Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 18, 1914, Image 3

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    - listige Cwnfjn It'Mtt.
Tir,tg. Im 18. Auist 1911.
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Die ewige Jagd.
snT--r-, i mnivmmrr,rrwtmMemUui F . . TU" fir
Noman don Adolph Schassmeyer.
,;asa.-fa
(6. Fortsetzung).
EU schließlich der Zeufel in Hub
oaidj 'tust gctceit wurde, sein lölut
411 'ucheit begann ?ind er sich über
luui.du: ttfktti.
'lt dunklen, stolzen Augen auS
de,n tUülurahmen schieneil ihm juzu
Hin'. tu. 2t mutt, nie Jiürl
er dieses wunderbare Wesen wieder
sehen, irenn er jegt zurücktrat, der
Feigheit würde man ihn zeihen, och
sclzuckend ihn rni seinen moralischen
Bedenken beisrile 'chieben
Jim Hubbard uljofc sich und reichte
dem Coltrnel die Hand.
.Ich bin mit im Kampf," sagte er
nur.
Begeisterte Zustimmung. Glück
wünsche, SiegeZfaiisaren. ,
' Keiner der beiden anderen ?hnte.
welchen Anteil Cyn.hia an der Ge
winnung bei neuen Bundesgenossen
gehabt aber Hubbord empfand,
daß er jeni Wesen wiedersehen
mußte.
Viert! Kapitel. '
Sätte ssrau Malor Oaletborde. die
,diirdige Wirtin de Boardinghausel.
in dem Qeorge Shirley seit mehreren
Jahren wohnte, hätte ffrau Major
Oglethorpe ine Ahnung von dem re
spektwidrigen und anmaßenden $
danken gehabt, die durch daS Hirn
dek Herrn Shirley an dem frühen
Morgen kreisten, alS er. bei perlenden
WeineS der Champagne voll, die
Treppe ihrei renommierten HauseS
hinaufstieg nebenbei zu einer
Stunde ' hinaufstieg, wo anständige
Menschen längst im Bett liegen soll
ten, so würde sie ganz zuversichtlich
mit ihrer Meinung nicht hinter dem
Berge gehalten haben. Die gute
Dame mit den runden Raubvogelau
gen und der Hakennase würde ihm
dann wohl auch zu verstehen gegeben
haben, daß junge Männer, die um
zwei Uhr Morgens nach Hause kom
men, jedenfalls nicht auf sehr gottge
fälligen Wegen wandeln und aller
Wahrscheinlichkeit nach der ewigen
' Verdammnis viel näher sind, als sie
selber vermuteten.
Und überdies, wenn eS Herrn Ehir
Ich in ihrem Hause, in dem nur gut
empfohlene Leute ein Heim fanden,
nicht länger paßte, nun, so sei sie die
ictzre in der Welt. Herrn Shirley
aber er würde schon verstehen.
Woraus ersichtlich ist. daß Frau
Major .Oglethorpe Renommee und
Charakter ihres Hauses nebst dem
Vorzug, an ihrem Tisch zu essen,
durchaus nicht gering einschätzte. Sie
gehörte nicht zu den Leuten, die ihr
Licht unter den Scheffel stellen.
Und darin hatte sie recht. Denn wer
in Amerika nicht die Kunst des Bluf
fenS versteht, der wird nie zu An
sehen gelangen, eS ist wohl heu
tigentageS in anderen Ländern auch
nicht anders. Und dann das mußte
ihr auch der Neid nachlagen, m 1"
sich wacker durchs Leben geschlagen
fcciie, seitdem sie Witwe geworden
rt-rt! nr-C-ü kl- V ...
war. Mit ehrlicher Arbeit, die der
Amerikaner bekanntlich sehr hochschätzt,
und einer gehörigen DosiS Schlauheit,
die er noch viel höher schätzt. Sie
hatte Erfolg gehabt, und wenn man
den hat, so fragt man im Lande der
Dollars nicht allzu ängstlich nach den
Mitteln.
AIS nämlich der achtbare Major
Oglethorpe vor einem Jahrzehnt das
Zeitliche gesegnet viel plötzlicher.
alS ihm angenehm war da hatte er
unter seinem großen Freundeskreise
wohl den Ruf eines lebenslustigen und
trinkfesten Gentleman hinterlassen, im
übrigen aber nur wenig von jenen
irdischen Gütern, die in unseren 2a
gen eine heillosen Materialismus im
mer , notwendiger zum Fristen des
lenden Daseins sind.
Aber die trauernde Witwe, die auS
: einer echten Aankee Familie Neu'
Englands stammte, ließ deshalb noch
lange nicht den Kopf hängen. Sie
besaß das waschechte Fanke Gott
vertrauen, daö. wenn es sich zäher
Energie, Weltklugheit und Menschen
kenntniS zugestellt, und nebenbei ver
seht, die Hände zu rühren, im Le
iknökampf meistens oben bleibt. Dem,
der sich selber hilft, dem hilft Gott,
sagt in charakteristisches Sprichwort
der KanketS.
Mit diesen Eigenschaften reichlich
ausgerüstet, begann die Majorin den
Daseinkampf. Kaum war der Gattt
in die kühle Erde gebettet, so trock
nete sie ihre Tränen und faßte den
Entschluß, ein BoardinghuS na
türlich ein hochrespektables, auf christ
liehet Grundlage und mit juten Prei'
sen in New Fork zu eröffnen.
Und obgleich ihre guten Freunde
sämtlich lange Gesichter zu dieser Idee
machten und ein Menge scheinbar un
anfechtbarer Gründe dagegen ins Feld
führten, besonders den, daß eine al
leinstehende Krau von den schamlosen
Menschen stets ausgebeutet und übers
Ohr ' gehauen würde, sintemalen sie
eben zum schwachen Geschlecht gehöre
und zuviel Mitleid mit schlechten Zah
lern und Betrügern habe, so blieb die
Majorin doch fest auf dem einmal ge
faßten Entschluß beharren.
Nämlich, waS baj schwache Ee
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JSZgJe.
schlecht betraf, so hatte sie ihre eiaenea
festen Ideen und in Betress der
säumigen Zahler, nun daS sollte ihre
Sorge sein.
Mit der ihr eigenen Tatkraft warf
sie sich alsbald auf die Ausgabt, in
paffendes Haus für thit Zwecke zu
finden, und gleich hier zeigte sich, daß
das Glück wirklich manchmal den be
qünfligt, der sich keine Mühe verdrie
ßen läßt, es aufzustöbern.
DaS sehr geräumige Wohnhaus ei
ner alten und reichen New Norker
Familie in den dreißiger Straßen
bei der Madison Avenue war von
dieser aufgegeben, weil daS vca Jahr
zu Jahr näher herankriechende busi
neß" alle vornehme Ruhe und Er
klusivität mehr und mehr verscheuchte,
stand leer und war zu einem unser
schämt hohen Preise zu vermieten.
WoS tat nun Frau Major Ogle
thorpe? Den listigen Agenten überge
hend, wandte sie sich direkt an den
Eigentümer, einen noblen Kavalier
der alten Schule, klagte ihm ihr Leid
in beredten Worten, umstrickte und
umgarnte ihn, wobei die schwarzen
Trauerkleider wirksame Mithilfe lei
stkten, und schraubte währenddem die
Mieteforderungen mit einer Unver
schämtheit herunter, die einem smarten
Geschäftsmann einfach als naive Wei
berunverschämtbeit vorgekommen wäre,
aber bei dem ' liebenswürdigen alten
Herrn, der gegen Damen von wun
dervoller Höflichkeit war. zum Ziele
führte. Ein langjähriger Mietökon
trakt wurde aufgesetzt, sogar zu weit
gehenden Renovierungen verstand sich
der Besitzer, so daß der Agent die
Hände über dem Kopf zusammen
schlug.
Als daö Haus dann bezogen
wurde, hatte eS zwar seinen Anstrich
einstiger Vornehmheit im Innern völ
lig verloren, machte aber dafür mit
seinem ganz neuen Anstrich und sei
nem auf Auktionen und AuSierkäu
sen erstandenen, kunterbunten Mobi
liar einen frischen, freundlichen Boar
dinghauseindruck.
Inzwischen hatte die Majorin auch
in ihrem ganzen Freundeskreise, in
den Log?n und Klubs, denen der selig
Entschlafene angehört, die große Wer'
betrommel tapfer gerührt, auch die
Zeitungen zu Hilfe genommen, und
so dauerte es nicht lange, bis sie eme
hübsche Gesellschaft um sich versam
melt hatte. Dabei entwickelte sie eine
unaemein geschickte Manier, allen Aus
nahmesuchenden gleich von Anbeginn
die Ueberzeugung zu suggerieren. bar,
es als Auszeichnung zu betrachten
tx, ,n em Haus aufgenommen zu wer
den. in dem auf tadellose Respettabili
tät, seinen Ton und gesellschaftliche
Stellung sehr hoher Wert aelegt wük'
de. Wer streckt nicht vor einem Bluff
die Waffen, der mit dem gehörigen
Applomb in die Welt gesetzt wird?
Aber ein Zweifel wäre doch be
rechtigt gewesen, ob Frau Major
Oglethorpe auf die Dauer den vielfa
chen Anforderungen eines großen
Boardinghauses hätte genügen können,
denn wenn sie auch die Kunst verstand,
bei ihren Gastmählern würdig zu re
präsentieren, so fand sie es doch um
vieles schwieriger, sich als Hausfrau
zu betätigen. Sie besaß nämlich eine
angeborene und durch ein behäbiges
Leben verstärkte Abneigung gegen
schwere und gewöhnliche Hausarbeit
Ihrer Ansicht nach hatte der lieb
Gott sie auch nicht dazu geschaffen
Da ereignete es sich denn recht oft
bei der Unzuverlässigkeit der Dienst'
boten daß ihre Boarders leise Kla
gen über schlecht aufgeräumte Zimmer
oder zahe und ungeniegvare eas ntau
führten. leise Klagen, nur hinter
dem Rucken der Mazorin geauizerl.
denn das empfand jeder: offenen Be
schuldigungen oder gar Revolten hätte
sie eine 'jungensertlgkklt entgegenge
setzt, der einfach nichts gewachsen war.
Aber eS kam doch . nicht fo weit,
daß die Dinge ein kritische Wendung
genommen hätten, denn daS Glück,
das ja Witwen und Wa, en unter et
ncn besonderen Schutz nimmt, sorgte
für Abhilfe. Freilich einer gar ab
sonderlichen Persönlichkeit bediente eS
sich dazu, so absonderlich, daß sogar
die Majorin sich anfangs mit Händen
und Füßen dagegen wehrte.
Dieser gute Engel der würdigen
Dame war ober kein anderer alS ihr
leiblicher Reff HelioS Dozbury, spä
ter kurzweg HelioS getaust.
HelioS war in einem kleinen 9cu
England Nest geboren und wär
dort wohl Ätit seines Lebens gerate
den,, hätte er nicht ein Tante be
erbt. Mit dreitzigtausend blanken
Dollar in der Tasche erwachten seine
Ambitionen und die Sehnsucht nach
New $011. Er glaubte, die Welt ge--höre
ihm. ,
Sein erstes Erlebnis in der Welt
stadt war ein gefälliges Dämchen.
das ihn in unglaublich kurzer Zeit
um einen nicht unbeträchtlichen Teil
einer Erb chaft erleichterte Zeit e
ner Zeit hatte Helios' LiebeSleben und
sinn Vertrauen in die Ebenbilder Got
tes einen schweren Knacks bekom
men.
Mit dem Rest seines Geldes i
warb er M einer ihm günstig erschei
nenden Gelegenheit ine kleinen Her
'knauistattungSladen. allein nach ei
nem Jahre war auch dieser Traum
ausgeträumt. ES langte och zu ei
nem ganz kleinen Zigsrrenftand, doch
eines RachtS wurde dieser von sre
chen Dieben ausgeplündert. Nur ein
halbe! Dutzend leerer, ober echter Ha
vanakistchen und in zerschlagener
Schaukasten zeugten am nächsten Mor
zen von entschwundener Pracht.
Run sah HelioS ein, da auch die
vielgerühmle geschäftliche Unabhäng
l'chkett ihre Kehrseite hat. Er wurde
nacheinander Schaffner eines Stra
ßenbahnwazen?, Droschkenkutscher,
Bücheragent, etwaS spater Etdanwei
ser in mer Bowery Mission für un
heilbare Trunkenbolde. Dies etwas
aufregende Beschäftigung vertauscht
er einei TageS mit der meS Gehilfen
bet inem Leichenbestatter.
Jetzt ndlich schien HelioS den sei
nem innersten Wesen und seinem
Aeußeren entsprechenden Berul gefun
den zu haben. Wenn er mit seiner
langen, hageren Gestalt in seinem
endloS schwarzen Gehrock, mit dem
melancholischen GesichtsauSdruck, der
dünnen, überhängenden, gleichsam von
innerer Zerknirschung ve'smkenden
Nase und seinen langen Armen die
Zeremonien bei einem Leichenbegäng
nis leitete, so fuhr bei feinem An
blick auch in das Herz des frivolsten
Leidtragenden ein schreckhaftes EtwaS
von Ewigkeitsschauern und Gedanken
an ein furchtbares Jenseits stiegen
auf.
E!S TageZ aber starb sein Ar
beitgeber denn hin und wieder sier
den ja auch Leichenbestatter und
ein neuer Pharao kam in Land, der
wesentlich andere Ansichten über Lei
chenseiern hatte. Er meinte nämlich,
die seien an sich schon traurig genug,
wenn auch nicht gerade vom ge
schäftlichen Standpunkt, alS daß man
noch durch ungewöhnliche Mittel wie
den Anblick von HelioS die Stimmung
künstlich zu verdüstern brauche.
So stand denn HelioS abermals
der kalten, erbarmungslosen Welt ge
genüber und am liebsten hätte er sich
letzt in einen langen, schwarzen Sarg
gelegt und wäre bei schöner Orgelbe
gleitung ins bessere Jenseits hinüber
gegangen aber ein echter Fankee
hat neun Leben wie die Katzen, und
Gedanken an Selbstbernichtung liegen
ihm fern.
Jetzt endlich fiel ihm feine reiche
Tante Oglethorpe ein, eine ntfernte
Cousine seiner Mutter, die er bei sei
ner Ankunft in New 2)orl nicht auf
gesucht, weil er sich schäm'e. ihr seine
Erfahrung mit dem Dämchen zu er
zählen. Jetzt wollte er zu ihr gehen
vielleicht, daß sie ihm helfen konnte.
Es war ein prachtvoller Früh
lingstag, und Frau Major Oglethorpe
stand gerade am Parlorfenster und
überlegte, ob sie shopping gehen soll
te, als sie ein langes schwarzes Un
getüm langsam die Treppe herauf
kommen fah.
Sie stieß einen Schrei des Entset
zens aus. und Gedanken an den Tod
und allerhand schreckliche Dinge, mrt
denen man wohl als fromme Christm
und eifrige Kirchengängerin vertraut
ist, die aber doch nicht angenehm be
rühren, wenn man sie Plötzlich von
Angesicht zu Angesicht sieht, fuhren
ihr durch die Seele.
Das Mädchen putzte gerade die
Treppe, die Haustür stand offen, so
kam HelioS ungehindert herein und
klopfte.
Die Majorin schrie dem Besucher
in ihrer Aufregung zu, daß sie nichl
zu Hause sei. aber Helios abwei en.
wenn er erst mit seiner monotonen
Stimme begonnen hatte, daS war em
Ding der Unmöglichkeit.
.Tante Mary, ich bin HelioS Dox
bury "
RittlinaS sank sie auf daS Sofa,
die Hände gefaltet aber nach und
nach beruhigte sie sich doch, vernahm
die gleichmütige, eintönige Stimme
mit dem klagenden Unterton. die mit
der Zeit wie ein Schlafmittel wirkte,
und fing hier und da ein Wort auf.
Da erfuhr sie denn manches au?
seinen Erfahrungen in der großen
Stadt doch immer noch blieb sie
ohne Ahnung, daß es daS Gluck war,
da an ihre Tür pochte. Wie eS so
geht, daß man die Menschen mit der
Nase darauf drücken muß, bevor sie
begreifen. HelioS seld t degri s bitt
früher, daß große Gelegenheiten hiee
seiner harrten. als Stuke der
Hausfrau sah er in diesem Hause ein
Feld, so recht aeschas en sur seine viel,
seitigen Talente und er griff da
nach, wie der Ertrinkende nach dem
Strohhalm greift.
(Fortsetzung folgt.) "
Auf dem Spazierritt,
Sonniassreiter Meier (zu dem Kolle
gen Krause): .Um eine Flasche Wein,
wer zuerst aus der andern Veite cts
Grabens ist!"
.Angenommen!"
(Beide purzeln während dtH An
laufs herunter.)
Meier (stöbnend): Ich habe gewon
nen, Krause mein' Gaul war zu
erst drüben!"
Ein Knicker. Hat der
Vater Ihrer Braut Ihnen endlich
das Jawort gegeben?"
..Ach, dieser alte Geizkragen dreht
erst jede Tochter zehnmal herum, be
vor er sie hergibt." , . , -. .
Z!s. 275.
Hmiivrcs'e Hon Alwin yimtt.
In der Jeierabendpost hatte in
Anzeige gestanden: .Witwer. Rentier.
Kikchenrat. Mitte der Vierzig, sucht
für die Leitung des Haushalt und
die Erziehung seiner Kinder ältere i
wirtschaftliches Fräulein selbstlOsen.
sanften Charakter. Bei soliden, an
jpruchklosen LebenSgewohnheiten an
genehme Altersversorgung. Offerten
usw. usw
.Ich würd mich entschieden mel
den. Nataliel' riet Theobald Molken
becher seiner Schwester, die mit einem
säuerlichen Gesicht und zusammenge
kniffenen Lippen aus dem alten Rips
sofa faß und mit spitzen Fingern
an inem zwecklosen Viereck von
schreckhaften Dimensionen herumhä
kette. Er hatte nämlich die Absicht,
sich demnächst noch, etwas verspätet,
in den heiligen Ehestand zu begeben
und fürchtete, daß seine altjüngferlich
eigenwillige Schwester seiner jungen
Frau die Herrschaft im Haushalt
nicht ganz freiwillig abtreten würde.
Und Natalie, die die Hoffnung auf
einen herbstlichen Liebestraum noch
immer nicht ganz aufgegeben hatte,
und .Frau Kirchenrat" für eine ganz
passable Anrede hielt, setzte sich zu
recht und schrieb.
Und nun hatt sie sich in ihr
SchwarzseideneS geworfen. daS einen
fast zu würdigen Eindruck machte, den
Hut mit der großen Straußenfeder
auf die gut unterlegte kleidsame Fri
sur gesetzt und den Zug nach Herr
lingstadt bestiegen, um sich dem zu er
ob'knden Witwer. Mitte vierzig, vor
zustellen. .
Der Zustrom zu Bädern und Som
mersrischen war schon im Gange;
deshalb war eS nicht leicht, in dem
D-Zuge einen Platz nach Wunsch zu
sinken. Die Abteile sür Frauen zeig
len sich in allen Fensterplätzen verge
ben, und auf einen anderen reflektierte
Natalie Molkenbecher natürlich nicht.
Schließlich entdeckte sie in einem Nicht,
raucherkupee einen merkwürdigerweise
freigebliebenen Ecksitz an der großen
Außenscheibe.
Zwar bedeutete ihr einer der In
fassen, daß auch dieser Platz scyon be
legt sei. Der Herr weile augenblick
lich nur im Speisewagen. Indes
kehrte sie sich nicht daran. ES wird
scbon ein Kavalier sein, der Dich nicht
notigen wird, aufzustehen, wenn er
witklich vor Herrlingstadt aus dem
Speisewagen zurückkehre würde,
dachte sie optimistisch.
Selbstherrlich machte sie es sich be
quem, verstaute ihre Tasche im Netz,
schob die Zeitungen de! Abwesenden
ein Stück weiter und musterte mit
vornehmer Ueberlegenheit die Kupee
geführten.
Bei der nächsten Station drängten
sich noch zwei reiselustige Gesellen in
daS Abteil trotz aller feindseligen
Blicke, mit denen sie die Unverschäm
ten spickte. Und gleich danach tauchte
auch der Schlemmer auf, der das
teuere Diner heruntergegessen hatte
und sich wohl gar ein Mittagsschläf
chen leisten wollte auf ihrem Eck
platze! Nun, daS würde er sich Hof
fentlich vergehen lassen, wenn er sah,
daß jemand auf diesem Platze saß,
dem man zart entgegenzukommen
hatte.
Aber sie hatte sich bitter getäuscht.
ES war kein Kavalier. Trotz seines
eleganten Aeußeren, trotz der dicken
goldenen Uhrkette und dem Brillant
ring am kleinen Finger.
Ich glaube, meine Gnädigste, Sie
sitzen auf meinem Platz!" sagte er nach
einem kurzen Rundblick. Wenn Sie
die Güte hätten. .
Und dabei machte er eine Handbe
wegung, die seine Aufforderung ohne
cr ' i . k" , " 1-
leoes ivcngesllyl ergänz.
.Der Platz war frei!" entgegnete
sie harthörig und rückte sich zurecht,
als wenn sie ihn für daö nächste
Jahrzehnt ganz gewiß nicht aufgeben
wurde.
.Bitte, hier ist meine Platzkarte!
sagte er kühl, und als sie noch immer
nicht Miene machte, zu rücken, rief er
sich den Schaffner.
Natürlich hörte da aller Widerstand
auf, obgleich sie gereizt war wie ein
gehänselter Papagei. Eigentlich wollte
sie sich ein anderes Kupee suchen. Aber
da hatte wie Flucht ausge eyen vor
diesem Banausen, der sich in seinem
Eckplatz räkelte und seinem Gegenüber
die Speisenfolge mitteilte, für die er
soeben .nur" drei Mark zu erlegen
gehabt hatte.
Nein, sie blieb. Selbst ali er
weiter renommierte, daß auch der
Sekt durchaus solide notiert sei, und
dabei mit einem Champagnerpfrop
sen spalte, den er auS seiner Jackett
tasche , selbstgefällig hervorgekramt
hatte.
DaS war doch wirklich nur zum
Belächeln.
,Jcb sammle diese Dinger schon
seit Jahren!" erklärte er vergnügt da
bei. .In meinem Zimmer habe ich
ein Erkerportiere. Da kommen sie
zusagen als Fransen dran. Sieht
'amos aus und beweist, wie man ge
ebt hat! DaS ist Nummer 275!
Alle kann man sie ja nicht mitneh
men. Sonst wören's schon ein ganz
Teil mehr!"
Der andere machte ein sehr re
IpektvolleS Gesicht. Er war offen
bar in einer weniger einträglichen
Stellung und beneidete den Genuß
ling um seine Renommier Portier
sehr.
Fräulein Molkenbecher schürzt die
Lippen voll Verachtung und schloß die
Augen. Der ungalante ?!achsar mu
stertö sie währenddessen nicht gerade
wohlwollend.
.Hören Sie mal. Fräulein, sagte
er plötzlich, .nehmen Sie Ihre Hut
nadel aus dem Haar, o lange ute
hier drin sitzen. DaS ist lebensgefähr
lich. Und zwee Oogen habe ich
bloß!"
Da fuhr sie auf wie eine beleidigte
Königin.
.Vclästiaten Sie mich nicht, mein
Herr! Mein Hutnadel geht Sie gar
nichts an!" zischt sie wutend.
.ES steht ober im Eisenbahnregle
ment, daß. . .
.Wollen Sie nicht wieder den
Schassner rufen?" unterbrach sie ihn
höhnisch.
Andere mischten sich in den Streit:
Der Herr haberecht. ES sei wirklich
verboten, die langen Hutnadeln ohne
Sicherung zu tragen. Sie blieb hart
näckig und ließ sich nicht belehren.
Dann verstummte die Debatte. Ter
Störenfried mochte es wohl selbst für
kindisch halten, den Schaffner schon
wieder zu zitieren.
Sie schloß die Augen von neuem.
Und der Zug sang im Rollen seine
eintönige Melodie weiter. ES war
kein Wunder, daß auS dem erheu
chelten Schlaf langsam ein echter
wurde.
Plötzlich weckte sie ein heftiger
Ruck. Die Lokomotive pfiff wie be
sessen. Die Schaffner schrien: .Herr
lingstadt". Sie schrak empor und
merkte mit einiger Beklemmung, daß
sie ihrem verabscheuten Widerpart im
Schlummern etwas zu nahe gerückt
war und mit ihrem Hutrande zwei
selloS belästigt haben mußte.
Aber wenn sie auch die Absicht ge
habt hätte, ihm ein Wort der Ent
schuldigung zu gönnen: ti mangelte
dazu wirlich an Zeit. Sie mußte
sich beeilen, auszusteifen wenn sie
nicht eine Station weiter mitgenom
men werden wollte.
Hastig griff sie nach ihrem Reisege
päck und verließ, ohne von den In
sassen des Kupees noch Notiz zu neh
men, hoheitsvoll den Zug.
Daß man ein wenig ironisch hin
ier ihr drein lachte, glaubte sie noch
zu hören. Aber sie warf den Kopf
zurück. Was gingen d:e Banausen sie
an? Ordentlich stolz kam sie sich vor.
in der Huinadelfrage so unverbindlich
wie möglich gewesen zu sein. In die
sem einen Punkte hatte sie sich wenig
stenS nicht unterkriegen lassen. Und
das erfüllte sie mit stolzer Genugtu
ung, wenn sie auch den Eckplatz hatte
räumen müssen!. . .
Eine Viertelstunde später zog sie
die Glocke an der Gartenpforte einer
sehr verlockenden Villa, die dem Ren
tier, und Kirchenrat gehörte. Freudig'
klopfte ihr das Herz beim Anblick
dieser behaglichen Stätte. Hier blieb
sie. Das war ausgemacht. Hier legte
sie den Grundstein zu einem
späten, aber um fo gediegneren Ehe
glück. Sie wollte den wackeren Wit
wer fchon bezaubern!
Mit ihrer sanftesten Miene, ihrem
bescheidensten Gebaren, ihren artig
sien Worten, trat sie vor ihn hin.
Er war auch anfänglich von ihrem
zur Schau getragenen Wesen recht
angenehm berührt, besprach die ver
schiedensten WirtschaftS und Erzie.
hungSangelegcnheiten, erkundigt sich
nach ihren Gehaltsansprüchen und
fand sie akzeptabel, bis er plötzlich
ganz deutlich einem ihr unbegreifli
chen Gegeneinflusse unterlag, nach
dem er eine ganze Weile erst verblüfft,
nachher mit einem stillen Mißbilligen
in der Miene, auf ihren Hut gestarrt
hatte. . .
Ziemlich reserviert bekam sie ihren
Abschied. Er würde ihr schreiben,
wenn sich das Engagement einer fchon
vor ihr dagewesenen, sehr gut emp
sohlenen Dame etwa zerschlagen soll
te. Sein Gesicht hellte sich nicht
wieder auf, obwohl er sie bis an die
Gartenpforte geleitete. Es behielt
den seltsamen Ausdruck leisen Be
fremdens, zurückgehaltener Mißbilli
gung.
Du hättest Dir doch eine Schutz
hülse für Deine alberne Hutnadel
kaufen sollen!" kalkulierte sie in är
gerlicher Beklommenheit. .Vielleicht
hat er Anstoß an der herausragen
den Spitz genommen! Männer sind
ja so unberechenbar! Oder ob ihm
die Straußenfeder zu flott erschie
nen ist?. , , .Jedenfalls war es ein
eingebildeter alter Philister, der eS
gar nicht verdient, daß man sich für
ihn opfert!"
Dennoch fuhr sie 'mit einer nagen
den Enttäuschung im Herzen heim.
Nicht einmal eine Tasse Kaffee alS
Erfrischung gönnte sie sich in Herr
lingstadt, das in ihren Augen tief ge
funken erschien und fortan nur noch
als ganz trostloses Nest" verächtliche
Erwähnung fand. .
Als sie daheim die Wohnung be
trat, erhob sich ihr Bruder gespannt
von seinem Schreibtisch, an dem er
gerade wieder eine Epistel verfaßte.
Einen Liebesbrief naturlich an das
junge Gänzchen, mit dem sie künftig
hier um die Herrschaft zu ringen
haben würde. Ihr Groll wurde
durch die Beobachtung nicht gerin
ger : ; v ; -
i
.Na", erkundigte sich Theobald. diel
fX- r... !,!! i; -.ii k, X, I
!r,,ir iiiivuiiaimj muiiii,
-Du scheinst Glück gDl zu haben?
Ist er ein netter
Her Mensch, dieser jitt.
chenrat?"
Ein Idiot ist er! in bornierter
Asse, der mir im- Mondschein begez
nen kann! Schade um das schön
Bahngeld!' wetterte sie.
.So so!. . . . Und ich dachte, weil
Du so vergnügt aussähest. . .
Ich? Vergnügt? Du bist wohl
nicht gescheidt?" rief sie, immer wu
tender werdend.
Aber reg' Dich doch nicht auf.
Natalie! Es machte wirtlich den
Eindruck. Dein fideler Hutnadel
schütz läßt alles andere eher vermu
ten. als daß Du verärgert zurück
kommst!"
Mein fideler Hutnadel
schütz?" jappste sie entsetzt und fuhr
sofort mit beiden Händen zum Kopf
hinauf, um deS ungeahnten Schmuckes
habhaft zu werden.
Und da hatte sie dann die Befche
rung und wußte Plötzlich, weshalb
der Herr Kirchenrat auf einmal so
kalt und reserviert geworden war,
nachdem er sie eigentlich schon halb
und halb engagiert hatte, und von
ihr auf seine HeiratSmöalichkeit nicht
ungünstig abtaxiert worden war.
An ihrer Hutnadelspitz steckt näm
lich ein ziemlich umfangreiches, knol
ligeS EtwaS, daS sich bei ornbeben
der Betrachtung als in schöner
goldköpfiger Champagnerpsropfen mit
dem Korkbrand Henckel" darauf er
wies.
An diesem .Henckel" hatte der
Korb gesessen, den der Herr Kirchen
rat ihr abschwenkend gegeben. Denn
ein wirtschaftliches Fräulein, fanf
ten. selbstlosen Charakter, mit soli
den, anspruchslosen Lebensgewohn
heiten" sichert ihre Hutnadel natür
lich nun und nimmer mit Sektstop,
sein. . .
So eine Gemeinheit!" entrang eS
sich voll Entrüstung ihren verkniffe
nen Lippen, und ingrimmig fchleu
derte sie den 275. Bewei bei Wohl,
lcbens eine! Menschen in die Ecke,
der ihr als der Inbegriff aller Selbst,
sucht. Bosheit und Protzerei galt und
dessen Namen und Adresse sie nur
leider nicht kannte, um ihm ihre An
ficht über seine herrlichen Charakter
eigenschasten schriftlich geben zu kön
nen. . .
Aber bei ihrem nächsten Ausgang
kaufte sie sich doch eine neue Schutz
hülle sür ihre Hutnadel!
edaike sen.
Wir betrachten die Rose, die unS
mit ihren glühendroten Blättern alS
Sinnbild der Liebe erscheint, mit dem
gleichen Entzücken, mit dem wir die
weißen Blätter der Rose anschauen,
die sich unschuldsvoll aus dem Kelche
neigen. Und wenn wir uns vor
stellen, daß diese holden Kinder der
Flora gebacken in einer Pfanne lie
gen, erfaßt uns ein leichtes Grausen.
Und doch ist alles nur Gewohnheits
sache. In Paris z. B., wo man auch
in weniger eleganten Lokalen die
Beignets de Rose" vorgesetzt be
kommt, sieht man darin eine Huldi
gung sür die Blume.
Die Sitte, Rosen in gebackener
Form zu genießen, ist Jahrtausende
alt und stammt aus Asien. Im
Reiche der Mitte gelten Rosenblätter
schon seit Jahrhunderten als Lecker
bissen, und wenn eine chinesische
Schöne sich etwas besonders Schönes
ausdenkt, dann denkt sie an Rosen
blätter. Die Rosen müssen des
Morgens, wenn der Tau noch auf
ihnen liegt, von den Stengeln ge
nommen werden. Dann werden sie
sogleich gewaschen, wobei man recht
vorsichtig zu Werke gehen muß. Das
Backwerk muß warm aus der Pfanne
genossen werden. Die Blüten werden
entweder auseinander genommen und
in einen irdenen Topf getan, oder sie
werden in eine Schüssel gelegt. Nun
werden Eier darüber geschlagen und
die Blätter mit Mehl und wenig
Zucker zu einem steifen Teig verrührt.
Unterdes hat man Oel zum Sieden
gebracht, und darin backt man die
Rosen gleich andern BeignetS rasch
ab. Man nehme möglichst wenig
Eier und wenig Mehl. Dann behal
ten die Rosen ihren .zarten, feinen
Geschmack, den süßen Duft, der sich
wie eine leichte Wolke mitteilt. Auch
zu andern Zwecken wird die Rose noch
verwandt. Die feinen, zarten Blät
ter werden als Tabak verarbeitet,
und die Amerikanerinnen gefallen sich
augenblicklich darin, Blätter von
Rosen zu rauchen. ,
Ein Held. .Na, ich sag
Ihnen, dem Herrn hab ich'S ob g,
geben, daS kann ich Ihnen sagen.
Und wenn er auch zweimal so groß
und zweimal so stark ist wie ich, daS
hat mich nicht gehindert, ihm meine
Meinung schlankweg inS Gesicht zu
sagen. Namen habe ich ihm gegeben,
die kein Wörterbuch verzeichnet. Und
nicht gemuckst hat er, der Feigling."
Er versuchte nicht, Sie zu miß
handeln?"
.Was? Mich mißhandeln? Nein,
mein Lieber, das wagt er nicht. AIS
er nur den geringsten Versuch machte.
mir zu antworten, da. ja da hmg
ich einfach den Hörer ab und ließ ihn
stehen...
Unsere
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Srflfll imiflfr.Ujst.r f
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jkurjkk r?antkl zur Reist. ST. 8320.
kMtomm'N dwMend ton tfjrrr ftii
leren fjotrn sind alle halblangen Maniek.
Te k!ag!an.5t,l. dek sküher uk sü
Blusen s,,Ik, beherrscht nun veil goni
weite e!blkt der Viintel und Jafeif.'
Nicht allein der Aermel ist ei und der los
Rucken, der diesen Kleidungsstücken Idee
Eigenlit erleiht, sondern vielmehr dii
glockenförmige Hüftenweite, di di äugen
fällige Neuerung bedeutet. Eroke Taschen ,
und der einreihige Vorderschuh geben
ihien ein fast .männliche' Aussehen.
h ftrage sind sie außerordentlich popu
lae und werden sich such fiie den Sommer
und Herbst in der Öunfi der Damenwelt
halten. Zur Herstellung nimmt man die
derben englischen Tweedi. Colider im
Aulsehen sind Serge und Tuch. Zu
Vporttleidttn gesellt ma ouch die schot
tischen Jaclen. die besonder! schick wirken.
Allem Anschein nach kehrt auch der altbe
kannte Tcotch Homespun zurück, der stets
ein idealer Mantelstoff infolge seiner
Dauerhaftigkeit war. Gebraucht werden
zu diesem Schnittmuster, welches in secbk
Vroßen. von 2444, vorrälhig ist, j
gard Material bei 42 Zoll Breite. .-
VestellungV'Lnweisungen
Diese Vtuner koeeden an trgen,
Ine ttdftij geon Einsendung de?
tzreisks Ichlckt. V?cm geb ummer
und röfi unv die voll dresse deut
lieh an nnd tckrieke Urt loiittrni nebst
15 Gent an jede bestellte Muster on
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Elektrische Stadt-Reklame.
Immer vielfacher wird daS Elek
trischlicht auch zu Reklame-Zwecken
angewendet. Seine Benutzung sn:
private Reklame ist längst etwaS all,
tägliches oder vielmehr allnächtliches '
geworden, und in den Ver. Staaten
mehr, als irgendwo sonst. In den'
letzten paar Jahren wird aber auch'
bei , amerikanischen Stadt-Gemein
Wesen dieses Mittel der Selbst
anpreisting oder lokalpatriotischen
Aerherrlichung immer beliebter.
Es gibt nach den letzten Nachrichten'
eines Fachblattes schon über 80 ame
rikanische Städte, welche den am
Bahnhof Nachts anlangenden Frem
den sofort durch ein riesiges elektri
sches Lichtzeichen, das ein paar schla
gende Worte enthält, auf Vorzüge
der Stadt aufmerksam machen oder'
ihn zum Verweilen einladen. Und
die Zahl nimmt beständig zu. Man
glaube ja nicht, daß nur große
Städte darunter wären! Gar manche
Gemeinwesen von nicht mehr als
1500 Einwohnern verkünden der be,
suchenden Welt in elektrischen Licht'
Buchstaben ihre Ansprüche und Hoff
nungen. Auch sind alle Landesteile
darunter vertreten.
Unter den großen Städten zeigt
sich Boston mit folgendem Stabreim!
Spruch in Elektrischlicht an: Bigger
Busier, Better Boston". Pittsburg
hat den Spruch erkoren: ' Pitts;
bürgt) PromoteS Progreß". WalU
Walla, im Staat Washington. Tust1;
dem Fremden zu: .Was Walla'
Walla wünscht, sind Sie". Die Kan,
saser Staatö-Hauptstadt Topeka sagt
kurz und gut: Topeka Will". Lielk
Städte deuten in ihrem Eletkrisch,
licht'Gruß an. daß die Wanderungen,
des Besuchers nunmehr vorüber seien
und er sich getrost hier niederlassen
könne. .She SitS Forever in the
Sun", lautet der poetische, wenn auch
für die Nachtzeit nicht so recht Pas
sende Gruß von Colorado Spring!,
Watch Scranton Grow" ist der ge
schäftige Zuruf von Scranton, Pa.
an den Fremden. Und stolz ruft
Schenectady, N. in Glühlicht
Lettern aus: .Schenectady Lights
and HaulS the World." ,
Manche Städtchen auch, wie Me
nominee, Mich., begnügen sich mit
einem liebenSwürdmn: .Vftrifnm.'
. dsS vitlleicht Vielen"' besten gefällj.
S X
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