Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 01, 1914, Image 1

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Omasja. Iteör., Dienstag, l. 8ej)(cmsicr, 1911
8 Seiten. Ilo. 150.
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Die Verbündeten nemnnnen.
zweites
Die Pariser geben heute den Rückzug auf der
Der drutsche Kaiser wird sich angrblich nach dem östlichen 5rrikgsschnuplatz,Post'N
begeben. Berlin wird in Abrede gestellt, daß Berstärkungen
don drm wkstlichcn Ärikstsschauplab nach drm östliche gesandt wor
den find. Bei den Teutschen aibt es kein Halten. Teutst
land sonn uiä,t besiegt werden." sagt der deutsche Botschafter. TaS,chni die girtiiint T,uinDumGeschosse
Seegefecht bei Helgoland in deutscher beleucht. Tie Englän hergestellt würben' " Tann wur
der Knbrn Avia aus Tamoa besrkt. (sin i'avaaischrr Torvcdobot,de die Teprsche unleserlich. Tcr
Zerstörer von einem deutschen ttanonenboot in den Grand gebohrt.
Väterchen" russifizirt den Namen der rnssiichen Hauptstadt.
Bulletin.
London, 1. Sept. Eine Te
pesche au die London Expreß be
sagt, daß Uaisc? Wilhelm das Haupt
quartier des Grofien tteneralstabeö
verlassen und stch nach Ostpreußen
bkgcben habe. Zahlreiche deutsche
Truppen. liabrn Belgien verlassen u.
befinden sich auf dem Wege nach
Lstpreiiszeil.
Verbiindrte bei La Fere geschlagen.
Berlin, über Haag, 1. Sept.
Tas Krirgoamt machte heute 6e
sannt, daß die französische uud eng
lische Armee bei La Fere unter gro
ßcn Verluste zurückgeschlagen war
den ist, daß die Teutschen ihren
Bormarsch auf Pari fortsetzen, und
daß die uutcr dein deutschen Äron
Prinzen bei Longluy opcrireude Ar
,nee uiiuiiterbruchrne Erfolge aufzn
weise hat. Tiefe Ankündigung hat
er der Bevölkerung großen Jubel
t,crvorgerufc!li Tesgleichen wird be
raunt gemacht, daß der Feiud bei
ebnn angegrisfe worden it. Alles
deutet darauf bin, daß er auch dort
nicht Ttaud halten kann.
Bulletin.
Berlin, 1. Sept., Tie Angabe,
daß deutsche Ttreitkräftc aus dem
westlichen .Urirgsschaliplat, zur Ver
störkung der Teutschen in 'Ostpreu
ßen wcggezugen worden seien, war,
trotz der angeblichen Berliner Her
kunst, eine britischfran,psische Mache.
Hier aus Ostpreußen eingetroffk'
ve slüchtlinge melde, daß die Ruf
' fr gedroht haben, Berlin zu plün
dcru, falls sie es einnehmen werden
(ja falls!) Tie hiesigen Blätter be
spötteln dieses lebahren der Mos
towiter und geben an, daß die Ruf
seit bis jetzt ur wenige Meilen iu
Ostpreußen vorgedrungen sind und
nur osseneS, nnbeschütztes Land be
setzt haben.
Bulletin.
Berlin, i. Sept. Tie Gesellschaft
vom , Rotlien ttrcuz hat sich der
Flüchtlinge s Ostpreußen angc
noiiimcn. Zo viele Frauen haben
sich zum Tieust gemeldet, daß sich
viele auf der Warteliste befinden.
Unter den sich Meldenden befinde
sich diele Frauen und Mädchen, wel
che dem hohen Adel ougehiiren. Tie
Legierung hat für die Familien aller
im Felde stehenden Loldaten Bewil
ligungen ausgesetzt, doch reichen diese
Zu , vielen Fälle nicht aus, und
Hülfggcsellschafte sorgen in liebe
'voller Weise für die ÜriegSnothlci
dendcn.
PZrvßc Schlacht im Hange.
Washington. 1. Sept. Die
Verbündeten machen' heute wieder ei
nen desperaten Versuch, den det
scheu Truppen, welche in Lothringen
einen energischen Worftob untern,,?,
nien haben, den Weg nach dem In
ncrn Frankreich's zn verlegen. (Die.
se Tepeschö hat txite die hiesige
französische Botschaft erhalten.)
Paris, l. Sept. Tie verbünde
k französische und englische Armee
hat heute wieder die Wucht eines
deutschen Angriffs aushalten niüs
sen. Die Linie zwischen La Fere
und Rheims Mldet den Angriffs.
Punkt der Deutschen. Vier deutsche
Armeen setzen dem linken Flügel
der Verbündeten hart zn und drohen,
denselben, ganz aufzurollen, wenn
n,cht ganz und gar abzuschneiden.
Tie Verbündeten ziehen sich lang,
fam von einer Vertheidigungsskel.
lung aus die andere zurück und sü
gen' den Teutschen großc Schaden
o
DellGen
Sedan scheint
"
zu.' Tie Armee des deutschen Stton
Prinzen (die lothringsche) hat heute
ebenfalls einen energischen PorstoK
linternommen, und eine blutige
Schlacht tobt in der Nähe von Te
dan. (Sollten die Verbündeten hier
geworfen werden, dann ist eine voll'
ständige Umzingelung der Verbün
deten nicht ausgeschlossen, und sie
wären gezwungen, sich auf Gnade
und Ungnade ergeben. Anm. d.
Red,) Tie Deutschen haben schme
re Artillerie auüadren lassen und
beschießen die Clluiigen der Ver
Kündeten von edan in südlicher
Richtung.
. Es gibt kein Halten.
London, 1. Sept. Nimmt man
die aus Paris hier eingetroffene
Nachricht über das Vorgehen des
reckten deutschen Flügels für baare
Münze, dann muß man eingestehen,
daß die Teutschen, trotz der ihnen
beigebrachten Niederlagen (? immer
weiter nach Paris vordringen. Tas
ist unbegreiflich. Der rechte Flügel
der Teutschen scheint sich in seinein
Vormarsch durch nichts aushalten zu
lassen.
Tcr Einfall der Oesterreicher in
Rußland (Lublin) soll laut Tepe
scheu auö .St. Petersburg zum Hal
ten gebracht worden fein: die Ersah,
rung aber hat gelehrt, dafz die Pe
tcrsburgcr Tcpeschen wenig zuvcrlas
sig und immer gefärbt sind (verhält
cS sich mit den Depes,h"en auS Lon
don 'ctlva besser?). Tie Meldung,
das; , die Russen vor Königsberg sie
hen, entbehrt der Bestätigung.
Tie Briten sind laut Meldung von
(ikn. French seit Mittwoch nicht im
Feuer gewesen. , 'Hülfstruppen von
!Eaickda, Indien. Aulien und
SüdAfrika sollen in Fraivreich ge
landet sein. (Tiefe Nachricht dürfte
wobl etwas verfrüht sän'.) In Lider,
pool'lieizcn sich gestern KW Mann
anwerben. Tie britische Regierung
beabsichtigt, sich mit Berlin betreffs
Auswechselung von gefangen gehal
tenen Nichtkänipfern in Bcrbindung
Zusehen.
Bombenschleuderer über Paris.
.Paris. 1. Sept. ' Gestern Nach,
mittag flog ein deutscher Doppeldek
ker über die Stadt, .und .der Insasse
schleuderte eine Bombe hernieder.
Dieselbe aber richtete keinen Schaden
an, da sie nicht erplodirte.
New ?)orf, 1. Sept. In Bezug
auf. die Bombardirnng Paris' aus
den Lüsten äußerte sich der 'deutsche
Botschafter Graf Bernsiorff wie
folgt: Paris kann nichts anderes
erwarten, denn es. ist eine befestigte
Stadt und die Bonlben werden auf
die Fortiukationi'n gerichtet. Der
Botschafter ist der festen lleberzeu
gung, dasz Italien nicht in den jctzi
gen Krieg hineingezogen werden
wird, auch wenn die Türkei für
Teutschland und Oesterreich Partei
nehmen sollte."' ,
Deutschland kann nicht geschlagen
werden.
New Aork, 1. Stt't. Der deut
sche Botschafter Graf Bcrnstorff hat
zwei 'weitere Depeschen von Berlin
erhalten, welche er hier gestern
Abend 'veröffentlichte. In einer
derselben heißt es. daß IZU.vw Nus.
sen, darunter mehrere hohe Osfizie.
H von den Teutschen in Ofipreufil-'n
gefangen genomnun 'worden sind.
Die andre Tepesche lautet wie foigt:
Nctterdnin Feittingslorlespondenten
waren Aiiq!e!i,ze,l wie Bewohner
der , belgisch''!' Stadt Loiwmn ',ö'.S
den: HtiUrsalr kilLvijsen ii. rmlne
f
Itt K
La ivctt w
in Anssicht zn
.
abichlachti'tn. Man
fand
deutsche WciieralftabsofMicrc mit
diirchschnittein'in Hals auf. , In
Lonalun fai'd man Fabriken, in wcl
Botschafter erklärte nodimals. Daß
es ein Kamps der Teutschen Mann
iür Mann .egen dessen einde sei.
Deutschland hzt den irieg nicht an
gefangen, sagte der Botschafter, es
wellt? in Frieden leben, Frankreich
und Britiannien sind zn Lande ge
schlagen und besitzen keine weitere
ausgebildeten Soldaten, um sie ge
gen Trutschlaud in'ö Feld zu sich.
ren. Wir können nicht geschlagen
werden. Tcsl.alb haben wir auch
nngcsähr tN.Wv Mann vom westli
chen 5!riezsschauplaz zurückgezogen,
um sie gegen die Russen zu führen:
weitere Truppennachschübe werden
folgen. ,deun die Teutschen haben ge
nügcnd tücktige Soldaten im Westen
um allen Enentucililätcn begegnen
zu können. Tie Hauptsache ist, daß
die Teutschen zu Lande den Sieg er
ringen. Bon der Flotte darf man
sich nickt zu viel versprechen, da sie
einem überlegenen Feinde gegerÄer.
steht. Dieselbe wird hauptsäHlich
lzur Vertheidigung der Küste verwen
td ... '
Turkos, Scpoqs, Japanesen.
Paris, 1. Sept Wie vcrzwei
feit es um die Sache der Berbün
beten auf dem westlichen Schlachtge
!biete, trotz aller vom englischen
Preßbüro verbreiteten Siegesnach.
richten", stehen muß. ergibt sich aus
einem Artikel des früheren franzö.
fischen 2linisters des Auswärtigen,
M. Pichon. inl beutigen Petit
Journal". Er drückt ' darin fein
Befremden aus, daß die japanische
Armee nicht zur BÄheiligung am
Kriege in Europa herangezogen wor
den ist. Ich bin überzeugt",
schreibt er, daß es nur eines Ue
bercinkonimens zwischen London, St.
Petersburg und Paris bedarf, um
die Entsendung von mehreren hun
derttauseud Javanesen nach Frank
reich zu veranlassen." Die Schluß
Worte lauten: Ich brauche kaum
darauf hinzuweisen daß Eile noth
wendig ist!" Frankreich hat bereits
Turkos im 'Felde und bereitet die
Heranziehung von Ncgcrregimentern
vor. England's indische Truppen
sind unterwegs, und jelzt wird der
Wunsch nach japanischem Soldaten
laut. deutsche Waffen scheinen sich
in der That als mnviderstchlich zu
erweise.
Tas Seegefecht bei Helgoland.
Kopenhagen, über London, 1.
Sept. ' Dem Wolf'schen Bureau
wird aus Berlin gemeldet: ..Freitag
Vormittag erschienen während ci
es Nebels nrebrere britische Kreuzer
und zwei Torpedobootzcrstörerflotil.
len, bestehend aus etwa 40 Schis
feil, in der Nordsee nordwestlich von
Helgoland. Es kam zu einem hei
szen Gesecht zwischen den feindlichen
Schiffen und unsrer kleinen Flotille.
Kleine deutsch" Nrcuzer fuhren in
westlicher Richtung und kamen in
folge der geringen Distanz in Kon
takt niit deil bedeutend größeren
englischen Kreuzern.
Der deutsche Kreuzer Ariadne
wurde von zwei bedeutend größeren
englisch? Kreuzern der Lion-Klasse Tau angegriffen und in den Grund
auf kurze Entfernung angegriffen gcMirr.
und nach heldenmüthiger Bertheidi' x . .
gnng in Grund geschossen. Tie Väterchen" rnss. f.z.rt den Namen
Mehrzahl der 250 Mann zählenden t- Petersburg.
Besatzung wurde gerettet. Der Tor Lodon, 1. Sept. Zar Nicko.
pedobootzerstörcr N--87 wurdc vonlaus hat ein Edikt erlassen, laut
einem englischen Kreiizer angegriffen welchem der Name der Hauptstadt
und zürn Sinken gebracht. Die ' 'St. Petersburg in Pctrogard" um
N 87 feuerte ihre beschütze, wah gemidcrt ist. (Die Stadt wurde im
rcnd sie in die Tiefe vcrsaxt? der Jahre 1703 , von Peter dem Gro
Kapitän, ein Geschwaderchef, wurde ßcn gegründet und erhielt den
s,etödtet. Dia beiden kkeineir K'rcii deutsch klingenden Name,: Peters
zer Köln und Mainz werden vcr bürg. Daran stößt sich Väterchen und
mißt und wurden nach ciuer Ren er bat fluggs obige Verordnung er
terdtesche nach heidenmuthigemassen.Z, '
yi
rilmre
riinmen -
stehen!
.!
ganzen Linie zu.
Kampf von dem weit überlegenen
Feind zum Sinken gebracht. ' Von
der Besahung sckxinenen acht Osfizie.
re und einundneunzig Mann von
britischen Kriegsschiffen gerettet wor
den zu sein.
Ein unparteiisches Urtheil.
London, 1. Sept. Arno Dosch.
Vertreter des Magazins Worlds
Work", der hier von Belgien ein
traf, äukerte sich bewundernd über
die Ausrüstungen der deutschen Ar
mecn. und erwähnte besonders !ie
Autolasttvagcn. Diese , Fuhrwerke,
mit starken Sensen ausgestattet, sind
geradezu wundervoll. Sie vermögen
durch Hecken und Trahtzäune fast
ungehindert vorzudringen, wenn öie
Landstraßen den Lenkern nicht wün
schenswerth erscheinen, schwer ge
panzert, sind sie gegen alles, schwe
rcs Gcfchützfeuer ausgenommen, wi
derstandsfähig. Sie ermöglichen den
Teutschen, 40 Meilen taglich zurück.
zulegen, und ihre Zahl scheint end
los zu sein. Es wird geschätzt, daß
M.000 deutsche Truppen durch
Z'riisfel passirtcn. und 4(X),000 sich
südlich von Brüssel bewegen. Nur
eine kleine deutsche , Besamung wur
de in Brüssel zurückgelassen. Mir
sind persönlich keine Vr von Belgien
berichtete Grcnelthaten' bekannt ge
worden, und ich bin geneigt, die
meisten ' derartigen Geschichten als
unwahr zn betrachten. Ich bin eher
geneigt, die von Teutschen veröffent
lichte,: Berichte über belgischeSchand.
thaten zu, glauben. In mehreren
Füllen wurde unleugbar von älte
ren Belgiern und jungen Leuten aus
Privathäusern auf deutsche Solda
ten gefeuert. Dies war in Brüssel
und anderen Städte der Fall, und
verschiedene Male wurden die in den
fraglickzen Häusern vorgefundene
Männer standrechtlich erschossen. Daß
Frauen und Kinder, die in solchen
Häusern zugegen waren, erschossen
wurden, ist nicht bewiesen worden."
Reservisten ans amerikanische Tchif
sei gefangen genommen.
Honolulu, 1. Sept. Britische
Kriegsschiffe haben auf der Höhe
von Hongkong zwei amerikanische
Ozeandaiilpfer angehalten, und die
Kapitäne derselben gezwungen, etwa
00 deutsche und österreichische Reser
visten, die sich auf dem Wege nach
Europa befanden, herauszugeben.
Die Reservisten hatten nur unter
der Bedingung Passage auf den
Dampfern genommen, daß ihnen
sichere Fahrt geN'ährleistct würde.
Auk öer Höhe von Hongkong aber
verlangten die britischen Kriegsschif
fe eine Inspektion der bcden ame
rikanischeii Schisfe und nahmen die
deutschen und österreichischen Reservi
sten gefangen.
Washington. 1, Sept. Robert
Lansing, der Ratligeber des Staat?
sekretärs Bryan, sagte, daß die Fest
nahn der Reservisten kein unge
wöhnlicher Akt sei. Die Festnahme
aber müsse innerhalb der drei Mei
len Grenze vom englischen Hafen
erfolgen, widrigenfalls dieser Akt
gegen das Völkerccht verstoße.
Japanisches Schiff in Grund gebohrt
Shanghai, 1. Sept. Ein ja
panischer Torpedobootzerstörer wur
de von idem deutschen Kanonenboot
..sirtsliint" nimicit ixr stnW Lien
Ein
Washington, 1. Sept.' Tie hie
sige deutsche Botschaft hat heute
Nachmittag don Berlin die Nachricht
erhalte, daß drei russische Armee
corps in einer Schlacht aufgerieben
und 70,000 Russe gefangen gevom
men wurden.
Türkei lllird
lgsjchlagkll!
Selbige wird 200,000 Man gegen
die Verbündeten in' Feld
stellen.
Rom. 1. Sept. Ein von Ber
lin hier angetroffenes Tclegrannn
besagt, daß die Türkei 200.000
Mann mobil macht, um auf Teutsch
land's Seite zu kämpfen. Zwei
undsiebzig deutsche hohe Offiziere
befindeil sich Uttct türkischen Armee.
Washington. 1. Sept. Tie
hiesige britische Volschaft ist in
Keilutniß gescht worden, daß deut
sche Offizere sich nach Konslantino.
pcl begeben haben, um den Befehl
über die türkische Armee zu über
nehmen.
Gegen den Ankauf deutscher Schiffe.
Frankreich, England und Rußland
werde bei den Ber. Staa
tc vorstellig.
Washington, 1. Sept. Groß,
britannien, Rußland und Fraiikreich
haben doie hiesige Regierung in
Kenntniß gesetzt, daß sie den geplan
ten Ankauf der in amerikanischen
Häfen befindlichen deutschen Han
delsdampfer durch die hiesige Regie
rung mit Mißfallen betrachten wür
den. Tie hiesigen Tertretcr der ge
narmjeu Negieruilgen haben dieser
halb ' sowohl mit dem Präsidenten
Wilfon als auch mit Staatssckretiir
Brvan Rücksprache genommen. Es
wird angegeben, daß durch den An
kauf .dies? Schiffe Teutschland über
einen großen Goldkredit verfügen
würde. Es wird hervorgehoben, daß
die deutsche Regierung mit den
Tampfschiffahrts.Gcfellschaften eng
verbunden sei; ''der Ankauf dieser
Schiffe würde für Teutschland eine
große Anleihe von den Ver. Staa
ten bedeuten. Anders läge die Sa
che, wenn die Ver. Staaten von
jeder der kriegführenden Mächte ei
ne gleiche Zahl erwerben würden,
dagegen wäre nichts einzuwenden.
Schwierigkeiten aber würden entste
hen, falls die angekauften Schiffe
auch von deutschen Kapitänen befeh
ligt und deutsche Beinannung crhal
ten würden. Tie englischen und
französischen Regierungen würden
nicht gestatten, daß diese Bemannun
gen in ihren Häfen landm.
Staatssekretär Bryan sagte zu
einem Berichterstatter: Wir sind
noch nicht bis zum Punkte des An
kaufs angelangt."
Andere Regierungsbeamte erklä'
ren. daß die Schiffe, falls sie ange
kauft werden, nur dem Handel mit
Mittel und Süd-Amer-ika dienen
sollen: Zie äfcn der kriegführenden
Parteien würden diese Schiffe nicht
anlaufen.
Rothes Kreuz pachtet Hamburg".
Washington. 1. Sept. Das
amerikanische Rothe Kreuz" gab
heute bekannt, daß es den Hapag
dampfer Hamburg" gepachtet hat.
Derselbe wird den ilauen Namen
Red Eroß" erhalten und am Sam
stag nach Europa abfahren.
Pcrsonalnotizen.
Herr Wm. Horstmann aus Tal
mage, Nebr., hat uns heute auf der
Rückkehr von einer Geschäftsreise
nach Süd'Dakota einen angenehmen
Besuch abgestattet.
. Frau R. Strehlow ist mit ihren
siiudern von einem längeren Besuch
ihres Gatten in San Francisco
wohlbehalten zurückgekehrt.. Sie ist
des Lobes voll über ihren dortigen
Aufenthalt, und sagt die Weltausstel
lung wird unbeschreiblich schön wer
den. Trotz des Weltkrieges wird
sie nicht ' verschoben ' werden. Herr
Streblom ist der erfolgreichste Welt
aussteUungsbaumcister. denn er bat
nicht weniger als 14. der größten
Bauten zu errichten und wird seine
Arbeiten nicht vor Februar nächsteil
Jahres vollenden können.
Kdonm auf Hie Täzlichö Tribüne,
Deutsche hllben ZZoD
mn Halten gebracht!
Dies wird uoii öcni russischen gencralflalZ sclöst
zugcgckc.l M Hcsismichcr öesjaup
(cn sich öci Cuösüu
Grosze Verstärkungen in Ostpreußen eingetroffen!
Bulletin.
St. Peteröburg, I. Sept.
Die deutsche Bertl,eidigung ist euer
gischer geworden, und wir habe be
deutende Verluste erlitte, aber die
,'rnigen der Teutschen sind bedeutend
schwerer, wie die unsrigen." (So
lautet heute ei in St. Petersburg
herausgegebenes Bulletin Falls sa
d,el schou von dem verlogene ruf
fische Generalstab zngegeke wird,
dan habe die Rnsse dou den
Teutsche gewaltige Hirbe bekom
men.) Aber," so sögt die Peters
burger Tepesche hinzu, die Teutsche
werden unser Ansturm vult wi
derstehen können."
London, 1. Sept. Man gibt an
geblich in Berlin zn, daß das Bor
rücken der verstärkten Russen unwi
derstehlich" sei. Berlin ist das Haupt
ziel bev Russen. Aber so lang sie
das Hauptquartier der Deutschen
und Oesterreich nicht zurückgetrie
ben haben, können sie es nicht wa
gen, ein Vordringen nach der deut
scheu Neichshailptstadt zu versuchen:
und damit scheint es trotz gemeldeter
russischer Erfolge noch gute Wege
zu haben.
St. Petersburg. 1. Sept. Die
gesammte österreichische Heeresmacht
scheint sich gegenwärtig in Galizien
zil befinden. Tas hiesige Kriegs
amt bat die Erklärung abgegeben,
daß die österreichische Schlachtlinie
nachgibt, und daß sich die Russen ei
neu Tagemarsch von Lemburg befin
,den. Die Oestcrreicher haben um
fangreulze , Flankenbewegungen . in
der Gegend von Lublin vorgenom
men (ja. und den Russen eine schwe
re ' Niederlage beigebracht), aber
nichts Wesentliches dabei erreicht (ge
T Papstwahl.
Rm. 1. Sept. Gestern traten
die Kardinäle zi,r Papstwahl zusam
men: dieselbe wird durch Ballot
vorgenommen. Heute krntte sich vor
der Siztinischcn 5iapelle ein großer
Menschenhaufe angesammelt, denn
von dort ans wird die Wahl des
Papstes angekündigt werden. Ent
strömt dem Rauchfang derselben
Rauch, dann bedeutet dieses, daß
die Wahl stattgefunden. Der Rauch
Unbkjchreibticher Seldellmth
der deatjchen Mine!
Anler k ZMngen oon Deutschland, Deutsch
land üöec Alles" sinken sie
in'6 Mellengrab.
Berlin, '1. Sept. (Ueber Kopen
Hagen.) Ein Augenzeuge der Jer
störung des deutschen kleinen Kreu
zers Ariadne" und des Torpedo
bootzerstörers V 157" in dem
Seegefecht bei Helgoland beschreibt
das Gesecht wie folgt: Der Torbe
dobootzerstörer wurde währeiid eines
dichten Nebels von mehreren engli
sche.i, Torvedojägern und Untersee
booten überrascht und versuchte, zu
entiveichen. Da er aber niehrere Ma
le von feindlichen Kugeln getroffen
wurde und, seine Schnelligkeit er
lohmte, raachtc er $thrt und begann
das Feuer zu erwidern und beschloß,
den Kampf bis zum bittersten Ende
auszufechten. Die Maschinen aber
versagten den Dienst, und um der
Gefangennahme zu entgehen, ließ
! der Kapitän desselben es in die Luft
! sprengen. Die Mannschaft feuerte,
bis das Schiff von dr Wellen der
! schlangen wurde. Der Augenzeuge
i berichtet, wie iie Besatzung der eng
! loschen Schiffe versuchte, die deut
! schen Matroscn zu retten, doch nah
jicii deutsche Kreuzer, und die Briten
zogen sich zurück. Unter diesen deut
schen Schiffen befand sich der kleine
Kreuzer Ariadne", welcher den
Feind verfolgte. Bald stieß er auf
'ein Tchwesterschiff. welches mit zwei
'großen englischen Kreuzern im Lkam
pse lag. Sofort ging die Ariadne
zimi Kampfe über. $!fc Geschoß aber
traf den Kesselraum und mehrere
logen wie gedruckt) ; öie Österreicher)
werden sich bald, cvis Polen zurück
ziehen müssen (den Gefallen werden
ihnen die Oesterrcicher nicht thim.
In Ostpreußen haben die Deut
schen groß Bcrslurkungen an sich ge
zogen. Die Besatzung dee zweiten
Bcrtheidigungslinic, die Landwehr
und der erste Jahrgang des Land
sturms befinden sich jeht in dee
Front. An mehreren Stellen sind
die Teutschen zur Offensive übcrge
gangen, um öen Angriff der Russen
auf die Befestigungen abzulenken.
Nichtsdestoweniger sind die Bcfesti
gungen an der Weichsel von den
Russen bedroht. Bis nach Danzig
Tirschau, Marienbairg, Graudenz.
Kulm und Thorn aber find sie noch
nicht vorgedrungen (es ist fraglich,
ob sie überhaupt bis nach dort kam
men werden.)
Geveralftab zufrieden.
Berlin, über Haag, 1. Sept. -'
Hier wird die Lage der Dinge auf
dem östlichen 5!riegsschauplatz als
ercellent bezeichnet. Verstärkungen
sind nach Ostpreußen gesandt wor
den, und die deutschen Truppen ha
ben die Offensive ergriffen, die
Russen bor sich hertreibmd. Alle
Berichte, daß die Russen die Weich
selbefestigungen bedrohen, sind falsch
und werden von dem Generalstab
in's Lächerliche gezogen. Denn der
ormarsch der Russen ist durch eini
ge glückliche Gefechte zum stehen ge
kommen. Auch sind Seitens dc?j.'.
ncralstabs Vorkehrungen., getroffen
worden, daß die Russen die Weichsel
fcstungen nicht, umgehen können. .
Offizielle Bulletins versichern, batz
sich die allgemeinen Operationen in
Uebereinstimmung mit den Plänen
des Generalstabs vollziehen.
entstammt Item Verbrennen der Bal
Iot5. Ehe sich die Kardinäle zum
Konklave zurückzogen, baten sie um
Nachrichten vom Kriegsschauplatz,'
denn die meisten von ihnen haben
Verwandte im Kriege. Kardinal von
Hartinann, Erzbischof von Köln, hat
zwei Verwandte bei der deutschen
Garde.
Schön 'heute ?lbend und Mittwoch;
kühler heute Abend.
Kessel wurden dadurch außer Dienst
gestellt, lber trotzdem kämpfte die
Mannschaft unverzagt weiter. Bald
stand das Quarterdeck des Kreuzers
in Brand, aber unaufhörlich spieen
die noch unbeschädigten Kanonen
Tod und Verderben in die Reihen
der Gegner. Der Feind wandte
fich westwärts. Nun stand auch das
Vorderkastell der Ariadne in Mam
men; die Mannschaft kanipfte wmit
teil eines Feuermeers. Um zu der
hüten,daß die Flammen das Pulver
magazin erreichten, wurde dasselbe
überfluthet; aber das Schicksal des
Schiffes und dasjenige der tapferen
Besatzung war besiegelt. Bald er
scholl daS Signal Alle Mann an
Deck!" Demselben wurde Folge ge
leistet; dann hielt der Kapitän an
die Besatzung eine kurze, aber von
echtem Patriotismus durchglühte!
Ansprache, drei Hochs wurden auf
den deutschen Kaiser ausgebracht die
Mannschaft sang Deutschland.
Deutschland über Alles", dann der
sank das Schiff infolge der Explosion
des Magazins in den Wellen, und
gurgelnd schlössen sich die F'luthen
über den Kreuzer. Der Feind der
schwand; zwei deutsche Kreuzer er
schienen auf der Vildflachg. und eZ
gelang der Mannschaft derselben,
mehrere Mann zu retten. Drei Of
fiziere und einige 70 Man!l,Her Be
fatzung der Ariadne starben den Totz.
jür's JsilirX '
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