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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 23, 1914)
TügZik Omsh Xriliüii T5 y CCTS ""' C 1 yZßt-Z"'' l , 0"""',,N'V.W'V i iV 1 ' ' , ,' -,0-i tUv-"' "s ' SJ U ' ' ' ' - i t: ; 1 1 1 ' ; : . ; , i . ' ( ' J a YOi'I! f- J i 1 j j)y r KSlfX ' ' Mi ' ' Vl A -sl-cw ' ' j'-v-x SMWAK ,T?aaI p vumiiiti Von Zlugust --N WMamI4AH Hl AMamH Her Verein der Musikritiker" und sein wirken. Pi: par fifjl" Aufführungen in Deutschland und 2I;n:r!f j. Die serienreifen. 1- ' W 1 . ' SJsülfJilaiib ist da gelobt Land der Terrine, ihre Zahl ist tdeg gar nicht ,u il;Irt, und wenn man st der Uebersicht halber einteile, naffifjjiren wollt, würd, mein aus so viele derschiedea Zweck und Sttl3?üancen stoße, daß einem dit Lugen vsVrgrtje mußten, ehe man mit dtt ein theiler. halb fertig geworren wär. Un in solchen Umstand ist et zu empfehlen, solch Vereine, denen man nicht selbst an Lkkzört. möglichst zu igntnirtn; weniger mpfkhknsncr!h Ware aber der ergänzende Rath: nämlich aus den anderen Vereinen, dcn man angehört, fluiztiireten. Tar cui würd nämlich ine ganz neue Cp ziel von Deutschen entstehen. Deutsche, die Lderhaupt keinem Verein NAkhören, eine Speciet, die sich nrnöglich lange halten konnte, da ihr bloße! Vorhandfnsein zur Begründung ine Bereiu der Vereins Kse führe niüZzte. e Vor twa fünfviertel Jahren wurde die Tgzahl der deutschen Bereine vermehrt durch den Verein der Musikkritiker. Ganze zweiundzwanzig Musikkritiker nahmen ei an? sich, ihren Berufsgenossen zu der ihnen pebührmden wirthschastlichen und sozialen Etdeutung zu verhelfen: ein nobler Bor sctz fürwahr. Außerdem aber verkündete lr junge Verein, er werde in Sachen der .Musikpolitir" ein gewichtiges Wörtlein mitzureden haben. Wai konnte und was durft man sich unter dem Begriff der Wufikpoliiik" denken? Ich fürchte, man dacht sich darunter alle! Mögliche, nur nicht etmak absolut Reinliches. Und als cd dieser schier unglaublichen Erklärung der tapferen Zwemndzwanzig unter den übrigen Musikkritikern Deutschland ein dkutlichek Hohngelachier aufstieg, beeilte man fich, eine neue Lcreinskonsiitution auszuarbeiten und die verdächtige Musik. Politik" sorgfältig todt zu schweigen. Nun war man gespannt auf die ersten Lebensäußerungen des Verbände. Gewiß hätte niemand etwas dagegen inzutven den. wen Musikkritiker gerade so wie alle v..... .,,rt. r.. ... (i. BllUtlCIl CiUjVUiiCH lUf gi UIUUll' lichtn EMarkunz zusammenthun und mit bitinfH Kräften Durchsetzung allge! rren FTvünschenswerther Bestrebungen at Kittn. Wen die bestehenden Journa! listenverbände dazu nickt ausreiche soll! ten, wäre ein solcher Musikkritiker-Derein gewiß don allen Seiten mit Freude zu! begrüßen. Aber diese Zweiundzwanzig behalten sich vor, ungewllnschte Mitglieds kandidaten ohne Angabe von Gründen ab zulehne. Außerdem möchten sie statuten ßcrnalÄ Einfluß auf die Besetzung von Kritikerposten bei den Tageszeitungen ge winnen; ja, neuerdings werden sogar die Mitglieder aufgefordert, dem Vorstände ausführlich über alle möglichen Fälle srntuell vertraulicher Weist'! zu de richten, die eben dem Vorstände Gekegen heil zur Einmischung geben könnten. Dazu eint der Vorstand mit wirklicher Ge müthSmenschenhaftigkeit: deshalb brauchte sich niemand als Denunziant zu fühlen! Man steht, zur Pflege des Korpsgeistes ist dieser Verein nicht begründet worden. ' Soweit ist das, was man von diesem Verband Deutscher Musikkritiker' ersah re hat, recht unerfreulicher Natur' der Virband mochte also wohl selbst das Ge fi.'fcl: fiffilwn ri s,k nn hk niisfi tenS ? i " i - v" f für die Erheiterung ? Profession zu thun. Das ist ihm ganz über die Maßen geglückt: die neuesten, soeben herausgegebe pen Mittheilungen" des Verbandes haben nn wahrhaft homerisches Gelächter aus gelöst. - Der Berliner Lokalanzeiger' hatte wahrend der letzten- Saison sich mehrfach die Freiheit genommen, bei gewissen Ge legenheiten, wo ihm offenbar lediglich Lob und nicht Kritik am Platze zu fein schien, seinen Stab von Musikkritikern einfach hei Seite zu schieben und sich ei nen Bericht, wie er ihn für seine Zwecke gebrauchte, von Persönlichkeiten schreiben zu lassen, deren Urtheil durch Sachkennt niß nicht getrübt war. Insbesondere war zu diesem Zweck der bekannte Vergnüg- ungsberichteistatter Aisred Holzbock bet anqezsaen worden: in einem anderen Falle war sogar durch einen Reporter das vorangegangene Urtheil des Musikkritikers H. N. ausdrücklich desavouiert worden, pr tartrtH isfrKinrtÄ in ffltrnrtlnf tt ivuiv fcv.wiiy vrnt ji.uiitu. sang für unseren Verband gewesen, Lärm zu schlagen, sich vor die beleidigten Kri tiker des .Lokalanzeigers' und die Re dsktion dct Blattes auss Energischste zur Rede zu stellen. Vermuthlich hätte auch ia solcher Protest bei diesem .Lokalan ,'izer' wenig Eindruck gemacht, aber die ßsn Profession hätte doch wenigstens Hoffnung fassen können, in dem neuen mhh. Airtiin ff nrf Srnhft für die moralischen Rechte des Standes zu haben. Aber nachdem der Berg in der Hauptoersammlung des Verbandes ge kreist, ist als lächerliche Mauö ein Schrei, ben des Vorstandes an den .Lokalanzei n" herzuZz'koiNmen, in dem lediglich lonfiaiifTt wird, man habe .mit Bedauern davon Kenntnis! genommen, daß in der kchien Zeit am Berliner Lokalanzeiger' wkhrssch die Kritik von wichtigen Opern redttött ud anderen mustkdramatlschen ?-r,,tz; m-.Hi run!n Lezr? He a ricuimm Spanutt. vertraut worden ist, einem Mitarbeiter, der nicht die dafür erforderliche sachliche Eignung besitzt." , Was, frage ich, werden die regierenden Herren des .Lokalanzeigers" nun wohl mit diesem Briefe machen? Man könnte es ihnen kaum verdenken, wen sie die Naivetät dieser Mittheilung mit der Er widerung ä almii-dum führten, daß es ja dem Berbande unbenommen bleibe, sich in Zukunft fol(tes Bedauern zu ersparen, indem er insach von solchen Vorkomm nisse am .Lokalanzeiger' kein Kennt niß zu nehmen brauche. Ich führe diese tragikomischen Fall besonders deßhalb hier an, weil er Ihnen zugleich zur Kenntniß bringt, wie viel ngesehener im Allgemeinen die Stellung eines Kritikers an einer großen omcrika Nischen Zeitung ist. Bei Ihnen ist der Kritiker Musical Editor", also derant örtlicher Redakteur der musikalischen Kritik. Ich glaube nicht, daß sich ein solcher Musical Editor auch nur in einem einzigen Falle derart bei Seite schieben lassen würde und dein noch inen einzi gen Tag in seiner Stellung verharrte. In Deutschland daegea ist in den meisten Fällen der Kritiker nur Musikreserent, nicht aber verantwortlicher Redakteur. Eine starke Vereinigung aller Kritiker könnte da freilich durch harte Arbeit viel zur Besserung der Verhältnisse beitragen; ein Pharisäerclub aber mit angemaßter Autorität die Schafe von den Böcken zu. sondern, mit heimlichen musikpolitiscben', Bestrebungen und mit offener Begünst! gung des Tcnunziantenthums kann der Sache der Musikkritiker nur schaden. Viel zu sehr verbreitet ist überhaupt noch die unreife Vorstellung, man brauche bloß einen lobenswerthen Zweck zu hai den, inen Verein drum herum zu bilden und dann Verfügungen zu treffen: dann sei die Sache so gut wie gemacht. Unser Verkehrsverein, der so gern eine Früh lingssaison nach Pariser und Londoner Muster in Berlin etablieren möchte, wird nach dem Verlauf der Feftfpielwochen auch ein Liebchen davon singen können. Haben doch die wenigsten Berliner etwaS davon gemerkt, daß das Feftfpielwochen waren, und Fremde hat man während dieser Zeit auch nicht mehr als sonst in Berlin gesehen. W die Theaterdirek toren bekunden, waren ihre Kunsttempel genau so leer wie sonst, und so wird der Verkehrsverein wohl zu der Ueberzeugung kommen müssen, daß eine erfolgreiche Frühlingssaison sich nicht einfach diktiren läßt, daß sie zunächst die Erfüllung man cher anderen Voraussetzungen zur Be! dingung macht. Freilich waren die .festlichen" Parsi fal"Aufführungen im königlichen und irnj Deutschen Opernhause allemal überfüllt,' aber das sind sie bis jetzt ja überall und ! zu jeder Zeit seit dem ersten Januar ge ; wesen. Nichts begreiflicher als das: wenn ein Kunstwerk dem Volke, zu dem ei gei hört, dreißig Jahre lang vorenthalten! wird, das heißt wenn es so lange Zit! nur Zehntausenden zugänglich gemacht wird, während Millionen es kennen zu lernen wünschen, dann muh wohl ein an dauernde, riesiger Zulauf entstehen. Uc biigen erinnerte mich kürzlich Alfred Hertz an den Sturm der Entrüstung, der sich vor zehn Jahren in Deutschland ge gen Eonried und Amerika erhob, wie da die New Forkcr Ausfchlachtung des .Par sifal" als Gralsraub", als unerhörte Fredclthat gekennzeichnet wurde. Und doch hatte Eonried nichts andere? gethan, als was die deutschen Hoftheaterintendan ten und Stadttheatcrdirektoren jetzt thun? er führte den .Parsifal" auf. da das Ge setz es ihm erlaubt hatte. Aber, meinte Alfred Hertz, wie stand S mit der Aus schlachtung" eS Bühnenweihfestspiels? In New Ärk wurde der Parsifal" wah rend der ersten Saison nur dreizehn Mal gegeben, und stets als eine ganz besonders gekennzeichnete Vorstellung. Hier wird er denn doch ganz anders ausgeschlach tct". Die Königliche Oper giebt ihn gleich in Serien von je drei Wochen allabendlich, und wenn dem Dirigenten Blech der Arm zu müde wird, nimmt ihm Dr. Besl den Stab zum Dirigiren ab. In manchen Stadttheatern wird der .Parsifal" am selben Tage mit irgend einer Operette zusammengekoppelt, in Bremen giebt es zum Beispiel. Nachmittags .Polenblut". Abend, .Parsifal". Wo bleibt da die angebliche amerikanische Pietätlosigkeit? In Parenthese möchte ich bemerken, daß Ihr Kapellmeister Alfred Hertz sich in sei nem neun verheiratheien Zustande au! nehmend wohl zu befinden scheint, eine Thatsache, die mir nicht mehr überra schenk vorkam, achdem er mich seiner jungen Gattin vorgestellt hatte. Nur über eins waren sich die Seiden Gatten noch nicht einig: wohin sie ihr schmuckes Auto in den nächsten Wochen lenken sollen. Eins scheint allerdings fest zu stehen: nach Karlsbad, wo Hertz fönst Stamm, gast war. gehn sie nicht. Natürlich nicht, denn ein junger Ehemann braucht doch keine Entfettungskur! Wohin man gehen soll, scheint übe? Haupt eine Frage ja fn, die mit jedem yj kieue Hemmer s!:rner zu entside Ist. Mnn verlaßt Berlin, weil man e andere Luft athmen, in andere G'amd ein ander Ledenwkise fuhren möchte, d wenn f, nun auch unzählig yimt platze l.i itutichlanö und llmze tintb giebt: wo ist ,wch ei Platz zu (tu den. der im Juli und August nicht zu gleich voll von Berlinern ifts Da ist aber unweirlich wahr: sellst der einzc, floschjksie Berliner mochl wenigsten in bis zwei Monate im Jahre ohn seine lie den Laiidileut auskommen. Vergebliches Bemühen! Und wenn er bis zum Nord eav stiebt: d Half, der Schilt, ffa giere sind nzweiselhaft Berliner. Tirol ti hinunter z'i den TMorTüttn im Sommer wie in Berliner Vorort, und seitdem Deutschlands. Zukunft auf dem Wasser liegt, istrecken sich die Berliner 'krandschwarmer ostwärts bis nach Me mel und westwärts bis zu den kleinen belgische und französischen Cecdädern weftmäkls von Ostende. Allerdings wo gen ihrer in Wirklichkeit nicht ganz so viele sein, wie es den Anschein hat, denn der richtige Berliner hat nun einmal kein Talent dafür, sich verborgen zu hallen, r läßt es seinen Nebcnmensck.en wissen, daß er da ist. Unv so maz es komm:, daß man zuweilen glaubt, einen ganzen Haufen Berliner gefunden zu haben, wo blos drei zusammensind, Aber die Wir tung ist eben da. Ich ober frage mich, woher alle diese kleinen Berliner Bürger, vor allem die kleinen Beamtensamilien da Geld nehmen, um ihre Sommerreise, meist mit Kind und Kegel, zu machen. Auch dritter Klasse zu fahren kostet ein hübsches Stück Geld: die Eisenbahnfahr. ten sind erheblich theurer als bei Ihnen in Amerika. Ferner mögen die Sommer Pensionen .relativ" noch so billig sein, sie fressen doch mehr als die paar hundert Mark monatlichen Gehalts eines kleinen Beamten auf. Dann läuft zu Hause die Miethe weiter. Dagegen läßt man die Karline, das Mädchen für Alle, lieber gehen, spart dreißig Mark und lernt da für pach der RüZkehr eine neue Unschuld vom Lande an. Das bringt dann den eventuell ausgeruhten Nerven einen neuen Stimulus, so daß sie sich bald wieder melde können. Einerlei: gereist muß werden, dazu ist der Sommer da. Außerdem ist da die Mode, und der Berliner wünscht ein sehr moderner Mensch zu sein. Uebrigens Ist Berlin zur Zeit keines wegs schon ausgeftorden, denn so lange wie bei Ihnen dauert die Reisesaison in Berlin doch nicht. Aber ein wenig lang. weiiig kommt mir das Berliner Straßen bild zur Zcit vor. Man hat die Koffer schon gepackt und das Reisegeld schon ad! gezählt. Ti Tomen tragen ihre weniger neuen Kleider auf und die Herren sparen an Zigarren und Getränken, damit sie j auf dem Lande" desto flotter etwa! drauf gehen lassen können. Aber wie Manche von ihnen in der neuen Halötracht & la Biron aussehen! Solch ein weit umgeschlagener Kragen ticf & coeur ge schnitten und darin ein rother Etier nacken! Ja, wenn's ein hübscher schlanker achtzehnsähriger Jüngling ist, dann würdt ich mich zu ihm hingezogen füh len. wenn ich nämlich ein junge! Mädchen wart.' Und dann die Madchen! Es kommt mir so vor, als wenn manche, die durchaus darauf bestehen, es in ihrem ganzen Leben nicht lernen werden, einen hochgeschätzten Rock mit Grazie zu tra gen. Ich denke an die Selbstverständlich keik. mit der die Parifcr Asphalteuse ihr schlankes Bein zeigt. Bei der Berlinerin scheint die Attitüde oft zu fragen: siehst dn nun auch genug, oder muß ich noch gespreizter ausschreiten? Warum lassen sie nur den Schlitz Nicht zunähen, wenn sie nichts rechte! öamit anzufangen wis sen? Im llebrioea aber legen wir unk im mer mehr romanische Sitten zu, zum we nigsten thun das unsere Geschworenen in Mordprozessen gegen daS schwache Ge schleckt. Offen gestanden, die gerichtlich ungefühni gebliebene Düsseldorfer Sckie ßerei, der Freispruch der Brunhilde Wil den, bat doch auch in solchen Kreisen bö ses Blut gemacht, wo man auf dem Standpunkt steht, daß der Mann unter Umständen einen Meineid zu leisten hat Iike a gentlcman . Der Assessor Nette! deck wollte das nicht thun, aber dafür ungefühnten Tod zu erleiden, ist denn doch eine zu harte Strafe. Ei neues Büttrl aegen Trunksucht. Eine Behandlungsmeise ausgesprochener Trunkenbolde mittelst eines ontialkoholi sehen Serums, Ehetinthylin genannt, das ouö Pferdeblut gewonnen wird und schon im Jahre 1000 entdeckt wurde, ist seitdem in Paris streng wissenschaftlich geprüft worden. Ueber zweihundert trunksüchtige Männer und Frauen jeden Alters zwi schen sechsundzwanzig und fünfzig Iah ren. die verschiedenen Nationalitäten an gehörten, sind mit dem Serum und mit dreiundachtzig Prozent vollkommener Er. folge behandelt worden, während gleich zeitige Beobachtungen von Trinkern, die in besonderen Asylen der bisher üblichen Be Handlungsmeise unterworfen worden wa ren, nur dreißig Prozent Heilungen erge ben hatten. Das neue Verfahren besteht in einer Reihe von Einspritzungen unter die Haut, und das Serum bewahrt die ihm besonderen Eigenschaften länger als ein Jahr. Das dabei in zunehmender Menge angewendete Serum hebt die Wir kung des Alkohol! und ihre Folgen auf, wobei die Patienten nach und nach jedes Verlangen nach dem sinnbetäubenden Ge tränk verlieren. Genfer Frauen und daö Gewerbe gericht. Die erwerbenden Frauen haben in Genf das aktive und passive Wahlrecht zum Ge werbegcricht. Dagegen hat sich eine Strömung mit 1200 Unterschriften be merkbar gemacht, die ihnen dies Recht wie der entziehen, wollte und als Aequivalent die Schaffung von besonderen FrauenGe werbegerichten forderte. Die Regier machte einen vermittelnden Vorschlag, daß nur diejenigen Frauen da Stimmrechi haben sollten, die sich in ein Stimmregi. ster eingetragen hätten. Di Wähler lehnten beide Vorschläge ab, und so bchal ten die Frauen ihr Wahlrecht zum Ge werbegericht. " -iy'i. ' T,r Mord i önkgsbach. Alois Kerschner. dulgo Poldlbamr hei rathet im Iahe ZA in Köntgbiach die Aloisia Ker chner. welch ihm i00 Kro nen ins Haus brachte. Die Ehe war von Ansang an kein glückliche. Die Frau sUhrie das Haulregiment. EI wurde ihr allgemein nachgesagt. d,ß fit es mit der ehelichen Treue nicht genau nehme und daß di Poldlbaukkin es immer mit ihren Knechten balie. Zillahrend sie ihre Lieb haber beschenkte, behandelte sie den Gatten in Iicbloser Welse, veksoottcle ihn offen! lich vor den Dienstboten, fang Svottlieder wie: .Ich bitt' recht schön, i ?tt, mein Mann, der 'fallt mir nit" und äußerte wiederholt, daß sie nicht den Mann, son dern dessen Sachen' geheirathet habe. Die tieft Abneigung, welche die Frau gegen ihren als gutmüthig und medlie bend geschilderten Gatten hegte, artete in der letzte Jett zu esse zur Schau tra gencm Haß aus. So sagte sie zu einer Tienflmaad: Wenn Ihn nur wer der schlaget, da krähet kan verreckter Hahn net nach,, aber so aner Krot, wi der if passn! nir!" Da Alois Kerschner gern aus die Jagd ging, sagte die Beschuldigte wiederholt: Wenn es mir Wilderer gab. die ihn z'sammschießen thäten, es wär mir recht, wenn ich erlöst wurde." Im Win ter vergangenen 'Jahres faßte die Frau den Entschluß, ihren Mann aus dem Wege zu räumen. Am 30. November . I. trat der Angeklagte Leopold Rauchenberger als Knecht in den Dienst der Kerschner. Schon nach vier Wochen knüpfte die Bäuerin mit dem Knecht intime Beziehungen an. Im Verkehre mit dem Liebhaber machte sie oftmals Bemerkungen, Ihren Mann au! dem Wege zu räumen und versprach Ihm tausend als Gulden Belohnung. Als sich Rauchender endlich dazu bereit erklärte. meinte die Bauerm: .Die erste Stund ist die beste für ml." Sie drängte in Rau ckenberger. daß er den Mord bald aus führen solle und gab ihm Rathschläge. sie schlug ihm vor, den verhaßten Mann beim Holzfuhre niederzubolzen" oder beim Baumefällen mit der Axt nicderzu hauen. .Wenn Tu Dich nicht traust," meinte sie. so gieb ihm halt Grundscha den (Gift)." Als Rauchenberger sie ein mal fragte: Was is denn nachher? He! rath s mn entgeancte die Kerschner: Dös kann no net sagen, dö waß i net." Am 20, Februar Abends ging Alois Kerschner mit einem Buckelkord und einer acht Liier fassenden Flasche nach Raben stein, um dort nach Wunsch seiner Frau Petroleum zu kaufen. Bald darauf suchte Aloisia Kerschner den Rauchenberger im Stalle auf und sagte zu ,hm: .Heut geht's am leichtesten. Er ist nach Raben stein, da kannst aufsiaeh'n: nimm Dir an Steck' und schlägst ihn nieder!" Tann gab sie ihm Rum zu trinken, damit er sich Muth antrinke. Nzuchenberger entschloß sich nun über das Drängen der Geliebten und verführt von der versprochenen Be lohnung, die Blutthat auszuführen. Hin ter einem Baum versteckt lauerte Rau chenberaer im Dunkel der Winternacht aus sein Opfer. Mit einem anderthalb Meter langen Holzxrüoel sührte Rauchenberger zwei wuchtige Schläge gegen den Kopf. Tödtlich getroffen sank Kerschner zusam men und stürzte in den vorübcrfließenden Königsbach. Der Mörder begab siäj nun nach Hause und legte sich im Stolle schlafen. Am Morgen fand der alte Vater des Ermor deten die Leicke seines Sohnes. Zur Aus forschung de! Thäters wurde der Polizei Hund Lux aus Wien requirirt. Derselbe verfolgte mit Sicherheit und ohne Zögern die aufgenommene Spur zum Kcrnerfchen Anwesen und verbellte dort unter den die len anwesenden Personen gerade den aus einer Bank sitzenden Rauchenberger, wel cher schon von der ganzen Bevölkerung von Königsbach als der Mörder bezeichnet wurde. Erwähnt sei noch, daß Rauchen berger, als er von der Zuziehung des Po lizeihundes borte, die Aeußerung machte: Wir sind schon verrathen. Jetzt wär's am besten, wenn i mi umbringen that." Die Aloisia Kerschner, welche zugegen war, brachte hierauf das Jagdgewehr ihre! Mannes und reichte es dem Rauchender ger. der ober davon keinen Gebrauch machte. Rauchenberger leugnete Anfangs die That und beschuldigte einen früheren Knecht und Liebhaber der Kerschner, w.l halb er auch wegen Verleumdung ange klagt ist. Tann legte er bereits ern 23. Februar ein Geständnis ab. daß er über Anstiften der Aloisia Kerschner. die ihm tausend Gulden versprach,, den Mord be ging. Alosia Kerschner leugnete die An ftiftung. Die Gerichtsverhandlungen ergaben ein interessantes Sittenbild. Der Angeklagte Rauchenberger erklärt fich unschuldig. Er habe wohl die That begangen, ober nur weil die Frau ihn verleitet und ihn durch Genuß von Rum willenlos gemacht habe, auch habe sie ihn durch das Versprechen der tausend Guld?n für die Ermordung ihre! Mannes gefügig gemacht. Der Angeklagte besireitet. daß er mit der Angeklagten Kerschner ein Liebesver haltnis unterhalte habe. Er erklärt, daß die Frau ihn hauptsächlich durch das Ber sprechen der tausend Gulden dazu bewogen habe, den Mann umzubringen. Am 29. Februar, am Abend de Mordes, sei die Bäuerin zu ihm in den Stall gekommen und habe ihm ein Fläschchen mit Rum gebracht und zu ihm gesagt: Saus's aus! Geh' aussi und erschlag' ihn. Heut' geht's am leichtesten. Er is nach Rabenfiein gangen." Bekannte Oesterreicher verstorben. In Körnten ist der außerordentliche Professor für Geburtshilfe und Gynälo logie an der Wiener Universität Dr. Karl Breus im Alter von 64 Jahren gestorben. In Wien starben der Oberstleutnant Karl Holme! vom FeldkanonenRegiment No. 17. Ferner der Brtillerie-Hauptmann d. R. Franz Szuppf, an einer Bkutvergif tung Frau Marie Gunkel, Gemahlin des Rittmeisters a. D. Ei,g?n Euntel. Major Sesterreilh-Attgansche Korrespondenz. :$ der llch' Georg Grub. I Baden ist Frau Zherese Negro, verwittwete im Reckenschuß. geborene Waldschiitz. Gattin de! kaiserlichen Rathe! Fugen Negro, nach langem Leiden yestorben. Kaum vierzehn Tage nach dem Tode des ürgermeifters Professor Anton Wei. ser ist auch der VizeBUkgermeistek von Yaherbach. Karl Weinzetll. Besitzer de! Hotel! zur Weißen Rose" und Läge wtlk.besidkk, im G7. Lebensjahr istorben. Die OberleutnanU.Wittme Jda Zednik lkdk, v. Zeldegg ist im 6. Lebenssohre In Prag gestorben. Sie war die Mutter des edemaligen Präsidenten des technischen Militär'Kommitteel YML. Viktor Zednik Edlen von Zeldeqg und des Bizk'Präsi denten der Gesellschaft vom Rothen Kreuze 3. d. I. Oskar Zednik Edlen d. Zeldegg. In Reichender Ist Her, Jgna, Heisch. Seniorchef der Firma Jq, Hersch. Im 08. Lebensjahre gestorben. In fflriir ist der Vorstand der Advokatenkammer und E nior der Advokaten des Kreikzerichtiipren ctel! Dr. Joses Spitz. Vorstand der israe litischen KultuSgemeindk, gestorben. Juden satisfaktionsfähig. Auf den vor inigen Tagen in Mak bürg abgehaltenen Burschenschafter! der österreichische Burschenschaften wurde leiten! der anwesenden Delegirten der der. schikdensten Burschenschaften auch die Sa tlsfaktiontunfahigkeit der Juden deiban de!i und bei diesem Punkte mit Stimmen Mehrheit der Beschluß gesaßt, da! söge nannt Waidhosner.Prinzip fallen zu lassen. Die SatiZfaktionsverweigerung der österreichischen Burschenschaften siegen über den Juden, die unter dem Namen Waidhofner-Prinzip bekannt ist. wurde aus Antrag der Innsbruck Burschenschaft .Germania' im Jahre 189(5 als Grund sad der österreichischen Burschenschaften aufgestellt, und außer den Präger Bur schenschsten schloffen sich nur wenige Wie ner Burschenschaften diesem Prinzip nicht an. Aus eine, kurze Zeit hierauf abqe baltenen Verbandst der akademischen Vereine und Verbindunaen in Waidhosen wurde der Antrag auf Verweigerung der Satisfaktion gegenüber den Juden auch von diesem anqenommen und unter dem Namen Waidhosner Prinnp bekannt. Unter den Burschrnschasten bat Lber die sen Punkt n ein volle Ein,ce't bestan den und auf dem Marburg Burschen sckaftkrtaa würd diese Frage neuerlich er, örtert. Der Großtheil der Burschenschas. ten ließ da! sogenannte Waidhosner Vrin zip fallen. Verhaftung des Srakau Postdtsrau danken Wilrzrk in Trrsdkn. Ter Postmeister Wilciek. der am 17. Mai in Krakau 192.000 K. defraudirt hatt, wurde in Dresden verhaftet. Man end bei ihm nur etwa 2X)0 Mark, wah rend bekanntlich schon bei einem verhafte tei Komplicen ein größerer Therl des de .-audirtkn Geldes, 140.000 K.. gefunden wurde. Wilcikk reiste seit drei Wochen dlanlo! 'n Deutschland herum und verbrachte die Nächte regelmäßig in Schlafwagen, da er ürchtete. in Hotels erkannt zu werden. An seinen Komplicen richtete Wilczek einen Brief, worin er ersuchte, ihm unter der Adresse kines Herr Gura nach Drts den. Hotel Continental. Nachrichten zu enden. Bor etwa zehn Tagen erschienen in diesem Hotel in höherer österreichischer Postbeamter und ein Polizeibeamter, um Nachforschungen zu halten, doch war Wilczek dort noch nicht erschienen. Am Nachmittag kam er in's Hotel Continen tal und fragte als Herr Gura. ob eine Post für ihn da sei. Da nur ein Liftboy anwesend war, der ihm negativen Bescheid c.gt, entfernte sich Wilczck. kehrte aber nach einer halben Stunde zurück und prach d,e!mal mit dem Portier. Dieser war don der Polizei insormirt und wußte, wen r vor sich hatte. Er ließ den De raudanten zwar fortgehen, schickte ihm aber den Liftboy nach mit der Weisung, ihn vom nächsten Schutzmann verhaften zu lassen. Dies ist darauf geschehen. , Der verhaftete Defraudant behauptete im Verhör, daß die noch fehlenden 50, 000 st. sein Kompli in Krakau haben müsse. Es ist nicht ausgeschlossen, daß noch in unbekannter Hehler an dem Der brechen betheiligt ist. j Eine Frau, die 45 Jahre all Mann gelebt hat. In , das Krankenhaus zu Mährisch! Ostrau wurde vor einiger Zeit der 59 jährige Arbeiter Georg P. eingeliefert. Er ist in Wendrin geboren und sorgte für seinen Lebensunterhalt als Arbeiter in Witkowitz. Groß war das Staunen, als !ei der ärztlichen Untersuchung des Kran ken festgestellt wurde, daß Georg P. kein Mann sei, sondern dem zarten Geschlecht ei.gehörte. Der eigenthümliche Fall wurde dem PolizeieKommissariat zur Untersu chung übergeben, wobei sich Folgendes er fiCb: Bis zum 14. Lebensjahr war Georg P.. eigentlich Marie P., als Mädchen er zöge worden. In dieser Zeit starb ihr Bruder Da verfiel sie auf den Gedanken, nunmehr all Mann aufzutreten, wa! sie auch alsbald ausführte. Sie schnitt sich die Haare kurz, legte Männerkleider an und begab sich mit dem Arbeitsbuch ihres verstorbenen Bruders in die weite Welt. Ihr Aussehen und ihr Auftreten konnte Niemanden vermuthen lassen, daß der schmuck Bursche weibliche Geschlechtes sei. r i kaltes. """' Im Teutschen Landestheater hat Frl. d. Sonnenthal als Gast eine Wieder holung de Rößler'sche Lustspiel! Die fünf Frankfurter" veranlaßt. Frl. v. Sonnenthal gab die Charlotte. Sie wirkte sowohl durch die liebe Einfachheit ihrer Erscheinen?, und ihrer Geste, als auch durch die natürliche Sprache. Vom ersten Augenblicke an. in dem sie die Bühne betrat, beherrschte dit schlanke Ge palt de! Gaste!, das zierlich 5iopfchen unier der hohen Frisur, die feine schmal fingrige Hand die lustigen und rührende Bilder de! Stückes. Frl. v. Sonnenthal konnte nach jedem Aktschluß' für den rn miitb.ia.en. aufrichtigen und lebhafte Bei fall de Hauses wnkcn. Ter Direktor de Burgiheatcrl. Hugo Thimig. dessen Zugehörigkeit z dieser Bühne sich in diesem Monat zum vierzig sien Male jährte, beging seinen 00. Ge kurtNag. Ter Nestor der Wiener Schriftsteller und Journalisten, Sieamund Echlcsincnr, beging in vollster geistiger und korper Ut Frische sniXN K2. vtbktta. Die Leiche de Herrenhaiismitgliede. Hofrathcs und penstonirten Prosessor an der Wiener Universität Dr. Adolf Lieben N unter ungewöhnlich starker Betheiligung weiter Kreise zu Grab getragen worden. Im Trauerhause. 1. Bezirk. Mölkerbastel Ro. 5, hatten sich lange vor Beginn der Lkichenseier zahlreich Leidtragen. Ver ehrer. Freunde und Schüler de großen Gelehrten eingesunden. Rabbiner Dr. Rosenmann hielt die Trauerrede. Am Grade sprachen Hosrath Professor Doktor v. Wettstein Im Namen der Universität, Dekan Prosessor Dr. Wegscheider für die philosophische Fakultät. Hosrath Professor Dr. Zcifel für die Schüler und Phnsika lisch.chemische Gesellschaft und Hochschlllcr Fleischner für die Lese und Redehalle deutscher Studenten. In seiner Wohnung. Erdbergsirasie 52. Wien, verschied im Älter von 77 Jahren Volksschuldirekior Anton Tasch. Derselbe ." ( 'X. VI . . . . . XnJ" & - V . ..4 !.. , . ,s ".WA . .1 "WMM. Direktor Anton Tasch. halte durch C6 Jahre alö Lehrer und Di rektor und durch 43 Jährt als Regens chori der Psarre Ct. Peter und Paul in Erdberg gewirkt. Sowohl vom Kaiser als auch vom Papste wurde der Verster ben ausgezeichnet. Tie Verhandlungen über die Ablösung der Werke der Allgemeinen österreichischen ElektrizitälSgesellschast durch die Korn mune Wien haben zu einer Einigung a sührt. Die Werke gehen an die Kommune Wien über, die mit dem 1. Juli den Be trieb übernehmen wird. Die Stadt zahlt für die Ablösung der gesellschaftlichen Werke inen Betrag don 12.150,000 Kr. Ter Szegeder Gerichtshof verhandelte vor Kurzem die Strafsache der Okköritüer Lehrerin Emma Andrässy, die wegen eines in iner republikanische Zeitschrift ver öffcntlichten Artikels der Majestätsbeleidi gung angeklagt war. Die Leherin erklärte vor Gericht, sie sühle sich nicht schuldig, da si nur berechtigt Kritik an der Wirksamkeit des Königs geübt habe. Sie sei stolz darauf, eine Republikanerin zu sein, und man irre, wenn man meine, daß sie durch Gefängnisstrafe zum Schweigen gebracht werden könne. Der Gerichtshof verurtheilte Emma Andrässy zu vierzehn Tagen Staaisgesängnis. Der langjährige und verdiente Cekre tär de? Wiener Militär-Kasinos, Oberst Anton Müller ö. BannenfelS, hat sich nach Olmütz begeben, um dort vom Primariu! Professor Dr. Zirm eine Staroperation an sich vornehmen zu lassen. Die Ope ration ist gelungen. ' ' Der Wiener Männergesangverein hat in dankbarem Gedenken an die vielfachen Verdienste, welche sich der k. u. k. Gesandte in München, Ludwig Velics d. Laszlo falva, und der Oberbürgermeister don München. Geheimrath Dr. Wilhelm Ritter v. Borscht, um die Konzerisahrt de! Ver eins nach München erworben haben, den einstimmigen Beschluß gefaßt, diese Her ren zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Mit liebenswürdigen Telegrammen haben die beiden jüngsten Ehrenmitglieder des Wiener Manncrgesangvercins diese höchste Ehrung, die der Verein zu vergeben hat, angenommen. Der. Großindustrielle Leopold Stein be ging auf seinem Landsitz in Oed bei Gu tensteir in vollster geistiger und körper sicher Frische seinen 70. Geburtstag. Der Wiener Maler W. V. Kraus, er hielt für fein gegenwärtig im Salon" ausgestelltes Bild .Intermezzo", das Im Vorjahre km Wiener Künstlerhause durch die große Goldene StaatZ.Medaille au! gezeichnet wurde, eint Medaille. ' Herr Emil Römer. Abiheilungsvorfland der Firma Schenkcr & Co., Wien, stierte sein 25jbchria.es Dienstjubiläum. Au die sem Anlasse wurden dem Jubilar, der sich sowohl bei seinen Chefs als auch bei sei nen Kollegen der herzlichsten Sympathien erfreut, mannigfache Ehrungen zutheil, die in beredtes Zeugnis von der Beliebt heit dieses verdienstvollen Beamten geben. Der Kaiser hat dem Großindustriellen Alois Regenhart In Freimaldau das Kom thurkreuz des Franz Josess.OrdenS. dem Sekretär der Handelskammer in Eger Dr. Johann Chudaczek den Titel eineö Re aierungSiaths und dem Fabriksinspektor osef Stcinlechner in Klagenfurt den Titel eines kaiserlichen Rathes verliehen. Der Club der chriftlich'sozialen Abge ordneten im Tiroler Landtag sandte an den berühmten Maler Franz v. Defregger anläßlich seine! 80. Geburtstage? ein herz liches Glückwunschtelegramm. Uriiversitätsprosessor Dr. Guido Adker ist als Vertreter der Regierung zum fünf ten Kongreß der Internationalen Msik gesellfchoft nach Paris gereist. Der Direktor der Brünner Konfektion! anstatt der Oesterreichischen ?)?ilitcr?iefe rungS-Hksellfchcft Leopold EÄ!?. der sich cim 4. Juni im Sure: d:r Gesellschaft, ,"W " 5 c -ih b J & 'H yt :?iwA Xi jC. l h-7. JiV t , vi u ; t V w V"'.' V Gonzagasse LZ, eul tlwi Jtest'd.. zwei Kugeln In die Herzgegend gejz! und lekenesährüch verletzt I da i' uatorum Low oehracht werd ist, Ist nen Wunden erlegen. Bei Mochow kippte da! Automobil de! Zuckcrfabrikantcn und Großindustriellen Mandclik, da! einem Wage auiioeichen wollte, um. Mandelik, dem der Brust korb eingedrückt würd, starb bald dar aus; seine Mutter erlitt ine Beinbruch. In der Urania" fand au! Anlaß des 70. Geburtltagk! des hochverdienten Di rcklor Regierungskath Dr. Friedrich Umlauft ine Feier statt, bei der Prasi dent Dr. Ludwig Koeßler In einer herz lichen Glückmunschansprache Umlaust Thätigkeit al Jugendbildner und seine Verdienste um die geographische Wissen schast feierte. Der deutsche Kaiser hak dem Schrift steller Hermann Greiml In Wien de preußischen KroneN'Orden dritter Klaff verliehen. ' E vermahlten sich Herr Fritz Koppel, Abtheilungsvorstand der Wiener Union dank, mit Fräulein Frttzi Kiis. Tochter des Herrn Heinrich Kris. In Mostar In der Herzegowina habe mehre Schüler des Obergiimnisiums den Direktor der Anstalt. Polsak. und di Professoren Steiner und DIvic thätlich mißhandelt, weil kroatisch.serbisch Cchü ler wegen einer Demonstration gegen das deutsch Theater bestraft worden waren. Die Landesregierung hat nun die Schlie ßung des Gymnasiums angeordnet. ,. j vrIftt väm,. k In den Straßen der Stadt findet man Zuweilen Bäume, die nlrfit rfi fctiK ' wollen, während ihre Nachbarn ,'sund grünen, vyne da , jhrea Lebensdedin (Hingen ein Unterschied zu erkennen wär. Offenbar sind sie krank, und wenn man sieht, daß die Blätter nicht die richtig, Größe erreicht haben, nach den Rändern zu bräunlich verfärbt und am Rande der, trocknet sind, so kann man mit ziemlicher Sicherheit annebmen. dak di,s nm. , vergiftet sinV. Um wa für kne vrr giiiung oandel, es sich dabei? Daß bös. willig giftige Chemikalien auf den Nähr boden dieser Bäume gebracht sind, ist kaum anzunehmen, und der Uebelthäter ist in Wahrheit fast immer die ailel tung. Paul Ehrenberg hat jüngst fiter dit Gasvergiftung bei den Bäumen der Straßen Untersuchungen angestellt, und deren Ergebnisse theilt die Naturwissen. schaftliche Wochenschrift' jetzt mit. m Bode bemerkt man gewöhnlich keinen frischen Gasgeruch; entnimmt man der Erde bei de vergifteten Bäumen jedoch ein Probe und bewahrt dies längere Zeit in einem dicht geschlossenen Glas gefaßt auf. so bemerkt man schließlich s. nen scharfen Geruch, der an Leuchtgas erinnert. Die chemische Untersuchung der Erdproben sührt dann de Beweis da sür. daß es sich wirklich um Vasdergif tung handelt. Ehrenberg kpt massenhaf ht Eisenorydul in den Erdproben fest, gestellt, es mußten also im Boden Re duktionkvorgange stattgefunden haben, ein Zeichen, daß seine Beschaffenheit sür da! Wachsthum ungünstig war. Für Leuchtgasvergiftung sprach außerdem der Umstand, daß Schwefeloerbindungen im Boden auftraten; doch konnte diese auch aus den Kanalisationileitungen stammen. Daß aber die Schädigung wirklich durch Leuchtgas verursacht war. bewies der Nachweis von Azetyle im Bode. der Ehrenberg gelungen ist. Im Leuchtgas findet sich diese! Gas allerding! nur I sehr geringer Menge (. d. H.). doch lassen sich durch sein rothe Kupferver' bindunc, geringe Spuren nachweisen.' Man übergießt dazu die Erdprobe mit konzentrierter Kochsalzlösung, verjagt da! Azetylen durch langsames Erhitze und' treibt es in eine Lorlage, die mit m moniakalischer , Kupserchlorürlösung be,' schickt ist oder durch inen Wattebausch der mit Kupferlösung getränkt ist; dann färbt sich die Watte durch die Rcakt! roth. , Bei den Untersuchungen an vergistekn Bäumen i der Tketstrie in oder wurde die durch die chemische Bo- oenuntniuchung ermittelte Gasdergis. tung dadurch bestätigt, daß eint schad hafte Stelle der Gasleitung entdeckt wurde. Dabei zeigte sich, daß nicht nur Gasleitungen, die in nächster N,ik, fc, Baumwurzcln liegen, für die Bäume ge sayrucy werden tonnen; in dem unter, suchten Falle lag vitlmehr die Rohrlei, tun i der Mitte der eStraK y,m Fahrdamm, und das Gas. da durch di, dichte Straßendecke nicht hatte entweiche können, hatte sich seitlich ausgebreitet und dabei di Wurzeln der zunächst stehende Bäume erreicht, um dann durch die Erd scheiden der Bäume und das nrfit M'.. befindliche Kleinpflaster nach außen zu gelangen, mt Schädigung der Ver giftung" dürfte auf verschiedenen, zusam menwirkenden Ursachen fcmfin. der echten Giftwirkung de ohlenoky.dk. oe Aeioriien, uno des Azetylens komm! auch die Entziehung des Sauerstoffes und die Unterdrückung des !!dli, Bakterienlebcnl in Frage. ,, ; .in . 'r Sine Urkunde PeterS de? MrisZen. 'i Ein Stodlrath don Moskau. Schamin. hat dem Museum do .Lltmoskau" eine sehr merkwürdige Urkunde um Geschenk gemacht. Es ist ein Ukgs. geschrieben und unterschrieben don der Hand de! Zaren Peter, des Großen. In diesem Uka. der jetzt gerade 200 Jahre alt ist tt flammt au dem Mai 1718 untersagt der Kai. ser da Bauen von Steinhäusern im wei ten russischen Reich mit Aulnahme der Stadt St. Petersburg. Durch diese Maß nahm suchte Peter dek Große die reiche russischen Leute der großen Städte, deson. ders Moskaus, nach St. Petersburg, da! er zu seiner Hauptstadt erwählt hatte, zu ziehen. Dieser seltsame Ukak ist aber nur 14 Jahre in straft geblieben, denn er wurde schon im Jahre 1728 durch den Za ren Peter II. wieder abgeschafft. " . ,j m Auch in guter JSilT kan VW GtN. ' ' T -ly ' s