TZgNcht Omah 2ribunf NßlRNös PoZööMM UNö WiNßl'isÄM UgssMOl' sch. Vcr Ncoslawisiiuis, die neueste j?hase des panflairisrnus.--Ueber Berlin mdj Konstantinipel!" das Programm. Der ar das willenlose Iverkzeng der dentschfeindlichen Ne l'enre.Iierung. Cinzellzeiten der seit lanaem rrbereiteten russischen Alobilmachung. Sä er russisckie poliiischk Aufmarsch ist di 'Äodilmachuiig de Panfla IvlkHIU. ' Xtt russische militärische Alls' marsch war die strieöCerllimina. Der russische Marsch soll über Berlin rrnii) Jlonftantinopel a,rl)n. Dol Zarenttjurn Hai zu Gunsten de Vanslawismu abgedankt. Der Zar ist nicht Mkhr Ällcr teJiilalien", sondern ein Werkzeug in der Hand riuec bestimmten politischen Strömung, tat Gelbsthert scherlhum in Rußland fyit tcipitut irt zu Gunsten einer Ncbenttg!ttl,na, welche seit Jahrzehnten der amtlichen Ct. Pcterg bürget entgkgkiigsarbkitet hat. Xai zweite Mal hat der Kaiser, Nilgau! II. geaen seinen Willen zum Q,&,vc greisen müs sen. Dai erste Aal war gegen Japan, all die Großsürstcii. und die Militär, Paitti der langscunen am simcren l?xpan swn Rußland' im fernen Osten die Gin benmeilenstiefel anzog und England in Besorgnis um Indien Japan auf den Plan rief. Und nun da zweite Mal. Nach Europa durch die japanischen Gisste aus den mandft?urischen Ebenen und im V!eer von Tsushima ziiruclflkworfcn, hat Rußland seine auf llonstantinopel gerich, tcten Ambitionen wieder lebendig werden lassen. Diese Ambitionen, wie sie im apokry phischen Testament Peter's des Öroften festgelegt worden sind, hat sich der Ban flawismus angeeignet. Tiefer hat das Cchlagwort von den geln'.chtctcn Brü dem' am Balkan erfunden und die rüst fischt Oberherrschaft über die gesammte Clawenwclt proklamirt. Mit dieser Pro klamation wurde die erste nt gelegt zu der gewaltigen Explosion, fcdcfre nunmehr ganz Europa aus den Fugen zu reißen droht. Tenn durch solchen Anspruch war der Gegensatz zwischen Rußland und Oesterreich, mit dessen vielen slawischen Gebieten unausgleichlich geworden. Der Anspruch hat den Ballanbund zusammen aeschweibt. der ursprünglich gegen die Doppelmonarchie gerichtet war, und den Lalkankrieg gegen die Zürkei entfesselt, nachdem die ttcwelire in der falschen Nich tung loegegangen waren, Tcr zweite Krieg unter den Verbiindeien und das Eingreifen Wien'S durch die Errichtung ine unabhäneiisten Albaniens haben die Absicht Riiszland's, am Ballan ein aro ßeS einiges faltenreich unter russischer Vorherrschaft zu gründen, dnrchkrcuzt. Die Wuth iiber diese Enttäuschung lieft den PanslawiSmus sich in den NeiislawiSmuS wandeln, daS heifzt, in den TcrrorismuS, welcher die Volksleidensä'aften aus peitschte. - ' Darum auch der Ritualmordprozcfz, durch welchen neue Pogrome gegen die Juden, die jetzt die lieben Juden' des Aaren geworden sind, entfesselt werden sollten. Der Neoflawismus warnte den Zaren durch die Bombe, welcher gecen den, dem kaiserlichen Zuge vorausfahrenden Militärzüge geworfen wurde. Der Terro rismus erreichte den kritischen Höhepunkt mit der Ermordung des Ercherzog-Thron-folgers Franz Ferdinand am 28, Juni diefeS Jahres in den Straßen der bosni schen Hauptstadt Serajewo, An diesem kl Tage hatte der TcrrorismuS des Neosla- i tvismus seinen Ausmarsch vollzogen. hui Der Knall der Bomben und Revolver die von Serajcwo, welche von (Serbien einge Vci schmuggelt worden waren, muß doch dem Üc Zaren eigenartig in den Ohren geklungen' JnlibkN. Der Fürsienmord als Mittel zur ks Erreichung politischer Zwecke war etwas CiS ganz Neues, aber nur außerhalb Rußlands, tjeu) der durch den Meuchelmord abgeschwächten sitz Autokratie. Äber der Zar war lange nicht bei) mehr der Gosudar . Er halle vor dem bul PansiawismuS kapitulirt und ist nunmehr vor dem Terrorismus des Neoslawismus zurückgewichen. Er hatte vor dem all russischen Demos kapitulirt, als er es im vergangenen Jahre unterließ, das Juki läum des Hauses HolsieinÄottorp,. das mit Peter III. vor 150 Jahren auf den russischen Thron gelangt war, zu begehen, und in diesem Jahre das Nomanow-Jubi-läum feierte. Iwan VI. Mutter sgeftorbeu 1741), die Kaiserin Elisabeth, war eine geborene Prinzessin von Braunschweig-j Neueren und deren Nachfolger als Pe ter III. ihr ?!cffe von Holstein, Gottorp. dessen Mutter wohl eine Tochter Pctcr's des Großen, dessen Bater indessen Herzog Karl Friedrich von Holstein war. Die Große Katharina, welche Peter IIL, ihren Ratten, durch Meuchelmord beseitigen ließ und selbst den Zarcnthron bestieg, war eine deutsche Prinzessin von Anhalt-Zerbst, und unter den ungezählten Günstlingen, elchen sie ihre Gunst schenkte, zuerst un er dem ihr. aufgenisthigten infamen Zwange, die Fortpflanzung des Herrscher zcschlechts zu sichern, war gewiß kein Ro manow. Seitdem haben fürdie Fort pfla;L.i A'üt vcurscye Prinzessinnen fit siegt:" Sophie Dorothea von Württem berg als Gattin Paul's II., Luise Marie don Baden Alexander I.; Charlotte von Preußen Nikolaus I.; Marie von Hessen Alexander II,; Tagmar , von Dänemark Alexander III.; Alix von Hessen Nikolaus II. Niemals hat sich da drastische Wort deS Freiherrn von Ctein, daß die deutschen Höfe die Stute seien für die fremden Fürstenhäuser bil beten, deutlicher ' bewahrheitet,, als Nuß land gegenüber, und och Alexander I. hat ins einen Vorsöilag Napoleon's, ganz Deutschland zu zerschlagen, mit der Frage Mntwortet. wo dann seine Großfürsten Frauen herbekommen sollten. Seit Peter III. find die Zaren keine Roma sondern Holsiein-Voitorper. aber mn hat niemals in Nußland gern davon gesprochen dcifz Teutsche dS Reich gdje pigl haben. ' ' ,, Taf, Kaiser Nikolau, II. selbst die milientradition feines Hansel preisgegeben nal, damit hit er die Kapitulation vor dem allruss,f,j,e Temos unterzeichnet. Tamit ist das Selbsthesescherlhuin zusam meniebrochrn und die 'Kacht de Gosudar verblaßt. Mit der Kapitulation vor den, slawischen Ällrussenwum war der Bruch Mit der xrsuf.isch.iss,sij?en Politik, welche ein Jahrhundert lang die Beziehungen zwischen den beiden Ländern bestimmt halte, vollzogen, denn die persönliche Freundschaft zwischen den Herrschern bil dete nicht länqer eine Friedensgewähr. . Die Legionen des Zaren sind in Be. wegung gesetzt worden. u,n über Berlin nach Konstantinopel zu marschiren. Ter Tranq nach Süden ist für Rußland eine historische, politische und ökonomische Nothwendigkeit. ",nd der fremde Staat, der sich diesem Dränge widersetzt, ist e ip-o (in feindlicher taat. Inzwischen gebt der Dreibund konsequent auf diesem Pfade des Kriege!. In Oesterreich hält ian auch den Drang nach den, Süden für eine historische Nothwendigkeit, und die Oesterreichs? haben von ihrem Stand punlt ebenso ret. wie van dem ihren die Russen. Die mächtige Habsbnrgische Mo. narchie hatte in der ersten Hälfte des II, Jahrhunderts drei Richtungen, nach wel ckien sik sich ausdehnen konnte: nach Jta lien, nach Deutschland und nach der Bal lanhalbinsel. Nach dem Jahre 18M ist nur noch der letzte Weg üdriz zeklieb.'. Bismarek hatte wieder, diesmal" vielleicht ohne es zu wollen, Oesterreich und Nuß land zum entscheidenden Kampf gegen llbergcstcllt. und indem er den Dreibund schloß, stellte er die Kräfte des Teutschen il!eiki.s Oesterreich zur Bcrfiigung. Oester reich hat bieg natürlich ausgenutzt: überall und bei jeder Gelegenheit, wenn es sich m den Balkan handelte, fanden die Russen Oesterreich auf ihrem Wege. Die An nexion von Bosnien und' der Hcrzego wina. welche in Ruhland eine tiefen Ein druck machte, war eigentlich nur eine Seite in dem dicken Buch der russisch-österreichi-schen Jeindscl'aft. Tcr Weg nach Kon staniinopel geht über Berlin. Wien ist eigentlich eine sekundäre Frage." .,n diesen Sätzen hat d?r russische Pro, sessor Mitrofanow, der erste Histeiriker an der St. Petersburger Universität, den po litischen nd den militärischen Ausmarsch Rußland's zusamniengesaßt. Professor Hans Tclbriick heilte seinen früheren Schü. ler aufgefordert, sich über die Ursachen der in ganz Ruhland zum Durchbruch gekom menen deutschfeindlichen Stimmung zu außer. In der Juni-Nummer der von Delbrück herausgegebenen .Preußischen Jahrbücher" ist er diesem Wunsche nach 'kommen. Teutschland, so führt er aus, siebe Rußland wegen seiner Freundschafi mit Oesterreich den Russen überall im Wege. Der Gegensatz zwischen Rußland und den beiden verbündeten Jentralmäch !en habe sich lange Zeit hindurch ver schärft und sich schließlich derartig zuge spitzt, daß die gewaltsame Abrechnung un termeidlich sei. salls Teutschland nicht aus dem Wege Rußlands gehe. Als Haupt, etappen dieses ttegensatzes führt Pros. Witrofanowan: Oesterreichs Undankbarkeit gegen Rußland im Krimkrieg, dann Bis marcks Verrath" der russischen Inte resscn auf dem Berliner Kongreß, weiter das offiziell? Bündnis zwischen Deutsch land und Oesterreich-Unaarn. Mit Hilfe Deutschlands sei Rußland durch alle diese Dinge vom Balkan abgedrängt und dort der Einssuß Ocsterrcich-Ungarns gestärkt worden. ' Der russische Historiker bringt auch die wirthschaftliche Frage auf als Beweis für di? politische Nothwendigkeit einer russt. schen Ausdehnung auf dem Balkan. Er sagt: Das ganze russische Budget i't auf der Ausfuhr nach dem Ausland basirt. Wird die Handelsbilanz passiv, so ist der russische Schatz bankerott, indem er nicht im Stande sei wird, die Zinsen seiner enor mcn auswärtigen Schulden z bezahlen, und zwei Drittel dieser Ausfuhr gch?n durch die südlichen Häfen und weiter durch die bei den türkischen Meerenge. Ist die ser Ansgang einmal geschlossen, so stockt der russische Handel, und die ökonomischen Frn ics-r Cot Hd 27Zdschbar. !ttur der Besitz des Bosporus und der Dar dancsten kann diesem unerträglichen Zu stände ein Ende bereiten, weil die Existenz einer Weltmacht wie Rußland von Zufäl len und fremder Willkür nicht abhängen darf." Das Streben nach dem Besitz des Bos porus und der Dardanellen bildet ein ur altes Bestandtheil der russischen Politik. Neu aber ist. daß der Söeg der Russen über Berlin gehen soll. Und neu ist der An spruch auf die Oberhoheit über ein großes slawisches Reich. Durch diesen Anspruch ist der Gegensatz zwischen dem Germanen Ihum und dem Slawenthum in die inter nationale Politik eingeführt und als ein Faktor für die geschichtliche Entwickelung geschaffen. Mit diesem Anspruch hat der Panslawismus seine Fahnen entrollt. Rußland." so sagt Professor Mitrofa vom, kann sich dem Schicksal der Süd slawen gegenüber unmöglich gleichgültig verhallen. ' Die kleinen Balkanstaaten sind erstens eine Rückendeckung für die Meer engen und zweitens wurde im Laufe der Jahrhunderte zu viel russischen Blutes und zu diel russischen Goldes für die Bal länhelden verwendet, um die ganze Sache jetzt fahren zu lasse. Es wäre ein mora lischer und politischer Selbstmord sür jede russische. Regierung." Auch der russische Rubel hat mobil ge macht Aber auch er hätte den Gegensaz Mischen Rußland und Oeslerreich-Ungarn nicht derartig verschärfen können, daß die ?! ljm'mii'X'vtt Aytmf f i I r" JTS ? ..' ""X LUBLlH XTT-fcK k KRASNIK X ( ) ' T f I ' Katastrophe unvermeidlich wurde. Oester reich-Ungarn hat den Serben den Zugang zur Adria gewehrt und damit die Serben auf die Besetzung bulgarischen Gebiets der wiesen: das gab die Veranlassung zum zweiten Balkankrieg, und dieser Krieg hat das russische Axiom von der Brüderschaft der Balkanstaaten" Lügen gestraft. Oester reich-Ungarn hat durch die Errichtung ei nes selbständigen, nicht-slawifchen Staates Albanien die von Ruhland ' beabsichtigte Gründung eines einzigen Slawenreiches gehindert, indem es einen Keil' zwischen den nördlichen und südlichen Balkan trieb. Deutschland war in Bethätigung der 9li bclungentreue" neben den Bundesgenossen getreten. Deutschland ist der Freund der Türkei und macht diese kriegswichtig. Als nach dem Baltankriege die deutsche Mili lärmission unter der Führung des Gene ralleutnaiits Liman von Sanders von den Türken zur weiteren Reorganisation des türkischen Heeres nach Kon'stantinopel be rufen wurde, da erhob sich in der russischen Presse ein gewaltiger Skandal. Die Mel düng, das; der deutsche General auch die jkiiigcn türkischen Truppen unter seinem Befehl haben werde, lrelche die Besetzungen der Forts an den Meerengv, bilden, führte auf Betreiben Rußlands zu einer Anfrage der Treiverbandmächte bei der Hohen Pforte. Nicht nur die vertragsmäßig festgelegten Verpflichtungen zwangen Deutschland, sich auf die Seite Ocsterreich-Ungarns zu kU len. sondern auch die eigenen Interessen mußten die deutsche Haltung bestimmen. Darum führt der russische Weg nach Kon staniinopel über Berlin. ' ' . Schon einmal bat Rußland die Welt durch kriegerische Maßregeln, welche gegen Deutschland gerichtet waren, überrascht. Das war Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Und auch damals hatte sich das Welter, welches in einem europäischen Kriege seine Entlastung zu suchen schien, am Balkan zusammenge zogen. Ende der sicbenziger Jahre hatte Rußland sich zum Entscheidungskampf um dre Erbschaft des kranken Mannes" vor bereitet. Trotz der Siege der russischen Waffen über die Türkei gelangt' Rußland mcht an das Ziel seines Ehrgeizes. El kam keinen Schritt naher an Ksnstan tii'.opct heran. Der Berliner Kongreß om Jahre 1878 zog dem russischkn Ehrgeiz und den moskowitischen Umtrieben am Balkan die Schranken. Damals war et England, welches diese Schranken , zog, allst die ob bt diplomatischen Niederlage verstimmte öffentliche Meinung 'wandle Aavte vom russischen Ariegsschauplatz. sich gegen Deutschland. Es folgte die erste Annäherung Nußlands an Frankreich zur Boulanger-Zeit. Rußland nahm un geheure Truppenansammlungen an der deutschen und der österreichisch-ungarischen Grenze vor, begann seine strategischen Wlstbahnen auszubauen und verstärkte seine Wehrkraft durch Verlängerung der Dienstzeit und Erhöhung des Rekruten kvntingents, durch Bermehrung feiner 15 inienkorps um drei neue, durch die Er richtung von 20 zusätzlichen Schützenregi mentern und einer zweiten kombinirtcn Kosaken-Division und durch eine Reorga rnstrung seiner gesammten Artillerie. Damals schon hat der militärische Auf marsch Rußlands gegen Deutschland be gönnen, und es gelang nur der Wucht der Persönlichkeit Bismarcks und der von ihm vorgebrachten Argumente, das russische Schwert wieder in die Scheide zurückzu stoßen. In seiner großen Rede vom 6, F,!ruar 188. welche eine weltgcschicht l',be Fricdcnsthat war, hielt der Eiserne" Abrechnung mit Rußland. An der Hand der Thatsachen -wies er nach, daß bei der Fcststcllung des Soll und Habens der Dienste, welche sich Rußland und Deutsch land gegenseitig geleistet, das Haben auf dem deutschen Konto stehe. Er sagte: Der Vorgang betreffs veS Kongresses enttäuschte mich, der sagte mir, daß selbst ein vollständiges Jndienststellcn unserer Politik, für gewisse Zeit, in die russische u,5 nicht davor schützte, gegen unseren Willen und gegen unser Bestreben mit Rußland in Streit zu gerathen. Dieser Streit über Instruktionen, die wir an un je Bevollmächtigten im Süden gegeben cder nicht gegeben hatten, steigerten sich zu Drohungen, bis zu vollständigen Kriegs drchnngen von der kompetentesten Seite. Das ist der Ursprung unseres Lsterreichi schen Vertrages. Durch diese Drohungen wurden wir gezwungen, zu der von mir seit Jahrzehnten vermiedenen Option zwi schen unseren beiden bisherigen Freunden zuschreiten." Damals warnte Bismarck Rußland bor dem furor teutonicus". Und die War nung erfüllte ihren Zweck. Der Krieg würde vermieden. ' Damals schon hatte der Panslawismus mit gefälschten Schriftstücken und mit der Aufpeitschung der Bolkslcidenschaftcn ge arbeitet. Damals aber war der Zar noch der Gosudar, der Herr, Kaiser Ale xandcr III. gebot den Umtrieben Einhalt. Heute hat die offizielle Regierung in St. Petersburg vor der' Nebenregicrung, die svflkmatifch auf den Krieg mit Deutsch land hingearbeitet kapitulirt. Seit Bismarck's Zeiten ist das Facit des Soll und Habens der deutsch-russischen Ver Hältnisse auf der Aktivseite Deutschlands bedeutend gestiegen. Während des japa nischen Krieges hatte die loyale Haltung Deutschlands der russischen Militärleitung es ermöglicht, die russischen Kerntruppen von der deutschen Grenze nach dem Kriegsschauplatz im Fernen Osten zu zie hcn, die Grenze gegen den westlichen Nach barn von Truppen zu entblößen. Die russischen Niederlagen in diesem Kriege haben die russische Politik nach dem flld östlichen Europa zurückgeführt. Deutsch land wurde, nicht nur durch fein Bundes Verhältnis zu Oesterreich-Ungarn, welchem Preußen durch die Geschehnisse des Jahres 1866 den Weg nach Südost gewiesen, son dern auch durch die eigenen Interessen hineingezogen in den Wirbel geqensätz sicher Ansprüche und einander widerstrei tender Machtplänc. Die Frage erweiterte sich zu einer europäischen, durch die Zwei theilung fast ganz Europas in den Drei bund und den Dreiverband. England hatte sich, in der Durchführung seiner Politik, um Deutschland zu isolircn und ersticken, mit der französischen Revanche-Jdee und dem russischen Panslawismus verbündet. Ein Jahrzehnt lang lag der Finger ganz Europas am Abzug der Gewehre. Der Panslawismus hat zuerst abgedrückt. Mit der Bombe und dem Revolver hat er den europäischen Krieg eröffnet. Im mer hatte die Befürchtung geherrscht, daß einmal ein Ereignis, das gar nicht vor ausgesehen werden konnte, die große Kata strophe herbeiführen würde. Dieses Er cignis war die Ermordung des Erzher zogs Franz Ferdinand. In ihm traf der Terroismus nicht den Reorganisator der Habsburger-Armee, nicht den kommen den Mann der entschiedenen Entschlüsse und der durchgreifenden That. Der Thronfolger trug sich mit der Idee, die Völker des Reiches untereinander zu ver söhnen durch die Errichtung des Trialis mus. Neben daZ österreichische und das ungarische Reich sollte ein Slawenreich treten. Unter der Krone der Habsburger, aber wie die beiden anderen Bestandtheile des Reichs in sich geschlossen und selbst ständig. Das waren die tschechischen Nei gungen, welche dem ErzherzogThron folaer nachgesagt wurden. Und das bil bet? die große Gefahr für die Bestrebun gen des russischen Panslawismus, ioclcher darauf abzielte, sämmtliche Slawen unter die Obervormundschaft des Moskowiter thums zu stellen. Da begann der Ter roismus sein ' blutiges Werk. Weithin sichtbar wurde die blutige Spur der ge. Heimen Machenschaften, welche don Sei bien ausgingen und deren Drähte von der russischen Nebenregierung gezogen wurden. Die Drähte gezogen und die Bomben diri girt. Das Kriegsmanifest des 85jährigen Kaisers Franz Joseph führt als histori fches Zeugnis den Meuchelmord als Ur sache des Krieges an. Am blutigen Tage von Serajewo war der politische Aufmarsch Ruhlands durch, geführt. Und im Verlauf dieses Auf morsches hat sich die Abdankung deS Za renthums in seiner historischen Bedeutung vollzogen. ' . Die russische Mobilmachung war die Kriegserklärung. Der Aufmarsch der russischen Armeen richtete sich sowohl ge gen Deutschland wie gegen Oesterreich Ungarn. Der Vormarsch soll über Ber lin nach Konstantinopel gehen. Aber es ist, wie der russische Botschafter in Lon don selbst in diesen Tagen konstatirt hat, ein weiter Weg von der russischen Grenze nach der Hauptstadt des Deutschen Reichs. Schon im Jahre 1912 nahm Rußland grohe Probemobilisirungen in den Mili tarbczirlen von Warschau, Wilna, Kiew und Odessa vor und im geringeren Mah stabe auch im Militärbezirk von Moskau. Das Wort Probemobilmachung" hatte, seit es zum ersten Mal am Beginn des Balkankriegcs aufgetaucht, einen bösen Klang. Die harmlose Deutung einer militärischen Uebung konnte nicht länger Geltung behalten. Die' Probemobilisi rungen wurden zu direkten Kriegsdrohun gen. Sie waren zunächst gegen Oester reich-Ungarn gerichtet. Es handelte sich zunächst nur um partielle militärische Maßnahmen, aber für den Oktober diese? Jahres war bereits eine Gcneral-Mobil machung"angeordnet. Damit war auch Deutschland in den Kreis des vordere! tendcn aggressiven Vorgehens Rußlands mit hineingezogen. Der Aufmarsch Rußlands hat sich, nach dem Urtheil der Sachverständigen, folgen dermaßen, vollzogen: Am 10. Februar dieses Jahres erließ die russische Regie rung eine Presseverbot, welches sich auf die Bekanntmachung jcdwelcher militari scher Vorgänge bezog. Rußland ' suchte seine Rüstungen nach Möglichkeit zu der fchlcicrn. Aber die mit oller Energie und mit größter Schnelligkeit sich vollziehende Rüstung Rußlands konnte nicht verheim licht werden. Die Aufmerksamkeit richtete sich auf die in Europa stehenden russische Truppenverbände und deren Bewegungen. In den sieben europäischen Misitärbezir km Wilna:, Wqrschgrl, Kiew, Odessa, gl. Petersburg und Kasan standen 27 Armee koip. 12 Kavallekik-Tivisionkn. zwei Kosaken'Dibisionen, neun Siizenbriga den, vier selbständige Kavzlterie.Ärigaden und mehrere selbständige Kavallckicre! menter. (Sin russische! Arme?.Korp! in faßt 32 Bataillone. 6 (Madtcrnl und 14 Batterien, die Kavallerie ctit Kosaken Division 24 Eskadron, eine Mischen gemehr?lblkeilng und zwei rcit'nde Lat terien. die Schützenbrigade acht Bataillone, vier Maschinengewehr Abtheilungen uid drei Batterien. Bon den sieben europäi schen Militärbezirken grenzen drei, Wilri, Warschau und Kiew, an Deutschland und Oesterreich Ungarn, einer tOdeffz) n Rumänien. Die drei an Deutschland und Oesterreich-Ungarn stoßenden Bezirke wei sen 14 Armee. Korps und 11 Kavallerie Divisionen auf. Nach dem al:en Mobil machungkplan hätte der Ausniarsch eine geraume Zeit in Anspruch genommen. Da gegen machte Frankreich Bedenken gellend. Die französische Heeresleitung hat immer befürchtet, daß die deutschen Heere im Stande sein würden, erst Frankreich nie derzuringen, um dann zusammen mit den öftcrreichisch.ungarischcn Streilkräften sich gegen Rußland wenden zu können. Dar um wurden bei Besuch de! damaligen französischen Generalstabschefs Joffre m St. Petersburg im August vorigen Iah re! Abmachungen getroffen, wonach der Aufmarsch der russischen Armee durch Ausbau deS BahnnetzeS beschleunigt wer den sollte. Als dann Frankreich an Ruß land eine neue Anleihe in Höhe von 2j Milliarden Francs gewährte, wurde daran die ausdrückliche Bedingung geknüpft, daß diefe Milliarden zu militärischen Zwecken verwandt werden sollten. Im Oktober 1913 setzte Rußland daS Ende der aktiven Dienstzeit für seine Reserven bis drei Monate länger, als bisher geschehen, an. Dadurch erreichte die Friedensstärke der russischen Gesammtmacht bereits die Höhe von rund 1,845,000 Mann, für das euro päische Kontingent 1,320,000 Mann. E sollten weiter vom nächsten Jahre an das Rekrutenkontingent um 25,000 Köpfe er höht, 13 neue Kavallerieregimenter errich tet und vier bis fünfweiter Armeekorps aufgestellt werden, gvon waren drei für Europa bestimmt. WaS den Aufmarsch anbekbMt. so haben den russischen Armeen die Linien Riga Dwinsk. Kowno: St. Petcrsburg-Wilna GrodnoWarschau; Bologoje-Polozk-War schau; Moskau-Smolensk-Orfcha-Minsk Brest-kitowsk; Orjol-Brjansk-Brest-Li towsk; Kursk-Kiew-Rowno-Charkow;, Je katerinslow - Wininza Proskurow und Odessa-Proskurow zur Verfügung gestan den. Aber schon im nächsten Jahr sollte der Fahnbau IM Millionen Rubel waren bereits dafür in das Budget ein gestellt weiter ausgeführt werden. Alle diese in Angriff genommenen mili tarischen Maßnahmen trugen einen offen kundigen offensiven Charakter. Daß sich der Aufmarsch der russischen Armee that sächlich schneller vollzogen hat, als allge mein angenommen worden war, beweist, daß jene Maßnahmen bereits feit längerer Zeit vorbereitet war. Deutschland uvd Oesterreich-Ungarn konnten die für den Oktober angesagte Generalmobilmachung nicht abwarten. Diese Ankündigung war bereits die Kriegserklärung, und die Schritte, welche Kaiser Wilhelm noch bis unmittelbar vor dem Kriege gethan hat, liefen daraus hinaus, die Gcneralmobil machung, welche nunmehr bereits im Juli in Angriff genommen wurde.'zum Still stand zu bringen. j . '! Dein militärischen Aufmarsch ist der Vormarsch gefolgt. Schneller, als wohl allgemein angenommen worden ist. Diese Schnelligkeit beweist, daß alles seit län gerer Zeit vorbereitet gewesen ist. Der zwischen dem deutschen und dem österrei chisch-ungarischen Generalstab festgelegte Kriegsplan gegen Ruhland ist klar zu er kennen. Es konnte sich seitens Deutsch lands nur um eine Defensive handeln, um Zeit für den Hauptschlag gegen Frankreich zu gewinnen. Diese Defensive muß Oester reich-Ungarn durch seine Offensive unter stützen. Dem Vordringen der Russen stcl len sich im Norden die großen Weichsel befcstigungen von Marienburg bis Thorn in den Weg. Durch den Einmarsch über Posen und Schlesien, welcher geraume Zeit beanspruchen würde, erhielte Oesterreich Ungarn eine weitere Möglichkeit zum aU tiven Vorgehen. Die russischen Siege" auf dem östlichen Kriegsschauplatz sind Phantasien. Und wenn sie bis an die Oder kämen, nach der Niederringimg Frankreichs ist auch das Schicksal Rußlands besiegelt. Das Schicksal Rußlands und daS ganz Europas. Auf den Schlachtfeldern Bel gien und Frankreichs wird der große Kampf zwischen dem Germanenthum und dem Slawenthum ausgefochten. Dort holt die Weltenuhr aus zum Glockenschlag für die Stunde der Entscheidung. Der politische und der militärische ruf sische Aufmarsch haben die Stunde herauf geführt. Der Vormarsch kann an der Ent scheidung nichts'andern. . t H. H. Von Mellenthin. :j Gar mancher hat mit dem Leben abgeschlossen, ohne seinen S ch lü s s e l gefunden zu haben. Man suche einen persönlichen SchlafrhythmuS zu ergrunden, das heißt, die Stundenzahl zu finden, die man ge braucht, um ganz aukgefchlafen zu sein. Diese Gtnndenzgh! sei eine heilige Zahl. Der Teufe! Geselligkeit dividiri ohne Un terlaß daran herum. Da heute viel gebrauchte Wori Sommerfrische" stammt eigentlich aus Tirol, wo man schon seit Jahrhunderten in die .Frische" geht. In ein Bogen Chronik von 1610 heißt e: .Die Jnwoh n haben nebe Zhre Häusern fa Städ te auch and ln d Höhe, dah'n sie zu Sommer sich verfügen, und von der nie deren Welt gleichsam yi t'-- rVe-n himmlischen eilen, wo sie ji. , ., . Genüg, abkühlen, etiustigeit un) ttlüt ttt könmri ' I ftvmtmi t . C '-!!?WMkM'