Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 07, 1914, Image 6
Zatf'Jtt C Hinfiel Tribüne Ütttian, htn 7. !7u(iii1 tsUt. w- t IS IS v ! Z-3 r ' '?!oman von iawrs m&assjs-sa&ssxxi kiZ kilk&2j.Zg3, (20. Fortskdung,) .Hok-.tr Gerichtshof! begann der Zunge Mann. wenig Worte o! der Herr StaatSanwalt für nötig findet, um die Schuld der. ungeklaa. trn nschzuweifen. fo wenlz Uuor: glaube ich auch aufwenden zu brau chen, um ihre Unschuld cnl Licht zu sieben. Um zunächst ein Motiv für die Tat bei den beiden Angeklagten zu finden, hat der Herr Etaallan ltuli cnacniu Ihrer tifihemeri l'ia - kcllosigkeit und Unbescholienheit sich ,n Mutmakuncen ergangen, die in rerlei wirklichen Boden haben. Mein Klient fo!I durch eine Notlage zur Anstiftuna und Begehung cer Ta deranlößt worden sein. Mein Klient bestreitet. in einer Notlage gewesen ja fein, Schulden drückten ihn nicht mehr und auch die darau hin gesuhrle un tersuchung hat nichii Belastendes für ihn ergeben. Im Gegenteil befand er sich nach vielen früheren Schwierig keilen jetzt in einer auskömmlichen Lace und welcher Tor hätte er sein müssen, diese durch ein ganz unnützes Verbrechen don neuem aufs Spiel zu setzen und seine bürgerliche Ehre, d er sich in aller Not und Enideh tunq unangetastet bewahrt hat, noch cußcrdem dazu. Derselbe ehrenhafte Charakter wie dem Bruder ist aber auch seiner Echwester, der Anzeklaz jen, zuzubilligen. ?!ichtZ in ihrer Vergangenheit weist darauf hin, fcafe sie einer solchen Handlung, wie sie oe rcn der Herr Ctaatsanwalt beschul diat. fähia wäre. Nein, einen glaub' würdigen Bewegarund zu einer fol ckeil Tat hat der Herr CtaatSanwalt für meine Klientm nicht erbracht. Ich komme zu dem Schmuckstück. daZ man in dem Besitz des Angeklagten aesun den hat. Wir haben feine Erklärung gehört, und ich frage, wag daran Un glaubwürdiges ist. Hätte er das Schmuckstück gestohlen, hatte er ine Entdeckung zu furchten gehabt wahrhaftig, er hätte es an einem an deren Orte aufbewahrt, als in dem unverschlossenen Schubfach eines Nachttisches in einem Hotelzimmer. Hätte es ihm irgendwelche Sorge ge macht, hätte er es beiseit schaffen wollen er hätte es nicht obendrein der seinem Weggang auS dem Zim wer in diesem Schubfach vergessen und liegen lassen. Und dann! Wenn er auch noch im Besitz des anderen Schmuckstückes gewesen wäre und m sei beiseite geschafft hätte, wie der Herr Staatsanwalt annimmt welchen Sinn hätte es denn, dah er mit der Spange nicht ebenso verfuhr? Aber er besaß die Agraffe nicht, weil er an ihrem Berschwinden gar nicht ' beteiligt war. Der Herr Staatsan walt meint, wenn wir nicht an Wun der glauben wollen, so können die verschwundenen Gegenstände nur durch meine Klientin aus dem Schlaf zimmer entfernt worden fein. Diese Logik muß ich energisch bekämpfen. Gewiß gebe ich zu, daß dieses Wer schwinden etwas Rätselhaftes hat. Aber kein geringeres Rätsel wäre es, hoher Gerichtshof, wenn plötzlich zwei ehrenhafte Menschen sich ohne Not zu einem gemeinen Verbrechen vereinigen würden. Rätsel alfo gegen Rätsel! Ob unter solchen Umständen ein ho her Gerichtshof es über sich gewinnen wird, zwei bisher unbescholten Men fchen ins Gefängnis zu schicken und ihnen für ihre ganze Lebenszeit den Stempel der Schande aufzudrücken, darf ich wohl mit Recht in Slveifel ziehen und bitte deshalb um Frei fpruch!. Der Verteidiger hatte geendet. Sein Pincenez von der Nase neh inend, wandte er sich voll Selbstzu friedenheit zu seinen Klienten um, flüsterte ihnen etwas zu unö nahm dann, noch einen Siegesblick in den Zuhörerrauin sendend, vor seinem kleinen Tisch wieder Platz. Der Vorsitzende richtete an den Staats.inwalt die Frage, ob er noch das Wort zur Replik ergreifen möch te. Dieser verzichtete. Auch die Wer teidigung verzichtete infolgedessen dar auf. Ebensowenig hatten auf seine Frage die Angeklagten noch etwas hinzuzufügen. Wie stumme Opfer saßen sie da. .Verknazt weiden sie doch!" raunte eine Stimm im Zu Hörerraum, und es war, als spräche sie damit die aus der Verhandlung hervorgegangene allgemeine Ueberzeu gung aus, di sich auch den Ange klagten selber aufdrängte. Ob sie die Tat begangen hatten oder nicht eine stumpfe Ergebenheit schien über sie gekommen. .Der Gerichtshof zieht sich zur Beratung zurück sagte der Vorsit sende und die mit ihren schwarzen Talaren . behangenen Gestalten erhö ben sich. Auch die Zeugen hätten nun den Saal verlassen können, aber kei ner machte davon Gebrauch. ' Alles wollte noch die Verkündigung des Ur tüi mit anhören. ch ine Frau Bräfin blieb auf Stuhle sitzen. Während auf 2tzn sich die zroße Er? X blieb Las th ikt ttnir yfrt Schleier un kr frnnfif,'. . ' .S -ßin J;!ie der Tor Ik Tür .. . . 'chlttZse v$ Hirich ( geöffnet, die in das Beratungkzim mer führte, ali hastig im Saale noch eine ändert Tür geöffnet wurde diejenige aus dem Korridor. Herein trat ein Bote in der Gerichtödlener Uniform, ein verschlossene Schreiben in der Hand. .Für den Herrn Vorsitzenden vom Herrn OberstaatZanwal!.' sagte er. Der Gerichtshof blieb stehen. Der Vorsitzende öffnete das Schrei Un und es kamen z.ui Schnjisuck zum Vorschein ein Brief der Ober ftaatsanwaltschiift und ein Tele' gramni, daS mit einem roten Strci fen beklebt war, da Zeichen seine amtlichen Charakters. Ein Wink von ihm, nachdem er un tcr der allgemeinen von neuem ein fetzenden Spannung die beiden Schriftstücke gelesen hatte, und der Gerichtshof trat wieder an den Tisch zurück. .Ich habe, nahm hier der Vorsit zende wieder daS Wort, dem hohn Gerichtshof davon Kenntnis zu ge ben, daß soeben von der Po!izeide Horde in Amsterdam ein Telegramm eingelaufen ist. infolgedessen ich noch einmal eine Zeugenvernehmung vor zunehmen hare. Ein .Ah der Ueberraschurg er hob sich im Zuschauerraum, der Ver seidiger sprang von seinem Sitz auf und auch die Angeklagten erwachten auk ihrem dumpfen Brüten und rich teten ihre hoffnungslosen Blicke aus den Vorsitzenden. .Wie die dortige BeHorde meldet. fuhr dieser fort .hak sich die ver schwundene Agraffe gefunden, unö zwar im Besitze eines Mannes, der behauptet, auf völlig rechtmäßigem Weqe dazu qelanqt zu sein. (Zr be zieht sich dabei auf eine hier anwesen de Zeugin,, die frühere Beicherin d?s Schmuckstückes, die bestatiqen soll daß sie ihm dasselbe freiwillig abge treten hat. Frau Gräfin darf ich bitten, noch einmal vorzutreten. So ruhig und sachlich diese Worte v:n dem Vorsitzenden auch gesprochen wurden, so schlugen sie in die Vcr sammlung doch wie eine Bombe ein. Selbst der Gerichtshof konnte sich d ser Wirkung nicht entziehen, und die kalten, gelangweilten Gesichter verrie en eine tiefgehende Ueberraschung Nur der Staatsanwalt behielt seine Gelassenheit und ein skeptische? La cheln spielte um seine Lippen, tfs iel ihm sichtlich schwer an diesen so plotzrnn und gerade in dieiem ent cheidenven Augenblick auftauchenden Mann in Amsterdam, der ihm sein öeute noch im letzten Moment zu ent reißen drohte, zu glauben. Aller Augen ober wandten sich der isolierten, rn ihren Schleier und Pelz gehüllten, schweigenden Gestalt auf dem Stuhle neben der Zeugenbank zu. Hatte sie die Aufforderung de Vorsitzenden nicht verstanden? Si: rührte und regte sich nicht. Wie er tarrt saß sie da. Darf ich bitten, ffrau Grafin?' wiederholte noch einmal der Vorsit zende feine Aufforderung. Die Gestalt erhob sich schwer und langsam. schwankend machte sie einme Schritte nach dorn, dann blieb sie ieyen. Totenstille herrschte im Sacl. .Wollen Sie den Schleier zurück chlagen, ffrau Grafin? klang oie ruhige Stimme vom Richtertifch durch das beklommene Schweigen. Aus dem großen kostbaren G.hm chilla-Muff tastete eine kleine, grar garnierte Hand hervor. Das Antlitz, das unter dem Schlei er jetzt zum Vorschein kam, war ge gen vorhin kaum wieder zu erkennen Totenblasse breitete sich darüber. Entschieden die Zeugin mußte lötzlich krank geworden sein. Aber merkwürdig war es, daß der Vor itzenöe, der bis letzt so höflich und rücksichtsvoll mit ihr erfahren war. keine darauf bezügliche Frage an si? richtete. Mochle er sich die plötzliche Veränderung, die mit ihr vorging, vielleicht anders erklären? Ich mache Sie nochmals daraus aufmerksam, Frau Gräfin," sagte er. daß Sie Ihre Aussage unter Eid abgegeben haben, daZ heißt, daß Sie beschworen haben, wissentlich nichts, was zur Aufhellung der Wahr heit dienen kann, verschweigen noch hinzusetzen zu wollen. ' Angesichts des soeben eingegangenen Telegramms und des reuen Zeugen werden wir uns zu einer Vertagung der Verhand ung genötigt sehen. Dennoch nch e ich hiermit an Sie schon letzt die Frage, ob Sie Ihre Aussage von vorhin noch noch irgendeiner Seite zu erganzen haben? Noch hätten Sie jetzt die Gelegenheit dazu. Die Stra fe für Verletzung der Eidesvflickit ist Ihnen bekannt. DaS Gesetz erkennt darauf auf Zuchthaus. Also waS haben Sie auf dieses Telegramm zu antworten ?" Wieder wurde es nach diesen Wer en im Saale totenstill. .Zuchthaus:' dröhnte eS der blas fen Frau durch daS flackernd 5-irn, Aber bevor sie ins Zuchthaus wan?er it, war auch schon ihr anderer L-' trug entdeckt der Betrug ihrer .. - ' 1 . Unter ihren o uf.rrt ni.h trt Sieben ttn '.'!lgn,nd ijiifie I ch unter Ü!l, Zie Ztualn antwortete mch!S. Vltet fclctzllch machte sie II! it de: sich jiisjrnmenfralletiben Hund, dik fit cul dein U.'iu(f gezog,, Iv.tte, ei ! n hastige Beilegung nach de, Her' I . : . T . zen. ann w,t vum Bllg gktrossen sank ihre Gestalt vornüber ans di? Knie, zuckte noch einmal mit diü Schultern und blieb dann regungllcl aur oem icren liegen Der Gerichtösaal wurde der Schauplatz einer unbeschreiblichen Lsrivirruiig. Der Gerichtödiener stürzte mit der Wasserkaraffe hinzu, aus dem Zuhörerrauin wurde eine Flasche (5au de Vologne gereicht, aber d!k e Mittel wollten die Regung lese, die m.in auf die Zeugenbank icgte. nicht z::n Leren zuruckbrtn'.en, Liddy. die Zofe, die sich gle!chfall! u.iter den Zeugen befand, .riß ihrer Herrin unter lautem Geschiei die Kleider aus sie rührte sich nicht. liilnq daraus erschien der unverzua lich herbeigerufene Arzt. Er legt: sein Ohr auf die don Liddg enlblört Herzgegend, er ließ am Handgelen? eine Pinzelte in die Schlagader schnappen, ein träger schwarzer Trop fen Älut floß heraus. .Die Frau Gräfin ist tot', sagte er. Die spätere Untersuchunz ergab, daß sie einem Herzschlag erlegen war. Wenige Augenblicke später durch lief die Schreckensnachricht alle Ksr ridore, daS ganze große Gerichts, gebäude. Um die Angeklagten küm' mcrte sich daS verstört den Saal der lossende Publikumnicht mehk. man sah nur noch, wie sie in ihre Hafi zurückgeführt wurden. Von dielen Hunderten umdrängt, hielt ein paa Minuten später vor dem Portal de! GerichksqebäudeS eine Equipage mit einem Wappen auf dem Schlag in diese wurde der Leichnam hinein getragen. Ein blasser Mann stieg in den Wagen noch mit ein. Da! war, so hörte man von den Umste henden. der Gatte der so plötzlich ;erftorbeiicn, daS war Graf Pcockau. Tann fuhr der Wegen rasch ravon Unter dem Schwärm von Men schcn, die den Leichnam bis vor die Tür begleitet halten, befand sich auch Mister Sword. Er sah dem davon' eilenden Wagen nachdenklich nach Ueber die Straße jagte ein scharfer harter Nordost. fröstelnd zog er den Rockkragen hock, steckte die Hände in die Taschen und schritt langsam, in weiteres Sinnen versunken, der ein samen Straße gegenüber zu, die zwi schen dem Au-stettungspark und den Kasernen entlang sühne. .Was nun?" dachte er. Bis vor zwei Tagen waren sie zu sammen geblieben Hartlepool und er. Sie hatten diese ganze Zeit rn Terlin verlebt, weil es ihnen hier gut gefiel und sie nichk wußten, wo sie einstweilen sonst ihren Aufenthalt nehmen sollten. Nicht eher dachte Sword feinem saubcren Kumpan von der Seite zu weichen, als bis di? Agraffe verkauft war und er feinen Anteil davon bekam. Daß man m:t dem Verkauf der Steine eine Zeit lang warten mußte, darin stimmte er mit Hartlepool uberein. Freilich, daß die Steine nicht, wie die Polizei verbreitete, gestohlen, sondern sein rechtmäßig ihm überlieferte! Eigen tum waren, darüber konnte sich Hart lepcol, wenn die Steine bei einem Berkaufe angehalten wurden, im Not falle auf Grund des Zeugnisses der Geberin leicht ausweisen. Tat er dieses aber, verriet er die Quelle, aus der ihm doch auch noch künftig ein reicher Segen strömen sollte, so brachte er sie dadurch auch gleichzeitig zum ewigen Versiegen. Er tötete das Huhn, daS ihm noch goldene Eier legen sollte. Darum hieß es: Warten Warten, bis etwas Gras über die Sache gewachsen war, und dann nach und nach emen Stein nach dem an deren an den Mcznn bringen. Oder man suchte ,nzwk chen einen Händler in Erfahrung zu bringen, der Uebung in solchen Sachen hatte uud dem man sich anvertrauen konnt. Fortsetzung folgt. -Boshaft. Prooinzialthea, ter Direktor (zu dem im Theater zufällig anwesenden berühmten Di rektor): ,Wus meinen Sie zu der Vorstellung?:- Kritiker: Wie .geschmiert r Stilblüte. Den Nordpol zu erreiche; war der Gegenstand sei ner heißesten Wünsche. Es kommt auf dasselbe hinaus. Arzt: .Es war doch von den 'Aerzten der alten Schule unverzeihlich, den Patienten soviel Blut zu entziehen." Justizrat: .Na, auf's Patienten Schröpfen versteht Ihr Euch aber noch besser!" ; ; Er kennt sie. A.: fta, hat Deine Arau den Verkehr mit ih rer Freund abgebrochen? Du wün schest ihn doch nicht!' B.: Nein, noch nicht: ich glaube aber, s dauert nicht mehr lange, denn sie küssen sich fchon, wen sie sich sehen!" . ' Der Freier. A., Aber Herr Hitzigmann, Sie rennen ja fürchterlich in der Stadt umeinander, um eine Frau zu bekommen! ' Wie kommt denn das?' B.: .Ja. wissen'S der Arzt der ordnete mir diel Bewegung im Freien!' irrr, t! er von Z!,,ll 2 scher, Erich Hansen sl.nid in skincm Alk! irr und rasierte firf). Er hatte den Epikel auf eine Stasselei ge 1 ti.ffk . l . . stellt. Draußen wurde laut und an haltend die elektrische Glocke In Be Regung gesetzt. Dr junge ?ildhiu er kümmerte sich nicht weiter dar um; so früh kam noch kein Besuch ti war erst zehn Uhr und schließlich konnte er warten. Rrrr... ging e auf dem Vor platz. Hänfen feiste sich don neuem ein Rrrr... DttS Klingeln machte ihn doch ervos. er rief aus dem Atelier .er ist dcnn d.i. ZiiM eufcl. .Ich... Bertram! Joseph Ber jrnm." Er schüttelte den Kopf. ißaS wollen Sie denn don mir? Lassen Sie doch die Glocke loS!' Im selben Augenblick hörte das jllingeln auf. Ter Fremde vor der Tür rief lau nd deutlich: .Ich komme wegen der !löasserschopferinl' Hansen zuckte zusammen. ie Wasserschoxfcrm, oai war sein Bildwuk, tat auf der Som mer.'iusstelluna uusgcitellt war. Tollte der fremde Herr es kaufen wollen? Um ttottesiviucn. er durf te ihn doch nicht länger warten las scn. Er wischte sich rasch den Seifenschaum aus dem Gesicht und osfnete die Tur. Herein kam ein kleiner Herr von etwa dreißig Jahren, der einen nach vorne wippenden Kneifer trug. .Entschuldigen -.ie, sagte Han en. .ich bin noch dabei, mich anzu Ziehen Der Fremde war ebenso verwirrt wie Hansen selbst. Er hielt einen grauen Filchut in der Hand. .Ich heiße Bertram wieder holte er, .ja, Josef Bertram; Bank kassierer, wenn'S Sie interessiert.' Ja, und womit kann ich Ihnen dienen. Herr Bertram. Herr Bertram fetzte sich auf einen Rchrzkuhl und leqte seinen Hut au den Fußboden nclen sich. Er hustete, ruckte seinen Kneiser zurecht und fühlte sich sichtlich unbehaglich in Hansens Atelier. .Es ist eine reinlilte Geschichte.' sagte er langsam, höchst peinlich. Ich oanke,. es kindelt sich um meine Wasserschöpserin!' Ja, um eben diese. Er stand auf. .Mein Herr, rief er dann mit , ii.berschnappender Stimme, .Ih re Waffelschöpferin ist meine Traut Hansen wollte lachen, oder ,m selben Augenblick war eZ ihm klar, daß sein Besucher augenscheinlich nr sinnig war. .Bitte schön,' sagte er höflich, .ich habe Sie nickt gnz verstanden. Mei ne Wasserschiierin, hm. verstehen Sie, eine weidliche Gestalt aus Mar mor, die eine Schale am Boden hält, augenscheinlich, um Wasser auszuschöpfen, vt . Ihre Braut. Sa gen Sie, nicht wahr? Nun. ich kann's nicht ändern.' Herr Bertram sprang auf. sein Kneifer fiel zu Boden und zer sprang. .Hoppla.' sagte Hansen. .Sie wollen mich, uzen, 'mein Herr!" schrie der Besucher, .was geht mich, Ihr Marmorbild an? Ich weiß nicht, ob es schön ist oder nicht, Ihr Marmorbild. Die Dame, die Sie da, hm, unbekleidet allsgehauen ha ben, ist meine Braut, sage ich. Und ich will wissen, wie Sie dazu kom men, diese Dame" er holte eine Photographie aus der Tasche die se Dame auszuhallen. t Nackt, das will ich wissen.' Hansen nahm höflich das kleine Bild hin. Er schüttelte den Kopf. .Ich sehe wirklich wenig Aehnlich. keit zwischen dieser jungen Dame und meiner Wasserschöpferin. Wenn es Sie interessiert. Herr Bertram, ich habe nieine Marmorfrau überhaupt ganz ohne Modell geschaffen, und nun sind Sie wohl fo gut und der lassen meine Wohnung. .Ich verlange Aufklärung," zeter te Herr Bertram,, .dieses Gesicht können sie nur nach meiner Brau! gebildet haben, sehen Sie doch selbst, hier ist die Photographie.' Der Bildhauer wußte absolut nicht, was er mit seinem Gaste an fangen follte, der nicht von der Stelle wich. Er hatte wirklich feine Wasserschöpserin ganz ous derPhan taste gebildet, eine Idealfigur schaf fen wollen. Was ging ihn das an, wenn die Braut dieses Herrn feinem Bildwerk ähnlich war? .Wollen Sie mir sagen, ob mei ne Braut Ihr Modell war oder nicht?" Hansen stampfte auf den Fuß boden.- . . - .Nein, ich will eZ nicht sagen, ich kenne Ihre Braut nicht." ' Er hatte die Tür geöffnet und machte eine energische Gebärde zum Borplatz. Herr Bertram nahm sei nen Hut auf. ' i .Gut, ich gehe." saate er. .aber ich werde Sie verklagen.' .Bitte, bitte.' .Ich werde meine Verlobung auf heben." , Meinetwegen." ,S3(J l'cbni Cie n-chl!' .Sie werden von mir hören. Ji werde Cie gerichtlich zwingen las. en. hre. nsserschopsert,, zu zer schlagen. Ich werde Hänfen schlug die Tür hinter ihm I. Er atmete auf. Tiefer skerl war a komplett verrückt. Wal wollte er denn eigentlich? E war j,i zu lächerlich! Wahrscheinlich war er in seine Braut so verliebt, daß er ihr Gesicht in zedem chubschen ffrau enantlitz wiedersah. Der Teufel soll ihn holen. Er machte sich daran, Tee auf dem Spirituskocher zu bereiten, dann la er die Zeitung, räumte ein bißchen sein Atelier auf und überlegte, ob er ausgehen sollte. Zum Arbeiten hatte er nun alle Lust verloren. Draußen ging wieder die Glocke Er erschrack. Sollte daS wieder der verrückte Herr Bertram sein? Er rannte zur Tür mit dem festen Vor satz. ihn die Treppe hinunterzuwer eu. Da stand eine lunge. weißaeklei' bete Dame mit einem gelben Floren tinerhut auf den blonden Haaren vor ihm. Ich heiße El e Zndler," sagte die junge Dame mit leiser Stimme, .ich muß Sie um Verzeihung bitten, ich will Sie nicht lange stören. .Bitte, treten Sie ein. Gleich drauaf saß sie auf dem gleichen Stuhl, auf dem Herr Ber tram gesessen hatte; Hansen stand vor ihr. Ich muß Sie um Verzeihung bitten." sagte sie noch einmal, .mein Verlobter war heute früh hier und hat sich nicht gut benommen. Sie errötete tief. .Herr Bertram.' sagte Hansen. .Ja, Herr Bertram. Er hat mir eine entsetzliche Szene gemacht. Sie wissen ja, er ist ein wenig auf geregt. Er will sich an einen Rechts anwalt wenden wegen Ihres Kunst Werks, das mir ähnlich sehen soll. Ich bin nun zu Ihnen gekommen, um Sie zu bitten, sich noch einmal mit ihm in Verbindung zu setzen, ilim alles zu erklaren. Sie können ich denken, wie unangenehm es für mich ist, da in einen sonderbaren Prozeß verwickelt zu werden. Wenn eine Behauptungen auch unrichtig sind, immerhin müßte ich doch vor Gericht aussagen, würde vielleicht mit Ihrer Wasserschöpserin . . . konfron tiert. Nein, daS geht doch nicht. Das geht doch nicht.' Sie wischte sich mit ihrem weißen Taschentuch die Tränen auS den Au gen. Ter arme Hansen wußte nichts zu sagen. War denn heute alles verhezt? DaS war ja eine verfluch te Gesckichtt, die ,hm da dieser ver rückte Bertram angezettelt hatte! Was ging denn diese Menschen sei ne Wasserschöpferin an? Herr des Himmels! Er sah die zunoe weinende Dame an. die till vor idm saß. lichon war sie, wunderschön . .. aber er ah keine Spur von einer Aehnlich keit mit seiner Wasserschöpserin. Oder doch, die leicht geschwungenen Lippen, die gerade Nase ... Ja, wenn man wollte, konnte man finden, daß ie ein wenig seinem Kunstwerk glich. Unsinn, er hatte seiner Marmor figur die Züge feiner früheren Ge liebten gegeben, die einen reichen al en Herrn geheiratet hatte. Ganz mechanisch hatte er ihr Antlitz nach gebildet, ein wenig idealisiert, so wie er's in der Erinnerung hatte. Und, tatsächlich, diese ivnge Dame, feine Besucherin. sah ihr ein bißchen ähn lich. Das er daS nicht gleich gefe hen hatte! Er war jetzt ganz er regt. Ja, was soll ich denn tun?' frag e er leise. Sie fah ihn groß an; ihre Lider waren leicht gerötet. Könnten Sie nicht noch einmal mit Herrn Bertram sprechen? Er muß doch einsehen, daß er unrecht hat...' ES fällt mir nicht gerade leicht,' antwortete er ehrlich, aber wenn Sie es wollen ' Sie lächelte ihn an. .Daß Sie das wollen!' Ja, sie war wirklich schön! Scha de, daß sie schon aufstand und fort gehen wollte. Er konnte sie nicht zurückhalten. Wollen Sie Herrn Bertram nocii einmal empfangen?' fraate sie. Darf ich's ihm sagen? Er braucht ja nicht zu wissen, daß ich bereits mit hnen gesprochen habe, nicht wahr?' Natürlich nicht. Aber sagen Sie mal, .sinken Sie , selber denn auch. dak.mevi jigur' Ih sieht? Ja? ' nen ähnlich Sie lachte.. .Ach Gott, Herr Hansen, ich muß gestehen, ich habe Ihr Werk noch gar nicht gesehen!' Nein?' DaS geht, doch eiaent lich nicht! Sie sind doch daran di rekt interessiert! Haben Sie Lust, dann fahren wir gleich zusammen in die Ausstellung. Sagen Sie ja, bitte." . Geht -denn daö?' Natürlich geht eZ. Machen Sie mir die Freude.' Sie fuhren mit der Straßenbahn den langen Weg zur Ausstellung. Hansen war in bester Lqune, fegt war tu Sifjfistfuet so fiinj reizen! geworden! Fräulein Clfe Miez war ein entzückende nri.U;f, Cie redeten vmi tausend Ti!'kn... nur nicht vn dem entrü steten Herrn Ber tram; und sonderbar, je langer Han sei, sie ansah, je wehr schien sie sek ner Jdenlgestalt. der Wasierschc'pse. ein. zu gleichen. Er war ganz der liebt tn ste! . Sie gingen rasch durch die 'freiten AutstellungSsäle. an den vielen Siil dern vorüber v in die große Kup pelhalle. in der Hansen Wasterschöp serin aufgestellt war. Alt sie schnell eintraten, stieß die junge Dame einen leisen Schrei auk. Da stand Herr Joseph Bertram vor dem marmor nen Kunstwerk, ganz im Anschauen versunken, stand da. dicht neben der weißen Fraueiigestalt und betrachtete sie mit seinen kurzsichtigen Augen. Die beiden konnten ihm nicht mehr entgehen. Er sah aus und wurde ganz bleich. .Guten Tag, Herr Bertram." sag te Hansen rasch, um über da Un angenehme der Situation fortzukom men. Bertram sah ihn mit wutverzerr lein Gesicht an. Ich Narr." sagte er tonlos, .Ich verdammter Narr!' .Aber waö hast Du nur?' fragte die Dame. .Ich. bin gekommen " .ES ist mir ganz gleich, warum Sie gekommen sind!' Er betonte da .Sie'. .Sie können tun. was Sie wollen. Und dabei war ich ge rade jetzt, in diesem Augenblick, zu der Ueberzeugung gekommen, daß dieser Marmorfrau doch nicht gleichen! O. ich Narr!' Er ging auS dem Saal und kam gleich wieder zurück. Bitte, hier ,st Ihr Ring.' sagte er; betrachten wir unö als Frein de." ' Da sie den Ring nicht nahm, er griff Hansen ihn. .Danke.' sagte der Bildhauer. Bertram hörte nicht mehr; er war auS dem Saal gelaufen, ganz fest davon überzeugt, daß er feine Braut in flagranti auf einer Untreue er tappt hatte! Elfe Zkidler zitterte vor Erregung. Sie sah garnicht, daß Hansen sich daS Lachen mit Mühe verbeißen mußte und merkte nicht, daß er sie mit seinem Arm stützte. WaS soll nun werden?' fragte sie mit tonloser Stimme. Hansen wurde ganz ernst, als er ihre Bestürzung sah. Da habe ich ia 'waS Schönes angerichtet.' rief er auS, .ich und meine Wasserschöpferin! Sehen Sie sie nur an, sie lächelt. Die lunge Dame hob rasch den Kopf. Ja. sie ist schön.' Und sie ist Ihnen wirklich ähn lich! Jetzt sehe ich's auch. Wie son derbar das ist.' Pause. Tann sagte Hansen leise: .Furch en Sie nichts, er kann Ihnen nichts tun ' . Aber, ich bitte Sie. AlleS. alles kann er mir tun, mich in den Staub zerren, mich unglücklich machen. O, wie ich den Klatsch furchte. Ihr Iiexen die hellen Tranen auS den Augen. Und dabei habe ich ihn lieb e habt, fo lieb, wie ich ihn jetzt ver achte. Daß er daS überhaupt von mir denken konnte...' Noch immer hielt er ihren Arm est und stützte sie. ES war ganz leer in dem großen, hellen Saal, und hre leisen Worte bekamen ein zit terndes Tönen in diesem riesigen Raum. Der Bildhauer zog sie leise ' noch näher zu sich. Wie wunderbar sie in ihrem Zorn war! Und daß sie hm dieses alles sagte. .Haben Sie keine Furcht, wie derholte er leise, .ich schütze Sie. Ich habe ja Ihren Ring.". Sie verstand ihn nicht gleich. Dann machte sie sich mit einer plötz liehen Bewegung los. .Darf ich Ihren Ring behalten?' fragte er, und sah sie sonderbar an. .ES ,st mein Verlobungsring... Eben, daS weiß ich." Jetzt huschte wieder ein Lächeln über ihr gerötetes Gesicht. Nein, nein geben Sie ihn mir. Wenn ich'S aber nicht tue?" Sie antwortete nicht und sah zu Boden. Ich muß fort, Herr Hansen,' sagte sie leise, .lassen Sie mich ge hen." - Ich gehe mit Ihnen, ich muß Sie doch beschützen, nicht wahr?" Sie nickte. Hansen dachte: WaS ist daS sur ein Tag! Erst hatte ich geglaubt, der Herr Joseph Bertram Würdemir die Wasserschöpferin abnehmen, nun hat er mir noch eine gebracht! Jdeenverbindung. Er (Schriftsteller): .Hätt' ich doch Sloff zu einem neuen Gedicht.' Sie: .Und ich zu einem neuen Kleide." Kathederblüte. ' Profes sor: Wer mir daS nächste Mal die Gedärme nicht im Kopf hat, be kommt eine schlechte Note. Merkt euch daS! Unsere Sl!jiiil!l!il!lZcr .Vjjcrlc nur unfrrf k! rinnt Zchulmsdchen. . 8317. Lkkvkall fi:t)l mca j,tzt Frisuren nd 3Mn, an vrr ÄlnNng der Ctrrffn wk auch der fi'"M Jk!finn. Hier fint sie zu (innjfn Clufcnibltyn verarbkit,,, und s ein lani?ei!lig .Vauernllkidn' ist ganz üfcftort'enlli.t) kleidsam. Zur Her '"v f JT'A' -; flv jj-i. y rpam ru lU44t Al. ila Fi 317" 'CT sielliing, besonder, wenn e sich um Feir kleidchen handclt, sind Ctickkieikanten seht verwendbar. Der Oberlheil wird ou Ba tisi oder irgend einem anderen duftige UlaUml hergestellt. Um Hai und Act mel laust fliciif)fdi!l eine tut ssrisuk. Schärfen und zierliche Knöpfchen erhöh dann den festlichen Eindruck, ffür ei faKcn Gebrauch bieten alle Arten von Wischstofskn rosze Auiwadl. Wer die Mühe nicht scheut, sestoniert die drei Rock vzlanlZ odrr lxsetzt sie mit einfachem, wei fzen Ziertanvch?. okbraucht iverden zu dem niedlichen Kleidchen für ein achtiah rti flinb ' ?wd Material dei 38 Zoll Breite. Xai Muster ist in Elche vo 4 12 erhälilich. v Vestellungsanweisung. Diese Muster werden an irgenl eine Adresse cege; Einsendung bei Preises geschickt. Man gebe Nummei und Grosi?' un? die volle Adresse- deutlich geschrieben an und schicke de? Coupon nebst 15 (Senil für jede bestellte Muster an daS Omktlal'rirzüne k'attern Oept 1211 tmatt Lt. li 'i t i 2 ? -i li t: 3 s s kz k! 5 i - 6 3 N L CT oF H & ti & tt , 0 3 ja i 5 v eA 2 6) S s i B Z 'Tas Museum von RhoduS. Die Restaurierung des altchrwür digen Baumerkes, dos auf Betreiben öe: italienischen Negierung dazu be stimmt ist, als Museum bon Rho dus" der Nachwelt die Erinnerung an die Geschichte der Insel zu erhalten, gehi ihrem Ende entgegen und wird in diesen Tagen vollendet werden. ES handelt sich um den stattlichen alten Bau. der in den Jahren 1421 diS 1437 unter der Herrschaft des Ante n-us Fluvian und La Niviöres, de! zehnten Großmeisters des Ordens dek Ritter bon Nhodus, erbaut worden. Ursprünglich diente es dem Orden als Kloster, später wurde es von den Türken als Kaserne verwendet. Um einen geräumigen Hof ziehen sich prächtige Säulengänge mit gotischen Wölbungen. Den , Mittelpunkt daS Hauses bildet ein riesiger Saal von sieben Meter Höhe;- in ihm wurden, in alten Zeiten die neuen Rit'.r deS Ordens zum Schwüre zugelassen, in de? die übrigen Räume den Novizen dienten. Nach der gründlichen Wie bet Herstellung wird daZ Bauwerk die schönen Sammlungen aufnehmen, die ans den im Auftrag der italienischen Regierung an verschiedenen Stellen tcr Insel vorgenommenen Ausgra bnngen hervorgegangen sind und die bereits eine Fülle kulturhistorisch und künstlerisch wertvollen Materials um fassen. Eine TeintkLnstlerin. Dame: .In jungen Jahren wollte ich' durchaus Malerin werden.' ' Freundin: Und auf die alten Tage bist Tu es glücklich geworden. Also. , tvaS willst Du mehr!" Flirt. (Ein viel mit Zita ten um sich werfender Jüngling): Mein Fräulein, kennen Sie bai ' Land, wo die Zitronen blühen? Nein, aber kennen Sie das Land, wv der Pfeffer wächst? DaS sollte feie sich mal ansehen, aber schnell. '