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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 12, 1914)
znstllcht CmaR IriSB ?mstnft, tn 12, ttfitmtrt lfllf Die ewige Jagd. Roman dog Adolph Schssmetzer. . , ,11 . jM jniUlMfJSftPtSSSij-ikJüiSffjSKUttßt 'H' 4 5Ä. Fortsetzung. E.irri.'igton hatt ganz recht ge fiu: oik Bewunderung war'S gerne in, die ihr Herz erobert hatte. Hub baid wr ja so ganz ander! aU all die nn vten, Venen sie begegnet war, olle die Männer mit dem eleganten Auftreten der Grcfcfiadtkullur, den Ie!chtenÄanieren der großen Welt. Er tes,b dz alle nicht, er war ein großer Junge, der noch nicht wußte, daß man die Worte so oft hat, um die Gedanken zu verbergen. Aber bei ihm war man ganz sicher, daß da! Wort immer der Ausdruck sei r.t& Innern war. Wenn man tiefer in sein Wesen eindrang, schien er zu wachsen, denn alles bei ihn, lag in der Tiefe; nich!S schien ihm kleiner und verächtlicher als die Sucht zu blenden. Cynthia wußte, wieviel Mut und Entschlossenheit er in entscheidenden Stunden senes Lebens bewiesen hatte, ein Führer der Menschen war er da oben gewesen, wo Mann gegen Mann stand, und wo all die Aeußer lichkeiten. die sonst den Menschen be herrschen, ihre Bedeutung verloren batten. Die Welt hatte er erobert und euch sie unter seinen Bann gezwun gen. Als Cynthia seinen rief ,v der Hand hielt, die großen, eckigen Buchstaben sah. und die einfachen, schlichten, offenen und herzlichen äöorte sah. fühlte sie. daß ihr Wider, stand gebrochen war. Vielleicht daß er nicht das Ideal ihrer Mädchenträume war, nein. das war er nicht. Als Hubbard kam. um sich ihre Antwort zu holen, wußte sie, daß er es nicht war, aber mit ihren oreiunozwanzia Jahren glaubte Cynthia sich über törichte Mädckenträume länast hinaus. Seit Jahren schon ivax sie gewohnt, selbst ständig zu denken und zu handeln. Auch jetzt war sie sich klar, daß das Leben an Hubbnrds Seite kein müßt ges Schwelgen sein würde; nein, aber helfen wollte sie ihm, groß und mäch tig in der Metropole zu werden, ihn anspornen und seinen Aufstieg bei lenden. Hubbard war dafür gewesen, dem Colonel sogleich sich anzuvertrauen, ihn um seinen Segen zu bitten und die Verlobung zu veröffentlichen, auf Cynihias Bitte aber faßte er sich in Geduld. Und dabei erfuhr er, daß auch sie um das große Geheimnis d.er Tc'rsenspekulation wußte und den Vaier nicht in neue Aufregungen verwickeln wollte. Nein, jetzt war nicht die Zeit, Her zensgcheimnisse auszukramen und in ruhiger Ueberlegunz große Lebens fragen zu erörtern. .später, wenn alles glucriich vor über ist", sagte sie. Hubbard war's zufrieden in jener Stunde wäre er nach dem Nordpol aukaebrochen. wenn Cynthia es ge wollt hätte. Ganz sicher war Cynthia nicht, bei ihrem Bater rasches und freudiqes Einverständnis zu finden Denn war Jim Hubbard der Mann, den er. der alte, hochmütige Aristo krat, für seine Tochter erhofft hatte? War der Emporkömmling des fernen Westens. Cowboy, Goldsucher. Minenspekulant und Promoter das Ziel seines Ehrgeizes? Konnte er begreifen, daß dieser Mann, in einer kleinen, elenden Blockhütte gebo ren, der Fremdling in ihrer Welt, der ohne Bildung, immer Eindring' ling und Parvenu bleiben würde, sie gewonnen hatte? Dem der Ton ihrer Kreise fremd war. Konnte Hubbard sich je die, Politur der Ge sellschaft aneignen? Ueberhaupt je in der Geselli chaft heimisch werden. In ihrem eigenen Herzen bejahte Cynthia die Fragen sie wird ihn lehren, ihn erziehen, wird ihn salon fähig machen. Nur nicht jetzt gleich mit der Tür ins Haus fallen. Fein diplomatisch sein den Brummbär von Bater ganz leise vorbereiten. Wenn die unselige aufreizende Spekulation - erst glücklich vorüber und die Ruhe in ihr Heim wieder eingekehrt ist, die jetzt seit Wochen vollständig daraus verschwunden ist. Wenn der Later erst wieder die hei tere Ruhe früherer Zeiten zurückge Wonnen hat und nicht mehr unter dein furchtbaren Druck leidet, der so gar seine Gesundheit zu gefährden scheint. Es bot ja auch bei dem freien ge sellschaftlichen Verkehr keine Schwie rig leiten für Hubbard und Cynthia, sich zu sehen. Er begleitete sie in die Oper und lud sie ins Theater ein. bei späten Soupers trafen sie. sich oder in den Häusern von Bekannten. Wie im Fluge gingen ein paar Wo chen vorüber. : - ' Jo.meson merkte nichts ode? wollte nichts merken. ,;: Eigentlich trafen sie sich nur, er und seine Tochter, am Frü'hftückstisch, allein selbst da faß der Colonel im ir.ee üler die Zeitung gebeugt, über i:r cuenen des Marktes, , Nach den LaumwolldistrikÄn. Bon Tag zu Tag stieg seine Unge duld. Noch immer war Dobbs nicht aus deck Süden zurückgekehrt; eine schwere Erkaltung hatte ihn mehrere Tage an Bett gefesselt der Teufel hatte die Hand im Spiel, es gab kein Vorwärtskommen. Und seine eigene Gesundheit machte ihm Sorgen. Ost war es ihm, cl ob eine Krankheit wie ein tückischer Feind heranschliche, es gehörte schon seine ganze Willenskraft dazu, das lastende Gefühl der Schwere von sich abzuschütteln. Auch Cynthia war eS nicht enigan gen, aber stets hatte der Bater sie kurzerhand abgewiesen, wenn sie ihrer Besorgnis Worte verlieh. . Eines Morgens, als sie eben ihren Kaffee schlürfte, trat der Colonel ein. grauer, fahler im Aussehen als ge wohnlich. Die Lippen fest aufeinan der gepreßt, als wollte er einen Schmerz verbeißen. Sie bemühte sich um ihn, schenkte ihm den Kaffee ein, reichte ihm den Toast, und plötzlich saß sie dicht ne ben ihn. .Vater. Du siehst nicht gut auS", sagte sie eindringlich. .Laß mich den Arzt rufen. Tu mußt Dich schonen, Du darfst mich nicht zurückweisen." In einer Wallung von Zärtlichkeit nahm er ihre Hand, die er streichelte. .Ich habe eine schlechte Nacht ge habt, Schmerzen, die aber jetzt vor über sind. Es ist die Aufregung Wenn Tobbs wieder hier ist er wird jetzt rn Bälde kommen. Es ist das lange Warten, die Ungewiß heit. . .Ja', stimmte Cynthia bei. .das kann ich mir vorstellen. Wenn nur erst alles glücklich vorüber wäre!' Ein sorgenvoller Ausdruck spielte aus ihren Mienen. .Ich habe manchmal wirkliche Angst " .Torheit! Die Dinge stehen glän zend, nur daß Dobbs zu lange zö gert. Wenn ich ihn erst wieder hier habe, werde ich die Leitung in die Hand nehmen.' .Vater, ich habe eine Idee', fuhr sie leichteren Tones fort. .Also los'. .Wir wollen nächste Woche aufs Land ziehen; dort findest Du wenig st:ns abends Ruhe.' Der Colonel warf sich in seinen behaglichen Stuhl zurück und über legte. Die Idee war nicht übel. Er empfand selbst, daß Ruhe ihm not tat, mehr als alles in der Welt. Er hatte in der letzten Zeit auf seine Nerven gewütet wie ein Jüngling, der noch nicht die Entdeckung gemacht, daß er Nerven besitzt. Und dann am nächsten Montag sollte Bivian in ihrer neuen Rolle als .Tulip Girl' auftreten, da waren die Abende mit ihr fowieso zu Ende. Er erhob sich. Ich danke Dir für Deine Fürsorge, das ist gar kein schlechter Gedanke. Bis morgen wer de ich Dir Bescheid geben " Er drückte Cynthia die Hand. .Tu es, Pa, Du wirst sehen, wie gut die frische Luft auf Dich einwir ken wird', drängte Cynthia, .ich werde einstweilen beginnen, die nöti gen Vorbereitungen zu treffen.' Cynthia hatte sich entfernt, und Jameson legte seine Zeitungen zu fammen. Wieder spürte er den dumpfen Druck an der Stirn, und die Schwere in den Gliedern, die bleierne Schwere, als ob die Beine unter ihm ,wegsinken wollten. Und wenn er die Arme hob, war es ihm, als ob ein Gewicht daran hinge. Wenn er auf dem Wege zur Bank einen Augenblick bei seinem Arzte eintrat? Aber was der ihm sagen würde, das wußte er. Ausspannen, sofort, am selben Tage noch, sich Ruhe gönnen, jede Aufregung der meiden das ewige alte Rezept der Herren von der Medizin,, die eben nicht wissen, daß man einfach Sklave seiner Stellung, Sklave des Geldes ist. - Unmöglich jetzt mußte man eS durchhalten, bis der Sieg errungen war. Dann allerdings wollte er ausspannen, Monate lang. Dann mochte Cynthia ihn rund um die Erde schleppen. Er war vor den Spiegel getreten und betrachtete sein Gesicht ja, es war Nicht zu leugnen, die Farbe war schlecht, wie Schimmel lag eö auf der Haut, und die Falten hatten sich in der letzten Zeit stark vertieft. Nur zetzt nicht zusammenbrechen, fuhr es ihm durch den Kopf; im glet chen Augenblick aber gab er sich ei nen energischen Ruck. Zum Teufel mit dieser Schwarzseherei, diesen Einbildungen! Es war immer nur so in den ersten Morgenstunden; im Laufe des Tages, im Drang der Ge schäste dachte er nicht mehr an diese dummen Geschichten und suhlte sich leicht und elastisch. i Wie lustig war eö doch gestern abend mit Vidian beim Champagner gewesen, als Manager Tulipstone ihn von neuem dersicherie, daß d:e Kleine ein wirkliches Talent sei. - Und ihr Kostüm brandrot mit gelten Ban dcrn, in dem sie den pikanten Rag time singen und tanzen sollte. Der Colonel schniunzelie schon. Tonn kam Peter und war ihm be hilslich, seinen leichten Ueberrock an zuziehen. AIS der Colonel endlich auf die Straße hinaus trat, waren die schwarzen Geister veriaat. De, Gedanke an Bivian schien sie vertrie. ben zu haben. Er wollte doch dar, an denken, ihr sür die Premiere ir gend einen kleinen Schmuck ,u fchen ken. Und Dobbs wollte er einen gel,ä, rigen Rippenstoß versetzen die Zeit war reif. Dreizehntes Kapitel. Am alten Hanover Equare, der schon in kolonialen Tagen eine ge wisse Berühmtheit erlangt hatte, und in dem auch kzeute Spuren von Alt New ?)ork noch nicht ganz verwischt sind, steht ein massives, acht oder neunstöckioeS Cteingebäude, daS sich an der William Street entlang bis nach Beaver Street durchzieht und hier an der spitzen Ecke feinen Haupt eingang fyit. In vielem von drei Seiten freiliegenden Bau, an dem unaufhörlich die Hochbuhnzüge vor beirasseln. und niemals auch nur eine flücktige Minute Ruhe herrscht, hat die New Aorker Baumwollbörse ihr Heim aufgeschlagen. Schräg gegenüber und nach Rot den hin türmen die allmächtige Wolkenkratzer sich in die Hohe, engen, tisch wie vorweltliche Ungeheuer, und in diesen engen Straßen deS ölte sten New Nork so nahe aneinander gepreßt, daß sie dem Sonnenlicht fast den Zugang verwehren. Südlich aber nach dem East Niver hin hat die moderne Bauwut noch nicht ihre gierigen Hände ausgestreckt. Hier in den schmalen, gewundenen, kreuz und quer laufenden Gassen findet man noch die altertümlichen, niedrigen, schmucklosen roten Backsteinhäufer, die uns einen Einblick in das New Aork vor hundert Jahren geben, als die Stadt noch klein und be scheiden war und noch im Entfern testen nicht abnte, daß sie dereinst die machtige Metropole eines Kon tinents zu werden berufen sei. die heute ehrgeizig dahin strebt, die volksreichste des Erdenrunds zu wer den, der Sammelplatz aller Völker und Nassen. Nur etwa einen Büchsenschuß von der Baumwollbörse entfernt, liegt die imposante, mächtigere und reichere Fondsbörse, in der der Reichtum des Landes gurgelnd und rauschend, die oeino und icyaumeno wie m emem ungeheuren Mälstrom zusammen und auseinanderfließt, das beißt. meistens nach einer Richtung hin; aus den engen Taschen der viel zu vielen ,n die weiten osser der we nigen. Allein auch in dem kleineren Zentrum der Spekulation herrschen die gleichen Leidenschaften, das ylei che Ringen und Kämpfen, Toben und schreien wilderregter Menschen, die in der unsterblichen Sucht, einander zu übervorteilen, sich die irdischen Güter aus den Händen zu reißen, ihre Stimmen erheben und sich mit wilden Gestikulationen anschreien. An großen Tagen ist die Börsen halle von Hunderten von Menschen angefüllt auf allen Gesichtern die gleiche Fieberglut, in jeder Brust der gleiche amon. Junge Burschen und kaum flügge gewordene Knaben rasen mit Aufträgen und Botschaf ten durch die Türen hinaus ' und herein. An den zahlreichen Pulten, die sich an den Wanden hinziehen oder sich um die hohen Säulen, bau en. stehen Männer jeglichen Alters, rechnend, schreibend, erwägend, re dend, hier und da mit stoischer Ruhe, hinter der sich aber nur die Leiden schaften verstecken. Am Südende der Börsenhalle liegt eine runde, in den Boden hinein gebaute Oeffnung. zu der Stufen hinabführen, die Krateröffnung des Vulkans, der .Pit'. die eigentliche Arena der Spekulation, wo die Kämpfer sich , gegenüberstehen und miteinander raufen. Wenigstens sieht es so aus und hört sich so cn: (Fortsetzung folgt.) . Bezeichnend. Eine Annonce, die außerordentlich bezeichnend ist für amerikanisches Parvenütum, findet sich in einer eng lifchen Wochenschrift. Tort gestattet der ganz erheblich entwickelte Ee schäftssinn einer jungen Dame einen vielsagenden Einblick in gewisse Krei, se der amerikanischen Gesellschaft. Die Annonce lautet: ; Junge Dame, die 'sich , auf ; Bücher versteht, übernimmt die Zusammenstellung von . ausgewählten Bibliotheken mit seltenen Werken sür reiche Herrschaften, die nichts von Büchern berste hen, aber gern eine kostbare ;i Bibliothek besitzen möchten. , Nur wirtlich begüterte Herr schaften wollen sich melden. - Offerten an 6. 53. . ..." ? Boston, Mass. - - Man 'muß zugeben, daß eS der jungen Dame nicht an der so viel'ge rühmten .smartncß' sehlt. Der Kamerad. Cfi'zc dun Pierre En. Zufällig las ich in itt- Znlunz. bah ein gewisser Caussanel iai Kreuz der Ehrenlegion bekommen h.itte. Und ch lachte: cie!) doch mal .in, rb d'S etwa mein Hieuno Eaussaiiel ist? T.is ist aber kaum möglich!' Im Interesse des Künstlers ist es nolig. viiß ich die Ursache tieseZ Zwei sclS, der beleiliaend erscheint, erldu lere: Eaussanell halte keiner Schule angkhvrt, er war weder Kubist. noch Expressionist, er besaß weiter nichts als ein sehr z.irtes, sehr seines, sehr sensibles Talent, und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, daß Eaussauel erst jahrelang nach seinem Tode Er solg haben würde das heißt: gar seinen. Ich habe eini.it Bilder von Caussankl in meinem Besitz, sür die ich fünfundzwanzig Frank pro Stück bezahlte; ging es dem armen Burschen zu elend, drückte ich ihm in einem außergewöhnlichen Fall, aus reiner Großmut, einige Geldstücke in die 5)and, und kr gab mir ein Bild da sür. Darum fühlte ich die Aufzeichnung, die Caussanel von der Regierung er halten hatte, als eine Aushebung mei nes Urteils. Und ich nahm lieber an. daß es sich um einen anderen handeln müsse. Aber um ganz genau Be scheid zu wissen, nahm ich mir vor, Caussanel zu besuchen. Aus dem Katalog der Kunstaus ftellung erfuhr ich. daß er noch im mer in einem Gäßcken' des Mont martre in einer Dachkammer wohne, die ihm gleichz:itig als Atelier diente. Dadurch war ich sozusagen beruhigt. Dann ober, als ich die sechs Treppen heraufgeklettert war und kräftig an die Türe geklopft hatte, und er mir selbst öffnete, mußte ich mich vom '.lugenschein überzeugen: auf seinem sehr abgetragenen und von Farben flecken beschmutzten Rock nahm sich ein kleines rotes Bändchen wirklich recht vorteilhaft aus. Ich wußte, daß ich ihm gratulieren mußte, aber ich tat es nur gezwungen. .Ich sehe, daß es Dich wundert.' sagte er zu mir .... .Sage nicht nein, es wundert Dich! Nun. mich auch! Ich habe mir oft gesagt, daß ich eher Aussicht hätte, als Por tier der Kammer einen Orden zu be kommen, - wie als Landschaftsmaler. Protestiere nicht, ich bitte Dich, pro testiere nicht! Ich weiß, daß es auch Deine Meinung war, daß es mit der Kunst bei niir nicht weit her ist .... Und siehst Tu .... Es kommt doch alles einmal aber wenn ich es mir überlege, ist es merkwürdig!" .Es ist gar nicht merkwürdig', un terbrach ihn Louise, das war er Dir schuldig.' Ich bitte um Verzeihung, wenn ich die Anwesenheit dieser liebenswürdi gen und mutigen Frau noch nicht erwähnte. Sie bot mir in diesem Augenblick eine Tasse schwarzen Kaf fees an, den sie selbst durch den Filter hatte laufen lassen. .Louise', unterbrach sie Caussanel streng, schweige! Tu verdirbst mir die ganze Wirkung. Die Hauptfache dieser Geschichte ist. sie von Ansang an zu hören.. Und der Anfang ist der, daß ich vor sechs Jahren eine so elende Zeit durchzumachen hatte, die schlimmer als die früheren wcir, die Tu gekannt hast.' .Ich war damals im Auslande', antwortete ich entschuldigend. .Ich weiß, mein Freund, ich weig Man behauptet, es sei ein Bor teil, Landschaftsmaler zu fein, weil man keine Modelle braucht. Die Na, tur ist ein braves Frauenzimmer, das immer gratis Model! steht. Aber es gibt Augenblicke, in denen es grausam und schmerzlich ist, immer nur Ee treidefelder zu malen. . Kartoffeln, Ochsen. Kühe, Schafe, und einen Hau fen eßbare Dinge, die man in seinem Atelier bewahrt und mit denen man sein Magenknurren nicht beruhigen kann. Wir waren bei einem schlim men Moment angelangt, bei jenem Moment, in dem man nachsieht, ob sich nicht eine ölte Brotrinde findet, in dem man die' Taschen alter auZ rangierter Beinkleider durchsucht, in der Hoffnung, noch einen versteckten ou zu finden. Nichts war da, auch gar nichts in dem elenden Atelier. Louise sagte zu mir: Wir wollen un ere Freunde aufsuchen, es wird doch einen geben, der unS fünf Franken leihen kann. Älfo gingen wir zuerst zu Dir, Tu warst aber verreist. Dann eilten wir zu den andern: aber es waren Ferien und, wir trafen nie mand an. Das ist gewöhnlich so, wenn man etwaS braucht. Louise besaß mehr Energie als ich. Sie riet: Wenn sie nicht zu Haufe sind, wollen wir vor die Cafös gehen, ei nen Bekannten wird man doch schließ lich treffen.' Sie hatte Recht. Auf dem Boule vard St. Michel begegneten wir näm lich Lahirette." .Wie.' rief ich aus. Lahirette? Den Lahirette?....' Wir trafen Lahirette. Man wußte nicht, , ob er ein Gott. Millionär. Journalist. Rechtsanwalt, Roman schreibe?, Schauspieler oder gar nichts werden würde. Er war auf der Suche nach einer Karriere. Bisweilen bringt man sein ganzes Leben mit solchem Suchen zu. Aber er war und ist eS noch diese, Gerechtigkeit muß 'man ichrn widkisahttn lassen sehr tut gkzttiki'mnmid. Er versuchst uns ke fnk!wezz. auszuweichen und steuerte ernt un zu: -Sucht Ihr tknmnd?' fragt er .Jemand .... Tal ist so eine Ne densart. Wir fuchsn fünf Franken Hast Xu sie?" .junf Frankens antwortete er ganz vergnügt. .Die wollte ich mir eben von Euch pumpen. Aber sun ,,rankcn sind schon zu sinden. E wäre doch unmöglich, wenn man in ganz Pari nicht fünf Franken auf trcircn tollte. , Denn sie en stieren Kommt, wir wollen ein GlaS Bicr trinken gehen und über diese Pro viem nachbenien. Wir setzten uns. Er bestellte drei Gläser Bier. Ein Butterbrot wäre uns lieber gewesen, aber er halle die Leitung der Angelegenheit in die Hand genommen. Sa tranken wir das Bier und starrten traurig vor unS hin. Auch er tat den Mund nicht auf. Plötzlich murmelte er: .W.irtet einen Auaenblickl ' Ich giauoe. icn yare eine Idee!' Er stand auf. um feiner Idee nach zulaufen. Ich nehme an, daß sie ihn erwisa-te. venn er kam nicht mehr zu rua. mannst un ere &lua twn klar machen? Wir brauchten noq immer sunf Franken, außerdem waren neunzig Centime für das Bier und zehn Centime sür das Trinkaeld yinzugeiomtnen. Es ersolate eine bes. tige Tiskussion mit dem Kellner. Wir sogen: .Bon uns ist da? Bier nicht bestellt worden. Wir waren dan, emgeiaren. er teyen ik. einaela den' Schließlich warf man uns mit schimpf und Schande hinaus . Was sür eine Nacht verbrachten wir mit knurrendem Magen!' Aber Tu siehst, daran stirbt man nicht. Die Jahre gingen dahin. Es mag wohl drei oder vier Monate her sein, da lese ich eines Tages die Zei tun und bleibe mit offenem Munde sitzen. Ich rufe Louise zu: .Lahirette! Tu weißt doch Lahi rette? - Ter uns im Caf6 versetzt hat und uns drei Gläser Bier bezahlen lassen woiue. zu denen wir von ihm einze laden waun?' sagte Louise. .Natür lich erinnere ich mich sein! Er ist ein umpr .Er ist Minister!' .Tas ist nicht möglich.' behauptete louise. .es wird ein anderer sein. .Nein, er ist es. Jules Lahirette. das unterliegt keinem Zweifel. Er ist Kultusminister geworden!' Schon.' sagte Louise. .Er ist ir nccy immer einen Franken schul tig.' Ich war mir darüber nicht klar, denn ich hatte den Franken auch nicht bezahlt und setzteihr meine Gründe suöeinander. .., d ' , , jjaa lui uiqlZ, aniworreke oui fe. er ,ft Dir einen Franken schuldig. Du solltest zu ihm gehen und das Geld von ihm einsordern.' Das war logisch. Ich ging also ins Ministerium. Aber, mein alter Junge, als ich das elegante Haus, den großen Hof und die silberbetreßten Diener sah. fühlte ich mich vollständig eingeschüchtert. Nein, von einem Mi. nister konnte ich nicht einen Franken zurückverlangen. Aber lachend, mit offenen Armen, kam mir Lahirette eiitsiegcn. Er rief: .Freundchen, Freundchen, ist das lange her, daß wir unS gesehen ha ben!" Ja', erwiderte ich errötend, .vor sechs Jahren auf dem Boulevard St.' Michel ist es gewesen!' , .Sprechen wir nicht davon,' meinte er mit abwehrender Handbcmegung. Willst Du .... nein, das wäre nicht genug, wenn ich Dich noch einmal zu einem Glase Bier einladen würde. daS Du nachher bezahlen mußt! Aber willst Du das Kreuz der Ehrenle gion?' , . Wenn er mir den Frank zurückge geben hätte, es wäre mir lieber ge wesen. , Aber die Ehrenlegion stellte sich ihm billiger. Entzündung schlagender Wetter durch (Glühlampen. Die bergbauliche Behörde unserer Regierung hat eine Reihe von Bersu chen über die Gefahren angeordnet, die durch den Gebrauch eleltrischer Glühlampen in einer Atmosphäre von schlagenden Wettern entstehen könnten. Zu diesem Zweck wurde eine besonde re Ezplosionskammer aus Schmiede eisen hergestellt, die auf der Obersei te ein nur mit paraffiniertem Papier geschlossenes Loch als Ausgang sür die Ezplosionsgase besaß. ' Ein Ham mer in der . Kommer konnte von.au ßen her so in Bewegung gesetzt wer den, daß er eine Glühlampe zerschlug, die auch mit einem andern Werkzeug angebohrt werden tonnte. Die Luft im Innern bestand aus einer Mi schung, die möglichst genau einem schlagenden Wetter entsprach. ES stellte sich heraus, daß eine Explosion ersolgte, wenn das Gas in Beruh rung mit dem Glühsaden der Lampe kam. oder auch wenn ein Kurzschluß durch die Berührung zerrissener Dräh te eintrat. - Die Wirkung richtete sich aber! nach der! Stromspannung "und Lichtstärke der Lampe., so daß eS da nach nicht schwer fallen wird,, solche A1lfi(.lsl(.M V!. ..t.t.. .uiiifiii uuiuj uu,ii, uic um QCjUtyl'l loz betrachtet werden können." lk isrfia aas der tUlse. Ter EhfiMlter, das Temperamnl des Menschen zeigen sich auf de: Reise nm allerdeutlichsten. Die an spruchkoolle Dame, die nur in ersten Hotels absteigt, eine Unzahl Koffer mit sich schleppt, vom Besten das AI lerbeste beansprucht, ist selten zusrie ten. Sie tadelt die böse Nichbar schast oder unwillkommen störende Geräusche, wtnn sie sonst nicht! Ta delnkwertes i Logis, Verpflegung, edieniirg findet. Sie forscht leiden schaftlich nach irgend etwa, was ihr nickt paßt. Wenn sie von ihrer Reise erzählt, vergißt sie niemals die Un annehinlichteiten zu nennen. Tie Ma terielle spricht von ihren guten oder schlechten Mahlzeiten, vom Wetter, von unangenehmer Bedienung, schlech ter Unterkunst. Nur die Heitere. Ge. nußsrohe findet alleö schön, das Un angenehme trägt sie mit Humor, seht sich über Schlechte mit .Grazie hin weg; wenn es regnet, sie! sie sich auf den kommenden Sonnenschein, der niemals ausbleibt, wenn er auch ein mal auf sich warten läßt. Sie ist die Glückliche, die überall daS. Schöne sucht,, da? Gute herausfindet, jeder Gebend ihre Reize ablauscht, sich la chend in unvermeidliche Uebel fügt. Kleinigkeiten , genieren sie nicht, und die großen Ilnannebmlichkciten finden sie tapfer. Sie erhält Anregung. Zer. streuung, Erholung überall, wohin sie auch kommen mag. Sie stimmt sich dem Ton der Umgebung an, oder manchmal auch umgekehrt, wenn ihr derselbe mißfällt, stimmt sie die Um gebung auf sich. Hebt sie auch zu weilen zu sich empor, indem sie ihr eigenes Licht so mild leuchten läßt, daß all die anderen darin strahlen. Das ist die ideale Reisegefährtin, die es versteht. Reisefreudcn zu sammeln, die in schönen Erinnerungen reichen, dauernden Besitz bieten. Die e' Art der Reisenden ist feste- ner in den großen, vornehmen Hotels zu finden. Sie haust meist in Pri vatguartieren. Sie ist überall ganz rasch Bertrauensperson. ohne es selbst zu wollen. Sie hilft überall mit Rat und Tat und erntet mehr oder minder Dank dafür. Oft ist man ihr in rührendster Art dankbar. Sie ist nicht die .Zitrone', die ausgepreßt wird bis aufö äußerste, sie ist ein lieber. zahlender Gast, den man beim Ab chied, der beiderseits oft recht schwer vird, von ganzem Herzen um Rück kehr bittet. Ihre Reisetoilette ist schick und einfach zugleich. Tadelloses chuhzeug, immer dem nugenblickli chen Zweck entsprechend; viele Wasch blusen, für bessere Zwecke, ein bis zwei Spitzen, auch leichte Seidenblu en, zwei bis drei gute Rocke, darun ter ein seidener, ein warmer und ein ichter Mantel genügen, geschickt' in zwei größere Handkoffer gepackt, voll ständig. Ein großer Hut zum Schutz gegen die Sonne, ein kleiner.' ein Schleier. , die Leibwäsche nicht zu knapp, und die' Reiseausstattung ist ur alle Falle genugend, wo kein Toi leitenluxus gefordert wird.' Die gei stig hochstehende Frau wird sich nie mals von ihrer Toilettenfrage tnran nisieren lassen, sie erledigt dies rasch. ! mit gewohntem Scharfblick für Prak ! tisches und Schönes zugleich. Die Erholungsreise der Frau soll auch tets eine Vergnügungsreise fein. Ter gute Wille hilft viel dabei, darum ist das erste Erfordernis: r reckte Wille und das rechte Verstehenwollen für die anderen, denen wir begegnen. 'mit denen wir, wenn auch nur kurze Zeit. zusammen fahren und mit denen wir zusammen zu leben gezwungen sind. Tas sind die richtigen Wegweiser. Eine Zarenhymne Richard Wagnerö. Ein eigenartiges Werk . Richard Wagners, von dem man zwar Knnt? nis hatte, das aber verschollen war, st von dem Bayreuther Dirigenten Michael Balling aufgefunden wor den. Es ist eine Hymne auf den Zar Nikolaus. Ihre Entstehung ist nteressant genua. Waaner war be kanntlich im Jahre 1827 in Riga am dortigen Sladttheater als Kapellmei ter tatig. In die Zeit seiner Wirk amieit fielen noch die Hochzeltsfeier lichkeiten des Zaren Nikolaus I. Man wollte, bei dieser Gelegenheit auch in Riga nicht zurückstehen. Harald v. Brachel dichtete eine glll hende vaterländische Hymne, zu der Richard Wagner die Musik schrieb. Am Tage der Hochzeit kam dies Opus mit dem Titel ..Nikolaus Bolkshymne' unter dem begeisterten Beifall der Rigenser zur Erstauffüh runF. Im Lause der Zeiten ist dann diese Zarenhytnne verloren ge gangen, iso sehr sich auch der be kannte Wagner-Forscher Glasenapp. der selbst in Riga lebt, bemühte, an Ort und Stelle die Partitur aufzu inden, sie blieb verschwunden. Nun wird das Werk der Oeffentlichkeit bekannt gegeben werden. Wegen eines Streites mit ihrem Ehemann versuchte in Ber lin die Frau des TischlcrS Stern. ch Mit ihren zwei Töchtern und einem Sohne durch GaS zu vergif en. Ais der Mann nach ause kam. ebten die Ehefrau und der Sohn noch, während die Mädchen bereits ot waren. Stern Ist aus Berzweif- lung verschnxinden. um sich d5s.Lcbcn ! zu nehmen. , , ,- , Unsere Schllitlmuslkr-Gsleck Aedes muttt 10 ' i jimdexschür?k In frinjr&fjrnCf , ' 'ila.wm. .5 ffiit die manniqsachm H,u!d!effs?e tu tinthißt man einer gchiifl'iien, (infachen Cchiirze, die ttxrtttitH die Ctelle d,, W penllkide einnkkwkN kann. Ein solche !v!odkll ist in dirs'k Jllusikotion der schaulicht. In PciiizcKsorm gearbeitch ßlriiTil hir :Hüf7iinht1it nr .inl D w. 1 M 1 r, I. 'W 4C ?7J VKsknklcidk?, rriitrenb die Vorderselt imi. iijrem oenenicpiUB unn ocn ousge schien Taschen den Cchllrnckaraltex ' wahrt. Als Stosse kommen zur Her slkllllng' die daukrhaftkN, bewährten Lei, nen. Gingham, Eeersucker ni Golatea in Betragt. ZicKt man prattischer Weise für den ZagkSgebrauch uch gedeckte Mu ster vor, so sieht eine Echüre in weißem Leinen, mit einem biinlfardigen Etnfaß vkr,,iert, hübsch und freundlich au und wirkt besonders ali Echnh bei hellen Commerklcidcril und Blusen sehr anspre ck'epd. ttebrauä't werden . zu diesem Schnittmuster, das in Groben von 34 44 vorättnq ist. Z)ard Material bei Vß Zell Breite. Tie Saumweite betrügt in dieser Klciserschürzk 1Z Dard. , vestellungI.Anweisungea: ' Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung des Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben cm und schicke den Coupon nebst , 1 Q.& tu i i für . jcdeZ.,, esiellfe Muster an. daS,."' ''' Patte Det,0rnahaTribüna 1311 Howard 6t. . fh' j Cf'J ij.Z'X. -rt" :pi: fr : ' 1 n i , . ''i: . 5 o . 7 ' . C O ! . . ' . a . p B ' . es . c '-G !''- : . ä : 3 L -: s . 0 & -2 ? O S ' ; b u c; , , . m A ..- i tri Sä 0, .'so v c- a , . ita . 3 . O m s 4 ' 1 a i & 2 : : : o . . . . u ? : : : : ß o : : : s 's ? . - . r. .i. .. bi c , r ? : 5, ., ; o . 2 s - &: - f : Itt verkannte Wger. DaS ollgemeine Urteil Über Ri , chard Wagner und seine Tonschöpfun' gen war bekanntlich im Anfange sei ' ner Laufbahn weit entfernt von der späteren Berhimmelung, und am we nigsten hielt man, getreu dem. alten, Sprichworte, in seinem Baterlandk Sachsen von ihm. - Als im Oktober 184 in Dresden der Tannhäuscr vorbereitet wurde, klagte die Presst' übe, die große Schwierigkeit der Mu, sik. welche 11 Orchesterproben ersor ' derte. Nach der Dresdener Auffüh rung schrieb Robert Schumann . an Mendelssohn: Die Musik ist um ,. kein Haar breit besser als Nienzi. eher rnajter, forcierter! Sagt man aber ' so etwas, so heißt es:' Ach. de, Neid!" Am 12. Februar '1343 führte Mendelssohn im Leipziger Ge wandhaus-Konzert die ' Ouoertüri , zum . TannhLuser ' mit .überheiztem' Tempo als .abschreckendes Beispiel" auf! Die Leipziger Kritik bemerkte: .Interessante Geigeneffckke entschädi-' gen nicht für den Mangel an innerem ' Gehalt!" Die Bemühungen, den Tannhäuser in Berlin, zur Auffüh. rung zu bringen, waren vergeblich. ' man erklärte dort die Musik für .WachtparademusikN Die erste deut sche Bühne, welche einen, durchschla genden Erfolg erzielte, war das Hof theater in Schwerin, das im Jahre 1852 den Tannhäuser 'fünfzchnmal! aufführte. ' .; I n Sacramento. Al.. Min dkt ' sich .' die -größte, Fabrik' zum Schälen von, Mandeln.