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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 1, 1914)
Tägliche OmsZ T'ibünt Iio Sonne. ? von QUifle eyr,n. ' Nein, (I Ist Icht oulzu'haltea mit Um Jleinen Unhold,' rief die junge Mutler .e-diildig aul und stampfte mit dem fr'ifctkfchufjleii Fufcchen unwillig aus den F.iPotwn: 'i-rft war sie ein unerhörter, kleiner 0ch;tli und NUN ist sie ein Kispicl" Lser Ulbsd, der un tyrannisirt." Und in der Zhal. die Klein stellte vst fest ganze Hau aus den stopf, so voller UtKrmuth. Eigensinn und Immcrwähreii' d'. Unrast war sie. All Baby hatte sie oft, fast ohne Unterbrechung, Zag und 7'zcht geschrien; und die angsterfüllte Mutter hatte wiederholt den ihrem Hause befreundeten Sanilstörath rufen lassen ti.d diesen gebeten, da! Kind, da durch ciil Schmerzen leiden und krank sein müsse, gründlich von neuem zu unter sieben. Lächelnd hatte der Arzt den Wunsch der jungen ÜJliitt wiederholt erfüllt, aber d Resultat der Untersuchung war stets da gleiche geblieben: Gesund, gnädige trau, kerngesund und kraftig ist die Kleine, es fehlt ihr nicht da geringste: ilein sie gehört zu den sogenannten ''schlimmen Kindern" und Sie müssen )eduld haun, diel Geduld! das wird ich spater allel geben." J Co hatte der Arzt die Besorgn! der Zu,,g?n Mutter zu beseitigen gesucht, sie e;m,ahnl und i5"eu6 aus die Zriunft ver rrieien. Tech nun war die Kleine ja bereits drei Jahre alt, und immer rock gehörte ste z,i bn schlimmstcir slinMi" Da war richt , ertrai.'n, Tische, Süihle und Wändr l,ckriz?l: sie, und beschmierte die Tafeten mit den Farben au dem Fat lenkafiei, wilch'Z der närrische Bakr der kleinen dicscr. sf.jen den W.llen der Mut t?r, ejrsdSjeirtt hatte. Wollte Ma'NZ die Farben fortnehmen, r.rnn begann das Jlind ein Zetergeschrei, als es es ct Tpieße stecke. .Laß sie doch. U sie thun, was sie will'.' rief der Tatcr vst, wenn Mama mit de: Kleinen rang, Xu wirst schon sehen. In dem Kinde steckt ein ük-iie; ein Kunst,en!e! Wie oft l,abe ich in den Biographien großer ctiinst In gelesen, das? diese als Kinder immer unbändig gewesen sind; wild und unge be'dig wie unsere Kleine! Du wirst ti er leben, fit wird dereinst wenigstens eine Rosa Bonheur vdcr eine Angelika Kauf mann." So der hvssnungksrohe und stet gedul. tife Vater .... Aber Klein Ella derdarb nicht nur die Tcveleh. die Politur der Möbel und deren ?llmastbezüae, sie zerbrach auch alles, wa! ist in die ' Hände kam. Dak fch-" ;; Spielzeug ersreuie sie dann erst amL.vi s.rn sblo ti zerbrochen zu ihren Fühe leg. Reizende, goldumrandete Tellerchen, feine Schalen. Tassen -- alles zertrllm. merU Le öus Muthmillm; rii ihren Pup p! die Leiber aus und die schönen schwar iiti vdcr blonden Locken aus - genug, .'nichts war sicher vor der kleinen rast und ruchlosen Zerstörerin. , Mama schalt und strafte weidlich. Aber wal hals das? . . . Trci Jahre! Du lieber Colt! . . . Zuweilen aber hatte, das Kind auch Ion temvlative Anwandlungen. Tann setzte sie sich, mit dem Käficht der tapetenbedeck. itil Wand z,ia.khrt, stumm hin, und blickte mit groben Augen unverwandt die Tapete an. .Siehst Tu." wandle der Vater sich dann zur Gattin: Jefei studirt sie die Arabesken und Figuren! In ihrem Kopfe faulen bereits die Fresken vorau!, die der einst unter ihrer Hand entstehen werden." Aber Mama zog die Augenbrauen in die Höhe und zuckte ungläubig, fast, der awilich mit den entblößen Schultern. EineS Tages war die junge Frau mit htm Ausräumen ihres Antignitätenschran keö beschäftigt, und Klcin-Ella verfolgte, heute besonders ruhig, jede Handbewegung der Mutter mit ihren großen, glänzenden Vugcn. Soeben kjatte die ßcfctere ine f.-ine, wunderschöne Base von dem Stell hi Schrankt genommen, um dieselbe dem Staube zu reinigen, als sie abberufen wurde. Die unvorsichtige junge Frau , ttt hinas und lieh das Kind bei dem ge! Der Zigkuncr. CMz So Mk,Hchbttg'5hZrP. '' Auf dem alten, guinumrankten Balkon, von dem eine kleine, schmale Hokztreppe in 'killen verwilderten Mrtm führte, lag kühl bet Schatten einer stämmigen Kastanie und verdunkelte die halbe Blasihür und das mittelgrosze Zimmer. Das einzige Fenster, das ihm noch Licht hätte geben können, war von wildem Wein tibcrdeÄt. Ab und zu fchliipste ein Sonnenstrahl durch das Blättergewirr und tanzte iiber die leichtgeadtrten, schwarzdewimperten Augenlid deö Langschlasers. der sie rasch hob und wieder schloß. Jetzt sinckte und rekelte er sich, daß die fichtene Bett, stelle knackte, gähnte herzhaft, blinzelte Verschissen ins Tämmergrüne und griff Mit der Hand siber den Nachtisch nach der Taschenuhr an der altmodischen, goldenen Kette. Zwölf Uhr! Ja. ja, e, war ge stcr spät geworden! Mechanisch löste er ein Blatt von dem Abreißkalender und war dann mit einem Satz aus dem Bette, fuhr in die Hosen und sah nach dem Briefkasten. War denn heute kein Brics. keine Karte für ihn eingelaufen und war ; doch sein Geburtstag! Sein dreißigster. Er dachte nach. Nein, da war niemand auf der Welt, den sein Wohl und Wehe noch anging. Die Eltern waren todt., Geschwister hatte er nicht. Seine Freunde? Die hatten ihn links lic. atn lassen, als er nicht gleich vorwärts ' kam. nicht .so elegant gekleidet erschien, sie p'ckt mehr freihalten konnte, und das Mädchen. daS er vor Jahren geliebt, daS hatte sich von ihm losgesagt, nachdem er den .Oberlehrer" Wfgkgeben und die Aussicht auf ein reiche Elbe verloren hatte. Pah! Es ging auch so. Nach'kmkgkr Zeit lk'pfte es, und die öffneten Schrank Im Zimmer allein. Kaum ab, hatt, sich die Thilr desselben hinter der Davoneilenden gefchlosse, als das Kind auch schon um de Tisch, aus welchem die Lose stehen geblieben war, entzückt herumzuhiipfen und die Händchen i.uch dem in veischkdcncn sZarkn ftrahlin den Gegenstand auszustrecken begann. Lllal Kopf reichte noch nicht bis zur Höhe des Tisches, allein die Base stand dicht am Rand desselben. Die Kleine stellte sich aus die ssubspitzen. reckte die Aermchen ei Brisf und tn tasend Scherben zer tnimmert lag das Werthstück am Fuß boden. Diesmal jedoch kachle Clla nichl. Er schrocken blickten ihre Augen aus die Trümmer. Und schon stürzte auch, ganz entsetzt, die Mutter ins Zimmer, durch de Klang des zerspringenden Porzellans von dem Unheil in Kenntnis gesetzt. Mit geröthctem Gesicht und ornsun feinde Blicken herrschte sie die Kleine an: .Was hast Tu wieder angerichtet? Du unartiges. Du schreckliche! Kind! Jetzt aber bekommst Tu die Ruthe!' Und sie eilte, da Strasinstrument zu holen. Ella aber huschte inzwischen behend zur offenen Hüt hinaus. Die junge Fr: mußte, mit der Ruthe in der Hand, das Kind durch dir stlucht dr Zimmer suche. Sie fand es erst im letzten der Räume. Dort sah KltinElla aus einem Fusz bänkchen an der Wand, dem Fenster geaenliber, durck welche die un lergehende Sonne hrremleuchtete Zorngluhend eilte die Mutter auf das Krnd zu, bearbeitete dessen Handchen tuch tig mit der Nutk und hielt ihm eine ernstl h'ste Etrafredk, deren Inhalt kaum eine dnizehniahrige begriffen und beherzigt haben wurde. Die Kleine weinte nicht ob der Nulhen streiche. Sie suchte sich diesen weder zu e-ilziehen, noch sah ste die schellende Mut tu an; ftatk blickte ihr Äuge nach dem gegenüberliegenden Fenster. ' .Du machst Dir yar nichts aus der Strasc?" rief nun die ganz kmpörte junge Frau. .Du hörst mich schelten und bit tst nicht ab? Du blickst die erzürnte V,uiter nicht einmal an? Na wart''. Ich werde Dir geben! .... Wo schaust denn eigentlich h,n?' ' .Ella sieht die Sonne an' Zlang et hierauf beinahe feierlich in langsamen und r schwer betonten Lauten von den Lrp den des Kindes. Bestürzt verstummte die Mutter. Wie die plötzliche Offenbarung eines Wunders wirkte diese überraschende Aeußerung des Kindes aus die eben noch so letdenschast. lich erregte junge Frau. Erstaunt blickte sie auf die Kleine nieder, die Ruthe enk sank ihren Händen und langsam wandte dak Haupt nach dem dom Sonnenlicht durchflutheten Fenster. Das majestätische Gestirn war im Sinken begrisfeg. Die ruhige Erhabenheit und , Schönheit des Sonnevunterganges hatte das Herz der jungen Frau noch niemals in dem Maße geruhn und ergriffen, wie heute. Alle kleinlichen, Regungen der Menschenseele, Jcrruß, Aerger, Zorn und deren Aeuße runoen erschienen ihr mit einem Mal so verächtlich und verwerflich, und sie schämte ,ch deren. Sie hockte sich zu der Kleinen nieder, ergriff deren gerathete Händchen und bedeckte diese mit chren Küssen. .Gclt. Ella," stieb si faft schluchzend hervor, .Du hast die 'Sonne lieber wie Deine MameiZ Die Sonnt zankt nicht mit Dir. schilt und straft Dich nicht und sie ist so gut und schön!" .... Da schlang das Kind seine Aermchen i;n den Hals der bereuenden Mutier und stammelte: .Mama auch schön! Mama lieb Ella auch Mama lied hat!' Won diesem Augenblick an begann die junge Frau eine andere ErziehungS Methode zu verfolgen, dere Prinzipien ,,-be, Geduld und Nachsicht waren. Und so hatte denn die Sonne, die Se gcnspenderin. die Keimerweckerin. in dem Herzen der jungen Mutier den verborgen Wummernden Keim der rechten Liede tt welkt; jener Liebe, die allcS versteht, alles erträgt und duldet, die alleS. verzeiht und tvt deren Frucht sich sodann die echte Ge genliebt dessen ernten läßt, der sie em pscngen und genossen hat. Wirthin brachte ihm lai Mittagbrot. Es schmeckte ihm nicht. Nichts war ihm heute, ncht. Nun fing es auch noch an zu regnen, qerade als er fort wollle. deinen Neamscbirrn den hatte wieder irgendwo siehe lassen. Was war auch an dem alten Sommeriiberzicher zu der derben? Und sein Hut? Der wurde wie neu durch den Regen. Er rollte seine Bo. aenseiten zusammen, blickte noch einmal auf ein dickes Manuskript., sein Drama. sein Scherzenskind und Glückstrsum. und lief, die Thür hinter sich tn Schloß W len. Wenige Schritte durch einen Flur und dann über einen Hof, holperig, wie ein ausgewaschene! Flußbett, und nun be fand er sich in der Wilhelmstraße. ' Mit dem schwebenden, schwankenden Gang, den seine langen Gliedmaßcn be dingten, strebte er hastig vorwärts. Den verträumten Blick etwas nach oben gcrich tet. sah er nicht vxr sich, tras plötzlich mit der linken Schulter hart auf einen Wider stand, einen Damcnschirm, der seiner Trägerin bei dem scharfett Anprall aus der Hand fiel, und auf dessen Stock sein linker Fuß, Niedersahrend. trat. Aber, mein Herr!" rief sie entrüstet. , Das lieft ihn stehen bleiben. Verwirrt fab er mit seinen auten. dunkelblauen Au gen in ein Paar sehr kluger, grauer, zog iah und tief deN Hut und enthüllte dabei eine hohe, etwas zurückspringende Dichter stitn, in die bei der Verbeugung iefbrv.ii ne Haar bauschte. Er stammelte eme Entschuldigung, hob den Schirm auf. 'den tt schloß, und den abgcvroichenen ISnl?, wobei ihm sein Manuskript entglitt, das am Boden entblätterte. Er rante es zu sammen, und sagte, treuherzig , wie in Kind, da Unbeil anaericbtet: .OK. das thut mir leid! Ds Wi wir wirklich leid. Ja. wa mimea wik da nur?" .Ja. wa machen wir d, nur?" echoe, sie in seinem Tonfall und sing herzlich zu lachen in über das große, wunderliche Menschenkind vor ihr. und ohn zu wissen warum, lacht k mit. und durch das ge meinsame Lache einander nah gebracht, klieben sie mitte aus der Straße im schönsten Regen stehen, er Schirm. Äriss und Papierrolle an sich drückend. .Wa haben Si da?" sragte ste neu. g!eric. .in Manuskript.' da !ch zur Zeitung bringen wollte." .Das werden SI in dem Zustande wohl nicht einreichen können?!" .Da, glaub ich selber." Wieder lach, ten beide. Wollen wir nicht lieber untertreten?" kragt sie wie selbstverständlich, als es jetzt heftiaer zu regnen begann. .Sie könnten ja bet mir eintreten und den Regen dort abwarten. Ich wohne nahebei und zu ebener Erde." schlug r vor und hielt, erschrocken über seine Kiihn he it. inne. Es ging ja Über den Hos; daran hatte er nicht gedacht. Prüfend sah sie ihn an. von oben nach unten und von unten nach oben. Tann Ilomm es belustigt in ihren Augen auf, und sie sprach halb befehlend: Schön! Treten wir bei Ihnen ein!" Durch den strömenden Regen wander len sie seiner Wohnung zu. ,Oh. oh!" macht sie und balanzirte mit den eleganten Stiefeletten auf dc1 unebenen Pflaster des Hofes. .Wer da Hühneraugen besitzt!?" Nun legte er die Hand auf den Drücker und öffnete. .Ist die Thür nicht verschlossen?' staunte sie. ' .Was sollte man mir wv! stehlen? All mein Reichthum besteht in Büchern, in nichts als Büchern." Jawohl. Bücher standen auf hohe Regalen, auf dem Schrank, aus dem Der tiko; Bücher lagen auf dem Tisch, auf der Kommode, lagen auf den Stühlen, aus dem Diwan, sogar beim Bett aus der Erde. Mit verschmitztem Cpitzbubenlächeln er spähte sie das alles, das ungeordnete La ger, über das er verlegen jetzt den Ueber zikher breitete, den Schlafrock mit dem großen Winkeleisenriß, das noch nicht weggeräumte Geschirr, und um ihm Zeit zu lassen, einiges zu ordnen, trat sie auf den Balkon hinaus. .Sollte man solch' ein Stück Romantik in dem nüchternen Berlin sür möglich hal ten!" rief sie. .Es gefällt mir auineh mend bei Ihnen!" Sie warf den langen Seidenmantel zurück und hing ihn über den Lehnstuhl. Er hatte indessen den Di wan freigemacht, und sie ließ sich mit der Unbefangenheit der vornehmen Weltdame nieder und begann, sich der langen Hand schuhe zu entledigen. Einer Eingebung folgend, streifte sie vorsichtig zugleich mit den Handschuhen auch die funkelnden Ringe, die ihre Finger schmückten, ab und barg alles in der perlgrauen Krokodil ledertasche, die sie neben sich legte. .Nun theilen Sie mir Näheres aus Ihrem Le ben mit," sagte sie, .es interessirt mkb. Berliner sind Sie nicht, da! weiß tjch schon." Und er erzählte von den Eltern, die in der kleinen Residenz gewohnt, von seinen Studien, wie er den Doktor gemacht und bei der Vorbereitung auf das Staats ezamen zu der Ueberzeugung gekommen sei, er tauge nicht für den Lehrberuf; von seiner Lberndnchmenden Lieb zum Schriftenthum, seinen ersten Versuchen und Enttäuschungen und dem festen Glau ben an sich. Er sei eine Stehaufnalur und hoffe sich mit seinem Theaterstuck doch noch durchzusetzen. Sie hatte ihm zugehört, den Kopf in die Hand gestützt. .Das ist es?" fragte sie und nickte nach dem Manuskripte hin. .Sie werden es mir nachher vorlesen. Aber nun lassen wir unsere materiell: Hälfte auch zu ihrem Rechte kommen: Haben Sie etwas zu trinken?" Ich konnte Ihnen Thee bereiten' .Schön, aber Sie müssen uns etwa dazu holen; denn ich gedenke Hierzublei' ben. Ihn Vorlesung soll mir heut da Schauspielhau ersetzen. Ich habe ein Billett dasür in der Tasche. Es wartet dort jemand auf mich in der Loge, den ich kennen lernen soll, wie zufällig! Zwecks einer Heirath." fügte sie achselzuckend hin zu. .Es ist der Sohn einer Freundin meiner Tante. Der Betreffende ist reich." .Ich wollte, ich wäre es auch." entfuhr e ihm, .aber ich bin nur ein ganz armer Teufel, mit Aussichten gleich Null.' Er seufzte. .Da wollen wir erst sehen! Aber schalten wir zunächst all diese Dinge auS, und genießen wir die gewisse Gegenwart. Sie werden jetzt etwas Kuchen kaufen und in paar Bisquits. Es regnet faft icht mehr. Also los!" Er stürmte dahin und verwünschte im stillen sich, seine Langschläfer und sein unordentliches Zimmer. Inzwischen laö sie einige umherliegende Gedichte von ihm, schuf auf dem Tisch Platz, goß -das brodelnde Wasser auf den Thee und stellte die zwei henkekloscn Tas sen. die sie heiß ausspülte, zurecht. Da kehrte er auch schon mit dem Kuchenpaket zurück. Jetzt sagte er: Oh, HI" beim Anblick der Tassen. ' ."La. ti de LokSm" .ins Deutsch übertragen." .Nein, wenn ich schon ein Zigeuner bin.' entgegnete er, .sollen Sie doch bei Mir nicht aus solcher Tasse trinken!". Er hob aus dem Schrank eine Kiste mit wem messingenen BorlegeschlößcheN. lff neke sie und entnahm behutsam au Wat tenhllllen zwei Sövrestassen, Zucker und Kuchenschale. Service zu zweien: ein HochzeiiZge schenk Ihrer Eltern?" Ja, nach dem Tode meine Vater! ward t nicht mehr benutzt, und weil r! meine Muiter so hoch hielt!" ... Eriiimrungkn heiligen die Geräthe,' fiel sie ein. Ich danke Ihnen.' ' Sie tranken den Thee, plauderte nd schwiegen, und ein seltsames Gefühl he schlich ihn, alt habe er in dämmernde Nebeln längst versunkener Vergangenheit sich schon einmal so diesem schmalen, länglichen Gesicht gegenüberbefunden. Und dann la! er sein Ctüek. '-'S 'lauschte leuchtenden Auges, rnchr Der Gekcgcuyeilskauf. Von ckotyar Schmidt. Reparaturwerkstatt! Ein und Der. kauf gebrauchter Möbel!' ftand aus dem Schaufenster zu lesen. Ein kleiner Tisch let hatte hier seinen Laden und hinter dem. Laden di, dunkl Werkstatt. Etgki.t lich waren e nicht nur Möbelstücke: Tische, ettgestell. Schränk. Stühle. Lardinenstann. Selch" "d begleichen, wa man in Fragmente aus dem Hau! halt geringer Leute durch die Scheibe in dem ngen Raume aufgestapelt sah. Da recht! an d'r Seite um Beispiel besand sich ein kupserner Kessel und daneben in Maßkrug u Sf6n.nl rrit zinnernem Deckel, woraus in bunter, pausbäcl'gek und blondbärtiger Gambrin! zu schauen war. der in Äla schäumenden Bieres zum Mund führte. In der linken Ecke de Schaufenster erblickt man in Resiall einer gußeisernen Schildkröte einen Spuck naps: durch einen Fußtritt aus den Kopf der Kröt öffnete sich der Rlf, um nach Empfang dessen, wa ihm gebührte, sich wieder zu schließen. Dahinter trug tht schwarze Söul au Palisanderholz den bestaubten Gipskopf de Apollo von Bel Ledere, der nur ein wenig an der Nase lädirt war. Mitten unter all dem eriimpek ncchm ein verglaste Mahagonischränkchen sich wie ein seltene Ziirstück aus. Diese Vitrine, du lieber Gott, war ja nun bei. leib nicht etwa in Objekt, das den Kunstkenner hätt reizen können, immer hin aber in behagliche Ding au! Ur großvater Zeiten. Ein Antiquätenhänd lkk hatte ei hierher nach der Vorstadt in Kommission gegeben, aus guten Gründen und mit wohlberechnender Publikums, Psychologie. In seinem reichhaltigen und im Zentrum de großstädtischen Jrem. denveikehr gelegenen Geschäft, wo wirk lich od vermeintlich Kunstverständige um theure Geld Kupferstiche. Brokat stoffe. Truhen, Dvgenstllhle, Renaissance leucht kauften, würde das harmlose Schränkchen keine allzu noble Figur ge macht haben. In dem Trödelladen aber unter all dem kitschigen Kram kam es sicher zur Geltung. Der schlaue Ge schästsmann hatte sich nicht getäuscht. Bon tausend Leuten, die vorübergingen, blieben mindestens zehn bei der Glas Vitrine stehen. Also that auch eines Ta ges ein gewisser Lehmann. Aha, dachte er. feine Sache!... Maha goni! . . . Biedermeier! was Alles . . . das ist ja jetzt sehr modern. Der Schafs köpf von Tischler weiß gewiß nicht, was für ein Kleinod sich da unter seinem dum men Schnickschnack verirrt hat. Diele! Kleinod bekomme ich um ein Butterbrod. .Haben Sie zufällig einen gebrauchten Eisschrank zu verkaufen?" fragte er den Tischler. Der mußte verneinen, wollte sich aber gern bemühen, einen solchen Gelegenheits kauf zu vermitteln, wenn man ihm bloß ein paar Tage Zeit . . . .Nein, nein.' unterbrach eifrig Herr Lrhmann; .ich mühte ihn sofort haben, denn meiner Frau zerläuft die Butter im Küchenspind. Und schon Halter er wieder die Klinge in der Hand. Doch wie von ungefähr, zwi schen Thür und Angel, drehte er sich noch einmal um. und mehr im Banne seines Vortrage!, und die Rothe seelischer Erregung färbte Ihr Antlitz. Nach jedem Akte sprachen sie. Und jetzt war er mit einem Male sehender geworden. Anders gestaltend, fand er be schwingte, freiere Worte. Bilder überstürz ten sich, und au tiefinnerften Gründen brachen ungeahnte Quellen heißer Ergrif fenheit: sein eigenes Phantasiwrrk erlebte er nun erst. Dabei erfüllte ihn das große Beglllckisein, ein so volles Verständnis für sein eigenstes Ich bei ihr zu finden. Und sie redeten von seinen Hoffnungen und Plänen, und er fühlte Jünglingsfeuer i seinen Adern: es gab keine Hindernisse, er würde sie besiegen, sich durchringen. Es war spät gelvorden. Sie erhob sich und lieh sich den Mantel umlegen. Er m.ußte ihr den Arm bieten, als sie über den Hos schritten. Plötzlich lachte ste lcisl in sich hinein: sie hatte ihre Tasche liegen lassen. Er wollte wissen, weshalb sie lachte, aber sie meinte geheimnisvoll: Später, später werden Sie ti wissen!" Als er sie nun di! zu ihrem Hause be gleitet hatte, blieben sie vor der Thür stehen, die sie aufschloß. Dann aber zögerten sie noch immer, ausemanderzu gehen, und da fiel e ihm von ien Lippe: Dieser Tag, der für mich trübe begann, indem r mir meine weltverlorene Ein samkeit recht fühlbar werden ließ: kein Brief, kein warme! Glückwunschwort, keine Blume es ist mein dreißigster Geburtstag! ist nun für mich zum hohen Feiertag, zum Freudenfest gewor den, durch Ihr Güte für mich men Zi geuner.' Oh, wenn Ihr Geburtstag ist. muß ich Ihnen ja och graiulireri," wehrte sie der ihn Überkommenden Rührung, streckte ihm beide Hände entgegen nd sögt ein fach: .Bon Herzen Glück, lieber Freund! Und da ich Sie schon ohne Blume, mit leeren Händen entlassen muß, sollen Sie wenigstens einen Wunsch auksprecken dür sen; wenn die Erfüllung bei mir steht," Einen Kuß!" wollte er bitten, aber die Stimme versagte, nur seine Lippen zuckten nach ihr. Doch, sie mußte ihn wohl verstanden haben. Sie hob sich uf die Zehenspitzen, legte die Hände auf feine Schultern nd küßte ihn. Dann aber war sie im Nu ent schlüpft und die Thür geschlossen. Nur durch das Schlüsselloch klang noch f dämpft ein Gute Nacht, lieber , Freund!" Allein n vermochte nicht zu antworten. Er' stand und athmete ein pdarmak tief aus. Herrgott! Wie ist da Leben schön!" entrang es sich ihm jubelnd ritich einer Weile, während er immer noch ihce schlanke, biegsame Gestatt zu sehen wähnte. Plötzlich lachte er übermüthig , aus: .Und ich. Narr, weiß noch nicht einmal, wie sie heißt! Nur ihre Nummer habe ich, ihre HauZnummer!.'. v - .v Ein, alte Clanduhk au Ebenholz tr.lt Alö'äZäulen? Hatte i die diel, leicht aus Lager?" Leider auch nicht, aber wenn Sie siir alte Sachen schwär wen, da gucken Sie sich mal das an!" Stolz deutete der Meister mit dem leim beklebten Zeigesinger auf das SMnl chen; .Fcht WaMnoni, aarantkrt Bieder meier . . '. Sieben Mark!" Es war dies das Doppel! des Preise, den der Antiquitätenhändler beanspruchte. .Hm," meinte Herr Lehmann. ich habe eigentlich keinen Bedarf dafür, aber Ich will mir' überlegen . . . vorausgesetzt, daß Sie mit sich handeln lassen . . ." Der Tischler machte ein Gesicht, au! dem man nicht erkennen konnte, ob ja oder nein, aber genommen hätte er auch sechzig . . . .auch sünfzig und darunter, Herr Lehmann versprach, in einigen Tagen wiederzukommen. Auf dem Heim weg bedachte er da! Wenn und da Aber, Theurer als er geahnt hatte war da! Ding, und schließlich absolut entbehrlich. Indessen, man durste nicht immer iiinltr anderen zurückstehen. Die b.-sreun?elk Familie Schulze hatte eine Biedermeier kommod und die befreundete Familie Müller einen Biedermeiertisch, und sie re deten viel davon nd zeigten es jedem Be sucher. Häufig genug höc:e er die Por würfe sc'ner Frau: Wir .üun nickt! für Innendekoration, unser Milieu ist nicht reizvoll, wir haben kein Kultur." Zudem und das gab den Ausschlag irgend etwas mußte so wie so gekauft werden, denn am Ende des Monats jährte sich zum zehnten Male der Tag, an dem Lehmann feine Frau zum Traualtar ge. führt hatte. Ob nun aber gerade eine Vitrine das Nichtige sein würde? Kaum zu Haus angekommen, nahm er sich vor, auf den Strauch zu schlagen. Er trat an jene! Tischchen im Salon, worauf einige Porzcllansächelchcn standen: eine Ente und eine Katze, immittirtcS Kopen hagen; eine echte deutsche Kuh, die auf dem Rücken eine große Oefsnung und im Maul ein kleine! Loch hatte, und die vom Fabrikanten weniger als Zierstück denn als Sahnenkänncken gedacht war; eine Vase, gewonnen beim Würfeln zur Zeit der Kirschblüthe in Werder, ein hohler Damenstiefel, der von Bcrufswcgen als Aschenbecher hätte dienen sollen, und eine kleine Statuette aus bronzirtem Thon, den blinden Homer darstellend. .Diese Nip peö," sagte Lehmann nachdenklich zu sei ncr Frau, scheinen mir hier nicht gegeig riet placirt zu sein. Erstens macht das Kameek. die Anna, beim Abstäuben jedes mal etwas kaput, und zweitens brauche ich doch das Tischchen immer zum Skat. Ich denke, wenn man bei Gelegenheit mal bil lig zu einer . . . einer ... na, Teusel, wie nennt man es doch . . .? Er that, als fände er das Wort nicht. Vitrine!" unterbrach ihn jubelnd Frau Lehmann. Ganz recht. Vitrine! . . . womöglich im Biedermeiersiicl . . . wenn nur das Zeug nicht so theuer wäre!" Und um sich nicht anmerken zu lassen, wa er im Schilde führte, begab er sich schmrtnzklnd in's Nebenzimmer. Auch Frau Lehmann hatte Mühe, ihre Gedanken zu verbergen: eine Vitrine!... die Biedermeierviirine aus Mahagoni, die beim Tischler nebenan im Schaufenster stand! Ah, jetzt endlich, nach langem Grübeln wußte sie, was sie ihrem Manne am zehnjährigen Hochzeitstage schenken würde! Damit ihr ja niemand zuvorkäme, machte sie sich gleich aus den Weg. Ach hören Sie, siir das Glasschränk chen. das Sie da im Schaufenster haben, hätte ich eventuell Verwendung." Der Tischler kratzte sich den Graukopf: Tja, liebe Dame, mit dem Stück, das ist so 'ne Sache. Ich hab eö eigentlich schon so gut wie verkauft; eben war ein Baron da, der hat mir achtzig Mark da für geboten; morgen spätestens wollte er den Handel perfelt machen." Hm, achzig Mark! . . . allerdings, da! ist eine Stange Gold. Aber meinetwe gen . . . schön, ich biete Ihnen ebenfalls achtzig Mark. Nur bitte ich Sie. sich bis zum Freitag zu gedulden, weil ich erst eine Schuld für meinen Mann einkas siren will . . ." Und wenn mir der Baro morgen dreiun.dachtzig-geben will?" Die Begierde, die Vitrine zu besitzen, die Befürchtung, sie nicht zu bekommen, spornte Frau Lehmann zu einem außer ordentlichen Entschlüsse an. Nun denn, so biete ich Ihnen vierund, achtzig bis Freitag." Der Tischlerversprach sein möglichstes zu thun, vorausgesetzt, daß bis dahin der Herr Baron nicht ein noch höheres Ange bot machen würde. . Und richtig, schon am folgenden Tage erschien wieder der Herr Baron, der. wie der kluge Leser bereits errathen hat, kein anderer war öl! Lchniann. WaZ?" rief er entsetzt, neunzig Mark? Gestern haben Sie nur siebzig verlangt. Mann Gottes!" Tja,' rwiderie seelenruhig der Tisch lek, ,.daö war gestern. Inzwischen sind vierundzwanzig Stunden vergangen. Je älter, desto theurer! Das ist ben nicht anders mit antiken Sachen." Nach vielen Hin und Herreden erbat sich Lehmann eine abermalige Bedenkzeit. So ging es fort, denn Frau Lehmann wollte dem Herrn Baron durchaus nicht die Vi trine im Biedermeierstil gönnen. Mittlerweile rückte der Hochzeitstag iininer näher heran, und jeder der beiden Gatte überbot in heimlicher, unbewuß ter Konkurrenz de anderen, bis endlich Lehmann die Vitrine um einen Hundert markschein erstand. Dieser Tag brachte beiden zugleich aber auch die verblüffende Aufklärung der ungewöhnlichen Preisstei gerung. Da gelobten sie sich einander nie wieder überrasche zu wollen, weder zur Silberhochzeit, noch zur goldenen, und sie nahmen mttsammen die Porzcl lansachen, die Ente und .die Katze, die Kuh und ,den Damenstiefel, die Vase und den Homer, und stellten sie hinein in die Bltriri.' ; . ? , Jora. Lins lustige NilitZrgeschicht.' von u?t Vleblg. ?er Herr Cfcnsl und mit ihm die Her ren Staloffiziere halten das Kasino der lassen. Da, Likbebmahl hatte den söge nannten todten Punkt überwunden. Man schwamm im Seit, Burgunder. Rhein und Moscl. Alle! war tn srvhlichster Stirn, niuiig. Toch du kau, h.ute gar nicht au sich, heraus. Hans Bauer, der rang altcsie Oberleutnant des ttrensdier.Reg, nients v. Leuthen, saß sinnend schon lane vor einem Glase cdl. Er mundete ihm heute nicht. Prosit, alter Junge, na narum so traurig,!" Lächelnd ins der Regiments adjutant v. Bekiiwitz die Worte seinem al ten Freunde zu. Doch dieser nickte nur stumm hinüber. Ein kurzer Schluck, dann wieder das tiefsinnige Brüten. Bergwitz jammerte der alte Zrl. und schon hatt, er neben ihm Platz g,ommcn. Sag. wa, plazt Dein Königlich Preu ßischeö Oixrleutnanlherz?" Erstens habe ich gar kein Her, mehc. zweitens, es ist ja ausgeschlossen, einfach ausgeschlossen!" Aber, alter Junge, was meinst Tu denn eigentlich? Na, Du hast wohl heute Deinen Moralischen; wa ist denn nur los?" Das ist vorzüglich, das ist blendend, Tu machst die Rcgimeiitbbcfehle und weißt nicht den Grund, warum ich einen Mora tischen habe. Mensch, ich verstehe Dich nicht." Stier ging der Blick zum Adju tantcn hinüber. Der Adjutant schien trotz der vorgerückten Stunde Gcdanlcn lesen zu können. .Ach. Du meinst die Besichtigung? Ja. Du mußt doch als ältester Ober die Kom pagnie sührm. Hauptmann v. Lcttom ist fort. Du bleibst daher übrig. Zu den Strafarbeitern, zur Schicßschule. zum Rc servcRegimcnt, alles wolltest Tu nicht. Na also, jetzt rächt es sich." Mensch, aber eS geht nicht, ich kenne keine Menschcnsccle in der Kompagnie. Weiß überhaupt gar nicht, wo die stolze Tritte liegt." Na, das ließe sich ja feststellen. Doch nun ertränke Deinen Kummer, altes Huhn, die Sache wird schon schief gehen!" Sie wird auch schief geben, mir ist cZ egal, ich gehe jetzt nach Haus. Katschma reck. Polorowicz, Adamcck, Sczymczack, Jesus Maria!" Wie von einer Tarantel gestochen, fuhr er, in die Höhe, doch Bergwitz drückte ihn wieder nieder. . . ' Tu wirst ja garnicht oder nur einige Sekunden besichtigt." Ausgeschlossen, das ist gar nicht mög lich. Ich gehe, Du kannst Deinem altcn treuen Kampfesbruder nicht mehr helfen. Versicherungsagent, gebrochene Knochen, Hochstapler. Zuchthaus!" .Junge, Tu redest irre. Wetten, daß Tm nirfrt bxsichtiat wirst?" Irrsinniger Wtni. fco eine auexie giebt eS qar nicht. Doch ich wette, denn dann 'mache ich wenigstens ein Geschäft und kann meinen Meinsau oroeniiiq gra tiS beziehen." ... ' . Bon, ich wette, van ,u nicyi rein Die Weite wurde abgeschlossen, und swr Mnhm wankte die leibliche Hülle des Oberleutnants Bauer gegen Morgen heimwärts. Der Geist war schon längst schlafen gegangen. Veraessen war die BNicyligung, oie ,n drei Tagen bevorstand. .Wachtmeister Krause!" Herr Ober leutnant!" WsfV Muchimeiiier. ick komme wegen w" töiis siir die Besichtigung. Besonders für Excellenz muß es ein sehr friedliches Pferd sein. Na. also Vorschlag." K?rlinnni v. Berawik ging Mit dem Wachtmeister der L Batterie der reitenden Abtheilimg des Feld-Artillerie-RegimentS No. !K den Stall entlang, i i,no uou wurde ein Pferd besprochen. .Ein sehr guter Jteri, lamm,romm unv gute Gänge." Sie schritten weiter. Man kam an einem schönen großen Rappen vorbei. Der Wachtmeister verging oas Pinv. Wie ist er denn!" Mi, klebt. Serr Oberleutnant. Doch sonst ein famoses Pferd. Ein sicherer Rei ter wird sehr am mir ,yr serng. Aber...' Min lieber Krause, eine preußische Excellenz kann wohl ein friedliche Pferd gebrauchen, doch nie und nimmer ein Lamm. Ezccllcnz pfeift mich. Herrn Oberst, Sie und alle nacheinander an. Die anderen Pferde suchen ie oann aunnr heraus. Ich muß fort." u Befebl. Herr Oberleutnant! Also die Dora für Excellenz.' . Etwas ungläubig schaure oer Wacurme? K,r Tftiis ticrn Adjutanten nach. Doch gehorchen, das war die Parole, und die Mutter der ersten thal dies rmmer. -m, raus mit dem Batteriebuch! Es war ein sehr molliger Morgen, wie sich Oberleutnant Bauer ausdrückte, als er am Bcsichtigungstage mit der stolzen ?i?!tn y,e ffnfprne verkiek. Seine Kom pagnie sollte die letzte sein, die Exzellenz besichtigte. War es ein Glück oder war es ein Unglück? War Exzellenz guter Stimmung, ja dann ging es schnell, war es aber nicht der Fall, dann . . . Doch jetzt hatte er rrenug. Langsam ging es dem Exerzierplätze zu. Er war erreicht. Man darrte der Befehle. Noch wurde die vierte Kompagnie besichtigt. Doch da war es schon zu Ende. Man trabte heran. Die Kompagnie stand. Grundgiitiger Himmel! Was nun werden würde, das wußten Petrus und die heiligen Äötter in, Olymp. Doch mir die Ruhe behalten. Mit vornehmer, ruhiger Eleganz kam der Stab angetrabt. Exzellenz schneidig voran. Du rothbehvstes Menschenkind, wenn Du doch von diesem Platze plötzlich verschwinden würdest, das wäre die ein zigste Retiung. Katschmareck, Poloro wicz, SczymsczacZ und immer wieder und wieder die edlen Nacken der' östlichen Landksbrüder. '-':.-... Exzellenz hatte die Kompagnie eneickit. Oberleutnant Bauer meldet und die Auf. stellimg war vorzüglich. Jetzt sollte Besichtigung geschritten werde. Ein slehendcr Blick zu Bergmitz. dieser hatte nur ein schelmise Lächeln. Der Befehl wurde gegeben. ZLauer wiederholt ihn. Di Kompagnie trat an. Doch wo blieb di' Rettung? L5r7,'r:tz. Tritt mich odc? ich bin verloren! Bis in die Mulde dort bringe ich di 120 Grenadiere, dann fterb ich mit hnen. Kaum war dcser Kedanke dem Hirn de geplagten Ober entsprungen, da ertönte leise in der Ferne, fast hörbar, ein Signal. Doch Bauer war zu unmusika lisch; er horte nicht, was es bedeutete. Sicher ein TodrSgesang. Lebt wohl ihr Froiitschwein. guten Morgen Bezl.U. kommaiido! Batterie Galopp!" Die Batierie rief, und Dora kam. Also wieder lebrt. rouf auf die Höh und im Galopp dem Dorfe zu. Vorbei beim marlirtcn Feind... Jetztis Signal: Batterie baalt!" Dora siebt, lsxellenz wirft ernen mu standen Blick auf den na,kiilcn Feind, dann noch ein kurzes Verweilen, uno jetzt zurück zur stolzen Dritten. Ach. da schmeckt schlecht bei der Hitze. Die Spo ren thuen so weh. Arme Dora! Ezzellei'z war bei der dritten Hon pagnie angelangt. Die Cchutzcnlmikn waren entwickelt, e tobte der menschen, mordende Vampf. Exze'lknz Mahl da Eignal: das Ganze halt!" Die Hornisten fließen in die Hörner, die Trommler trommelten, was das preuk-,! sche Trommelfell vertrug, las Ganze hielt. Auf das Signal: Die Herren Of fiziere, trabte Hans Bauer zur Kritik heran. Meine Herren, bitte flehe Sie be. quem!" Die Herren standen bequem. .Die Kompagnie. Herr Oberleutnant hat mir gut gefallen. Die Entwickelung bt wies, daß ein guter Geist in den Leuten steckt. Die Haltung war gut. Sagen Sie dies Ihrem Herrn Kompagnie-Ehef." Sich zu den anderen Herren wendend, fuhr Exzellenz fort: .Ich hatte schon immer die Absicht, mir das Verhalten des markirten FeindcS an zusehen, denn die Gefahr liegt nahe, daß es dort unkriegsmäßig zugeht. Zu meiner Freude fand ich dort alles in bester Ord nung. Ewar die Zeit ,u kur, bemessen. als daß ich dort länger verweilen konnte. , iwr) wie gesagt, ich bin zufrieden mir der . 3. Kompagnie. Ich danke Ihnen, meine Herren!" Der Divisionär, der BriKidier, und alle, alle sprachen noch. Wa! Sie gesehen, das war gut. Bergwih schrieb die Kriti ken mit. . Am Nachmittag ging eS feuchtfröhlich im Kasino her. Die beste Stimmung herrschte aber am Tische l.': Ob'rit. nants Bauer. Der Regimenisadjutant v. Bergwitz und Oberleutnant Schmidt vom Feld-Artilleric-Regiment No. 99, der treu und unerschrocken am Morgen im Dorfe die Signale geblasen .hatte, halfen dem glücklichen Pompagniesührer die Wette in Sekt aus tragen. Die anhängliche Dora staunte nicht schlecht, als gegen Abend eine besondere Ration ihr zuertheilt wurde und spät, ja ganz spät eine wankende, dunkle Gestalt erschien und sie streichelte. Das war ihr in all den Jahren beim ' Kommiß nicht zu theil geworden. ' 'iSSSTi Nascwkishcitcn. A? der Sammelmappe eines Thoren. Wer sich nicht erinn:rn kann, wann er ei Narr gewesen, ist eben noch immer ein Narr. ? Jeder in der SJMt, er mag sich noch so erhaben dünken, ist entweder ein Mensch oder noch weniger. , Wozu braucht man Jemand: .Lug ner" zu nennen: entweder er ist ein LLg ner, dann weih er's ohnehin, oder er ' ist kein Lügner, dann weiß er, daß du einer bist, wenn du ihn Lügner schimpfst. . Wer niemals arbeitet, kennt auch nicht die Freude des Feierabends. Wie lange wäre die Welt schon öde und leer, wenn Jeder, der die Zeit todt schlägt, hingerichtet würde. Es giebt Männer, die bor der Ehe bis spät in die Nacht bei ihrer Auserwählten bleiben, die in der Ehe bis spat in die Nacht ihrer Auserwahtten fernbleiben . Erst kriegt man sie ?icht auö dem Hau?, dann nicht in das Haus. Kein Ehemann bestreikt, daß feine Frau besseren Geschmack besitit als er. . Der ärmste arme Teufel ist der Mensch, der keine Phantasie besitzt. ' t ffislifi. ist süfc aber nur ftuiietiirciif i der Kern ist gallenbitter ... der Kern der Rache ist eine unangencyme Erinrurung. Wie wohl d Liebesbriefe ausfalle würden, wenn der Schreiber daran dächte, daß sie einmal im Gericht verlesen wer den könnten. ... , ; Reichthum allein macht ich? slUck lich' ... da ist eine schöne Redensart der Reichen. ' ' Die Milch der frommen DenkungSart, kommt meist abgerahmt auf d Markt des Lebens. . 1? , -n Wer durch Vie Blume spricht, hofft, süße Früchte einzuheimsen. 2' Den Unterschied zwischen Hysterie und Patriotismus erkennt ma erst, wenn man die Ereignisse im Spiegel dek G? schichte betrachtet. , t 1s , j ' , '"z Eine Frau ist. selten Wer, all s Man sie hält. "- "T'y ' V.