Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 12, 1914, Image 6

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Die ewige Jagd.
Roman dog Adolph Schssmetzer.
.
, ,11 . jM jniUlMfJSftPtSSSij-ikJüiSffjSKUttßt 'H'
4
5Ä. Fortsetzung.
E.irri.'igton hatt ganz recht ge
fiu: oik Bewunderung war'S gerne
in, die ihr Herz erobert hatte. Hub
baid wr ja so ganz ander! aU all
die nn vten, Venen sie begegnet war,
olle die Männer mit dem eleganten
Auftreten der Grcfcfiadtkullur, den
Ie!chtenÄanieren der großen Welt. Er
tes,b dz alle nicht, er war ein
großer Junge, der noch nicht wußte,
daß man die Worte so oft hat, um
die Gedanken zu verbergen. Aber
bei ihm war man ganz sicher, daß
da! Wort immer der Ausdruck sei
r.t& Innern war. Wenn man tiefer
in sein Wesen eindrang, schien er zu
wachsen, denn alles bei ihn, lag in
der Tiefe; nich!S schien ihm kleiner
und verächtlicher als die Sucht zu
blenden.
Cynthia wußte, wieviel Mut und
Entschlossenheit er in entscheidenden
Stunden senes Lebens bewiesen hatte,
ein Führer der Menschen war er
da oben gewesen, wo Mann gegen
Mann stand, und wo all die Aeußer
lichkeiten. die sonst den Menschen be
herrschen, ihre Bedeutung verloren
batten.
Die Welt hatte er erobert und
euch sie unter seinen Bann gezwun
gen. Als Cynthia seinen rief ,v
der Hand hielt, die großen, eckigen
Buchstaben sah. und die einfachen,
schlichten, offenen und herzlichen
äöorte sah. fühlte sie. daß ihr Wider,
stand gebrochen war.
Vielleicht daß er nicht das Ideal
ihrer Mädchenträume war, nein.
das war er nicht. Als Hubbard
kam. um sich ihre Antwort zu holen,
wußte sie, daß er es nicht war, aber
mit ihren oreiunozwanzia Jahren
glaubte Cynthia sich über törichte
Mädckenträume länast hinaus. Seit
Jahren schon ivax sie gewohnt, selbst
ständig zu denken und zu handeln.
Auch jetzt war sie sich klar, daß das
Leben an Hubbnrds Seite kein müßt
ges Schwelgen sein würde; nein, aber
helfen wollte sie ihm, groß und mäch
tig in der Metropole zu werden, ihn
anspornen und seinen Aufstieg bei
lenden.
Hubbard war dafür gewesen, dem
Colonel sogleich sich anzuvertrauen,
ihn um seinen Segen zu bitten und
die Verlobung zu veröffentlichen, auf
Cynihias Bitte aber faßte er sich in
Geduld. Und dabei erfuhr er, daß
auch sie um das große Geheimnis d.er
Tc'rsenspekulation wußte und den
Vaier nicht in neue Aufregungen
verwickeln wollte.
Nein, jetzt war nicht die Zeit, Her
zensgcheimnisse auszukramen und in
ruhiger Ueberlegunz große Lebens
fragen zu erörtern.
.später, wenn alles glucriich vor
über ist", sagte sie.
Hubbard war's zufrieden in jener
Stunde wäre er nach dem Nordpol
aukaebrochen. wenn Cynthia es ge
wollt hätte. Ganz sicher war Cynthia
nicht, bei ihrem Bater rasches und
freudiqes Einverständnis zu finden
Denn war Jim Hubbard der Mann,
den er. der alte, hochmütige Aristo
krat, für seine Tochter erhofft hatte?
War der Emporkömmling des fernen
Westens. Cowboy, Goldsucher.
Minenspekulant und Promoter
das Ziel seines Ehrgeizes? Konnte
er begreifen, daß dieser Mann, in
einer kleinen, elenden Blockhütte gebo
ren, der Fremdling in ihrer Welt,
der ohne Bildung, immer Eindring'
ling und Parvenu bleiben würde, sie
gewonnen hatte? Dem der Ton ihrer
Kreise fremd war. Konnte
Hubbard sich je die, Politur der Ge
sellschaft aneignen? Ueberhaupt je
in der Geselli chaft heimisch werden.
In ihrem eigenen Herzen bejahte
Cynthia die Fragen sie wird ihn
lehren, ihn erziehen, wird ihn salon
fähig machen.
Nur nicht jetzt gleich mit der Tür
ins Haus fallen. Fein diplomatisch
sein den Brummbär von Bater
ganz leise vorbereiten.
Wenn die unselige aufreizende
Spekulation - erst glücklich vorüber
und die Ruhe in ihr Heim wieder
eingekehrt ist, die jetzt seit Wochen
vollständig daraus verschwunden ist.
Wenn der Later erst wieder die hei
tere Ruhe früherer Zeiten zurückge
Wonnen hat und nicht mehr unter
dein furchtbaren Druck leidet, der so
gar seine Gesundheit zu gefährden
scheint.
Es bot ja auch bei dem freien ge
sellschaftlichen Verkehr keine Schwie
rig leiten für Hubbard und Cynthia,
sich zu sehen. Er begleitete sie in die
Oper und lud sie ins Theater ein.
bei späten Soupers trafen sie. sich
oder in den Häusern von Bekannten.
Wie im Fluge gingen ein paar Wo
chen vorüber. : - '
Jo.meson merkte nichts ode? wollte
nichts merken. ,;:
Eigentlich trafen sie sich nur, er
und seine Tochter, am Frü'hftückstisch,
allein selbst da faß der Colonel im
ir.ee üler die Zeitung gebeugt, über
i:r cuenen des Marktes, , Nach
den LaumwolldistrikÄn.
Bon Tag zu Tag stieg seine Unge
duld. Noch immer war Dobbs nicht
aus deck Süden zurückgekehrt; eine
schwere Erkaltung hatte ihn mehrere
Tage an Bett gefesselt der Teufel
hatte die Hand im Spiel, es gab
kein Vorwärtskommen.
Und seine eigene Gesundheit machte
ihm Sorgen. Ost war es ihm, cl
ob eine Krankheit wie ein tückischer
Feind heranschliche, es gehörte
schon seine ganze Willenskraft dazu,
das lastende Gefühl der Schwere von
sich abzuschütteln.
Auch Cynthia war eS nicht enigan
gen, aber stets hatte der Bater sie
kurzerhand abgewiesen, wenn sie
ihrer Besorgnis Worte verlieh.
. Eines Morgens, als sie eben ihren
Kaffee schlürfte, trat der Colonel ein.
grauer, fahler im Aussehen als ge
wohnlich. Die Lippen fest aufeinan
der gepreßt, als wollte er einen
Schmerz verbeißen.
Sie bemühte sich um ihn, schenkte
ihm den Kaffee ein, reichte ihm den
Toast, und plötzlich saß sie dicht ne
ben ihn.
.Vater. Du siehst nicht gut auS",
sagte sie eindringlich. .Laß mich den
Arzt rufen. Tu mußt Dich schonen,
Du darfst mich nicht zurückweisen."
In einer Wallung von Zärtlichkeit
nahm er ihre Hand, die er streichelte.
.Ich habe eine schlechte Nacht ge
habt, Schmerzen, die aber jetzt vor
über sind. Es ist die Aufregung
Wenn Tobbs wieder hier ist er
wird jetzt rn Bälde kommen. Es
ist das lange Warten, die Ungewiß
heit. .
.Ja', stimmte Cynthia bei. .das
kann ich mir vorstellen. Wenn nur
erst alles glücklich vorüber wäre!'
Ein sorgenvoller Ausdruck spielte aus
ihren Mienen. .Ich habe manchmal
wirkliche Angst "
.Torheit! Die Dinge stehen glän
zend, nur daß Dobbs zu lange zö
gert. Wenn ich ihn erst wieder hier
habe, werde ich die Leitung in die
Hand nehmen.'
.Vater, ich habe eine Idee', fuhr
sie leichteren Tones fort.
.Also los'.
.Wir wollen nächste Woche aufs
Land ziehen; dort findest Du wenig
st:ns abends Ruhe.'
Der Colonel warf sich in seinen
behaglichen Stuhl zurück und über
legte. Die Idee war nicht übel. Er
empfand selbst, daß Ruhe ihm not
tat, mehr als alles in der Welt. Er
hatte in der letzten Zeit auf seine
Nerven gewütet wie ein Jüngling,
der noch nicht die Entdeckung gemacht,
daß er Nerven besitzt.
Und dann am nächsten
Montag sollte Bivian in ihrer neuen
Rolle als .Tulip Girl' auftreten, da
waren die Abende mit ihr fowieso
zu Ende.
Er erhob sich. Ich danke Dir für
Deine Fürsorge, das ist gar kein
schlechter Gedanke. Bis morgen wer
de ich Dir Bescheid geben " Er
drückte Cynthia die Hand.
.Tu es, Pa, Du wirst sehen, wie
gut die frische Luft auf Dich einwir
ken wird', drängte Cynthia, .ich
werde einstweilen beginnen, die nöti
gen Vorbereitungen zu treffen.'
Cynthia hatte sich entfernt, und
Jameson legte seine Zeitungen zu
fammen. Wieder spürte er den
dumpfen Druck an der Stirn, und
die Schwere in den Gliedern, die
bleierne Schwere, als ob die Beine
unter ihm ,wegsinken wollten. Und
wenn er die Arme hob, war es ihm,
als ob ein Gewicht daran hinge.
Wenn er auf dem Wege zur Bank
einen Augenblick bei seinem Arzte
eintrat? Aber was der ihm sagen
würde, das wußte er. Ausspannen,
sofort, am selben Tage noch, sich
Ruhe gönnen, jede Aufregung der
meiden das ewige alte Rezept der
Herren von der Medizin,, die eben
nicht wissen, daß man einfach Sklave
seiner Stellung, Sklave des Geldes
ist. -
Unmöglich jetzt mußte man eS
durchhalten, bis der Sieg errungen
war. Dann allerdings wollte er
ausspannen, Monate lang. Dann
mochte Cynthia ihn rund um die
Erde schleppen.
Er war vor den Spiegel getreten
und betrachtete sein Gesicht ja, es
war Nicht zu leugnen, die Farbe war
schlecht, wie Schimmel lag eö auf
der Haut, und die Falten hatten sich
in der letzten Zeit stark vertieft.
Nur zetzt nicht zusammenbrechen,
fuhr es ihm durch den Kopf; im glet
chen Augenblick aber gab er sich ei
nen energischen Ruck. Zum Teufel
mit dieser Schwarzseherei, diesen
Einbildungen! Es war immer nur
so in den ersten Morgenstunden; im
Laufe des Tages, im Drang der Ge
schäste dachte er nicht mehr an diese
dummen Geschichten und suhlte sich
leicht und elastisch. i
Wie lustig war eö doch gestern
abend mit Vidian beim Champagner
gewesen, als Manager Tulipstone ihn
von neuem dersicherie, daß d:e Kleine
ein wirkliches Talent sei. - Und ihr
Kostüm brandrot mit gelten Ban
dcrn, in dem sie den pikanten Rag
time singen und tanzen sollte.
Der Colonel schniunzelie schon.
Tonn kam Peter und war ihm be
hilslich, seinen leichten Ueberrock an
zuziehen. AIS der Colonel endlich
auf die Straße hinaus trat, waren
die schwarzen Geister veriaat. De,
Gedanke an Bivian schien sie vertrie.
ben zu haben. Er wollte doch dar,
an denken, ihr sür die Premiere ir
gend einen kleinen Schmuck ,u fchen
ken.
Und Dobbs wollte er einen gel,ä,
rigen Rippenstoß versetzen die
Zeit war reif.
Dreizehntes Kapitel.
Am alten Hanover Equare, der
schon in kolonialen Tagen eine ge
wisse Berühmtheit erlangt hatte, und
in dem auch kzeute Spuren von Alt
New ?)ork noch nicht ganz verwischt
sind, steht ein massives, acht oder
neunstöckioeS Cteingebäude, daS sich
an der William Street entlang bis
nach Beaver Street durchzieht und
hier an der spitzen Ecke feinen Haupt
eingang fyit. In vielem von drei
Seiten freiliegenden Bau, an dem
unaufhörlich die Hochbuhnzüge vor
beirasseln. und niemals auch nur
eine flücktige Minute Ruhe herrscht,
hat die New Aorker Baumwollbörse
ihr Heim aufgeschlagen.
Schräg gegenüber und nach Rot
den hin türmen die allmächtige
Wolkenkratzer sich in die Hohe, engen,
tisch wie vorweltliche Ungeheuer, und
in diesen engen Straßen deS ölte
sten New Nork so nahe aneinander
gepreßt, daß sie dem Sonnenlicht
fast den Zugang verwehren. Südlich
aber nach dem East Niver hin hat
die moderne Bauwut noch nicht ihre
gierigen Hände ausgestreckt. Hier in
den schmalen, gewundenen, kreuz und
quer laufenden Gassen findet man
noch die altertümlichen, niedrigen,
schmucklosen roten Backsteinhäufer,
die uns einen Einblick in das New
Aork vor hundert Jahren geben,
als die Stadt noch klein und be
scheiden war und noch im Entfern
testen nicht abnte, daß sie dereinst
die machtige Metropole eines Kon
tinents zu werden berufen sei. die
heute ehrgeizig dahin strebt, die
volksreichste des Erdenrunds zu wer
den, der Sammelplatz aller Völker
und Nassen.
Nur etwa einen Büchsenschuß von
der Baumwollbörse entfernt, liegt die
imposante, mächtigere und reichere
Fondsbörse, in der der Reichtum des
Landes gurgelnd und rauschend, die
oeino und icyaumeno wie m emem
ungeheuren Mälstrom zusammen
und auseinanderfließt, das beißt.
meistens nach einer Richtung hin;
aus den engen Taschen der viel zu
vielen ,n die weiten osser der we
nigen.
Allein auch in dem kleineren
Zentrum der Spekulation herrschen
die gleichen Leidenschaften, das ylei
che Ringen und Kämpfen, Toben und
schreien wilderregter Menschen, die
in der unsterblichen Sucht, einander
zu übervorteilen, sich die irdischen
Güter aus den Händen zu reißen,
ihre Stimmen erheben und sich mit
wilden Gestikulationen anschreien.
An großen Tagen ist die Börsen
halle von Hunderten von Menschen
angefüllt auf allen Gesichtern die
gleiche Fieberglut, in jeder Brust der
gleiche amon. Junge Burschen
und kaum flügge gewordene Knaben
rasen mit Aufträgen und Botschaf
ten durch die Türen hinaus ' und
herein. An den zahlreichen Pulten,
die sich an den Wanden hinziehen
oder sich um die hohen Säulen, bau
en. stehen Männer jeglichen Alters,
rechnend, schreibend, erwägend, re
dend, hier und da mit stoischer Ruhe,
hinter der sich aber nur die Leiden
schaften verstecken.
Am Südende der Börsenhalle liegt
eine runde, in den Boden hinein
gebaute Oeffnung. zu der Stufen
hinabführen, die Krateröffnung des
Vulkans, der .Pit'. die eigentliche
Arena der Spekulation, wo die
Kämpfer sich , gegenüberstehen und
miteinander raufen. Wenigstens sieht
es so aus und hört sich so cn:
(Fortsetzung folgt.) .
Bezeichnend.
Eine Annonce, die außerordentlich
bezeichnend ist für amerikanisches
Parvenütum, findet sich in einer eng
lifchen Wochenschrift. Tort gestattet
der ganz erheblich entwickelte Ee
schäftssinn einer jungen Dame einen
vielsagenden Einblick in gewisse Krei,
se der amerikanischen Gesellschaft. Die
Annonce lautet: ;
Junge Dame, die 'sich , auf ;
Bücher versteht, übernimmt
die Zusammenstellung von .
ausgewählten Bibliotheken
mit seltenen Werken sür
reiche Herrschaften, die
nichts von Büchern berste
hen, aber gern eine kostbare ;i
Bibliothek besitzen möchten. ,
Nur wirtlich begüterte Herr
schaften wollen sich melden. -
Offerten an 6. 53. . ..." ?
Boston, Mass. - -
Man 'muß zugeben, daß eS der
jungen Dame nicht an der so viel'ge
rühmten .smartncß' sehlt.
Der Kamerad.
Cfi'zc dun Pierre En.
Zufällig las ich in itt- Znlunz.
bah ein gewisser Caussanel iai Kreuz
der Ehrenlegion bekommen h.itte. Und
ch lachte:
cie!) doch mal .in, rb d'S etwa
mein Hieuno Eaussaiiel ist? T.is
ist aber kaum möglich!'
Im Interesse des Künstlers ist es
nolig. viiß ich die Ursache tieseZ Zwei
sclS, der beleiliaend erscheint, erldu
lere: Eaussanell halte keiner Schule
angkhvrt, er war weder Kubist. noch
Expressionist, er besaß weiter nichts
als ein sehr z.irtes, sehr seines, sehr
sensibles Talent, und ich hatte mir
in den Kopf gesetzt, daß Eaussauel
erst jahrelang nach seinem Tode Er
solg haben würde das heißt: gar
seinen. Ich habe eini.it Bilder von
Caussankl in meinem Besitz, sür die
ich fünfundzwanzig Frank pro Stück
bezahlte; ging es dem armen Burschen
zu elend, drückte ich ihm in einem
außergewöhnlichen Fall, aus reiner
Großmut, einige Geldstücke in die
5)and, und kr gab mir ein Bild da
sür.
Darum fühlte ich die Aufzeichnung,
die Caussanel von der Regierung er
halten hatte, als eine Aushebung mei
nes Urteils. Und ich nahm lieber an.
daß es sich um einen anderen handeln
müsse. Aber um ganz genau Be
scheid zu wissen, nahm ich mir vor,
Caussanel zu besuchen.
Aus dem Katalog der Kunstaus
ftellung erfuhr ich. daß er noch im
mer in einem Gäßcken' des Mont
martre in einer Dachkammer wohne,
die ihm gleichz:itig als Atelier diente.
Dadurch war ich sozusagen beruhigt.
Dann ober, als ich die sechs Treppen
heraufgeklettert war und kräftig an
die Türe geklopft hatte, und er mir
selbst öffnete, mußte ich mich vom
'.lugenschein überzeugen: auf seinem
sehr abgetragenen und von Farben
flecken beschmutzten Rock nahm sich
ein kleines rotes Bändchen wirklich
recht vorteilhaft aus. Ich wußte,
daß ich ihm gratulieren mußte, aber
ich tat es nur gezwungen.
.Ich sehe, daß es Dich wundert.'
sagte er zu mir .... .Sage nicht
nein, es wundert Dich! Nun. mich
auch! Ich habe mir oft gesagt,
daß ich eher Aussicht hätte, als Por
tier der Kammer einen Orden zu be
kommen, - wie als Landschaftsmaler.
Protestiere nicht, ich bitte Dich, pro
testiere nicht! Ich weiß, daß es auch
Deine Meinung war, daß es mit der
Kunst bei niir nicht weit her ist ....
Und siehst Tu .... Es kommt doch
alles einmal aber wenn ich es mir
überlege, ist es merkwürdig!"
.Es ist gar nicht merkwürdig', un
terbrach ihn Louise, das war er Dir
schuldig.'
Ich bitte um Verzeihung, wenn ich
die Anwesenheit dieser liebenswürdi
gen und mutigen Frau noch nicht
erwähnte. Sie bot mir in diesem
Augenblick eine Tasse schwarzen Kaf
fees an, den sie selbst durch den Filter
hatte laufen lassen.
.Louise', unterbrach sie Caussanel
streng, schweige! Tu verdirbst mir
die ganze Wirkung. Die Hauptfache
dieser Geschichte ist. sie von Ansang
an zu hören.. Und der Anfang ist
der, daß ich vor sechs Jahren eine so
elende Zeit durchzumachen hatte, die
schlimmer als die früheren wcir, die
Tu gekannt hast.'
.Ich war damals im Auslande',
antwortete ich entschuldigend.
.Ich weiß, mein Freund, ich weig
Man behauptet, es sei ein Bor
teil, Landschaftsmaler zu fein, weil
man keine Modelle braucht. Die Na,
tur ist ein braves Frauenzimmer, das
immer gratis Model! steht. Aber es
gibt Augenblicke, in denen es grausam
und schmerzlich ist, immer nur Ee
treidefelder zu malen. . Kartoffeln,
Ochsen. Kühe, Schafe, und einen Hau
fen eßbare Dinge, die man in seinem
Atelier bewahrt und mit denen man
sein Magenknurren nicht beruhigen
kann. Wir waren bei einem schlim
men Moment angelangt, bei jenem
Moment, in dem man nachsieht, ob
sich nicht eine ölte Brotrinde findet,
in dem man die' Taschen alter auZ
rangierter Beinkleider durchsucht, in
der Hoffnung, noch einen versteckten
ou zu finden. Nichts war da, auch
gar nichts in dem elenden Atelier.
Louise sagte zu mir: Wir wollen un
ere Freunde aufsuchen, es wird doch
einen geben, der unS fünf Franken
leihen kann. Älfo gingen wir zuerst
zu Dir, Tu warst aber verreist. Dann
eilten wir zu den andern: aber es
waren Ferien und, wir trafen nie
mand an. Das ist gewöhnlich so,
wenn man etwaS braucht. Louise
besaß mehr Energie als ich. Sie
riet: Wenn sie nicht zu Haufe sind,
wollen wir vor die Cafös gehen, ei
nen Bekannten wird man doch schließ
lich treffen.'
Sie hatte Recht. Auf dem Boule
vard St. Michel begegneten wir näm
lich Lahirette."
.Wie.' rief ich aus. Lahirette?
Den Lahirette?....'
Wir trafen Lahirette. Man wußte
nicht, , ob er ein Gott. Millionär.
Journalist. Rechtsanwalt, Roman
schreibe?, Schauspieler oder gar nichts
werden würde. Er war auf der Suche
nach einer Karriere. Bisweilen bringt
man sein ganzes Leben mit solchem
Suchen zu. Aber er war und ist eS
noch diese, Gerechtigkeit muß 'man
ichrn widkisahttn lassen sehr tut
gkzttiki'mnmid. Er versuchst uns ke
fnk!wezz. auszuweichen und steuerte
ernt un zu:
-Sucht Ihr tknmnd?' fragt er
.Jemand .... Tal ist so eine Ne
densart. Wir fuchsn fünf Franken
Hast Xu sie?"
.junf Frankens antwortete er
ganz vergnügt. .Die wollte ich mir
eben von Euch pumpen. Aber sun
,,rankcn sind schon zu sinden. E
wäre doch unmöglich, wenn man in
ganz Pari nicht fünf Franken auf
trcircn tollte. , Denn sie en stieren
Kommt, wir wollen ein GlaS Bicr
trinken gehen und über diese Pro
viem nachbenien.
Wir setzten uns. Er bestellte drei
Gläser Bier. Ein Butterbrot wäre
uns lieber gewesen, aber er halle die
Leitung der Angelegenheit in die
Hand genommen. Sa tranken wir
das Bier und starrten traurig vor
unS hin. Auch er tat den Mund
nicht auf. Plötzlich murmelte er:
.W.irtet einen Auaenblickl ' Ich
giauoe. icn yare eine Idee!'
Er stand auf. um feiner Idee nach
zulaufen. Ich nehme an, daß sie ihn
erwisa-te. venn er kam nicht mehr zu
rua. mannst un ere &lua
twn klar machen? Wir brauchten
noq immer sunf Franken, außerdem
waren neunzig Centime für das Bier
und zehn Centime sür das Trinkaeld
yinzugeiomtnen. Es ersolate eine bes.
tige Tiskussion mit dem Kellner. Wir
sogen: .Bon uns ist da? Bier nicht
bestellt worden. Wir waren dan,
emgeiaren. er teyen ik. einaela
den' Schließlich warf man uns mit
schimpf und Schande hinaus .
Was sür eine Nacht verbrachten wir
mit knurrendem Magen!'
Aber Tu siehst, daran stirbt man
nicht. Die Jahre gingen dahin. Es
mag wohl drei oder vier Monate her
sein, da lese ich eines Tages die Zei
tun und bleibe mit offenem Munde
sitzen. Ich rufe Louise zu:
.Lahirette! Tu weißt doch Lahi
rette? -
Ter uns im Caf6 versetzt hat und
uns drei Gläser Bier bezahlen lassen
woiue. zu denen wir von ihm einze
laden waun?' sagte Louise. .Natür
lich erinnere ich mich sein! Er ist
ein umpr
.Er ist Minister!'
.Tas ist nicht möglich.' behauptete
louise. .es wird ein anderer sein.
.Nein, er ist es. Jules Lahirette.
das unterliegt keinem Zweifel. Er
ist Kultusminister geworden!'
Schon.' sagte Louise. .Er ist
ir nccy immer einen Franken schul
tig.'
Ich war mir darüber nicht klar,
denn ich hatte den Franken auch nicht
bezahlt und setzteihr meine Gründe
suöeinander.
.., d ' , ,
jjaa lui uiqlZ, aniworreke oui
fe. er ,ft Dir einen Franken schuldig.
Du solltest zu ihm gehen und das
Geld von ihm einsordern.'
Das war logisch. Ich ging also
ins Ministerium. Aber, mein alter
Junge, als ich das elegante Haus, den
großen Hof und die silberbetreßten
Diener sah. fühlte ich mich vollständig
eingeschüchtert. Nein, von einem Mi.
nister konnte ich nicht einen Franken
zurückverlangen. Aber lachend, mit
offenen Armen, kam mir Lahirette
eiitsiegcn. Er rief:
.Freundchen, Freundchen, ist das
lange her, daß wir unS gesehen ha
ben!"
Ja', erwiderte ich errötend, .vor
sechs Jahren auf dem Boulevard St.'
Michel ist es gewesen!' ,
.Sprechen wir nicht davon,' meinte
er mit abwehrender Handbcmegung.
Willst Du .... nein, das wäre nicht
genug, wenn ich Dich noch einmal zu
einem Glase Bier einladen würde.
daS Du nachher bezahlen mußt! Aber
willst Du das Kreuz der Ehrenle
gion?' , .
Wenn er mir den Frank zurückge
geben hätte, es wäre mir lieber ge
wesen. , Aber die Ehrenlegion stellte
sich ihm billiger.
Entzündung schlagender Wetter
durch (Glühlampen.
Die bergbauliche Behörde unserer
Regierung hat eine Reihe von Bersu
chen über die Gefahren angeordnet,
die durch den Gebrauch eleltrischer
Glühlampen in einer Atmosphäre von
schlagenden Wettern entstehen könnten.
Zu diesem Zweck wurde eine besonde
re Ezplosionskammer aus Schmiede
eisen hergestellt, die auf der Obersei
te ein nur mit paraffiniertem Papier
geschlossenes Loch als Ausgang sür
die Ezplosionsgase besaß. ' Ein Ham
mer in der . Kommer konnte von.au
ßen her so in Bewegung gesetzt wer
den, daß er eine Glühlampe zerschlug,
die auch mit einem andern Werkzeug
angebohrt werden tonnte. Die Luft
im Innern bestand aus einer Mi
schung, die möglichst genau einem
schlagenden Wetter entsprach. ES
stellte sich heraus, daß eine Explosion
ersolgte, wenn das Gas in Beruh
rung mit dem Glühsaden der Lampe
kam. oder auch wenn ein Kurzschluß
durch die Berührung zerrissener Dräh
te eintrat. - Die Wirkung richtete sich
aber! nach der! Stromspannung "und
Lichtstärke der Lampe., so daß eS da
nach nicht schwer fallen wird,, solche
A1lfi(.lsl(.M V!. ..t.t..
.uiiifiii uuiuj uu,ii, uic um QCjUtyl'l
loz betrachtet werden können."
lk isrfia aas der tUlse.
Ter EhfiMlter, das Temperamnl
des Menschen zeigen sich auf de:
Reise nm allerdeutlichsten. Die an
spruchkoolle Dame, die nur in ersten
Hotels absteigt, eine Unzahl Koffer
mit sich schleppt, vom Besten das AI
lerbeste beansprucht, ist selten zusrie
ten. Sie tadelt die böse Nichbar
schast oder unwillkommen störende
Geräusche, wtnn sie sonst nicht! Ta
delnkwertes i Logis, Verpflegung,
edieniirg findet. Sie forscht leiden
schaftlich nach irgend etwa, was ihr
nickt paßt. Wenn sie von ihrer Reise
erzählt, vergißt sie niemals die Un
annehinlichteiten zu nennen. Tie Ma
terielle spricht von ihren guten oder
schlechten Mahlzeiten, vom Wetter,
von unangenehmer Bedienung, schlech
ter Unterkunst. Nur die Heitere. Ge.
nußsrohe findet alleö schön, das Un
angenehme trägt sie mit Humor, seht
sich über Schlechte mit .Grazie hin
weg; wenn es regnet, sie! sie sich
auf den kommenden Sonnenschein, der
niemals ausbleibt, wenn er auch ein
mal auf sich warten läßt. Sie ist die
Glückliche, die überall daS. Schöne
sucht,, da? Gute herausfindet, jeder
Gebend ihre Reize ablauscht, sich la
chend in unvermeidliche Uebel fügt.
Kleinigkeiten , genieren sie nicht, und
die großen Ilnannebmlichkciten finden
sie tapfer. Sie erhält Anregung. Zer.
streuung, Erholung überall, wohin sie
auch kommen mag. Sie stimmt sich
dem Ton der Umgebung an, oder
manchmal auch umgekehrt, wenn ihr
derselbe mißfällt, stimmt sie die Um
gebung auf sich. Hebt sie auch zu
weilen zu sich empor, indem sie ihr
eigenes Licht so mild leuchten läßt,
daß all die anderen darin strahlen.
Das ist die ideale Reisegefährtin, die
es versteht. Reisefreudcn zu sammeln,
die in schönen Erinnerungen reichen,
dauernden Besitz bieten.
Die e' Art der Reisenden ist feste-
ner in den großen, vornehmen Hotels
zu finden. Sie haust meist in Pri
vatguartieren. Sie ist überall ganz
rasch Bertrauensperson. ohne es selbst
zu wollen. Sie hilft überall mit Rat
und Tat und erntet mehr oder minder
Dank dafür. Oft ist man ihr in
rührendster Art dankbar. Sie ist nicht
die .Zitrone', die ausgepreßt wird
bis aufö äußerste, sie ist ein lieber.
zahlender Gast, den man beim Ab
chied, der beiderseits oft recht schwer
vird, von ganzem Herzen um Rück
kehr bittet. Ihre Reisetoilette ist schick
und einfach zugleich. Tadelloses
chuhzeug, immer dem nugenblickli
chen Zweck entsprechend; viele Wasch
blusen, für bessere Zwecke, ein bis
zwei Spitzen, auch leichte Seidenblu
en, zwei bis drei gute Rocke, darun
ter ein seidener, ein warmer und ein
ichter Mantel genügen, geschickt' in
zwei größere Handkoffer gepackt, voll
ständig. Ein großer Hut zum Schutz
gegen die Sonne, ein kleiner.' ein
Schleier. , die Leibwäsche nicht zu
knapp, und die' Reiseausstattung ist
ur alle Falle genugend, wo kein Toi
leitenluxus gefordert wird.' Die gei
stig hochstehende Frau wird sich nie
mals von ihrer Toilettenfrage tnran
nisieren lassen, sie erledigt dies rasch. !
mit gewohntem Scharfblick für Prak !
tisches und Schönes zugleich. Die
Erholungsreise der Frau soll auch
tets eine Vergnügungsreise fein. Ter
gute Wille hilft viel dabei, darum ist
das erste Erfordernis: r reckte Wille
und das rechte Verstehenwollen für
die anderen, denen wir begegnen. 'mit
denen wir, wenn auch nur kurze Zeit.
zusammen fahren und mit denen wir
zusammen zu leben gezwungen sind.
Tas sind die richtigen Wegweiser.
Eine Zarenhymne Richard Wagnerö.
Ein eigenartiges Werk . Richard
Wagners, von dem man zwar Knnt?
nis hatte, das aber verschollen war,
st von dem Bayreuther Dirigenten
Michael Balling aufgefunden wor
den. Es ist eine Hymne auf den
Zar Nikolaus. Ihre Entstehung ist
nteressant genua. Waaner war be
kanntlich im Jahre 1827 in Riga am
dortigen Sladttheater als Kapellmei
ter tatig. In die Zeit seiner Wirk
amieit fielen noch die Hochzeltsfeier
lichkeiten des Zaren Nikolaus I.
Man wollte, bei dieser Gelegenheit
auch in Riga nicht zurückstehen.
Harald v. Brachel dichtete eine glll
hende vaterländische Hymne, zu der
Richard Wagner die Musik schrieb.
Am Tage der Hochzeit kam dies
Opus mit dem Titel ..Nikolaus
Bolkshymne' unter dem begeisterten
Beifall der Rigenser zur Erstauffüh
runF. Im Lause der Zeiten ist
dann diese Zarenhytnne verloren ge
gangen, iso sehr sich auch der be
kannte Wagner-Forscher Glasenapp.
der selbst in Riga lebt, bemühte, an
Ort und Stelle die Partitur aufzu
inden, sie blieb verschwunden. Nun
wird das Werk der Oeffentlichkeit
bekannt gegeben werden.
Wegen eines Streites
mit ihrem Ehemann versuchte in Ber
lin die Frau des TischlcrS Stern.
ch Mit ihren zwei Töchtern und
einem Sohne durch GaS zu vergif
en. Ais der Mann nach ause kam.
ebten die Ehefrau und der Sohn
noch, während die Mädchen bereits
ot waren. Stern Ist aus Berzweif-
lung verschnxinden. um sich d5s.Lcbcn !
zu nehmen. , , ,- ,
Unsere
Schllitlmuslkr-Gsleck
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tinthißt man einer gchiifl'iien, (infachen
Cchiirze, die ttxrtttitH die Ctelle d,, W
penllkide einnkkwkN kann. Ein solche
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schaulicht. In PciiizcKsorm gearbeitch
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wahrt. Als Stosse kommen zur Her
slkllllng' die daukrhaftkN, bewährten Lei,
nen. Gingham, Eeersucker ni Golatea
in Betragt. ZicKt man prattischer Weise
für den ZagkSgebrauch uch gedeckte Mu
ster vor, so sieht eine Echüre in weißem
Leinen, mit einem biinlfardigen Etnfaß
vkr,,iert, hübsch und freundlich au und
wirkt besonders ali Echnh bei hellen
Commerklcidcril und Blusen sehr anspre
ck'epd. ttebrauä't werden . zu diesem
Schnittmuster, das in Groben von 34
44 vorättnq ist. Z)ard Material bei
Vß Zell Breite. Tie Saumweite betrügt
in dieser Klciserschürzk 1Z Dard. ,
vestellungI.Anweisungea: '
Diese Muster werden an irgend
eine Adresse gegen Einsendung des
Preises geschickt. Man gebe Nummer
und Größe und die volle Adresse
deutlich geschrieben cm und schicke den
Coupon nebst , 1 Q.& tu i i für . jcdeZ.,,
esiellfe Muster an. daS,."' '''
Patte Det,0rnahaTribüna
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Itt verkannte Wger.
DaS ollgemeine Urteil Über Ri ,
chard Wagner und seine Tonschöpfun'
gen war bekanntlich im Anfange sei '
ner Laufbahn weit entfernt von der
späteren Berhimmelung, und am we
nigsten hielt man, getreu dem. alten,
Sprichworte, in seinem Baterlandk
Sachsen von ihm. - Als im Oktober
184 in Dresden der Tannhäuscr
vorbereitet wurde, klagte die Presst'
übe, die große Schwierigkeit der Mu,
sik. welche 11 Orchesterproben ersor '
derte. Nach der Dresdener Auffüh
rung schrieb Robert Schumann . an
Mendelssohn: Die Musik ist um ,.
kein Haar breit besser als Nienzi. eher
rnajter, forcierter! Sagt man aber '
so etwas, so heißt es:' Ach. de,
Neid!" Am 12. Februar '1343
führte Mendelssohn im Leipziger Ge
wandhaus-Konzert die ' Ouoertüri ,
zum . TannhLuser ' mit .überheiztem'
Tempo als .abschreckendes Beispiel"
auf! Die Leipziger Kritik bemerkte:
.Interessante Geigeneffckke entschädi-'
gen nicht für den Mangel an innerem '
Gehalt!" Die Bemühungen, den
Tannhäuser in Berlin, zur Auffüh.
rung zu bringen, waren vergeblich. '
man erklärte dort die Musik für
.WachtparademusikN Die erste deut
sche Bühne, welche einen, durchschla
genden Erfolg erzielte, war das Hof
theater in Schwerin, das im Jahre
1852 den Tannhäuser 'fünfzchnmal!
aufführte. ' .;
I n Sacramento. Al.. Min
dkt ' sich .' die -größte, Fabrik' zum
Schälen von, Mandeln.