Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 17, 1914, Image 6

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    ZIaXU O.-nsha Tribüne. Msnti. be 17. August l!)ft.
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IC
Dtc ewige Jagd.
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' Aoman von Adolph Sckyiffmecet,
1
ffKMW
tf. norifttzunz).
.Und Tu wirst sinden. daß Hub.
taid ein ungewöhnlich Mnfch t.
23er.it bei dem Durchschnittkmenschen
c'.Ui auf der Oberfläche liegt, so Iwflt
da Ist ihm nicht! aver unitr
der Haut, in dcr T'kZe. --.Wenn
ich Zx sage. daß dcr Mnn Eindruck
puf mich gemacht hat 7- 3a'
r.:cn bczznn jetzt, ic;ne yar-ir
,.. crititifHh ii ebnen, .ue
ütlU u?.l'. f o "
Vri rrnarte : ibn Und Dobb!
in kürzester Zeit, und wenn Du lei
r.r Eil hast, kann l m w
beute abend kennen lernen."
.Nein, durchaus keine besondere
Gü auch beginnt er. mich wirk
lich zu interessieren.' Cynthia be.
gann. ihre Handschuhe langsam uder
die Arme zu zwängen. .Und es
bleibt: trenn alle! gut ablauft so
mache,, wir die Reite um die Welt.
Ta der Later nicht antwortete, fuhr
Z:e. sich über die Lehne beugend, fort:
.Köstlich wird bii sein "
Plötzlich unterbrach sich der G0I0
nel in seiner Arbeit. .UeörigenZ.
tte: ist denn sonst ncch zu Deiner Fest,
lichkeit geicten?"
.Nun. wa! so bei tin! dazugehört
natürlich Reginald. die Earring
Ions, dann habe ich die Baronin
Tuerck gebeten, die wohl auch iminur
ken wird, ich Dolly King
.Tie schone Tolly. jelbsiverständ
lich." t v
CqnthK' hatte sich erhoben nd zog
an ihren Handschuhen, während sie ge
gen den Schreibtisch gelehnt stand.
.Und Shirley". zählte sie weiter aus.
.der soll den Romeo darstellen
vielleicht.' .
.Und Du wirst die Julia fern?
Die Brauen hocen sich gerade um er
ne Nuance.
.Möglich sogar wahrscheinlich.'
jTynthia erschien qanz unbefangen.'
' .Tu hast. Ehirleq neuerdings
mehrfach ausgezeichnet
Einen stachligen Moment hielt
CqntKia den Atem an. .Ausgezeich.
ret? Er macht gute Figur, enttäuscht
nie ourch Aviagen im icgien augcn
blick, ist ein guter Tanzer. untenan
sam und dann sind Junggesellen
ein , rarer Artikel ,m ge,eingen w
ben.'
.Und ganz bestimmt nichts weiter,
Cynthia V
Ein leichte! Heben deS KopfeS. ein
Ausdruck stolzer Zurückweisung.
tfi versiebe nicht. Vater.'
Nun. er ist ein hübscher Bursch.
out erzoqen. Gentleman, der den
Mädchen Ich meine
keine Gefahr?'
Cynthia antwortete nicht sogleich,
Die bebandschubte Rechte sank lang'
sam zur Seite nieder, und unter den
dunklen Wimpern leuchtete das w
ce dunkel und bochmütia.
.Gefahr ? Wenn nicht für
ihn '
Das Gesicht des Colonelö verlor
plötzlich den Ausdruck der Spannung.
und er verschanzte sich hinter erneu
kleinen Ausbruch von Heiterkeit; zu
gleich bereute er. seinem ganz törich
ten Argwohn Worte gegeben zu ha
ben.
. .Na. ich vitte um Verzeihung.
Cynthia.' streichelnd fuhr er über i
re Hand, .aber ich :v,x so ein ganz
wenia unaewik es war eine Sei
stesverirrung.'
. In diesem Augenblick wurde an
die Tür geklopft. .Da sind sie,' rief
Jamefon. sich unwillkürlich aufrich
tcnd. wobei sein Gesicht den scharfen
Naubtierausdruck gew,.n, den es im
mer annahm, wenn Geschäfte ihn ne
fen.
Auf sein .Herein' erschien der
Hausdiener Peter, der auf silbernem
Teller zwei Karten brachte, die Ja
mesor. mit raschem Blicke überflog.
.Ich lasse die Herren bitten
und, Peier. wenn ich klingle, bringen
Sie zerschlagenes Eis. und inzwischen
stellen Sie 'zwei Flaschen Champag
ner kalt. Und von jetzt an bin ich
für niemand mehr au Sause für
niemand,' wiederholte er eindringlich,
.verstanden?'
.Allright. Sir.' ,
Während Cynthia ihren Pelzman
tel ergriff und ihn über die Lehne
deZ Sessels warf, nahm der Colonel
vor dem Schreibtisch Stellung, den
er mit einem letzten Blick überflog.
Ein paar Augenblicke später schob
DoSs seine behäbige Gestalt zur Tur
herein, und dem Colonel ein fröh
licheS .Abend' zurufend, steuerte er
sogleich auf Cynthia zu, einen lauten
tz)rutz auf den Lippen.
. Hinter ihm erschien langsamer, als
rb er baS unbekannte Terrain scheu
oder wohl gar mißtrauisch beobachte,
die sehnme Gestalt des Millionärs
cul dem Westen, HubbardS.
? Beide Hände vorgestreckt und mit
raschen Schritten eilte oer iionei
dem neuen Gast entgegen, den er mit
einem Ueberschwang von Freundlich
keit begrüßte, zu dem u .sich sonst
nur in den seltensten Fällen hinrei
tu liesj, '
" Mr. Hubbard. ich bin erfreut, Sie
in meinem Heim begrüßen zu kc'n
nen. Ich habe den Wunsch gehakt.
ie naher kennen zu lernen man
suil ix unser Citf-i Ztait t?ie
fr".
aatftjM
. . jjj mumm A immumm u 1 imc
Sie; neue ?lut. um unl vor Stag'
Nation zu schützen.' ,
Richüg.' rief Dobb über die
Schulter, .wo Hubbard ist. gibt' lei'
ne Stagnation.'
.Tat glaube ich.' stimmte der Co
lonel mit einem etwa theatralischen
Blick der Bewunderung bei. .Aber
gestatten Sie jetzt, daß ich Sie me!
ner 'ochker zuführe. Cynthia.'
rief er dann, .die ist Mr. Hub
bard. und daß ist mein kleines
Mädel die einzige. Ich hosfe.
daß eS ihr gelingen wird. Sie ein
wenig an unser Hau! zu fesseln.'
Ungelenk, verlegen stand Hubbard
da. Ein Napoleonkkopf aus etwa!
zu kurzem Halse, breitschultrig. ge
drungen. Von der Gestalt ging ein
Etwa von Kraft und Macht ouZ,
daS Cynthia nie bei einem anderen
Menschen empfunden hatte. Ihr
dunkles Auge ruhte auf ihm wie ae
bannt. Jetzt öffnete Hubbard die
Lippen zu einem Lächeln, das daS
ganze, harte Gesicht plötzlich der
schönte.
.Danke. danke Ihnen. Colonel.
alles dieS ist mei ali gütig
Miß Jamefon. ich bin erfreut '
Die Siechte schoß hervor, um die iun
ge Herrin deS HaufeZ zu begrüßen.
nun cer nuye oer Williame stand
Cynlhia da. ihr gewinnendste! Lä
cheln auf den Mienen.
.Ich freue mich, Mr. Hubbard.
Sie kennen u lernen. Va hat mir
von Ihnen erzählt, ober " ein
Moment deZ Stockens. Su müssen
mir mehr von sich selbst erzählen.'
Hubbars seh rote Lippen und
wundervoll weiße Zäh::e ein Herr
licheS Frauenbild. ein Wunderwerk,
wie er, nie AebnIicheS im Leben oe
sehen zu haben glaubte. Dunkle.
unergründlich tiefe Augen.
Er fühlte, wie eine Blutwelle ihm
in die Wangen stieg.
.Oh,' kam TobbS mit seiner lau.
ten Stimme zur Hilfe, .Mr. Hub.
bard kann Ihnen interessante Dinge
erzählen; er hat die Welt da gesehen,
wohin nur wenige Menschen kom
men.'
Hubbard ließ jetzt seine Augen
durch daS große mach wandern, an
den kostbaren Bllcherscyränken hin
und den Bildern an den Wänden,
und Jameson. der eS gewahrte, schob
seinen Arm vertraulich in die seineS
GasteS.
.Ich sehe, daß da! Bild dort Jh
re Aufmerksamkeit erregt " er zog
ihn ein paar Schritte fort, .Se
hen Sie. daS ist da! alte Familien.
Haus der Jameson! in Richmond, in
dem meine Schwester heute noch lebt.
Während deS Krieges wurde es zum
Teil zerstört, wir haben eS aber wie
der aufbauen lassen.'
Hubbard nickte nur schweigend. Sein
Blick war auf daS große Gemälde
auf dem Kamin gefallen, ein Porträt
Cynthias. daS vor Jahresfrist von
einem berühmten französischen Kunst
ler gemalt worden war.
.Ein prächtiges Bild,' sagte er mit
einem Blick auf Cynthia.
.Sie erkennen es also? Einige
Leute behaupten, da'j e! nicht lebens
wahr sei."
.Ja,' meinte Hubbard, .da! ganze
Leben. daS echte Leben hat der Ma
ler nicht eingefangen.'
.Oh. wenn der Künstler daS Ur.
teil hörte.' rief Cynthia.
.Ich habe das auch immer emp
funden, aber ih hatte nicht den
Mut, eZ zu sagen.' fiel der Colonel
enthusiastisch ein.
In diesem Moment schlug die Uhr
auf dem Kaminstms neun, und Cyn
thia erinnerte sich jetzt, daß sie unauf.
schiebbare gesellschaftliche Berpflich.
tungen habe. DobbS beeilte sich, ihr
den Mantel um die Schultern zu Ie
gen.
.Die Herren werden mich sicher
lich gern ziehen lassen ' lächelte sie.
.Und Sie, Herr Dobbs, empfehlen
Sie mich Ihrer Gattin; ich würde
sie gern nächste Woche zur Oper ein
laden, ,ch werde ihr in diesen, 2a
gen einen Besuch machen.'
Während sie sprach, hatte sie mit
der Rechten die Schleppe ihres Klei
des gefaßt, jetzt tat sie einen Schritt
auf Hubbard zu, der sie mit seinen
stahlgrauen Augen noch immer be
wundernd anstarrte. Sie streckte ihm
ihre linke Hand entgegen.
Sie werden u! bald einmal das
Vergnügen zum Diner schenken,. Mr.
Hubbard. nicht wahr? Ich schreibe
Ihnen " Ein leichtes Nicken. , daS
Hubbards Annahme als felbstver
stündlich quittierte. .Gute Nacht,
meine Herren gute Nacht. Pa '
Von der Tür aus winkte sie noch
einmal den Zurückbleibenden über
die Schulter zu, wobei ihr nicht ent
ging, wie Hubbard ihr unbeweglich
mit seinen ernsten, tiefen Augen nach
starrte. Merkwürdig, wie dieser
Kopf an Napoleon erinnerte uilt der
energischen Nase, der ehernen Stirn,
von der ' das schmutz-braune Sgaat
schon zurückwich, den schma'm, festen
Lippen. Ein kleines Erobe
rerlächeln, noch völlig harmlos, ohne
Bedeutung, ohne jeden Hintergedan
ken blitzte in ibren dunkeln Äugen
auf. Au! dem fernsten' Westen tcit
jener dorl nach New yictk gekommen,
um den Osten zu erobern, hatte, ihr
Vater gcst 'infantilen schien
cfctt der Osten die Eroberung voll
bracht zu habe. -
Tann waren die Männer allein.
Peter hatte den Sekt im silbernen
Kübel gebracht, die Gläser auf den
Tisch gestellt, die perlende Flüssig
keit eingeschenkt.
Meine Herren, ich freue mich, Sie
hier zu seken, und ich trinke auf un
seren Erfolg,' rief der Colonel.
Hubbard war in einen der gros-en
Sessel gesunken. h,'te sich eine der
Havanas, de! Hausherrn angezündet
und wartete jetzt mit der ihm eigenen
i)iuh der Dinge, die da kommen soll
ten. Wenn er den K?pf hob. so blick
te er aus Cynthia! .ld. in roßer
Toilette, den cremefarbenen Abend
mantel über die Schulter geworfen
so, wie sie noch vor wenigen
Minuten an der Tür gestanden hat
te im Legriff, in Gesellschaft zu ge
hen. die dunklen, wunderbaren
Augen stolz und sicher und siearSbe
wußt aber ohne da! Lächeln
Makler Tobb! hatte inzwischen da!
Wort ergriffen und begann von der
gigantischen Uiternehmung zu spre
chen. den ganzen Baumwollmarkt in
die Enge zu treiben, den großen
.Corner' .zu inszenieren, für de.i die
Vorbedingungen außervidentlich gün
stig unv au! dem MillionenGewinne
zu erzielen seien
Und plötzlich sprach Colonel Ja
meson. Er hatte sich erheben, stand
vor dem Kamin, mit raschen, siche
ren Gesten, die an Degenstöße erin
nerten, während seine Augen Feuer
sprühten. Eine hinreißende Beredt
samkcit strömte au! den Worten; der
Mann mit dem weißen Haar schien
den Schwung eine! Jünglings zu be
sitzen und einen junoendlichen Wage
mut, der ganz unwiderstehlich war.
Klar, verständlich, unangreifbar Han
gen ihm die Worte von den Lippen,
so daß Hubbard in wenigen Minu
ten d'e Ueberzeugung hatte: nur im
Geiste deS Colonels konnte diese!
ganze verwickcite, gigantische Unter
fangen geboren worden sein. Er war
der geistige Urheber und würde der
Leiter, der Feldherr sein, die andern
nur die ausführenden Truppen, die
seinen Befehlen zu gehorchen hatten.
Dem Manne auS vem Westen war
die Börsenspekulation ein unbekannte!
Terrain, eins WilöniS, deren der
worrene Pfade un J.iweg er nicht
kannte. ' DaS beängstigte ihn. Aber
fabelhafte Summen schlugen an fein
Ohr, die in Wochen, Tagen erbeutet
werden sollten. Nach den großen
Staplplätzen der Baumwolle im Sü
den und über das Weltmeer leiteten
die Fäden bin, die schließlich alle
wieder in der Hand JamesonS zu
sammenlaufen würden, obgleich er
alS der Unbekannte und Ungenannte
hinter den Kulissen stehen wollte,
denn die Bank surfte nicht in die
Spekulation hineingezogen werden.
Um das große lanööer in die We
ge zu leiten, dazu bedürfte es vieler
Vorbereitungen, feiner Sondierungen,
der Gewinnung weiterer Kapitalisten.
Wenn man sich hier einig wurde, so
sollte DoböS i den nächsten Tagen
nach dem Süden aufbrechen.
Freilich, erst mußte in der Zentra
le New )orl de? Grundstein gelegt
und Kapital flüssig gemacht wer
den
Je tiefer Jim 'bbards Blick in
den ungeheuren und ungeheuerlichen
Plan eindrang, desto schärfer emp
fand er den Widerstand seines ganzen
WesenS gegen diese wilde und zügel
lose Spekulation. Er hatte immer
nur aufgebaut in feinem ganzen Le
ben; wenn er Millionen gewonnen
hatte, fo war e! zugleich seinen Mit
bürgern, der Allgemeinheit zugute ge
kommen. Bcznen, el'ktrifche Anla
gen. Straßen. Ortschaften hatte er
entstehen lassen, - hier aber, hier
stand vor einem unermeßlichen
Beutezug, einem Piratenstück, bei dem
eine kleine Anzahl habgieriger Millio,
näre sich zusammenballte, m die Ge
samtheit auszuplündern. Ruin und
Verwüstungen lagen auf ihrem Weg,
Tausende würden leiden, damit eini
ge Wenige sich bereicherten. Es er
inncrte ihn an westliche Tornados,
die plötzlich aufsteigen, ganze Städte
zerstören und Elend, Jammer, Ver
nichtu!.' auf ihrer Äahn hinterlassen.
Er suchte diesen Worten Ausdruck
zu geben, doch der Colonel lachte
nur ein . rau 'es, spöttisches La
chen, hinter dem sich freilich Aerger
und Enttäuschung verbargen. Auf
solche Einwände war c nicht gefaßt
gewesen, doch nur ein paar
Augenblick? hielt '.ie Ueberrumplung
an. Das ganze Börsenspiel s im
mer nur dies unablässige Kampf
feindlicher Mächte, sei es immer ge
wesen und würd: es immer bleiben.
Und Dobbs sekundierte mit gro
ßem Geschick, nannte Namen von
großen und berühmten Spekulanten,
die 'ich an der LZökftchrch ihre ge
nialen Schachzüge verewigt hatten,
schilderte einige der Kämpse und
Schlachten, der Kriegslisten und Ue
berrumplungen, bei denen immer der
Geriebenste der Sieger gewesen, be
wundert, geachtet, von aller Welt uf
den Piedestal gehoben.
(Fortsetzung folgt.)
Das Kamel. Feldwebel
(der im Tornister eines Rekruten ein
namhaftes Stück, Speck findet): .Na
ja nu' hab' ich auch Ihren Fett
Hocker motati --
Wölschkns Grbnrotag.
Line li.dcigcs,ichie von Z.
Ci schlug 5 Uhr. al! Wischen sei
ren ' schl.'skndkn Vater ' in Auge
piekte, eine Liebkosung, die mit einem
Knurren beantwortet wurde. Denn
Papa war erst gegen Morgen von
einer kleiilkn Bierreise gelandet, und
der Hemdenmatz, d?n er ebt ougen
blinzelnd wahrnahm, erschien ihm wie
eine suta iu omi na.
Brummend warf er sich auf die
andere Seite, wa! den Schelm rer
anlaßte, sich mit Mutti zu beschäft,
gen. Er zog an ihrem langen, blon
den Zopf, während er der süß
Schlummkrndkn das Wort: .Auf
tehn!' in! Ohr posaunte. Wölf
chenS Teburlüag ist heute.'
Da! Mutterher, erwachte. Zwei
Arme streckten sich noch dem Ltuhe
storer, und er wurde so mit örtlich
leiten überschüttet, daß er kurz ent
schlössen die Flucht ergriff.
Da! war da! Signal zu neuen
Sturniszenen:
Klirrend fielen ein Dutzend Gegen
stcknde vom Nachttisch. Mama be
mächtigte sich de! Au.reiberZ, wobei
sie einen Barfußtanz improvisierte,
und Vater! Pantoffel, der Äuhe stif
ten: sollte, verfehlte das Ziel und traf
den Wecker, der prompt heruntecras
selte.
ES schlug '.ß, als da! GeburtS
tagekind die Trommel wirbelte. Um
6 Uhr hatte er sie kurz und klein ge
schlagen. Um J-.7 ließ der unter
ihnen wohnende Oberlehrer, ein ner
Löser Herr, dringend bitten, daS
Trompelenblasen einzustellen. BiS 7
Uhr tuschte Wölfchen und entwarf
futuristische Skizzen aufNachtrock und
Tischdecke. Um 8 Uhr entgleiste sein
Eisenbahnzug. wobei die Ääder der
Lokomotive in die entlegensten Win
kel trudelten, um Uhr riß er vor
Uebermut dem Schaukelpferd den
Schwanz aus, um 9 Uhr war er so
weit, daß er in die alte Spielkiste
stieg und alle zerbrochenen Herrlichkci
ten über den Tisch streute. Fünf
Minuten später erhielt er die erste
Geburtstagswichse.
Das wäre ja noch schöner, meinte
Vater, der inzwischen auf der Bild
fläche erschienen war, wenn solch ein
vierjähriger Knirps den ganzen
Haushalt kopfslellen wollte.
So sanft die Prügel in Anbetracht
des Feiertages waren, so fürchterlich
war das Geheul des kleinen Mannes
und so heiß die Tränen der Mutter,
die sie heimlich zerdrück:,
.Ja, warum weinen Sie denn?'
forschte die Hausfrau, als sie sah.
wie das Mädchen tränenden Auges
die Milch rührte.
.Es tut mir sehr leid. Ich hatte
mich fo schön hier eingewöhnt. Aber
das hält kein Mensch aus! Gestern
habe ich bis in die Nacht gebürstet
und gebohnert, und nun sehen Sie
sich den verschrammten Fußboden an.
Die Türen, die ich gestern geseift
habe, sind bepinselt, und der Teppich
ist mit Sand bestreut. Was zuviel
ist. ist zuviel!' schluchzte das Mad
chen und ließ die Mich überkochen.
Drinnen war Frieden geschlossen
worden. Ein tüchtiger Vater findet
immer Mittel und Wege. Sei's, daß
er einen lahmen Esel wieder gangbar
macht oder einen ohnmächtigen Sol
baten auf die Beine stellt. Bubis
Vater erbarmte sich eines' kaputten
Autos, öffnete das geheimnisvolle
Innere und hielt lehrreiche Zwie
spräche mit dem Sohn.
Ihre vereinten Bemühungen waren
von Erfolg gekrönt. Das Auto
sauste jetzt mit so unheimlicher Ge
schwindigkeit quer durchs Zimmer,
daß Wölfchen sich nur durch einen
Seitensprung retten konnte Daß bei
dieser Gelegenheit eine echte Kopenha
gener Vase das Genick brach, muß zu
den täglichen Autounfällen gerechnet
werden..Es ist bloß die olle draue",
tröstete das Geburtstagskind und
nahm wortlos vor Glück ein Paket in
Empfang, das soeben abgegeben wor
den war. Seine Erregung steigerte
sich, als ein seltsames Ungetüm mit
langem Zappelschwanz zum Vorschein
kam: .Was ist das, Papa?'
.Bei schönem Wetter gehen wir auf
die Wiese und lassen den Drachen
steigen.'
'.Drachensteigen,' echote Bubi und
tanzte um den Tisch.
.Heut' nicht, mein Sohn,' lau
tete die energische Gegenrede.
.Drachensteigen', jammerte Wölf
chen und stampfte mit den nackten
Füßen, denn bis zu Strümpfen' hatte
er es heute noch nicht gebracht; ,Dra
chensteigen!' schrie er ununterbrochen.
und da es keinen anderen Moous
gab, .der Szene ein Ende zu machen,
entschloß sich Bater schweren Herzens,
ihm noch einmal den Nachtrock auszu
klopfen.
Um 10 Uhr aß der kleine Wüterich
schluchzend sein Ei. Unter waghalsi
gen Versprechungen gelang es der
Mutter, ihn ins Bett zu bringen, und
fünf Minuten später glich er einem
schlafenden Engel.
Daß Wolfchen an diesem feierlichen
Tage den Schlummer kürzte, wird
jedermann begleiflich erscheinen. Um
2 Uhr stand er im weißen Matrosen,
k'.ttel S. M. Iltis" an de? Tür und
erwartete seine Gäste. .Wann kom
men sie, Mutt,? Die Lilli, die
Stefi, die Lischtte? Der Peter, der
tn...t3
lttu,t 1 .
.Geduld, mein Kind', mahnte die
Mutlcr. Alcr auch ihre tteduis
wure aus die f.xolt sikslkllt. denn
zwonzymai wurde lHtltt ssrage cm
sie gerichtet; biß endlich Gott sei
Dank die Blocke tönte! '
Da! ÄcburMag!kid lief sa stür.
misch auf den ersten Gast zu. daß
beider 5löpse aneinander prallien unv
beider Nasen bluteten. Der Blumen
topf, den Peter überreichen sollte, lag
am Boden.
.Essig! Watte!' kommandierte
Vater, der sich um Bubi! Nase be
mühte, wahrend Mama den Gast
kühlte.
Nachdem die Blutspren getilgt
und slle Besucher sich der ammelt hat
ten. konnte der Schokoloden. Schmau!
eröffnet werden, der ohne den gering
sten Unfall vonstatten ging.
Doch wäre eS ' verwegen, den Tag
vor dem Abend zu loben, zumal noch
eine Motorfahrt bevorstand. Alle
Kinder stürmten jubelnd iS Baoe
zimmer. wo die interessante Wettfahrt
zwischen einem alten Holzkahn und
dem neuen Motorboot stattfinden
sollte, das Oma gestiftet hatte.
Alle! wäre gut gegangen, wenn
Wölfj in seinem ungestümen Dränge
nicht aus c,e Idee gelommen Ware,
das Boot zu belasten. Erst holte er
einen gutgcnährten Osterhasen, und
al! da! Schiff noch immer mit Ele
ganz die Kurven nahm trug er den
Chauffeur und die rosawangige
(-chaserin herbei, der er im Stillen
einen Sturz .ns Wasser gönnte.
Nun gab eö was zu lachen! Der
Hase legte sich auf die Seite, und die
Schäferin wankte. DaS Boot schien
zu kentern, viele kleine Hände plansch
ten im Wasser und halfen noch. Da,
als die Stimmung auf dem Höhe
Punkt, klingelte es. Mutti eilte hin
aus und hatte noch nicht die Tür er
reicht, als ein Cchrcckei.sruf hinter
ihr her tonte: .Wolsgang klettert!
Tarauf ein Klatsch!
Die Schäferin sprang aufs Trok
kene. Tie Gaste aber standen wie ge
badet neben der Wanne, aus der die
totcndlasse Mutter ihren Jungen
fischte.
Man brachte heiße Milch, trockne
Wäsche und hängte ,S. M. Iltis'
auf die Leine. Als Wölfchen noch
immer mit den Zahnen klapperte, gab
Onkel Fritz, ein kinderloser Jungge
selle, der sich in die Seele eines Vier
jährigen nicht hineindenken konnte,
den Rat, ihn ins Bett zu stecken.
Diese Worte hörend, rutschte der
Halbertruntene von Mamas Schoß
und entfloh in die Speisekammer, wo
er unter den Bierflaschen Revolution
anrichtete.
.Meinswegen. sagte daS Madchen
achselzuckend, .ich habe ja gekündigt.'
- Dieser Schreckenskatastrophe folgte
ein ver oynilcher ikchlutzakt, denn
Mutti rollte den Teppich zusammen,
und Papa ließ auf dem Grammo
phon einen Hopser nach dem andern
spielen. Die Paare umfaßten sich,
drehten sich, turkelten, purzellen, stan
den wieder auf oder kollerten , vor
Vergnügen ein Stuck weiter.
Mitten im schönsten Wirrwarr er
schien die Haushälterin des Oberleh
rers und brachte ein Stück Kalk, das
soeben von der Decke geplatzt sei. Das
erhöhte die allgemeine Fröhlichkeit,
und mit fürchterlichem Gestampfe
ging es zur Fütterung.
Als sie das Geburtstagskind mit
Bilzbrause hoch leben ließen und der
kleine Held auf den Tisch gestellt
wurde, bewiesen seine strahlenden
Blicke, daß es der schönste Tag seines
Lebens war.
Nach 8 Uhr trat Ruhe ein. DaS
Schlachtfeld wurde gesäubert. Die
Eltern beschlossen, dem kritischen Tag
einen würdigen Abschluß zu geben,
sie riefen die treue Magd, die Scher
ben und Hosenknöpfe vom Boden
sammelte, und bewilligten ihr eine
(Äehaltszulage.
Als die Sonne am anderen Mor
gen ins Schlafzimmer schien, hielt der
Äater einen Brief seines Hauswirts
in Händen: .Nuhestörungen wie die
gestrige könne er in seinem Hochherr
schafllichen Hause nicht dulden. Im
Wiederholungsfälle u. s. w., u. f. w.
Dem Doktor im zweiten Stock seien
mehrere Glühstrümpfe geplatzt, und
die Decke zeige einen klaffenden Riß.'
Vater fuhr mit beiden Beinen zu
gleich in die Hose, da er es sehr eilig
hatte, dem Hauswirt einen saugroben
Brief zu schreiben und mit dem
Pauker da unten ein Wort Deutsch
zu reoen.
AIs er wutentbrannt leinen Hosen
träger festschnallte, legten sich zwei
Arvie um seinen HalS und eine
schmeichelnde Stimme fragte: .Ma
chen wir heut noch mal Deburtstag?'
Die Aermste. Gnädige
(zur Zofe): Marie, wenn Sie noch
ein einziges Mal das Ohr an die
Tür legen, so sind Sie auf der Stel
Ie entlassen.'
Marie (schluchzend): .Ach, wenn
gna' Frau wüßten, was man zu lei
den hat, wenn man schwerhörig ist!'
Der faule Kunde. A.:
soeben begegnete mir Dein Schnei
der!" '
B.: Hast Du ihm gesagt, daß ich
nächstens zu ihm komme, um mir ei
nen neuen Anzug anmessen zu las
fen?' . . ,
A.: .Jawohl! Ich hab'n schonend
ornneri - - '
Z'.'klisampf Mlischk Tgubk und
Mensch.
Ein inierfvsjntcr Wctl'anipf wurde
vor kinm in England zwischen sieb
zig Blikstaiibkn und einem Adgcvld
nclen. Mitglied Ul Unterhaus!,
ausgetmgen. Tee menschliche Kon
trahenr, ein Herr Handel Booth.
Äerlreter von Ponlksratt (raffch.,st
?)ork hatte echt enqlisch ge
wettet, daß er die Jiihrt von London
nach Pontefract (zirka 110 Meilen)
im Auto und im Schnellzug in kür
zerer Zeit dopenden werde cI! die
Brieftauben ihren Flug. Für jede
Taube, die früher als er ankommen
würde, werde er lV) zahlen. Bor
mittags um !) Uhr 43 Itaaiin der et
genarlige Wettkampf. Während die
Tauben sich zum Flug aufschwangen,
sprang der Abgeordnete im Hofe de!
Parlamentsgebäude! in sein Auto
und jagte zur Station King' Croß;
hier traf er gerade noch zeitig genug
ein, um den 10 Ubr 10 Minuten ab
gehenden Schnellzug nach Doncaster
benutzen zu können. Die Tauben
waren sämtlich innerhalb fünf Minu
ten au! dem Gesichtskreis der vielen
Zuschauer entschwunden. Um 1 Uhr
L Minuten traf Herr Handel Booth
in Doncaster ein, hier stieg er sofort
wieder in ein Auto, da! ihn erwar
tete, und jagte nach Pontrefact. wo
er um 1 Uhr 43 Minuten ankam; zu
stiner Ueberraschung erfuhr er hier,
lnift drei Tauben bereits eingetroffen
waren, die erste um 1 Uhr 20. die
beiden anderen kurz darauf.
Der Baumreichtum von Pris.
Daß Paris auf feinen Straßen
und Plätzen genügend Bäume besitzt,
um aus ihnen einen großen und statt
lichen Forst bilden zu können, zeigt
eine neue Statistik über den Baum
bestand der französischen Hauptstadt.
Danach verfugt Paris über nicht
wcniger als 8j,000 Bäume, darunter
'20,311 Platanen. 16,582 Kastanien
rnd 14,175 Ulmen. Merkwürdig ist
hurbei. daß sämtliche 16.5W Kasta
nienbäume von Paris von einem ein
z gen Baume abstammen. Die Roß
kastanie lebt wild nur in den Gebir
qm des Balkans. Eine Untersuchung
dcs Bibliothekars der französischen
Gartenbau.Gesellschaft hat nun fest
stellt, daß die erste Roßkastanie von
von einem Pariser Bürger namens
Bachelier oder Bachelin im Jahre
1)15,von Konstant,nopel nach Paris
gebracht wurde. Tort wurde sie am
t'Be oes .empie-urmes eilige
pflanzt. Tiefer Baum ist der Urahn
aller Pariser Kastamenbaume und
gedieh prächtig. Noch zur Zeit der
Schreckensherrschaft blühte er . und
splndete Schatten. Allein als Lud
wig XVI. und Marie Anioinette im
Temple eingekerkert wurden, traf
ii.on umfangreiche Vorsichtsmaßre
g:ln. um die Gefangenen zu über
wachen; das erste, was dabei geschah,
war die Niederlegung der dem Temple
binachbarten großen Baume, und da
mals fiel auch der Ahne der Pariser
Kastanienbäume durch die Säge und
Akt.
$ Jdtckl ie japanisch, h
manne.
Eine Tokioer Wochenschrift hat bei
ihren Leserinnen angefragt, wie ihr
Ideal eines Ehemannes beschaffen
sein müsse. Hier seien nun die ver
langten Eigenschaften dieses Muster
gatten nach der ihnen in den Augen
der japanischen Schonen zukommen
den Wichtigkeit geordnet angeführt:
Er darf kein Geizhals sein und sich
nicht zu viel mit feiner eigenen Toi
leite beschäftigen. Er foll eine
wirklich männliche Erscheinung die
ten, sich klar Und bestimmt aus
drücken und sich aller Andeutungen
und Anspielungen enthalten. ' Er
entscheide sich schnell in allen Dingen
und sei klug genug, sich auch auS
bedrängter Lage zu befreien. Der
Mann muß ein Ideal haben, , dessen
Wahl ihm überlassen bleiben mag
Die Ordnung des Hauswesens soll
er der Frau überlassen und sich
vor allem niemals m der Küche zei
gen. Die Hüte und Kleider der Frau
darf er nicht kritisieren und sich dar
über auch anderen Personen gegen
über nicht vertraulich äußern. Er
soll sich hüten, seiner Gattin ein Ge
genstand deS Abscheus zu werden, soll
nicht zu viel trinken, nicht zu dick
werden und soll endlich auch niemals
eifersüchtig sein.
Jn Obergünzburg, im
bayerischen Kreise Schwaben,, ist der
74 Jahre alte Privatier Mäst von
seiner Nichte erschlagen worden.
Beide waren in einen Streit geraten,
in dessen Verlauf daS Mädchen dem
Onkel den Schädel einschlug. Da!
Mädchen legte den Toten auf da!
Sofa, und erst am folgenden Tage
machte sie Mitteilung von dem Ge
schehenen und wurde daraufhin ver
haftet.
-Klassenjustiz. Frau ei
neS berühmten Rechtsanwalts (wei
nend): .DaS ist aber auch nicht ge
recht von Dir! Jeden Mordbrenner
verteidigst Du und findest Entschul
digungen für sein Vergehen. Wenn
ich aber einmal da! Essen verdorben
bade, da . glbt'S keine Entschuldi
MmZ ',
llnfrrt Mist! 'z'l'yl'lwlnz.
nminla tkwahtt rn slanMickk !
m'ntjk'kn jkint slnnknde l"utts.
Aus $10,913,000 kommt der jähr,
liche 20ert vc Pariser Huicn und
anderen französischen BcÜcidunz'.
uns Putzstücken, welche v"i Ülmmü"
nerinnen g, kaust werden. Da ist
aber nur die amtlich einbmchtcte
Zumme; und Sendungen nach den
Per. Staaten im Werte von weniger,
al! je $100, si;;t nicht mitgerechnet,
n,z abgesehen geschmuggelten,
die überhaupt nicht bezisscrt werden
können. Mit Einrechnung aller je
ner kleineren Sendungen kommt ohne
Zweifel eine Geslimtsumnie von b'
ceutend über 11 Millionen Dollar!
für da! vergangene &ih? oder auch
für den jährlichen Durchschnitt her
au.
Die zollamtlich erklärten Faktur
Ziffern für IM Jahr 1913, wie s'e
in den Aueweisen de! amerikanischen
Generalkonsulats in Pari! erscheinen,
besagen, daß amerikanische Damen
ttostüme im Werte von $2,800,000
kauften, während die Ausgaben für
Putzwaren im enqeren Sinne auf
Z4.800.000 sich beliefern Die Weiß
zeug.Rechnung stellte sich auf Zl.
2'jö,000; und weitere 2 Millionen
Dollar! kamen aus Einkäufe von Fk
dern. künstlichen Früchten und Blu
men. DaS sind stattliche Ziffern,
wenn man die verhältnismäßig recht
kleine Zahl der Käufer oder Ver
brauchrnnnen in Betracht zieht;
mancher hat vielleick noch mehr er
wartet. In französische Franken um
gerechnet, sehen natürlich diese. Sum
men noch viel respektabler aus, und
von diesem Gesichtspunkte nu! sehen
die französischen Geschäftsleute sie an,'
also fünfmal so hoch. ,
Der französische Damenhut, über
welchen schon so manches gesagt wor
den ist, hat in den Ver. Staaten nicht
nur sein altes Ansehen bewahrt, son
dern steigert feine Popularität ehr
noch, während er in manchen anderen
auswärtigen Ländern bis zu einem
gewissen Grade an Gunst einbüßt.
Ihrem Gesamtwerte nach sind die
französischen Putzwaren Erporte im
Jahr 1913 um 4 Millionen Dollar;,
oder 20 Millionen Franken, gegen
über dem Jahre 1012 zurückgegangen.
Während aber Damen anderswo we
Niger Hüte' mit der magischen Eti
kette .Paris' kauften allemal
zierlich innen eingenäht , haben
Amerikanerinnen im Jahre 1313 eine
halbe Million Tollars, odtt2'z Mil.
lionen Franken, für französische Hüte
mehr ausgegeben, als im Jahre 1912.'
Kein Wunder daher, daß die fran
zöstschen Geschäftsleute auf diesem Gc
biete wie auch noch auf manchen
anderen sehr zu schätzen wissen.
Und sie erwarten wohl, daß die Pa
nama-Pazisit-Wcltausstcllur.c ihren
geschäftlichen Halt an allen amerika
nischen Ländern noch bedeutend ver
stärken und erweitern 'werden, wes
halb die Bewilligung für die wür
dige amtliche Beschickung d-.-ser AuS
stellung eine fo große Mehrheit fand
und von beinahe allen Parteien oder
Partcichen der Kammer unterstützt
wurde, trotzdem die Franzosen wenig
Geschmack an der Zollpolitik der Ver.
Staaten in etlichen Beziehungen ha
k n.
UebrigenS hat sich der allgemeine
Rückgang in französischen Damenhut
Verkäufen keineswegs auf andere Ge
biete von Pariser Putz und Kleider
waren erstreckt. vielmehr ist in die
fen Zweigen fast durchweg eine stark
Zunahme in der Ausfuhr zu verzeich
nen, sodaß eine Gesamt-Ausfuhr von
nahezu 68 Millionen Dollars oder
340 Millionen Franken für das Iah?
iyj.es ronilarlcrt werden kann, wa
um rund Z? SZillionen Franken höher
ist. als für das Jahr 1911; Weiß
zeug-'achen allein zeigten diesbezüg
lich eine Zunahme um 4 Millionen
Tollars oder 20 Millionen Franken.
Und in den meisten dieser Abteilun,
gen. namentlich in der letzteren, ge
hörten wiederum die Amerikaner
den besten Kunden.
Wenn Nicht alle bisheriaen Anzei.
chen trügen, so werden die französi
schen Händler in diesen schönen Din
gen für das Jahr 1914 ein .Van
nerzahr' in ihren Ausfuhren haben;
schon die ersten zwei Monate gestal.
tcten sich sehr günstig! ,
Im Obergericht de! Di
striktö Columbia wurde eine Klaae
eingereicht, durch welche- die Konstl
illiionamar oes Gesetzes festgestellt
werden soll, welches verbietet, daß
Frauen in HotelS. Restaurants.
Verkaufshäusern, Fabriken usw. län
ger als acht Stunden den Tag be
schäftigt werden. Die Klage wird
von Basil B. Earnshaw. einem Ak
tionär der Congreß Hall Hotel Co."
in Washington. D. C.. geführt. In
der Klageschrift wird angefühi!, daß
der Kongreß, der das Gesetz in den
letzten Monaten der Taftschen Ad.
mikistration annahm, kein' Recht
habe. Hotels vorzuschreiben, wie viele -Stunden
den Tag oder in der Woche
sie Frauen beschäftigen dürfen, oder
ken Frauen zu verbieten, länaer als
acht Stunden den Tag oder 48
Stunden in der Woche in Hotels zu
arbeiten. In der Klageschrift wird
weiter behauptet, daß eö möglich
sei, unter den Bestimmungen de! Ge
sede! ein Lotel thtt Nst?nt mit
I , m - - iihihi M t M
Profit zck betreiben. '