Vrag die bimöcrttbürmißc Hauptstadt asöbmcns. rcww , (viÄV lM ' , n nw, 'rt ,! ,"1 tfeH rjc. 14 Ht ix i SÄ: zua (" tT7" ' y i i...,..- s - "Vv ' - .,.. ' . VV. ;rttV!-" iJ YYV : j-1. , (. i , 'J rifÄ. k': Nv PrMJ XX tl xfsM l'l j L 5 "'X I .. . ' I SS i : ... -s-?-. . -4 l . nn ! US. I II .Mj.. . ' ' fll p YW'LT Vx i- Vx II Ws xx. n r.i;.i : r , ü m t . , . - s - ' -.-.-ä-,. , - - flt-At J) -i. i t jr J n i- - . i . - .t . & a... 5 - - a ' .s i jiyiiin If Das oZ den Ihaikräfüg'N NcfsrmkN fjt Maria Theresiai und Zo "VV feph be ZwkiikN tkzasn. Vw beeinflufit durch tii grsßc ' . Ideen bet sr2nzös,schea Re totuiion und uniit dem gkistigcn Ein wirken der deutsckm Philosophie, sewik infolge der roma!tistriativnalin Bcstn ilingen der große ?!atisnin. ein neue! nationale Leben in den Hüb!5nrgkr zzten, und mit der Verciniaunz bet züestea vier Pragcr Ctädte 1734 wurce Prag dt Zentrum einer staunmsiverthen Entmickluriz de Voll? und Lande, die sich namenttich auf dkm Gebieie der Zlunst und WissensKast offenbarte. Wenn ti 9 1 1 f) t im Jahre 1830, q!5 st nach Prag kam, schreilxn lonnte: Und nun giwzhren wir in Mitten des Lande eine FÄnderchen und Schwesterchen. Lrählung von ZNarka Gerbrandt. Turch die fahlgelbe Atmosphäre zuckte ein Blid. In schmfeligern Licht leuchtete plötzlich die Sommnlandschaft mit ihren schur:cifkn Weizenbreiten, den reglosen grauen Weidcnreihm, den rothen Tüchern im riefdunklen Gartengrün leuchtete auf. um wieder zu stumpfem Fahlgrä zu erlöschen. .Dacht ich'S doch!' ' Eduard hielt einen Moment auf seinem Cpaziergang 'inne. Tafz sich die Sonne so unerwartet der steckte, mußte etwa! zu bedeuten habe. Man Zoll doch nie ' Ein majestätisch!! Donnerrollen nahm ihm das Wort vom Munde. Ernst und ohne Hast, mit der Gewalt de! Starken fuhr es über da! Feld. Nie den schönen Zag vor dem Abend loben." vollendete Eduard, indem er sich ach einem Schlupfwinkel umsah. Wo der Feldwez dm Tchienenftrang der kleinen Lokalbahn kreuzte, nahe dem Wald rand, stand eine kleine WeLblechhütte. al! Ersatz für ein Stationsgebäude. Er er reichte sie eben, al! der Hazel zischend auf ihn einzuschlagen begann und ein zweiter Tonner, der ihn gleichsam drohend bis zum Eingang verfolgt über dem Walde erhallte. Horch! Trang durch daS sinnderwirrende Eetöse, mit dem der Hagel auf daS Dach prasselte, nicht ein Ton wie KinderweinenZ Ganz in der Nähe mußte es fein ,hu huhu" dazwischen eine Stimme jetzt aufgeregte! Keuchen und herein stürmte ein Mädchen, etwa acht Jahre alt, einen kleinen, vielleicht dreijährigen Knaben, der .sich ganz krumm gebückt hatte und 'jäm merlich heulte, nach sich ziehend. Tie Kleine sprach eifrig aus den Jungen ein; al der Hagelfall nachließ, Lernahm Eduard: ,Wit sind doch jcht im Trocknen, Gusti, jetzt kei? auch nicht mehr.'" Ihre eine Brust flog, die Worte ka men stoßweise von ihren Lippen, und sie zitterte am ganzen Körper. . Aber sie war ur bedacht, dem Jriiderchen die Thränen abzutrocknen. Au! der Tasche ihre! durch näßten Stickereikleidchens brachte sie ein ebenfalls ganz nasse! Tüchlein zutage. Bei legen wischte sie trotzdem damit über de! Kleinen Gesicht, wa! aber nur einen zor nigen Aufschwung seines Weinens zur Folge hatte. , Geh!" Er stampste mit dem ffutz und suchte sein eigenes Tuch. Der blaue Wa iroftnanzug hatte dem Unwetter besser jiandgehaltcn. Ein neuer Donneischlag ließ ihn inne halten. Er warf sich mit seinem ganzen schmächtigen Koperchcn gegen die Schwe ster und umklammerte sie. .Wach die Augen zu, Gusti, mach die Augen zu!" rief sie, selbst in Angst um seine Furcht. .Stell' Dich dicht an die Wand hier siehst Du! Ich steh vor Tir, jetzt kannst Tu nichts vom Gewitter sehen." .Du wirst Schalte kriegen,' kemerZie Eusti, dessen Aeuglein wieder zwischen den Lidspalten blinkertm. Ohne Mitleid stellte r es sest, obgleich er immer noch in ihren Armen ruhte. Du wolltest ab doch nach Lause. Wir hielten noch so schön.' . .Aber Mr habt nich mit mich geßpielt!' Vorwurfsvoll ud Irchig klang eZ, obgleich eine Spur von wchuidbemußtsnn rn dem Bl ck laz, mit dem a zu rhr au ay. .Tu bist doch man ein-kleiner Junge, und wir waren lautkk Mlldchcns. Wenn auch. Vluiti sagt. Tu sollst wn'.e? mit mich ßp!i huhuhuhu! K-' '. '-: -:.'': , ; lilV rM t ... ti r i n V i ; lit', i ! u Zi,:. , ZKijMA vji i i,:rs . J neue Deutsche Tyeater. vralte. grokk, auffallend sonderbar fiele ynie Hauptstadt, die nach dem gesäblüch st cti SliiZechskl mehrerer Jahrhunderte och immer besteht, theilweise zerstört, theilnxis wieder herqestellt, bevölkert, krilvöl!rt. Zrnmer im Leben wieder auf bliiht und sich in der neueren Zeit durch Borslädte nach außen fröhlich in'1 Freie verbreitet." so ist c! zweifellos daß schon damalk im geistigen Leben der damaligen Gesellschaft und ihren nationalen und kulturellen Bestrebungen die Ärundlage zur heutigen außerordentlichen Entwick lung bei böhmischen Dolkct und seiner Hauptstadt gelegt war. Auf Grundlage der durch die Aufer siebunz' seit Ende bei IS. Jahrhundert! aewiesenen Ziele, durch welcbe kkunst und Wissenschaft neue Kraft erlangten, ent Sie seufzte. Ein besonder! greller Bliti war hernie dergefahren. und der eine Sekunde später folgende . Tonner übertönte Gustav! Selb stdemuthigung. Einige Augenblicke schien ek schwarze Nacht in dem Raum zu sein; al! Eduard! Augen sich wieder an daS Halbdunkel gewöhnt hatten, sah er Anne vor dem Brüderchen kauern, um ihr Gestchtchen dem seinen nahezubringen und ss die beiden sich durch inbrunstige usfe ihrer Zusammengehörigkeit versichern. .Anne, bist Tu auf mir böse!" kam ein zaghafte! Stimmchen. .Nein, mein süßer Jung. Aber nein, was denkst Tu blos. Ich hab' meinen süßen Gusti ja so lieb " .Ganz doli r .Ganz voll. Schrecklich doll." Und sie preßte den Kleinen, der die Augen fest zugekniffen hielt, immer wieder an sich. Ta! Gewitter verzog sich allmählich. Anne, aeh'n wir über die Wiese, wo die zwei Kälbchen waren?" fragte Gusti. .Nein, sprach sie geduldig, .da ist etz! das Gras naß. Wir müssen an den Schie nen gehen." .Ich will aber bei die Kälbchen." Anne schmieg rathleö. Eduard betrachtete noch mit Rührung daS schmerzliche Staunen, den Kampf bei diesem Angriff auf Anne! holdem Gesicht, als draußen ein Stimme rief: .Ach. hier seid Ihr! Na. Gott sei dank! Tante Killmann hat sich schön um Euch geängstigt! . Warum gingt Ihr auch sort?"; Ein Mädchen, mit zwei Regenschirmen bewaffnet, tauchte auf. Ziemlich ungenirt zog sie die Kinder au! ihrem Schlupfwin kel hervor. .Ach Du lieber Gott! Na, nun kommt! man, daß Ihr erst mal trocken werdet." .Zurück?" fragte Anne freudig, ober Gustav verzog da! Gesicht. ! Nein, nach Haufe!" wehleideie er. ' .I w doch nach Hause!" redete da! Mädchen zu. .Es gibt doch noch Kirsch torte mit Schlagsahne. Tie andern spie len schon mit der elektrischen Küche!" Anne strahlte und sprang vor ffreuden,! aber al! ihr Blick auf das jammervolle Ge' stchtchen des Bruder! fiel, wurde sie un schlüssig.' ' ' , .. ,, .Aber Gustav?" rief sie. ' .Der sieht zu!" " " ' .Nein!" scholl es kläglich, und da! Leid deS Verlassenen, der feine Liebe untreu werden sieht, zitterte in der Stimme de! kleinen Jungen, so daß die Schwester ihn stürmisch umfing. .Tu bist der Papa nein, der Schud mann bist Du und kommst nachsehen, ob wir richtig kochen?, Ja i .Ja, Schulmann!' lachte Gustav fröh lich. und jetzt that er auch einen kleinen Freudensprung, der Anne beseligte. .Also loS. Herr Schutzmann!" rief das Trenstmadchen. da! schon etwa! ungedul big war, und sie nahmen Gustav in die Mitte und rannten mit ihm davon, wa! sie konnten. O sorgende weibliche Liebe! -Wie auf opfernd bist Du, wie erfinderisch, wie zart! Es drückte Eduard etwas in der Kehle. Erinnerungen, die ihm vorhin schon gekommen waren, hatten sich festge krallt. Auch er war ein zarter verwöhnter Knabe gewesen und hatte eine ältere Schwester neben sich gehabt. Magdalcne! Als der kleine Mann sich vorhin da an AennchenS Brust einwühlte, batie Eduard auf eininal ganz deutlich gewußt, wie wohl und SiönJen, wie zärtlich und danil H ' "":.. r r iNr F 1 1 v lll ir. , , j"- '-- . ,5.!", , u1 RiM!W;0 ,MY lTVrS'ft-Art-z stt 1 fUk,-.W'Wi" i y -'. , l, -rv. rjrcjvf; ;v' :" M 't-fA-H 5 ".7?, ! QAt: k kv;'1'' ' : ' tl- 'U-i irs- fww-- rvi ' ist wiikekte sich da. intknsldk gcistigr Leben Pragi. Welch sruchibaren ode em Geniul von Mozart'k Art in dem musi kalischea Prag vorfinden mußte, erhellt au! dem Umstand, daß keine andere Ttadt M o z a 1 1 mit derart lammender und aufrichtiger Begeisterung ausgenom mcn hat. .Ton Juan ist für Prag ge schrieben, mehr braucht man nicht zu sa aen, um zu beweisen, welch hohen Bezriff Mozart selbst von dem inustlalischen inne der Böhmen hatte. Mit seiner ersten Tvmdhonie kam Richard Wag n e r 1832 nach Prag, und dieser Besuch Wagner'! in der böhmischen Hauptstadt blieb für ihn bedeutungkooll als eigen! licher Anfangs und Au!zang!punkt sei ner öffentlichen Erfolge, und dafilr blieb er Prag allezeit dankbar. Tiefe musiZa dem jetzt zumuihe war. Zärtlich, dankbar? Tu mein Gott! Sie lebte irgendwo In einer kleinen Stadt, die ihn ja oft schützend mit ihren Armen umfangen, mit ihrem jungen itor per gewärmt hatte. Er war weit in der Welt herumgekommen, al! Ingenieur in Amerika, in Japan gewesen; er befand sich jetzt in einer Bertrauensstellung mit beinahe surstlichem Gehalt, war ,m e griff, ein reiche! schöne! Mädchen zu he' rathen, und die Erinnerung an die arm lichen Verhältnisse, denen er entstammte, stand nur noch al! etwa! Tunkle!, Halb vergessenes an seinem Horizont. Maad lene wie es ihr wohl gehen möcht? Ja er hatte ihr übrigen! einmal angeboten, zu ihm zu kommen, und i! da mal! ernst gemeint. Ta! war, al! sie ihm geschrieben, daß ihr Lco! als Stütze ein gar so sreudenarme! sei. Später hatte er sich freilich sagen müssen, daß sie mit ihrer Ablehnung sehr vernünftig gehandelt habe. Denn in'! Aukland hätte er sie doch nicht mitnehmen können, und voi lend! jetzt, da er heiralhete aber da mal! war er schwer gekränkt gewesen und hatte Anlaß genommen, sich nurnoch we nig um sie zu kümmern. Eduard war sieben geblieben und sah in die Landschaft Hinaul, die noch blinkte in Regenfrisch und Abendschein und über der ihm doch ein grauer fflor zu weben schien. Er legte die Hand über die Augen. Ja, MagdaS lange Krankheit fortan die Anfälligkeit. Sie war m den empfind lichften Jahren gewesen, zwölf, dreizehn vielleicht, und obwohl kein Kmd. daS vor seinen Augen die Mutter sterben sieht, schrecklicher leiden kann, al! er damals, da sie einmal bei einem Anfall ihre! Lungen bluten! schneebleich vsr ihm auf der Wiese j und fremde Leute sie wie eine Todte aushoben, so hatte ihre Krankheit und deren Zfolgen sie ihm doch entfremdet. Mittlerweile war er auf die Schule ge kommen und ihre Wege hatten sich vonein ander entfernt. Ach. viel zu welk entfernt. Er war doch kein schlechter Mensch und hatte sich immer bestrebt, das Aechte und Anständige zu thun, aber ,n diesem Moment suhlte er, daß die Freiheit de! Starken, auf der Wehrlvsigkeit der Schwachen beruht; daß eö keine nacktere Wehrlvsigkeit gibt als opferbereite Liebe; daß aber ein heiliges Gesetz zu ihren Gunsten auf Erden waltet, dem niemand ungestraft widerstrebt. Am Sonntage glaubte er d,e Schwester. die im fremden Hause diente, ain ehesten frei und Herrin ihrer selbst zu finden. Aber al! er hinkam in die ferne Stadt, in die Wohnung des reich gewordenen Kauf manns, erfuhr er, daß sie gerad heute be sonders in Anspruch genommen sei; denn es waren Gaste zu Tisch und alle Ange stellten in fieberhafter Anspannung. Lange, Zange saß der elegante Mann in dem Man sardenflübche, vier Trevpen hoch, in dem seine Schwester, jetzt Mitte vierzig, ihre kurzen Nächte und wenigen Mußestunden verbrachte, bis sie endlich kam. ,Er hatte sie zu dem zerrissenen Korb stuhl geführt und stand vor ihr, halb ab- gewandt, um ihre vorgebeugte Haltung, ihr früh gealterte? Gesicht, die verarbe,- ieten Hände nicht sehen zu müssen. .Ach, Liebste, warum hast Du mich nie an meine Pflicht gemahnt, diese Stunde tieftr Beschämung wäre mir erspart ebl!e bcn." Was Du hlo! willst ich bin doch ganz gut durch die Welt gekommen! Seine Last hat Jeder Du gewiß auch. Daß ich damals nicht zu Dir kam mir thut's leid, daß ich Dich damit beleidigt hab'. Aber sieh mal, ich hatte dcch nicht in LtlbÄtnisst gepaßt, und wenn man s derkehrt macht usc Fremde halten'! einem wr. ist i doch noch leichter, vi tl Sie brach ab, al! steige ihr was in die Kehle. Aber n wußte ganz genau, was sie ha'.ir sagen wollen. V Rj ,-4uv;. 1 ... ' '.f -.,,-,':'. i-Ht-i i n :T7?T vr.- --f Museum des Mkgreichs Vöymen. ASHmisthes Mtiouattyeaier. liscken ?kadi!i:nen Icben in Prag fort. Sksitzt t! dsch neben siinf Lostkidibilhuen vier große Thäter, zirci deutsche und Zwei, böhmische; das böhmise National lhcatcr wurde 18S1, der Vollendung nahe, vom Brande zerstört, aber 13 wieder ausgebaut' da! dk!,tschk Landeüiheater (mit demcr Name Ängclo ?ieumann zu ewigem Ruhme derbundcn ist) besieht seil 1781. Im böhmisit! Nationalthiaicr eileblen Opern ron Richard Elrauß ihre UralifsuhrungkN, und Tramen von mann Bahr altief itige Aufsuhrungen mit den ersten oeutsjkn. Zu Bildungs u:id tudicnzweck:. so-. wie al! Eammlinaorle für die Produkte der kulturellen Arbcit bcider Volks!ä.iime dient eine ganze Rcibe Institute: daS Landcsmufeum, dc:Z 1SS3 bi 1&31 er ,AlS da, wo man so sehr geliebt hat.' vollendete er mit verhaltener Stimme. .So über alles Berdzenst hinaus. .Aber nein da! " .Laß. Magdalcne, Hast Tu nicht mrtnfftrtf itirt ü ns.'fi !, Qvftttif ' inuiiuinu tiitii) W"M lu V l'l. jkiui,u sf iir all die- guten Briefe und all die Sorge, die Tu mir in die Ferne schicktest und die mich immer mit der Heimath ver? band, mit der Heimaimoral. möchte ich sagen, laß mich Tir d:ch auch etwa! ge den. Ich thu'! so gern. Es soll ja kein Almosen sein . Er flehte förmlich. Und hingeschmolzen, beglückt und gerübrt. unterbrach sie ihn, um ihn nicht Icnge bitten zu lassen. Ja, einen Wunsch den hab ich schon, sogar einen ganz Lestimmken. Ich hab doch immer 'n bißck-,en Geschick für'! Putz machen gehabt, hab ja auch mal v:er Wo chen gelernt und solange die Eltern lebten, mir jede Saison 'n ganz Stück Taschen geld damit verdient. Wenn ich mal so ein Geschäft kaufen könnt', oder blos pachten hier da! an der Ecke der Straße zum Beispiel , die Inhaberin hat keinen Zinn mcbr dafür, weil sie heirathen will. Zuerst müßt' ich ja die Direktrice beibe halten, aber ich denke, in einem Jahr hätte ich der soviel abgelernt, dan ich c! selbst leiten könnte. Und dann, glaube ich " schloß sie und blickte erroihend zu ihm auf, verdien' ich auch soviel, daß ich Dir abzahlen kann. Ich will'! ja gar nicht mal geschenkt haben." .Nem. Tu bist stolz! Aber aus stolze Güte möchte ich doch nicht mit Schabig- keit reagieren. Wenn Tu Dich unter stehst, was abzuzahlen, so wird es in einen Spartopf gethan, auf dem. soll stehen: .Villa Tante Magda". Ja, meine ffrau soll eine 7iebe altere Freundin und meine Kinder sollen eine heiß ersehnte Tante ha den, die alle Weihnachten zu Besuch kommt und alle Sommerferien. Und .deren Billa spater, wenn sie Feierabend hält, ein beliebter Ausflugsort für un! wird." Are schrtnelm?,- ober immer noch edle Hand deckte sich über ihre Augen; aber die hellen Thränen fielen aus ihren. Schoß. Gleich Edelsteinen lagen sie da. Ta küßte er ihre Hand. Und was er jetzt empfand, war nicht Siegerstolz aus dem Gipfel seiner Erfolge nein, eö war da! tiefe, heilige Glück de! Starken, der den Schwachen schützen und tragen darf. $t Kaust c!n Kostüm. Humoreske von Zr i?. Und er muß mit. Er muß, denn sie hat keine aufrichtige Freundin, und ollein käme sie sich wie ein WaiZenlind vor. UediigenS, lächelte die junge Frau, .für wen putzen und schmücken wir un! denn? Für den Mann!" Für den Ehemann, verbesserte er. .Also du machst dich für den heutigen Nachmittag frei und begleitest mich." .Für den ganzen Nachmittag?" stotterte er entsetzt und läßt die Zeitung fallen. Hoffen dir. dah er reicht, groß ist da! Opfer wirklich nicht." .BorauSgesekt. da du mich nicht durch ein Dutzend Geschäfte schleifst wie neulich beim Hut-Kans." DaS kommt draus an. Jedenfalls rechne ich auf dich, denn der Spiegel ist mir nicht sicher genug." Hilft also nichts, er mun Das Hunnen mitmachen. .Ich darf doch dorau etzen, daß du d:r über die Farbe des . neuen Kleides klar bist?" fragte er während der Fahrt im AutobuS. .Leicht gcfaüt. Schatz," antwortete sie, näher rückend und zutraulich werdend, wir haben nämlich eine bunte Mode. Wa! sagst du zu Tango? Odtt grün mit Schotten?"' ' Möglichst solide bitte. .Je nachdem. Hier sind wir übriaei'.!. ' , ' 7 T '--r- .-r yr-"':'': -. - . Jl 'YI V7 '.'' 21 3 H TrTtrri' i 'MMM! .4 . fst f , jl-.i. !? II n ! f. lÄ,;:5iUit.r- -, . j Av h'- " m 1 baut wurde und ein imposanter Pracht bau Ist; da städtische, ethnographische, kunstgewerbliche, technologische, technische und jüdische Museum; da jlünstlcrhauk Ziudolfinum. die moderne ttallerie und der .Manei"; das Ctaati, Landes. Ttadt und Mufealarchi. Außerdem bestehen aber in Prag eine ganze Menge privater Institutionen, die Zeuge für die höbe Zlultursiufe Praciß sind. Und so ist denn Prag, da! goldene Prag, die Hauptstadt d-t von zwei kul turell so hochstehenden Bölkkin bewohnten ttönir,reichkz in Tturm und Trang groß und bedeutend gkworden. Wa! 'äilt aber alles geschehen können, wkiin ihr und dem Lande cine friedliche Entwicklung wie andenrärtz gegönnt gewesen wäre. Turch den unglückseligen nationalen Hader hat Schnell, daß un! der Lift noch mitnimmt, steitiim", haucht sie den Rayonchef an und wßt sich in einen Wuikcl dirigieren in welchem viele Damen gravitätisch auf und nieder schreiten. Auf dem Boden liegcn Handtaschen. Pelze, Hutnadeln. .Biieldsccn," hört man in kurzen In tcrvallen von einer wienerisch Angehauch tcn, und von anderen holden Lippen fließt es wie Milch und Honig: .Höchst fesch. Todschick! Einfach ideal!" Ihm graust'! vor dieser Atmosphäre, aber Hilde drückt ihn fürsorglich in die !?cke neben der Zentralheizung. Es scheint niemand frei zu sein, Scltzi, ich werde inzwischen Umsck'au halten. Schad! wartet geduldig und hebt als ordentlich? Mann verschiedene Gegen stände vom Boden ouf. . Um durch Neu gier niiht lästig zu fallen, vertieft er sich :n den politischen Leitartilel, als xiotzlict; eine Engzlsftimme an sein Ohr . tönt: Ter Herr wünschen?" .Ich wünsche Pardon meine fsrau wünsckt ein Kostüm. Wo steckt denn meine Frau? Haben Sie sie nicht geseben?" .Nein," flöht da! Engelsbild. -.Hilde!" brüllt er durch die geheiligten NLumk. .Zum Tonnerwettcr. Hilde, wo steckst du? Hat der Orku! dich vcrschlun gen? Am Ende des Saale! taucht sie in einem knallgelben Kleide aus und lächelt ihn siegeszewiß an. Wie findest du mich?'. .Ziemlich rücksichtslos. Mich steckst du neben die Zentralheizung, während du'.. Wie du die Toilette findest." unter brach ihn die Gattin. Gelb, Kleider kann ich nicht leiden." . Gelb?" säuseln drei weibliche Stim men auf einmal. Mein Herr, da! ist Mirabelle." erklärt die Verkäuferin. Ei ist Bernstein," korrigirt die Aufsicht, Eine Mischung von Champagne und Chartreuse," flötet ein vorübergehender Mannequin, der sich wie eine DoUarprin zessin bewegt. - Trotz dieser lückenlosen Beweise ver harrt er bei feiner Ansicht'. "Ich nenne es gelb! Blonde Tamen, müssen sich 'dunkel kleiden, z. B. Marine-Kammgarn." Er ist stolz auf seine Fachkenntnisse, fühlt sich aber sogleich -gedemüthigt, denn man be lehrt ihn, daß kein Mensch in dieser Sai son Kammgarn trägt. Mit benommenem Kopf fängt er an, zwischen den Kleiderständern zu prome niren. Währenddessen zieht die tiesgekränlte Gattin ein dunkle! Kostüm nach dem an dern über, lehnt jedes ab und bleibt stumm. Endlich offnct sie die Lippen zu einem wuthdurchbebtcn Flüstern: .Merk würdig, bei anderen Frauen gefällt dir das Lebhafte. Ich muß simpel daherge hen wie eine Gouvernante." Offenbar besteht so etwa! wie draht lose Telegraphie zwischen Käuferin und Beikäustrin, denn letztere greift wieder nach der Bernsteinjacke. Der Spiegel gilt als Funlenthurm. Hilde wendet sich strahlend mit dem Entschluß: Wir wol kn's noch mal versuchen." Dabei sprü hen ihre Blicke zu dem Tyrannen hinü ber, der so rechthaberisch auf seinem Stuble sikt. Blitzschnell wird das Kleid übergewor? fen, die Knöpfe geschlossen, und die auf dem Teppich Knieende sagt allerlei Be schirörungsformeln: Es ist 1 dcmita novotte", ein Kostüm, mit welchem Sie Sensation, machen wc-rden. ! mo&k" li,!n. Ter Herr Gemahl weiß nicht, was. schick ist oder" Er hat nichts geantwortet, aber sein Schweigen ijU als Zustimmung. Und 'ein Wort ickzallt wie Siegesruf in die Couloirs: .Abstecken!" Als sei aus das Siichwort gewartet worden, erscheint 'fort eine würdige, graugescheitelte Dame di mag für eine Herzogin-Mutter hal r'"T.-i..iA'lt'T'ä LV . . JJ-1f. i if" '- -if-j:v-u ?I - ' SS-.4., -N l -s "j VVJ Zr'-'"Jtkl . . h., . V, Das ZZudokfinum.' auch Prag an scincm guten Rufe Schaden gelitten, allein Jeder, der die alte, stolze .NönigSstadt besucht hat. ist al! ihr Freund und Bewunderer geschieden. Möchte doch und zwar bald in örsüllung achen, was Ernst Teni. der neueste Freund de! böhmischen Volke! und sei, ner Hauptstadt, in einim seiner Briefe sjhrcibti Ich erinnere mich an eine meiner Rei sen nach Prag. ?! war im Mai. Ich blickte hinüber zum Nationaltheater, dem kkkganten, schmucken und modernen Lau. Zit leuchtende Gönne neigte sich dem Un tergange zu. Die Lust war frisch und rein, Alle! athmete Vertrauen, Ruhe und Freude. T!e -Natur seinen den Völkern (frieden und Bruderliebe zu künden, Träumend wchte ich nach, ob e! nicht ten könnte, wenn nicht an ihrem Gürtel ein Nadelkissen baumelte. Jetzt ereifern sich die drei Tamen, ob die ftarbe eigentlich niicl. cliampncric oder Bernstein fei, sie schworen in derschie denen Superlativen, und der Dreibund wirkt fo hypnotisch auf den Kritiker, daß er bei einem nochmaligen Appell an seinen Schönheitssinn zugibt, daS Kostüm sei einfach blendend . .Wenn du e! auch nickit fändest." be haupiet Hilde keck, .der Spiegel ist mir maßgebend. Er erhebt sich in dem niederschmettern den Gefühl, total rückständig zu sein und sich vor einem Triumvirat schöner Frauen blamiert zu haben. Da! schmerzt. Aber man kann die Echarte auswetzen, indem man möglichst nonchalant die Goldstücke auf das Zahlbrett wirst. Ein guter Be ranntet druckt ihm theiln kimsooll die Hand. Haben Sie's auch überstanden? Da! war 'ne Sitzung! Unter 26 Klei dein die engere Wahl: . Siehst du, Schatz, andere Frauen pro- bieren 25 Kleider an, während ich kam sah - siegte!" .Besiegt wurdest." Komm", drängt sie, als da! Thor de! Kaufhauses sich hinter ihnen schließt. Wohin denn noch? Wo willst du a icner äat i Da ist auch ein Konfektionshaus." Willst du am Ende' ... Nichts will ich. Anschauen kostet kein Geld. Wozu dekorirt denn der Mann seine Schaufenster?- Hallo, gerad an der Ecke steht ein ernfleinsaibene!. Schon, wie?" . .Ueberwältigcnd." .Die Preise sind hier bedeutend nicd, kiger." E! wird Schund sein." .' Ah, jetzt kommt ein blaue! Fenster! Entzückende Formen. Wie findest du da! Gllrteljackchen mit dem Tunikarock, fesch wie?' Er nickt wie ein Idiot. .Wenn ich nur wußte, warum dich da! interessiert! Tu hast doch wa! du wolltest." . Sie scheint zu seufzen. -. Nein, sieh dich nicht nach deiner 2ahn m. Schatz, du darfst mich noch nicht ver lassen. Ersten! bin ich halb ohnmächtig "om langen Stehen und muß irgendwo men Kaffee trinken." Zweitens?" forscht er, während sie noch einmal da! blaue Fenster anseufzt. ' Fünf Minuten später' fällt ihm klirrend der Löffel au! der Hand. Hat nicht Hilde soeben erklärt, daß sie den Kauf rückgängig machen will? , Bist du von Sinnen, Kmd? Da! Kleid ist ja abgesteckt." , .Abgesteckt ist noch nicht abgenäht. Wenn wir sofort zurückgehen." .Sie werden dich für eine komplette Närrin halten." .Deshalb sollst du eben in die Bresche springen." Ich?" Sein Finger vollzieht eine kreisrunde Bewegung auf der Stirn. Wessen Schuld ist e!?' jammert Hilde. .Deine männliche Autorität hätte mich vor dem NcinfcW bewahren müssen, Nun ist der Reinfall da: da gelbe Kleid." Nicht doch, begütigt er, e! ist eine Mischung von Mirabelle und Cham pagne. Nein, es ist gelb, sogar impertinent gelb. Und ich glaube, sie wollen es los (ein, darum schmusten sie so eifrig. An dir ist eS jetzt, zu handeln." Er lehnt sich im Korb essel zurück und streckt beide Arme, steif bis in die Finger spitzen, vor sich aus: .Ich spiele nicht melir mit." Natürlich." lächelt sie pikiert, der mo deine Mann versagt, wenn er handeln soll. Und nachdem sie den Kaffee ge scklürst und den Schleier heruntergelassen: Tu brauchst nicht zu handeln, mein Lie 7 - r ;:f--l " "k ' 1 I t 1 ' I . i 1 . r 1 ! I ' JL ' ,:v -, möglich wäre, daß Böhmen, wo man zu erst religiöse Tuldsamkeit gekannt und da! Volt belehrt, daß e! gar nicht noth wendig sei. sich gegenseitig zu morden, weil nicht Alle in gleicher Weise ihre ge meinsamen Sorgen und Wünsche effen baren, einr! Tage! der Welt da! mäch tiqe und erlösende Beispiel nationaler Perträgllchtcit geben, und daß e! im Ver ein mit anderen, gleichen Bestrebungen er gebenen Völkern die Herabkunft dog 3e rechtigkcit und Gleichheit auf ?rden er möglichen könnte." Tie Ursache. .Tie sind ja heute ganz heiser, Frag ?imm!!' .Ja. mein Mann ist gestern wieder erst heute früh nachhause gekommen." ber. Tu sollst dich nur auf einen Stuhl setzen und ja sagen." .Muß ich dabei sitzen?" .Da! macht sich besser." Wieder führt sie der Lift empor, sie gleiten über dicke Teppiche, landen zwi schen den Kleiderständen. und Hilde spielt ihre Rolle mit außerordentlicher Routine: Denken Sie nur, mein Mann wünscht, daß ich den Kauf rückgängig mache." .Ja", tqnt es von den Lippen des . Manne!, der sich einen Stuhl gesucht . hatte. .Mein Mann ist eventuell bereit. Sie für Ihre Mühe zu. entschädigen." .Ja." .Mein Mann wünscht, daß' ich ein vunlic oiium ivayie. .Ja." knurrt er ärgerlich. .Er hat mir soeben eine schreckliche Szene gemacht." Ein donnerndes Ja bestätigte ihre KnTtf Diese! Blaue paßt Ihnen sehr gut." läwelt die Verkäuferin um eine Nuance kllbler. Tars ei dieses sein?" Abstecken!" tönt es. Die Herzogin ' mutier mit dem Nadelkissen tritt grüßend ein und versteht sofort die Situation. Während ihre weißen Hände wie Spin nen über den Stoff huschen, fragt sie mit . müterlichkokettem Seitenblick: Ist der Herr Gemahl immer so energisch?" .Ja!" schreit er und ringt nach Luft, Die Schenkung des Schloßherrn. AuS Brüssel wird berichtet: Ter Groß -industrielle Warocquö hat dem belgische , Staat eine geradezu fürstliche Schenkung gemacht: Er hat ihm seinen Schloßbesitz von Mariemont übertragen. WarocquS, ein eifriger Liberaler und Mitglied der Kammer, ist der gegenwärtige Vertnter der seit hundert Jahren in jener Gegend,', man könnte fast sagen regierenden" Fa milie. Mehr als einmal wr.rde ihnen der ' Adel engeboten. Aber die bürgerlichen Tchloßherren von Mariemont haben ihn. in starkem Bewußtsein ihttö persönlichen Werthes, stets abgelehnt. Zu dem Schotz ,' gehört ein Parkveii, der nicht weniger . als 0 Hektare umfaßt, und in diesem Park erheben sich noch die Ruinen deS ' historischen Paläste!, den Marie von Un , garn. die Schwester Karl V., Im Jahre 13 bewohnte, in dem spater die Gou rneurin der Niederlande, Erzherzogi Marie Elisabeth, residirte und der wäh ' rend der revolutionären Stürme de! Iah res 1704 zerstört wurde. In der Nähe der Ruinen steht da moderne Schloß, dal zwar äußerlich nicht sehr anziehend er scheint, aber im Inneren wie in Museum mit Kunstschätzcn aller Art angefüllt ist. Hierzu gehören zahlreiche Bilder, aller dingö meist von den besten Molern jener -vor 40 oder 50 Jahren hoch geschätzten, aber heute in den Hintergrund gerathenen unstark. Von großem Werth dagegen sind die Porzellane, die japanischen und ' chinesischen Kunstwerke, die Büchersamm, ' lung und die romischen Alterthümer Wa rocquöS, worunter sich Stücke von großer Tchonheit finden. Im Schloßpark schlum mern, zwischen Bäumen verborgen, auch die Ruinen d?S alten FrauenklosterS der Damen der Olive. Und in der Tiefe ae ösfneter Gräber sieht man die Särge und die Knochenreste mancher vornehmen Dame, die einst bor Jahrhunderten den Schleier genommen hat. Das Schlosignt von Mariemont steht wie eine Oase mit ten in dem rauchgeschwärzten Bergwerks zirk des Hennegau und wird in Zukunft ein wahrer Erholungsort für die Arbei tendcn dieser Gegend sein, in der sich im mer mehr da! landschaftliche Idyll der licrt. Bei der Stickerei sind Gelb und Aps?lzrlln die Farben, die das Auge am meiste ermüden. ; . - ' L: .- Z rfTTTV ' 1 u-r V- . x sS .