Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 22, 1914, Image 5

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Xififit OmkZZ. Zttt'nt
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Die Zeppeline als modernste
und gesihrliHe Kriegswaffe.
enseüzlanös uifloHe
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4 tvor Ich auf b(rt strategischen
?Jt Werth, trt Zeppelin
Luftschiffe näher ein.
! ' 0'h. feien bft Entwickelung
! jüngsten all Wasseg einige Stilen
g'.wt&mft.
Ii sehnsüchtigen SBiinfche, welche schon
in den feilen ve Xaebalu! und Scarul
tue Menftfjeit bewegt Saiten, sich dem
Vog-k gleich frei in den Aelher hinauf der
Sonn entgegen kmporschwmgk'i zu kön
nen, sind erst durch ffrftntnitig dti Leicht.
Mfltor und dessen Vervollkommnung in
den Bereich der Möglichkeit gerückt wer
e.
TIe Bleilfluze eine Lilienlron und die
Versuch de Ingenieur Schwarz gaben
dem einstigen Uhlanen'Oslizikr, Grafen
Zexpelin. die Gewchheit. daß die Be.
jrrschung der Lust möglich und durch
süSrbak sei.
Wir jeder Erfinder und ?ersech!er
euer Ideen, so hatte auch Gras Zeppelin
einen langen Leidenkweg und viele Mist
sglg dar sich. Wie wenig allgemeine!
Vertrauen man ihm sogar in tamerad
schsstliche Kreisen enlgkgenbiachte. be
eist eine öffentliche Bekanntmachung im
.Deutschen VUlitär.Wochenblatt-, durch
welche sämmtliche Offiziere gemarnt wur
be. dem Grasen Zeppelin zur Durch
suhrunz seiner Ideen, welche niemaiS der
wirktlicht werden konnten, Geld zur Dcr.
sügung zu stellen. Mit zäher Energie
und unter Hintansetzung seiner letzten
baaren Mittel gelang ei endlich, da erste
Aeppelin Luftschiff au einer primitiven
Hslzhalle in Manicll am Bodens her
vorzuziehen, die Motoren in Äng zu
setzen und da Luftschiff seinem Element,
der Lust, zu übergeben.
Won diesem denkwürdigen Augenblick
an trat sür den bis dahin allgemein be
lächelten Grasen Zeppelin eine (Zpoche ein,
welche mehr und mehr den Charakter eine
Eiege,uge! annahm. Tat erste Unglück
on Schterdingen. welche? den ersten Sic
geizug Zeppelin'S so sah abschloß und
zum erste Mal in seinem an Arbeit und
Enttäuschung reichen Leben den alten Gra
feg wohl wirklich muthlo werden sah,
sollte gleichzeitig aber auch der Ausgang
pnft einer Schicksalswendung werden,
wie sie wohl auch der Erfinder nie in sei
neu kühnsten Träumen voraus hätte
ahnen ttnn'n.
firitz Reuter mit seinem urwüchsigen
ASspruch: lSat den Einen sin Uhl. iS
tn Andern sin Nachtigall", behielt recht.
, den ganz Deutschland betrachtete das im
b'schreibliche Mißgeschick de! durch seine
Tiegtifahrt und den damit bewiesenen
' Srsolz sofort in allen deutschen Gauen
populär gewordenen ManneS, al seine
rnsvtW suchte stir den alten
Grasen daraus eine Nachtigall' zu ma
chen. waS in der alten, bewährten deutschen
Einigkeit dann auch innerhalb weniger
Wochen glücklich gelang.
- Und so glücklich gelang, daß nicht nur
sirt dal verbrannte Lustschiff vollsiändiger
- Ersatz mit Hülfe der von ganz Teutsch,
land ausgebrachten Summen geschaffen,
findern auch dem genialen Erfinder noch
weitere reichliche Mittel zur Verfügung
ffesteN werden konnten, die ihn in den
Stand setzten, seine bisherigen Ideen
über die Entwicklung der Luftschiffahrt,
all eines der modernsten Verkehrs, und
KriegSmittek langsam zu verwirklich:.
Bei seine Bemühungen war stets der
Unterstützung seines obersten Nkiegsberr.i,
deS Deutschen Kaisers, der ihn mit kci
nem qeringerea Titel, als dem deS groß
. ten Mannek deS zwanzigste Jahrhun
drrtS ehrte, sicher.
der nicht allein daS deutZche Bolk cl3
solche! war von dem hohen Werth der
Aeppel'm-Luftschiffe als ein zukünftiges
Verkehrsmittel fest überzeugt, sondern
ach die Militärischen Kreise Zonzentrirten
ihr Interesse aus dieselben, federn fit die
naheliegende Vermuthung cmßert'N, datz
ek möglich sei. ebenso wie ans d.'M Was
s, auch in der Luft Kreuz z schaffe,
welche in dn Lage find, im Kriegsfalle
weitgehendste Verwendung finden zu lim
neu. Da Deutsche Krisgsministerium
setz! ein eigene Kommission ein, welche
sich k'g'ich mit ter Berwendbar!ei: der
Zkppecin.Lustschisse zu befassen halte.
Bei diese? Gelegenheit fi de: ersten
Kommission gedacht, welche in Erfüllung
PfW-, s'v'S VatnKne bei einer
MnlMnfahrt mit dem ZePP-lm-Luft.
schiff einschliehlich aller Mannschaft ihren
2sd fand., .
. T'tt mechanische Eiinichtun.
Der. Zweck der nachfolgenden Beschrei,
bung nei ZeppeliN'Kreug'iS in sein
mechanische Einrichtung, bezw. Ar.
mirgrig und seine, V',e?rd'ingsmdgl!ch',
knt im Krieg soll der sein, das alle
TeMchen und die mir ißncn sympatisi
renden Völker mit weniger Sorge einem
Seekriege mit der größten. Flotte der Welt
entgegensehen und die Zuversicht erhalkn,
daß Deutschland, wenn mich numerisch
schwSch. als fein Aegmer, dennoch ein
HillsSmittel besitzt, um denselben, trotz
seiA UebersewichtZ. auf daS Empfiao
lM, an schs'diqm und wenn möglich zu
besiegen. Der Zeppkliir-Kreuz.r ist in
seiner maschinellen Einrichtung und in
seiner äuberen Beschaffenheit genau so
eingerichtet, wie ein Vcrkehrslustschifs. In
einem Gerippe mi Aluminium.Konstruk
tion lagert eine destimnut: Anzahl von in
sich geschlossener BallonstS. Diese Ballo.
n.tL sind mit GaS gefüllte Einzclballons.
Der Erfinder hat sich bei dieser Bnord
nung von dem Gedanken leiten lassen, et.
wal AchnlicheS zu schassen, wie die
Schiffsbaukunst in der Einrichtung der
wasserdichten Schotten. Die Praxis hat
ihm auch hierin Recht gegeben. Es wird
hier an den Unglücksfall dek Zeppelin.
Luftschiffe bei Wittenbcrg a. Elbe erin
nnt, wa infolge emck Gaöfchkcrk ein
Propeller bjlog und da! Luftschiff der
arlig verletzte, daß sowohl die Hülle, II
auch drei der allonell zerstört wurden
und trotz dieser argen Havarie, welche
Dutzende von cwehrkuaeln nicht zuwege
drmg'n können, ist e g:Iungen, da Lus!
schiff sicher zu landen.
Ueber da Aluminium.GerlpPe, wilchel
diese BallonetS umschliebt. ist ein mit
Äluminiumlösung präparirter Stoss ge.
zogen, welcher als eigentliche Auszenhülle
deS LustschisseS gilt. Die Priiparalion
hat den Zweck, da Luftschiff und seine
inneren Theile möglichst vor der inten
siven Bestrahlung der Eonn zu schlitzen,
weil durch dieselbe der uftried de Luft.
schisfeS stark dergrößert, aber zu gleicher
Zeit der Gasverlust unverhältniSmätzig
erhöht wird. Einen weiteren Echutz gt
gen diese unliebsamen Wirkungen der
Tonneiislrahlen hat sich der Erfinder ha
durch geschaffen, daß er von Zeit zu Zeit,
je nach Erfordernis, ein Berieselung der
Luslschisfhülle mit Wasser durch ein ode.
reS ilerlheilungSrohr in Thätigkeit setzt.
Durch diese Verdunstung diese! Wasser
wird eine wesentliche Abkühlung im In
ncrn der Lustschifshülle erzeugt.
Die Inneren mit Wasserftoffga! gcfüll
ten BallonetS bilden zusammen die 1 ta
flet de! gesammten LustschisseS und die
Last, die sie ausnehmen, ist keine geringe,
wenn man bedenkt, dah da Gesammt
gewicht eine Zeppelinkreuzer! 20.000
Kg. oder gleich 30 Tonnen beträgt.
Dir Lusischiffkörpei trägt an seinem
unteren Thcile, durch Aluminiumstangen
gehalten und versteift, zwei geschlossene
Äondkln. Die eine der Gondeln dient
dem Führer de Luftkreuzer! und den er
forderlichen Offizieren als Aufenthalts
räum, während die andere Gondel die Be
dienungsmannschaft, die Motoren und die
einzelnen Tank beherbergt. Die beiden
Gondeln sind durch einen Laufsteg mit
einander derbimden; in diesem Laufsteg ist
daS Balancirgewicht untergebracht. Das
Gewicht dient einmal zur Erhaltung der
Horizontallage und zum anderen zur
Unterstützung der Hbhensteuer, um , die
Beweglichkeit deS Luftkreuzers nach unten
und oben wesentlich zu erhöhen. Bon der
Mitte deS Laufstege aus führt senkrecht
durch daS Luftschiff hindurch in vielen
Windungen eine Wendeltreppe nach der
oberen Plattform.
Der eigentliche Luftschiffkörper hat ei
nen Durchmesser von 48.9 Jusz und eine
Länge von 558 Jusz. Die Mittelachse
der Propeller liegt 16.5 Fuß unter der
horizontalen Mittelachse bei LustschisseS.
Die Bkktjkalachse der Propeller liegt 21
Fuß au! der Vertitalachse de Lustschif
seS, und zwar nach links und recht! gleich
weit entfernt. Die Propeller, welche die
gleiche Bedeutung wie die" Schiffs
schraube haben und von denen der Luft
kreuzn mit vier Stück ausgerüstet ist, ha
den einen Durchmesser von tt.g Jusz. Die
Gcsammtbreite eine! Luftkreuzer! von
dcr Außenkante deS linken Propeller! bis
zur Außenkante de! rechten beträgt 53.1
ftufe und die Gesammthöhe 56.4 fsuß.
Die Unterkante der Gondeln liegt 32 Fuß
unter der horizontalen Mittelachse de!
LuftkreuzerS.
Nachdem nunmehr die Abmessungen
de! Zeppelin Luftkreuzer! bekannt sind,
solle nachstehend seine weiteren Einrich
tungen angefühlt werden.
Telefunke,, Scheinwerfer, Armirung.
Jeder Luftkreuzer ist mit einer Tele
funkenstation ausgerüstet, welche e! ihm
ermöglicht, durch die Meteorologischen
Institute sich stets über die Witterung
Verhältnisse derjenigen Gebiete zu orten
tiren, welche er zu befahren gedenkt.
Außerdem ist er in dcr Lage, die gemach
ten Beobachtungen, welche ein ungleich
sichereres Bild liefern, ol! diejenigen dcr
Aeroplane, an die betreffenden Stellen
mitzutheilen. Die Beobachtungen au!
einem Lustschiff sind spezie7 für strate
gische Zwecke viel wichtiger, ali diejenigen,
welche der Begleiter eines Aeroplan! ma
chen kann. Der Begleiter eines Aero
Plans ist sowohl Beobachter, als auch zu
gleicher Zeit Fahrtrichtungsangeber für
den fführer de! AeroplaneS und kann, da
er sich letzterer Aufgabe mehr unterziehen
muf, um sich nicht zu verirren, in keinem
Falle so genaue Resultate, seinen Auf
traggkberg berichten, als die Beobachter
aus einem Luftschiff. Die Beobachtung
eine? Geländes au! einem Luftschiff liegt
mehreren Offizieren ob, welche sich link
und rechlS in der Kabine befinden und
welche gleichzeitig die Gelegenheit haben,
in mitgcfiihrten Plänen die beobachteten
Stellungen und Bewegungen des Feindes
einzutragen. Strategisch wichtige Beob
achtunqen werden durch die a Bord be
kindliche Telesunkenstation - weiter gege
den. Wenn man außerdem bedenkt, daß
die Stundengeschwindigkeit eine! Zeppe
lin-Lustkreuzerj circa 80 Kilometer be
trägt, so kann man sich ungefähr ein
Bild machen, in welcher Zeit e! möglich
ist, die gesammte feindliche Flotte oder da!
Heer in allen seinen Bewegungen zu ver
folgen. Zsur die Beobachtungen bei Nacht
ist dn Kreuzer mit Scheinwerfern von
großer Stärke ausgerüstet. Die Kon
struktion dieser Scheinwerfer ist derartig,
daß eö einer feindlichen Macht unmöglich
ist. auS dem Abfall der Lichtstrahlen den
eigentlichen Stand de! LuftkreuzerS zu
erjennen. AIS weitere Vorsichtsmaßregel
werden übe) oder in der Nähe feindlicher
Stellungen die Motoren abgestellt, so daß
dai allgemein bekannte und verrätherische
Surren der Propeller ganz aufhört.
Der Kreuzer läßt sich in diesem Falle als
einfacher Freiballon von der jeweiligen
Luftströmung treiben. 1 Nicht allein zu
BeobachtunSzwccken dient daS spielen
der Scheinwerfer, sondern eZ giebt den
betreffenden Batterien eine willkommene
Gelegenheit!, um mit größtmöglichster
Sicherheit fern Feind, da! Tchlachtschiss
oder da! Fort wahrend der ?!acht beschie
gefährlichen Masse machtlos deoenlibek
gestanden haben, ni mehr den Muth sin
den würden, gegca einen so ung?richk
Gegner zu Felde zu ziehen. Jn-Iveüt)em
Maße die Lc'tkreuzer in dieser Beziehung
auZprobirt sind, mag nur wenigen bekannt
sein. Wie doch aber die deutse Arm
dieselbe alt Waffe einschätzt, geht daraul
hervor, daß bet öurhaven eine drehst'
dovpelfchisfige Luftschlsshalle jetzt fertig
gestellt ist und eine zweite, ebenfall! dop .
xelschissige, ti Emden erbaut werde
sollte.
gamps gegrir die feindliche Luftflotte.
Wie schon vorhin erwähnt, besitzt kein
andere Nation al! die deutsche armirte
Luftschiffe. Und e! könne infolge dcssen
die feindlichen Lustschiffe einen so u
gleichen Kamps nicht aufnehmen. Cämmt
lich andere Nationen haben da! Haupt
KZZ,.r ,, " " ' Hl. .1. in. ,,,-,,,.., , .
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VV? SCHLACHT ZWISCHEN .KRIEGSSCHIFFEN
UND LUFF5CHIFFEN
ßen zu können; und erhöht zu gleicher
Zeit die Nervosität und daS Gefühl der
Unsicherheit im feindlichen Lager.
Jetzt werden diejenigen, die die alln
nige Stärke in dem Besitz der Aeroplane
sehen, einwenden: ja, da! ist ja ganz gut
und schön, wenn der Feind keine Aero
Plane hätte, aber sie mögen sich beruhi
gen, denn was der Deutsch: macht, das
macht er gründlich. So hat er auch diese
Möglichkeit im allerweitcsten Maße in'!
Auge gefaßt und ist ihr durch eine zweckmä
ßige Armirung der Kreuzer in jeder Weise
begegnet. Ein Luftkreuzer ist sowohl nach
unten, al! auch nach beiden Flanken und
auch nach oben in jeder Beziehung ge
schützt. Nach unten steht ihm ein Lancier
röhr zur Beifügung, weiche! ihm er
möglicht, ununterbrochen Bomben abzu
weisen. Nach beiden Seiten ist er ge
schützt durch in den Gondeln unterge
brachte Maschinengewehre, und sür feind
liche Angriffe von oben stehen ihm außer
einer Steilscuerkanone vier Maschinenge
wehre zur Verfugung. Wenn Zeitungen
berichten, daß ein Zeppelinkreuzer durch
todeSmuthige Angriffe de! AeroplaneS ge.
rammt und zum Sinken gebracht fei, so
ist daS zumindest ali glatter Blödsinn
anzusehen: noch viel weniger, als diese
Aeroplane. können Gewehrkugeln den
Zeppelinkreuzer zum Absturz bringen.
Selbst gesetzt den Fall, e! würden ihn
mehrere dieser Geschosse erreichen und
einige seiner BallonetS verletzen, wärt es
Ihm immer noch möglich, sich in der Luft
zu erhalte und einen geschützten Hafen
zu erreichen. Gefährlicher für ihn sind
Shrapnellgeschosse, weil durch dieselben
eine Entzündung der Gase und damit die
Berbrennungsmöglichkeit gegeben ist. Aber
ebenso gefährlich, wie seine plötzliche Ber
nichtung für ihn, kann der Plötzliche Ab
stürz für die unter ihm befindliche feind
lichen Schiffe oder Kolonnen werden. So
wohl die mitgeführten Bomben, al! auch
der Vorrath an Benzin und zum mindesten
auch da! Eigengewicht bei LuftkreuzerS
würden Allem, wa! unter ihm oder in
seiner Nähe ist, Tod und Verderben drin
gen. Wir werden sicher im Verlaufe he!
FeldzugeS oft genug Gelegenheit haben,
um die, wie e! in der Ueberfchrift heißt:
modernste und gefährlichste kriegiwaffe"
schätzen zu lernen. Ebenso, wie usere
Gegner dieselbe sürchten werden. NatZr
lich wird S hier nicht ohne absolute V;r.
luste abgehen, aber Ihre Bedeutung in die
sem ungleichen Kampfe werden sie doku
mentiren für alle Zeiten.
Die Aufgaben eine Zeppelin-Kreuzer!
sind in der Hauptsache folgende:
1. Aufklärung der feindlichen Stellun
gen und Bewegungen:
2. Schaffung von Unordnung in feind
... jichen Aufmarschkolonne; .
Z. Abschneiden bon Nüclzugsmöglichkei
ten durch Sprengung von Brüden
und anderen Verkehrsverbindungen;
4. Mitwirkung in Entscheidungsschiach
ten, fei eS zu Wasser oder zu Lande:
5. Verfolgung de! geschlagenen FeindeS
oder Deckung deS Rückzüge! der eige
nen Streitkräfte:
6. Bekämpfung der feindlichen Luft
flotte.
AufllSrungöwasse.
Durch die auf dem Dache einer jeden
Luftschiffhalle untergebrachte Telefunkcn
statten erhält der Führer des LuftkreuzerS
direkt aus dem Hauptquartier feine Be
fehle. Seine Thätigkeit erstreckt sich auf
Absuchung im voraus bestimmter Gelände,
Ermittlung der aus diesem befindlichen
feindlich Waffengattungen. Feststellung
der Größe und Stärke der einzelnen Ab
Iheilungen und deren Bewegunqsrichtung.
Besonders wichtige Stellungen werden
photographirt und In mitgeführten Gene
ralstabskarten markirt. DaS Hauptquar.
tier wird auf funkenlelcgraphischem Wege
fortlaufend von der gemachten Beobach
tung unterrichtet. Auf Grund dcr erhal
tenen Meldungen giebt ihm da! Haupt
quartier auf dem gleichen Wege neue Be
fehle, ohne daß er gezwungen ist, wie die
Aeroplane, nach feinem Aufstiegsorte
wieder zurück zu kehren. Der Vortheil,
welcher hierin liegt, ist ein schr gewal
tiger, da der Flieger erst nach seiner Rück
kehr Meldung der gemachten Beobachtung
machen und dann crst neue Befehle em
pfangen und ausführen kann.
Eine weitere Ueberlegenheit deS Luftkreu.
zerS gegenüber dem Aeroplan als Aufklä
rungswaffe ist darin zu erblicken, daß e!
dem Kreuzkr möglich ist, sich ohne Schmie
rigkeit dreimal so lange in der Luft zu
erhalten, als ein Aeroplan, und während
dieser ganzen Zeitdauer in ständiger Ber
bindung sowohl mit dem Hauptquartier,
als auch den einzelnen Armeekorps zu
stehen.
Störung deS feindlichen Aufmärsche?.
Durch die bei dem, gesummten Ausklä
rungsdienst gemachten Beobachtungen ist
eS dem Hauptquartier möglich, die beab
sichtigten Bewegungen des Feindes vor
auszusehen und diejenige Positionen, die
den eigenen Streitkräften am gefährlich
ften werden können, festzustellen. Jetzt
treten die Luftkreuzer in Funktion. Da
der Ort der feindlichen Stellung genau
bekannt ist, wird eS möglich, den Kreuzer
genau nach dieser Stelle hin zu dirigiren.
Seine Aufgabe besteht in dem Abwerfen
der Bomben. Die Genauigkeit, bezw.
Treffsicherheit ist. wie die gemachten Ber
suche einwandfrei ergeben haben, eine fehr
große. Wie schon bei seinem Erscheinen
iikj gewisser Stillstand jn der Vorwärts
bttvcgung der Truppen eintritt, so wirken
die abgeworfenen Bomben, felbst wenn
nur einzelne Treffer dabei sind, dcsor
mircnd und dcmoralisirend auf die ge
sammtcn Marschkolonnen. Bei der Ge
schwindigkeit, mit der der Kreuzer fährt,
bietet er kein geeignete! Zielobjckt, so daß
ihm in dieser Beziehung die unter ihm
befindlichen Streitkräfte verhältnismäßig
wenig Schaden zufügen können und um
sowenig, wenn er den Truppen nicht
kntgegkngkflogen ist, sondern im großen
Bogen dieselben umflogen hat und der
Angriff von der Rückseite erfolgt.
Mitwirkung in Schlachten.
Die dem Luftkreuzer während der
Schlacht zufallende Hauptaufgabe besteht
in der Störung aller hinter der Front
stattfindenden Bewegungen des Feindes
und Meldung aller verdächtigen Bewe
gungen an die Oberleitung. Wenn dem
Kreuzer auch während der Schlacht große
Gefahren von Seite der feindlichen Luft
slotte erstehen, so wird er durch ferne starre
Armirung wie weiter unten geschildert
ist auch gege diese feindlichen An
griffe geschützt sein.
Die eigentlichen Attionsgebiete der Luft-
krcuzer werden während der Schlacht in
der Vereitlung der Flankenumgchungen
bestehen. Durch ihre große Beweglichkeit
und durch die Möglichkeit, sich während
deS ganzen Tage! in der Luft zu erhol
ten, find ste in der age, die an ven
Flanken verwendeten Kavallerie-Truppen
Massen wesentlich ,u unterstützen. Ein
Luftkreuzer führt gewöhnlich 700 Kilo
gramm Bomben und sonstige Geschosse
mit sich, welche Menge reichlich genügt,
um ganze Abtheilungen zu vernichten.
Auch in dem Bestreben, die feindliche
Artillerie so schnell als möglich ' zum
Schweigen zu bringen, können die Luft
kreuzer die aufgefahrenen Batterien mit
großem Erfolg mit Bomben bewerfcn und
dadurch den Ausgang des Artillcriekam
pfei günstig beeinflussen.
Sind die feindlichen. Batterien zum
Schweigen gebracht worden, so können die
Luftkreuzer die eigene Artillerie in de
Beschießung der feindlichen Infanterie
wesentlich unterstützen, und so zum end
giltigen Siege über den kZjegner erheblich
beitragen. '
Da keine Nation, außer der deutschen,
über armirte Luftkreuzer perfügt, so kann
man in dem Besitz unserer Kreuzer einen
Machtfaktor erblicken, welche sich mit
größte, Wahrscheinlichkeit als ausschlag
aebend erweisen wird. Aber nicht nur
beim Land und Festungskrieg wird diese
modernste aller Waffen Verwendung sin
den. sonder in starkem, ja vielleicht noch
stärkerem Maße im Krieg zur See.
Die Schlachtordnung einer Flotte ip
so, daß die Schiffe, welche einer 'Klasse
angehören, auch zusammen eine Forma
tion bilden. Die den Luftkreuzern zu
fallende Thätigkeit besteht darin, die am
schwersten armirte, also gröbste Klasse,
aufzusuchen und von ihnen so viel al!
irgend möglich unschädlich zu machen.
Das Ziel für den Luftkreuzer ist hier ein
ungleich größeres und der Erfolg ein viel
sicherer, als auf dem Lande. Infolge der
Regulirbarkit feiner Geschwindigkeit ist
der Luftkreuzer auch in der größten Höhe
in der Lage, sich löthrecht über ein
Schlachtschiff zu stellen und seine mit be,
sonders starken Sprengstoffen gefüllten
Bomben mittels des Lancierrohres auf
den Gegner abzuwerfen. Wenn durch die
Erplonon auch nicht ein sofortiges Sinken
des Schlachischisfes erreicht wird, so wird
doch der Gcschutzthurm vernichtet und da
durch das Schlachtschiff als solche werth.
los. Allerdings sind die Luftkreuzer. wie
keine andere Waffe, vom Wetter abhängig
und wird ein voller Erfolg schr vom
Gluck, wenigstens rn dieser Beziehung.
begünstigt sein müssen. Jedenfalls würde
das Erscheinen eines oder mehrerer ift
kreuzet während der Nacht und das Spie
len des Scheinwerfers von oben bet eige
nen Flotte seht wichtige Dienste leisten
Auch hier wird die an B"?d besindliche
Telefunkenstation, wie bei der Landarmee,
dem Admiralschiff wichtige Informativ.
nen über Stellung und Stärke der Flotte
mittheilen tonnen.
Selbst in dem Falle, daß die feindliche
Flotte einen schützenden Hafen aufsucht.
hat sie daS nicht erreicht, wak sie erreichen
wollte, nämlich für den Feind unerreta
bar zu sein, sondern gerade dort ist ti
für den Luftkreuzer ein viel Lttchtcrek.
sich sein in absoluter Ruhe verharrendes
Ziel zu suchen und zu treffen. Ihn Wird
weder eine Seemine, noch eine sonstige
Hafcnsicheiung davon abhalten können,
seinen Angriff mit Erfolg durchzuführen.
Abschneiden des Rückzuges.
Während ein Theil der Lustflotte Wer
Wendung findet als aktiv mitwirkende
Waffe in der Schlacht, wird ein anderer
Theil de: Luftflotte die Aufgabe erhalten,
alle hinter der Front deS Feindes bestnd
lichen Verkehrswege, Brücken, Eisenbahnen
u. s. w. zu zerstören, um dadurch dem
Feinde du Ruckzugsmoglichkeit zu neh,
men. Kommt die feindlich Arm that,
sächlich zum Wanken und muß sich zur
Flucht wenden, so wird sich die hinter
ihm befindliche Flotte gegen thn richten
und durch ihre Wurfgeschosse weitere er,
hcerung und Unordnung in die dicht ge
drängten Massen bringen. Der Erfolg
einer solchen Schlacht wurde ausschlag
gebend für den gesammten Feldzug sein,
da diejenigen, die tfmuial einer solchen
gewicht auf die Vervollkommnung der
Aeroplane gelegt, von denen wiederum
diejenigen von Frankreich den Vorzug be
sitzen, außer den deutschen die technisch
vollkommensten zu fein. Die deutschen
Flugzeuge können aber, wie hier nebenbei
bemerkt sei, mit ihren französischen Kon
kurrenten jederzeit gleichen Schritt halten
oder besser gesagt, sie sind ' ihnen noch
überlegen, wie die sämmtlich in deutschem
Bcsttz befindlichen Weltrekorde beweisen
Von den französischen Lufttorpedo! Nt'
seien als die besten genannt diejenigen von
Nieuport. Borel, Deperdussin und Mau '
rice Farman.
Der Angriff eine oder mehrere dieser
TorpcdoEindecker, deren Vorderrumpf
mit Metalleindeckung versehen ist, kann in
zweierlei Richtung erfolgen. Einmal ge
gen die Flanken des LuftkreuzerS, durch
Aufopferung deS eigenen Apparates, oder
von oben her durch Abwurf von Spreng
stoffen. Gegen beide Angriffe ist ein .
Luftkreuzer gesichert: gegen den ersteren
durch feine Maschinengewehre sowohl in
den unteren Gondeln, als auch aus der
Plattform, gegen die Letzteren sowohl '
durch die auf der Plattform untergebrach
ten Maschinen Gewehre, als auch und
zwar hauptfächlich durch die dort mon
tirte Schnellfcuer-Kanone.
Eine Flugmaschine ist trotz ihrer tech -
Nischen Vollkommenheit ein sehr empfind
licher Mechanismus, denn schon die Ver
lctzung eines Verstrebungsdrahtes genügt,
um das gesammte Fahrzeug dem Berber
ben zu weihen. Daß es natürlich nicht
als unmöglich hingestellt werden kann, daß
ein Flugzeug trotz der Maschinengewehre
dennoch in einen Luft-Kreuzer hineinsah
ren kann, ist selbstverständlich. Aber, wer
jemals die Manövrirfähigkcit deS Luft
Kreuzers beobachtet hat, wird eS stark be
Häupten, daß ein Luftkreuzer durch schnelle
Flankenbewegung diesem Unglück, über
rannt zu werden, entgehen kann. Diese
plötzliche Flankenbewegung führt ein Luft
schiff dadurch auS, daß es entweder die
vorderen oder die Hinteren Propeller ab
stellt und sich durch die jeweilige Lustströ
mung wegdrücken läßt.
Jedenfalls würde die Vernichtung eine!
Luftkreuzers ganz erhebliche Anforderun
gen an den Muth der Flieger stellen und
wäre diese Vernichtung gleichbedeutend mit
derjenigen seiner Angreifer.
Von den vorgenannten Flugzeugtypen
ist insbesondere diejenige von Maurice
Farman alS sür einen Angriff auf einen
Luftkreuzer am schlechtesten geeignete an
zusprechen. Der Kopf des TorpcdoS ist
aus MarienglaS hergestellt, außerdem sind
in dem vorderen Theile BeobachtungSgla
fer eingebaut. Hier würde ein einziger
Treffer genügen, um Führer und Fahr
zeug zu vernichten.
Der in der Nacht und Dunkelheit heim,
kehrende Luftkreuzer findet seine Halle da
durch, daß dieselbe mit Blinkfeuern, ahn
lich wie ein Lcuchtthurm ausgestattet ist.
Wenn auch der vorstehende Vrtile! viii
bis heute noch nicht erwiesene Behauptn
gen aufstellt, so werden die nunmehr
Schlag auf Schlag folgenden Ereignisse
diese Kriege aller Kriege den Veweil
dafür erbringen, daß der Deutsche Kcisek.
dem man in Freunde und Feinde? Lager
einen große Weitblick zuerkennt, auch mit
seiner Unterstützung dieser modernen un
erprobten Waffe Recht behalt und N
Deutschen die Führer werden zu Lande, zu
Wasser vnd in der Lust.
DIpl. Jng. Otto TrauZman.
Die Preußisch Haupk-Bibelgesell
schaft vollendet in diesem Jahre daS erste
Jahrhundert ihre Bestehen nb ihrer ;
Thätigkeit. AIS Tag der Jubklfej a!
sie den 25. Oktobe bestimmt.
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