' f " s , L.. r f 5 ( K V- : 4. I 3cf Schlüssel. iij tF l w A Neman von aß- ForlseKung). Wachtmeister Schwersenski Halle el sich in seinem Bureau gerade ein bischen bequem gemacht. Zti Zage Arbeit lag hinter ihm. es war schon gegen ei uyr abend!, tn dem ei er. iien Ösen brannte ein behnglichet nccc, auZ dem effenen Zimmer ne tenan hörle man die Schnarchtöne der auf den Pritschen liegenden Mannschaft. und Wchtmeistek Echwersenöki hatte, vor seinem drei ten Tische sitzend, die Beine von sich es! reckt, den Kopf sinken lassen und sing eben an, Laute von sich zu ge den, die mit jenen Tönen auS dein Nebenzimmer ein starke Aehnlichkeit hatten, als er durch ein Geräusch von der Tür wieder gestört wurde. Eine männliche Gestalt, in einem Livrec mantcl gebullt, trat ein, e war ein Bekannter C'chwersenSkiS. ein Diener von dem Grasen Prockau. .Nanu, waö ist denn loB?" gahnle Echwerseiiökj, nicht wenig über diesen späten Gast erstaunt. .Ist der Herr Leutnant da?" .Nee! Ter ist auf Patrouille." Es muß gleich jemand mit mir kommen. .Wa gibt denn?' ES ist bei un gestohlen worden." : .Nanu?' .Jawohl! Ein Schmuck. Der Dieb siahl ist eben erst passiert.' .Donnerwetter, ja! Aber der Herr Leutnant muß gleich wieder zurück sein. Nanu, erzählen Sie mal erst, Lielegang! Schwersenski, war wieder ganz munter geworden. Eben wollte Lie segang seine Wißbegier befriedigen, da wurde abermals die Tiir geösfnet und der Revierlcutnant erschien, ge folgt von zwei Schutzleuten. In dienstlicher Haltung meldete der Wachtmeister dem Aorgesetzten die soeben erhaltene wichtige Nachricht. Der junge Polizeiosfizier hatte da Siebter erst seit ein paar Monaten unter sich. Dicbstähle, überhaupt rlmlnalsachen, waren ihm wahrend dieser Zeit in dem distinguierten Vierte! noch nicht vorgekommen, denn jedes Haus hatte seinen wachsamen Portier. Daö gräfliche Ehepaar war hm natürlich wohlbekannt, es ge hörte ja zu den vornehmsten Bewoh nern des Reviers. So rasch wie möglich erledigte er den Vermerk im Journal über die gehabte Patrouille und waS sonst noch zu ordnen war, hieß einen der mit ihm gekommenen Beamten ihn begleiten, und begab sich dann, den Diener an de? Seite, durch die nächtlich einsamen ktta ßen nach dem nicht weit gelegenen Hause, daS ihm bereits ebenso 6e konnt war wie feine gräflichen Be wohncr. .Wissen Sie denn etwa? Nähe res?" fragte er unterwegs den Die ner. .Nein, Herr Leutnant!" erwiderte dieser. .Die Frau Grafm kam aus dem Theater. Ich war mit dem Wagen als Bedienter mit. Zu tun gab eZ für mich nichts mehr, als wir nach Hause kamen: den Wagen und die Pferde besorgt der 5tutfcfi " lein. Ich wollte eben schlote?' ti, da kommt der Portier in weStu . y miriw s,- nach der Po lUf ti 5-ure der Frau Gräfin l.n Sdjrnuu gestohlen worden." Der Diebslahl ist also passiert, bevor die Frau Gräsin nach Hause .DaS weiß ich nicht. Herr Leut nant." , Ist der Herr Graf zu Haufe?" Ich glaube nicht." Y, ' : .Da sind wir ja schon." Sie hatten die Straße erreicht, an dessen Ende das bewußte Eckhaus lag. Schon von weitem schimmerte ihnen aus der offenstehenden Haus, tür Licht entgegen, und eine davor stehende Gestalt wurde stcbtbar der Portier, der sie erwartete. AuXy sin Atu oes feouterratns und der Fensterreihe im ersten Sjockwf war erleuchtet. Die Frau Gräfin äffen den .Herrn Leutnant bitt? sagte der PöäiKkctrM dem Erwarteten und seinem Begleiter, wahrend der Diener verschwand, die hellerleuchtete Treppe voran, auch die WohnungS tür stand , oben schon offen, und nun sab sich der Beamte in einem fürst lieh ausgestatteten Gemach, in dem sich gleich darauf ein ihm gegenüber befindlicher Vorhang zurückschob, aus dem die Herrin des HauseS ihm ent gegenirat. Er hatte bisher die schö ne Frau nur immer auf der Straße in ihrem Wagen gesehen. Jetzt in der Nähe, in dem kostbaren Negligee. daS die königliche Gestalt umschloß, erschien sie ihm noch weit versühreri scher. .Ich bedauere, mein Herr," be grüßte sie ihn gleich mit einer leich ten, gewiß nur zu begreiflichen Er regung, .daß ich Sie zu so später Stunde noch belästigen muß " .Keine Ursache, Frau Gräfin ich tue nur meine Pflicht. Darf ich also erfahren, was vorgefallen ist?" .Bitte!" i Sie wies auf einen Sessel, beide i i-w St3 3J 'si.'j5yMr, I V! ' 5! w Heinrich Lee. ,z i nahmen sie Platz, wahrend der Schutzmann an der Tür stehen blieb, und die Frau Gräsin erzählte: Ich komme vor etwa einer halben Stunde nach Hause. Ich hatte den Abend im Theater verbracht, e war die Feslvorstellung im Opernhause, und da ich bald zu Bett gehen woll te, begab ich mich gleich in mein Schlafzimmer und lasse mich dort entkleiden. Da ich zu Abend noch nicht! gegessen hatte, so verspürte ich ein wenig Appetit und gebe der mich bedienenden Perfon den Auftrag, mir in der fluch noch eine Tasse Tee und ein Schinkenbrötchen zu besorgen und mir daS in daS an stoßende Eßzimmer zu setzen. Das geschieht. In der Zwischenzeit habe ich mich im Schlafzimmer meine Schmuckes entledigt. Ich lege die Sachen auf den Tisch, um sie später in den Tresor zu lchließen, der in diesem Zimmer eingemauert ist, als daS Fräulein zurückkommt und mir sagt, daß das Bestellte im Eßzimmer iereitsteht.' Ich gebe ihr den Auf trag, daS Kleid einzuhängen und meine Nachtsachen bereitzulegen, der füge mich in daö Eßzimmer, trinkt den Tee, verzehre das Brötchen, keh re nach etwa fünf Minuten in das Schlafzimmer zurück, will nun den Schmuck einschließen und was bemerke ich? Ein Stück davon fehlt. Es war eine sehr kostbare Agraffe aus Smaragden und Brillanten in Gestalt eines ScblüsselS. Ich durch suche alle Winkel die Agraffe ist verschwunden." Und Sie wissen genau, Frau Gräfin, daß die Agraffe noch in Jh rem Besitz war, als Sie das Haus, als Sie Ihr Zimmer betraten?' .Mein GefellfchaftSfräulein ist Zeuge. Sie war mir bei dem Ab nehmen dieses Schmuckstücks behilf lich." Darf ich die Räume einmal in Augenschein nehmen?" , .Bitte!" i Sie ging ihm voran. ' Gleich durch den Vorhang, durch den sie gekommen war, trat man ins Speisezimmer, an welches wieder daS Ankleidczimmer stieß. Außer der Tür, welche die beiden letzteren Räume verband, gab eS in dem An kleidezimmer keine andere. Diese bei den Zimmer lagen dem Hof zu, und die Wohnung nahm hier ein Ende. Die Person, die Ihnen beim Aus kleiden behilflich war und die Ihre übrigen Befehle ausführte, war Ihre Kammerjungfer, Frau Gräfin?" - .Nein. Meine Jungfer ist feit gestern krank. Ich habe ihr erlaubt, im Bett zu bleiben. Ich habe mich von meinem Gesellschaftsfräulein be dienen lassen müssen." .Wenn ich recht sehe, so hat daS Schlafzimmer, in welchem die Schmuckfachen lagen, keinen anderen Zugang, als durch das Speisezim wer?" Nein. Ich habe es schon oft genug alö Uebelstand empfunden, daß es nicht wenigstens noch eine Tür nach dem Korridor hat. Abee kd fi-n i.Wfe P)(itt, j)h Mi iN det noch manche Unbequemlichkeit darin, die man in Kauf nehmen muß. Ich wollte auch nocy eine Tür nach dem Korridor ausbrechen lassen, aber daS Zimmer ist schon ohnehin klein, und eS würde so noch kleiner werden. .Wie lange ist dieses Fräulein schon in Ihren Diensten?' .Erst einige Monate." - ,2ßie waren Sie bisher mit ihr zuirieden? ' 3ch bade leine Klage uoer Ire. .staun ich daö Fräulein einmal sprechen?" - Gf.wm. , Man kehrte i kn Salon zurück und Yie Ffra! Gräfin drückte auf einttl.Mpf an der Wand. Der Diener von vorhin erschien. .DaS Fräulein!" befahl sie ihm. Wenige Augenblicke später trat Jl. se ein. Sie verneigte sich vor dem Beam ten leicht. .Fräulein von Lhck, mein Gesell, schaftsfräulein," stellte die Gräsin ihrem Gckst daS junge Mädchen vor. Sie wissen, Fräulein von Lyck," wendete sich dieser an sie, waS vor gefallen ist und weshalb ich einige Fragen an Sie zu richten habe?' .Gewiß," erwiderte Ilse mit voll, kommener Ruhe. .AIS die Frau Gräfin nach Hause kam, haben Sie ihr beim Ablegen der Kleider geholfen?" Jawohl." Sie bemerkten an ihr einen Schmuck, eine Agraffe auS Sma raaden und Brillanten in Form ei nes Schlüssels?" .Jawohl.' Sie waren der Frau Gräfin- selbst dabei behilflich, den Schmuck abzunehmen?' , .Jawohl. Da geschah im Schlafzimmer?" .Jawohl." .Und Sie legten den Schmuck auf den Tisch?' .Nein. DaS tat ich nicht, daö tat NstNFzk die Frau Gräfin." .Als d!t ffrem Gräfin hat Schlaf zimmer der ließ, um sich in daß Speift, immer zil b'geben. da blie ben Sie im Schlafzimmer zurück?" .Jawohl." .DaS Schlafzimmer hängt mit dkm Ankleidezimmer zusammen. Sind S,e ollein in diesen beiden Zimmern gewesen? .Jawohl." .Wäre eS nicht möglich, daß sich jemand noch darin versteckt gehalten hätte?' .DaS glaube ich nicht." Aber ei wäre immerhin mög lich?' Ilse luckie stumm die Achseln. .ES ist absolut ausgeschlossen mischte sich die Frau Eräsin erregt hinein, .ick, kmbe micki. bis Sie. ttzt , Leutnant, kamen, nicht auS diesen drei Zimmern gerührt. Wenn noch eine dritte Person sich darin besun den hätte, so müßte sie noch jetzt dort sein. Bitte, wir wollen uns doch auf der Stelle überzeugen. Noch einmal kehrte man nach den Räumen zurück. Die Schränkt wur den geöffnet, jeder Winkel durchstö bert. WaS sich erwarten ließ ei wurde niemand gefunden. .Der Schmuck lag also." setzte der Polizeileutnant sein Verhör mit dem jungen Mädchen fort, .während die Frau Gräfin sich im Speisezimmer aushielt, dort aus dem Tljq, unvtt haben ihn auch wahrend vieler gaw ,en Zeit dort liegen sehen?' .Nein," erwiderte Ilse. .Ich war mit den Kleidern beschäftigt und be kümmerte mich nicht mehr darum." AIS die Frau Gräfin nun wie, der in da Schlafzimmer jrat waö aeschab weiter?" .Die Frau Gräfin trat an den Tisch und rief plötzlich: Da fehlt . . 1 Ml V . . i- 1rt-1 mir ja eiwas. ner grüne vsqlu,,, die Smaragd.Agraffe!" Ich glaubte, daß eS von der Frau Gra sin ein Irrtum wäre. Aber nein, , , r , r r tf n W . , " c 10) MUßie micq icioii oaovn uvrlzcu gen die Agraffe war verfchwun den." Können Sie sich daS Berfchwin den des Schmuckstückes irgendwie tx klären?" -j " .Rein." l(f danke." - Ilse war entlassen. Die Art i rer Aussaat, ihr ruhiges, bestimmte Wesen hatte auf den Offizier den besten Eindruck gemacht. Noch einS. Frau Gräfin", sagte er, als er wieoer auein mir m war, .es wäre für den Fall, daß hier ein Diebstahl vorliegt immerhin auffal lend. wenn der Dieb sich mit dieser Agraffe allein begnügt wenn er sich nicht auch noch an oen anoeren Kostbarkeiten, die auf dem Tisch la en. - vergriffen hätte. Ein Ausdruck von Betrofsenhei! glitt über EthclS Gesicht. .Wielo?' .Sie sprachen doch davon, daß eS mehrere Schmuckstücke waren, die Sie getragen und auf oen td geieg hatten." & Allerdings. ' .Wissen Sie ganz bestimmt, daß Ihnen nur die Agraffe abhanden ge kommen ist? -.?.ch alaube." .Welcbes waren die cnderä Schmuckstücke, die Sie noch angehab batten?" c?p Halsband von Brillanten ein Armband, mit Rubinen besetzt ein Haarschmuck von Perlen ine kleine Spange mit Saphiren die Ohrringe, die ich noch anhabe, und sieben Ringe. Der Leutnant hatte sein Notizbuch gezogen und vermerkte das Aufge, zählte darin. Und wo befinden sich jetzt diese dachen? In meinem Tresor." Darf ich sie sehen?" Bitte!" Ethel nahm auS dem über dem Bett angebrachten Tresor die dem Leser. , schon bekannte Kassette, stellte sie auf den Tisch, öffnete sie, und dem Beamten funkelten und glitzer ten die darin bewahrten Schätze ent gegen. Er sah in sein Notizbuch. Ein Halsband von Brillanten, da ist dies. Ein Armband mit Rubi nen dies! Ein Haarschmuck von Perlen dies! Eine kleine Spange aus Saphiren " Vor dem Tische siehend. über die Kassette gebeugt, nahm er jede der genannten Stucke einzeln heraus. Frau Gräfin, die Spange, glaube ich. fehlt.' Unmöglich!" Wenigstens findet sie sich hier nicht. Wenn Sie sich zu, überzeugen belieben?' Das ist nicht denkbar. In vergeblicher Hast wühlten ihre Finger unter den schimmernden Kost barkeiten die Spange war nicht vorhanden. Wie merkwürdig!" sagte sie hoch überrascht. , Merkwürdig ist es nur , erwi derte der junge Polizeioffizier, ..daß der Dieb, wenn wir mit eine ssl chen zu rechnen haken, nicht den ganze Schatz an sich genommen hat. Nur noch die Spange also hätte er ge nommen." Die Frau Gräfin schien ganz der wirrt. (Fortsetzung folgt.). Cuiafia XriLüa Mitgq, bett 3. Sle kauft ein Sostüm. Tm Ze. Und er muß mit. Er muß, denn sie hat keine aufrichtige Freundin, und allein käme sie sich wie ein Wai enkind vor. Uebrigenk", lächelt ie junge Frau, für wen putzen und chmücken wir un denn? Für den Mann!" Für den Ehemann", verbessert er. .Alsa du machst dich für den heu tigen Nachmittag frei und begleitest . iinuy. -ftiir den ganzen Nachmittag? stottert er. entsetzt und läßt die Zei tung fallen. .Loklen wir. daß er reicht. So groß ist da Opfer wirklich nicht." .Boraukgesetzt. daß du mick, nicht durch ein Dutzend Geschäfte schleifst wie neulich beim Hut.Kauf." .Da kommt drauf an. Jeden fallt rechne ich auf dich, denn der Spiegel ist mir nicht sicher genug." Hilft also nicht, xr muß da Ren nen mitmacken. Ich darf doch voraussetzen, daß du dir über die Farbe des neuen Kleide klar bist?" 'ragt er während der Fahrt im Autobus. - Leicht gesagt. Schatz." antwortet sie. näher rückend und zutraulich werdend, wir haben nämlich eine bunte Mode. Wa sagst du zu Tango? Oder grün mit Schotten?' Möglichst solide bitte." Je nachdem. Hier sind wir iibri sen. Schnell, daß uns der Lift noch mitnimmt." .Kostüm", haucht sie den Rayonchef on und läßt sich in einen Winkel dirigieren, in wel chem viel Damen gravitätisch auf und nieder schreiten. Auf dem Bo den liegen Handtaschen. Pelze. Hut nadeln. Biieldscheen", hört man in kurzen Intervallen von emer wienerisch An gehauchten, und von anderen holden Lippen fließt e wie Milch und Ho nig: .Höchst fesch! Todschick! Einfach ideal!' Ihm graust'S vor dieser Atmosphä re. aber Hilde drückt ihn fürsorglich in die Ecke neben der Zentralheizung. .ES scheint niemand frei zu sein. Echatzt,. icy weroe uiziviiqcn um schau Kalten." Schatzi wartet geduldig und hebt als ordentlicher Mann verschiedene Gegenstände vom Boden auf. Um durch Neugier nicht lästig zu fallen. vertieft er sich ,n den poiitiichen eu artikel. als plötzlich eine Engelsstim me an sein Ohr tönt: Der Herr wünschen?" ' .Ich wünsche Pardon meine Frau wünscht ein Kostüm. Wo steckt denn meine Frau? Haben Sie sie i.ii X...9 liiqi BCcicu .Nein', flötet daS EnaelSbild. .Lilde!' brüllt er durch die gehei ligten Räume. .Zum Donnerwetter. Hilde, wo steckst du? Hat der OrkuS dich verschlungen?' Am Ende des Saals taucht sie in einem' knallgelben Kleide auf und la chelt ihn siegesgewiß an. Wie sin best du mich?" Gelde Kleider kann ich nicht lei, den." Gelb?" säuseln drei weibliche Stimmen auf einmal. . Mein Herr, da ist Mirabelle", erklärt die Ber käuferin. Es ist Bernstein', kor tislitrt die Aussicht. Trotz dieser lückenlosen Beweise . I N verharrt er ver ieiner ÄNiqi: nenne es gelb! Bionoe namen mu, s,n s!ck dunkel kleiden. B. Mari ne Kammgarn." Er ist stolz auf seine Fachkenntnisse, fühlt sich aber sogleich gedemütigt, denn man be . ? t !. " v-c .: rm.-rx ! k!.. ItqXl lyn, lujj um aixiiity i sei Saison Kammgarn trägt. Da gegen CotelS, Eolienne und die fize junge Dame schnarrt noch ein Dutzend Modestoffe herunter. Mit benommenem Kopf fängt er an, zwischen den Kleiderständern zu promenieren. Währenddessen zieht die tiefge kränkte Gattin ein dunkles Kostüm nach dem andern über, lehnt jedes ab und bleibt stumm. Endlich öffnet sie die Lippen zu einem wut durchbebten Flüstern: Merkwürdig, bei anderen Frauen gefällt dir das Lebhafte. Ich muß simpel daherge hen wie eine Gouvernante." Offenbar besteht so eiwaS wie drahtlose Telegraphie zwischen Käu ferin und ' Verkäuferin, denn letztere greift wieder nach der Bernsteinjacke. Der Spiegel gilt als Funkenturm. Hilde wendet sich strahlend mit dem Entschluß: Wir wollen'S noch mal versuchen." Dabei sprühen ihre Blicke zu dem Tyrannen hinüber, der so rechthaberisch auf seinem Stuhle sitzt. Blitzschnell wnd da Kleid Lberge worftn, die Knöpfe geschlossen, und die auf dem Teppich Knieende sagt allerlei Beschwörungsformeln: .Es ist la derniöre novottö", ein Kostüm, mit welchem Sie Sensation machen werden, la modde" de dmain. Der Herr Gemahl weiß nicht, was schick ist oder" Er hat nichts geantwortet, aber sein Schweigen gilt al Zustimmung. Und ein Wort schallt wie Sieges ruf in die CouloirS: Abstecken!" Als sei auf daS Stichwort gewartet wor den. erscheint sofort eine würdige. graugescheitelte Dame, die man für eine HerzogiN'Mutter halten könnte, wenn nicht an ihrem Gürtel ein Na delkissen baumelte. Jetzt ereifern sich die drei Damen, Xob die Farbe eigentlich miel, Kam fluiiusi VMl. pazne oder Vernftrin sei. sie fck.wL ren in verfchirdenen Stipttlatioen. und der Dreibund wirkt so hypnotisch auf den Kritiker, daß er bei einem nochl.,.iligcn Appell an seinen Schön heitssinn zugibt, da Kostüm sei ein fach .blendend'. Wenn du e auch nicht fändest," behauptet Hilde keck, der Spiegel ist mir maßgebend." Er erhebt sich in dem niederschmet ernden Gefühl, total rückständig zu ein und sich vor einem Triumvirat chöner Frauen blamiert zu haben. Da schmerzt. Aber man kann die Scharte auswetzen, indem man mög lichst monchalant die Goldstücke auf da Zahlbrett wirft. Ein guter Be lanntk drü.t ihm teilnahmsvoll die Hand. Haben Sie' auch überstan den? Das war 'ne Sitzung! Unter ZG Kleidern die engere Wahl!" Siehst du, Schatz, andere Frauen probieren 36 Kleider an. während ich kam sah siegte!" Besiegt wurdest." .Komm", drängt sie, als das Tor de Kaufhauses sich hinter ihnen, schließt. Wohin denn noch? WaS willst du an jener Ecke?" Da ist auch ein Konfektionshaus." Willst du am Ende' . . . .Nichts will ich. Anschauen kostet kein Geld. Wozu dekoriert denn der Mann seine Schaufenster? Hallo, ge rad an der Ecke steht ein Bernstein farbeneS. Schön, wie?' , Ueberwaltigend." Die Preise sind hier bedeuten!, niedriger." Es wird Schund sein." Ah, jett kommt ein blaues Frn fterl Entzuckende Formen. Wie sin oest du daö Gürteljäckchen mit dem Tunikarock, fesch wie?" Er nickt wie ein Idiot. Wenn ich nur wüßte, warum dich daS in ieressiert! Du hast doch, was du woll test." Sie scheint zu seufzen. Nein, sieh dich nicht nach deiner Bahn um, Schatz, du darfst mich noch nicht verlassen. Erstens bin ich halbohnmächtig vom langen Stehen und muß irgendwo einen Kaffee trin ken.' Zweitens?" forscht er, während sie noch einmal daö blaue Fenster an seufzt. Fünf Minuten später aber sällt ihm klirrend der Löffel auS der Hand. Hat nicht Hilde soeben er klärt, daß sie den Kauf rückgängig machen will? Bist du von Sinnen. Kind? DaZ Kleid ist ja abgesteckt." Abgesteckt ist noch nicht abgenäht. Wenn wir sofern zurückgehen" Sie werden dich für eine kom plette Närrin halten." Deshalb sollst du eben in die Bresche springen." Ich?" Sein Finger vollzieht eine kreisrunde Bewegung aus der Stirn: ,t. m. t. v. Wessen Schuld ist eö?" jammert Hilde. .Deine männliche Autorität hatte mich vor dem Neinsall bewahr ren müssen. Nun ist der Reinfall da: das gelbe Kiew. Nicht doch", begütigt er. es ist eine Mischung von Mirabelle und Champagne. .Nein, eZ ist gelb, sogar imperti, nent gelb. Und ich glaube, sie woll ten es lossein, darum schmusten sie so eisng. An dir ist es zetzt, zu handeln." - Er lehnt sich im Korbsessel zu rück und streckt beide Arme, steif bis in die Fingerspitzen, vor sich aus: Ich spiele nicht mehr mit." .Natürlich', lächelt sie pikiert, der moderne Mann versagt, wenn er han dein soll." Und nachdem sie den Kaffee geschlürft und den Schleier heruntergelassen: Du brauchst nicht zu handeln, mein Lieber. Du sollst dich nur auf einen Stuhl setzen und ja sagen.' Muß ich dabei sitzen?" Das macht sich besser." Wieder führt sie der Lift empor. sie gleiten über dicke Teppiche, landen zwischen den Kleiderständen, und Hil de spielt ihre Rolle mit außerordent licher Routine: Denken Sie nur, mein Mann wünscht, daß ich den Kauf rückgängig mache." .Ja , tout es von den Lippen des Mannes, der sich inen Stuhl gesucht hat. .Mein Mann ist eventuell bereit, Sie für Ihre Mühe zu entschädi gen. Ja." Mein Mann wünscht, daß ich ein dunkles Kostüm wähle." Ja", knurrt er ärgerlich. Er hat mir soeben eine schreckli che Szene gemacht." Ein donnerndes Ja bestätigt ihre Worte. Dieses Blaue paßt Ihnen sehr gut", lächelt die Verkäuferin um eine Nuance kühler. Darf eZ dieses sein?' Abstecken!" tönt es. Die Herzo ginmutter mit dem Nadelkissen tritt grüßend ein und versteht sofort die Situation. Während ihre weißen Hände wie Spinnen über den Stoff huschen, fragt sie mit mütterlich-ko kettem Seitenblick: Ist der Herr Ge mahl immer so energisch?" Ja!" schreit er und ringt nach Luft. Der La da ström, der sich am 14. Oktober 1845auö der Hella er goß, hatte 432 Millionen Kubikme ter Rauminhalt . .'alöttwttstuzig tu der Ziirkci. Jmigiurkttch.' ffermtr wollen ibx (Sin hIt tun. Al e:.nt der wichtiasien Kulturauf gc.be der jung!üik,schen Rcsvnnen tetrachlet der gegenwärtige Ackerbuu minister Tschelad Bey mit Recht die Wicderauffocslung der kahlen Berg rücken und Halden und hat zu dieein Zweck nach amerikanischem Vorbild enen ,L)aumpslanzu.,götag' beschloß sen: jeoer Bauer soll im Jahr min bestens fünf Bäumchen Pflanzen, die er aui den staatlichen Baumschulen bezieht. Aber mit der Durchführung diese Gedankens hat es gute Weile, und unterdessen nimmt die Waldver wü siung in der Türkei immer bedroh lichere Formen an. Eiu Korrespon dent der .Holzwelt' in Smyrna ent wirft ein anschauliches Bild von det Holzverschwendung, die im Lmani schen Reich Verheerungen anrichtet. Der Landmann wartet bei der stei aenden Nachfrage nach Brennholz und Holzkohle nicht mehr, bis die Eiche herangewachsen ist; sondern die Ei chenschößlinge werdkn schon abgeschla gm, wenn sie erst armstark sind. Die Stämme werden in Brusthöhe abae backt, weil eS den Fällern zu unoe quem ist, sich zu bücken. Die Po macken, die mohammedanischen Aul garen, haben eine wahre Leidenschaft im Baumfällen, und da sie auöge zeichnete Holzarbeiter sind, so schla gen sie, nur zu ihrem Vergnügen und um ihre straft und Geschicklich teil zu zeigen, zwecklos Bäume nie der, die unbenutzt liegen bleiben. Ge fürchtete Waldoerwüster sind auch die Siebmacher und Daubenspalter, die nur wenig Holz für ihre Zwecke mit nehmen und neun Zehntel des von ihnen geschlagenen HolzeS im Wald herumliegen lassen. Will der Bauer seinen Büffeln einige Blätter zur Nahrung vorsetzen, dann schlägt er ganz einfach eine Buche um, die am Wege steht; braucht er in der Wirt schaft für den Wagen oder den Pflug etwas Holz, so sucht er sich im Walde einen passenden Stamm aus und fällt ihn; häufig ist ihm der erste noch nicht recht, und er schlägt noch einen anderen nieder. Was aber die Bauern um ihre Dörfer verwüstet haben. daS kann auch bei neuen Anpflanzungen nie mehr zum ordentlichen Walde auf wachsen, weil das Vieh darin weidet. Die weltberühmten Angoraziegen, die ein so seidenweiches Fell haben, sie sind es, die den größten Teil des Waldes im kleinasiatischen Hochland aufgefressen haben. Je blühender die Ziegenzucht ist. desto weniger Wald gibt es; daS beweist vor allem da Wilajett von Angora. Den Ziegen entgeht keine Knospe, und Tausende von Hektaren, auf denen lebenskräf tige Wurzeln von Eichen und anderen Bäumen jedes Jahr ausschlagen, gleichen im Sommer einer Wüste, weil die Schößlinge durch die Ge fräßigkeit der Tiere vernichtet wer den. Schlimme Feinde des Waldes sind auch die Wanderhirten, die die schön ren e,lanoe nieoerorennen, um Ackerland zu gewinnen, das doch auch sonst in Hülle und Fülle vorhanden ist. Der Waldbesiand der Türkei wird heute nur noch auf ein Zwanzig fiel der Bodenfläche geschätzt, wäh rcsd es als vorteilhaftes Verhältnis allgemein gilt, wenn ein Drittel der Bodenfläche mit Wald bestanden ist. Längs der anatolischen Eisenbahn hat sich jetzt eine lebhafte Sägeindustrie entwickelt, für die große Massen von Bauholz aufgestapelt sind. Das Holz wird auf dem Stamm öffentlich ver steigert, und so werden alle die gro ßen Wälder an der Eisenbahn ver nichtet. Nicht nur die immer mehr steigen den Holzpreise sind die notwendige Folge dieser Waldderwüstung; noch viel bedenklicher ist die Verschlecht terung des Klimas, die dadurch her vorgerufen wird. Der Boden trocknet im Innern Kleinasiens, wo man tage lang keinen Baum sieht, während des Sommers derartig aus, daß die An Pflanzungen verdorren müssen; die heftigen Regengüsse des Winters überschwemmen wieder alles mit ihren Fluten; so sind weite Flächen ver sumpft, und aus diesen Sümpfen steigen giftige Dünste aus, di, die ganze Gegend verseuchen. Nun neh men die ansteckenden Krankheiten in diesen waldlosen Gegenden einen er schreckenden Umfang an; namentlich wüten Malaria, Cholera, Schwind sucht und Blattern. Der gemordete Wald rächt sich, indem er ds Klima verschlechtert und das ein so kernige türkische Volk zu einem entarteten kraftlosen Menschenschlags werden läßt, der so reif wird für den staat lichen Untergang. Wegen Unterschlagung von 16,000 Mark Wertpapieren sollte in Köm der Buchhalter Detlef ver haftet werden. Detlef, der bei dem Bankhaufe Deichmann angestellt war, befand sich auf Urlaub, als die Ver untreuuna der bei Deichmann lom bardierten Wertpapiere herauskam. Detlef zog bei feiner Verhaftung. ohne daß man ihn hindern konnte, einen Revolver und jagte sich eine Ku gel in den Kopf, die sofort seinen Tod croeiiuyrre. , - ' PluIIgrüu und Mttufaihc. 1 Die okg'inische Chemie hat im ?! fang bei vergangenen J'ihrhuiidcttS sich zinwchst mit Pfl.ttizeiis.iidsiosskN, befchustigt. Äon Wohlas Harnstoff fynlhefe ausgehend, begann die En! Wicklung de künstlichen Ausbaues den Körper, die Ermittlung ihrer Kon stitution. In diesen Zeitabschnitt! fallen zwei Triumphe: d Tarstel tung des Alizarin und des Jndi go. Jetzt, nachdem die Mtyoden der Synthese vervollkonimnet sind, wendet sich die organische Chemie wie der dem Studium der Naturprodukte zu und sucht immei mehr von den Geheunnissen der lebenden Zelle zu erlauschen. Man deke nur an die Arbeiten über 5koylenhydrnte, Eiweiß, Niechstofse. Das Blattgrün ist be kanntlich derjenige Stoff, durch den sich die Assimilation, also die Um Wandlung der Kohlensäure der Luft in Stärle, Zucker und Fett, vollzieht, also die wichtigste Funktion für alles organische Leben auf der Erde. Denn nur die grüne Pflanze besitzt die Fä higkcit, sozusagen von der Luft zu, leben; olle übrigen Lebewesen ver danken ihr dann indirekt die Mög Irchkeit der Ernährung. Die Jso lierung des Chlorophylls war, el?e wir seine chemischen Merkmale kann ten, schmierig wegen seiner Berän derlichleit. seiner Indifferenz und wegen der Leichtlöslichkeit des mit so vielen farblosen und gelben Beglei tern verdünnten Farbstoffes. Aber ohne das Chlorophyll selbst zu unter suchen, konnten wir die Eigentümlich leiten seiner Konstitution aus der Be trachtung der Derivate ableiten, wel, che bei der Reaktion mit Säure und' Alkalien entstehen. So konnten aus der Analyse der zwei Reihen von Abbauprodukten die Merkmale des Chlorophylls so vollständig lombi niert werden, daß sie nur zu bestäii gen waren, als es schließlich gelang, den natürlichen Farbstoff rein darzu stellen. Er enthält Magnesium in komplexer Bindung. Auf Grund die ser chemischen Kennzeichnung ist eine vergleichende Untersuchung des Blatt farbstoffeS von über 200 Pflanzen der verschiedenen Klassen unternom men worden mit dem überraschend einfachen Ergebnis, daß in allen das Chlorophyll identisch ist. Und ferner auf der nämlichen Grundlage mittels neuer Methoden der Extraktion aus frischen wie aus trockenen Blättern das Pigment in reinem Zustand ise liert worden. Es kann heute fo leicht und so reichlich gewonnen werden wie irgendein anderer Planzenbestandteil, ein Alkaloid oder ein Zucker. Das Chlorophyll ist ein Gemisch zweier in ihrer Zusammensetzung sehr nahe verwandter Komponenten, von Chlo rophyll u und Chlorophyll d. die sich wahrscheinlich nur in der Ozyda tionsstufe ihres gemeinsamen Kernes unterscheiden. Die präparativen und analytischen Arbeiten haben das Ziel verfolgt, der Konstitutionsbestim mung des Chlorophylls den Weg zu bahnen und Versuche zu ermöglichen, eine Borstellung von der chemischen Funktion des Chlorophylls zu geben. Die Farbstoffe der Blüten bilden eine Gruppe unter dem Namen Antho cynne. Bei all diesen handelt es sich allgemein um drei Verbindungsfor men. In Verbindungen mit Säuren sind sie rot, beim. Neutralisieren sind sie violett, die Alkalisalze vieler sind blau. Das Blau der Kornblume ist dem Rot der Rose nahe verwandt, der Farbstoff des Rotweins dem der Heidelbeere, aber mit Hilfe von Ei senchlorid kann man sie leicht unter scheiden. Siealle sind Glykoside, also Verbindungen mit verschiedenen Zuk kerarten. und stehen wahrscheinlich in sehr nahen Beziehungen zu gelben Farbstoffen. . , Die Chryfanthemumblii! ten werden in französischen Haus Haltungen häufig zur Bereitung von Salat verwendet. ,, Bon der Gesamtbevölkerung Al. geriens, die auf 5 bis 6 Millionen geschätzt wird, sind nur 800.000 eu ropäischer Abkunft. Auf lockerem Sande kann ein Pferd nur ein Zehntel der Last be fördern, die es auf trockener harter Chaussee fortbringt. Das Manuskript Carlyles zur Geschichte der französischen Revolu tion" wurde von einer Magd zum Feueranzünden benutzt. .j Harpunen, die von den geirofi fenen Walen mit in die Tiefe genom, men wurden, sollen nach dem Wieder hochkommen nicht mehr schwimmen, i Der Fränkische Courier in Nllrn berg wurde im Jahre 1853 an neu aufeinanderfolgenden Tagen mit Be schlag belegt. , DieKulturundZivilk iaiion beainnt allmäblicki auck in Australien überbandzunebmen. ??Ie letzte Errungenschaft des fünften, Weltteils jino öic Autoapachen, Als ein Kassenbote, der eine Kas sette mit zur Lohnzahlung bestimmten 8300 Vfund Sterling trua. d,n Bahnhofskassenraum in Eveleigh be trat, wurde er von zwei maskierten Männern, die in einem Automobil doraefahren waren, das sie wnk?n einer vorübergehenden Abwesenheit des Chauffeurs aeitoblen laihn. miii Revolvern bedroht. Die Räuber entJ rissen ihm die Kassette und entka! men, me(&.j?&M- WAIMWF -WMk',,, '&4