Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 22, 1914, Image 3

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'Hoc!) auf Dein Zaun der Gi'ckelhahu
'miczt Die iVi.ini ,,t rahe.'i an;
(ie Hiihuer stimmen I::üi eilt,
Tie Watt will auch nicht stille
sein.
Tic Ziege meckert in dem Stall;
(v blöken laut die Schillert all:
Es bellt der Hund, und gnn-zend
schrei',,
Till Schwein: alle, groß :,nd klein.
TaZ auiett Ul-.d schreit, daS Pfeift und sumnit,
Tas tlopjt nn grunzt. daS blökt und brummt!
Wer hört je in der Stadt solch Stück?
Tat ist die lust'ge Torfnnisik!
Die gaustiere.
Nößlein, hi, hi! dich sattelt
man
früh.
Mußt über Stock und Stein
Wohl in die Welt hinein.
Noblem, hi, hi! dich sattelt man
früh.
5tühe, muh. muh! was setsjt ihr da
zu? Aus eurer T!ilch bei Nacht
Ward Butter. Käs gemacht.
Kühe, muh, muh ! was sazt ihr da
zu? Schäflein, meh, meh I wie schmeckt
dir der filee?
Gibst uns die Wolle fein.
Sollst drum genähret fein.
Schaflein, meh, meh! mit duftigem
Klee.
Das Kiibchen der Stadt.
Traus-en im Felde
Trocknet das Heu.
Bübchen vorn Städtchen
Ist alles das neu.
Bübchen vom Städtchen
T ünkt sich klug:
Aber es weiß ja
Noch lang nicht genug!
Der Fuchs und die Katze.
Es trug sich zu, das; einst die
Katze im Walde Herrn Reineke be
gegnete, und weil sie dachte, er sei
gescheiter aI,Z mancher andere trnd
auch wohl erfahren und gelte viel in
der Welt, so sprach sie ihn freund
lich an. Guten Tag, lieber Herr
von Neineke. wie gehts? Wie schlagt
Ihr Euch durch in dieser teuren
Zeit?" Der FlichZ, voller Hoch.
Nlut. betrachtete die Katze vom
Kopf bis zu den Zehen und wusjte
lange nicht, ob er ihr eine Antwort
geben sollte. Endlich sprach er: ,,O
du armseliger Bartputzer, du jätn
nierlicher Hungerleider und bunt'
scheckiger Mälisejäger, was kommt
dir in den SiNil? Du unterstehst
dich, mich anzureden und zu fragen,
wie nur's ginge? Wie weit bist
du gekommen in der Welt, was hast
du gelernt? Wieviel Künste der
stehst du?" Ich verstehe nur eine
einzige", antwortete , bescheidentlich
die Katze.
.Was ist das für eine Kunst?",
Geburtstag.
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, las Spatleht
selbst
mit hellen,
illanif
Stimmt an den lieolichsien Kescng;
Zin tiefsten Sasse brummt dazu
orn Stalle hier die alte Kuh.
Xie, Trescher in der Scheune dort,
Sie schlagen flink in einem fort
Seit Takt dazu, daß lernt eS knallt
Und weit durchZ ganze Torf hin
schallt. Hiindlem, wau, wem! ei sieh, ich
vertrau'
?aus und Hof deiner H'.it,
Äenil nachtZ mein Auge ruht.
Hündlein, wau, wau! ci sieh, ich
vertrau.
Ziege, nieck, rneck! du bist doch recht
7 ' kOCk,
5 rißt ja, man glaubt eZ kaum,
Nahl ringsum Strauch und'
Baum.
Ziege, meck, weck! ist das nicht recht
keck?
Katze, miau! dich suchet die Fran.
Hast kein,: Maus gehascht.
Hast lieber Milch genascht.
Katze miau! nun fürchte die
Frau!
Guckt, wie schwirrend
Tie Sense fliegt.
Wie die Garbe
Am Voden liegt.
fragte der Fuchs. Wenn die Hun
de hinter mir her sind, so kann ich
flugs auf einen Bauin springen und
weif; mich zu retten." Ist da? al
les?" prahlte der ftuchs, ich bin
Herr über hundert Künste und fllh.
re überdies noch bei mir einen Sack
voller Liste. Tu jammerst mich: doch
komm mir, ich will dich lehren, wie
mait deu Sunden entgeht." Jn
dein der Tuchs so sprach, kam ein
Jäger niit vier Hnnden daher. Die
Katze sprang behende auf einen
Baum und sehte sich in den Gipfel,
wo Aeste und Laubwerk sie völlig
verbargen. Bindet doch den Sack
flugs auf, Herr von Neineke, rasch,
macht den Sack auf!" rief ihm die
Katze zu' do chdie Hunde hatten den
Fuchs schon gepackt und hielten ihn
fest. Ei, Herr Fuchs", rief die
Katze zu: doch die Hunde hatten den
Euren hundert Künsten stecken. Hät
tet Ihr rasch herauskriechen können
wie ich. so wär's nicht um Euer
Lebm geschehen!'',
Der gute tat.
Ein Lhau der Tataren ritt einst
auf die ,agd. Unterwegs begegnete
ilmt ein Terivisch. welcher ein nach
dem anderninal auLrief: Wer mir
hundert Goldslücke zahlt, dein gebe
ich ine guten NatI" Ter (shau
war neugierig und fragte den Ter
wisch, worin sein guter Nat bestehe.
Tu sollst ihn hören", antwortete
der Terivisch, nachdem du mir di
hundert Goldstücke ausgezahlt haben
wirst." Ter Chan ließ ilim die Stirn,
me reichen, und der Terwisch sagte
mit warnender Stimme: lZnter
nimm nicht, ohne vorüer den Aus.
gang reislich zu erwögen." Taraus
zog er seiner Straße.
TaS Gefolge Csjnn belä
dielte den so teuer bezahlten Rat.
Ter Ch,n aber sagte: ..Ter gute
Nat des Terwisch ist freilich eine
sek,r gewöhnliche WeiöheitSrcgel.
Allein eben weil s;e so allgemein
ist, wird sie am wenigsten befolgt.
v.n Zukunft soll sie mir nie wieder
au-Z dem Gedächtnis kommen. Sie
soll über alle Tiiren meines Pnla
steZ, an alle Wände meiner Geniä"
cher iino auf meine Gerätschaften
mit deutlicher Schrift geschrieben
werden. "
Nach einiger Zeit ging ein chr
geiziger Statthalter mit dem Pla
e um, den Chan aus dem Wege
in schaffen, um sich deö Thrones zu
bemächtigen. Er bestach den Leib
Der girjch und die Mücke.
Einst setzte sich die Mücke
Tem Hirschen aufs Geweih:
..Wenn ich zu sehr dich 'drücke
Sprach sie, so rede frei."
Spru ch.
Alle Leute sagen mir,
Tie Zeiten werden schlimmer.
Ich aber sage nein, ,
Mmy
Anagramm.
Motte, Ilse, Eichel, Torso. Aster.
ZeHen. AH, llulc, Lc,d.
Obige Worter mid durch Verände
ning der AnflUigsbiichstalien in neue
ul'itantwe m verwandeln, deren
Anfangsbiichswven eine Tierklasse bu
zeichnen.
WechselrStsek.
1.
Eitel, flali. Clara. Leu,'.
Keim,
Ecder.
Aus jedem der obigen Wörter bilde
man dadurch ein neues Wort, dafj man
einen Buchstaben streicht und durch ei
neu andern ersetzt, so datz die gestrichen
neu Buchsiaben und deren Ersatzbuch'
itaben, beide vorwärts gelesen, ein
prichlvort ergeben.
2.
Eid, Ärain, om, Sole, Cohn,
Nosa. Nachen. Weide. Weiche. Cagan,
En,t. Wachs.
Aus jedem der obigen Wörter bilde
man dadurch ein neues Aort. daß man
einen Buchstaben streicht und durch tu
en andern erseht, so dah die gestriche
nen Buchstaben und deren Crsatzbuch
stabe, b"ide dorwänS gelesen, ein
Sprichwort ergeben.
Permutationen.
1.
EenS. Laon, ?lrgo. Buckau, Äikctze
Mahlen, Elba, Nasen. Lady. Polen.
Riese. '
Durch Aenderung cineS Buchstabens
ist aus jedem der obigen Wörter ein
neues Wort zu bilden. Die Ersatz
buchstabcn fallen einen Berg im Erzge
birge bezeichnen.
2.
AaiS. Riaa. steilen. Motte. Volen.
Abend, Alke. Albe, Baden, Hai'cl.
Wirten Aenderung eines um taoens i t
ans jedem der obigen Wörter ein neues
Wort zu bilden. Die Erscitzbuchitaben
sollen eine eurovaische Sauvtstadt be
zeichnen.
KombinationS d VrgäliznngS Auf
gäbe.
bo eor Je mac mo na pho Phon piö po
ren fchan.
Aus je zwei der obigen Silb5 s?en
durch Hiiizufiigimg einer gemeinsamen,
MalitkLö. Herr: Ich möchte
Ihnen gern etwas vorspielen, ober
das Klavier ist verstimmt.
Fraulem: DaS Klavier merkt wohl
diz AbMt.
.
M
arzt mit einer grofzeit Sumiiie. ind
dieser versprach, dem Herrscher bei
erjtcr Gelegenheit nut einer verg'.f
teten Lanzette zur Ader zu lassen
Ticse Gelegenheit stellte sich bald
schon ein. AIS aber der Arzt in
dein silbernen Becken, welches zur
Auffassung de? Blute? vorgehalten
wurde, die Worte laö: llnterninnil
nichts, ohne vorber den Ausgnng
zu erwägen", da siuhte er und mit
sichtbarer Aengstlichkeit legte er die
vergiftete Lanzette zurück und
nahm eine andere. Toch der Chan
vemerite oieZ, und fragte, warum
er. die erste Lanzette weggelegt ha
be. Auf die Antwort, dnkz sie eine
stumpfe Spitze habe, verlangte er
sie zu seben, weil ihm die Ängst
lichkeit rs Arztes zu aufsallend
getnorden war. Als dieser aber zö
gerte, spiaug der Ehan entschlossen
auf den Schuldigen los und rief:
Nur ein offenes Geständnis kann
dir das Leben retten. Teine sicht
bare AN'st verrät dich!" Ter Arzt
stürzte dnit erzürnten Ehan zu i
Ijen und entdeckte ihm den An
schlag, welchen auszuführen ihm die
warnende Inschrift im Becken deil
Mut benommen IM?. Habe ich
wohl", sagte darauf der Herrscher,
den Rat des TerwischeS zil teuer
bezahlt?" Er schenkte deut Arzte
das Leben und befahl, den Ter
wisch aufzusuchen, um ihn noch bes
ser zu bezahlen.
..Ei!" rief derHirsch. mein Liebchen,
Bist du auch auf der Welt?"
So ist's mit manchem Bübchen, ,
TaS sich für wichtig, hält.
Denn es trifft viel besser ein,
Tie Zeiten sind wie immer,
Die Leute werden schlimmer.
44 444
SBieleeke.
Mittelsilbe sechs dreisilbige Worte bon
socgcnoer Bedeutung gebildet wecdc
i. eine raol in Rumänien L. eine
Goldmünze, i. ein challlortpflasizungs
?nstrument. 4. eine italienische Tkadr, 6.
einen mg ,n ocr unlon, . Ca,ch,ncn,
Vorsch.Aufgabe.
Stille. In. Ton. Thur. Egel. Wald
Vor zedes der obigen Wörter find
zwei Viiamaoen zu letzen, so daß scch
neue Wörter eniueben und. hwnn hto
selben umeremandergestellt Iverdcn. de
ren erste senkrechte Reiye eine italien
sche Provinz, die zweite eine ngntist ,e
iviiyeii oezciainer.
Verschickung.
AbfaltcrSbad. Theodor. Walroß. An,
haltincr. Boulevard. Sevennc,-. Haar,
lem.
Obiae Wörter uniercinnithernrfhTH
sind seitlich so zu verschieben, dak zwei
benachbarte senkrechte Reihen je eine
romiiqe vttin l'ezcichnen.
Lös der Rätsel i v,xir
mmert
Komparativscherze.
i. Tang Tanger, 2. Soll Söller. 3,
Hell Me'tcr. 4. im Stotcr. 5. Pnft
uiirr. r. -tuai Aiinjcr.
t i 1 1 o g t a nt rn.
KIKIRIA
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T a ) r e n 1 1
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Wechsel . Rätsel.
Seide, Seite, Seile, Seife.
Silben ' Palindrom,
Liebreiz. Beil. Zier.
Scharade.
Rolandseck.
Anagramm.
Grund, rund, und.
Logogriph.
Verrichtet, vernichtet.
Ein Dulder. Hausherr:
.Ein Wetter ist's heute wieder, daß
man keinen Hund puf die Straße
jagen möchte und da muß unser
-iiner tmnjns Wfttshauö!"
f5ä
'Im Aauenkrei
ic'S
Mitten in die ?lfregungen deZ
Kriege-5lärme?, der von dem euro
Päischen Zestlande berüberbrandet,
traf uns die Nachricht von dein
Hinscheiden der Gattin Woodrow
WilsonS, des Präsidenten der Ber
einigten' Staaten.
Sie kam ganz unerwartet und
überraschend, denn das Leben der
ersten Dame des Landes" blieb
der groben Menge nahezu übe
kannt. Frau Wilson gehörte nicht zi, je
nen grauen, die sich vordrängen, in
stolzem Selbstgefalle sich auf die
Hohe stellen, um zu glänzen, um
Bewunderung und Ruhm zu ecr.
ten. Ihr bescheidener, anspruchlo
ser Sinn zog die Stille deö Hauses
vor, und sie fühlte sich ant wohlsteu
im Kreise threr Famllie, in der
liebenden Fürsorge um den Gatten
dem sie in stiller Bescheidenheit in
seiner verantwortungsvollen Tätig
keit treu zur Seite stand.
.ES war eine eigenartige, charak
teristische Sonderheit, daß die er
steil Bilder, welche gelegentlich der
urwalzlung des Präsidenten Wilson
von dessen Gemahlin veröffentlicht
wurden, diese Frau, die berechtigt
war, die erste Stelle m der ameri
kanischen Frauenwelt eiiiznnelimen.
im Hauskleide zeigten, wie sie mit
emsiger Hand des Hauses Wohl
ahrt förderte.
Sowohl der Präsident wie feine
getreue Lebensgefährtin waren
Prunk und groszen Festlichkeiten üb
,?old, allein über aller Vorliebe für
trauliche Zurllckgezogenlieit galt der
gewiuenhaften Gefährtin doch die
Pflicht, und so zögerte sie keinen
Augenblick, ihre Repräsentations
Pflichten zu erfüllen, wenn es die
hervorragende Stellung des Gatten
o verlangte, und das; sie, alle eige
nen Empfindungen beiseite sehend,
die oft nicht geringe Aufgabe so
vollständig und bewunderungöwür
dig auf sich nahm, gereicht ihr noch
ubers Grab hinaus zu besonderem
Verdienste.
Wie im Fluge eilten ihr die Her
zen zu, zeöer, oem oas (öluck zuteil
wurde, ihre Gesellschaft genieszen zu
önnen, war entzuckt von ibrer Lie
benswürdigkeit und Herzensgute
und glaubte, die guten Eigenschaf
ten der edlen Tarne alle kennen ge
lernt zu haben, und doch besaß diese
starke Seele noch einen Edelstein
von kostbarster Art, der alle ande
ren Tugenden überstrahlte, ein Ju
wel, welches das schönste und beste
im Leben des Weibes ist: die Selbst
losigkeit! Allen konnte sie Gutes tun, Lie
be spenden, Freundlichkeit erweisen,
sür alle hatte sie ein heiteres, an,
ctctÄcs5!5eoeaso
Diirken Ibclculc Humor baden 1
Die Frage klingt zunächst etwas
sonderbar. Aber eine noch so son
derbare Sache hindert den Amerika
ner nicht, sich mit ihrer Untersuchung
zu befassen, sie lockt ihn eher in ho
hem Grade. Und so ist denn eine
amerikanische Schriftstellerin, auf
Grund ihrer eingehenden Studien
über diese Frage, zu der Erkenntnis
gelangt, daß die Grundbedingung für
eine glückliche Ehe ein gewisser Sinn
für Humor bei beiden Eheleuten sei.
Daraufhin versucht eine geistreiche
Dame der englischen Gesellschaft den
Ausspruch der Amerikanerin zu wi
derlegen. Eine halbe Wahrheit", so
nennt sie die Behauptung der Am
rikanerin, und eine, die auf einen
schrecklichen Irrweg führt! Der
Sinn für öumor ist für iede foau
eine Gabe der Götter, aber mit einem
humorvollen Manne verheiratet zu.keme humoristiiqe isache, und das
sein, ist ein Schicksal, vor dem ich
meine Tochter bewahrt wissen wollte
Denn der Humor des Mannes ist
von dem der Frau grundsätzlich ver
schieden. Die wirklich humorvolle
Frau sieht eine Sache so, wie sie
wirklich ist. Sie kann sich z. B. tm
Innersten ihres Herzens über eine
ungefährliche Krankheit ihres Man
nes, über die dieser nach Art der
Männer ein großes Jammern und
Wehklagen anstellt, lustig machen.
aber ihr Sinn für das Mitleid ist
dennoch großer, als ihr Sinn für das
Lächerliche. Das ist die wundervolle
Ueberlegenheit des weiblichen Hu
mors über den männlichen der
weibliche Humor ist zart. Eine Frau
kann einen Witz, der ihr auf der
Zunge liegt, für sich behalten, ein
Mann dagegen muß ihn aussprechen
und wird damit oft vet.etzen. Weil
die Frauen so viele lustige Bemer
kungen, mit denen sie aber vielleicht
ihre Männer zu verletzen fürchten, für
sich behalten, gelten sie im allgemeinen
beim stärkeren Geschlechte für witzlos.
Dabei hat eine Frau ebensoviel Wer
gnugen an dem unausgesprochenen
stau Moodrow Wilson.
mutige?, gemütvolles Lächeln, und
war liilsbereit und wol,Ituend und
im weitesten Sinne großherzig, nur
an sich selbst dachte sie nicht.
Sie lies; es nicht merken, wie ihre
Körperkraft allmählich zu weichen
begann, wie il,re Gesundl,eit stetig
.l",d ummshaitsam schwand, wie
Schmerz und Leiden den kremlen
Leib auälten und den höchsten 'rad
von Selbstüberwindulig und Tee
lenstärke erforderten, wie sie kaun
eine Zweite rau in solchem !Rn!;c
aufzubringen vermag.
.. .. , ' "
In Schmerzen lächeln, :n Pein
licher Oual freundlich des andern
kleinlichen Nichtigkeiten Beachtung
schenk?' und ein gütiges Wort des
Trostes haben, während im eigenen
Herzen des Todes hoffnungslose
Nahen wühlt, fröhlich mit den
Fröhlichen fein, und stumm das
eigene Leid verbergen, wahrlich. da-
ist Seelengrößc. das kann ein Geist
nur, der hoch über dem Alltag
steht.
Frau Wilson war keine leitende.
beherrschende Erscheinung tm ei'
gentlichen Sinne, und doch war sie
ein Stern, der heller glänzte als
vergängliche, irdische Macht.
Und von dieser Frau mit diesen
Eigenschaften spräche man wenig,
so lange sie am Leben war, so
lange sie mit eiserner ' Willenskraft
ihr unbeugsames Geschick zu der
bergen wußte, sie war eben einfach
die Frau des Präsidenten, von der
man es nur natürlich fand, daß sie
ihm half, die hohe Stelle, die er
einnahm, würdig zu vertreten
Daß sie eine Heldin war. das
wusste man nicht. Sie musste erst
dahin gehen, mußte den Kelch des
Leidens bis zur Neige leeren, ehe
es uns ganz offenbar wurde, was
diese Dulderin für uns Frauen be
deutete.
Sie ist unZ zum Vorbilde ge
worden, an dem wir ein Beispiel
nehmen iännen, wenn unsere eigene
Seele kleinmütig wird und verza
gen will, weil irdischer Kummer
ie umsponnen halt.
Wie oft klagen wir unsere kleinen
Mißhelligkeiten in die Welt hinaus.
noch ehe sie wirklich ernste Gestalt
angenommen haben, wie oft rufen
wir das Mitleid die Teilnahme
fremder Menschen an und breiten vor
ihren A:.ge' ein Bild .scres Her
zenskummers aus. nur weil sie uns
eben der Zufall in den Weg führte
und wir Erleichterung finden in der
Mitteilung des Klageliedes, das un
ser Herz bedruckt, und doch lehrt uns
die Erfahrung, daß wir nur sehr sel
ten auf wahres Verständnis rechnen
dürfen, da,; wir viel eher Neid urd
niedrige Spottlust, als ehrliche Her-,
Witz, wie sie es hätte, wenn sie ihn
wirklich ausspräche.
Man darf nun nicht denken, daß
die Frau sich etwa hinter dem Rücken
des Mannes über ihn lustig macht!
Im Gegenteil, der heimliche Anreiz
zum Lachen, den ihr ihr Mann oft
gibt, macht sie in Wahrheit nur noch
liebenswürdiger und liebevoller ge
gen ihn. In den humorvollen Aeuße
rungen des Mannes dagegen ist im
mer ein kleines Hohnlächeln der Ue
Verlegenheit enthalten. Er lacht nicht
nur über kleine Fehler seiner Frau,
sondern ist bald versucht, auch über
seine Frau selbst zu lachen. Die Ehe
zwischen einem Manne ohne Humor
und einer humorvollen Frau ist ohne
Zweifel glücklicher, als die zwischen
einer Frau ohne Humor und einem
witzigen Manne. Die glücklichste von
allen Ehen ist aber sicherlich jene, in
der auf beiden Seiten keine Svur
von Humor zu finden ist. Denn die
Liebe an und für sich ist durchaus
einzige Geheimnis beständigen Glük
kes in der Ehe ist nun einmal die
Liebe, und zwar gerade die Liebe,
über die sich die Witzblätter lustig
machen. Für zahllose Paare im gan
zen Lande ist es die Liebe, die sie für
ihr ganzes Leben glücklich macht. Ein
Paar dagegen mit einem übermäßig
entwickelten Sinn für Humor ' kann
niemals leben wie die Turteltauben."
Zur Begründung dieser nicht un
wichtigen Theorie erzählt die in Lie
des- und Ehesachen so erfahrene Lon
donerin folgendes: Vor einiger
Zeit nahm ich an zwei Hochzeiten teil.
Die erste war die Hochzeit eines au
ßerordentlich witzigen Paares, die
zweite die eines Paares, das auch
nicht einen Schimmer von wirklichem
Witz oder Humor hatte. Die erste
Hochzeit war originell, lustig und
ausgelassen, die zweite dagegen lang
weilig. Wie werden nun aber die bei
den Ehen sein? Das ernste, gezwun
gen lächelnde Paar geht aufeinander
ein und nimmt sich ernst, die beiden
Eyeieule werden einander immer
mehr schätzen und lieben lernen und
such ihr ganzes Leben hlnduro) eine
tt
s
0
9vo
zenöteilnahme finden, wenn wir &it
vertrauensvoll unser X!etd enthüllen.
Unserem Leserkreise ist gewiß noch
daS prächtige Gedicht bekannt, daS
wir vor einiger Zeit in, Plauder
stübchei, in lFriimerung brachten, und
daö so vortrefflich zu diesen Zeile
pas: f
Vertraue dich dem Heer der Sterne.
C'rgreist dem Herz ein bngeS Weh.
e sind dir m") m weiter ,vne,
Wenn Menschen fern in nächster Nähk
"n0.J1 Pl' -"a,,e noch. weine,
j weine alt dien uuaeied nl
Toch vor dem Aug' der Mensche,
scheine,
Als wär dir nie-'ein Leid geschch'n! j
Aber c3 ist nicht leicht, stillzu
schweigen iinj zu lächeln, wenn mci.i
weinen möchte. t
Und doch, wir sehen es, die stille
Frau mit ihrem großen Leide hat cS
uns gelehrt, wie sich SelbstlosigkeiH
überwinden kann, wie sie in der letz
ten Stunde noch in Liebe aufgeht;
Doktor, nehmen Sie sich meines
Gatten an!" waren die letzten Worte
der Sterbenden, nicht für sich flehte
sie um ilfe und Nettung., nur a.
den geliebten Mann dachte sie. bet
nun ohne ihre sorgende Hand im
Leben zurückbleiben würde, der nun
den bittern Trennungsschmerz allein
wird tragen müssen, den sie ihm wil
lenlos bereiten mußte, den sie, ach. so
gerne von ihm ferne gehalten hättet
und doch nich konnte, weil ihres Da
scins Stunde abgelaufen war.
Und still, wie sie gelebt, ist die.'
seltene Frau gestorben.
Ohne Prunk und lautes Wehekla
gen ist sie der Erde wiederaeaeben
worden. Doch die überlebende Famt.
ne oer i.ai,i,getch,eoenen, der gram,
gebeugte und doch so standhaft seelen.
feste an.', V.. trostlosen Kinder.
alle, die ihr nahegestanden, sie irer
den ini Geist der Liebe bei ihr sein.
wenn auch die irdische Hülle einsam
in inner rust von ihnen getrennt
ist.
Uns andern aber, für welche hie
Verstorbene im Leben nur die Frau
des Pr.. lernte" r .:r, airf) uns wird
die hereliche Frau unvergeßlich blei
den. wenn wir ihrer Tilgenden ge.
dc.iken. die uu-'n Frauen nnö
gen Mädchen als nachahmungswür
diges Beispiel dienen mögen.
Um' ihrer edlen Eigeitschciften wil.
len betrauern wir sie und leaen den
Lorbeer, der ihr gebührt, zu ihren
Füßen. Die Träne, die darauf perlt,
sei die würdigste Huldigung, die ihr
dargebracht werden kann.
Diese .räne gilt nicht nur der
Fii-st Lady of tue Countrv"
Sie gilt bor allem der starken Seele,
die. gering sich fühlend, das schwerste
vollbrachte.
Frau Karoline.
feste, selbstbewußte Liebe entgegen
bringen. Das andere Paar dagegen
sieht von vornherein jeden Fehler deZ
anderen; am Anfange der Ehe sind
sie noch bereit, darüber zu lachen und
sich gegenseitig aufzuziehen, aber der
Tag wird kommen, an dem sie ihre
Neckereien einander übelnehmen und
sich damit gegenseitig verletzen wer
den. Sie werden erst glücklich wer
den, wenn sie von den ewigen Scher
zen und Witzeleien abgelassen habe
und einander ernst nehmen." '
in Einbrecher a eugi,r.
Es wurde unlängst aus England'
nimTVo r.
3v...k.vi.4, uuij juuuji m oie !fcctoeni
deS "rmTtMiim (V;;,,:i.
englischen Königspaares, den
überstieae ftnH
Bereits 1840 war das Kunststück
stirbt l.!. ÄT i.- - r . lÄ'
n"bci iu vreimai einem XON
bonet Drogistenlehrling Sydney
Smith geglückt. Dabei hatte bet
Schlingel es keineswegs auf Dieb
stahl abgesehen? er hatte sich nur in
den Kopf gesetzt, zu wissen, wie es
da drinnen aussähe. Die beiden er
iten Male erwischte man ihn tn einer
Kammer neben dem Schlafzimmer
der Königin Viktoria. Das erstemal
hatte man ihn laufen lassen; der
zweite Versuch trug ihm drei Monate
Gefängnis wegen Vagabondage" thu
Geheilt war er aber keineswegs; keine
drei Monate nach seiner Entlassung
versuchte er den Streich zum dritten
Male. Diesmal gestohlen hatte
er tn keinem einzig, Falle, nur. da
er hungrig wurde, ein paar Lebens,
Mittel aus einer Speisekammer weg.
genommen und verzehrt schritt
der Richter vermittelnd ein. indem er
die Eltern veranlaßte, den jungen
Abenteurer als Schiffsjungen auf ei.
nem Kriegsschiff unterzubringen. So
entging Smith der Strafe, die für
den Rückfälligen" diesmal hart aus
gefallen wäre. Unter seinen Käme
raden, denen gegenüber er sich rühmte,
ein Gespräch zwischen der Königin
und dem Prinz-Gemahl W- M' r,t
haben, trug sein dreifache,, ... ,:
ihm übrigens gewaltigen Kesoelt ein.
ullingoani-Paiail, einzudringen der
sucht habe und abgefaßt worden sei.
ms er das Gi er
l
' - ,
' . A . ,i
l turn
l .....
1''
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