tinflcht Omsk TriCite Tennnm, tu 6. MM 191 f, j, bkMMM?! Vev Schlüssel. Noman ton M'ANÄ, (IS. Forschung.) ' Y .Ich mtzm Ihr Zeugnll gern in Protokoll. Herr Graf." sagte er. .Viklleicht kann ti der Werdachiigen von 3luijen sein. Vorläufig muß ick, da allerdings bezweifeln. Ihre Au, sage ist doch nicht mehr alt ein Leu jKusfcJjtusnÜ, da In keinem Puntte die desikhenden Indizien entkräften kann. Oder wissen Sie noch mehr, wissen Sie noch etwa Tatsächliche auszusagen?" Wieder sah er sich zur Ohnmacht verdammt. Ueberall, wo er ihr helfen wollte, versagte seine Kraft. Wer mochte er denn nicht!, denn gar nicht zum Leweise ihrer Echuldlosigkeit. ju ihrer Leitung zu tun? Er entsann sich einiger regelmäßig erscheinenden Zeitungsinserate von Detektiv.Jnsii. tuten. Bald halte er ihre Adressen und nun suhr er von einem zum andern, um so viel Hände wie nur irgend möglich für die Unglückliche in Bewegung zu setzen und dem Wal) ten Täter aus die Cpur zu kommen. Man versprach ihm, daß er hosfen dürfte, und er hasste wirklich. Aber mit jedem Tage wie sich seine Hoffnung trügerischer. Immer näher rückte der Tag der Verhandlung, der. wenn bi dahin nicht die Nichtigkeit de gegen sie bestehenden erdrückenden Verdachte nachgewiesen wurde, be stimmt ihre Verurteilung und damit die Schande über sie bringen mußte, und noch hatten jene Nachforschungen nicht den allergeringsten Erfolg ge habt, noch war nichts zu ihrer Net tung geschehen. Nun war dieser Tag gekommen. Vergeblich bi zur letzten Sekunde hotte er auf eine Nachricht gehofft, vergeblich hatte er auf einer Rundfahrt noch einmal in eigener Person bei diesen Instituten borge sprechen nichts! Die Unselige war verloren und eine furchtbare geheim nibvolle Gewalt trieb ihn nun her. den Spruch der Richter über sie mit anzuhören. Auf Befragen deZ Vorsitzenden ga den die beiden Angeschuldigten jetzt ihre Personalien an und selbst über die abgestumpften, kalten, geschäft. mäßigen Gesichter de Gerichtshöfe huschte ein Schatten menschlicher Teilnahme, als die weibliche Singe klagte mit kaum hörbarer zitternder Stimme die verlangten Antworten gab und auf die weitere Frage de Vorsitzenden sich für nichtschuldig er klärte. - Bei dieser Erklärung machte die Regung des Mitgefühl in den Gesichtern der Nichte.! wieder der alten Gleichgültigkeit Platz. Die Verstockt, heit. welche die Angeklagte durch ihr Leugnen bekundete, machte sie des Mitleid; wieder unwürdig. Der Vorsitzende trat nun in da Verhör der Angeschuldigten. E war nur kurz, ihre Antworten waren klar und bündig und da mußte auch der Staatsanwalt einräumen sie ergaben auch keine Widersprüche zu der- Boruntersuchung. Weder der Staatsanwalt noch der Verteidiger 'fanden deshalb Anlaß, einzugreifen. Befriedigt sahen die Richter schon auf die . Uhr. Es war die letzte Sache, die für diesen Vormittag angesagt war, und hoffentlich ging e damit euch weiter so glatt, damit man nicht wieder so spät zum Mittagessen kam. Tem Verhör der Angeklagten folgte das der Zeugen. Auch die Zeugen liste war nur kurz. Sie umfaßte nur die gräfliche Dienerschaft und die Yrau Grafin selbst. Die Dienerschaft wurde zuerst auf gerufen. Auch diesmal deckten sich die AuS sagen wieder ganz mit denen der Voruntersuchung. Niemand hatte ir gend etwas Verdächtiges wahrge nommen. Wcks zwischen dem Haus und der Straße vorgegangen war. darauf hatte leider niemand geachtet. Der geringe Verkehr in der Gegend, zumal zur Nachtzeit, war der Grund, daß sich auch sonst kein Zeuge fand, der den vermutlichen Hergang zwi schen Straße und Fenster beobachtet , hatte. , Das Zeugenmaterial war so mit gleich Null. .Frau Gräfin Prockau!' klang die Stimme des Gerichiödieners durch den Korridor. Aller Augen wandten sich der Ein tretenden zu. . Durch den Zuhörer räum flog ein leises naives bewun , dernde .Ah'.' und auch die Richter nahmen eine interessante Haltung eiü. .Welche schöne elegante Frau!" mußte jeder bei dem Anblick der in einen kostbaren Pelz gekleideten lö rhMtn Gestalt denken. alS sie nun. die Hand aus dem großen ClZnchMa Muss nehmeno, oen fed&tti von vem Pelzbarett zog und darunter das klassisch -. gemeißelte, von Üppigem hellblonden Haar umgebene, aber von der Kcilie nur wenig gerötete Gesicht sebe Heft. Olme wie die anderen Zeugen irgendwelche Schüchternheit zu verraten, wenoe:e ne juv aus et ncn Wink des sie bereinbealeitenden Gerichtsdieners sogleich nach dem Nichternsch. . wo öer Zuorzitzenot me vornehme Dame unwillkürlich mit i nem respektvollen Neigen de fcopfei W'ugie. t SZS.f Heisnch Lee. iiliiai'ltiBIflli-' M Mi t'lT WB3?Z?&-im. H .Wolle CU die Hand erheben. Frau Gräfin, und mir nachsprechen sagte er höflich, indem er mit ol len Anwesende ausstand. Mit klarer Stimme sprach die Gräfin die Eidesformel ach. Alle nahm mit geräuschvollem Nausvern wieder $Ia und der Lorsitzende fuhr fort: ' .Wollen Sie un den Vorgang in jener Nacht noch einmal genau er zählen?' Auch dieser Ausforderung kam die Zeugin ohne Zögern und Stocken nach. Nur selten war der Vorsitzende genötigt, sie mit einer Frage zu un terbrechen - so verständlich und auch lückenlos war ihr Darstellung, die sich im übrigen gleichfalls mit ihrer schon früheren Vernehmung in allen Punkten deckte. Selten hatt vor der Kammer ine Verhandlung palige funden, wo Gerichtshof. Staatian walt und Verteidigung so wenig an den Zeugen auszusetzen hatten. Frei lich büßte die Verhandlung sür die Zuhörerschaft damit auch jede Epanvungsreiz ein und schon bemerk, te man hin und dort auf den wen! gen Bänken ermüdete. gelangweilte Gesichter, al der Landgericht!!, in seinem nüchternen, trockenen Tone das Verhör der Gräfin fortsetzend, jetzt sagte: .Wir haben nun gehört, wie daS Schmuckstück verschwand. Wollen Sie uns nun sagen, wie lange Zeit die Angeklagte t Ihren Diensien stand?" .Etwa zwei Monate.' .Wie waren Sie in dieser Zeit mit ihr zufrieden?' .Ich hatte nichts an ihr auszuset zen.' .Hätte sich der Angeklagten auch früher Gelegenheit geboten, sich Ge genstände von Wert aus Ihrem Besitz anzueignen?' .Gewiß.' .Aber Sie haben nie das Fehlen eines solchen bemerkt?' .Nein.' .Sie hielten also die Angeklagte für vollkommen ehrlich?' .Jawohl.' .Trauen Sie ihr die Tat nun zu?' Die Zeugin zuckte die Schultern. ' Ich weiß nicht, wie ich mir sonst das Verschwinden des Schmuckstückes erklären soll.' Jch bitte mir Ruhe aus!' rief der Vorsitzende in den Zuhörerraum, weil er dort eine Störung zu ver nehmen glaubte. Dann wandte et sich wieder der Zeugin zu: .Sie können nun Platz nehmen, Frau Grä fin.' Wieder folgien alle Blicke der schlanken, pelzumhüllte Gestalt, wie sie. nun wieder den Schleier vor daö Gesicht nehmend, auf einem beson deren Stuhl, der auf einen rucksichts vollen Wink deS Vorsitzenden sür sie neben die allgemeine Zeugenbank ge stellt worden war, Platz nahm. .Auf die Vernehmung des Herr Grafen Prockau,' so schloß der Vor sitzende die Beweisaufnahme .glaubt der Gerichtshof, ebenso wie der Herr Staatsanwalt verzichten zu können. Wenn mir keine weiteren Anträgt unterbreitet werden, so er teile ich dem Herrn StaatZanwalt daö Wort.' Da von keiner Seite eine Bemer kung gemacht wurde, erhob sich der Staatsanwalt, ein hagerer Mann in mittleren Jahren, mit dünnem, lan gem blonden Schnurrbart und tiefem Durchzieher auf der linken Wange, setzte sein Barett auf und nahm mit scharfer, etwa näselnder Stimme da Wort, .Ich brauch nur wenig Worte zu machen, so klar und deutlich liegt die Schuld der beiden Angeklagten zutage. Wenn wir nicht den Glau den an ein Wunder oder an eine vier te Dimension hegen wollen, so kön nen die beiden in Betracht kommenden Schmuckstücke nur durch daö Fenster entfernt worden sein. , Damit würde selbst die Darstellung de Angeklag ten übereinstimmen, der ja behauptet, da in seinem Besitz gefundene Schmuckstück von der Straße aufge lesen zu haben. Es kann unter den bei der Beweisaufnahme sich ergeben den Umständen also nur durch daS Fenster dahin gelangt sein. Jemand hat es aus diesem Wege hinunterge worfea, und da sich keine andere Person in tem betreffenden Zimmer als die Angeklagte befand, so kann ei nur diese sie ganz allein ge Wesen sein. Daß sie es auS purem Uebermut getan hat dieser Annah me. hoher Gerichtshof, brauche ich wohl nicht erst entgegenzutreten. Nein, sie hatte einen Helfershelfer, ihren Gruder, und damit kommen wir auch zu dem Motiv ihrer HandlungSwei st die uns in Anbetracht deS gün stigen Zeugnisses, das die Frau Grä sin in so unbefangener Weise ihrer früheren Ehrlichkeit ausstellt, fönst schwer ' glaubhaft erscheinen müßt. Wir wissen aus dem Vorleben des Angeklagten, daß er Offtzler gewe fen ist. daß er diesen Lews al! Schulte halber aufgeben mußie.! Wir wissen, daß er lnnqe in Ameri ka in schlechten Verhältnissen gelebt hat. Wir wissen allerdings ' auch, daß e ihn in letzter Zeit gelang, sich wieder eine Erjstenz zu gründe,,, ja. daß stlne Rückkehr nach Europa eng mit diesem Umstände in Zusammen hang steht. Was wir aber nicht wis sen. da ist. welche pekuniären Ver pflichtungen ihm au seine früheren schlechten Zeiten noch verblieben sind, die nun. wo er in sein Vaterland zuriickkehrie, um hier wieder eine neue geordnete Liistenz zu beginnen, doppelt drückend sür ihn werden muß ten. oder welche neue Notlage au tr gendwelchen Gründen an ihn heran trat. Schon ist er der Hoffnung, nach so viel Stürmen endlich den rettenden Hafen erreicht zu haben, nahe, da muß er von neuem verzagen. In feiner Not. in seiner Verzweiflung kennt er nur eine einzige Person, die ihm helfen kann seine Schwester. Wir haben gehört, mit welcher ge schwisterlichen Liebe die beiden Ange klagten aneinander hängen. Diese Liebe, gegen die ich natürlich leinen Vorwurf erhebe, ist auf Seiten der Schwester so groß, daß sie selbst vor einem Verbrechen, einem Diebstahl nicht zurückschreckt. Die Verstündi gung zwischen beiden, obwohl zwi schen ihnen bis zur Ausführung de Diebstahls keine Unterredung siattge funden hat. ist leicht. Die Angeklagte hat eingeräumt, daß sie am Morgen des TageS, an dem der Diebstahl ge fchah, von ihrem Bruder einen Brief erhielt, den sie unS nicht mehr vor zeigen kann, weil er ihr angeblich verloren gegangen ist. Aber, hoher Gerichtshof, ich gehe wohl in der An nähme nicht fehl, wenn ich mir diesen Verlust derart zu erklären fauche, daß aus dem Briefe deutlich die Anwei sung zur Tat hervorging und daß nur dieS der Grund ist, weshalb er von der Angeklagten beseitigt worden ist. Nichts hindert uns aber an der Vermutung, daß sie trotz ihreS Leug nenS im Laufe des TageS doch noch eine Zusammenkunft mit ihrem Bru der gehabt hat. in der beide bequem die Tat miteinander verabreden könn ten. ES ist erwiesen, daß die Ange klagte 'im frühen Nachmittags eine Anzahl Besorgungen auszuführen hatte und in dieser Zeit außer dem Haufe war, und wenn der Angeklagte auch behauptet, erst mit dem Sechs uhrzug gekommen zu sein, so ist es ihm doch nicht gelungen, diese Be hauptungeg glaubhaft nachzuweisen. Es war der Angeklagten vorher be kannt, daß die Frau Gräfin sich abends in Gesellschaft begeben und dazu ihren Schmuck anlegen wollte. Eine günstigere Gelegenheit, sich in den Besitz der beabsichtigten Beute zu setzen, konnte sich gar nicht bieten und so wurde die Tat verabredet. Der Angeklagte hatte nur in unauffälliger Weise in der Nähe des HaufeS auf die Rückkehr der Frau Gräfin zu war ten, daS Weitere machte sich von selbst. Auf den Umstand, daß von beiden geraubten Schmuckstücken nur daS eine bei dem Angeklagten gefun den wurde, glaube ich kaum erst ein gehen zu müssen, denn jeder sagt sich von selbst, daß der Angeklagte daö andere, wertvollere Stück bereits in Sicherheit gebracht hatte. AIs er schwerend sür die Angeklagte fällt inö Gewicht die Art und Weife, wie sie daö Vertrauen ihrer Herrm miß braucht hat, während bei dem Ange klagten als gleichfalls erschwerender Umstand zu betrachten ist, daß er sei ne Beute zum Teil schon beiseite g: schafft hat und sie nicht herausgeben will. Für beide Teile erschwerend ist ihr hartnäckiges Leugnen und der Mangel an Reue. Ich beantrage deshalb, über beide Angeklagte das Schuldig auszusprechen.' Der Staatsanwalt hatte geendet. Es war kein Schwurgericht, wo er den Richtern die Sachlage erst klar zu machen hatte. Jeder dieser Män ner hatte sich seine Meinung schon während der vorangegangenen Ver Handlung gebildet, teilnahmsloi hör ten sie der Rede zu, nur im Zuhörer räum sah man jetzt wieder gespannte Gesichter, und auch die Sie des Verteidigers, eines jungen, frifchze backenen Anwalts mit Pincenez, schwarzem Schnurrbartchen und kühn blitzenden dunklen Augen, der sich nun erhob und sich mit Eiser ins Zeug legte, war sür sie nichts als eine Formsache, an der nur ein naivcö Publikum Interesse finden konnte. (Fortsetzung folgt.) Beiden Skopzen in BolSkaia Maika, Sibirien, verlangt die Reli gion dieser Sekte absolute Keuschheit. Damit aber der Ort nicht ausstirbt, ziehen alljährlich mehrere Männer im Lande umhsr, um für ihr Paradies erwachsene .Kinder" zu suchen. So ist bisher die Bevölkerungsziffer (etwa 1000) noch nicht zullckgegangen. D i e Gesamt Einfuhr und AuS. frhr in Kanada betrug im ahre 1913 $1,095,000,000, gegc, $i77, 000,000 in 1912. Von der Einfuhr entfielen in 1913 öS Prozent, von der Ausfuhr 3912 Prozent auf die Ver. Staaten. Die Vereinigten Staaten impor tierten im Jahre 1913 852.S29.438 Pfund Kästet im Gesamtwert von nakzeu S10.000.000. Die Pssjkrschöpskri. VAnt heitere Gek hichie ioit flliiifl tfsljrni. r t . .. l.U K?.ti firtH. C-U;ull vinni u.. Fräulein Adele Günther. Handor bkilslehrerin an einer iiaötijajcn hen scbnlicken Wunsch, ihre (iTohtn men einmal so ctaiu unae stört für sich allein an trgenottnem fciihMrt srr a.i erleben. i diesem Jahre war sie nun besonder erho lungkbedUrsüg, no iqre crvri, fermiAfen eine gründliche Ausfrilchung von den Anstrengungen ihre Leru. fe. Denn selbst in ihren Träumen quälte sie sich blöweiien mit unge tib'xdittt oder widerspenstigen Kinder Händen ab. denen sie das Stricken, Häkeln oder Nahen veivrlngen om, ?.n wünlckt sie sich NUN einmal in eine Umgebung, die keinerlei Anforde rungen an sie tteiitt uno es ,,,r ermog. licktk. an, allein und unbehelligt ih re Wege zu gehen. 35ö8 Klück kckien tor aun tia. In intrn reizenden kleinen flaust eines freundlichen Badeorte! fand sie Un terkunft, ganz wie iie es icy geoacyl hatte: nahe dem Park und dem Wald und als einnae Mieterin. Die Familie deS Eigentümers bestand auS wenig Personen, aus Mann uno Frau, einer ölten Großmutter und dem einzigen, etwa fünfjährigen Söhnchen, das ihr aber von den El. tern als ein Musterkind geschildert worden war. So war Fraulem Adele Günther ganz beruhigt in ihr anscheinend so behagliche! Ferien htm einkioaen und freute sich kö niglich der guten Wahl, die sie ge troff?. Eben hatte sie das Auspacken ihrer Siebensachen beendet und alles wohlgeordnet untergebracht uno ge backte, nun noch vor dem Abendessen einen Gang durch daS schmucke Städt chen zu unternehmen, als es leise an ikire Tür klovite. Verwundert, wer sie wohl schon aufsuchen wolle, ging sie nach der Tur. ais Dut nq auaz schon öffnete, und der Sohn des Hau. ses auf der Schwelle erschien. .Du bist die neue Tante?' fragte er mit feinem zarten Stimmchen, wahrend er zutraulich naher tarn. Ich bm nämlich ver rxer. Fräulein Adele sann erst nach. welckem Namen wohl diese merkwür dige Kürzung , angetan worden sein könne. ,Aha. FetiZ wird er veinen. der Glückliche!' ging es ihr durch den Sinn. Und glücklich sah der kleine, blondkackia: Benael schon aus. wie er so mit seinen großen,, blauen Augen um sich blickte. .So, so; daS habe ich mir beinahe gedacht', bemerkte nun das Fräulein, bemüht, ihrer Stimme einen mög lichst freundlichen . Klang zu ver leihen. Uno unvarpchttich sugle sie hinzu: .Wir werden wohl nun öfters zu sammen sein.' Dem kleinen Lizex schien diese Aus ficht auf einen recht regen Verkehr mit der neuen Tante'" sehr zu gefallen, denn er meinte: .Da kann ich wohl gleich dablei den? Bei uns oben ch'Z so gerade recht langweilig. Was wollen wir denn zusammen spielen?' Fräulein Küntber war aain der blüfft darüber, wie schnell das Bürsch. chen über ihre Perpn versugie, au ßerte aber doch, daß sie eigentlich hät te spazieren gehen wollen. ..Ob. da komm' ich mit!' rief Lixer sehr bereitwillig und henkelte sich sofort am Arm oer höchst ueoer raschten ein. .Ja, kannst du denn gleich so mit gehen, ohne Hut?' suchte sie einzuwen den. in der Absicht, sich des kleinen Zudringlichen zu erwehren. Aber er war nicht abzuschütteln. Ack. den brauch' ich nicht, ich geh' stets so, und die vorige Tante, die bei uns wohnte, ließ mich auch im. mer so mitgehen. Aber mitnehmen möcht' ich doch was, fugte er nach, denklich hinzu. , .Mitnehmen? Was denn?' fragte das Fräulein ganz verständnislos. .Nun, alle Jungens nehmen doch was mit zum spielen, wenn t spazierengehen! Bei der vorigen Tante". ... Fräulein Günther unterbrach ihn hastig, ehe er seine Einnerungen weiter auskramen konnte, mit der Bemerkung, so möge er denn schnell etwas, zum Mitnehmen holen, ob wohl sie die Notwendigkeit dazu nicht einsah. -Soll ick den Rappen oder mei nen neuen Leiterwagen oder die Tromvkte boten?" fraate nun Lirer. inhtm tt sckimeicklerisck die fiQnd der Dame streichelte. Dieje ru'or enisetzt auf bei dem Gedanken, daß sie wo möglich mit Trompetenblasen durch die sonst so stillen Straßen deS Städtchens geleitet werden solle. Meine Trompete ist aber sehr schön und noch fast neu!" versicherte Lizer. und die Aermste erwog im Nu. daß der Rappe oder der Leiterwagen auf dem holprigen Pflaster vielleicht noch schrecklichere Zugaben wären, und so entschloß sie sich, die Trompete zuzu lassen, unter der Bedingung, daß nicht darauf geblasen werden dürfe. So zogen sie denn einträchtig miteinander ab. Der Weg führte durch einige li?trken. und Lirer derfeblte. um sicki für seinen Gehorsam zu entschädigen, wenigjlens niazi, zeiner ., Segmienn verschiedene Läden und Schaufenster zu zeigen, wo die .vorige 'lanw tqrn immer etwa gekauft hake. Obwohl die Anspielungen ziemlich deutlich tost ren. wollte Fräulein Adele ihre neuen Freund nicht vom erste Tage an verwöhnen und blieb ohne Ver siändvi für seine Wünsche, ja daß endlich Lier pfiffig die Unterhaltung auf andere Gebiete hinüberlenkte und mit Ausfragen begann. .Wann kommt denn dem Man zu Besuch?' fragte er. ffraulem Adele war o uoerra Hl und unvorbereitet auf diese rage. daß sie förmlich kleinlaut erwiderte: .?tch dir keinen Mann, Link, i bin unverheiratet.' So , forschte dieser weiter, .war um denn?' uno va keine AN! wort erfolgte, fuhr er mißbilligend fort: .Da ist aber auch gar nicht nett. Der Mann von der vorigen Tante kam öftcrk mal zu Besuch und hat mir immer wal Hübsche mitge bracht." Er schien nunmehr in wehmütige Erinnerungen versunken zu sein, und Fräulein Günther hoffte fchon, Lixer sei nun mit seiner Weisheit om En de. Inzwischen waren die beiden , den Park gelangt, an schönen Anlage und Baumgruppen vorb, uno Aöele wollte sich eben auf einer Bank nie derlassen. als Lirer mit einem tiefe Seufzer und einem rührend sanfte Augenaufschlaa sagte: .Uno die vorr ge Tonte hatte auch immer Schokola de im Pompadour!' Nun, gottlob', dachte Fraulel Günther, wenigstens was oen Be sitz von Schokolade betrifft, kann ich eS mit der vorigen Tante aufnehmen.' Also setzte sie sich hm mit Lirer .aus die Bank und entnahm ihrem Vom padour recht beträchtliche Stücke Schokolade, die von Lizer verstand. nisvoll und mit bemerkenswerter Schnelligkeit verzehrt wurden. Zum Dank kam er dann mit seinem Scho koladeumäulchen in nächste Nähe von Fräulein Günthers Lippen, und nur durch eine geschickte Wendung konnte sie der Gefahr entrinnen, von ihm abgeküßt zu werden. Nun wollen wir weiter in den Wald gehen und was fangen,' meinte Lixer und erhob sich mit sei ner Begleiterin, um weitcrzuwan dein. Was willst du denn fangen?' er kündigte sich diese wißbegierig. Nun, meistens sind eö Frösche oder Grashupfer, die nehm' ich dann mit nach Hause.' Ja, aber worin willst du sie mitnehmen? Du hast za nichts bei dir?" Lixer zeigte triumphierend auf sei ne Hosentaschen. Darin trag' ich alles nach Hause, sogar schon einmal eine Eidechse!' Fräulein Günther gedachte nun, er zieherisch auf den kleinen Kerl ein zuwirken und ihm karzumachen, daß das eine Grausamkeit gegen die ar men Geschöpfe sei; wie sie sich furch ; ten müßten in seiner dunkeln Tasche' und er ihnen obendrein wehe täte Stelle dir einmal vor, es käme je' mand mit einem großen dunkeln Sack und steckte dich hinein, um dich darin fortzuschleppen." ' Aber Lixer ließ sich nicht belehren, sondern lachte seiner Begleiterin über legen inS Gesicht. So was gibt'S ja gar nicht! Klei ne Jungens trägt niemand im Sack fort. Und schreien würd' ich, wenn's einer versuchte; und mich fürchten? Nicht 'n bißchen!" Fräulen Günther schwieg ver stimmt. Da war sie schön abgeblitzt mit ihrer Belehrung. Nun, vorläu fig wenigstens war nichts Lebendi ges zu erblicken, was ihn zum Ein fangen reizen konnte, obwohl er nach rechts und links fpähte und plötzlich im Unterholz verschwand. Indessen tauchte er bald wieder auf, in bei den Händen große bunte Schnecken Häuser tragend und sie der Erschrocke nen vorhaltend. Diese wehrte heftig ab. 1 .316 mit solchen Tieren verschone mich, Lixer! Die kann ich wirklich nicht leiden.' Doch Lixer wollte sich totlachen. Da. guck doch erst; sind ja gar keine mehr drin, alles leer! Die darf ich doch mitnehmen? Ich will noch mehr holen, dort liegt alles voll. Halt' so lange meine Trompete.' Erleichtert aufatmend, setzte sich Fräulein Günther mit der Trompete in der Hand auf enu Baumstamm. Es tat ihr Wohl, daß alles so still um sie her und dn Junge beschäftigt war. Weshalb war sie eigentlich hier? Die Waldluft war ja köstlich, und das Alleinsein würde sich ja wohl noch finden. . Nach einer Weile stand Lixer wieder vor ihr, vom' die len Suchen und Bücken daS Gesicht gerötet, und feine weitabstehende Ho sentaschen bewiesen, daß sein Sam meleifer Erfolg gehabt. .Du, Tante, nun habe ich Hunger, wir wollen nach Hause.' Damit hing er seine Trompete wieder um, ergriff die Tante 6ei der Hand, und nun ging es in beschleu nigtem Tempo heimwärts. Es war auch wirklich höchste Zeit zum Abend brot geworden. , Zu Hause angelangt begab sich das Fräulein, von ihrem Ritter treulich begleitet, zuerst in ihr Zimmer, um Hut und Pompadour abzulegen, und dann tzinZ'S jn, den .harten zum Essen. Die sreundliche WiriSleuie bemühten sich, ihrem Dsst hm Aus enthalt bei ihnen so gemütlich wie viöglilb zu machen, und freuten sich sehr, daß ihr Lixer sich mit der .neuen Tante' bereit s angesreun det haüe. Endlich zog sich diese todmüde, in ihr Zimmer zurück. Sie streckte sich befriedigt auf ihr Lager und gedachte, eine langen Schlaf zu tun. Plitz lich ober weckte ein unbehagliche Ge fühl Fräulein Adele wieder auf. Wa war da nur für ein Kribbeln auf dem Gesicht. auf den Händen. am ganzen Korpn? Entsetzt fuhr sie . , 1 r. . v . w .1 . : l . : i i in oie jpocje uno zunvnr roii iiicin den Händen die Kerze auf dem Nacht tischchen an. Zunächst gewahrte sie nickitS. vom Lichtschein geblendet. Doch ja, jetzt auf der Hand, die Ar me entlang Ameisen, in unmen ge Ameisen! Mit einem Satz sprang die Er schrockene auS dem Bett; woher kamen nur die Quälgeister? Da auf dem Nachttischchm. 0 Lixer! Sämtliche Schneckenhäuser hatte er hier sorgsam aufgebaut und wohl auS Dankbarkeit zurückgelassen, und diese bcherhcrgten die schwarzen Bewohne die nun nächtliche Spaziergänge üb da Bett unternahmen! Den Rest der Nacht verbrachte Fräulein Adele Günther auf dem Sofa und dachte über die Tücke deS Schicksals nach. Wie war sie froh gewesen, ihre dielen Schülerinnen, die AdelenS ganze Aufmerksamkeit doch immer nur auf ein paar Tagesstun den in Anspruch nahmen, einmal dn lassen zu können, und doch hatte ihr keine von allen je so viel Unruhe be reitet, wie dieser geweckte, fünfjährige KnirpS, Lixer. dieser schwer zu be friedigende Musterknabe' mit den blauen Unschuldsaugen eS an einem einzigen Tage bis tief in die Nacht hinein fertigbrachte. Vn cklte chaow. Einer der letzten Repräsentanten der sogenannten .Berliner Ironie' war der alte Schadow", der noch als Vierundachtzigjähriger die Ber liner Kunstakademie leitete, die da mals auf der Stelle stand, an der sich jetzt die Berliner Königliche Bibllothek hebt. Schadow freute sich jedesmal, wenn es einem oder dem andern seiner Schüler geglückt war, etwas Hübsches aus den Ge. genden der Havel und Spree darzu stellen, und eiferte dann halb scherz haft, halb ernsthaft gegen das .ewi ge Italien malen": .Ich bin nich so sehr vor Italien, un die Bööme gefallen wir nu schon jar nich. Im mer diese Pinien un diese Pappeln. Un waS is es denn am Ende da mit? De eenen sehn auS wie uff geklappte Regenschirme und die' an dern wie zugeklappte.' Durch das ganze künstlerische Schaffen Schadows (nicht bloß aus dem Gebiete der Historie, sondem, auch auf dem der Landschaft) ging ein vaterländischer, ein preußisch! brandenburgifcher Zug. So war er auch durch ein volles halbes Jahr hundert hin ein bevorzugter Lieb ling des preußischen Königshauses. Und als er Ende der dreißiger Iah re häufig ins Königliche Schloß ging, um bei Prinz Waldemar,dem jüngeren Sohn des Prinzen Wil helm, Unterricht zu geben, trat er gerade in das Zimmer, als sich zwei junge Prinzessinnen lachend über den türkischen Teppich rollten; die Gesichter glühten und die Haar flechten hingen lang herab. Als Schadow eintrat, sprangen sie ent setzt auf, warfen sich aber sofort wieder, hin und tollten lachend mit den Worten weiter: .'s ist ja der alte Schadow! ... AIs die Friedensklasse des Ordens Pour le mrite" gestiftet wurde, war es selbstverständlich, daß Scha dow den Orden erhielt. Der König selbst begab sich in die ; Wohnung des Alte in der jetzigen schadow. straße. Lieber Schadow, ich dring Ihnen hier den Pour le men. Ach, Majestät, was soll ich alter Mann mit 'n Orden?" Aber, lieber Schadow"... Jut, jut, ich nehme ihn. Aber eine Bedingung, Mm stät: wenn ich dod bin, muß ihn mein Wilhelm kriegen.' Der König willigte lachend ein und verzeichnete in dem Ordensstatut eigenhändig die Bemerkung, daß nach des Alten To de der Orden auf Wilhelm Schadow. den berühmten Direktor der Düs jeldorser Alademu, uoerzugehen ycr v. . trr f v . a cr . i -- i iv oe. zujunim es airis uno er dienst deS Sohnes fielen hier zusam men... Von den öffentlichen und vriva. ten Sparkassen in Preußen befanden sich Ende 1911 13.417.394 Svarkas inbücher in den Händen der Ein leger. Auf diese wurden an Einlagen und Zinsen gutgeschrieben 3933 Mil lionen Mark, abgeschrieben 3203 Millionen Mark, so daß der Zuwachs 730 Millionen Mark betrug. Der Cinlagebestand betrug Ende 1911 11,837 Millionen Mark. Mißverständnis. Kauf mann (dem ihn besuchenden Ge schaftsfreunde seine Schreibmaschinen zeigend): ....Hier ein ziemlich alte System!' DaS Schreibmaschinenfräulcin (pi kiert): .Bitte... erst neunundzwan M": ' " Unsere ZchAillmujZkk-GsZkrie Jedes Muster ITu Einfaches Sommerkleid für lini kam. , 8265. . f a Sestreten der Damen 1 ta Mi ten Eaison ging eMschüchlich dahi. s schlank wie möglich zu erscheine, nd de ichner lag die Pjlicht ob. immer i Modell zu ersinnen, die di schlank Linie noch mehr hoben. Eia so'ckxl Modell tß tn dikser JllustratiLU vtransaulit iniS ' ;s, - fl k i Cx. 1 I j &Ti W ' v .11 . tll t . . . 525S bürste sich besonders für alle ftaifttlü; Damen empfehlen. Weik und schwarz, gestreifter Volle war zur Bciseitigung ai' kiommen. Feine Jctkn'öpft Vermittelte den Lnderschluß, während In seine Lingenekragen den kleidsamen Halkad schluß gab. Der Reiz dek Kleide! liegt in seiner Einfachheit, den ebenso schlicht wie die Bluse ist der Rock, der in Echöh, chenform gehalten Ist. Ist das Modell i, erster Linie sür Waschstosfe gedacht, s, lassen sich doch ach diesem Schnittmuster, daö in Größen von 3442 vorräthig jg, und 4s Fard zur 'Herstellung erfordert, auch leichte Wollstoffe verarbeiten, und ge, den praktrsche leider Zur Haus n Strsfzenbcdark. -'?:- T LestcllungS'Anweisungenk Diese reu? werden an icgen eine Adresse gegon emsendung ve Preise geschickt. Ran gebe Rummn imd Gröfte und die volle drefie beut lich m und schicke den Tom, pebg IS ßrttit en iebcS bestellte MuL an hat P&ttera Dept.,0rnahaTribün5 ' -trut act ', ;... -.. xaijk yvwiutf ji Unitx lud. Aus orosriesiano imro zoigen ergötzliche Geschichte erzählt: VereiW det da einem Bauern ein Schaf. Kurzerhand verscharrt er den Ka daver. Aber sein Nachbar zeigt ihn deswegen bei der KadaverVer nichtungsanftalt an und bekommt ds für die ausgelobte 30 Mark. Die Polizeibehörde aber bekommt den an deren, in Strafe: 5 Mark. Der Ver drecher" läuft darauf wutschnaubend zu dem , Nachbarn. ' , Dieser ist schon auf das Gemitter vorbereitet. Er zieht die Börse mit den Worten: .Von den 30 Silberlingen bekommst du im voraus 5 Mark für die Polizeistrafe, die restlichen 25 teilen wir brüderlich.' Da war der Bauer schnell beruhigt, und beim Abschied gab er seinem guten Nach barn die Versicherung: Wenn mir wieder ein Tier verendet, melde ich eS bloß bei dir an!' "" 1 1 1 ' 1 V tvr m .tf .-(' .. '' 9 - 1.. ,. l i I " t 5 ! ' ', ! 1 I g , :s S vrp. 15 - ti t3. ! & ' . ' s 8 : : 3 5 . ' : K S ; i . f. Ä JS ZI j -3 l C 0 3 ' -i M iS. . w . 3 . f 3 I - 5 & 5 is 2 p ? I& 1 ! 2 : : , ß M -g -i : ' 'I ? . j . 1 - - t - i ! o c - k "I i & I s I 1 Im Alvenwirtshaus. Tourist (der wegen des unaufhörli chen RegenS mit den Reisegefährten Skat spielt): Zum Kuckuck, jetzt möchte ich aber wirklich wünschen, eS würde endlich aufhören zu regnen. DaS ist sa einfach trostlos ich ver riete immerzu!' Der größte Durchmesser der Erde ist nicht, wie man annehmen könnte, bei ihrem höchsten Berg, dem Äaurisankar im Himalmagebirge zu fuchen, sondern beim Chimborasso in den füdamerikanischen Kordilleren weil er in der Nähe des AeauatorS liegt und fein Gegenpunkt ein de trä'chtliche Erhöhung an der Nordküste der Insel Sumatra bildet, während de: Eegenpunkt deö ÄaurisankarS in den Tiefen des Syllen OzeanS n suchen, fein, würde, .j . mL,- - .; 7-, , ..f'' v.--i ' - , ,