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gin deutsches Tageblatt ß.
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32.0asjrgang
Omatja. ckr.. Zttillmoch. 29. (Jusi, 19.
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Eliropll'ö Armeen honuntnren
sich an Den fonöesijrfnun!
Der Dpufsdje Zlm'str ersucht, den Zarn gegen
eine Einmischung limzufliinmen!
Tie Brücke über die Save bei Belgrad gesprengt!
Oesterreich drrlannt feine lbietserivcitcrung auf Sofien Serbiens.
Ifr britische Premierminister
Lage oll sehr ernst. Moiier ranz Joseph erlii,,t ei Manifest
Tie Kriegserklärung der östcrrcich-ungarischen yießicrunsl.
Et. Petersburg. 20. Juli.
Eine Depesche vern Belgrad besagt,
daß die Hauptstadt 'Serbiens von
ten Oesterreichern beschossen wurde
und die Brücke übet die Save in
die Lust gesprengt Word,,',! ist.
Paris, 2'.). Juli. Die hiesige
halbossizielle Zeitung TenrpS" de
richtet,? beute Nachmittag, daß JDe
sterreich'Ungarn keine ttebietserwei
terung auf kosten Serbiens anstrebe.
ES will sogar auf eine Bejeijimg
Belgrad's verzichten.
Berlin, 29. Juli. Der deut,
sehe Kaiser und Zar Nicholauö ste
neu in regem Teprschenauotallsch in
Bezug auf die obwaltende iuter
nationale Krisis.
London. 2'.). Juli. AuS rnelirc
ren Hauptftüdtcn Europas sind Mcl
düngen hier eingetrojfen, das; an
strategischen Punkten Truppenan
Häufungen stattfinden, doch ist eS
bisher noch zu keinem Zusammen
stosz gekonlmcn. Tie europäischen
Stationen, wenn auch noch immer
Kosfend. das; sich der Krieg auf c
sterreich und Serbien beschränken
werde, treffen Anstalten zu einem
größeren ilriea., welcher kommen
musz. falls Rußland darauf besteht,
Serbien gegen Oesterreich zu helfen,
Premierminister Aöquith sagte heute
im Parlament, die Situation ist
in diesem Augenblick äußerst ernst,
und ich kaun nur sagen, daß die
britische Regierung alles thut, um
kinen Weltkrieg zu verhindern. Die
britische, Regierung hat bis jedt sei
ne offizielle Nachricht von einer Re
volution in Nussisch-Polen erhalten."
Infolge der strengen Depeschen
Censur kann nian nur wenige Neu
igkeiten von der Front erhalten. So
viel aber ist sicher, fcn5 Bosnien der
erste Kriegsschauplatz sein wird. Die
Serben werfen alle Truppen dtfrt
hin. Die Monenegrincr haben längst
der bosnischen Grenze Stellung ge
nommen und werden mit den Scr
ben gemeinsame Sache gegen Oester
reich niachen.
, Die Börsen in allen Hauptstädten
Europa's werden durch die gegen
wärtige Lage der Dinge stark in
Mitleidenschaft gezogen. Ein As
tiensturz folgt dein anderen.
Tie Kriegserklärung gegen Serbien.
Wien, 29. Juli. Oesterreich
Ungarn's Kriegserklärung an Ser
bien ist hier in den Zeitungen be
kamt gegeben worden, Der Tert
ist folgender: Da die jrönigliche
Negierung von Serbien die Note,
welche ihr , von dem österreichimga
rischen Gesandteil in Belgrad am
23. Juli 1014 zugestellt wurde,
nicht in zufriedenstellender Weise be
antwortet hat, sieht sich die Kaiserliche
und Königliche Negierung gezwlin
gen, zur Wahrung ihrer Rechte und
Interessen selber vorzugehen und zu
diesem Zwecke ihre Zuflucht zur
Waffengewalt zu nehmen. Oester
reich-Ungarir betrachtet sich daher
von diesem Augenblick an als im
Nriegözustand mit Serbien befindlich
(gez.) ' Graf Berchtold,
Minister der äußeren Angelegcnhei
tcn von 'Ocsterreich'Ungarn. "
London. 29. Juli Hier einge
troffene Depeschen besagen, daß in
den südlichen und südwestlichen Ti
strikten Rußlands mehrere Armee
corps mobilisirt werden. Der Zar
hat heute mit dem Minister für
äußere Angelegenheiten und mit dem
Kriegsminister längere Konferenzen
ichalten. Das Ministerium des
Aenßern steht mit demjenigen
Deutschland's in steter Verbindung.
Rußland hat erklärt, daß es für den
Frieden sei, aber ein Einfall in Ser
bien seitens der österreichischen Trup
pen werde von ihm nicht geduldet
werden. Deutschland hat sich ?e
weigert, Oesterreich in seinem Vor
gehen gegen Serbien etwas in den
Weg zu legen und die Erklärung
abgegeben, daß was auch jetzt im
mer folgen mag, Rußland dafür
perantwortlich zu halten sei.
Petersburg, 2!). Juli. Der Zar
ist über das Verhalten der Bevöl
krnng seit der von Oesterreich gegen
Serbien erlassenen : Kriegserklärung
Asquith erklärt im Parlament die
sehr zufrieden. Der Streik, an h?el
chem nahezu 200,000. Personen 1 be
theiligt waren, ist abgesagt worden
und patroitsche Demonstrationen sind
an stelle der Straszeiirwolten getre
ten. Menfchenmassen niarschiren nach
den Botlcharten England S und
Frankreich'S und brachen in Hoch.
rufe auf die Vcrbündcten Nußlaud's
aui.
Tciitschlaiid'S Mobilisirungsordre
jelit fertig.
Berlin. 29. Juli. Tie Ordres
zwecks Moliilisiruiig t'er deutschen
'.'lrmec sind heute niitmeichiiet wor
den. Selbige werden erlassen wer
den, sobald Rußland Truppen an
der deutschen Grenze anhäuft oder
gegen Österreich vorgehen sollte
Kronprinz Friedrich Wilhelm ist auf
Beseht feines Baters von Zops
hier eingetroffen, um einer ernsten
Berathung mit icn Kabinetöiilitglio
dern beizuwohnen.
Appell des 5!aserS Franz Joseph
Wien, 29. Juli. Kai,er Franz
Joseph, der noch inmier in Jfchcl
weilt, wird demnächst in Wien er
wartet. Er hat an seine Untertha
nen ein Manifest erlassen, in wel
chem er sagt, daß cö sein sehnlich
ster Wunsch gcivcscn sei. den Rest
seines Daseiiu; dem Frieden roidmen
zu können, leider aber sei ihm
dieses nicht vergönnt. Er sei sich
der schwere seiner Handlung wohl
bewußt, kann dieselbe aber vor Gott
dem Allmächtigen verantworten. Er
vertraue auf ihn und auf fein tap
feres Heer. Zum Lchlus; seines
Manifesls wirft der serbischen Na
tion Undankbarkeit OcstcrreichUn
garn gegenüber vor.
Infolge des Einzichcns der Re
scrvisten sind viele Werkstätten der
Toppclmonarchie geschlossen. Aber
patriotische Demonstrationen halten
unentwegt an. Leider macht sich in
Wien ein großer Mangel an Nah
rnngsmitteln bemerkbar, und eS ist
gestern häusig zu Kraivallen gekom
mcn.
Britische Fltte dampft ab.
Portlaird, England, 29. Juli.
Die britische FloUe. welche hier zu
sammen gezogen wordeil ist, hat ihre
Anker gelichtet und ist nach unbe
kannten Regionen abgcdanipst.
In den lijrund gebohrt.
Hamburg, 29. Juli. Tie so
häusig an der Elbmiindung Herr
schenken dichten Nebel, welche schon
manchem Fahrzeug verhäng nißvoll
gewesen sind, haben eine weitere
Schiffkataslrophe im Gefolge ge
habt.
Wie aus jturhaven berichtet wird,
ist auf der Höhe jeiies Hafens ge
gen Mitternacht ein Tampfer, dessen
Identität noch nicht festgestellt ist.
in den englischen Treimaster Red
:Iose" hineingerannt und hat ihn in
den Gnmd gebohrt. Glücklicherwei
se gelang es, die ganze Mannschnst
des Schiffes zu retten. Durch das
Wrack wird die Schiffahrt sehr ge
hindert, und dessen Sprengmig, wird
deshalb nothwendig werden, sollte
eine Hebung des SchifseS ausge
schloffen erscheinen, '
En ii ii oii wieder Kandidat.
Danville. Jll 29. Juli. Jo
seph G. , Eannon, früher Sprecher
des Unterhauses im Kongreß, hat
seine Kandidatur sür daö Unter
Haus angemeldet. Anfänglich wollte
Eannon von einer Kandidatur nichts
wissen, gab aber schließlich dem
Drängen seiner vielen Freunde nach.
Personal otizen.
, Die vielen Freunde von Herrn
ilnd Frau John Epplen. die trotz ih
res schwachen Gesundheitszustandes
die lange Reise nach Spokane, Wafh.
unternommen haben, um bei ihrem
dortigen Sohne, einem Arzte, ihren
Aufenthalt zu nehmen, werden sich
freuen, zu vernehmen, daß sich ihr
Gesundheitszustand gebessert hat.
B. F. Wurn, deutscher Opti
ker. Augen untersucht sür Bril.
len.. UZ 5 BrandciS Vebäude,
Besorgte Tparkasseokunde.
Lasse sich aber meisten beruhige.
Wink der Zeitungen für ' Kaiser
Wilhelm. Tie große Hitze.
Explosion tobtet drei ttiutxr.
Kämpfe oickft gegen Slawe.
verlin. 29. Juli Vor der
städtischen Sparkasse, am Mühlen
dämm und an der Linkskraße, sarn
melken sich schon frühinorgenS Hun
derte von Personen, meistens Frau
en, an, um wegen der Kriegöge
fahr" ihre Spargroschen abzuheben.
lim 11 Uhr , Bl'rnuUags tvar der
Hauke auf 1,'0 angewachsen: zum
Ihm liefen sie sich aber beschwichti
gen und. gingen beruhigt weg.
Trr Berliner Stadtrath forderte
die Bevölkerung zur Besonnenheit
auf und erklärte, es liege durchaus
kein lrund zu Befürchtungen vor.
Tie allgemeine Ttimmung ist denn
auch bedeutend ruhiger geworden,
die Kundgebungen lassen noch, und
frie Straßen bieten fast ganz wieder
ein gewöhnliche Ärbeitotagsbild.
Tie Blatter besprechen auf das
Lebhafteste die Auslassungen der
londoner und der Pariser Presse
iid betoiien. Kaiser Wilhelm habe
jelt fiie schönste Gelegenheit, sich
des Beinamens der FriedenSkai
ser" würdig z ermeisen. Sie
glauben nicht, daß der itaiscr sich
neisönlich in die Abenteuer Euro
paö hineinziehen lassen werde. Von
allen Seiten aber wird gerathen,
jedentalls kaltes Blut zu wahren,
Ganz abgesehen von der Poli
tik. scheint sich der Sommer zu ci
neni recht nnlieiluollen aus zuwachsen
(5ine solche Hine, wie in diesem Mo
nat, hat Teutschland feit Jahren
nicht zu erdulden gehabt. Tie Zahl
der Todten, die Unsallen zum t
ser gesallen sind, die direkt oder in
kirekt auf die Hitze zurückzuführen
sind, bricht alle früheren Rekords.
Tazn kommen fast alltäglich Un
glückAiack,richten von alpinen Un
fällen. Jetzt, nachdem die Abküh
lung eingetreten ist, kommen neue
Hiobsposten über die Schäden, wel
che allenthalben die Unwetter ange
richtet haben. Sie sind gleichitdeu
tend mit riiier fast vollkommenen
Beriiichtung der Ernte. Tie Un
weiter haben -ber sengenden Gluth
im Ber!eeriingverk gründlich nach
geholfen. Beisviel bictnl die Wc
genden um Augsburg und das
,'echfeld. Tort wütheten Hagel und
k'witter am schlimmsten.
Zu Stolberg im Rheinlande er
eignete sich in einem Uhrengeschäft
eine Beiizineiplsion, welcher eine
Feuersbruust folgte. Drei Kinder
kamen lim, und anßerdern gab es
sechs schwer Verletzte.
München, Baiern, 29. Juli.
Tschechische Reservisten fliehen aus
Böhmen über die Grenze nach
Deutschland, nin dem Militärdienst
ji entgehen, da sie nicht gegen
Slawen kämpfen wollen.
Wetterberichk.
Schön heute und Tonerstag: kein
wesentlicher Temperaturwechsel.
Ucbcrblick über die Streitkräfte der
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ZSt eyMPÄwy.tH l - . "fi , '
Deutschland, OesterreichUngarn und Italien bilden den Dreibund mit einer Kriegsstärke von 8.
03,150 Mann und 71 SchlachtWffeir erster Klasse. Nußland. England und Frankreich bilden den Drei
verband mit einer Kricgsfjärke von 8,072,615 Mann und 100 Schlachtschiffen erster Klafse. ,. -
,
Endlich Frikde
in Ansficht!
Tie mexikanischen ftü.rrr Carranza
und Cerbaio! sind z einem
Einverständnis; ge
komme.
Washinaton. 29. Juki. SScute
hier eingetroffenen Depeschen zufol
ae haben sich Carronza und der
temporäre Präsident Earbojal auf
die ,rieöeiZueoiiignngkn geeinigt.
Geileral Earranza wiro allen Am
neskie gewähren, außer Denjenigen,
welche direkt sür den Sturz und
den Tod MaderoS verantVortlich
sind. Mit .avata ist ein Abkommen
getrosfen worden, wonach dieser zur
Heritellung der Ruhe uns Ordnung
in Meril'o and in Hand gehen
soll.
Holzsrachtraten zu hoch.
Washington. 28. Juli. Die
Zwischenstaatliche Handel Kommission
hat heute ein Gutachten abgegeben,
daß die Frachtraten, bei Besörderung
von Bauholz zwischen Punkten in
Arkansas und Louisiana einerseits
und Nebraoka andererseits zu hoch
seien. Die Kommission hat ver
sprochen, dem Uebelslande abznhel
fen.
Waldbrand am Starvrd Rock.
Ottnina, Jll., 29. Juli. Der
Forsireservetheil des Staatsparks
von Starved Rock war von Beruich
trug bedroht, als Funken von ei
nem Dampfer auf dem Illinois
Flusse das Strauchwerk entzünde
ten. Zwei Ackcr Bäume wurden zer
stört, ehe das Feuer gelöscht wurde.
Starker Negenfall im Staate.
Brainard. Hier ging am Abend
des 27. Juli ein ungeivöhnlich star
ker Regen nieder; innerhalb zwei
Stunden betrug der Niederschlag
4.4 Zoll; mehrere Häuser wurden
vom Blitz getroffen. In Friend,
Guide Rock und Harvard ist eben
falls ein ergiebiger Regenfall zu
verzeichnen. In ?l"levgzeiLte das
Thermometer 10ö Grad iin Schat
teil. Abends entlud sich über jene
Gegend ein heftiges Gewitter. In
Edgar und Umgegend ist seit Juni
der erste Regen gefallen. In Fair
bury und Umgegend, wi es seit
mehreren Wochen nicht geregnet hat,
fiel ein guter Regen.
Verlangt Tüchtiger, ehrlicher,
nüchterner Nachtprovisor, der im
stände ist, einer ausgezeichneten ?lpo
theko int Gesäiästt'theile der Stadt
vorzustehen, Stellung permanent:
Salär $0, am Anfang ; nur Perso
neil, die dem Posten vorstehen kön
nen, mögen sich melden. O, K',.
Oinaha Tribüne, Al
T. W. Blackburn hat feine Kau
didatur als republikaniicher Kon
greßmann des zweiten Distrikts zn
rückgezogen.
europäische Länder,- die in den Krieg verwickelt werden mögen.
Auch eiu Kriegsopfer.
Oesterreichcr ersticht iu Jndianopo
lis einen Landsmann.
Indianapolis, 29. Juli. Wort
Wechsel über die K-riegSlage in Eu
ropa war die Ursache, weshalb der
Oesterreicher George Wife von sei
nem Landsmann Tom Dorak er
stachen wlude mit einem langen
Jagdmester, Letzterer ist in Haft.
ES herrscht große Aufregung im
ganzen Aiiolöiiderviertel. und die
Polizei befürchtet noch mehr Keile
reien, wie sie auch zu Beginn des
Balkankrieges vorkamen.
Etwa '00 Serben und nahezu
ebeiifouiele Lesteireicher find in In
dianapolis: aber eine ganze Anzahl
hat bereits Vorkehrungen getroffen,
nach ihren .eimathländern zurückzn
kehren.
Frau Ed. Rosewater gestorben.
Fra Vcal) Rosemater, Wittwe
voil Edward Rosewater, Gründer
der Omaha Bee", ist Tienstag
Nachmittag in der Wohnung ihres
Schwiegersohnes, N. P. Feil, 502
südl. !!. Straße nach mehrmöchent
llchem Krankenlager gestorben. Fran
Rosewater wurde im Jahre 1813
in Elevrland, O geboren und er
zogen: ilir Vater war Kleinkauf
mann und er ließ seiner Tochter
eine gute Schulbildung zutheil wer
den. Tort lernte sie Herrn Ed
Rosewater kennen, heirnthete ihn
und kam mit ihm im Jahre 1801
nach Omaha, Ihrem Galten war
sie während ecr Anfangsperiode fei
ner journalistischen Thätigkeit eine
treue Ltiide, eine liebende Gattin
und ihren Kindern eine fiirsorgli
che Mutter, Tie noch lebenden
Kinder sind: Victor. Eharles E
Frau Milton B, Ncwman und Frau
N. P. Feil, Frau Rosemater hat
in hiesigen Wohlthätigkeitskreisen ei
ne hervorragende Rolle gespielt: sie
war geachtet und geliebt von Allen,
die sie kannten. Auch für deutsche
Besirebungell hat sie sich früher leb
haft intercssirt und war eine slän
dige Besnchenn dcS früheren deut
schen Stadttheaters. ,KBTje Beerdi
gulig crsolgt TonntDiag ,Vüfinittag.
Den trauernden. " Hinterbliebeiien
sprechen wir unser -Beileid ans.
Teutscher Tag Komite.
DaZ FinanZ'Komite dc-s Teutschen
Tagoniites ist hiermit frenndlichst
ersticht, sich heute, Mittwoch
Abend 8 Uhr im Deutschen Haus
einzusinken, in einer ErtraVcr
sanlinlung des Teutschen Hauses
beizuwohnen, um die Prozentsrage
der Feier wenn möglich zu crlc
digen. Der Vorsitzer.
Achtung, Mitglieder des Deutschen
llnterstiimiiigsliereins.
Die Mitglieder des Deutschen Un
tersiüNungsvereins sind hiermit er
sucht, sich Tonnerstag Nachmittag
um 2 Uhr beim Trauerhause ein
ziifiuden, um nierem verstorbenen
Bereiusbrnder, Wni. Elsasser, die
letzti.' Ehre zu erweisen,
Ter Präsident.
Tie Parteikonventione.
Demokraten und Republikaner las
sea Prohibition und Frauen
stimmrecht unberück
sichtigt.
Tie Progressiven für Ptthibitio.
In Columbus, 9;cvr., tagte nrn
Dienstag der demokratische Staats
konvent, um die Staatsplatform an
znuehmen. Die Konvention nahm
einen harmonischen Verlauf, wenn
auch von Seiten der Anhänger Bry
ans ein schwacher Versuch gemacht
wurde, die Jndossiruug des Bun
dcösenators Hitchcock zu verhindern.
In der Platsorm wird der Regie
rung des Präsidenten Wilson und
dcS Staatssekretärs Bryan hohes
Lob gezollt. Das neue Umlauf
mittelgefetz wird als ein Meister
werk sinanzieller Gesetzgebung hin
gestellt: von Bundcescnator Hitchcock! im Gcrichtssaal Anweseiiden bestie
wird erklärt, daß er sich und benagen die Stühle und schrieen toi
Ztaat Nebraska mit Ruhm bedeckt
und sich zu einem der führenden
Mitglieder des Bundesjeiiatö ein
porgeschwungen habe: den Kongreß
abgeordneten Lobeck, Stephens und
Maguire wird ivegen Pflichterfül
lung und Parteitreue hohes Lob ge
zollt: desgleichen der geschäftsmäßi
gen Amtsverwaltung des Gouver
neurS Morehead und den Arbeiten
der demokratischen Legislaturmit
gliedcr: Resormen, wie Errichtung
öffentlicher Lagerhäuser in vcrschie
denen Theilen deS Staates zum
Vortheil der Farmer, Reforinen des
Justizivesens und solcher in der
Legislatur, Schaffung eines neuen
Ärbeiterschutzgefehes usw,, wurdeil
eifrig das Wort geredet: Förderung
der Irrigation ohne Wasservcrschwcn
dililg: Einführiillg einer gleichmäßi
gen und progressiven Besteuerung:
Annahme eines Konstitutions-Amen
demcnts, wonach in allen Eivilfäl
len und Kriminalprozessen, (inso
weit es sich bei letzteren nicht um
schwere Verbrechen handelt) sechs
cHeschworene ein stichhaltiges Ver
dikt abgeben können: Erhöhung der
Gehälter des Gouverneurs und an
derer Staatsbeamten und Verlän
gerung der Aimstermine derselben,
W.- H.- Thompfon von rcmd ,Js
land wurde wieder zum Vorsitzenden
des Staats'.Centralkomites erwählt:
Sekretär desselben ist Bert Sprague
von Jork, und Schatzmeister Dr.
P. L. Hall von Lincoln.
Tie Republikaner hielten am
Tienstag ihren Staatskonvcnt in
Lineoln ab: auch auf diesem that
sich seltene Einigkeit kund. In ih
rer Platsorm schwören sie den re
publikanischen Prinzipien nwandel
bare Treue, behaupten, daß Eo
lnmbia kein Anrecht aus die $23,
000,000 hat. welche Präsident Wil
son jener Republik in Verbindung
mit dem Bau des Pauainakanals
geben will: streben legislative Re
form an; sind für Ausdehnung und
Hebung der künstlichen Vewässe
rung dürrer Landestheile im Staa
te: sprechen sich für Verbesserung
der Landstraßen und Hebung der
Landwirthschast aus und preisen die
Führer der republikanischen Partei,
Tie Vull Mooser nahmen in ihrer
in Lincoln am Tienstag stattgefun
denen Konvention eine Platform an,
in welcher sowohl die republikanische
als auch die demokratische Partei
stark durch die Hechel gezogen und
die Erklärung abgegeben wird, daß
mir von der Fortschrittspartei Heil
für Jedermann zu erwarten sei:
dem. Parteiführer Roosevclt wird
treue Gefolgschaft gelobt, eine Neu
einführung der Besteuerung empfoh
leil und der Einführung des Frau
enstimmrechtö und nationaler Pro
hibition das Wort geredet.
Die Populisten befürworten in
ihrer Platsorm die Einführung des
FrauenstnnmrechtS, verlangen leu
erreformcn, Verbesserung des ' Ge
schwarenen Systems: der Staatsse
nat soll aus 15 und das Haus aus
45 Mitgliedern bestehen, indossiren
die Regierung Wilsons und Bryans
sowie diejenige des Gouverneurs
Morehead und loben BundeSsena
tor Hitchcock wegen seiner vorziigl
lichcn Arbeit im Senat.
Tie Prohibitionistcn hielten eben
falls ihren Staatskonvent in Lin
coln ab, welcher 13 Wassersimpel
beiwohnten. Es wurden die üblichen
Prohibitlonsbcschluste gefaßt.
Kirchenbazaar.
In den Räumen der Sonntags
schule der St. Johannes Kirche,
21. und Vlnton Straße, wird Don
nerstag und Freitag Nachmittag und
Abends. 30. und 31. Juli, von
dem Frauenverein eln Bazaar ver
anstaltet werden. Handarbeiten al
ler Art und andere Artikel kom
men zum Verkauf. Jce Cream
und . Kuchen werden servirt. Alle.
Freunde sind herzlich willkomuncnz
Mn Cailllttlr
sttigkjprochkilZ
Wiüer knmlt folgt dem Lcrdikt,
Advokaten im Handgemenge,
Paris. 29. Juli. Madame
Henriette Eaillaur, der vorsätzlichen
Ermordung des Redakteurs deS
Figaro", Eaflon Calmette, ange
klagt, wiirde gestern Abend des ihr
zur Last gelegten Verbrechens frei
gesprochen. Die Geschworenen wa
rnt etwa 50 Minuten in Berathung.
Kauin war das Verdikt bekannt ge
worden, als sich im GerichtSsaal
ein großer Tumult erhob. Die Frei,
gesprochene fiel ihrem Vertheidiger
Labori um den Hals und erschöpft
fich iil Dankesbezeugungen. Die
toll durcheinander. Ein Theil der
Leute nahm für die Angeklagte Par
tei, ein anderer verdammte sie. Meh
rere Gruppen Advokaten lieferten
sich eine förmliche Schlacht, an wel
cher sich die anwesenden SicherheitS
Wächter mit Kraft und Nachdruck
betheiligten. Tie Nichter, nicht im
stände, sich Gehör zu verschaffen.
verließen daS Zimmer.
Dr. Borghoff's Ernennung.
Tr. Joseph F. Borghoff. Sohn
der vevittwetcn Frau I. Borghoff.
2010 Caldwell Straße, hat einen,
ehrenvollen Ruf an das t. Fran
eis Hospital in Butte, Mont., er
halten. Der junge Arzt, der auf
der hiesigen Creighton Universität
sein Examen machte, ist heute noch
seinem zukünftigen Wirkungskreis
abgereist.
Selbstmord.
Grand Island. Nebr,, 29. Juli.
Infolge von Lebensüberdruß, verur
lacht durch ein langwieriges Leiden,
hat fich öer 55jährige Maurer
James A. Clark im hiesigen Pio
nier Square erschossen.
5Ucine Stadtnruigkeiten.
Harry Tetwiler. Eigenthümer dcS
Restaurants 320 südl. 15. Straße,
hat feinen freiwilligen Bankerott an
gemeldet. Seine Schulden gibt er
mit $3582,41 an. und fein (öutha
be,l mit $2477.
Trei Personen wurden hier Tien
stag von der Hitze überwältigt: es
waren dieses: George Petit. 22 10
südl. 9. Straße, Eoumil Bluffs;
er fiel, während er auf einem Ge
rüst an der Burt Straße beschäftigt
war, von demselben herab und zog
sich ehebliche Verletzungen zu: Chas.
Baron, Archie McCoy und EharleS
Clark. Ter Zustand der Kranken
ist nicht besorgnißerregend.
M. F. allen, 1821 Miami Str.
wohnhast,st hatte sich unlängst nach
dem Hospital begeben, um eine Kur
gegen Schwindelansälle durchzuma
chcn. Er begab sich auf den Val
kon des Hospitals hinaus, um eine
Pfeife zu rauchen, dabei lehnte er
sich über das Geländer, wurde von
Schwindel ergriffen und stürzte auö
beträchtlicher Höhe auf den Seiten
weg herab. Er erlitt so schwere Ver
letzungcn, daß er denselben bald
darauf erlag. ,
Tr. I. B. Fickes beschwert sich
bcini Stadtrath über die an AutoS
angebrachten Scheinwerfer. Er bc
hauptet, daß die Lichter gefährlich
feien, und die Grelle des LichtS
störe den Spaziergänger, der wäh
rend der Abendstunden die Strahm
flaniert.
A. House, ein bei dem Straßen '
pflasterungskontraktor Murpjy an
gestellter Fuhrmann, wurde verhaf
tet, weil der Kasten seines Wagen?
undicht war und seine Ladmlg Sand
auf der Straße umhergcstrsut wur
de. Der Mann wurde in eine
Geldstrafe von $15 genommen
Frau Meta Vallanbiham, 2020
Grace Straße, sprang von einem in
Bewegung befindlichen Straßenbahn
wagen und zog sich erhebliche Der
letzungen zu. Sie wurde von dun
Polizciarzt in Behandlung genon
men.
Hier wohnende Jrlander werden
morgen Abend in Arlington Hall,
151 N2 Todge Straße, eine Unter
Haltung abhalten. Der Reinertrag
kommt den Freiwilligen der Hom?
Rule Partei in Irland zugute,
Eharles Fillman von Benson, eilt
Angestellter an dem United StateA
National Bank Gebäude, wurde von
einem herabstürzenden Hebekrahn
am Bein getroffen und so schwer
verletzt, daß er nach denZ Hospital
befördert werden müßte.
Die Stadtkonmissärs tragen sich
mit dem Plan, in mehreren hiesigen
öffentlichen ParkS !MnLMz
, V. X
t' , "V . . " ,&J&tli' -t