Uaafri,3j3 Die ewige Jagd. J ! W V! Human ton Adolph Echnfsmeyer, iJ&S&miStSaiSatmmmVf'k fs-tK9fxazmi j (20. Fottfetjunj.) , Ccn Tsz zu 2og schien Blola auch nikhc LebenSsichklhtit und innere Festigkeit j gewinnen. In ihrem .auftreten und in ihrer Haltung spie Gt:!f kS sich, dieses Ckldsivkrttciuen. vaS ihr früher gefehlt hatte, als sie noch so abseits vom großen Strom des allgewgltigen Lebens und der Welt so fremd und verschüchtert ge knüberstand. Wenn sie nach bei T,ige Arbeit heimkehrte, so lag in ihren graublauen Augen ein frischer Bilanz und auf dem Antlitz ein feint Note. Jansen mit seinen ruhigen, sehenden Blicken bemerkte e und ebenso Helicö. und beide hatten den gleichen bedanken: Viola wird hüb scher oder noch hübscher, wie der Maler sagte. Und als sie nachWo. chcnfrist da erste Salair mitbrachte und Mütterchen gleich ein Paar neue, sehr notwendige Handschulze gekauft hatte, da war auch die Witwe des General liberwunden e moch ten doch wohl andere Zeiten über die Welt gekommen sein. Nur Ehirley schien keine Augen sür die große Wandlung zu haben. AIS Viola ihm eines Tages in ihrer feinen und liebenswürdigen Weise wieder ihre Dankbarkeit ausdrückte, lieb er sie gar nicht zu Ende reden und wehrte leichthin ob da sei ja ganz selbstverständlich gewe sert, und ei sreule ihn so daß sie ein wenig verletzt sich in Schwet gen hüllte, mit dem leisen Stach; im Herzen, daß sie seinem Denken und Fühlen ganz sremd geblieben war. Nichts ahnte er von dem tief der schlössen Geheimnis diese Mad chenherzenS. daS lauter pochte, wenn er was ja in diesen Ä"ten einer wachsenden Erregung selten genug geschah. deS Abends über die Schwelle des Speisezimmers trat, um an Frau Oglethorpes Tisch zu speisen. Wenn er von seinem Sitz auS.Jan seit gegenüber, die beiden Damen (n lMit(le kS in Violas a'o"i i" Augen auf. und hatte er genauer hin. gesehen... Doch er sah eben mcht genauer hin. Er suchte nicht und fand deshalb auch nicht. UebrigenS waren eS eben ganz an dere Dinge, schwerwiegende, die sei nen Geist beschäftigten und sem In nereS aufwühlten. Mit jedem Tage wurde er sich mehr bewußt, daß er vor dem großen Wendepunkte seine LebenS stand. Unwiderstehlich hatte e ihn gelockt und hingezerrt, seitdem der Colonel ihn in sein Ber trauen gezogen. StetS hatte Shirlcq in die über legene Klugheit und Weitsicht und in das Glück seines Chess ein fast unbegrenztes Vertrauen gesetzt. WaS wunder, daß es für ihn auch jetzt wie ein unerschütterliches Naturgesetz fest stand, daß der geplante Coup zu einem glänzenden Erfolg geführt wer den würde. Heute war Jamcson auch nicht mehr, lange nicht mehr der tollkühne Spieler, wie Clayton ihn geschildert; dem Wagemut hatte sich die Vorsicht des AlterS zugesellt. Die Schlacht mitschlagen. an dem Erfolge teilnehmen und selbst Tau sende gewinnen: daö war zum grc ßen Teil der Inhalt von Shirleys Leben geworden. Der Colonel hatte ihm anvertraut, man wolle die Preise von Baumwolle, die jetzt unter zehn Cents per Pfund f.cm den. auf zwanzig hinauftreiben. -An dem Tage, als Shirley erfuhr, daß der .Corner ins Leben getreten war. begab er sich zu einer renommierten Baumwollfirma und kaufte tausend Ballen zu acht, wofür er ein Depot von zehntausend Dollar hinterlegte. Nun stand er mit im Kampfe mit all seinen nervenpeitschenden Erre gungen, den Mienen und Gegen minen. dem wilden Auf und Nieder, den Stürmen und Brandungen, von denen kein Mensch voraussagen tonn te. wen sie zur Höhe emportragen, wen an den Klippen zerschellen wür den. ' , . ; Fast vom ersten Tage an aber be ann Baumwolle zu steigen, lang sam, doch unaufhaltbar. Makler DobbZ war aus dem Süden zurück r,,uhri tnn die lebten vorbereiten den Schritte getan worden waren, und hatte die äußere Leitung über nommen. Die modernen Raubritter begannen, vorsichtig und im Gehei mm ifire Anaeln auszuwerfen. Die ..ersten leisen Böen fuhren über daS Wasser hin. und leichte Wuen oegan nen, sich auf der Oberfläche zu kräu Mit , Noch sah er Markt nicht die schweren drohenden Wolken, die sich ganz fern am Horizont ballten. Die v 1 . , m im m r . i Haustiere, die .Buuen . Mnornzum Kampfe gerüstet und warteten det günstigen Augenblicks, um vernich tend auf die .Bären' niederzüftür. Daß es ein wilder Kamps werden würde, das sah der Colonel bald voraus, nach menschlicher Berechnung aber deutete alles aus einen uöer wältigende Eriola. Daß viele Tau sende in aven Weltteilen von dem p großen bevorstehenden Kampfe in Mitleidenschaft gezogen wurden real kümmerte ei ihn! In der letz Hn Zeit war er mit seinen Unter nehmungen nicht glücklich gewesen, et aalt jktzt, einen großen Schlng zu führen, um seinen erschütterten Finanzen wieder aufzuhelfen. Da mußte eben alle! andere zurllckire ten. Auf da Verbrecherische seine Unterfangen verschwendete Colonel Jamcson keine unnützen Gedanken. Daß vielleicht zahlreiche Spinnereien gezwungen wurden, bei den künstlich hinaufgetriebenen Preisen ihre Tü ren zu schließen, ganze Arbeiterscha ren ihre taglichen Brote beraubt wurden solchen Erwägungen, wenn sie je an ihn herankrochen, ge stattete er nicht, die Ruhe seine In neren zu stören. DaS große Kessel, treiben sog. wie ein Lampyr, an seinem Blut Tag und Nacht leb te er nur noch in dem einen Ge danken an den glücklichen Aukgang, den Erfolg. Jameson war immer ein Mann der Tat gewesen, der sich von deS Gedanken Blässe nicht an kränkeln ließ. Aber in diesen Wo chen und Monden lebte er doch in einer Nervenspannung, der nur eine eiserne Natur gewachsen war: er wußte, daß er alle auf eine Karte gesetzt, und daß er sich nie wieder erheben konnte, wenn der Sieg sich jetzt nicht an seine Fahne heftete. Um sich zu betäuben, seinen Geist abzulenken, erschien er oft in den Abendstunden bei Livian, die keine Ahnung von seinen großen Plänen hatte, aber doch instinktiv die ner vösen Gemütsstimmungen deö großen Herrn zu begreifen schien. Sie be gann, in dulci jubilo zu leben, denn in diesen Tagen war der Colonel von fürstlicher Freigebigkeit. daS Geld schien gar keine Rolle bei ihm zu spielen. Mit nimmermüder Bekliksenbeit. verhätschelte und umgarnte sie ihn. erzählte ihm tausend lustige Dinge, üwana ihn zu lustigen kleinen Sou perS in versteckten Restaurants, wo er mtt wtcheryett daraus rechnen konnte, keinen Bekannten seiner Krei se iu treffen und vergaß bei olle dem nickt, ibre eigenen Äwecke uno Ziele zu fördern. Wenn sie ,ym ,yre kleinen Wünsche zuflu terte. dak ie vorwärts wolle, eine Oprettendiva werden, so hörte er oft gar nicht zu, sondern lauschte anderen stimmen, Sirenenklängen, die von ungezählten Tausenden soracken. Aber wenn er dann erwachte, so willigte er lachend in ihre Forderungen und Wunsche ein, ohne sie verstanden zu haben. Geschmeidig wie ein Katzchen, sich immer unterordnend, stets guten Hu mors, so begann sie ihm unentbehr lich zu werden, und so begann der Traum ihres Lebens sich zu erfül len. Für Vivian war daö alleö sehr überraschend gekommen, wie die gro ften G uckssalle im Leben immer kommen, die vlöklich da sind, ohne daß man sie hat herannahen sehen, und ohne daß man sie mit Muhe und Rot herbeigerungen hat. Oft wenn sie de Morgen in Zh rer niedlichen Wobnuna erwachte. wo sie unter Seidendecken träumte, mußte sie sich erst die Augen reiben, ob alles auch Wirklichkeit sei. Und doch bei all diesem äußeren Glück besaß Vivian Energie genug, in diesem wohligen Luzusleben nich träge zu versinken. Sie hielt eine Masseuse, die ein daarmal wöchentlich kam. um die SchönhcikZIinien ihres agilen Kör bers noch geschmeidiger zu kneten: einen Tanzlehrer, der ihr die neue sien choreographischen Verrenkungen beibringen mußte, und einen Musik leb'er. um ibre Stimme auszubil den eine schwere Aufgabe, denn wenn ZUivian auch idtimme hatte, so war ihr musikalisches Empfinden doch gleich Null. Aber Temperament hatte die Natur ihr in die Wiege gelegt, so daß der gestrenge Musikus mehrfach scherzend meinte, wenn ste mit Mim'k und Gesten ein Lied vor trug: Sie besitzen eine ganz eigene Fähigkeit, mit diel Temperament außerordentlich falsch zu singen." flnltfiTen wer kümmert sich schließ lich um höhere Gesangskunst in der Operette? Wer Musik tn den Bet nen Hai, kann sie in der Kehle ent bckircn. Und derweilen vergaß Wivian nicht, Fühlung mit den großen Kanz leien der Tbeatermanager zu bewah ren. besonders aber . mit Manage: Jacob Tulipstone. dem sie bald ihr kleine Geheimnis mit dem reichen Bankpräsidenten zugetuschklt hatte; daß dieser den Plan gefaßt, sie auS bilden zu lassen, und Vertrauen zu ihrem Talent habe. Und Tulipstone, glatzköpfig, mi! wulitiaen Livven. laÄte und meinte fs obenhin, wenn der Bankpräsident die nächste Operette mit sinanzieren wolle, so sei er, Manager Tulipstone, durckauS nickt abgeneigt. Mik Vi pian Darcy denn diesen Namen haue Vwian jetzt vollends aooptier eine Chance zu cckn, zumol in' einem neuen Wagnis so eine kleine rothaarige Kotze, die tanzen und singen tonne, gerade gesucht wurde. AI Vivwn darauf der An ichk Worte verlieh, daß sie wohl glaube, ihr Freund, der ein großer Mäcen sei. würde für die Kunst ein Opfer bringen, da wurde Jacob Tulipstone vertraulicher und riet thr, eine Un terredung zwischen ihm und dem Bankpriisidenten herbeizuführen. Toi Operettenaeschaft habe näm. lich auch seine Tücken, fuhr Tulip stone fort, sintemalen er bei dem letz ten Unternehmen einige zwanzigtau. end Dollart i secht Wochen zuge etzt: noch einen Sieg, und Ma nager Tulipstone könnte wieder mit Knöpfen und Hosenträgern aus den Straßen hausieren gehen, wie der einst, ehe er seine Theaterkarriere an gefangen habe. Nun hatte Vivian ein ganz de stimmte Ziel nun hieß ei, den günstigen Moment erhäschen, eine schwache Stunde de Colonel, um ihm ihre kleine Bitte vorzutragen, da heißt, hinzuhauchen, mit allen mög lichcn Mätzchen verbrämt, zu betteln, zu küssen, zu schmollen Nach ein paar Wochen, in denen Vivian alle weiblichen Künste spie len ließ, war der Colonel mürbe. Lachend gab er nach. Eines Abends fand die Begegnung statt. Der Ma cen versprach ein paar tausend Dol lars in Bar und gab dem Manager einen geheimen .Tip", Baumwolle zu kaufen. Manager Tulipstone war völlig benommen von der aristokratischen Erscheinung deS Colonels und fei ner Liebenswürdigkeit daS färbte sogar so stark auf Vivian ob, daß sie schon am folgenden Tage ihren Kontrakt in Händen hatte. In der nächsten Operette, dem .Tulip Girl", für die die Vorbereitungen schon im Gange waren, sollte Livian eine der beiden S'tarrollen haben. ' Und so wurde eine neue Operettendiva geboren. Glückstrahlend war sie in ihr Nest zurückgekehrt, das nur aus zwei kleinen, kokett möblierten Zimmern nebst Miniaturküche und einem Ba dezimmer mit bunten Steinfließen und Porzellankach-cln bestand, das Vivian einfach als süß bezeichnete. Selbstverständlich war auch ein Te lephon vorhanden, damit der Co lonel sein Kommen anmelden konn te, denn bei seinen Besuchen wollte er keine fremden Gesichter sehen waS übrigens Vivian auch lieber war. Nein, wenn man Bankpräsi dent ist und zum Vorstand einer hochfashionablen Kirche gehört und in vornehmsten Kreisen verkehrt, so hat man die Pflicht, kein öffentliches Aergerni au geben. Also tiefste Diskretion und wenn Vivian trotzdem ihr Glück nicht ganz verschwiegen hatte, ja, wenn ein paar intime Freundinnen sich ihr Nest hatten ansehen müssen, so trug daran eben weibliche Eitel keit die Schuld. ES wäre ja auch kein volles Glück gewesen, wenn nicht der gelbäugige Neid ihr ein wenig zu den Fenstern hereingeschaut hätte Und während dieser ganzen Zeit war Jack Durand so vollkommen aus ihrem Geist entschwunden, als hätte er niemals ihren Lebensweg ge kreuzt. Umgekehrt freilich war Blos soms Gedächtnis nicht so kurz ge Wesen, denn eS ging ihm schlecht. Die paar hundert Dollars, mit denen Vivian sich losgekauft zu haben glaubte, waren nahezu sämtlich den Weg aller, schlecht erworbenen Gelder gegangen, und daS Sumpfpflanzchen vermochte schon mit einiger Sicher heit den Tag vorauszuberechnen, an dem er abermals vor dem gähnenden Nickis stehen mußte. Wenn Vivian die Hoffnung ge hegt hatte, daß die Furcht vor der Polizei ihn aus New Jork treiben würde, so hatte sie sich verrechnet. denn Durand fragte sich selbst, wo in der Welt er ein bessere Versteck finden könne, als in der Viermillio nenstadt. Man zieht in einen an deren Stadtteil und verschwindet so vollständig in der Menge, daß Zu fallstllcke allein einen wiederfinden konnte. Die meisten in der Groß stadt machen eben immer dieselben Wege, wie selten, daß sich einer in fremde Gegenden verliert. (Fortsetzung folgt.) Rtckkkki. Bon Frieda Hupbact. Wenn der Ltcgen peitscht und die kturme blajen. Dann hab' ich so recht meine Freude, Und ich möcht am liebsten gleich weiter rajen Mit der ausaclassenen Meute. lind wir liegen keinen Wandler in Nuh Jin clo unv aus oen Gajlcn. lind wir schlügen alle , iiieii stink zu. Die jemand aufgelassen, Und wir bliesen in die Fenster hinein. Betrieben uns Sväkc. Und wir jagten durch die Flur und den ynm Mit Toben und mit Mine. Wenn wir endlich mild uns getummelt hatten Mit den kecken, närrischen Sachen, Dann verkröchen wir uS in Wolr? bettten Und liehen die Coniie lachen. Vom Kasernenhof. Un teroffizier: Kerls, steht nicht so schlapp da, solch bischen Hitze muß Euch ganz kalt lassen! &zz;1ltkU Tki,ue l)un TUuit Lvnise v. D.mcctt. .Ich hätte etwa gegen Sie? Aber mein Lieber, ganz im Gegenteil, Sie sind la höllisch sor ch und ein braver Kerl!" Der Herr General klopft dem junzen Osfizier wohlwollend auf die Schulter. Der sieht tn strammer Haltung vor ihm. Cin schmale, schlanke, ober sehr feine Kerlchen, die richtige Jockeifigur, ein bißchen nervö, sehr trainiert. .Sehen Sie mal. hm, mein Mädel ist mal 'n NZScr. läßt sich absolut nlchti f.igcn.- wenn sie nicht wul, vann geht e eben nicht, genau so al wär' Ihr Rotfuch. da 'SatanSvikh und wenn sie direkt vorm jiel steht. Wir Ouikow waren immer gottoer dämmte Dickköpfe!" Drüben im gelben Salon halt Ade. line von Quitzow Cercle. AIS ein zige Tochter de verwitweten Gene ral nimmt sie sich stet ein bißchen freien Willen herau, ohne eigentlich emanzipiert zu sein. Sie ist direkt unschuldig daran, daß ihr so viele Herren den Hof machen; man findet da auch nur ganz natürlich. Von Kind auf gewöhnt, sich in großer Gesellschaft zu bewegen, bevorzugt sie weder den einen, noch den andern ih rer Anbeter in irgendwelcher auffäl ligen Weise, plaudert gleichmäßig mit jedem, nimmt hier eine Schmeichelei, dort eine Huloigung mit demselben kleinen, liebenswürdigen Lächeln ent gegen, stet korrekt. Adeline ist nicht einmal kokett: die einfache weiße Sporlbluse, der dunkle Rock sind bei nah gewollt unkleidsam, vermeiden absolut jede Auffällige: nur die schmalen, schlanken Fuße stecken tn schwarzen, hohen Lackstiefelchen von ausgesuchter Eleganz, und die rosi. gen Ohrläppchen zieren ein Paar wundervolle, erbsengroße, graue Per len. Man erkennt sie sofort als Tochter ihre Vaters. Dasselbe feingeschnitten. Gesicht, nur inS Weiblich'Zartere übersetzt, die blon den Haare mit dem Stich ins Röt llche, die schmale, fast hustenlose Ge stalt und ein geradezu, kalter, stahl grauer Glanz tn den großen blauen Augen. Bei dem Vater ein Zei chen eiserner Energie, bei der Tochter eine gewisse kalt berechnende Ezzen trizität. Der junge Offizier hängt form lich an diesem Amlid. daS ihn seit langem so seltsam anzieht. Er der folgt jeden Ausdruck dieser feinen Zu ge, ein Lächeln des schmalen roten Mundes, eine gleichgültige graziöse Neigung ihrer Gestalt, mit flammen, der Liebe. Sie hat seinen Antrag mit derselben vornehmen Lässigkeit hingenommen, wie etwa eine Spende kostbarer Blumen. .Ich danke Ih nen sehr, Herr von Rheinbaben Und dann, al sich das Gespräch, wie stets in diesem Salon, um Rennen, Wetten und Pferde dreht, als plötzlich Armida. sein, Rot uchS. im Mittel Punkt deS Interesses steht, man die seinen Fesseln, den herrlichen Bau lobt, aber auch ihre unberechenbare Nervosität und Launenhaftigkeit be anstandet, die ihren Besitzer nun schon zweimal um den ersehnten Preis brachte, da fühlt er plötzlich, wie Adelinens Blick auf ihm ruht. Ein glückseliger, zugliich herzbeklemmen oer Schreck durchzuckt ihn blitzschnell. Und dann ihre halblauten Worte, nur ihm verständlich: .Ja, wenn Sie diesmal daS Rennen machten . . Seitdem denkt Wolf Günther von Rheinbaben an nichts anderes, Tag und Nacht. War er schon früher ehrgeizig, der rechte Rennoffizier, nun fiebert er förmlich, dem Erfolg ent gegen. ' , ,,Jn seinem Löwengarten DasKampfspiel zu erwarten " Irgendwer summt die Schiller schen Verse, an der Loge des Gene rals von Quitzow vorüberstreichend. Der alte Herr dreht sich um. Don erwctter, war das nicht Rheinbaben? Und schlecht sah der Kerl aus, förm lich verhungert vor lauter Training. Würd's ihm ja gönnen, holte er sich mal 'nen Preis, verflucht ehrgeizig! .Den hast du auch gehörig an deinen Triumphwagen gespannt, Kleine, was?" Er lacht. ' Die Erfolge sei ner Tochter schmeicheln ihm. Je mehr Bewerber, je besser. Will sie nicht den, sie kriegt zehn andere. Leute in glänzender arriere! War er nicht grad' so al junger Dach? Immer forsch und den Weibern die Köpfe verdreht. Die. Sonne glitzert, Fahnen flattern, überall ein festfrohes Bild, in den Logen zweierlei Tuch. Blütenkränze schöner Frauen. Ueber allem ein Hauch von erhöhter Lebens freude, da Fluidum einer elektrischen Spannung. Dort Kameraden, die in Gruppen zusammenstehen. Namen schwirren durch die Luft, Geldsum men werden genannt, Behauptungen aufgestellt. Zweifel erhoben. Rhein baden steht noch im Stall und un tersucht zum Letztenmal die Fesseln der Stute tadellos I Er klopft ihr den Hals. Heute machen wir's. hörst du?" Armida blickt ihn an: Große braune intelligente Pferdeaugen, als verstünden sie ihn; dann ein nervöses kurzes Schütteln des schlanken Hal ses: satt sieht eS aus. als bedeute dies ein eiaensinniaeS: .Nein, ich will nicht."' Leutnant von Rheinbaben stampft heftig mit dem Fuß. Er ist wie al le Sportsleute ein wenig aberglau bisch, achtet' auf oll?rlci Zeichen, Schickszl!wlnke. .Du mußt aber, und wenn dir' den Schädel bräche! Oben tn der Loge sitzt sie. Adeline. mein kostbarer Preis." Er fliegt da hw über den grünen ?!asen, er sitzt nicht tm Sattel, nein, er klebt daran, wie mit dem Pferde verwachsen. An, anglich hockt ihm eine dumpfe Be lemmung im Racken, dann schlägt ein Herz schneller, sein Blick weitet ich. je mehr die zuerst lässige Armida ausgreist, eine Gegner hinter sich läßt zwei drei ein förmlicher Taumel ergreift ihn, da Rennsieber, die heillose Passion. Adeline folgt in ihrer Loge dem Rennverlauf, zunächst rein sachlich, dann reckt sie da schlanke Hilsletn. die beinahe durchsichtigen Rasenflü gel beben, ganz wie bet ihrem Vater, wenn er ein Kommando gibt. Run lehnt sie sich gar über die Brüstung, ruft fast laut: .Papa, Papc. sieh doch nur, Rheinbaben macht', er jetzt oh!" Eine Sekunde, dann ttesstille Entsetzen. Hinter der Hürde, dicht beim Ziel, macht Armida einen nervösen Seitensprung, über schlägt sich, begräbt den Reiter unter ihrem Leibe, verdeckt :hn beinah. Stimmengewirr, Rufe, Schreie. Krankenträger, flüsternde Gruppen; jemand sagt: .Er ist tot nein, er lebt noch er ist bewußtlos da Rückgrat ist verletzt." Im Krankenzelt steht der General und feine Tochter; aufrichtig leid tut rem alten Herrn der junge schneidige Kerl, ein Jammer! Er spricht mir dem Arzt. Der zuckt die Schultern Man hat Leutnant von Rheinbaben den Preis zuerkannt, müht sich sor gend um ihn. Der weiß wohl von all dem nicht, schwer bewußtlos. Adeline ist blaß geworden, sie fröstelt trotz der warmen Luft; bläuliche Adern treten scharf an der Schläfe hervor. Jetzt, wie in jäher Ein gebung, löst sie eine Rose au ihrem Strauß am Gürtel und läßt sie sanft in die Hände de Gestürzten gleiten. Ein erstaunter Seitenblick ihres Va terS. Leutnant von Rheinbaben öff net plötzlich feine Augen, starr weit, um seine Lippen zuckt ein wetterleuch tendeS Verständnis, ein schmerzlicher Spott; dann flüstert er matt, nur ihr hörbar: .Den Dank, Dame, begehr' ich nicht!" Er wendet den Kopf, streckt sich, stöhnt. Der Arzt fühlt ihm den Puls und steht nach der Uhr. .Er bleibt am Platz, wenn die Sonne untergeht." Unter Sie lksbe kommen. Woher stammt der Ausdruck: Un ter die Haube kommen"? Wie so vie le unserer Zeit, stammt auch die Redewendung: Unter die Haube kommen" aus dem Altertum: auch sie hat in heutigen Brauchen ' keine Be gründung mehr, denn die Haube ist jetzt keineZ!?egs mehr ein notwendiges Symbol der Hausfrauenwllrde, wah rend man sich vor noch gar nicht lan gcr Zeit eine junge Hausfrau ohne die schmückende Haube nicht recht vor stellen konnte; sie war das Abzeichen der Frauenwürde. Die alten Ger mancn. bei denen d:e Ehe chließung nach heutiger Auffassung recht primi tiv war. hielten darauf, daß die junge Frau sich nach der Hochzeit als Frau kleidete, also äußerlich von dem jun gen Mädchen zu unterscheiden war. DaS geschah unter anderem auch durch die Haartracht. Die Jungfrauen pflegten ihren meist reichen Haar schmuck frei zu tragen; die jungen Frauen aber rollten den üppigen Wuchs deS HaareS zu einer Art Kno ten auf, der unter der Haube der borgen wurde. Daher stammt auch die noch nicht lange aufgegebene und in kleinen Städten auch heute noch bestehende Sitte, die junge Frau mit der Haube zu zieren. Man hat aus dieser Verschieden heit der Haartracht eine Allegorie ge macht und gesagt, die jungen Frauen hätten die Haare nicht mehr frei und offen tragen dürfen, weil sie selbst auch nicht mehr .frei" gewesen seien, denn der Schmuck des offenen HaareS habe nur den Freien zugestanden, mährend den Unfreien daS Haupt kurz geschoren wurde. DaS ist aber gesucht und gewiß höchst unzutreffend. Die durch daS Scheren der Haare zum Ausdruck gebrachte llnsretheit de zog sich immer nur auf den Stand. Die Frau deS Freien veränderte aber ihren Stand nicht, sonvern geyorre nach wie vor zum Stande der Freien. Außerdem war ein weibliches Wesen niemals frei"; es stand als Mäd chen unter der Muntgewalt (Vor mundschasy des Baters, als Frau UN' ter der des ManneS und als Witwe unter der des ältesten Sohnes. Die Haube war auch niemals das Zei chen der Erniedrigung, wie sie es doch liätte sein müssen, wenn jene Deu tung richtig wäre, sondern war stet da Symbol der Würde, ähnlich wie die Schlüssel, die im alten Deutsch land die Hausfrau als Zeichen ihrer häuslichen Gewalt trug. EineSandsteinart Jtakolu mit ist biegsam wie eine Gummiplatie. D a S t n Schweden gewonnene Ee treibe besteht zur größeren Hälfte aus Hafer. , Deutschlands Nationalreich htm wird von Sachverständigen auf S78,5W,00C,)00 bis $94,000,000, j M geschätzt. ' für öle lucte. Krustig schmeckend Le berk.lößt. 1 Pfund Rindileber. '4 Pfund Nierenfett und 2 Mittel große Zwiebeln werden zusammenge backt; y4 Pfund seingewlirfklter Speck geröstet; ein Suppenteller Schwarzbrot den inneren Teil leicht gehäuft sein gerieben. Die alle gemischt; dazu 2 Eier, i gute Löffel Mehl. Salz, etwa wenige Pfeffer und Nelken, und Majoran. Davon versucht man erst einen Kloß in kochendem Salzwasser. Nach dem Anrichten schmilzt man sie ob mit in Butter gelb gerösteten Zwiebel oder in Weckmehl, oder bei dem. Speckkartofseln in der Form. Man kocht einen Suppen teller voll Kartoffeln in der Schale, giebt sie ab un) schneidet sie in Scheiben, 1 Pfund mageren Back speck schneidet man in Streifen und löst 3 Bücklinge au taut und Gräten. Man füllt eine Backform abwechselnd mit Speck, Kartoffelscheiden und Fischstücken und gibt zwischen die Schichten etwa saure Sahne. Sem melkrumen und kleine Butterflocken. Die Oberfläch belegt man mit But ter und Semmel, gießt über da Ge richt eine große Tasse leichte Fleisch brühe, bäckt e 20 Minuten und reicht es mit Tomatensalat. Russische Schnitten. Alte, geschältes Weißbrot schneidet man in fingerdicke Scheiben, weicht diese nur in zerquirltem, dicken sauren Rahm, läßt sie abtropfen und wendet sie in einer Mischung von Semmelkrumen, geriebenen süßen Mandeln und sei nem Zucker. Man brät die Scknit ten in Fett auf beiden Seiten licht braun und bestreicht eine Seite davon mit einer cremeartigen Masse au durchgerührten eingemachten Preißel beeren und saurer geschlagener Sah ne. Sofort auftragen. Kalter Apfelsinenauf. lauf. 1 Quart Wasser bringt man mit dem Saft von 3 Zitronen und dem nötigen Zucker zum Kochen, ver quirlt 4 Eigelb gut mit in Wasser auf gelöstem Mondamin, gibt dieS in da Zitronenwasser und rührt eine dicke Creme davon. Sie wird nach ibrem Erkalten über eingezuckerte Apfelsi nenscheiben gefüllt. Da Eiweiß schlägt man mit Vanillenzucker recht steif und breitet es vor dem Anrichten über die Speise, worauf man es mit glühender Schaufel bräunt. Ochsenschwanzsuppe. E werden zwei Ochsenschwänze gewa schen. abgetrocknet, in 1 Zoll lange Stücke gehackt und in ungefähr 2 Unzen gelbgewordcner Butter ange röstet. Dazu fügt man etwa zer schnittcnes Suppengrün Mohr rübe, Sellerie, Petersilienwurzel, torree und etwas in Würfel oder cheibchcn geschnittenen rohen Schin ken, läßt alleS anbraten, füllt 1 Vs Quart Wasser dazu und der kocht die Suppe 1520 Minuten. Dann wird noch etwas Fleischbrühe, Knochenbrühe oder im Notfall Was ser mit Salz und Butter hinzuge fügt, und dies alles langsam ge kocht, bis daS Fleisch weich ,st. worauf es herausgenommen und warmgehalten wird. Die Suppe rührt man durch ein Sieb. Man verkocht sie mit einer bräunlichen Mehleinbrenne, fügt etwa Madeira oder Portwein, auch etwas Cayenne Pfeffer oder Champignon Catchup dazu, schmeckt ab und gibt die vom Knochen sorgfältig abgelösten Fleisch stücke in die Suppe, läßt alle gut heiß werden und richtet in erwärm ter Terrine an. Lammdrust mit Kreb fülln ng. Fünfzehn oder zwan zig schöne, große, sehr sorgfältig ge waschene Krebse wirft man in Wal lend kochendes Wasser und läßt sie 5 Minuten kochen. Dann gießt man das Wasser ab. füllt neues siedendes Wasser auf, kocht sie gar und rot, läßt sie abtropfen, bricht das Fleisch aus Schwänzen und Scheren, stößt die Schalen und bereitet Krebsbut ter davon, die gut erkalten muß. Drei oder vier altbackene Milchbrote werden abgerieben, in Milch ge weicht und in gut gespültem Seih tuch zu Brei gedrückt. Die Kreb butter rührt man zu Sahne, gibt nach und nach 23 Eier, den Semmelbrei, etwa Salz, daS klein geschnittene Fleisch der Krebsschwän ze und Scheren,, etwas feingehackte Petersilie und etwaö geriebene Sem mel dazu, schmeckt die Mischung ab und füllt sie in eine gut vorbereitete Lammbrust, näht diese zu, bestreut sie mit Salz, legt sie in hellbraune Butter in die Bratpfanne, läßt sie unter fleißigem Begießen im Ofen gar und hellbraun braten und gibt die Sauce so zum Braten. Reisspeise mit Mor cheln. i Pfund ReiS wascht man, kocht ihn ab und läßt ihn in Wasser mit etwas Butter und Salz langsam dick auSquellen. Man wiegt Y Pfund Rindfleisch und 54 Pfund Schweinefleisch fein, mischt diese Fleisch nebst 5 Eßlö ein dickem To. matenbrei unter den abgekühlten Reis, schmeckt ihn mit Salz und Pfeffer ab, rührt 2 Eier und ein Stück Butter durch und füllt ihn in eine vorgerichtete Puddingform, in welcher er eine Stunde kochen muß. Man' stürzt den Rei und überfüllt ihn beim Anrichten mit inzwischen geschmorten frischen Mor cheln und ihrer Sauce. Unskre SchtliltiiililZkr-Bjlklle Jedes Muster 10t Llelörrschurz, in liiminifsrm. ?!,. mi Gell lini Tchilrj iljrtn Zwkck elchügs trfi3;n, dann ist tl nätt)tg, das) fit da Kleid nicht blcß nein, sondttn gann ein hüllt, vi JH Cdiüutntfcid ist fc dieser Illustration dcranschaiilicht. Z'4 Ober Klause, lusammenhcmzknd mit dem ftlnfbabnigen vntkttn Thtil ftatUHtt, Hai Mck'nsckluß. Xn R bUiH offen ofrei Wird durch einige wtnlg Dtuckknöpse zu summen gchaltcn. Um den Halka schnitt, wie auch dcn Bermelcibfchsii S M lpp y l jn y fc ji l nAlw J I in 5 ; H ' ' Wfc . IV' ' -7 CX? üs,fcrf ltrh f(t)t sich eine schräge Leiste, die auch an der Tasche Verwendung findet. Wird zur Herstellung de Schnittmusters eine der gestreiften oder getupften Baumwollge webe verwandt, so kann eine solche Schürze Kohl auch hier und da die Stelle de Haulkleideö einnehmen, zumal wenn sie über einer Unterbluse getragen wird. Ge braucht werden für mittlere Größe 4 Dard Material bei 3 Zoll Breite. Er haltlich ist da Muster in 3 .Größen: klein, mitte! und g&. V."' k " " , f' EestellungSanweisung. Dies, Muster werden an Kgenö eine Adresse gege: Einsendung de Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 10 Cents für jedes bestellte Muster an das OmK l'ridüne Pattem Dept 1311 Howard Lt. j, ' Ttt Iftfflichf. Bergauf, bergab, wie mst die Straße zieht. Bald keuchend unter schweren Alltag lasten, Bald bürdenfrei mit srohen TageSrasten, Und aus den Lippen leichtes Wander lied f To mag der meisten Menschen Leben geh'. Dem Glücklichen sind eigne' Weg lieber; Und zieht der Maskenzug der Welt vorüber. Kann er mit stillem Lächeln abseits , stch'n. Nicht auf dem großen Markt im Tag! gewühl In schlichten Häusern will er Sinkehr halten, ijj liebe Geister still am Serbe walten, Wo nie der Haß in reine Seelen siel. Und lautloS träumt um ihn die jLeier ruh', Sem glücklich Aug' sieht keine Stund gehen, Und leise, leise Segensgrühe wehen Ihm auS dem ewigen ÄrciS der Sterne zu. C. Kohlhepp. i Aha! Studiosus A.: Denke Dir, lieber Suff, loas mir gestern für ein Malheur passiert ist. Ich habe ein Päckchen Streichlzölzer in der Westentasche, dkese entzünden sich durch Reibung von selbst und im Ru ist meine garze Winter-Gar veröde futsch!" Studiosus B.: .Ja, haltest Du denn Deine Winter Garderobe aus dem Leibe?" StudiosuS A.7 Unsinn, den Pfandschein hatte ich in der Westen " ' - Un h I i k- i I r 5 "? 5 ! 8 f Im 5 x ! 0 et "- II 1 : l 1 I :: : '! . : : s H 5 : ö : 6 6 g f ü & 5 : h : L Z Z ' : 5 : . 2 I: : 81 :