Uftliiflf CiiuS TrißS '"r Toigekkiaft. Im 13. ülupst IDlf, G I W ! N Ä Die ewige Jagd. Noman von ?2.-33?3 (2. lYorlfcbuna-J In Zwischenräumen ist kl sogar anz angenehm, sich aus ein paar Xige wieder in seine alte Jung sellenzeit lurückzuverseken.' Eie sa feen sich jetzt om Tisch gegenüber und bliesen die leichten Rauchwolken der sich hin. .Doch immer mit aus kurze Zeit, denn ich sage Ihnen. Iie der Freund, wenn man eine Frau hat. die ein famoser Kerl und ein lieber Kamerad ist. so pfeift man auf die Millionen der Bieryunver, und auf die Vierhundert dazu." Ein skcvtiscke Lächeln hing nr Chirley Lippen, aber fein Auge blieb nachdenklich, und er antwortet nur durch e:n halbe !Ktaen. jn, dieser Clayion ward viel beneidet, und vielleicht hatte er auch in der großen Lebenslotterie den Treffer ge zogen. Er war Anwalt mit einet einträglichen Praxis gewesen, alt ee feine Frau kennen gelernt; durch die Heirat war er in den Lesch eine Vermögen! von zweihunderttausenö Dollars gelangt. Das war für bei der Bedürfnisse genug gewesen. M:l " innerster Befriedigung erklärte er t selbst, daß er jeden Ehrgeiz begraben und nur noch den Wunsch besitze, die , guten Dinge dieser schönen Erde mit Ruhe und Gründlichkeit auszukosten, . . .Ich bin aus dem verdammten Wett rennen heraus war feine oft wie I derholte Redensart.' Tatsächlich hat te er im Laufe der Zeit Fett ange. setzt, und nur von der einen Sorge lieh er sich noch bewegen: die Schätze, die dag Glück ihm in den Schoß geworfen, intakt zu erhalten. Und doch, Shirlcy suhlte ek alt tiefe, unumstößliche Gewißheit, daß er den Mann nicht beneidete, der freiwillig allem entsagte, was dem Leben Große, Wert und Bedeutung verlieh. In der Stimmung dieser Stunde weniger als t. 32ein, kamp. fen, da Leben erobern, die Welt besiegen, in ihm gährte und brannte jede Fiber. - Mein lieber Clayton, wir sind nicht alle aus gleichem Holz ge schnitzt," erwiderte er, während der andere sich in daS Studium der Speisekarte zu vertiefen begann. .Ich glaube. Sie sind ein glücklich:! Mensch, vielleicht sogar ein weiser. Man -lebt nur einmal, und Sie ko sien ti eben aus. Und ich will noch mehr sagen: Sie sind ein Beruh! gungSmittel einer Kur. Die Aerzte sollten Sie und Ihre Gesellschaft den Hypochondern verschreiben, denn Sie gehören zu den wenigen Men schen, die Sonnenschein um sich zu 4 verbreiten wissen " .Aber jetzt Schluß,' fiel Clayion lachend ein. .Doch, wenn ich wüßte, Shir ley, Worte hatten jetzt eine tiefe Eindringlichkeit, wenn ich wüßte, daß ich eine große Zukunft hätte, i noch in dieser Minute würde ich nach ' den Eisfeldern AlakkaS aufbrechen.' ' -Ein paar, Augenblicke hoben sich die buschigen Augenbrauen des Ael. teren, und seine Augen bohrten sich in ChirleyS Antlitz. Also doch ein ziemlich gefährli cher Fall, wie ich sehe; beinahe schon pathologisch, mich freut, daß ich endlich einen Einblick gewinne. UebrigenS lassen Sie mich einstwei len für uns beide bestellen, ei ist Ihnen doch recht?" Er winkte dem wartenden Kellner und gab ihm mit einiger Umständlichkeit den Auftrag, .Und den Sekr ssgleich,' fchloß er. Bon Neuem richtete er dann feine forschenden Blicke auf fein Gegen fcb. .Also nach den Eisfeldern AlaS kni? ES wäre doch besser gewesen. Sie hätten früher .gesprochen, George. - Warum haben Sie - eS vermieden?" ES klang jetzt ganz ernsthaft, der ' humoristische Unterton war aul sei en Worten verschwunden. , Shirley zuckte nur die Achseln und blickte auf die Spitze feiner Z!ga reite. .Sie wollen sagen, daß daS an der Entwicklung der Dinge, nichts ;. geändert haben würde, und dal ist möglich, fogar wahrscheinlich. Aber oul meiner reiferen Erfahrung her aus hätte ich Ihnen dann sagen können: Versuchen Sie nicht, die Sterne vom hohen Himmel herabzu holen. Auch meine kluge Frau kür de mir zugestimmt haben. DaS ist nämlich eine saure und undankbare Arbeit. Entweder man erreicht sie niemals, oder wenn man pflückt, so hat man vorher so viele Kämpfe zu bestehen. 'daß man darüber die Fähigkeit deS Genießeni verloren hat," 1 ..Su sbfli. saate Chirlkd aus einer lzuchwolke heraus. .UeberdieS habe A ich' mir dai alles hundertmal selbst fiesöa-t. Heute gib! nur noch eine Frag von überragender Wichtigkeit für m,'ch: wie man " zum ersten , Male bieitete sich ein Lächeln über fein Gesicht, wie man bis mor pen oder 'spätestens übermorgen eine Million ma,hen kann." .Na ja." seufzte Ckahton, .da! ist New Z?okk mit feiner , ewigen Sääoa , ' W' fet 1 w ! li M I m w I Adolph Tchasfmkyr?. Jagd. In Ihrem Alter, da lebt man in der Periode innerer Unruhe und träumt von großen Möglichker ten, allet verschwört sich hier, unS aufzustacheln, bis eS in unserem In nern aussieht, wie in einem Krater oder wie in der Sektslasche, die Gott sei Dank soeben ankommt." Der Kellner füllte die Gläser, und Shirley ergriff daS seine. .DaS erste GlaS wollen wir auf da Wohl Ihrer lieben Frau in Florida trinken." Danke Ihnen, lieber Junge, da! ist nett. Nächste Woche werde ich bei ihr sein, dann darf ich ihr doch ein wenig von Ihrem Geheimnis ausplaudern?" Shirley nickte. .Und dieses zweite Glaö auf Ihre HerzcnSdame!" Die Stimmung, von dem perlen den Champagner gehoben, begann, vergnüglicher zu werden. .Alfa an der Million fehl!," kam Clayton auf daS angeschnittene The ma zurück. .daS heißt, Sie wollen ebenbürtig neben der Millionärs tochter stehen. Anständige Gesinnung, wenn eS auch feine Schwierig keilen hat. DaS Geldmachen ist nämlich heute eine Kunst für sich, wie daS Klavierfplelen. ich meine, daS virtuose. ES gehören Naturbe gabung und sehr gelenkige Finger dazu. Und noch mehr: die schöne Rücksichtslosigkeit, die über die Lei. chen von Freund und Feind hinweg schreitet. Ich weiß nicht, ob die Na tur Ihnen diese köstliche Gabe in die Wiege gelegt hat. Bisher habe Ich es eigentlich nicht geglaubt." .Nun." fiel Shirley ein. .ich habe zwar noch keinen totgeschlagen, aber ich weiß nicht, ob ich nicht fähig dazu wäre Jedenfalls stecke ich bis über die Ohren in der Börsen spekulation." .Hm." machte Clayton. .wenn ich offen sein soll, der denkbar fchlech teste und gefährlichste Anfang." Beide Ellbogen auf den Tisch le gend, betrachtete Shirley den ande ren mit einem harten Blick, in dem die Ueberlegenheit waghalsigen Hin stürmen? über zagende Unentschlos senheit sich ausdrückte. .Ich wei. es ist ein Babanquespiel, aber ich will hinauf. DaS ist da? Wunder bare, daß dieses Mädchen mein gan zeS Wesen in Bewegung gebracht hat. Dafür bin ich ihr dankbar. Cynthia hat mich auS der Lethargie gerissen." .War eS die sogenannte Liebe auf den ersten Blick?" .Nein," erwiderte Shirley. .ob gleich der erste Eindruck vom Fachte Klub her da war. Aber wie die Saison hier begann, so im Novem ber, da kamen die Einladungen von Cynthia angeflogen, erst zu einem Diner, dann zu einem Hauöball. später zu einer Theatergesellschaft. eS gab immer etwas. Auch traf ich sie bei Freunden von ihr, die ich kennen lernte. Dabei war sie oft von einer bezaubernden Liebenswürdig seit, wie denn ihr Wesen einen Zau ber ausströmt man sieht ihr nicht an " .Nein." bestätigte Ckahton kalt blütig. .ich habe den Eindruck vor hin nicht empfangen." .O". rief Shirley. .Sie kennen sie nicht." Clayton hob daS Messer wie zur Abwehr. .Nein." gab er zu. .aber nun sagen Sie mir noch, wie Cyn thia felbcr sich Ihnen gegenüber stellt." Shirley fand nicht sogleich Ant wort, sein Enthusiasmus schien sich plötzlich verflüchtigt zu haben. Manch mal scheint e zu sein. e! ist ein großes Geheimnis. Manchmal scheint sie mir fo nahe zu fein, daß ich in Gefahr stehe, sie an mich zu ziehen, -- dann wieder bin ich hundert Mei len fern von ihr." Um Shirley seine Illusionen we gen der häufigen Einladungen von Cynthia ein wenig zu zerstören, be gann Clayton, eine amüsante kleine Episode auS feinen jüngeren Jahren zu erzählen. .Ich war damals bei einer Dame der .Bierhundert" blauesteS Blut eingeführt worden," berichtete er nach einigen einleitenden Worten, .und eine TageS, so etwa zwei Stunden vor einem Diner, daS sie geben wollte, erhielt ich eine Eilbot fchaft, mich in ihrem Palais einzu finden. Mein Herz war mit Stolz geschwellt. Natürlich akzeptierte ich mit untertänigstem Dank. Ein paar Wochen später, und wieder im letz, ten Augenblick eine neue Einladung liebenswürdig dringend O. ich glaubte schon, dem intimeren Km der großen Dame anzugehören. In den folgenden Wochen warS eine Theaiergesellschaft, ich sollte mich im Foyer kinfinden, aber an diefem Abend war eS mir absolut unmög ich. Mit der größten Ausrichtigkeit chickte ich mein Bedauern, und daß ch untröstlich sei. . aber nie wie. der eine Einladung! In Ungnaden war ich entlassen. Und da, mein mmviV7es.rrigemmsmjamBnä LKW. da ging' mir die Auzen aus: ich war immer nur der Ersatz mann gewesen, der daS Tichend voll machte, wenn im letzten Augenblick jemand abgesagt hatte." Schmun lud streckte er Chirleq die Hand Über den Tisch hin: .Nicht, für un gut aber die große Damen ine gefährlich Sorte." Wahrend Clayton sich ein Stück Roquefort auf den Teller legte und sein (ttlal emporhlelt, man war schon bei der zweiten Flasche. die kleinen steigenden Perlen liebevoll beäugelnd. fragte er plötzlich: .Sie haben bisher den Colonel Jamefon mit keinem Wort erwähnt. 23U stellt sich denn der Colonel, Ihr ho her Chef, zu der Assäre?" .Einstweilen gar nicht." ,A, aber vielleicht spart er fein Pulver auf, denn der Herr Bankprästdent. wie ich ihn zu kennen glaube, hat doch zweifellos fevr hochfliegend .Pläne mit der inzi gen." .Ich weiß nicht." kam eS zögernd zurück. In feinem Hcrns ist der Colonel ein Grand seigneur. von gewinnender Liebenswürdigkeit, in der Bank freilich ein ganz ande rer Mensch. Herrisch, kurz. 'Dikta tor. Der Mann mit den zwei Na tuten; man weiß nie, wai die wirk liche ist." . .Die wirkliche Natur ist aller Wahrscheinlichkeit nach die dritte, die überhaupt niemand kennt." Clayion warf sich in einen kom sortablen Lehnstuhl zurück und be gann sich eine große Havana anzu zünden. .Ja." begann er dann nach ein paar Zügen, .dieser Jameson war stetS eine Art Cphinr. ich kenne ihn nur oberflächlich, igent lich mehr vom Hörensagen, ungefähr ein Bierteljahrhundert eine vorzügliche Zigarre übrigen, die ich Ihnen empfehle. Ja, waS ich doch sagen wollte, diese JamesonS sind Südländer, alte Familie, wasch echte Aristokratie. Der Bürgerkrieg hatte sie. wie alle im Süden, ver armt. So in den siebziger Jahren, gegen Ende, lassen Sie mal, sehen. " einen Augenblick schwieg er. die Augen zugekniffen, als blättere er in ölten Erinnerungen , na, fo um die Zeit herum tauchte Jamefon in Wall Street auf. damals wurde noch wütender und wilder dort spekuliert als heute, und bald war Jameson der Verwegensten einer .DaS alles ist mir neu." entgeg. nete Shirley, aufhorchend. .Er hatte das Zeug zu einem Napoleon von Wall Street-in sich, und bevor er. sagen wir, die dreißig erreichte, hatte er eine Million er rafft. Das ist historisch In einer großen UnglückZwoche ging daS Ganze dann zum Teufel." Da Shirley ihn mit den großen Augen anstarrte, ohne ein Wort der Erwiderung, fuhr der andere, feine Ellbogen auf den Tisch stützend, ge mächlich fort: Der Colonel ist näm lich immer so etwas von einem Ssben teurer größeren Stils gewesen. es hat ihn mal jemand Conquistador genannt, und daS stimmt auffällig. Er hat nie zu den ruhigen, stillen Sparern gehört, die erwerben und festhalten und vermehren. Aber er hat den großen Zug in sich. Heute auf dem Gipfel und morgen so tief unten, daß den meisten die Puste auf immer ausgehen würde." .Mit feinem Wesen stimmt'' ver setzte Shirley. Und nach dem Zu sammenbruch?" Nun, an die zehn Jahre blieb er verschollen, eines TageS jedoch war er wieder da, oll Präsident und Organisator der Virginia Bank. Denn er hat nie aufgehört, Südlän der zu sein Erstaunlich, daß ich von diesen großen Wechselfällen n! etwai ver nommen habe; das gibt mir ein an dereS, ober, ich bin überzeugt, ein richtiges Bild Clayton lachte behaglich. .Da nennen Sie erstaunlich? Ein Vier teljahrhundert ist beinahe darüber hingegangen, und in dem ungeheu ren Mälstrom von Wall Street be deutet das eine Ewigkeit. Sie la gen damals in den Windeln. George." lFortfetzung folgt.) Ein folgenschwere! Malheur. Begetarianer lbeim Essen): Sapperment. jetzt hak ich eine Fliege verschluckt! Na. nu' ist'S doch mal alle mit dem Wege tariimuS. Fritz, bringen Sie mir ein Eisbein!" E v a. Süße, wir komme jetzt in einen Tunnel", flüsterte er. Wage e nicht, mich zu küssen", drohte sie. Geht auch nicht", erwidert, er, daö elektrische Licht wird gleich an, gedreht.' Der Franzose trinkt im Iah re 12 Liter Wein, der Deutsche et wai über 6 Liter. Der Türke, dem der Weingenuß eigentlich verboten ist. bringt ei immerhin auf 20 Liter, der Schwede erlaubt sich nur ein hal h Liter. in Neklam.ield. Rich ter: Welchen Beruf haben Sie?" Heiratsvermittler; Ich rittle die Gründung häuslicher Herde und halte bei 20 Prozent Provision mein reich assortiertes Lager sowohl dem Hohen Gerichtshofe als auch dem hochgeehrten Auditorium für den 83( darföfall beJUnS emöfoen.' ; -JU . tmu Von lisabet, slbe. t seh mit schmcizüchem Crslainik "sk. Wie mn) unser Woht selbst die be IWfll. Von Um wir gelicdt zu Um khosst. Wei. i la tge ynj in genein ie.l. Vr friif) flrmifl peltiiift toit C'fien, Eich fftbit und andern zum Wciuiiin, ?er wag am vd nmerhi ter woh.pkrdientenNuh pft'gni. Da mich daS Leid am tiefsten Uüiu nieder, la san, ich weint tiefsten, reichsten Lieder. Tech all mein Lesen f!ntz ii stillen Gleisen. i schwiegen sie, d ivelhedüHea Weisen. Die AKtik. (on Aritz Kuller.) AuS der Erbschast meiner Tante Karoline war mir eine Aktie zuge fallen. Eine Aktie der Jzheimer Sa gewerkt Aktiengesellschaft in Fpsilon Höfen. Gewiß, dat war nicht Er schütterndeS. Ein Aktionär mit ei ner Aktie ist ohne Belang. Er ist weniger als nichts. Er ist lächerlich. Und dennoch war ich inen Tag lang König mit dieser einen Aktie. Und daS kam fo. . . Ich stellte meine Ferientour zu sammen. Nkisepläne machen ist eine liebe Sache. Besonders wenn eS inS Gebirge geht. Boll süßen Borge schmackS geht man im Geiste gute Wege. Willig, allzu willig fährt der Zeigefinger auf der Karte verschwie gene Täler entlang, Täler abseits von der großen Straße wie wär'S, wie wär'S, wenn du noch daS und daS auf deiner Fahrt ins Ferienland mit nahmst? Halt stand da nicht Fpsilonho fen zwischen zwei Bergschattierungen auf der Karte? Zlpsilonhofcn? Stammt da nicht jene Erbfchaftsakti; her? Ich suchte eilig in einem blauen Aktendeckel .Erinnerungen". Da hatte ich nämlich meine Sägeaktie hinein registriert. Richtig, also da lag die Aktie zwi schen einem Brief mit Beilchenduft und einem lofen Albumblatt und fühlte sich ganz wohl. Ich fah sie an. Apsilonhofen stand darauf ganz deutlich. Da hatte ich eine Eingebung und schrieb einen Brief: An die tit. Direktion der Jzheimer Sängewerke, Aktiengesellschaft in Fpsilonhofen. Als Ihr Aktionär erlaube ich mir die ergebene Anfrage, ob ich dem nächst gelegentlich einer Reise Ihre Werke besichtigen darf. Hochachtungsvoll. Als ich den Rucksack fchon ge schnürt hatte, traf die Antwort ein: ,M,t Bergnugen iNneraiver sammluna om 30. Mai Anmel dung bei der Zetbank achtunzS voll." Ich war ganz aufgeregt und hatte nun zum Reisefieber noch dal Ak tienfieber. Geringer wurde dieses nicht bei der eingeholten Information am Zetbankfchalter: Revers PermissionSkarte In terimSquittung Stimmberechtigunz Dividende rekommanvaoles Baleur Kurs 134 Prozent empfehlen uns Ihnen. Die Hinterlassenschaft der Tante Karoline begann schwarze Schatten in mein bisher aktienreines Dasein zu werfen. Sie hat mich nie recht leiden wögen. Ich glaube, weil ich einmal ihren alten Kater drangsaliert hatte. Ob sie auS Rachsucht mir diese Aktie....? Vvsilonhofen. am 30. Mai. Der Wirt zum .Weißen Wind" weckte mich höchst eigenhändig durch ein starkes Klopfen an der Türe aus wirren Ge neralverfammlungsträumen : Bilanzen rollten ihre Augen. Gewinne und Verlust stachen mich mit spitzen Na deln, Prioritätsaktien und Stamm aktien rissen sich um meinen armen Leib, ein Debitorienkonto, über da ich Aufschluß wollte, wurde wild und versuchte, meine Hände mit scharfen Soll, und Habennägeln auf den grll nen Tisch zu nageln, ern Generalver sammlungstiger mit einem Zwicker auf der dicken Raubtiernase und Ge Heimratskoteletten an den Tigerbacken sprang mir brüllend auf die Brust und preßte die Decharge aus mir heraus. Ich wachte schweißgebadet auf. Draußen blaute der schonst Früh lingshimmel. Gerade so. alk ob eS keine Generalversammlung und keine Aktien in der Welt mehr gäbe. Und gestern hatte eS noch ganz gewaltig geschneit auf dem langen Serpenti nenweg inS Tal der Gmeralversamm lung. Mühevoll genug war ich mit meinem Nucksack und dem Wander stecken über daS Bergioch nach Apsi tonhofen heruntergestiegen. Ob ich letzt weiter wandern wollte. fragte mich der Wirt. Nein , sagte ich. ich will alS Ak tionär die Generalversammlung von heute früh besuchen." .WaS?" sagte r respektvoll, .die Generalversammlung?" und addierte rasch noch einen Franken sllr Ser vice" aus der Tourtstenrechnung. Wo geht der Weg zum Direk tionSakbäudk?' . . , Mradeau, dann rechil. Herr Ak tionär. da wo di Sagen kreischen," sagte er und machte einen tiefen Bück ling. Ich klinge!! im Bureau der Sa gewccke. ES war nicht einmal ein Portier da. Eigentlich in Skandal für eine Aktiengesellschaft. Weil niemand kam, so klingte ich die Türe selber auf, ging durch ein leereS Zimmer und sah im näwsten, wie ein dicker Herr gerade seinen Lo denrock mit einem langen schwarzen Rock vertauschte. .Wal woll'n Sie hier?" schrie er mich an. .Ich bin....' .Ja, ja, weiß schon, Schmierölos serte Benziger u. Co. Könna nix brauch'. Hab'n Schmieröl g'nug für sieb'n Jahr. Und Überhaupts hal. ten S' mich net auf, i muß in d' Generalversammlung, versteh' Sie, Geveralvkrsommlung!" Da gehe ich mit, Herr Direktor." .Sie?!' Gestatten Sie: Mein Name ist Aktionär Müller." Ja ja ja, warum hab'n S' denn dat net gleich g'sagt, Herr Herr Herr Aktionär?" Er war wie umgewandelt, fchiit leite mir zweimal die Hand, zog drei mal die Uhr, sagte in zehn Minuten singe der Schwi näh, die General Versammlung an. und die drei Groß aktionäre. die alle Jahre kämen, seien ober noch nicht da. hätten telegra phiert Schneefall stecken ge blieben ich fei der einzige Aktionär bis jetzt und. und wieviele Aktien ich eigentlich hätt'? .Eine", sagte ich und präsentierte meine Stimmkarte. .Eine?!" Er wurde zusehends wie der unmanierlicher. .Ja, wissen Sie eigentlich," sagte er, .wieviel Aktien die drei Herr'n im Schnee.... zwei tausendachthundert-sechs'Undachtzig, versteh' Sie!" Grobheit hat mich von jeher wider borstig gemacht. Wie ein Blitz kamen mir ein paar Paragraphen in Ge dächtnis, die ich am letzten Regentag studiert hatte. DaS ist mir Wurscht." sagte ich mit einem plötzlichen Anlauf gegen seine bagatellmäßige Behandlung. daS ist mir Wurscht, zetzt bin ich derjenige, wo .... versteh n Sie. Pa ragraph sechstausendsiebenhundert neunundachtzig des deutschen Han delsgesetzbuche heißt: Die ordentliche Generalversammlung beschließt unab hängig von der Menge der vertretenen Aktien...." Da stand fchon der Notar von Z)p silonhofen in der Türe und nickte: .Ja. ja." sagte er. der Herr Ak tionär," lenkte der Geschäftsführer ein und klopfte mir begütigend auf die rechte Schulter. Der Notar tat dasselbe mit der linken, und dann gingen wir hinauf in den Saal. Ein Zylinder hing xm orrcium. Es war der vom Aufsichisrat, dem Bürgermeister von hier. Mutig hing ich mein grünes Wanderhütel daneben und gab dem Buchhalter, der drinnen das Register sührte, meine rote Zu trittikarte. Dann sah ich noch, wie er eine dicke Eins in das Register setzte, einen Additionsstnch zog, und die Summe .1" darunter fetzte, die er wieder unterstrich. Dies Exakt heit. dachte ich. ist kein schlechtes Zci chen für den Geschäftsbetrieb meiner Aktiengesellschaft. Dann würd ich dem Bürgermeister, vorgestellt. Und dieser klopfte mir vertraulich auf die Mitte meines Rückens. Ich aber fetzte mich und fchlug die Beine herrisch Übereinander. Sofort kam eine feierliche Stimmung in den Raum, nur etwa gemildert durch das fleißige Sägefchnurren, das deutlich durch die Fenster drang. Mit lauter Amtsstimme konstatierte der Notar die gesetzcs, und statuten mäßige Ladung zur Versammlung. Sollte von den verehrlichen anwe senken Aktionären die Berlefung des gedruckten Jahresberichtes gewünscht werden, fo...." fuhr der Vorsitzende weiter fort im Text. Ja," sagte ich knapp und trocken, und es begann am VorftandStisch zu rauschen wie von einem gehorsamen Wafserfall. Als der Posten Diver ses" an die Reihe kam, sagt; ich: .Halt!" Erwartungsvoll und etwas demü tig sahen mich die andern an. Ist in d $ m Posten auch das Schmieröl Inbegriffen?" ES folgte ein eilfertiges Blättern in Büchern und Heften. Ja." sagte schließlich der Direl tor. Gut. Dann möchte ich noch den Wunsch ausfprechen. daß künftig nicht wieder Schmieröl für sieben Jahre auf Vorrat , gekauft wird. Die Schmierölkonjunktur ist unberechen bar, meine Herren." Hier versuchte der Direktor mir zuzublinzeln. Aber ich blieb hart. Der Vorsitzende stellte fchließlich den Antrag auf Genehmigung de: Bilanz und der Gewinn und Verlustrech nung. Dabei zitterte seine Stimme ein wenig. ' ..Halt!" sagt ich. Platte Angst lag auf allen Gesich tern. Ich kostete diesen Gipfel mei nes DiktatoriumS langsam au und sagte: . . : . Ich habe nichts gegen die Irfiri itniiilrenhen . . ;irr" Die (Spannung wich. . jedoch " , 1 Die Spannung k.im zurück. , jedoch beantrage ich in Aube tracht der wieder gestiegenen Tivi dende ine Erhöhung, ersten der Aufsichtsrattantieme um drei Pro zent " DeS Bürgermeisters Gesicht ging behaglich in die Breite. , zweitens eine Erhöhung de! TirektorengehaltS um taufend Frau kk ' Der Vorstand machte ein univill kürliche fcharfe Kopsrerneigung gegen meinen Platz. drittens eine Gratifikation von hundert Franken an jeden Beam ien " Der Buchhalter an dem Tischchen beim Saaleingcing schnellt vergnügt von seinem Sitze auf. , und eine solche von dreißig Franken an jeden Arbeiter unserer Werke." Die Kreissägen unten im Hose machten ein fröhliches Kreifchkonzert. Ein milder, öliger Glanz hatte sich während meiner Aktionärrede über alle Gesichter gelagert, die unentivegt an meinen Worten hingen. So muß ten Inder vor dem Buddhagötzen sttzen. ".Sie haben die Anträge gehört, meine Herren." sagte der Aorsitzende feierlich. Wer von den stimmberech tigten Aktionären dafür ist, bitte ich, die Hand zu erheben." Ich hob steif und ernst meine Hand. .Die Gegenprobe?" Ich blieb still und stumm. Daraus konstatierte der Notar laut auS sei nem Protokoll die einstimmige Ge nehmigung der sämtlichen Annage, nicht ohne daß er versucht hätte, mir bei dem Worte, einstimmig" zuzu schmunzein. Aber ich blieb unberührt von dieser Anspielung auf meine eine Aktie, erhob mich würdevoll nach of siziellem Bersnmmlungsschluß. der beugte mich gemessen und stolzierte ohne Begleitung durch den Saal, durch dak Vorzimmer, fetzte mit feierlichem Bedacht mein grünes Hütel auf, nahm meinen Rucksack unten in Empfang und auch den Wander stab. ging et waS schneller längs der Sägewerk: hin, fühlte deutlich im Rücken, wie mir vom offenen Saalfenfter im er sien Stock die Blicke der von mir be herrschten Gesellschliftsorgane nach- glitten, hörte im Geiste des Direktors fcl'immf ,Ta geht er ", kam an dem Waldsaum an. trat in den Wald hinein, steif und gemessen noch, und . . und warf mim mit einem lang verhaltenen Wandersprung in weiche MooS und lachte, lachte, lachte lange. So lange, bis mir die Tranen ka men. Tann holte ich die Aktie meiner Tante Karoline auj dem Rucksack, betrachtete das buntöedruckte Viereck liebevoll, schüttelte ein wenig nur den Kopf und dachte nach.... .Wie sonderbar dies K?tuck Pa pier .... die ivcacyl .... o i e Menschen " Und erst als ich am nächsten Bach die glitzernden Fische mit den Fetzlein von meiner roten Generalversamm lungsstimmrechtskarte vergeblich zu füttern versuchte, wurde ich die ncich denkliche Stimmung wieder loS und wanderte, ein Liedchen pfeifend, in den taufrischen Bergtag hinein. in rpferwilliger. AuS Teutschland wird folgende hübsche Kindergeschichte erzählt: Mein kleiner Vetter stürzt wei nend zur Mutter hinein. .Mein Zahn! Mein Zahn! Ach. mein Zahn tut so weh!" Erschrocken untersucht die Mut ter Fritzchens Zahne. .Welcher Zahn tut dir denn weh?" .Hier oben die beiden." weint Fritzchen weiter, und die Mutter be eilt sich, mit ihm zum Zahnarzt zu gehen. Das arme Kind! Zwei Zäh ne quälen ihn auf einmal, als ob aus dieser Sorte eins nicht ganz genug wäre. Der Zahnarzt untersucht die bei den beanstandeten Zähne, dann alle Zähne FritzchenS der Reihe nach und konstatiert mit der größten ueber rafchung. daß von Zahnschmerzen gar keine Rede fein kann. Aber Fritz chen ist mit diesem Ergebnis nicht zufrieden. Im Gegenteil, er brüllt geradezu herzzerreißend und verlangt stürmisch danach, daß ihm die bei den beanstandeten Zähne ausgezogen werden. Nur mit Mühe und Not gelingt es, ihn auS dem Zimmer des Zahnarztes zu entfernen. Zu Hause angelangt, hat sich Fritzchen etwas beruhigt, und die Mutter fragt ihn, ob er noch immer Zahn schmerzen habe. .Nein." antwortet Fritzchen. Hast du denn überhaupt welche gehabt?" .Nein," gesieht Fritzchen. Aber, um GotieS Willen, warum wolltest du dir dann unter allen Umständen auf einmal gleich zwei Zähne ziehen lassen?' fragt die Mutter, die eS nicht versteht, wie man das Zahnziehen als Vergnügen betrachten kann. Ja," antwortet Fritzchen, ich habe mir einen so schönen Elesan tcn aus Fensterkitt gemacht, und... und... er hat keine Stoßzähne.!" Unsere SchMlchr-Gjjklll Jedes Muster trt pirtricik für Heine nah trütjrre Ivisi chen. R,. 7750. . ffin ftnnj finfachei und doch fetjr kleid samel Musie ist in dieser ,Iiuflratien ttotj'Meßt. Sük ftrwrtj'it bmö!n' di MadckM piklkk EpiettixidchsZ. ,,d sZ der Lorrath schn,ll tezanzt werde, s dürfen nur sol,Z Muster geivälili weiden, die sich schnell heiflill' lassen. In de fti monokkldch'n ist un ein ideal, Vodell S'gek'fN. tat jederzeit feinet disolflfl fch't ist. 53 ie fli! der Jüuftraiirn tr rjy. cr WM UL-AJ sichtlich, ist nur buntgemustert! Tiepe' floff als AuSputz verwandt. Ta tik Wafchfivffe in unzähligen Mustern und Farben aufliegen, ladt sich auS der Füll, bei Gebotenen seine alt besonder! ern psehlenswerth herausgreifen. Tee p, , sönlnfie Geschmack muh selbst entscheiden. TaS Muster, lal in Größen von 4 12 dorriitbig ist, erfordert sur ein achijahrigeZ ind 2$ Fard Material und j ZZard B saizstoff eder Stickerei. VeftellungSnweisunget Dies xuper werden an irgeni eine ttdreste gegm lömiendung des Vreises geschickt. V?m geb Kummer irnd (röste und die volle: Dresse deut ttch ern mid (ifrtife den kcnipem nebst" 15 Genfs an jedcZ bestellte Muster an da! Pattern Dept.,OmahaTribiina 1311 Howard St. f.VV" rrso : : l 5 , ; : " 6 s. ! j : ; i ! ; o, ; : . : lg : : ; . i f : l: j I 5 2. 1 f 3 i ! f 3 o I : !5 8 US : .? o ü . Sz. 0 ifct , s . . c f Ä m f : : s l 4 4t i : : ? u T es , . v , o , ' 6 1 j ; 5 u u e . o p iD O 5 n :B ; Ter bebende Buden der (Ärohstadt. Das Dichterwort vom ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht fin det vor dem Forum der strengen Wissenschaft wenig Gnade. Man hat Schwantungen der Erdachse und mit ihr der Erdpole nachgewiesen, selbst die Fixsterne" sind nicht, wie ihr auS dem Lateinischen gebildeter Name an deutet, festgeheftet am Firmament und wie wenig stabil die Grundfesten der, Erdkugel unter unseren Füßen sind, lehren vernichtende Erdbebenkatastro phen nur zu ost und überzeugend. Slber vor allem in den Groß und Industriestädten bebt der Boden all täglich, ohne daß die vielen Millionen Bknschen davon eine Ahnung haben, die auf seinen sicheren Grund ver. trauen. Die Seisometer oder Erd bebenmesser, jene höchst empfindlichen Instrumente, die in Straßburg, Potsdam und den anderen Erdbeben, warten zehictausende von Kilometer entfernte Erdbeben notieren, haben auch das verraten. Beispielsweise, fand F. Etzold durch solche instru mentale Beobachtungen, daß der Bo den der Stadt Leipzig in der Minute etwa 100 Schwingungen von 0,0004 Millimeter bis 0.0006 Millimeter Weite ausführt, ein Betrag, der wahrend der industriellen ArbeiiZzeit sogar auf das Doppelte und höher steigt. Aehnlich liegen die Verhältnisse für Berlin, daS der Zahl der Einzelbe' triebe nach die größte Fabriistadt Deutschlands ist. An dem Erdbeb:,,. messer deS Collegio Romans in Rom erzeugten nach P. Taschini die in den nahegelegenen Straßen vorübersah renden Wagen und marschierende Truppen Ausschläze biZ zu 0.2 Ml ilmeter; die Bewegungen größerer Truppenabteilungen machten sich noch auf eine Entfernung von ISO Meter in Ausschlägen von 0,25 Millimeter bemerkbar. Der große Kruppsche Dampfhammer mit einem Fallgewicht von 1000 Zentnern versetzt die ganze Umgebung der Etadt Essen an der, jkuhr weithin in Schwingungen. Der Erdboden dcr Städte ist sozusagen in ständiger Schwingung, wenngleich' die kleinsten Erschüt'erungen natürlich nur mit den feinsten In strumenieit nachweisbar sind w -1 ,, , ' -U Jk i