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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 23, 1914)
TugÜche Cmflsifl Trlttnk. Tonuerötnq. den 23. Mi lOit. " Liev jy .jk -rf 111 Vornan ton " . i . rrri maj. ' (7. Fortsetzung.) So heftig sich der Verwundet cuiJj siräubt Übrigen! fchien der hzrt Fall und der Schmerz allmählich doch einig Klarheit in seinem Hirn ja verbreiten , so vermocht r sich m seinem Zustand qegen die dielen .hilfreichen' Hand, di sich nicht g rsd allzu sanft nach ihm aulstreck m. doch nicht mit Erkoia zu Weh zu setzen. Seine sortgesedten Schimpfereien weckten nur Lachen und Pott, und so fefcte sich endlich der ganze Zug unter ffuhrung del & chklheitömannes nach dem Wachtlo läse, dal glücklicherweise nicht zu wei entfernt log, in Bewegung, er mt wundete wurde in da durch ine rote Laterne kenntliche Haut hinein getragen, der Beamte dankt seinen Helfern, bann bat er bi Gentlemen oueeinandergehen zu wollen, real auch geschah, und bald lag diese Teil des Elefchäftöriertel der Niesen fladt wieder so still und einsam wie zuvor. . Der Verwundete, der sich in der Tat vor, Schmerz nicht aufrechterha ten konnte, wurde unter dem Be stand von noch einigen anderen Beamten auf die schwarze Ledervan elegt. roelche die eine Wandscite det kahlen, ader ichllch rhellten Rau mii einnahm. Hinter einer Barriere sah an seinem großen Tisch der Wachthabende, dem der Policeman bereit Bericht erstattet hatte, Bor der Barriere standen dak junge Madchen und ihr unerschrockener Netter, dessen Erscheinung erst jetzt in dem hellen ruhigen Licht ordentlich zu erkennen war. Er mochte in der Mitte der Zwanziger sein. In Widerspruch zu seiner reduzierten Kleidung stand die km Bildung seines, wenn auch ab gezehrten, Gesichts, über daS schon manche Stürme hinweggebraust sein mochten, und daö, wenn nicht der ver wahrloste blonde Bart gewesen wäre, geradezu hübsch genannt werden konnte. Seltsam wirkten auf daö junge Mädchen, alö sie jetzt ihren Retter genauer betrachten konnte, sei ne, dunklen, etwas hefllegenden Au gen. die zu seinem blonden Haar ei gentlich nicht passen wollten. Sie meinte, diesen Augen schon einmal irgendwo im Leben begegnet zu sein, Nur wollte ihr Gedächtnis ihr im Mo ment nicht sagen, wo die! der Fall gewesen. Geradezu einen Gegensatz, wag die Kleidung , betraf, , . zu dem jungen Man bildet der auf der Leder dank. Er trug einen fast übertrieben modernen gelben Ueberzither, und dem entsvrack auck sein übriaer An zug sein an dem Wandhaken über chsn bangender, nun freilich arg tarn panierter Zylinderhut, seine blanken Lackstiefeln, von denen allerdings der rechte einen klaffenden Süß davonge tragen hatte, seine grellbunte Wä sche und die noch grellere Krawatte, in der eine kostbare Brillantennadel steckte. Auch seine Finger waren reich mit Ringen und Juwelen besteckt, und unter dem geöffneten Rock kam eine Übermäßig dicke golden Uhr kette zum Lorschein. Die ganze (Sr scheinuna dieses Mannes war aller, dingS viel zu stark aufgeputzt, um im wahren Sinne elegant zu heißen. Ein falscher Firnis war darüber gebreitet, mit dem auch die Wach kopfschönbeit dei leeren und rohen Gesichts im Einklang stand. Den Jahren nach mochte der auf der e deroan! ein Dremiger sein. Meine Herren und meine Dame", nahm der Wachthabende jetzt an sei nem Tische hinter der Barriere da Wort, nachdem die ersten Formallta ten erledigt waren, ich nehme jetzt Ihr Personalien auf und bitte S, sich der Wahrheit zu befleißigen. Ich mache' Sie darauf aufmerksam, daß S nicht eher von hier entlassen wer bett, als bis Ihr Angaben telepho nifch auf die Richtigkeit geprüft wor den sind, und daß unwahre Angaben für Sie Straft nach sich ziehen toüu den.' . Nach dieser musterhaft höflichen Belehrung wandte sich der Beamte an den Herrn auf der Lederbank. Ihr Name, Herr? Vor und Zu namel .Charles Hartlepooll stöhnte die sei. Seine Schmerzen schienen im in ärger zu werden. Seine Stimme aber klang jetzt ziemlich kleinlaut. Er war wohl nüchtern geworden. 'Bai sind GW '.Artist .Ihre Wohnung?" .ZMadisonstraße. Hotel Liverpool". .Danke!" Der Beamte schrieb diese Antwor ten in fein Protokollbuch und wen de! sich dann, an die Dame. Ihr Name, meine Dame?" ! Martha Korngiebel." Der Beamte war Amerikaner. Darum bat er die Dame, ihm den Namen, der ofsenbar deutsch war, diktieren zu wollen eine Bitt, der die ffinrne mit woblklinaender. deut lieber Stimme nachkam. h .WaS sind Sie?" ' TprachlehrttZn t 5 Iltisse Heinrich Lee. n. r; : WMÜZ w K,?QMcll .Ihr Wohnung?" .TompkinS'Square. Doardinghouse Müller. .Danke!" Di Feder raschelt von neuern, und der Beamte wendet sich zu dem jun gen ucann. .Ihr Name?' .Fedor von Lhck." Auch der junge Mann mußte seinen Namen diktieren, so daß für keinen ver nwe enden an der Sckreiowei desselben ein Zweifel bleiben konnte auch nicht sur daS junae Madchen, dal bei diesem Namen in groß ueverraschung verriet, nur daß die von niemand beachtet wurde. .Wa sind Sie?" Der junge Mann zögert ein we mg, dann ader sagte r: .Stiese reiniger." .Haben Sie inen bestimmten Stand 'k" .Jawohl," .Wo?" .Südstraße. Fulton.Fähre." .Ihre Wohnung?" .Brooklvn. Nassaustraße No. 17. Zimmer 30. .Ich danke." Der Beamte verschwaoe ivcihrend die drei Personen von seinen zurück bleibenden stiegen im Au behal ten wurden, mit seinen Notizen in daS anstoßende Zimmer, wo man gleich darauf das Telephon läuten hörte. Nach einer Weile kehrte er zurück und schrieb nun zur vroto, tolianschen Vernehmung, die bei den klaren Aussagen von Miß orn giebel und Mister von Lyck zuma auch Mister Hartlepool. jetzt wo er iiuu;icia um vuvurq rccyl oemuiig geworden war. die Möglichkeit der gegen ihn vorgebrachten Besckuldigung zugab und sie nur noch mit seinem .x. i . . v ww j. c l c . i vo en Zustande zu beschönigen sucht, keine weiteren Schwierigkeiten er gab. Die Dame und der jung! Mann, dem sie soviel Dank schuldig war, konnten ihrer Wege gehen, und nur Mister Hartlepool mußte es sich gefallen lassen, der Behörde nock ein wenig seine kostbar Anwesenheit zu schenken. Zwar bat er dringend darum, ihm einen Wagen holen zu la en. damit er nach Hause sabren konnte. Aber so rasch ging daS nicht. Ein mußte der Poikzelarzt kommen. der schon telephonisch bestellt war, um das ärztliche Protokoll aufzuset, zen. Solange mußte sich Mister Hartlepool mit seinen .verdammten Schmerzen, mit der nicht gerade tröst tchen Aus lcht aus d,e gerichtlichen Folgen ferner heutigen Alkoholfreu. den und die noch weniger trostreichl Aussicht darauf, wieviel Zeit wob damit hingehen konnte, biS er wieder est auf seinen Füßen stehen und einem Beruf nachgehen konnte, g, dulden. Fräulein Martha Korngiebel und Fedor von Lhk traten miteinander aus die einsam Straße, und der unge Mann zog vor seiner Begleite rin den Hut. Guten Abend, mein Fräulein agte er und wollte sich damit von yr empfehlen. Er schien ei plötzlich sehr eilig wenn zu aoen. in leinein aann bisher so unbefangenen Auftreten Druckte iicö eine unverkennbare Bei egenheit, ja Beschämung aus. .Ich habe Ihnen noch nicht ein mal danken können." erwiderte Mat ha in herzlichem, innigen Ton und reichte ihrem Retter, der so wenig von ihrem . Danke etwas wissen zu wollen schien, die and. Kein Ursache, mein Fräulein! ehnte er noch einmal ab. und die Verzögerung schien ihm nur peinlich zu sein. Dabei sprach auö der Art, wie er seinen Hut zog, wie er sich verbeugte, kurz auS seinen ganzen Manieren ein Etwas mit, was wie, der wenig zu feiner äußeren Er, cheinung und zu seinem Berufe, den er soeben der Behörde hatte angeben müssen, paßte. err von xmi" riet ihm eine weiche Stimme nach, nachdem er sich chon zum Gehen gewandt hatte. Wollen Sie mir eine Frage erlau den Haben sie verwandle in Deutschland haben Sie eine Schwester, die Ilse heißt?" Mit freundlichem, ermutigendem. Vertrauen forderndem Lächeln blickte ie ihn an einem Lachein, dem vielleicht schwer zu widerstehen war. Welche Wirkung aber brachte ihre Frage auf ihn hervor! Bor Schreck darüber blieb ihm die Antwort in der Kehle stecken. Mein Fräulein " stotterte r nur. ES konnte Martha nicht entgehen, n welche neue Pein sie ihn versetzte. Als hatten sie diese Augen, die ,yr von Anfang an schon so bekannt vorgekommen waren, nicht getäuscht. Den Bruder der geliebten Freundin, dessen Verschwinden derselben so bitteren Schmerz bereitet, hatte sie gefunden. Die Vorsehung i ihrer Gnade selber führte ihn ihr zu hier in dem fremden Erdteil, hier in der Riesenstadt, wo Millionen unge annt, aneinander, vorübergingen hier in der Einsamkeit und Nacht. I Aber' sie wollte ihn U nicht quälen Win ihn, der ihr nicht nur als Ilse! Bruder wert sei mußte, sondern dem sie auch noch zu so großer Tank bcirkeit verpflichtet war. Er schämte sich offenbar vor Ihr, und wie hätte sie du nicht begreifen sollen. .Wie schade.' sagte sie deshalb in einem Tone, der ihr den Weg zu seinem Herzen bahnen sollte, .wenn iq mich getäuscht hatte! Ilse von Lyck ist meine beste Freundin. Sie trauert um einen Bruder, den sie verloren hat sie hat ihn sehr lieb gehabt, . und sie sürchtet manchmal, ihn schon als tot beweinen zu miif sen. Erst neulich hat fit mir dai geschrieben. Und wie oft, als wir noch zusammen waren, hat sie mir von ihm gesprochen. Mit welcher Sorge, welcher Zärtlichkeit! Wa für Freu de würde ich ihr bereiten, wenn ich sie benachrichtigen könnte, daß er lebt, daß ich ihm begegnet bin, wel che ritterliche Tat er an mir geübt hat und wie dankbar ich ihm dafür zu sein habe. Welcher Trost würde eS für sie fein, zu wissen, daß es doch noch einen Menschen in der Welt gibt, der zu ihr gehört jetzt, wo sie ganz allein steht, wo ihr die Mutter gestorben ist ' .Mein Mutter!" Ein verhaltener Schmerzenslaut rang sich von seinen Lippen. Bis hierher hatte r ihr schweigend, mit gesenktem Kopfe zugehört. Wie sehr er sich auch sträubte er konnte sich ihr nicht mehr entziehen. Wer war diese Fremde, von der er vor einer Viertelstunde noch nicht wußte, daß sie überhaupt lebte und die ihm nun von der Heimat, von seiner Schwr ster sprach mit einer Stimme, mit Worten, die wie heiße Tropfen auf die erstarrte Rinde um sein Herz fielen? Wer war sie, die ihn fest hielt wie mit einem Zaubersvruch ihn, der alles floh, was ihn, den Ausgestoßenen, an sein früheres Le ben erinnern konnte ihn. dem nur nach wohl in seinem Elend war, weil er sich wenigstens vor der Welt darin verbergen tonnte? Und was gab ihr den Mut, so zu ihm zu reden zu ihm, dessen AeußereS doch schon für sie eme Warnung sein mußte? Nein, er wollte keines Menschen Gnade. am wenigsten von jemand, der wohl nur so zu ihm sprach, weil er ihm zufällig einen billigen Dienst er. wiesen hatte. Schon hatte er ihr rn die Rede fallen wollen sie bitten ihre Worte, ihre Freundlichkeit nicht weiter an ihn zu verschwenden, auch nicht den deinen mitzuteilen, in wel cher Lag sie ihn gesunden, und in feines Weges ziehen zu lassen da vernahm er von ihr das! .Meine Mutter!" Der ganze Kummer, den er ihr bereitet hatte, wurde wieder lebendig vor ihm. In seinen trübsten Tagen hatte ihm immer ein Funkchen von Hoffnung beleuchtet, daß das Schick sal doch noch einmal Mitleid mi ihm haben, ihn wieder emporkommen lallen wurde, und daß jtx der Mut ter das Leid, das er über sie gebracht. doch noch einmal in Freude würde verwandeln können. Eö war zu pat! Martha sah, welche Erschütterung hre Nachricht m ihm hervorbrachte. und sie sah auch, daß er noch lange nicht der Verlorene war, als welcher er ihrer Ilse vielleicht gelten mochte. Eme innige Freude ergriff sie. Herr von Lhck.' sagte sie mit all der herzlichen Empfindung, deren ft nur jagig roar, roouen ie mioj wohl noch ein Stuckchen begleiten? Ich würde Ihnen dafür zu neuem Dank verpflichtet sein, denn ich habe doch heute die Erfahrung gemacht, daß eS eigentlich recht leichtfertig von einem jungen Mädchen ist, bei Nacht allein durch diese Gegend zu gehen. Wir konnten dann auch von Ihrer Mutter sprechen, von Ilse von Deutschland." Noch ein letztes Zaudern von ihm aber sie wollte ihm ja von der Mutter erzählen. Und nun gingen ie neoeneinanoer yer. (Fortsetzung folgt.) i I n T r u m a u an der Aspang ahn wurde eines Morgens früh der Aviatiker und Fähnrich in der Re erve A. Stampach, welcher dort beaü crt ist. in feiner Wohnung tot auf efunoen. ceben der Leiche lag em levolver, mit welchem Stampach ich durch einen Schuß in die rechte Schläfe getötet haben dürfte. Nie mand im Hause hatte den Schuß ge hört und erst als die Hausbesorgerin die Wohnung Stampachs aufräumen wollte, wurde der Selbstmord ent deckt. Stampach lag am Boden und hielt den Revolver noch umklammert. Er hinterließ mehrere Abfchiedsbriefe. aus denen hervorgeht, daß er herzlei dend war und ihm auö diesem Grun de der Arzt das Fliegen verboten hat Da er nun, wie es ,n den Ab chiedsbriefen .beißt, mit. Leib und Seele an der Aviatik hänge, gehe er n den Tod. nachdem ihn das Leben ohne aviatische Betätigung nicht freue. Stampach hatt seit dem Frühjahre bei einem Piloten Flugunterrvcht ge Nommen und dabei feinen leiden chastilchen Hang zur Fliegerei be ommen. Im vergangenen Jahr be ief sich die Aluminium-Produktion der Wer. Staaten aus über 72,000.000 Pfund; im Jahre 1888 wurden nur bis Pfund produziert. , - ., Dankbarkeit. c t',t b Min, 'S v, Hcide. Ich war beim Kuchenbacken, hatte eS mächtig eilig mit Borbereitungen zu einem Familienfest und lief, wie man so sagt, vorn tm Trab und hin lcn im Sprung, alt außerordentlich heftig an der schell gezogen wurde. Natürlich war ichmpört darüber und öffnete mit einer ent prechend energt schen Geste die Tür. Draußen stand, am ganzen Leibe zitternd, ein jun ger Mensch. .Bitte, lassen Sie mich hinein, es ist ein Schutzmann hinter mir herl' bat er mit einer jg flehent lichen Angst, daß ich mit davon er faßt wurde. .Ich wollte über die Dächer." fuhr der junge Mann fort, .aber die Bodentür ist verschlossen. Mein Leben lang will ich Ihnen danken, wenn Sie mich hinelnlas sen!" DaS war allet in wenigen Sekun den hervorgestoßen, und in der Tat hört man jetzt eilig schwe Schritte die Treppen herauskommen. Ich war ganz allein in der Woh. nung, besann mich aber nicht, son dern ließ den zu Tode Geängstigten eintreten und zog die Tür int Schloß. Et war twat in dn Au gen det jungen Mannes dat mir in unendliche Mitleid einflößte, und mir die Gewißheit gab. daß ich nicht zzon ihm zu fürchten hatte. ES blieb mir dann gerade noch Zeit, ihn in dir Küch zu schieden und dort die Tür zu schließen, alt abermals mit Nachdruck geläutet wurde. Natürlich war eS der Schutzmann. Er sagte ganz außer Atem: .Ich ver folge einen jungen Mann in iner brauen Joppe und einem schwarzen schlappigen Hut, ich glaube, er hatte eine Brille auf. Er hat gestohlen. Ich hörte hier irgendwo eine Tür ge Yen. war e bei Ihnen?" Ich weiß nicht, wie ich so schnell zu einer Lüge kam. Jedenfalls sagte ich mit der größten Ruhe: .Der unge Mann kann hier kaum gewe en sein, ich hätie ihn dann doch wohl ehen müssen, denn die Tür habe ich reilich geöffnet und wieder geschlos en, ich bin beim Hausputz. Aber schließlich habe ich weiter nicht achtge, geben, da mag schon jemand nach oben gegangen sein und ist vielleicht auch längst über die Dächer entkom men." .Nein", sagt der Schutzmann ent täuscht, .die Bodentür ist verschlos sen, ich war schon bis rauf. Er muß dann 'ins Nebenhaus gelaufen fein, und nun ist er mir wohl ent wischt, öa hab' ich nun leider vle unnütze Zeit verloren. Entschuldigen Sie!" Und damit keuchte der ziemlich korpulente Beamte die drei Treppen wieder herab. Ich legte einen Augenblick meine Hand auf mein pochendes Herz. Was hatte ich da getan! Nicht nur gelogen hatte ich, sondern Mich eigentlich mit schuldig gemacht. Mindestens war ich eine Hehlerin. Aber der junge Mensch konnte ja auch Schlimmeres begangen haben. Dann ging ich in die Küche. Und es verursachte mir ein eigen beklom menes Gefühl, als mir der füßliche ackdunlt entgegen chlua. und ich zu gleich ganz zusammengesunken mei nen unfreiwilligen Schützling auf der Feuerungskiste sitzen sah. Den Kopf in beide Hände vergraben und von emem Schluchzen formlich geschut teit. Er war noch so jung, der arme Missetäter. Ich hatte selbst einen Sohn draußen in der Welt, und so konnte ich nicht umhin, meine Hand auf daS sauber in Ordnung gehaltene Haor zu legen. Da glitt der Wei nende von der Kiste herab und um klammerte meine Fuße. Bon dem heißen Gestammel seine Dankes öer stand ich kein Wort Stillschweigend machte ich ihm i nen warmen Imbiß fertig und deckte ihm in meine Sohneö Zimmer den Sijch. Ich hatte es nicht über mich gebracht, um eine Erklärung zu bit ten. Aber als ich nach zwei Stun den in meines Sohnes Zimmer trat, stand alles E en unberührt, und dat Zimmer war leer. Im ersten Augen blick wußte ich keinerlei Erklärung. Ich hatte dem jungen Menschen ab sichtlich recht viel Zeit gelassen. Er ollte sich in Ruhe und ganz unbehcl igt eingermaken zurechtnnoen. Waö ober war nun und wie hatte daS ge schehen können! Ein engbeschriebcneS Briefblatt. daS auf dem Schreibtisch lag. klärte mich darüber auf. Da jtand in einer laren anlprechenoen Handschrift: .ES war mir nicht möglich einen Bissen herunterzubringen, trotzdem der Hunger groß ist. Ich konnte von Ihrer großen Güte nicht mehr anneh men, der erste Bissen war mir im Halse stecken geblieben, denn ich habe wirklich gestohlen. Zum erstenmal in meinem Leben freilich, aber wettn Sie mich nun nicht davor bewahrt hätten, hätte ich wohl inö Gefängnis gemußt und das ist viel schlimmer alö der Tod. Ich habe gesehen, daß diese Zim mer hier einen Balkon hat und daß eS nicht unmöglich ist. sich über die Brüstung auf den Sims und von da auf das Hausoach zu schwingen. Ohne Lebensgefahr wird eö wobl nicht sein, aber waö hat ein so arm elige Leben wie öa meine schließ lich zu bedeuten! Ich maz Ihnen nicht wieder unter die Aun treten. Ich hab niemal geglaubt, daß noch so viel Gilt gibt, all Sie mir er wiesen haben, zu mir ist in meinem ganzen Leben noch kein Mensch gütig iiedsen. Wenn ich setzt mit heiler Haut davonkomme, will ich noch ein mal allen Mut zusammennehmen, um doch noch mit dem Schickjal fertig zu werden. Vielleicht erreich ich e noch. Ihnen eine Tage zu dan ken. Hier auf dem Tisch sieht Ihr Bild, gütige Frau, und darunter geschrie ben vermutlich von der Hund Jhrcl CcljncJ .Mem geübte Mutter." Ich war, niemals der, der ich yeui vtn, wenn ich jemai eine Mut ler gehabt' hätte! Da lassen Sie vielleicht alt Entschuldigung gel ten. Diesen Briefbogen und den gro ken Briefumschlag hab ich hier von dem Schreibtisch genommen. In den Briefumschlag habe ich ein Päckchen mit fünfundzwanzig Ansichtskarten gelegt, und die Adresse det Ladens, in dem ich sie gestohlen habe, steht daraus geschrieben. Ich wollte die Karten verkaufen, weil der Hunger so biß. Sie sind aber noch vollzäh lig, und wenn Sie nun noch ein iivri ge tun und eine Marke darauftun und den Brief in den Kasten stecken wollen, dann hat der Mann sein Ei gentum wieder. Weiter klebt Gott ici Sank noch nicht! an meinen Fin gern. Tausendfachen Dank und wenn fer ne ander Bergeltung. dann doch die die dem eigenen Herzen in der Wohl tat liegen muß. sich einen Menschen in der innigsten Dankbarkeit zu eigen gemacht zu haben." Ein Tiesunglucklicher." In meinen Schläfen hämmerte eö und meine Hände flogen. Ich wor taum noch imstande, da Briefvlatt zu halten. Natürlich war der arme Mensch entkommen, und der wirklich tebensge fährliche Schwung war ihm geglückt, wie ja so leicht mal etwas glückt, wenn man mit Todesverachtung alle auf eine Karte setzt. Aber daß er sich dann noch einmal die Treppen heraufschlich, um sich nieinen Namen einzuprägen, dafür hätte ich ihn an den Hänoen festhalten mögen. Denn daö hat er getan. Weil ich heute nach zwei Jahren mit meiner vollen und richtigen Adresse in einem eingeschriebenen Päckchen einen wun dervoll geschliffenen Rubin erhielt. Der Stein ist nur klein, aber von einer so prachtvollen Klarheit, wie ich ähnlich niemals einen Rubin gesehen habe. Dazu lagen auf einem dünnen lleberseedlatt die nachfolgenden Worte in dem astchen: .Ich bin auch heute noch arm, aber eil vier Wochen m einer testen, ge, sicherten Stellung. Hunger habe ich noch genug gelitten und auch reichlich yaut zu ott vorigen rennen gelernt, aber nieinen Glauben hätte mir feit der Stund bei Ihnen tein Mensch mehr nehmen können. Der Gedanle daran hat mich immer wieder hochge halten. Und das hatte ich mir zuae schworen, die ersten hundert Mark, die einmal mir gehören wurden, die soll ten mir zu einem schwachen Zeichen meiner Dankbarkeit für Sie werden. Mein Auge blieb an diesem Stein hängen. Er lag in einem Schaufen uer, und oas Licht siel so darauf. daß ich mich wundern mußte, wie soviel Schönheit von einem kleinen Stein abgehen konnte. Er kam mir beinahe heilig vor in feiner Rein yeit. Ich hatte meinen ersten wohlver, dienten Monatslohn in der Tasche, und ehe ich eS mich versah, gehörte der Stein mir. Daß ick ihn nicht für mich wollte, verehrte, gütigste Frau, versteht sich wohl von selbst. Ich hätte nicht finden können, daö mir schöner schien. Nun werde ich mich noch einmal wie vor den zwei Jahren auf die Km egen, m meiner eigenen sauberen kleinen Stube, und werde Tränen der Dankbarkeit, die ich bei meinem Schreiben hier kaum noch zurückhalten kann, oa bet vielen kleinen Kte in wei, nen. bevor ich ihn auf die weite Neisi nach Deutschland schicke. Der durch Ihre Güte Gerettete." In Sicherheit. ES wurde dieser Tage gemeldet. daß der .Karluk". da Hauptschiff ver von $. ?te an on aefübr en kanadischen NordpolarEzpedition. in Sicherheit sei, und zwar sei er bis zur Wrangelinsel, nördlich von der ostsibirischen Küste und nordwestlich von der Beringstraße, gelangt. Es war dieses daö für die eiaentllcken Entdeckungsreisen bestimmte Fahr, zeug, daS nach den im' Beaufort meer. nördlich von Alaska und west lich vom Varry.Archivel. vermuteten Landmassen oder Inseln suchen soll te. Ausgerüstet war eS auf drei Jahre; es hatte einschließlich des wissenschaftlichen StabeS 25 Mann an Bord und stand unter dem Kom mando deS von den Pearyschen Ez peditionen her bekannten Kapitäns N. A. Bartlett. Der Karluk" wurde auf der Ausreise bei Point Barrow von den übrigen Schiffen getrennt, am 10. September 1913 unter 150 Grad 7' w. L. und 70 Grad 47' n. Ar. vom Eise besetzt, und war seitdem ver, llöskre Schüillluystkl-GAkrle. Jkdes Muster tT$ Cents. einscher Blüscnrixt i'tinen. Ro. 8199.. An Chile tue drapirlkn KosülmrSckk (Int) Kl mit S!sV,!it nr,b SunikaaakNi, we ktrctkn. Lcilrn nimmt häufig d, Länge tm Dpsir?,, an, wa fiit pfef, sil laute N'i" sich o! fffie kikid. (m rwiksk hat. Toll de Stock jcdsch sportlichen Zwecken dienkn, sa wird die Tunifa gksondert gearbeitet. Modern ge kleidet zu gehen, ist der Wunsch einer jeden Dame, dabei ist aber zu bedenken, ob Stoss und Schnitt und auch Farbe sich beim Waschen und ÜZllgeln bewähren, und wer praltisch ist, wählt solche Modelle, die nicht gleich au der Fa?on gerathen, noch allzu viel Arbeit beim Bügeln verursachen. Daher wird diese Modell hier, mit der einfachen, glatten Tunika, die nur in der Taille riickmärt ein paar Jältchen zeigt, all Commerrock überall Anklang finden. Zur Verfertigung eignet sich jeder Stoff, wie die Saison ihn bringt und der Zweck es erfordert. Gebraucht werden für miti fre Figuk 8 flard Material bei AZ Zoll Zreite. Da Muster ist in Größen von !2-32 ccr"f-. . TT HT - . ' f rt Wl I VSS uim i4 ooiraiM. efteSunkiS?At,eise: Diese Muster werden an irgend eine Adress gegen Einsendung del Preise geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst IS Cent ö für jede! bestellte Muster n daS ?attoru Department. Omaha Trbüne, 1311 Howard Et. . ; Der HmaiZa riöüm" satter,: ßoupon. Ich wünsch, Muster 5!s........ .... Zoll, Lruft oder TaiÄemveit (Jahre .... bei Kindersachen.) Nan. .... .... Ä ,....i7. ........ .... Etraß 's .... schollen. Es bestand die Befllrch tung, daß er dom Eise zerdrückt. vielleicht auch zu einer unfreiwilligen jahrelangen Treibfahrt durch das Nordpolarbecken auf dem Wege, den Amundsen einschlagen will verurteilt werden könnte, wofür er nicht vorbereitet war. Stefansson selbst nahm mit den beiden anderen Schiffen Alabama" und Mary Sachs" sein Winterquartier bei Kap Collmson an der Südküste von Banksland, und gedachte im gegen wältigen Sommer mit Schlitten oder Schiff nordwärts zur Prinz Patrick'Jnsel zu fahren. Einzeihe ten über die Fahrt deS Karlul" sind noch nicht bekannt, immerhin ist schon die Tatfache von Interesse, daß er gerade zur Wran gel-Jnsel gekommen ist u. eine genau ostwestliche Route eingehalten hat. Ör hat in gerader Linie 900 Kilo meter zurückgelegt. Natürlich ist das Schiff mit dem Eise getrieben. eS ist nicht gesegelt; denn hätte es Bewegungsfreiheit erlangt, so wäre artiett zur Benngstrasze abaebo gen. Andererseits ist es gelungen. den Kurs nach Nordwefl zu vermei ven, ver ms ungewiße gegangen wäre, unter diesen Umständen ist die Frage berechtigt, ob Amundsens Rechnung auf eine Nordwesttreib fahrt schon von der Beringstraße aus wirklich so fest begründet ist, wie allgemein angenommen wird. ES kann auf gründ des Bartlettschen KurseS vermutet werden, daß er zu nächst, wie bor 33 Jahren dieJea nette", nach Westen und dann erst nach Nordwesten geführt wird, waö seinen Absichten und ForfchungSauf gaben nicht entsprechen würde, weil er so nicht ins Herz deS Polarbeckens gelangen würde. Allerdings kann auch angenommen werden, daß Bartlett, wenn er auch keine völlige Gewalt über den Weg deS .Karluk" hatte. eder Möglichkeit sich südlich zu hal n nachgeholfen haben wird, so' da ein WestkurS herausgekommen ist. Zur Lonnenstlch.Vcyandlnng. Eine volksärztliche Zeitschrift kon statiert. daß seit den Tagen tS be rühmten Hippokrates, welcher drei Jahrhunderte bor . Christi Geburt lebte, eigentlich kein wesentlicher ZVort schritt m der Behandlung deS Son nenstiches gemacht worden ist. NimonidluZk nni skft!ckjrm Lolle. Wo. 7Ü!H). Mit dem dosMIt s,kk,-!I?ndcn kom wer fleigi der Vkdarf n Iri-Iini, him ö! lausen, und Nkllk. llkidsanie ohät find immer Willkomm,. T-a ein gewisser Cn ju aiiA (n der tiiglien Ksrderobe augenschnnlich wählt man hnchutage selbst den sviidkn Wsschröckkn VlouskN oI feinsten ölkMiben. Namentlich !j! rt Boile, der viel verarbeitet wird, sowohl ganz glatt wie auch gestickt und 8ff,r? iPaumirDlIrtcff! find Ihres sia:..j;;i.u. ten Tragen! halber ftfjr begehrt. Organ viel und geblümt Leiden eichen reizend Jeftßfcfkif tibloufm. Obgleich Stepp i öhine theurer alt alle anderen Stosse lg, hat er durch seine bemerkenkwerihe Halt darkeit sich einen Ruf al praklischee Blousen stoff erwoibkn. An Narben ist auch lein Mangel, da die Mode alle Bunte bevorzugt. Dennoch wird die weiße Blouse di Oberhand über ihn Helllila,! rosa und blauen Konkurrentinnen haben da sie im Wascheln und Bügeln nicht di.' ' ? mwm MJW 77009 Ä r&r.i'--i V A M Sorgfalt erfordert, d! jene dkansprücheN.' evrau: werden zu einer Blouse diese Genre! 2 Kard, Material bei 33 Zoll Breite. Da Echiiiiimuster ist in Grobm Stadt ; . .,.. Sonnenstich, oder was man so nennt es braucht keine direkt Le strahlung durch die Sonne dabei zu sein ist stets ein sehr gefährlicher Unfall, mit aller Aussicht auf tod lichen Verlauf, wenn nicht die richtige Behandlung angewendet wird. Hippokrates bediente sich einer sehr einfachen Methode in solchen Fällen: Er ließ auf den Betroffenen kühleö Wasser schütten, während zugleich zwei oder drei andere ihn kräftig rei ben mußten. Soweit bekannt, hatte er damit fast immer Erfolg., Bor der Anwendung von kaltem Wasser allein muß unter allen Um ständen gewarnt werden; dasselbe ist an und für sich darum gefährlich, weil cö das Blut nach innen treibt. Wendet man jedoch gleichzeitig mit. dem kalten Wasser sehr eneraisckie Neibungen der HautOberfläche an, so wird hierdurch das Blut vielmehr an die Oberfläche gebracht und da selbst auch festgehalten, und der Kör per wird rasch abgekühlt.- Nach allen Erfahrungen, die man in unserer Zeit gemacht hat, ist et das beste, das Wasser aus einer Höh von 5 bis 6 Fuß aufzugießen, wach rend zugleich zwei oder drei Personen den Patienten auf das kräftigste rei ben, so lange bis die Haut gut gerötet, und daS Bewußtsein wie der hergestellt ist. Bei sofortiger Be Handlung solcher Art darf beinahe in jedem Fall eine Heilung erwartet werden, vorausgeseht, daß überhaupt noch etwas zu wollen ist. Sonstige Mittel, die man nachher anwenden mag. können nützlich sein, kommen aber nur nebenbei in Betracht. Man sollte' besonders darauf bedacht , sein, den Kopf und den Hinterhals zu netzen und unter Reibung kühl zu erhalten. , a, - Die Hauptsache. Postbe amter (einen betrunkenen Studenten bringend, den er im Chaussee raben auffand): Entschuldigen Sie, wohnt dieser Herr bei Ihnen!" Bermietertn (die Hände über dem Kopf zusammenschlagend): Aber na turlich. das ist a Herr Spund - jetzt wird er sogar schon mit der Post nach Hause geschickt ist er denn wenigstens frankiert?' Btr der Proök. Direttor (auf der Probe zum Tenor): Ihre Stimm ist fs . dunkel Verf6:,ki???, haben Qt vielleicht Treuer?! iXi'-i w f-.,rt