heftiger gewor den, wie eine Gegnerin stand sie vor ihm er verspürte es jetzt Mit mar kanter Schärfe. ' Er verfärbte sich, und unwillkür lich richtete seine Gestalt sich auf. .Glauben Sie mir, nur der äu ßerfte Zwang konnte mich bestimmen es schwebte auf seinen Lippen: die .bitterste Notwendigkeit' al lein er sprach daS Wort nicht auö. Cynthia machte eine Bewegung, als ob sie sich entfernen wollte. Gut, ich werde Sie melden.' Bitte, nicht so ' Shirley machte einen Schritt auf sie zu. Wenn Sie ihm sagen wollen, daß ich hier bin und daß morgen die Generalversammlung der Bank statt findet nur das. Er wird mich verstehen.' Gemessenen Schrittes stieg sie die Treppe hinauf. Shirley aber stieg eS m die Kehle: welche Härte, welche Kalte und Bit terkeit ihm gegenüber, als ob er ein Feind wäre Er begriff sie nicht. Immer lag in ihrem Benehmen ein unausgesprochenes Etwas von Hoch mut, als ob ein Untergebener vor ihr stände, an dem sie ihre Laune aus üben konnte. Daß er jemals glaubt, ihre Liebe gewinnen zu kö nen ES war, alS ob sie Haß gegen ihn hege Oder oder sah sie den Untergang ihreS Hauses voraus und hatte all ihr Empfinden aus dem Grunde sich voll Bitterkeit gesogen ? Jetzt sah er sie wieder lautlos die Treppe herabkommen, in ihrem grauen schlichten Gewände wie eine Gestalt auS Stein. Und über alles hinaus packte eS Shirley doch wieder was sie litt und all diese Tage gelitten hatte. Wollen Sie mir folgen: Bater wünscht, Sie zu sehen, und scho nen Sie ihn.' Es war eine leise Bitte in ihrem Ton. .Ich wünschte, daß Sie mir Elau ben schenken möchten, daß nur die besten Absichten mich hergeführt d ben. Sie wissen nicht, wie betrübt ich bin. Voll herzlicher Warme. , (Fortsetzung folgt.) mm - .i - Auf Anregung der Her zogin von Braunfchweig ist im her zoglichen Residenzschloß ein Lazarett eingerichtet worden, in dem bis an im Betten Aufstellung fandet Im Anschluß an die Lazarettraume sind Untersuchungszimmer, Berbandzim mer usw. eingerichtet. Die Emrich hingen sind in derartig großem Um ang vorgesehen, daß fast der ganze Südflügel des ResidenzschlosseS in Anspruch genommen wird. - Ferner wird auf Äefchl der Herzogin war mes Mittagsessen an alle bedürftigen Frauen und Kinder von zum Hee reSdienst einberufenen Wehrpflichtigen ausgegeben. Bei der Bevölkerung der Nordküste Sibiriens bildet' das Holz einen Teil ihrer Abendmahlzeit. Zur Herstellung dieser Speise wird , un mittelbar unter der Baumrinde eine dicke Holzschicht abgeschabt. , fein ge mahlen, mit Schnee vermischt und dann in einem Kessel gesotten. Der Sdortkm.nn. - Mein Fräulein, ich biete Jbnen Herz, Hand und Autel an. . .' Härt. Sie: Heute ist der zweite Jahrestag, wo ' ich ' dir mein Jawort schenkte. Hast du'S, vergessen, Artur? ' ,. Er: Nein aber vergeben. Widerspruch. Auch nach Einschreiten der Polizei l a k m t e die Menge noch ruhig weiter. ' Ein doppelter Ktno es mord beschäftigt die sächsischen Poli eibehorden. Man fand aus dein ihl ergnt Kleinopik die Leichen , zweier Kinder, die auf dem Felde verscharrt waren. Man nimmt an, daß die Mörder die eigenen Eltern der K in- der, sogenannte ' Gachsengänger. ge wesen sind. Ihr Aufenthalt t unbt konnt. ' ' - Jrlü! TttnnrrlMft, 17. Sepfemßer l'Jll. von Z'.lozari lizum Stabs tromqcter. Hlimvrel! von LL. Wofftijd. Ich liebe die Kunst. Gznz kson der hat kl mir die Musik angetan und ich danke meinem Schöpser, daß er mich unwürdige Menschenkind mit der Gnade ausstattete, musikalisch so zu empfinden, wie es on t nur Aus erwählten zuteil wird. Daß die', Eigenschaft sich dereinst uf me?,,en Sohn vererben möchte, war natürlich mein sehnlichster Wunsch. Welcher Aater wünschte nicht, daß seine et stiaen Vorzüge sich auf seine Kinder übertragen möchten. Zunächst besaß ich aber noch gar keinen Sohn. Also abwarten! Doch wai er recht heiß erfeynt, gewahrt dem raven der Himmel! Eines cyonen ,agei man pflegt auch so zu sagen, wenn eS Mitternacht ist , um mitternächtige Stunde, legte mir die .weise' Frau meinen Erstgeborenen aus die Arme. Herrgott, schrie der kleine Kerl! Und wie schön und klar war seine Stim me! ES lag ordentljch Musik darin. Sollte daS nicht eine gute Borbedeu, tung sein? Frohe Ahnungen erfüll, ten meine Seele. Nun hieß eS Ge duld üben. Zunächst schien sein Sinn auf etwas anderes gerichtet zu sein und er lieferte mir eine lebendige Illustration zu dem Trinklied Fal staffs auS den Lustigen Weibern': .Als Büblein an der Mutter Brust! Ter Junge gedieh vortresflich. Als er etwa zwei Jahre alt war. hörte ich, als ich mittags nach Hause kam, ihn laut jauchzen. Er lag in der Wiege, spielte mit seinen roigeu Ze hen und sprudelte dabei allerlei un artikulierte Laute hervor, wie: Brr. hmm, chch, pa, ma usw. Laute, aus denen die Eltern alles mögliche zu vernehmen glauben und die ihnen wie Sphärenmusik in die Ohre klin gen. Doch was war das? Klang das nicht wie Gesang? B A C H! Sollte es möglich sein? Da, noch einmal: B A C-H! Ich höre es deutlich aus dem Kindermunde schal len. dieses Motiv, wie es nur dem Genie eingegeben wird. Ich war starr, dann erfüllte mich schauerndes Entzücken. Es konnte kein Zweifel sein, ich war der Vater eines musika lischen Wunderkindes. Schnell ries ich dessen Mutter herbei, schloß sie ge rührt in meine Arme, erzählte ihr ha stig das eben Erlebte. Sie aber stand meiner Eröffnung über die phanome nale Leistung ihres Erstgeborenen et. was skeptisch gegenüber, sie meinte: .Ach, wer weiß, waS du geHort hast!' Ich blieb dabei, denn noch klang mir das B A C H in den Ohren. Unser Liebling war inzwischen ein geschlafen und ich setzte mich an seine Wiege, um mich seines Anblicks zu erfreuen. Als ich ihn mit roten Pausbacken vor mir liegen sah, da entdeckte ich etwas, was mein Glucks, empfinden über den Besitz des Wun derlindes noch steigerte. Ich bemerkte eine Aehnlichkeit mit ! Doch fchnell das Bild herbei: Mozart als Kind! Ja. es ist so. die Aehnlichleit ist auffallend: Rote volle Backen, kleiner Mund, feines Näschen usw Es kann keinem Zweifel unterliegen: .Er ähnelt Mozart!' Und ich hatte ihn schon ahnungsvoll aus den Na men .Wolfgang" taufen lassen. Mei, ne Frau lächelte zwar wieder über meine .närrischen Einfälle', aber was weiß eine Frau. Sie hat ja keine Ahnung. Ich nahm Hut und Stock, um beim Frühschoppen den uberquel lenden Empfindungen Luft zu ma. chen. Daß meine Stammtischfreunde meine Ergüsse mit mildem Lächeln oder spöttischen Zweifeln entgegen nahmen, störte mich wenig. Die Zeit wurde sie schon noch belehren. In ei ner durch den Frühschoppen noch ge hobeneren Stimmung strebte ich den heimischen Penaten zu. Das Wunderkind wuchs heran und wurde für ditz Schule reif. Außer fei mr Aehnlichkeit mit Mozart, die für mich immer noch bestand, waren her vorragende Eigenschaften noch nicht wahrnehmbar geworden. Weitere An zeichen für eine abnorme musikalische Begabung, als die in der Wiege ent deckten, hatten sich auch nicht bemerk bar gemacht. Doch waS wollte daS bedeuten. Nichts, rein gar nichts! Jedes Genie hat seinen eigenen Ent wicklungsgang. Richard Wagner und Brahms haben im Alter von sechs Jahren auch noch nicht ahnen lassen, welche Meister im Reiche der Töne sich einst aus ihnen entwickeln wür den. Jedenfalls ließ ich es mir ange legen fein, den Gesang und Musik lehrer der Schule, deren Pforten sich meinem Wolfgang erschlossen, auf die phänomenale musikalische Begabung des Knaben aufmerksam zu machen. Das hatte zur Folge, daß dieser Künstler nach kurzer Zeit die Not wendigkeit feststellte, Wolfgang Kla vierunterricht zu erteilen, pro Stunde drei Mark. Er nahm zwar von an deren Schülern nur die Hälfte, doch meinte er, der Unterricht bei meinem hoffnungsvollem Knaben stelle ganz andere Anforderungen an ihn, als bei den übrigen. Mir schien dieser Rede Sinn etwas, dunkel, doch wer vermag dem tiefgründigen Gedankengang ei neS Pädagogen so leicht zu folgen. Wir, meine Frau und ich. erlebten nun alle Freuden und Leiden welche der Schulbesuch der Kinder den El lern im allgemeinen und der Klavier unterricht im besonderen zuteil wer dn ladt. Em Teil der Hossnungen, die n.ir ouS der Wiese entgegen oe klungen waren, erfüllte sich nicht, die Stimme unseres Liebling erwie sich zwar ol Zehr kräftig, ober nicht wohlklingend. Der Lehrer drückte sich darüber sehr unzart auk: .Er kann gröhlen, aber nicht singen!' Doch da war ja auch nicht die Hauptsache. Er sollte doch nicht Wachtelö Nachfolger werden. Mozart! Mozart war sein Äorono! Der Gegenstand meiner Hoffnung üble nun -fleißig am Klavier und konnte un zu Weihnachten schon ,0 Kindlein, o kommet!' und im Frühling darauf: .Komm lieber Mai und mache!' vorspielen, worüber die anspruchslose Mutter zu Tränen ae rührt war. ES ging langsam aber sicher vorwärts, er war doch auch erst acht Jahre alt. Wolfgana übte slei ßig weiter: Tonleitern. Triller, Ok lavcn. Terzen, er war vom Klavier kaum wegzubringen, und seine Mut ter. die inzwischen noch drei Kinder und auch Nerven bekommen hatte, klagte manchmal über zuviel Musik. Auch die Hausgenossen hatten etwaS ähnliches verlauten lassen. Unser -.pitz ich hatte mir, um unseren Kindern eine Freude zu machen, das liebe !ü,eh zugelegt schien auch kei nen Gefallen on dem Klavierspiel zu haben, denn mit dem diesen Tieren eigenen Klagegeheul protestierte er öfters gegen diese Attentate auf sein Trommelfell. Ich vernahm von al ledem wenig, da ich selten zu Hause anwesend sein konnte. Nur eines merkte ich: In den Wissenschaften kam Wolfgang nicht vorwärts. Doch, so argumentierte ich. ist das ja meist bei den einseitig veranlagten Kindern der Fall, kann also nicht weiter auf fallen. Sein Hauptfach würde ja doch die Musik sein und bleiben. Er machte nun recht merkbare Fortschrit te, spielte mit zwölf Jahren fchon .Das Gebet einer Jungfrau' und liceveil du llon . zwei so .schw.re' Stücke. Seine Mutter äußerte dazu ,euszeno. er yave auch koloal daran geübt und rhre Nerven waren ganz hin. Auch die unduldsamen Haus genossen über, unter und neben uns klagten dem Hauswirt die Ohren voll über daS Dreschen auf der Draht kommode , wie sie Wolfqanas Kla vierspiel in unverständiger, unzarter Weise nannten, sie klagten über Hun degeheul und Kindergeschrei und drohten mit Ausziehen, so daß der Hauswirt mir die Wohnung kündig te. Das alles mußte wohl in der tadt ruchbar geworden sein, denn aus der Wohnungssuche fand ich über all verschlossene Türen, und es hätte wenig ge eylt, o wäre ich obdachlos geworden mit Kind und Kegel. Da erbarmte sich meiner ein Freund und vermietete mir in seinem isoliert ge tegenen Haufe eine Wohnung. Da er fast taub war. hatte er nichts zu fürchten. Der Umzug verursachte den Eltern wenig, den Kindern unbändig viel Freude. Sie durchstöberten Kisten und Kasten und johlten und quiekten vor Freude und Lust, wenn ihnen ein Stück altes Spielzeug, eine kopflose Puppe oder ein Hanswurst mit abge brochener Nase in die Hände fiel. Als Trümmer blieben auf dem Schlacht felde: Ein zerbrochener Spiegel, eine geköpfte Beelhovenbüste, zertrümmer tes Porzellan, Glas usw. Bald fühl ten wir uns wieder heimisch und Wolfgang drasch' weiter. Er spielte Etüden, Sonaten und ähnliche, wie er selbst meinte, zur Bollendung der Technik des Klavlerfpieis notwendige Uebungsstücke. Es dauerte doch län ger bei ihm, als ich gehofft hatte, ehe er den Parnaß erreichte. Mir kamen leise Zweifel und ich fing an, nach denklich zu werden. Wie schwer ist doch d Kunst! Ja, sie ist eine spro de Göttin. Bei wenigen sieht sie an der Wiege und von diesen sind es nur einige Auserwählte, denen sie wirtlich etwas in die Wiege legt. Sollte sie meinem Jungen nichts m die Wiege gelegt haben, sollte die Aehnlichkeit mit Mozart ? Doch die bestand ja gar nicht mehr! Der langaufgeschos ene Junge sah mehr Moltke als Mo zart ähnlich. Aber daS B A C H! Das war mir doch so deutlich in dic Ohren geklungen! Und mein musika lisches Gehör war doch über allen Zweifel erhaben. Ich beschloß, Ge duld zu üben unö meinem lieben Jungen noch einige Zeit zur weiteren Entwicklung zu gönnen. EL müßte ich doch bald ausweisen, daß solche Zeichen nicht trugen tonnen. lind wieder nahte Weihnachten mit einem Bcglllckungs und Ueber raschungszauber.. Wolfgang sollte mich, wie alljährlich, mit dem Vor rage eines neuen bedeutenden Opus am Klavier erfreuen, auf daS er sich im geheimen vorbereitete. Wie er übte", daS merkte ich an meiner Frau, deren Augen immer matter wurden und deren Gesicht einen Zug bekommen hatte, der lebhaft an den der mater dolorosa' auf dem be .innten. Ggmalde erinnert. ' Der mit Ungeduld ersehnte Weih nachtscibend brach endlich an. Im Lichtnglanz freuten sich Mutter und Kinder der Geschenke, die daS Christ kind reichlich gespendet hatte und eS natc der fvonnevolle Augenblicks jhg Wvlfganz mit feinem Bortrsz am Klavier dem Ganzen die Weihe fiele sollte. Siegetbtwußt breitete er ein Nctenhest aus. Meine Spannung er reichte den Gipfel. Da Spiel be cnnn. Doch wak war dS? Welche Töne dringen on mein Ohr: Bimm bilimm, billmml Um Himmelöwil len, der Junge spielt doch nicht die Klosterglocken! Wahrhaftig, sie sind'. sie, die mich in meine? Jugend schon gequält und verfolgt haben. Die Klo sterglocken! Horch, wie sie lau ten! Nein, e war zu viel! Au eine Rhapsodie von Liszt oder eine Konzertpolonaise von Chopin hatte ich mich gefaßt gemacht, und nun: Die Klosterglocken, ausgerechnet die Klosterglocken! Ich mochte mit Mig non ausrufen: .Nur wer die .Klo sterglocken' kennt, weiß waS ich lei de!' Nun war alle Hoffnung dahin, ich war geknickt. Mein Wolfgang, dem ich natürlich von meinem Seelenzu stand nichts merken ließ, war alfo doch kein .Wolfganz und mit dem B A C H mußte ich mich doch wohl verhört haben. ES dauerte lange, ehe ich mich von meiner Ent taufchuna erholte. Der Junge hat eS ober doch noch bit zum StabZtrompeter gebracht. Kalis El.Dad. Won HanZ Ludwig Roscgger. Kalif El-Baba in Bagdad war ein fröhlicher Mann, liebte Saitenspiel und Tanz, liebte alle schonen Zuletkaö und gibt man der Wahrheit die Ehre liebte den Wein: von allen Weinen trank er freilich nur den Sekt, weil, erklärte der glaubige Ka lif schmunzelnd, der Prophet den Champagner sicher nicht verbot denn er kannte ihn gar nicht. Und was man nicht kennt . . . Und dieser fröhliche Kalif, den fei ne Untertanen verehrten, begann plötzlich still und ernst, ja trübsinnig zu werden. Kein Spiel der größten Künstler, kein schmeichelnder Tanz der verführerischsten Sklavinnen, kein verheißender Augenauffchlag der wunderbaren Favoritin und keine Becher übersprudelnden Nasses ver mochte ihn zu erheitern; stumm und in sich gekehrt saß der Beherrscher der Rechtgläubigen auf seinem Thron und legte das Gesicht in kummervolle Falten. Die Hofleute steckten die Kopfe zu sammen, vermuteten, rieten hin und her, doch niemand wußte den Stim. mungswechsel des Gewaltigen zu deu ten. Die Minister gaben sich redliche Muhe und machten die besten Witze die Diplomaten erzählten die neuesten Anekdoten, und die Derwische ersan nen die geistreichsten Rätsel ver gebens, der Kalif wurde nicht hei terer. Eines Tages sagte nun El-Baba: Ruft mir den elenden AbdulMa, der in seiner Zeitung meine Regierung seit Jahr und Tag angreift, er soll kommen. Beim Barte des Propheten, ihm soll kein Leid widerfahren.' Die Hofchargen krauten sich hinter dem Ohr und holten Abdul-Ma, der auf allen Vieren herbeigekrochen kam . . . und mrt einem Orden behaftet heim kehren durfte. Da nickten die Minister und mur. melten halblaut, gerade noch fo laut, daß der Kalif es hören konnte: Weise, siebenmal weise ist der Nach folger Mohammeds . . .' El-Baba schwieg m sich gekehrt. Am nächsten Tage ließ er einen vor seinem Angesicht verbannten Staatsmann yolen, der ihn seit dem Augenblick feiner Entlassung heftig bekämpfte. De, Staatsmann nahte sich demütig aus allen Vieren schl, chend . . . und mit einem Orden be haftet ritt er nach Hause. Und so ging es weiter: alle Feinde und Gegner des Kalifen wurden zu Hofe zitiert, krochen gehorsamst her bei und trotteten mit Orden behaf tet von bannen. Aber ElBabas Verdrossenheit nahm dabei nur zu. Endlich befahl er: .In Kantara wohnt ein Mann, ein frecher Dichter, der meine Schwächen verhöhnt und meine Weisheit bezweifelt. Holt ihn in einem goldenen Wagen mit vier edlen Schimmeln. Ich will ihn ehren und lieben, sagt ihm das!' Eine prachtige Gesandtschaft be gleitete den Schimmelzug, um den ockeren Poeten zu bringen . . . Un verrichteter Dinge kehrten die Leute heim und wollten nicht mit der Sprache heraus. Erst als der Kalif mit seinem Zorne drohte, stammelte zitternd der Großvezier: Herr! Herr, der Unselige läßt dir sagen, wenn du ihn rennen lernen willst . . . du hättest genau so weit zu ihm wie er zu dir . . .' Aufjauchzend sprang El-Baba vom Thron, und über das ganze Gesicht lachend, rief er: .Auf zum Poeten . . . den einzigen ehrlichen Mann in meinem Reiche muß ich an die Brust drücken . . .' Die Minister schüttelten die Köpfe und raunten, fo leise, daß der Kalif es nicht verstehen konnte, ihr Herr müsse verrückt geworden sein . . , , Einlenkun g. Nun, wie geht'S mit den Finanzen, lieber Let ter?'- . .Danke, ich habe, was ich brau che," - numum.mn in.; "J Unsere SchMinchr-Gjsttkc Iidei Nüster 10 Vkßt,tk NmnoAnzg. Ü. 9008. Der einfache Kimono, btt dort starken Einfluß euf tu ganze TlcSt mchnr Gatfonl hindurch war, ilt da idkilste Klcid f lc Morgen oder Ruhestunden. V! arbeitet di neuen lll!odlk noch txv Ut und b'qum'! mit friiV 3r Ob's tbtil nhSlt seidkngesut!eik JUfc'i, die in kleidsamer Form dn jfa! freigebe, und mit ihnen iibeikinstimmend ist der breite, aäifl'k Tetdengürtkl, Zur Slu5(ü'Inira ' i I M-V l hW i-,R HMM -ijpff ui. II i j j it'" Jt:j c n I II.. -vU IL 'r diese Kimono! diente rosa Crepe de Chine, dem silberfarbige Tupfen eingestickt waren mit schwarzem Gürtel au! Messa line. Vortrefflich geeignete, Stsffe zur Ausführung bei Schnittmuster, da in drei Größen, klein, Mittel und groß, vor räthig ist, und 4-li AardZ Material bei 44 Zoll Breite ersoidert. sind Crepe, die in allen modernen Farben erhältlich sind. Sodann di schmiegsamen VoilcS und leichte Baiiste und OrgandieS. LegeUimgS.Zlnweisnngenr . Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung deS Preise? geschickt. Man gebe Nummer und Grofze und die volle Adrei e deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 10 Cents für jedeZ bestellte Muster an das Pattern Dept.,0rnah aTribüne 1311 Howard St. in schlauer Kniff. In einer kleinen Stadt hielt sich ein Bauchredner einige Tage in einem Gasthof auf. Um sich in der Wirt chaft leichter Kredit zu erhalten, chrieb er sich im Fremdenbuch als, Rentier ein. Als der Artist endlich abreisen wollte, präsentierte der Wirt ihm auf seinem Zimmer die , Rech nung. Die Rechnung war aöer grö ßer, als der Geldbetrag, über den der Gast verfügte. . .Ich kann Sie mcht bezahlen, er klarte der Bauchredner dem Wirt, gedulden Sie sich etwas, nach Ver lauf von ein paar Wochen werde ich Ihnen das Geld schicken.' Der Wirt roch Zechprellerei und wurde arg wütend. Sie Gauner, Sie Lump elendi ger,' schrie er, .na, warten Sie, Jh nen werde ich den Standpunkt klar machen.' Darauf hatte der Bauchredner gr rade gewartet: nun war eS für ihn Zeit, von seiner Kunst Gebrauch zu machen. AuS dem anstoßenden Zimmer er choll plötzlich eine Stimme: Herr Nachbar, haben Sie mnk Bange, gehen Sie ruhig mit dem groben Wirt vor Gericht, ich hab' gehört, wie er Sie Gauner und Lump geschimpft hat und kann's bezeugen; .!c i: ' r . rr . i . 00. Miro lym jcocnrau3 icuut zu tehen kommen, als Ihnen seine Rechnung.' Der Wirt erschrak heftig. Er erließ seinem Gast die Rech nung, wünschte ihm gute Reise und reute sich ,m Stillen, noch sogumpf lich davongekommen zu sein. -Umschreibung. Lnr: Arbeit adelt!' Bettler: .Ja. sehng S' und i bin halt ein g'schwor'ner Feind alles Ad, - Ml : S C . : i 1 ! II 11 ; I ! u ; 54 5 s ' : : 2 s fS H : : v is SS " '& I , s s 5 ,' : . S j o C . tu. - hi 'S- S S3 , H e ? . ü 61 2 : : t a : . : öl:: : : ' i w : : u -. i f z S" e f ie I i l