Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 16, 1914, Image 2

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icdcrsijchsischc Hols)zcitvgcbrliiichc.
Won Albert Cchmidt.
Es nhssien haben unter den deut
If.tn Stammen die Niedcrschseil an
Ichren Sitten und Gebräuchen fcstze
(Willen. Lide, der Mode, die sogar
;ie chinesische Mauer überschritt.
Rennte sich auch diese! in seinen QiU
Ren so kenfertjative SJol! auf die
Eauti riefst verschließen; Spar f. im
ZkeilSrücksichsen. überhaupt sine bessere
wirtschaftliche Einsicht wögen tai
Ihre dazu belgetnigen haben, man
f,:n llm und biiiutu:ij.JcoI!tK.,
der zeitraubenden und kostspieligen
gebrauch cuf,,uzcden.
t Im Gegensatz zu heute galt früher
tt den Niedersachsen die Ehe mit der
Ksfentlichcn Verlobung oder wie man
sagte, mit der Loeft, abgeschlossen,
nachdem die Ireiirerber ikireZ Amte!
gewaltet hatten und zirei Feiern, und
zar eine im Hause cel Bräutigam!
und die andere im Hause der Braut,
dorauZzeganzen und LlleZ zur ?,u
Jriedenheit ous,iesallen war. Im An
chluß hieran wurde sofort der Ter
rn!n der Hochzeit und die Zahl der
Einzuladenden (oft G00 i3 TOO Per
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Wagen an Rhare (Vrant.
sonen) bestimmt. Merkwürdig war,
das in Nieoersachsen früher die
Brautleute vai Ringelragen bis zum
Tage der Hochzeit nicht kannten, son
dern sich vor der Trauung zwei Tom
bak oder Messingringe liehen und
diese aufsteckten. Ter Tag der 2jer
lobung regelte in den meisten Fällen
auch gleich die Mitgift, ferner den
Altenteil der Bräutigamseltern und
die Mitgift der anderen Kinder. Tem
Berlobungstage folgte dann in der
Regel nach zwei Monaten schon die
Hochzeit, die grundsätzlich in dem
Hause gefeiert wurde, das der Wohn
sitz deö Brautpaares wurde. Groß;
Hochzeiten wurden durchweg immer
so eingerichtet, daß sie in den Herbst
fielen, da vann die Leute am besten
Zeit hatten und durchweg die Kar
toffeln heraus und die neuen Saaten
bereits bestellt waren. Dem eigent
lichcn Hochzeitstage ging auch wie
heute noch das Aufgebot voraus. Es
erfolgte, nachdem es von den Braut
leuten persönlich beim Pastor bestellt
worden war, immer an zwei Sonnta
gen und immer 14 Tage vor der
Hochzeit. Man nannte früher das
erste Aufgebot auch wohl .Upbeden",
daS zweite aber .Afbeden". Scherz
hafterwcife sagte man auch wohl zu
denen, deren Aufgebot als gültig an
gesehen wurde: J&t sünd von Tag
von de Kanzel pultert", während man
zu denen, deren Aufgebot wegen ir
eendeiner Sache aufgehoben wurde,
sagte: ,Se sünd up de Kanzel be
hangen blewcn". Noch einen harten
lTag hatte der nichtortsansäfsige
Bräutigam früher vor der Hochzeit
u bestehen. ES war der Tag, an
dem die Bauern deS OrteS, in dem
kr sich mit seiner Braut niederlassen
ja ihrem Burmel (Bauernver
f?imm5ung) darüber beratschlagten,
ob er aufnahmefähig sei. Diese Re
gel hatte den Zweck, arbeitsscheue, der
Gemeinde event, zur Last fallende
Mknschen fernzuhalten. Wurde die
Aufnahme bsschlossen, sg bekam der
Wräutieam vom Amt gegen eine Ee,
Jbüljt um Wohnfchein Sgestellt.
ZSaren die Vorbereitungen zur
Hochzeit soweit gediehen, so erfolg,
ten die Einladungen. Sie ergingen
stets durch die HochzeitZbitter (auch
Kostenbiddcr genannt). Dieses Amt
versahen zumeist zwei Brüder oder
näher männlich Verwandte der
Btaui oder de! Bräutigams, manch.
t"2l aber auch die Braut selbst.
Ausübe rvar, alles einzuladen.
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wa! iraendwl: zur Hochzeit geladen
werden konnt;, einerlei, ob ei sich
uns arme oder reiche Leute bandelte,
Z-t HochzeitSbitter ließen sich vor
ihrer Arbeit .den Hot blank malen".
d. h. sie bekamen auf den Kops einen
niedrigen Hut gesetzt, der mit einem
Kranz aui künstlichen Blumen und
einem Ta! geschmückt war. Ihre
Brust zierte weiter ein G traun Blu
men mit einer langen roten Echlcife;
in der Hand trugen sie einen Stock
mit eiserner Spitz, icttte k-.'ar es.
daß dieser Stock von den Geladenen
mit bunten Bändern geschmückt wur
de. Tcn Stock benutzten die Hoch
zkitsbitter gewöhnlich alä Klopfer.
und nachdem sie sodann hereingelas
sen waren, war ti ihre erste Aufgabe,
ihr EinladunzZgedicht. ihr Gebet, her
zusagen. Tann erst ersolgte die Le
grükung der Familie.
Wahrend so die Brautleute mit der
formellen Einladung der' Gäste nur
wenig zu tun hatten, harrte ihrer in
ihren Hausern um soviel mehr Ar
teil. Am TonnerZtag vor der Hoch
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und AbendmahlZttachten).
zeit wurde gewöhnlich schon die AuZ
stcuer in das Heim der Brautleute
übergeführt und damit der Neigen
der eigentlichen Festtage eröffnet. Tie
sen Tag nannte man allgemein auch
oen Kistenwagntag, weil die Sachen
der Brautleute aus sogenannten Kisten
wagen, die von den nächsten Ber
wandten oder Nachbarn gesollt wa
ren, tran-portiert wurden. Tic Auf.
Packer nannte man infolgedessen auch
Kistenfüllers. Ihr Abzeichen war ein
rotes Peitichenband und ein roteS
Taschentuch. Das Auf. und Abladen
der Sachen, wie die Hin und Her
fahrt wurde von Musikanten mit
munteren Weisen begleitet. Tie
Verantwortung für die richtige Ber
Packung aller machen trug einer der
Kistcnfüller, der die Anzahl der mit
zufahrenden Sachen in einem versie
gelten Passe bei sich trug. Tie ganz
Karawane, oft zeqs bis acht lange,
mit vier Pferden bespannte Leiter
wagen, wurde auf dem Hof vom
Brautvater empfangen. Nachdem er
sich davon überzeugt, daß alles seine
Richtigkeit hatte, wurden den Kisten
füllern Haus und Türen geöffnet
und ihnen eine Stärkung vorgesetzt;
dann ging unter Sang und Klang
das Entladen der Sachen vonstatten.
Tie Ausstattung richtete sich natür.
lich nach den Verhältnissen der Braut
eitern. Es würde zu weit führen,
wollte man hier ein getreues Bild
neben von dem. was .de niederfachsi.
fche Teern" früher alles mitbekam.
Auf jeden Fall war es immer so
viel, wie sie für ihren eigenen Herd
gebrauchte. Unbedingt gehörten aber
dazu 6 Schweine, 6 Schafe und Q
Rinder und 150 Taler Geld. Nach
uralter Sitte ließ man den Kisten
wagen Spinnrad und Haspel voran
tragen. Auch kleine Puppen wurden
mitunter unter die Aussteuer ge
schmuggelt, und nicht selten soll ei
vorgekommen fein, daß den letzten
Wagen in Vertretung der Braut ein
bekleideter Besen mit Locken von Ho
belspänen zierte.
War der Kistenwagentag bis zum
Spätnachmittage vorgeschritten und
das Gut der Brautleute ihrer Be
stimmung gemäß untergebracht, so
wurde in Anwesenheit zahlreicher
Gäste .de Pulterawend smeten". DaS
Geschenk der geladenen Gäste bestand
meisten! Wohl auS blankem Golde.
Ten Beschluß des Donnerstags mach,
je endlich ein luftigsS Tänzchen, das
um den bänderge sch muckt en Stock des
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fochifl!iMt!etl sich drehte. cbet
hauptsächlich für die Knechte und
Mägde veranstaltet wurde.
Tem '.Pulterawend' folgte all
dann der Hochzeitltag. Zuerst stell
ten sich am frühen Morgen die
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Brautiungsern ein, deren Kcpftrach
eine goldene oder filberne Haube oder
ein Kranz aui künstlichen Blumen
war. Tann solgten nach und nach
die vaue auS dem Tor . Nach ei
ncm kräftigen Morgenimbiß schickte
der Bräutigam zwischen 10 und 11
Uhr zwei der Brautjungfern mit zwei
Musikanten fort, um auf dem
Staatsmagen seine künftige Frau zu
holen. Tie Braut hatte unterdes
bereit! ihren Aukgang auS dem i!l
ternhause im Kreise ihrer Angehöri
gen gefeiert, so daß sie. wenn der
Wagen vor dem Hause anlangte, noch
nach einem kurzen, aber tränenreichen
Abschiede rcise?ertiz war und mit
Hilfe deZ UlleiSmann iAeltcrsmann)
aisobald den Wagen besteigen konnte,
Tie Reihenfolge der Gäste auf dem
Wagen war gewöhnlich die: der Hoch.
zeitsbitter neben dem Fuhrmann, da
hinter die Braut neben dem AelterS
mann und eine Brautjungfer, da
hinter endlich die Musikanten. Und
bann ging S im sausenden (Salopp
in Begleitung mehrerer sich anschlie
ßender Wagen mir Gasten unter iüt
jiich und Trinken zum Kirchdorf, wo
die Braut mit dem unter den gleichen
Zeremonien abgeholten Bräutigam in
einem Wirtshause zusammentraf.
Hiach kurzem Aufenthalte sekte sich
die och,zeilve: ammlung. voran de
Brautvater mit der Braut und der
Bräutigam mit dem Bräutigamsoa
ter und die Muntanten, nach dem
Standesamt in Bewegung. War
hier die Ziviltrauunz erledigt, dann
fling es unter Glockengeläute und
Musik in großartigem Aufzuge zur
Kirche, die Braut und Bräutigam in
Begleitung ihrer Angehörigen unter
den Klangen der Orgel von verschie
denen Seiten betraten. Ter Platz
der Braut war ,m Innern der Kirche
tets am Taulbecken. der des Brautr
gams im Chorgestühl. Und dann
ging die kirchliche Feier vonstattem
isogleich nach dem Einsuhrungsge
ange begab sich das ivnge Paar an
gefaßt vor den Altar. Tieser kirch
lchc Akt war früher nur von sehr
kurzer Tauer; er bestand gewöhn
ich m Einsegnung, kurzer Predigt,
Gebet und Gelang. Nach der kirch
ichen Feier ging man wieder ins
naheliegende Wirtshaus, um im froh
lichen Kreise eine kleine Stärkung
zu ich zu nehmen, ixt st dann be
gab man sich zum Hochzeitshause zu
ruck, wo bereiis seit morgens früh
ununterbrochen getanzt, getrunken
und gegessen wurde. Zu einer vor
her festgesetzten Zeit hörte aber auch
hier die Lustbarkeit auf, und nun
ging's mit aller Macht an die Bor
bereitungen zur großen Mahlzeit, de
ren Gänge zumeist schon am Tage
vorher zugerichtet wurden. Taö
junge Paar nebst Braut und Bräu
tigamSvater und Kranzjungfern hat
ten bei der Mahlzeit ihren Platz oben
an der mittelsten Tafel, während die
geladenen Gäste sich in bunter Folge
um sie herum gruppierten. Für Be
dienung war natürlich hinreichend
Sorge getragen, so daß sich daS
Mahl selbst sehr schnell abwickelte.
Glückwünsche wurden im allgemei
nen bereits sofort nach der kirchlichen
Haudorf: Brautpaar.
Feier ausgesprochen. Sie hielien daS
Wahl alfo Nicht unnütz auf.
Nach der Tafel ging es an! Ta.
zen, und t der MrZcsten Zeit folgte
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ein ghkentanz dem andern, da man
gerade aus tiefe sehr viel Wert
legte. Die Sheentanze waren früher,
einer Ueberlieferung zufolge, der
sinnbildlich, Ausdruck für die Auf.
nähme der Frau in die Familie ib
rel Gatten, und zugleich die Besitze
lung de neuen BcrwandlschaktZ.Ber,
hällnisseS zwischen den beiderseitigen
GkschlechtSzenosskN. Ter Ehrenla?,,
id. h. der Tanz mit der jungen l!he
srau) bestand au zwei kurzen Rund
ranzen. Lunachlt tanzte der eine
Hock!zeitsbi!ter, etwa der Bruder.
dann der andere usw. mit ihr. Hier
auf führten beide und zwar be
girnt wieder der Bruder der Ehefrau
der Reihe nach ihre Berwandten
zum l!hrentanz heran, Bruder. Aa.
ter. Onkel. Bettern und Schwäger
usw. Diese Khrentänze dauerten oft
stundenlang, und ek richtete sich ihre
Touer vor allem nach der Größe der
beiderseitigen Familien. Während
des Tanzen! wurde natürlich auch
ordentlich dem Wein zugesprochen, so
daß die Stunden wie im Fluge ent
schwanden. Den Höhepunkt und Ab
schluß der Uhreniänze bildete der
ihemann aber dadurch, daß er zum
ersten Male mit seiner ihm ange
trauten Ehefrau tanzte. Hieran
schlössen sich die allgemeinen Tänze.
die sich bis In den grauend' Mor
gen hinzogen, ja öjlerS sogar mit
dem jungen Tag aus neue begonnen
wurden. Abendessen und Nachtkaf
fcetrinkcn gab es früher der allge
meinen Sitte entsprechend für jeden,
der zur Feier geladen war. Ange
führt werden mag auch noch, daß
die Braut erst nach vier bis sechs
Wochen zum ersten Male da! HauS
ihrer ältern wieder betreten durste.
Ueber daS Brautkleid und den An
zug des Bräutigam laßt sich etwas
Bestimmtes nicht berichten, da jede
Gegend hierin ihre eigenen Sitten
und Gebräuche hatte. Was wir hier
über mitteilen, ist im allgemeinen
Sitte gewesen. Ter Anzug des
Bräutigam! bestand au! einem
schwarzen Tuchanzug, dessen linke
Borderseite mit einem bunten Strauß
und einer AtlaZschleike geziert war.
Auch der Zylinder erhielt als Zierat
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Siife.
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Lme Treppe in den Ruinen
einen kleinen Myrtenkranz. Mehr
Wert auf Ausstattung legte früher
die Braut. Wahrend in frühester
Zeit schwarze Orleans und Tuch
e:der gang und gäbe waren, folgt:
dieser Braultracht vaS fchwarzleidenc
Kleid und der mit seidenen Bändern
geschmückten Krone der Myrtenkranz.
Auch die oberhalb der Taille befestig
en Strauße aus künstlichen Blumen
und buntem Bande wurden durch
Myrtknsträuße mit weißen Atlnsbän
dern ersetzt. Zu der alten Tracht
gehörte ferner ine schwarzseidene
sckurze, die mit breitem Samt und
Spitzen besetzt war, außerdem ein
lernt weiße! Halstuch, unter dem
die silbernen Ketten lagen. Zur
Trauung trug die Braut mit gefal
tetcn Handen das Gesangbuch, aus
diesem lag wiederum ein Tuch au!
Mull. DaS Haar wurde gewöhnlich
hoch aufgetürmt getragen und zu ei
nem Knoten zusammengebunden, wor
an die Krone mit Haarnadeln bese
stigt wurde. Tie Höhe der Krone
betrug etwa 13 Zentimeter. Sie be
stand aus einem mit Futter überzo
genen Trahtgestell, an welchem künst.
iiche Blumen und der zittrige Flitter
estgemacht waren. Die Kronenban
der waren durchweg von rötlicher
Farbe und mit grauen oder weißen
Blumen besetzt.
Verkehrte Welt. Freun,
bin: .Ist Dein Mann krank?
Hausfrau: O nein, er ist nur in
Ohnmacht gefallen, weil ich durchau!
keine neue FrühjahrStoiletie haben
will
Der Fr,ker. A.: Aber
Herr Hitzigmann, Sie rennen ja
fürchterlich in der Stadt umeinander,
um eine Frau zu bekommen! Wie
kommt denn da!?"
B.: .Ja. wissen' der Arzt der.
ordnete mir viel Bewegung im j
Freien!"
Richtig. Unteroffizier:
.Wa sind Sie in Ihrem Zivilbcruf,
Stangerl?" .Chauffeur?
Unteroffizier: .Ach waS. wenn Sie
ein Automobil lenken. bleibt'S doch
stecken, reden Sie deutsch und sagen
Sie einfach Wagenschieber
Druckfehler. (Au! einer
Rezension): Ein Choral leitete die
Feier ein. Seine Ausführung war
deö Rufes, dessen sich unser die h stim
miger .Chor erfreut, durchaus würdig.
wilder von (srtjlmt.
ii.
Bon ssolombs aui seht di Eisen
ksdn 75 Meilen weit stwär! und
ouf.-ärli nach Kandy: sie steigt in
drei stunden bis Ki0 Fuß über
dem Meeres plegel.
Wenn man Jenson schon über
Haupt dal erste irdische Paradie ge
nannt hat, so (jmi es keine schönere
und malerischere Hauptstadt desselben
geben, alS Kandy.
Hier scheint fast alle! Heiligtum
und Heim zu sein, von einem Ge
schäsltviertel merkt man nur sehr
wenig: e ist eine Etadt de! großen
Buddha, fast so verklärt, wie sein
Andenken elb! Man hat b te
Lhasa (Tibet) oder die eine oder an
dere indische Stadt als daS buodhl
stische Mckla bezeichnet; aber an
Schönheit kann sich keine dieser mit
Kandy vergleichen.
Da Herz dieser Stadt bildet ein
großer künstlicher See. umsäumt von
einer Prachtstraße, über welcher sich
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Zjk. LtU.-Z V;.U-..'J
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K.;;itJ, .
.:'"i.A'"-rL'r!r"
Tempel flotu Gokclla in starbt)
herrliche Schatienbäume wölben. Ein
bezauberndes Panorama bunten
Menschenleben! zieht Tag und Nacht
auf dieser Rundstraße hin und her
Auf der einen Seite deö See!
grüßt ein Kloster, und au! diesem
schreiten beständig hagere braune
Priester, in onmutiqe gelbe Eewän
der gehüllt, eine Schulter entblößt,
und in der Hand ein Tal:potPalm
blatt oder einen gelben Sonnen
der Nicscnstadt Anuradhpura.
schirm auch gegen den Regen gu
haltend, hinüber nach der entge
gengesetzten Seite deS SeeS. wo sich
der .Tempel des Zahnes' erhebt.
Tamilfrauen (Juwelen auch n Aase
und Zehen) und Kind.
Oft ist ein solcher Priester von einer
Anzahl Nonnen gefolgt, deren helle
Gewänder zu der dunklen Hautfarbe
wirkungsvoll kontrastieren. Massen
von Singhalesen und. den schwarzen
Tamil! oder Tamulen, sowie von
Arabern und Mobren wandeln gleich
fall! auf dieser Promenade um den
See herum. Letztere lieben in ih
ren Kleidern Rot, Gelb und Orange
färbe; die Tamil tragen rotweiße
Gewänder, und ihre Frauen und
selbst die kleinen Kinder sind mit Ju
welcn überladen: und die Sinahale
sen sind in weiße, oder hellfarbige
Röcke und Jäckchen gehüllt, und ihre
Frauen tragen eine Menge Perl
Halsbänder.
Und so schön wie da Herz der
Stadt, sind auch ihre äußern Teile
und die Borstadt . Gebiete, fast als
ob sie die Wohnsitze von Göttern sein
sollten. Tragen schon viele Einge
borene an ihrem eigenen Körper eine
förmliche Juwelen Ausstellung her
um, so ist daS noch garnicht! gegen
die Junxlenweli in den Tempeln.
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welche durch Geschenke immer größer
wird. Auch manche Abendländer,
nämlich moderne Theosoplxn. die hier
orientalische WuSheit einsogen, tru
gen zu den Geschenken bei.
SI ist ein, Quelle unerschöpflichen
Vergnügen! für den Fremden, die
Tempel Elephanten jeden Nachmit
tag in einem Strom baden und ei
nen Wasser Karneval genießen zu
sehen. Diese Dickhäuter verstehen k!
nicht schlecht, sich zu amüsieren, und
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lTleiShSudler.
find darin ebenso bemerkenswert, wie
ihre Genossen außerhalb der Tempel
Anlagen als landbauliche und sonsti
ge Hilfsarbeiter.
Ter Botanische Garten bei
Kandy ist eine große Berilbintheit;
und noch mehr gilt eS von den, et
wa! weiter entfernten Perade
ntya Garten. Hier wandelt
man auf allen Wegen in einem wah
ren Wunderlande der schönsten und
imposantesten tropischen Gewächse!
UebrigenS ist schon ein Besuch aus
einer gewöhnlichen Tee Plantage
ein sehr lohnender, besonder! wenn
die Bäume, oder vielmehr Sträucher,
in Blüte stehen. Auf diesen und
anderen Plantagen arbeiten Haupt
sächlich die dunkelhäutigen Tamil!,
welche ,n den Niederungen am nörd
lichen Ende von Ceylon wohnen oder
vom indischen Festlande zu Tausenden
herüberkommen, für einen lacherlich
geringen Lohn. Ter Tee gedeiht
allenthalben, vom Meeresspiegel bi!
zu einer Höhe von 7000 Fuß.
Ter Botanisch Garten gewahrt
eine großartige Aussicht auf ein wci
te! Amphitheater von tee-bepflanzten
Hügeln und Talern; und auf den Hü
geln gerade gegenüber gewahrt man
schuppen von galvanisiertem Eisen,
seinerzeit die Behausungen von
etwa 1800 Buren . Gesänge
nen, welche über ein Jahr lang,
nachdem sie in Südafrika die Waffen
gestreckt, hier interniert blieben.
Ceylons berühmtester Berg ,st der
Adam! Gipfel, welcher sich
fast 7300 Fuß über dem Mceresspie
gel erhebt und drei Religionen heilig
,jt. Wie Buddhisten glauben, dasz
Buddha Eautama rn einer Sturm
wölke nach Ceylon gekommen und auf
diesem Eipsel gelandet sei: sie zeigen
noch heute Buddha! Fußstopfen'. Die
TamilS oder Hindus glauben, Siva
(.? brahmanische Gott der Jersto
rung) habe auf diesem Gipfel ae
standen, als er mit seinem Dreizack
oes mm autwuyile. und die Mos
lem glauben, Adam, der erste Mensch,
habe aus diesem Gipsel gestanden,
Seit Jahrhunderten schon finden vie
le Pilgerfahrten nach diesem Gipfel
statt, und dabei sindnoch niemalk
die Angehörigen der verschiedenen
Glaubensbekenntnisse einander in die
Haare geraten.
Den lieblichsten SommerBergnu
aungsort aber bildet Nuwara
Eliya, daS 6210 Fuß über dem
Meeresspiegel liegt. Hier laßt man
jeden Morgen und Abend Herdseuer
brennen und hüllt sich jede Nacht tn
gute Decken, und dabei blühen die
Blumen in einer Ueppigkeit, die sich
nur mit der schönsten Kaliforniens
vergleichen läßt, auch in den vielen
hübschen Bungalows und an der
Rennbahn usw. Ter englische Gou
verneur hat hier sein Sommerheim;
und man hat den Ort auch sehr dank
bar für Heilanstalten gefunden.
'jioa lind die vielen wundervollen
Ruinen und Höhlen Ceylons
hervorzuheben, ebenfalls' mit iiahl
losen buddhistischen Heiligtümern, und
noch lange nicht vollständig erforscht.
Weitaus die größten Ruinen sind
" N.
X
TamilmZbchen auZ Kandy. -
diejenigen der Stadt A n u r a d h.
u r a, im nördlichen .tekianoe, yno
vor etwa 2WO Jahren gegründet,
aber zu Bedeutunz erst mit der An
fVx
r
a?s $iJ
' l H X,' , L
surft der buddhistischen f
au, Indien gelangt, welche ,h den
heiligen Bo.Baum pflanzten.
Dies Stadt hatt, ehedem ein!
Ausdehnung von IS Meilen, und
eine der größten und reichsten bc
ganzen Orient!
Da! war damals, al die SIn
halesen Häuptlinge auq vai ganD.
südliche Indien und Camdodscha mit
ihren siegreichen Armeen überfluteten,
im denkwürdigen 12. Jahrhundert. .
Intereflantes Fruerboot. t
Boote für den Feuerwehr , Dienst
hat man schon seit vielen Jahren,
und sie haben in vielen Fällen sehr
bedeutende Beihilfe tn der Bekämp
. r . - rn.':k. x Ci 5, .
jung grvger linvk auu am ,anu
geleistet.
Bon etwa ungewöhnlicher Art in
manchen Beziehungen ist da reue
Feuerwehr . Boot .Delta IX", wel
che die Stadt London in den Dienst
gestellt hat. und welche Wahlschein
lich nicht daö letzte seine Typt sei
wird.
Dasselbe hat kei einer Länge von
vollen 100 Fuß und einer Mittel
breite von 21 Fuß nur swit Fuß
Tiefgang. Aber seine Möglich
leiten im Kampfe gegen den Feuer
damon sind erstaunlich grok.
Die Kraft Anlage diese Boote
besteht Hu drei Reihen Motoren,
welche Rohpetroleum all Femrung
haben und an drei Pr?ptllerSchrau.
ben gekoppelt sind, die in Tunnel
arbeiten. Jeder Motor aber läßt sich
von seiner Schraubenwelle lostrennen
und sich unmittelbar an Ine Feuer
Pumpe koppeln.
Im Ganzen kann da Boot au
seinen acht Schlauchverbindungen
zede Minute 1402 Gallonen,
oder GYs Tonnen Wasser auf den
Feuerherd schleudern.
London kann gewiß ein derartige
Feuerboot gut gebrauchen auch
chne Angnsfe seitens brandfackel
fchwingend.r Kampffuffragcttenl
aber gar manche amerikanische Stadt
f TY,r. '.5 1-7-.' -"
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wv . m .-a Ä . zr-. w ,
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hätte mindestens ebenso gute Ber
Wendung dafür und könnte die Ge
schichte in einigen Beziehungen billi
er haben, besonder! wa Feuerung!
Material anbetrifft.
Litauische Tittcn der Brauiwcröiingkil.
Eigentümliche Bräuche bestehen
noch in Litauen und dem benachbar
ten Livland bei Berlobungen und
Hochzeiten. Freier, deren Bewerbung
zurückgewiesen wird, machen mit die
sen Bräuchen unliebsame Bekannt
fchaft. So deutet ein Kranz von
Erbsen dem Bewerber an, daß er
mit seinem Antrag abgefallen fei. An
die Stelle eines Korbe! ist bei eini
gen Gutsbesitzern eine in schwarzer
Sauce vorgesetzte Gans getreten.
Wird dem Brautwerber diese! Ge
richt bei der Tafel serviert, so darf
er weder von eirrn vcs Mädchen
noch von der der Eltern einen gün
stigen Bescheid erwarten, und hat
keineswegs Aussicht, mit Erfolg wei
tere Werbungsversuche anzustellen.
In Livlaod genügt schon ein mit
Blut sauer gekochtes Gericht vongc
wohnlichem Fleisch.
Noch eine andere drollige Sitte be
stand ehemals in Livland. Man setz
te dem Werber beim Mahl einen Ka
paun vor, den er in der Lust zerie.
gen sollte, 'it Geicyiaiicyielt. mit,
der er sich dieser Aufgabe unterzog,
bedingte die bejahende oder verneic
nende Aufnahme seiner Bewerbung.
Da geschah e denn nicht selten, daß.
ein von der raur uno ven uern
gern gesehener Bewerber einen be
reitS zerschnittenen Kapaun erhielt,
während ein anderer, dem man ein
stumpseS Messer und statt des a
pauns einen alten Hayn vorgesetzt
hatte, sich lange abmarterte, und zu
letzt, unvermögend, seine Aufgabe zu
losen, von weiteren iverjuche abste
hen mußte. , . ,
m " j.
Untrüglicher Vewkll.
Bater (kopfschüttelnd): .Heirate
wollt . Ihr? Aber Kind, Du hafl
nicht!, er hat nicht . .
Töchterchen: .Gott sei Dank, Pa
pal So wissen wir wenigsten alle
beide, daß wir uni nur au Liebe
nehmen!'
- De Lohn. .Der Knaps iX"
ist so ein Knauser. Da glaubst du
gar nicht. Der ist mal in Wass
gefallen... und einer hat ihn 'rgut
gezogen... Weißt du, wo der ae.
kriegt hat?"
.Nun?'
.'n Schnupfen!
Teure Andenken. .Wa
haben Sie denn da in Ihrem Wt
daillon?"
.Ein Bllfchelchen Haare um An
denken an meine geschiedene Frau."
- .Aber, wenn ich nicht irre, batt
die doch keine schwarzen."
Da stimmt schon aber ich,',