Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 20, 1914, Image 1

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Kein Deutscher kann in dieser
Krieglzeit ohne ein deuifcheS Zag?. 1
p blatt fein.
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1 Bestellen Sie die Tägliche Tri.
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32. ÖafjrQ ang
Örnaßa. Jleör., Dmuicrsiag. 20. Kugufl. 1911
4 Seilen. Ko. 0
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Die dkutjchk Armee in MM
dringt'in nördlicher WMig vor!
Sfc nilÖcdU eine slrflsmmg in Öcm Eistliring
im?) sjal jcftl 'jMlMlz mit öm l?cr
tjfiiiöclcn afjastcii.
Brüssel gefallen. Tie Festung Namur eingeschlossen
Tlit TfllHrfjfn farfinhrit fiisi int firfntlrfirn (Vfiir 111 fiflhcn (2ifit hrr
Maa nd dringen, drö WidrrstaiidS nicht achtend, weiter bor.
Vroeurungsvoues viucislnuctnc oe sranzojischea negsamtes.
Pariser behaupten, datz Mülhaufnt wieder einmal genommen worden
ist. Äriegsberichte aus offizieller deutscher Quelle. Urtheile aine
kikanisäier Cf Kliere. Tie Wiiifrn rlialtrit nti hrr Hrrtii hrt 2tnl-
- lupöiie eine Schlappe. Teutschland weist JapnnS Forderung, wie
mir onoers zn erwarten, ab. Amerikauliche Xoimten vnnge
. Kunde über Deutschland's Heerksstärke und über die Zal,l der OJcfol
lenen und Verwundeten. Jg Prag sollen tschechische Truppen ge
meutert haben.
Bulletin.
' Paris, 20. Tie rückwärts
Bewegung der Verbündeten in 'Bei-
nie bedeutet nicht unbedingt eine
Niederlage,' heiszt es im hiesigen
negsdepartement. Bon Brüssel
wird offiziell gemeldet: Tie Teut
schen haben zu beide Seiten der
Maas aa rund und Boden gewon
ne und sind mit der Verbündete
Hanptarmee in Berührung gekom
me. Tn Feind, welcher den Weg
i südlicher Richtung durch belgische,
französisch od englische Truppen
verlegt fand, hat eine Oeffnung im
Norden gefunden uud droht, durch
zubringen. Tiefer Umstand mag
den Ariegsplau der Verbündete ab
ändern, aber auch denjenigen der
Teutsche (?). Tie Festung Na
mr wurde heute von deu Teutsche
ringeschlosseä.
Ta französische Knegsdeparte
met hat heute nur eine ganz kurze
Aukuad'HUug erlasse. I derselbe
wird augegeben, daß sich wichtige Er
eigmsse iu Belgien vorbereite, ud
daß von der französisadetschea
Kreuze ichtS Neues zu berichte
ist.
" Bulletin.
ParlS, 20. Aug. 7:15 Morgens
Tie Gerüchte erhalten sich, dag bis
Hauptstodt Belgiens, Brüssel, von
den Teutsche eingeoonnnen worden
ist.
Pari, 20. Aug., Vorm. 10:15
Ei Theil der belgische Armee hat
sich iu der Richtung von Antwerpen
znrückge,zoge. Oestlich von Namur
haben die deutschen die feindliche
Positionen zwischen Tinant und Neuf
chateau genommen. Bedeutende
deutsche Ctreitkräfte kreuzen die
MaaS zwischen Lüttich und Namur.
Teutsche Aujjenposten haben Thle
besetzt. Die Belgier saheu sich ge
zwuugen, sich auf Antwerpen zu
rnckzuziehen, weil sie durch die
Marschbeweguugen der Teutschen aus
ihren Stellungen herausmanöverirt
wurden.
r Bulletin.
Paris, 20. Aug. Es wird hier
offiziell angekündigt, daß die ffran
zosen Mülhausen wieder genommen
haben. Ter Einnahme der Stadt
ging ein heftiges Gefecht voraus.
Sonst ist in den Bogesen alles beim
Alten, desgleichen die Lage in Bei
gien (so, so!) und i Luxemburg.
Die Belgier haben die Wegner zu
rückgehalte und werden sich jetzt
mit deu Engländern uud den Fran
zosen verbünden, um die Deutschen
wieder aus Belgien herauszutreiben.
Immer aus ( dem Vormrasch.
London, 20. Äug. Die Deut
schen habm in ziemlicher Stärke
(meistens Kaoalleriee und Artir'.Tte)
Tirlemont (südlich von Antwc.'pen)
beseht: bei Diest und Aerschot ist es
zu heftigen Känlpfen gekommen.
Deutsche Kavallerie hat den Bel
giern unweit Antwerpen ein blutiges
aber siegreickes lefecht geliefert. Der
rechte Flügel der Preußen hat beide
Ufer der Maas besetzt; die Verbiin
beten vermögen ihm nur geringen
Widerstand entgegen zu setzen. Ttt
'südliche Flügel aber wird von den
Verbündeten in Schach gehalten.
Teutsche siegen über Russen.
' " London. 20. Aug. Eine von
Berlin hier eingetroffene ' Marconi
drahtlose Depesche .meldet, das; es
an der preuszischrusftschen Grenze
in der Nacljbarschaft von Stallupönen
(Provinz Ostpreußen) zwischen Deut
schen und Russen zu einem blutigen
Treffen gekommen sei. Eine Divi
sion deZ ersten preuhischen Armee
corps griff die Russen mit Unge
sriirn an und brachte die Moskowiter
zum Weichen. Ucber 1000 russische
Gefangene wurden gemacht und sechs
Maschinengewehre erbeutet. Mehre,
re russische Geschühc, die nicht fort
geschasst werden konnten, wurden
von den Preichen vernichtet.
Teutschland's Wehr.
Rotterdam, 20. Aug. Hier ein
getroffene amerikanische Tourisien
weisen die Beschuldigung, das; die
Anierikaner in Deutschland schlecht
behandelt wurden, mit Entrüstung
zurua. ueveran, - wohin oie Äme
rikaner auch kamen, wurden sie niit
der größten Zuvorkommenheit be
handelt. Dr. Joseph McErystal,
von Patterson, N. J sagt: Wir
sind über die Behandlung, welche
uns in Teutschland nach Ausbruch
des Krieges zuthcil wurde, hoch,
lichst zufrieden. 5,ch habe von kei
nem Amerikaner gehört, das; er ir
gend welcheir Ehicanen seitens der
Deutschen ausgesetzt gewesen ist. Die
in der Kölnischen Zeitung publizirte
Verlustliste der Deutschen in die
sem 5rriege belauft sich bis zum 18.
August auf 1500 Todte und 7000
Verwundete. Tie gedruckte und an
öffentlichen Plätzen angeschlagene
Lkste gibt genau den Namen und
Wohnort des Gefallenen oder Ver
wlmdeten an. Die deutsche Flotte,
soweit sie ,jtfch! zur Blockade russi
scher Häfen in des Ostsee verwen
det wird, befindet sich in Kiel und
auf der Höhe Helgoland's. Etwa
zwei Millionen deutsche Soldaten
befinden sich jetzt im Felde, aber die
Mobilisation ist noch nicht zu Ende:
immer weitere Truppen eilen zu
den Fahnen. Die Bahnen im Westen
Deutschland's führen nur Soldaten
und Kriegsmaterial. Oesterreichische
Truppen befinden sich ebenfalls auf
dem Wege nach der dclttschfranzösi
schen Grenze. Die Truppen werden
überall jubelnd begrüßt."
Offizielle deutsche Kriegsberichte
London, 20. Aug. Die deut
schen drahtlosen 'Stationen, haben
folgende 5lunde über die Vorgänge
in Berlin in die Welt gesandt:
In den schwedischen Gewässern
find Minen gelegt worden und die
Kapitänl von Schiffen müssen die
Regulanoncn genau beobachten.
Der montenegrinische Konsul in
Hamburg hat sein Amt niedergelegt.
Tie Kaiserin hat einen bedeuten
den Betrag zn dein Fond beigesieu
ert, den die Berliner Stadtverordne
tcn zur Unterstützung der Familien
von im Felde befindlichen Solda
ten gestiftet haben.
Die j?rcuzzeituilg schreibt: , Tie
Verluste, welche die Deutschen in
den bisherigen Kämpfei: etlittcn
haben, beweisen, daß der Geist Äon
1870 noch in der Armee lebendig
ist. Tie Offiziere haben ihre Leute
mit absoluter Nichtachtung des To
des gegen Festungen geführt und
deshalb werden wir, mit Gottes Hil
fe, den Sieg erringen."
Tie Post schreibt: Die Mobil,
machung ist niit bemerkenswcrther
Schnelligkeit und venaugkeit zu En
de geführt worden. Die Aufregung,
die sich in den ersten Tagen des
Krieges unter der Bevölkerung be
merkbar niachte. ist gewichen und
hat einem unerschiitterlichen Vertrau
en Platz gemacht. Wir sehen der
Zukunft inuthig entgegen. Das
Glück ist bisher ans unserer eite
gewesen und in diesen . schweren
Stuiiden wird uns die Hoffnuiig,
das; wir ain Ende den Sieg er
ringen werden, zur Ueberzeugung.
Die österreichisch ungarischen
Truppen setzen ilircn Vormarsch In
Serbien fort lind der Feind wurde
gestern bei'Leschniva vorn östlichen
Ufer der Drina znrückgetriebrn.. Die
Serben machten einen ('genangrisf,
wurden aber zurückgeschlagen. Die
Verluste auf beiden Seiten waren
schwer. Die montenegrinischen Trup-
Iiimi tncrhcii ii hii- nrms.'it Mn'mi'
zurückgeschlagen' .
I
Urtheile amerikanischer Offiziere
ashiiigtn.. 20. Aug. Unter
hiesigen ti!eralilaboi,zieren hat
die Ueberzeugung 'lntz ergriffen,
das; die deutsche Armee in Belgien
uud Frankreich schon iii naher Zu
kirnst bedeutende, wo nicht entschei
dende Erfolge zu verzeichnen haben
werde. Man vergleicht die jetzigen
militärische Beiregungen mit de
eil des ilireö 1H70 und ziclit da
eigenartige Parallelen. Tie düslere
Tarslelluiiz des militärischen Sach
versläudigeii der Londoner Times"
legt nach Ansicht hiesiger Offiziere
die Möglichkeit nahe, daß das eng
lische Krieg?amt sich demnächst ge
zwungen sehen werde, eine schlimme
Schlappe zuzugeben, welche in Eng
land selbst panikartige (Gefühle her
vorzurufen angethan wäre, und das
englische Publikum olle vielleicht da
rauf vorbereitet werden.
Tie deutsche Flotte.
Kopenhagen, über London, 20.
Aug. (Trei Tage verspätet.)
Tie Hauptmacht der deutschen Flot
te kreuzt bei Helgoland. Eine Tor
pcdoflotille mit drei Kreuzern liegt
im Kattegnt, eine andere bei Kiel,
und 20 deutsche Kriegsschiffe, wahr
scheinlich das Rescrvegeschwadcr von
Tanzig, kreuzen in der Oftsee nahe
dein finnischen Golf.
Japans Forderung abgewiesen.
London, 20. Aug. Ter Rotier,
dam Korrespondent der Times sagt,
daß er aus sicherer Quelle vcrnom
men habe, daß Deutschland das ja
panische Ultiniatuni abweisen werde.
Kopenhagen, 20. Aug. Eine
von Berlin hier eingetroffene Tc
pcsche besagt: Ter japanische Bot
schafter wird Berlin bald verlassen.
Tie Polizei bewacht die japanische
0k.'sandtschast, Der japanische Klub
ist leer. Tie Japaner, welche deut
sche Universitäten besuchten, haben
das Land verlassen. Tie Vossische
Zeitung schreibt cditoriell: Eine
weitere Kriegserklärung hat für
Deutschland keine Schrecken: Japan's
Handlungsweise ist bedeutungslos."
Die Stadt Prag in Aufruhr?
London, 20. Aug. Von Kiew,
Rußland, hier eingetroffene Nachrich
tcn besagen. , daß bald nach der
Kriegserklärung unter den tjchechi
schen Truppen ein Aufruhr los
brach.' Mebrere Offiziere wurden
von den Mannschaften erschossen.
Die Meuterer schrieen Nieder mit
Kaiser Wilhelm", Nieder mit Oc
slerreich". Lange lebe Rußland".
Die verschont gebliebenen Offiziere
flohen. Einen ganzen Tag , lang
befand sich Prag in Händen der
Aufständischen, dann aber erschienen
dem österreichischen Kaiserhaus er
gebene Tnippen uud stellten, nach
dem sie sürchterliche Musterung un
ter den Aufrührern gehalten hat
ten, die Ordnung wieder her. (Die
se Depesche ist mit großer Vorsicht
aufzuuehmen. denn eö ist nicht
glaublich, daß derartige Vorgänge
in 'traa möglich sind. Anm. d. Red.)
Opferte ihre Trauringe.
Wien. 20. Aug. Berechnungen
gemäß hat die Hälfte der hiesigen
Aristokratie ihre goldenen Traurin
gc für das Wohl des Vaterlandes
einschmelzcn lassen und den Ertrag
der jiriegskasse übergeben. Anstatt
der goldenen Ringe tragen diese
Leute jetzt eiserne mit der Inschrift:
iold gab ich für Eisen!"
Präsident Wilsou's Bermittlungsa
geböte zurückgewiesen.
Washington, 20. Aug. In hös.
lichcn Phrasen gehaltcme Zurückwei
sungen des Angebots des Präsiden
ten Wilson. zwischen den kriegführen
Ansiclit des Terrains zwischen der
Eambre,
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i5' 5 Ää
Resultat der Prlmärwahl. .
StaatSkiitor.
Temokraten. I. M. Tanner. I.
28. Bedford, James O'Hara, E. E,
HrniH'fl, John E. Reagan, Llourie
I, Oninbl). Republikaner: N. P.
Todge, Jr., Charles L. Saimders,
Frank A.- Kennedy, Charles I. Kar
bach. rank C. Aales, Arthur E.
Pancoatö, Charles I. Anderso.
Ttaats-Nkpriisentanten.
Tcm.:Jerry Howard, Richard C.
Hniiter, Francis Morgan, Johii I.
Negley. W. H. Oucenan, Henry E.
Richmond. Jert-y A. Linahan, Joseph
M. Loveln, P. I. Kan, I. P.
Krans, S. ?lrion Lewis, Hugh E.
Robertson, Jlohn C, Varrett.
Rep.: Fred Anderson. I. Frank Bur.
gesz, 'W. N. Chambcrö, Harry A.
Fostcr. John Larsen. I. W. Long.
H. 'els Ä. Lundssren. Bert E. Miner,
I. P. Palmer. A. N. ?1oft. Harr I.
,ckett. Michael Lee. Win. E. Stock
ham,
Conntii-Anlvolt.
George A. Magncy, Tcm. ; H. C.
Brome, Rep.
Sheriff
F. I. McS-hanc. Jr.. Tem. : John
E. Briggs, Rep.
Schatzmeister.
G. Fred Elsasser, Dem.; W. G.
Ure, Rep. .
5ountMrk.
M. F. Funkhäuser, Tem.; Frank
Tewey. Rep.
Register of Tecds.
C. O. Pickett, Tcm,: Harry M.
Pearce, Re.p.'
'Bermesscr.
M. I. Laeey, Dein. : L. A. Adams,
Rep.
Count Superintendent.
B. H. TeBolt. Dem.: W. A. Io
der. Nch.
Coroner.
W, H. Quigley. Tein.; Willis
E. Crosby, Rep.
Eommissär, 2. Distrikt.
James P. Ford. Tcm.; John C.
Lynch, Rep.
Commiffär, i, Distrikt.
Thos. O'Eonnor, Tem.-. P. I.
Trainor, Rep.
Polizei-Richter, Omaha.
R. I. Madden, Dem.-. Charles
E. Fostcr, Rep. '
Polizei-Richter, Siid-Omaha.
I. F. Callanan, Tcm.: H. W.
Reed Rep.
den europäischen Nationen zu ver
mitteln, sind beim Staatsdeparte
ment eingetroffen. All.- Großmächte,
mit Ausnahme Rußland's haben
dein Präsidenten mittheilen lassen,
sie müßten zu ihrem Bedauern auf
die Bemühungen der Ver. Staaten
verzichten.
Rußland Frägt die Schuld
Rotterdam, 20. Aug. In einer
hier veröffentlichten Interview legte
der deutsche Reichskanzler, Dr. v.
Bcthmann-Hollwcg, die Verantwor
tung für den Krieg auf Riißland's
Schwelle, Deutschland erkennt die
Neutralität von Holland, Dänemark
und Skandinavien an," sagte er,
..und wird sie mit aller Macht er
halten.. Vier Jahre lang that ich
alles Mögliche, um den Krieg zu
verhüten. Selbst ach der Mobil
niachung suchte ich noch den tampf
zu lokalisireii (auf Oesterreich und
Serbien). Die große Verantwortung
fiir den Kriegsbrand lastet auf Ruß
land. Ter unbegreifliche Zug aber
ist Englands Haltung. Was will
Kriegsschauplatz i Belgien.
deutschen Grenze und Brüssel, mit
Wohlthätige Frauen.
Sammlungen fiir die Kriegenothlei
denden nehme eine recht
gute Bcrlauf.
Das am Mitwoch Nachmittag in
der Wohnung der Frau .Regina
Fincke von hiesigen deutschen und
österreichischen Frauen abgehaltene
Kaffeekränzchen, dessen Reinertrag
den Knegsiiothleidenden in Deut ch
land und Oesterreich-Ungaril zuthcil
wird, erfreute sich eines zahlreichen
Besuchs. Um die Sache besser in
Fluß zu bringen, orgauisitte man
sich durch die Wahl lachstehcnder
Beamter,: Pro idcntin, rau Ber
tlia Getzschmann: Vize-Präsidentin,
rtrrn, Ehas. Schnauber : Sekretärin
,rau Regina Fincke; Schatzmrijterin
rau .ohii Waller; Finanz-sekreta-rin.
Frau Ad. Brandeö. Es wurde
beschlossen, . während des Monats
Oktober einen großen Bazar abzu-
halten. Ge,chenke für denselben sind
bereits eingelaufen. TaS Arrangc
meniskomite für denselben besteht
aus den Damen Reiter. Rumohr,
Sinhold, Haarmann, Wolf, Kleiike,
Tauiö. Brandes, Hascal, Hansen
n,ld Ahlcrs.
Bisher find nahezu ,20(X) hier
kullektirt worden: jeder ist begierig,
sein Scherflein zn der edlen Sache
zn geben. TaS haben auch die Mit
glieder des Taniengesangvercins
.Eoncordia" bewiesen, welche der
Aufforderung entsprechend schnell
und gern gaben.
Trei Beschlüsse wurdeii angenom
men: Einer, in welchem Dr. Hexa
wer, Präsident des Nationalbundcs,
der Tank für seine Bemühungen
ausgesprochen, wird, die Ver. Staa
ten zu veranlassen, daß die Japa
ner nicht in den europäischen iirieg
eingreifen: in einem anderen wird
gegen die verlogene Nachricht, daß
deutsche Soldaten sechs dänische Kin
der umgebracht hätten, weil diese
geschrieen hätten es lebe Frank
reich" protestirt: diese Nachricht wur
de von der hiesigen dänischen Zei
tung in Großschrift gedruckt: in ei
nein anderen Protest wird auf die
antideutsche Stellung hiesiger anglo
amerikanischer Zeitungen verwiesen:
dieselbe bringen deutsche Siege in
ganz kleinen Lettern, während über
die Riefle der Verbündeten in zoll
großen Buchstaben berichtet wird.
Tem Kränzchen wohnten !Z4,Ver
treteriimen deutscher Vereine von
Omaha und Umgegend bei: die Be
geisterung wächst und die Präsiden
tin Frau Getzschmann erwartet be
stimmt, daß alle von ihr ausge
schriebenen Briefe in dem von ihr
ausgesprochenen Sinne beandvortet
werden.
Frau Fincke wurde für ihre Un
eigennützigkeit in der Förderung der
Tank der anwesenden Damen aus
gesprochen. Wetterbericht.
Schön heute und Freitag: etwas
kühler heute Abend.
England? Deutschland kämpft nicht
für sich allein. Mit unserem Ge
schick sind auch die Geschicke anderer
Länder (Oesterreich, Schweden, Dä
nemark, vielleicht auch Holland) der.
bunden. Die politischen Parteinn
terschiede in Teutschland sind ver
schlvundeii. Eine innere moralische
Krast treibt uns in diesem Kriege
vorwärts. Obmobl unsere Mobil
machung noch nicht vollständig ist,
bat doch unsere Armeq schon große
Erfolge errungen. Eine ?cation,
die sich wie ein Mann erhoben hat,
ist schwer zu überwinden."
der Maas und ihren Nebenfluß
. ,.
Papst pius irr Zehnte hat hs
Zeitliche, hoch betagt, gesegnet!
Der TOlirrsirieg umkle crschiillmw aus iljn
irnfo s)ii( Den Tvd 8r. ()s. beschleunigt.
Herzbrechende Teenen ereignen sich am Sterbelager
Rom. 20, Aug. Heute um
1:20 Nachts ist Bavit Vins der
Zehnte gestorben. Seit mehreren
Tagen leidend, glaubten die ilm be
handelnden Aerzte doch nicht, daß sem
cos o nahe devoriiehe. Ter Zu
stand Sr. tfeilinfiMt verschlimmerte
sich aber am Mittwoch, und die bei
den Leibärzte r. Fava und Tr.
Amiri. wußten, daß eö mit dem
obersten .tiiroiifiirflc'it xn t?ndp aelic.
Marciiislii1 wuroen von oem IU
Iiande des Papites ,n Neimtniß ge
setzt und niedrere derselben begaben
sich in's Sterbemnmer. Tort sviel
ten sich herzbrechende Scenen ab.
I j"
kY
7ri -V. "w
. u N
tV'.i .
y .
0-
f i
Papst Pins der Zehnte
Tas ganze Tenken des Papstes
schien auf den schrecklichen .rieg kon
zeiürirt zu sein. Einmal, als er
aus seiner Ohnmacht erwachte, sprach
er mit leiser stimme:. In alten
Zeiten vermochte der Papst durch ein
Machtwort den Krieg zu bannen;
heute aber ist er machtlos."
Kurz ehe er die Augen ans immer
schloß, sagte der Papst: Jetzt, daß
das Ende nahe ist, scheint es mir.
daß der Allmächtige in seiner uner
schöpflichen Güte mir die Schrecken,
welchen Europa unterworfen ist, er
sparen will." .
Als der königliche Hof im Oniri
nal von dem Ablebeir des Papstes
unterrichtet wurde, herrschte unter
den Mitgliedern desielben grosze Be.
stiirzung, welche bald tiefer Trauer
Platz machte. Die Schwestern des
Papstes und dessen Nichte, an ei
chen der Verstorbene mit großer
Liebe hing, wurden vor Schmerz
überwältigt. Kardinal Merry Tel
Val. kniete im iebet nebe dem
Sterbelager: andere Kardinäle schlos-
sen sich ihm an. Von allen Thür
men der Ewigen Stadt ballte dum
pfes Glockengeläute, und tiefe Trau
er unl den Taknngcschiedenen hatte
sich der ganzen Bevölkerung bemäch
tigt
Es wird mitBestimmtheit behauptet
daß der Krieg das Ableben des
Papstes, der sich von seinem alten
Leide, Bronchitis, nie ganz, erholt
hatte, beschleunigte. Bei allen Gele
genheiten beklagte Sr. Heiligkeit den
schrecklichen rieg. ?lm Dienstag
wurde gemeldet, baß der Papst
schwer ertrankt war, und am Mitt
woch verschlimmerte sich dessen Zu
stand derart, daß die ihn behandeln
deil Aerzte das Schlimmste befürch
teten. Bei dem hoben Alter des
Papstes schien alle Möglichkeit der
Wiederherstellung desselben ausge
schlossen. Der päpstliche Sekretär Merry
del Val setzte alle .Kardinäle von
dem Zustande des Papstes tclcgra
phisch in Kenntniß.
Am I. August nmßte sich der
Pczpst infolge seines körperlichen Zu
ftandes zn Bett begeben. Im Schla.
se träumte er von dem Krieg und
während des Tages sprach er miauf
hörlich über die Schrecken desselben.
Einmal über das andere erklärte
er: Ich werde nicht aufhören, Gott
anziiflckien. dag er dem unmenschli
chen Schlachten ein Ende macht."
Täglich mußten ihm , Berichte über
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den Fortgang deö Krieges untcrbrei
tct werden.
Tie Trauer allgemein.
Edelleute und Bürger vcrsammcl
te. sich in Gruppen außerhalb des
Vatikans und beklagten das Able
den des Papstes. 5kle waren ist
Thränen und rühmte,, die vorzügli
chen Eigenschaften des Todten. Kar
dinal Farten, welcher gegenwärtig
in der Schweiz weilt, wurde telegra
phisch nach Rom berufen. Kardi
nal Tella Volpe, Kanzler der Kirche,
der bis zur Wahl eines neuen Pap
strs die Geschäfte des päpstlichen
Stuhls leitet, ist von seinem gegen
wärtigen Aufenthaltsort in Jmola
sofort nach Rom geeilt.
Ter Bruder des Papstes ist tele.
graphisch ach Rom gerufen wordeil.
Jbm war es nicht vergönnt, am
Sterbebett zu verweilen. Taufen
de Beileidstelegramme sind im Va
tikan eingetroffen.
Ein Ireuud Amerika's
Ein großes Interesse legte Papsi
Piuö fiir die Ver. Staaten an den
Tag. ileiit anderer Pontifex hat den
Ver. Staaten nälier gestanden, wik
Papst Pins der Zehnte. Zahlreichen
Touristen, Katholiken und Nichtta
tholiken, bat er Audienzen und fei
nen päpstlichen Segen ertheilt (auch
Edward Nosewater, der verstorbene
Eigenthümer der Omaha Bee hat
im Jahre 1906 gelegentlich seines
Aufenthalts in Rom voin Papst den
Segen empfangen. Anm. d. Red.)
Er war ein Verehrer des Präsiden
teil Rooscvelt und ließ sich dessen
schriftstellerische Werke in italienisch
übersetzeil. '
Tie Nachfolgeschaft
. . Es stcht außer . Frage, daß der
nächste Papst ebenfalls ein -italieni
scher Kardinal sein wird. Als pro
miiientcstcr Kandidat wird Kardinal
Rampolla genannt.
(Pius der Zehnte, vorher Giusep
pe Sarto, Papst feit 4. August 1903,
geboren 2. Juni, 1835 aus venetia
irischer Bauernfamilic, 1838 Pric
stcr. 188-1 Bischof von Mantua.
1893 Patriarch von Venedig und
Kardinal. Als sein Programm stell
te er auf: Erneuerung der Welt in
Christus". Olme sich von den Grund
sätzcn der römisch-katholischen Welt
zu eiitscrncn, hat Papst Pins doch
eine Reihe von Reformen an der
unter Leo dem Dreizehnten zu ei
ncm diplomatischen Institut gewor
denen Kurie durchgefübrt. Den Pro
tcst gegen die Wegnahme des Kir
chenstaats hatte auch er zwar erneu
ert, aber doch das päpstliche Verbot,
an den italienischen 5Zammerwahlcn
theilznnehinen durch Duldung that
sächlich außer ,lraft gesetzt. Verschie
dene seiner Enliklikcn galten dem
Marienkultns, dem christlichen , Un
terricht, der Bibelkritik, Trennung
von Staat und Kirche in Frankreich
usw. Ter . Verstorbene war ein
Freund des deutschen Kaisers und
zählte zu deil liberalsten Kirchcnfür
sten, die ans Petri Stuhl gesessen.
Anm. dNed.)
Zesultengeneral Wcrnz todt.
V
Rom, 20. Aug. Right Rev.
Fathcr Francesco Savcrio Wcrnz,
Präsident des Ordens der Jesuiten,
ist gestern Abend gestorben. Als
Präsident der genannten Gesellschaft
wurde auf Fathcr Wernz häufig als
der schwarze Papit" verwiesen, da
ihm unter den Regeln des Ordens
ungeheure Machtbefugnisse zutheil
wurden. Der Verstorbene war ei
ner der gebildetsten katholischen
Priester und viele seiner schriststcl
lerischen Beiträge lverden als Mei
sterstücke auf dem Gebiete der Lite
ratur bezeichnet.
Saltin Pascha dankt ab.
London, 20. Aug. Eine Reut,
tcrsche Depesche aus Berlin, über
Amsterdam, meldet: Saltin Pascha,
der britische Generalinspektor des
Sudans, ein Generalmajor in der
britischen Armee, hat seinen Posten
im Sudan aufgegebeil. weil Eng
land Krieg an Oestcrreich-Ungarn
erklärt. Er wurde in letzterem
Lande im Jahre 1807 geboren und
erhielt dort im Jahre 1900 den
Rang eines Generals, Er ist nach
Wien zurückgekehrt und wird sich
dem Kriegsminister zur , Verfügung
stellen,