Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 04, 1914, Image 5
CWäs, TrMnt, Areiing. 4 Zttftmlrt 1311. Ztltt 3, lMWTZk! HHIV- - ' m- yrrrr-y-'g ;. : ; ktt,? ,f??7"? ??!?!'? s" M?! t-yilr'!XSll"':Sl;??T3 are r H U)tNV DMsche ieJii MW! 9 & i Iisereaiiimlii aller ienfisch 1 ul IFx. '. , 'i,:.;,;.:. r"rr!?r -r j3"'"''3 GgWY EU tWililÄO U' MG,UZ pfcijpafci'.--...,- - Das Moidele. Novelletts von Zllbert v. ZvaxiinU ?! wkir Wo neun Uhr. das Abendessen tken zu E'.ldk. Di? Greisin Lilly, seiden- lauschenden Schritts, ging ra,a, nerz klopfend durch die lichtstroende Halle, mit. tcn durch all dies junge Lachen und wer txnde flirten ti Alpenhotels hinaus in den Abend. Bor dem Hotel angekommen, blickte sie sich.-Plötzlich erbleichend und wie im Fieber, um. Doch! Sr war da! Sie lächelte. Sie schmiegte sich in den Herme linmantek. Geben Sie mit?" fragte sie. ohne ich anzuschauen, .ich will zum See hinab!" Und er, als ob er kein Wort hernnzbr'nthtt. nickte nur, aber gerade dies demüthige Nicken des schönen, vornehmen Kopses, die wortlose, unbedingte Jyrroi gen lieble sie so sehr. ja. liebte sie so sehr; wonnig schmiede sie sich in den weißen Mantel und ging. Die grotze dunkelgrüne Malte umä Haus ßeium war still. Die Wälder ringsherum schwarz; kühl kam es aus ihnen herüber; sie waren auch still. Die Dolomiten, aus der Nacht dieser schweigsamen Walder wachsend, schimmerten blas, und wie iodt im Nachglühen. , unv ver ran,, euiif wie Lapis, und ebenso goldzesprenkelt wie Lapis, und wolkenlos, war über all dies Ruhe voll von Dust und Geheimnis. Am User, bei Sees, aus dessen Himmel' spiegelnder Glätte keine Bewegung kam, ließen sie sich auf dem Stamm einer ge fällten Tanne nieder. Der Weißt Mantel der Gräfin Lilly bebte. Das Auge des Manne flackerte. Ringsum war die Im fternis. Ringsum kein Laut wach. Hier konnte man' unendlich müde sein! Aber, wenn hier jemand den Muth hätte, zu le ben. wie n noch niemals gelebt hatte, könnte er unendlich selig werden, weil Dunkelheit und Stille nichts, nichts, nichts anderes vcrhiefzen als Seligkeit! Die Gräfin Lilly, so denkend, Plötzlich erschauernd,, lehnte, sich in die kühlen Zweige zurück, eö verlieh sie das Bewußt sein, ein Seufzer kam ganz, ganz leise aus ihrer Brust . . w in diesem Augenblick et haschte der Mann ihre Hand. .Lilly!' flüsterte er heiß, zitterend, kniete schon vor ihr: Siwg, mn,. . i:iucj; ... ta sprang sie wild auf, eine Wo? ,.l,.. !kl. Vntttn rtirfl' . UIJTUUSH tiw. . V n. ,,! ntfi,rntrd iinh ri6 iflTC ' ... k.v (. um llnh I,k ihm lh lic, g', , --u l ,TP au vik (ii.ii.si. mw greifen konnte, was geschehen war, da t 0 hatt sie tki doch soweit kommen vo ,.,ssgV'scr 'achl ,cy..esn t veive nmji. in 1 Lilly war trostlos, ihn durch vie GrsVe, unnothwendig zornige Wort zgrnidntfcrnt zu haben; er verzwei v-.r immer den plumpen Angriff für Ml sie dur zu haben. Eie ging ruhe. ' verlotewr den Fenstern die Nacht 'j während IVr und schmeichelnder immer sÄzseitt-alon auf und nieder. l.M in ihr .mein der welligen t t'tnui:, auf j ' igsanl le'L kBlÄ! mrfaff v In der DEUTSCHEN HALLE zu PAPILLION Der Zweck ist einen CountyGerband im Staatsverband 3!ebraska zu gründen und gleichfalls Schritte zu thun, das Hülsswerk für die Kriegsnothleidenden zu fördern. Mehrere Redner werden auftreten, darunter Herr Val. I. Peter, Präsident, und John Mattes, jr., Sekretär des Staatsverbandes Nebraska. Kein Dttttscher sollte in dieser Versammlung fehlen! Das Konnte. MMMMVwminraiipmnnni .hl i" "wk"!'?? ,ä w . --"w-1 . i . ' ' i- 9 --' tcndcn Himmel. .Wie ich Dich liebe!' raste sein nicht genug eingeschüchtertes Herz. All ire Schönheit sah er aus dem schlum mernden Land auf ihn zukommen, -- oh, wie es süß sein mühte, einmal diese weihe Schönheit in den Armen zu halten! Seine ganze, liebe, gütige, verständige Seele schwebte mit dem Dust der endlos aus gebreileten Matte ihren Thränen entgegen, ach, wie es erlösend sein müßte, ein mal, einmal sich einhüllen zu lassen vo der Wolke dieser ftumm sich verschenkenden Zärtlichkeit! .Paul, Paul.. . . Paul,' weinte lie. an allen Gliedern zitternd, end lich in die Verschwiegenheit der Kissen. Lilly. Lilly, Tu!' rief er. ais ver :wr nn miä d,m C !ea, m Die rvieoer lockende Verheißung dieft neuen Tage. Und blieb, plötzlich, wie verändert, stehen, die Augen starr in die aufflammende Hel ligkeit hinter den tintenschwarz ragenden Berzzacken geheftet, too, wie mys äu gen, kaum daß der erste Lichtstrahs ihr qimm?r Mrfilir6- kick aus dem belauben den Zauber der Phantasien rissen und er- staunt in diese Lichtstrahl legren. Da w i alle? Unsinn!, Spielerei. 21- heit und, Verbrechen! . ; Sa dackt tu M1 Satt I Nicht MS' 7i qnd die Kinder zu Hause? Hatte er nicht Lucy ' und w Kinder zu an,e t War ihre , Ehe . nicht eine Mujtcr ehe? War, seine Ehe nicht eine Ausnahms ehe? War sie nicht !ne makellos? Frau? War ck nicht ein Gentleman? War sie nicht schon dreiunddreißig? Harre er ichk schon ein paar graue Haare? Macht man in ihrem Alter, i ihrer Stellung.- in ihrem Glück noch solche Dummheiten? TiliMt' ein Sektiousrotb noch wie ein. Leutnant? Und war sie etwa des Ver- gnügens halbes d her gekommen? Und war er etwa nicht' einzig und allem fetner Nerven halber da herauf geklettert? - Lächerlich! Zuerst, acht Tc.a, lang nach der unvermeidlichen Bekanntschaft im Speiscsaal, hatten sie prachtvoll über diesc s Nerven reden können. Und die zweiten -,cht.Tage, weil eS ihnen da schon vl bes ,er aina. so ausgezeichnet sich über Musik,, Literatur. Natur ... ach, über alle Dinge unterhalten, von denen gesellschaftsfähige, durchschnittlich kluge, aber einander fremd, Menschen harmlos miteinander zu sprechen pflegen Und Plötzlich, nach dieser zwe,i ten Woche, war ihnen kein !Uiorr meyr w gefallen, kein einzige. Und warum? Weil er plötzlich wußte, daß sie so grenMos schöne Augen hatte. -Schwarze, große, liebe, tiefe . . . ach, Augen! Und weil sie plötzlich entdeckte, daß er so schön: Hände hatte. und e,ine so wohlthuende, ach, so wohlthuende Stimme! Und deswe gen .. . ' ' .Nein! - Ich werde keine solche Frau!' sagte Lilly, auf di Boden stampfend, zu sich, als sie sich nach dieser ernüchternden , erknb. Und Daul, als er endlich List IÄ?' ömmerraufjtikg, bestimmt und AUS SARPY COUNTY f 1 fcnoH iij hs O iTrfr . !j 11 A tV JVU. IV J sr w i i w Jj y grggyyyj H tt'jCTfflBSflWffF IC ESB1I2 -"-icaf-JwyTKi 3E582E83SS32 cse troig: .Nein, Lucy. Du kanm!i Dich der lasseu!" Und so saßen sie sich kühl und wie zwei vollkommen Fremde Zllittagi bei Tische gegenüber. Und als - Lilly am Abend. g,gen Sechs, au dem Hause ging, weiß voor oben bis unten, und alle die alten und iungen Herren ihr aufgeregt nachgafsten, stand nicht, wie Mwöhnlich, Paul am Portal, um sie zu empfangen; und als Paul vor dem Souper in Kla vierzimmer trat, saß nicht, wie gewöhnlich, Lilly. Brillanten im Haar, vor dem Flll gel und lachte ihm entgegen. Und auch am nächsten, auch am üba nächsten, ja auch am dritten Tag mieden sie sich! Eine Schande, sagten sie sich, wenn man mcht soviel Besonnenheit und Willenskraft aufbrächte! Und auch am vierte Tag haiteu sie diese Willenskraft noch, bis' bis um vier Uhr Nachmittags. Da sah Lilly vom Tennisplatz aS Paul mit einer jungen Engländerin über die Wiesen gehen . und ein paar Minuten später sah Paul, wik Lilli, dem bildhübschen Franzosen, mit dem sie Tenni spielt, Augen machte. Augen! ... Und da erst, in dieser Sekunde erst, wußten si, daß, wa sie da zuerst zueinander getrieben und dann aus einander gerissen hatte, vielleicht von allen andern Spielerei genannt werden konnte, aber nichts anderes war alA Liebe Lei. denschaft Schicksal! Und wußten sich nicht mehr zu helfen! Nach einer neuen schlaflose Nacht, in deren Qualen sowohl Lilly als Paul den Entschluß faßte, abzureisen, begegneten sie sich, ganz gegen Wille. un Erwartun. Vor dem Hotel. Im Augenblick wurden sie hochroth wie ertappte Kinder. Im nach sten bleich. Betreten standen sie voveinan der, die Augen gesenkt, wartend. Ein schöner Morgen!" bracht Mich Paul heraus, ollkommen heiser. .Ja.' flüsterte Lilly; sie war aufch hei scr. . Eine peinliche Paus entstand. WaS würd, nun aekckieben? Aber wieder war eö Paul, der sie be siegte. .Was machen Sie Nachmittags?' sagte er und versuchte, Lilly anzublicken. Dabei hämmerte sein Herz, daß fie.e hö rm mußte! , .Nachmittags? Nichts'.' Er schluckte da Eis dieses Ton tapfet hinab. .Ich gehe in die Zima hinauf!' sagt er, dcu Blick Siedet tus gesenkt, un. sicher. Es war ihm daS gerade eingefal len. ,Jn die Zima? So?" Lilly nahm ent schlössen den Stock Viel Vergnügen!' Und. blitzschnell sich umdrehend, ohne wei tern Gruß, lief sie davon. , Wie ein Verrückter stante ,yr Paui nach. Jetzt war ja alles noch schlimmer als vorher! Aber Nachmittags, als daS ganze HauS Siesta hielt, und die Sonne sengend nie verbrannte, machte er sich wirklich us den Weg nach der Zima. Und nur auf fcjm einzigen Grund, weil er den Gedanken nicht losbracht?: vielleicht . . . vielleicht . . . kommt sie doch! Während er dem Wald zuschritt, konnte er e nicht bemerken, daß ihm Lillv,- von den, Jalousien ihres Jen sters verborgen, nachblickte. In ihr tobte dcrtzte flamjrU, aitw wrte m I ILAA ata ,U,M, wollte sie ihm hinabrufen, .ich komme mit!' Denn eine glühende Vorstellung be täubte sie und löschte alle Vorsätze in ihr aus: oben, im Schatten der schweigenden Felsen, an seiner Brust alle vergessen! Alles! Wunschlos, gedankenlos werden! Aber, als er nun im Waldrand der schwand, hatte die Vernunft über den Traum gesiegt. Aufathmend, seufzend, trat Lilly vom Fenster weg, strich im Schreiten über einen Brief, der auf dem Tisch lag und sagte: Nein!' Eine Stunde lang, oben in der kleinen Almwiese angelangt, zweifelte Paul noch. Da heißt: er hoffte noch. DaS heißt: er redete sich mit allem Eifer zu: sie kommt gewiß nicht! Und das war süß. so auf regend es war. Denn es machte dies hoff nnngslose Hoffen aus der Wiese ein Pa radies, aus dem Wald rundum ein Mär chen, aus dem weihblauen Himmel darüber ein Wunder. Aber nach dieser Stunde legte sich in sein nicht mehr erträgliches Fieber plötzliche Ernüchterung. Bon sei ne Augen sank ein Schleier. Er em Pfand sich als lächerlich. Geradezu läp pifch! Und Lilly als vollkommen unnah bar! Er hatte sich etwas eingebildet! Ein einziget nüchterner Blick zerstörte die Vi sion dieser Einbildung. Da. auf dieser Wiese, stand der Scktiansrath von Eidt, vom Ministerium des Aeuhern, den Alt nien nervös gemacht hatte, und nicht ein thörichter Schwärmer! Punktum! Er zog, aufathmend, die Uhr, und er hob sich. Es war fünf. Und blieb, ge rade im Begriff, in, den Wald eiiizubre chen, wie ein Stein stehen, denn da, ihm gegenüber, keine zehn Schritte von ihm entfernt, aus dem Wald tauchend, weiß, glänzend weiß, lächelnd . . . Wie ein ab geschossener Pfeil schnellte er au? dem Gras. Jagte, raste, rannte, breitete die Arme aus, weit. hell. .Lilly!' schrie er. daß es rings widerhallte. .Lilly! Lilly!' Dann wurde es todtenstill in der Wiese. Und immer stiller. Und immer noch ftil ler. Paul wußte nicht mehr, wo die Welt war. Und Lilly auch nicht. Sie sahen nebeneinander im Gras, an der Tannen mauer; unbeweglich. Sie redeten auch nichts. Nur die Augen, die sich groß, bren nend, grenzenlos liebkosend anblickten, verriethen ihr heimliches Leben. Und das fast kindliche Lachen. daS um beider Wund lag; denn daS staunte, staunte und bewunderte. Daß Du gekommen bist!' sagte end lich, die Seligkeit nimmer verschweigen könnend, Paul. Und als er da seine Stimme hörte, erschrak er. Aber sogleich verschwand alle Angst wieder.' Lilly war wirklich das Da! Neben ihm! Ganz! . . . Daß Du mich so glücklich gemacht hast!' sagte er, Lilly verzaubert anschauend, ein bißchen lauter. .So glücklich!' Und seine Augen waren voll von blauem Stolz. Diese Frau licUe ihn! Diese. Frau! Ihn! . . . .Und so schön bist Du!' sagte er. nun ganz umloht vom Feuer seiner Liebe, noch lauter. Denn nun kam sie langsam, langsam, riesengroß aus dem kopfschüt telnden Staunen hervor, diese Liebe, und mit ihr, neu und wundersam, die ganze Welt! . , ' Und als nun L'vq, bebend, ganz, ganz Mi MM Sjtbk.ti adtamitffcags k fc W W,.!GM!M wahrnehmen konnte, feine Hand nahm, und sich ganz, ganz leise, unbeschreiblich lächelnd. Seligkeit in den groß aufgeschla genen Augen, an ihn lehnte, ward es gol den, schimmernd und flimmernd vor sei nem Gesicht, er wußte plötzlich, daß er sie noch gar nicht geküßt hatte, nein, denke Dir! noch nicht, aber jetzt, jetzt, oh, in der nächsten Sekunde, darf er es tbun. alles, alles darf er thun, alles gehört ihm, sie, ganz sie, die ganze, süße, schöne, weihe Lilly gehört ihm. Lilly" flüsterte er trun kcn und wollte sie an sich herüberziehen, .Lilly . . .' Da fuhr sie entsetzt empor, Schreck in allen Gliedern: .Es kommt jemand!' Paul sprang auf. Wild, zitternd. .Wo?' .Da!' zeigte Lilly, regungslos gc spannt, nach dem Wald hinab. Wahrhaftig! Paul erbleichte. Da kam jemand! Da schlüpfte jemand aus den Zweigen. Teufel! Gerade jetzt! Noch sah man nicht, wer es war; aber nun . . . nun . . . Nun sah man es: es war ein Kind! Paul lachte wie ein froher Junge. Ein Kind!' Nun war alleS wieder gut! Aber überhaupt: was gab eS denn jetzt noch zu verlieren! Ein Kind. Lilly! Nur ein Kind!" lachte er wie toll. Aber Lilly antwortete nicht. Es geschah etwaS Eigenthümliches in ihr. Mit un bewegten Äugen sah sie zu, wie das Kind in die Wiese trat. Barfuß war es; ein Bauernkind. Einen Beerenkorb trug es im Händchen. Und jetzt, mitten in der Wiese angelangt, blieb es stehen, hob das Gesichtchen und sah die beiden. Ein schönes Kind!" sagte, über die Schulter zu Paul zurück, Lilly. Ja." stimmte er, vergnügt nähertretend, zu, ein schönes Kind!" Beide, eng nebeneinander stehend, be trachteten nun das Kind. Lange, schweig sam. Dann trat Lilly von Paul weg, näherte sich dem Kinde, beugte sich zu ihm herab und sagte: .Wie heißt Du denn, Kleine?' - ' Das Kind, scheu, senkte das Gesichichen. .Moidele," sagte es endlich leise. Moidele? Und wie alt bist Du denn?" Das Kind, die Händchen in der Schürze verbergend: .Sechs Jahr!" Und so groh?" Lilly kniete nieder. Ihr Herz tobte zum Zerspringen, ihr Gesicht brannte, ihre Hände zitterten. .Und so lieb? Und so putzig? Und schon allein Beeren suchen gehen?' Paul fuhr sich mit wirrer Hand über die Stirne. Er wollte nicht, nein, weiß Gott, er wollte das Kind nicht anschauen! Aber er mußte! Mußte! Es hatte so seltsam blaue Augen; und so seltsam blonde Löckchen! .Kommen Sie her da!' sagte da plötz lich Lilly, wieder übe, die Schult zu ihm zurück. Und oivt) da wollte er nicht fol gen! Aber auch da muhte er! Sehen Sie einmal." fuhr Lilly leidenschaftlich fort, und kümmerte sich gar nicht darum, daß cS ihm wehthat, weil sie ihm nun immer .Du' sagte, sehen Sie einmal dies entzückende, unschuldige Gesichichen! Nicht? Ist ej nicht rührend?" Er kniete sich neben Lilly nieder. Bleich. m&LffittJii SS vM' . Dieses Äe. SWMZlMZL sichtchen ist nicht rührend! Aber, merk würdig, er vermochte nicht, das zu sagen. .Ja", sagte er, wie in einem erzwungenen, unerbittlichen Erwachen. Rührend!" Lilly erhob sich, schaute ihn fest an. Gehen wir!" sagte sie. fast befehlend. Aber noch ehe er das hörte, hatte sie sich wieder zum Kinde niedergebeugt, und nun pichte sie es heih, gierig an ihre Brust, und kühte es. Lebwohl, kleines Moi dele," sagte sie zitternd, mit den Thränen kämpfend. kleines, braves Moidele!" Das Kind blickte verständnislos, wie träumend, zu ihr auf. als sie es freilieh. Da," sagte Lilly, und zog ohne Ueber lcgung ihren schönsten Ring vom Finger und lachte Las Kind an, dieses Ringlein nimmst Du mit! Magst Du?" Jetzt ward der Zwiespalt Paul uner träglich! Sie wollten ja geben?" sagte er fragend wie um Lilly zu wecken, wie um sie zurückzurufen. .Ja.' lachte Lilly, sich fröhlich erhebend, aber ich an Ihrer Stelle würde vorher dem Moidele auch einen Kuß geben!" Nein! Er sah sie widerspenstig an. Nein, das that er nicht! Nein! wollte er sagen, das thue ich nicht! Aber da hatte er sich schon niedergebeugt. Und nun kühte er das Kind. Und kaum hatte er das gethan, da lachte auch er, und sogar zu Lilly empor lachte er; und sagte herzig zum Moidele: Magst Du von mir am Ende auch ein Ringlein?" DaS Moidele, feuerroth, daS erste Ring lein krampfhaft fest in die Faust bergend, sagte ganz, ganz verschämt und derschreckt: .Bitt' schön!" Ja?" Paul lachte, lachte, lachte. Jetzt verstand er! Oh, wie schön war jetzt das! Da,' sagte er und nestelte den Ring in das zweite, schmutzige Händchen, jetzt hast Du gar zwei, kleines Moidele!" Das Kind stand wie ein Englcin, roth wangig und wirr. Die beiden Fäustchen so fest, fest geballt. Und immer noch traumbefangen. .Lebwohl. Moidele!" winkte Lilly, und schritt nun dem Wald zu. .Lebwohl!' Lebwohl. Moidele!" winkte Paul, im mer noch zurückschallend, lachend, .Leb wohl!" Es kam der Aubachmald. Das Felsen. Wiesel kam dann. Dann der Steg über die Zimasturzklamm. Dann der Kletten thalwald. Und immer abendlicher, immer schweigsamer wurde es um die abwärts Schreitenden. Und immer serner kamen sie dem Moidcle. Nicht Einmal mehr ru seit hätten sie ihm können! Aber immer näher kamen sie dem Moidele; trotzdem! Immer näher! Wortlos gingen sie. Lilly! weiße, schlanke, junge Gestalt voran. Er, aufrecht, Heller Stirne, hinterdrein. Drei Schritte hinterdrein. Und es wur den nie weniger! Sie lieh sich nicht mehr einholen! Aber er wollte sie auch gar nicht mehr einholen. Aber sie floh auch gar nicht vor ihm.' Aber er fürchtete sich auch gar nicht vor ihr. Es war jetzt wundersamer weise ganz anders. Ein wundersam fchö nes Nachhaufegehcn war's! Als sie aus dem letzten Waldstreifen in die goldenen Wiesen hinaustraten, blieb Lilly einen Augenblick stehen, nur einen Augenblick lang, schaute Paul voll ins Ge W läMnö. binrtincnd ,fcöa. und -faatf; l !j LJilF I 'MW-g isga Sie haben auch zwei Kinder zu Hause? Nicht?" Er wurde roth, brennend r?th. Nach einer langen Pause, unsicher, leise, sagte er: Ja!" .Und auch Bub und Mädel, wie ich?" Ja; auch Bub und Mädcl!" Dann ging Lilly wieder weiter. Sie schritt, einem jähen Einfall nachlaufend, fröhlich der Hanswurst, Lebkuchen und Kuhglockenbude zu, die neben dem Hotel mit allerlei Farben bunt herüberwinkte. Aber lustig redete sie im Gehen weiter: Und auch so hübsche Kinder, wie z. B. das Moidele?" .Oh, noch viel, viel hübschere!' .Ich auch!" Wie ein Jauchzer klangZ, und Lilly lachte. Kinder sind überhaupt etwas Ent zückendes!" rief Paul leidenschaftlich, be geistert über diesen Jauchzer, hinterdrein. Nicht? Etwas Unvergeßliche!!' ju bclte Lilly zurück. Etwas ..." Sie blieb blitzschnell stehen. EtwaS . .?" Sie schauten sich, die Sonne in den Ge sichtern, glückselig an. Nun war alles, alles gut! .Etnzas Himmlisches,' sagt! Paul. Etwa! furchtbar Himmlisches sagte Lilly. Dann wie leicht nun das alks gng! waren sie in bet Bude, und kauften. Sie kauften so fast alles, was da war. Das alte Weib in der Bude datte eine Mordsfreude. Reitet, Pralinen, Sennerin nen, Kühe,' Edelweiß, Hufeisen, Schwai gen, alleS kauften sie! Dann stapften sie, mit riesigen Paketen bepackt, beide roth vor Eifer und Glück, dem Hotel zu. Und dann, knapp vor dem Portal, machte Lilly halt. Und sofort stand Paul still. Sie muhten nun lachen. Aber ei war nicht nur Heiterkeit, und nicht nur Dankbarkeit, und nicht nur Befreiung in diesem Lachen, ek war die lieblichste Innigkeit darin! .Als dies Paket da," begann Lilly, die Riesentüte ihm hinüberreichend, .schicke Sie Ihren . . .' .Und dies Paket da," unierbrach er sie, als ob es noch etwas zu versäumen gäbe, schicken Sie Ihren Kindern!" Und zwar,' Lilly trat auf die letzte Stufe der Treppe, und der Sonnenschein War wie ein Goldreif in ihrem Haar mit einem wunderschönen Gruh von , . Vom Moidele!' sagte Paul und riß. sich tief, tief verbeugend, daS Thor auf. Di Borsichtige. " 7 "' Mandy, eine farbige Köchin, war mit einem Rassegenossen verlobt und in vier Wochen sollte die Hochzeit stattfinden. Sie sparte jeden Cent und als der Hoch zeitstag endlich da war. hatte sie eine ansehnliche Summe beisammen. Kurz vor der Trauung kam sie zu ihrer Herrin: .Madame, wollen Sie das Geld für mich aufbewahren?" Gewiß. Mandy, aber ich dachte, du wurdest c auf die Hochzeitsreise mit nehmen.' Was denken Sie! Glauben Sie. ich würde mit all diesem Geld und einsin Kkwdc Mnne, af e-M Lnz'