loulif Cmsfjfl XrififttK tsmietiton, bea 9. It J01(.v- w K i 11 A r tu ( L "i JJ ft&rsi. .'t2?3l ZUlv zuliebe. m Rtman von m ?i.gx:;i'yt: ! (IS. fforlffkana.) Aber eil fit d!t Hofratin bat. zu Pova reisen zu dürfen, bekam sie kr regte Vorwurse. Welche Idee! Papa hatte zu tun und mi wollte sie denn letzt, mitten im Sommer, in Wien? Wenn ihr denn die Zeit Her wirklich so langsam wrflinne-, warum schreibe sie nicht fleißiger an Sandruch. Ter arme Kurt werd sliesmütterlich genug behandelt von ihr, kein Wunder, daß auch seine Lricse in der letzten Zeit immer lur zer und seltener wurden! Senta seufzte und schwieg. L Kurt schreiben? Ach. sie wusste jii nie recht, tont sie ihm schreiben sollte. Sie hatten so wenig 8e rührungspunkte. Früher einmal schien es, als ob sie ganz gute Jla meraden wären, aber wenn sie jetzt cn ihn dachte, kam er ihr so un endlich fremd vor. Ueberhaupt wie sonderbar, daß sie stetZ vergab: ich bin seine Braut öineS Tageö kam ein kurzer Brief ton ihm an die Hofratin, worin er mitteilte, daß ti ihm durch Wer . mitilung der Großfürstin gelungen V sei, alS erster Kurarzt in Fr.... bad angestellt zu werden. ?Iach Wien werde er nur noch für kurze Zeit zu rück lehren, da man ihn in seinem reuen Wirkungskreis nicht missen könne. An die Mitteilung schlössen sich noch ein Gruß an Cent und die Aufzählung verschiedener hoher Persönlichkeiten, die gegenwärtig in Fr bad zur Kur weilten. Die Hofratin frohlockte. .Oh wa macht Kurt für Kar riere! Aber ich wuhte es ja immer, der versteht seine Chancen aukzu nutzen! Nun ist er geborgen auf Le benSzeit. Und dir, Senta, welch glänzendes Leben steht dir an seiner Seite bevor! Jetzt wirst du wohl einsehen, wie recht ich hatte, als Ich dich drängte, Sondruch dein Jawort zu geben!" 'Senta huschelte sich fröstelnd in ihren Schal und blickte schweigend den goldgesäumien Wolken nach, die ein kühler Abendwind über daS Tal trieb. .Ist dir denn schon wieder kalt?" fragte die Hofräiin. ärgerlich, daß Senta schwieg, anstatt Freude zu be zeigen. .Ja, Mama.' tfS ist furchtbar, wie blutarm du bist! " Morgen lasse ich die Eisen Pillen kommen. Aber nun geh' und schreibe Kurt ein paar recht herzliche Glückwünsche (fs ist daS mindeste, was er erwarten kann Kann eZ nicht auch morgen sein. Mama? Ich habe so furchtbare Kopfschmerzen!" , .Auch wieder! Diese Kopfschmer zen machen mich noch ganz nervös! Aber du mußt dich wirklich ein biß chen zusammennehmen, mein Kind! Willst du die Letzte sein, die Kurt gratuliert? Es ist durchaus not ivendig. daß du sofort schreibst! Und schreibe ihm nett, hörst du?!' rief sie Senta, die sich seufzend entfernte, och nach. .Schmeichle seiner Eitel keit ein wenig, damit wickelt eine kluge Frau den Mann um den Fin ger und spornt ihn zu immer neuem Streben an.' SentaS Kopfschmerz war in der Tat so heftig, dasz sie kaum denken konnte. Mechanisch schrieb sie ein paar Zeilen hin, ohne viel darüber zu grübeln.. Es war ihr grenzenlos gleichgültig, ob Sandruch Kurarzt in Fr.... bad oder PrimariuS m ihres VaterS Sanatorium war, ob sie dort oder da mit ihm leben mußte. Und etwas von dieser Gleichgültig keit war deutlich zwischen den kon vmtionellen Worten zu lesen, die sie sich zwang, nlederzuschrewen, In dieser Nacht wanderte sie nicht in ihrem Zimmer herum. ' Wie be, täubt lag sie im Bett, und nur zu, weilen erpreßte ihr der rasende Schmerz in ihrem Kopf ein dumpfeZ Stöhnen. Am Morgen fand sie die Hofratin in hohem Fieder, halb bewußtlos, mit glühenden Wangen. Der rasch her beigerusene Arzt machte ein bedenk licheS Gesicht und sprach von TyphuS. ES sei gut, daß die Villa außer halb deS Städtchen! liege und völlig isoliert sei, so werde man den bösen Fall hoffentlich, um die anderen Kur gaste nicht zu beunruhigen, vertuschen tonnen. Eine Wärterin wolle er so gleich schicken. Das war eme böse Ueberrajchung. Die Hofratin war ganz fassungslos. Tausend Dinge fuhren ihr durch den Kopf. , TyphuS! Wie schrecklich! DaS hieß nicht nur. um SentaS Le ben zittern müssen, daS hieß auch, auf lange Zeit hinaus allem Berkeh: entsagen. Am Ende mußte sogar die Hochzeit verschoben werden, die Ende September siaiZfinden sollte. Jede falls würde Senta ganz herabkom tien, elend aussehen, vielleicht sogar ihr schönes, reiches Haar verlieren... Dann überlegte sie. Natitrlich mußte man sofort an Kurt und an Wcstendorf depeschieren. Beide wllr Un selbstverständlich kommen wollen. -M MSKÄ Erich G&msicia. , qMg!EgCllr? .ffPSH), Aber Doktor Munk bat! von ,Ver tuschen' gesprochen. Also nicht ,Ty lhur. Me zitternder Hand ed sie endlich die Depeschen auf: .Cent schwer erkrankt, Kommen wünsch Plag genug voryanden." Eine Stunde später trug der Por litk betde Depeschen aus die Post. Bon Sandruch kam die Antwor säst umgehend: .Kommen leider un möglich, bitte um tägliche Drahtnach richt. Westcndorf depeschierte nicht. D Hofratin erwartete ihn daher mit dem Mchtschnellzug und ließ sein Zimmer instand setzen. Senta wußte von nicht. Sie lag mit geschlossenen Augen da, unruhig zusammenhanglose Worte vor sich hinmurmelnd, wahrend die von Dok tor Munk gesandte Wärterin ge rauschiol ihres Amtes waltete. Westendorf wanderte ' in rastloser Nervosität die lange Zimmerflucht sei ner Prioatwohnuna auf und nieder, Mit Ausnahme seines Schlaf, und Ordinationszimmers, arr daS sich ein kleiner Wartesalon schloß, waren überall die geloseidenen Rouleau! herabgelassen, die Teppiche aufgeroll und die Polstermöbel mit Ueberzügen versehen. SS roch nach Kampfer und Napy thalin. Ein Hauch unwirtlicher Leere lag über den Räumen, in denen eS totenstill war, denn seil die Hofrätin in Jschl weilte, war auch das weib Ilche Dienstpersonal dort, und 2Be, stendorf, der im Hotel aß, hatte nur den Diener Martin zu seiner Berfü gung. ES ging auf Mittaa. Alle Augen blicke sah Wcstendorf auf die Uhr. und je weiter der Zeiger vorruckte, desto mehr wuchS lerne Nervosität Warum kamen sie denn nicht? Die seS Warten war fürchterlich. .., Er blieb stehen und wischte sich mit dem Taschentuch über die schwel feuchte Stirn. Dann suchte er seine Gedanken zur Ruhe zu zwingen. vielleicht ängstigte er sich umsonst Vielleicht kamen Schwimmer und Herwecke? gar nicht im Namen der Fakultät zu ihm. Hatte er nich etwa nur in die feierliche, schriftliche Ankündigung ihres Besuches etwas hineingelegt, was gar nicht darin war? iwirnte es ncy denn gerade um diese leidigen Artikel in der Medizi Nischen Rundschau hindeln? Sie konnten ja auch sonst etwas von ihm wollen. Ein Gutachten, einen Rat, Aber eine Stimme in ihm sagte niit unerbittlicher Gewißheit: Nein es handelt sich um Doktor NobinS Beschwerde. Und sie werden dein Ehrenwort fordern oder Beweise, daß du und nicht Novin zuerst jene Ent deckung machtest. Kannst du beides nicht geben und du kannst es ja nicht! dann werden sie fordern. dast du freiwillig aus der Oeffent lichkeit scheidest, nicht nur deine Eh renstellen, sondern auch daS einträg liche Amt als Vorstand der Klinik niederlegst Und daS heißt, daß du. gestern noch im Zenit deS Ruhmes, morgen so gut wie tot bist!' Er stöhnte. Der Schweiß stand In großen Perlen auf seiner Stirn. Ein wuder Blick flog über den Spiegel, an dem Westendorf eben vorüberging, und zeigte ihm ein verzerrtes Gesicht, auf dessen Backenknochen rote Flecken vrannten. Konnte daS wirklich fein Ende sein? Konnte man ihn denn zwin gen, in Pension zu gehen? Und wenn er nicht wollte? Sich wehrte mit anen Mitteln? Schließlich würde man eine Zeit lang reden, sich beruhigen und vergessen. Nein, er ließ sich nicht niederritt gen. Gewiß. eS wa? kopflos gewe jen. durch jene Artikel die sinkende Bedeutung unter den Fachgenossen neu beleben zu wollen. Leichtsinnig war es gewe en. da et ja die Möa lichkeit, daß Robin inzwischen seine Ideen praktisch versucht haben und sich wehren könnte. tnS Auge hätte fassen sollen. Aber es war nun ein mal geschehen, und nun handelte es sich ganz einfach um die Existenz.. Ein Westendorf mußte doch mehr gelten, alS dieser simple, kleine fran zösische Arzt bah, es würde schon gehen Er fuhr zusammen. ' Draußen hatte eS geklingelt. Schon? Ka men sie schon? ES diinkte ihn plötz lich, alS wäre eS noch viel zu früh. Aber eS war nur der Diener, der ein Telegramm auS Jschl brachte. Mißtrauisch, ärgerlich fast, warf Westendorf die Depesche zunächst auf den Schreibtisch und unterschrieb den Empfangsschein. Bon Lydia natürlich. Und na tiirlich brauchte sie wieder Geld zu irgend einem Wohltaiigkeitsfest oder etwa Aehnlichem. Aus anderen runden baut sie ia in der lekten Zeit kaum mehr die Gnade, sich sei ner -zu eynnern. Freilich als sinkende Gtcfcf war er tn ihren Augen nichli mehr Er hatte unterschrieben und reichte dem Diener den S.h?i:r. .Ich erwarte zwei Kollegen. Mal. (in", sagte er kurz. .Wenn die Her ren hier sind, können Sie sich enifer nen und brauchen erst am Aber wkdirzukommen.' .Sehr wohl. Herr Hofrat. Fü welche Stunde und wohin soll ich ben Cdau (eur bestellen?' .Gar nicht. Ich mche heute keine Krankenbesuche mehr. Habe zu schrei, den. Wieder stand er allem und wartete, Und dann tönte 'zum zweitenma c'c Klingel draußen. Diesmal wa ren sie e Mit einer instinktiven Gebärde riß Wkstendors an der Rouleaufchnur, daß auch hier in feinem Arbeitszim mer plötzlich dai grell einfallende Tageslicht durch die seidenen Lor, hange gedampft wurde. Dann fiel fein Blick auf dat noch uneröffnete Telegramm, da er ganz vergessen hatte. Mechanisch riß er el auf. Unru hig flimmernd haftete fein Blick dar auf, während er zugleich mit allen Sinnen nach dem Flur lauschte, durch den sich Schritte seiner Tür naher tcn. Senta krank? In diesem Augen blick waren eS ihm Worte ohne Sinn und Bedeutung. Er faßte sie kaum. In seinen Schlafen war ein droh, nendes Hämmern, schwer und dumpf klopfte ihm daS Herz :n bet Brust. Tann ging er mit einer gewaltigen Anstrengung den Eintretenden ent gegen, ein scheinbar unbefangene! Lä cheln um den feit feinem letzten Un Wohlsein aus der Klinik noch immer rlwas schief gezogenen Mund. Und alleö, was er gefürchtet hatte, traf ein. Die Unterredung war äußerst kurz und förmlich. Schwimmer und Her Wecker, die sich der peinlichen Mls sion nur ungern und hauptsächlich darum unterzogen hatten, damit die ganz: &aqt voriausig einen meyr privaten Charakter behielt, beschrank ten sich auf das Allernötig sie. Sie fragten nur, ob Westendorf Kenntnis davon gehabt habe, daß Doktor Robin, der vor zwei Jahren eine Zeitlang seine Klinik frequentier te, im Begriff stand, noch vor ihm dassel., neue Verfahren bei Blind darmoperationen in Anwendung zu bringen. Ferner, ob er in Anbe tracht von Robins Behauptungen vielleicht beabsichtige, die betreffenden Artikel zurückzuziehen und snen istanopunkt zu andern. .Nein! antwortete Westendorf. den beiden Kollegen seltsam starr mS Gesicht sehend. .Sie beanspruchen also daS Prio ritatsrecht in dieser Frage?" fragte Professor Herwecker. .Un bedingt V .Und wenn eS zu gerichtlichen Schritten führen sollte . . . man kann schließlich nicht wissen, wa? dieser Franzose weiter beabsichtigt.' .Auch dann! Ich werde die Kon sequenzen tragen." Professor Schwimmer druckte We, stendorf die Hand. .Bravo! Ich wußte es ja, daß Sie kein Dieb sind! Solche Schufte gedeihen gottlob nicht ,m reinen, heh, ren Reich der Wissenschaft! Und nun. nichts für ungut, lieber Kollege... mir ist so leicht ums Herz jetzt... a. und was diesen Robin betrifft, nur Mut! Wir alle stehen selbstver tanolich nun unentwegt auf Ihrer Seite!" (Fortsetzung folgt.) p ; Ale erobert wir term. Deine Wissenschaft wird nur wenig Einfluß auf das Gemüt haben, wenn deine Sitten die Herzen wider dich einnehmen. Wie leicht hingegen wirst du da den Verstand besiegen, wo du bereits das Herz eingenommen hast. Herzen aber sind keineswegs durch bloße Höflichkeit, die jeder ausübt, einzunehmen. Sich gegen die verbeu gen, die sich vor uns bücken, denen, die zu uns reden, trocken antworten, und niemandem etwas Beleidigendes agen. das ist eine solche verneinende Art von Wohlanständigkeit, die nichts mehr beweist, als daß man kein Tier t. Eine geschäftige, heitere, dienst ertige, verführerische Höflichkeit ist nötig, um das Wohlwollen anderer zu gewinnen. Du mußt sorgfältig auf ihre Leidenschaften, ihren Ge chmack, ihre kleinen Launen und Schwachheiten acht haben. Zieh dein eigenes Herz zu Rate und besinne dich, wie sehr kleine Aufmerksamkeit ten, wenn andere dir sie bezeugen, demjenigen Grade von Eigenliebe und Eitelkeit schmeicheln, von dem kein Lebendiger frei ist! Bedenke.. wie sehr ie oich dem Liebenswürdigen geneigt machen, wie günstig du alles auf nimmst, waS er sagt oder tut. -Neue Krankheit. BLunin: Mein Mann führt seit einige a gen fo merkwürdige Reden, Herr Dok or; der wirb doch nicht . . . Arzt: ..Unsinn, machen Sie sich kei ne Sorge der scheint etwas ge esen zu haben, was ihm nicht be kommen ist daS ist so eine kleine iÄcylrnverschleimung piik lT,i LMjWst. Ein Freund kulinarischer Genüsse hat unlängst die Frage erörtert, wie weit sich unsere Dichter mit der hohen Kochkunst beschäftigt haben. Er führt da u. a. Folgende! an: Goethe hat nur gelegentlich der Kunst de! EssenZ, die in der sranzö sischen Literatur eine so eingehende Würdiauna erkubr. die dekdiknt Achtung geschenkt. So erzählte er in seinen Tagebüchern von einein Ritter O'Hara. einem Ire fliehen Ge ellschas ler, guten Wirt und Ehrenmann, der erne Zeitlang tn Weimar Aufenthalt genommen habe. .Die Geschichten seiner vieljährigen Irrfahrten, die er mit einigem Scherz über sich selbst zu würzen verstand, verbreiteten über seine Tafel einen angenehmen, ver traulichen Ton. Daß seine Köchin die trefflichsten Beefsteaks zu bereiten wußte, auch daß er mit dem echtesten Mokkokaffee seine Gastmahle schloß. wars ,ym nicht zum geringen Ber dienst angerechnet.' Außer den Gast, mahlen bei diesem MZlteserritter hat ich Goethe aber auch höheren kulina rischen Genüssen hingegeben, heißt es doch gelegentlich in einem seiner Ge dichte: .So frißt '! Würmlein ein frisch Keimlein - Blatt, Das Würm lein macht da! Lerchlein satt, nd weil ich auch bin zu eisen hier. Mir das Lerchlein zu Gemüte führ'.' Im allgemeinen aber ist VoetheS speziel leS Verhältnis 'zur Eßkunst bisher von eifrigen Germanisten noch nicht untersucht worden, und wir vermoch ten auch keinen deutschen Dichter von Bedeutung zu nennen, der in der Kochkunst sich irgendwo hervorragend bewährt hätte. Ganz ander! liegen die Tinae in Frankreich, der Heimat des klassischen Gastronomen Brillat'Saoarin, dessen Physiologie des Geschmacks" in den zwanzigeJahren des vorigen Jahr Hunderts erschien. Hier haben Per sonlichkeiten wie der altere Dumas einen begründeten Ruf als Kochkünst ler genossen, und die Zihl der Esser. die wie Balzac über einen geradezu unnatürlichen Appetit verfugten, ist Legion. Die französische Gastrono mie geht zurück auf einen Mann des Ancien Regime, auf jenen Grimod de la Reyniöre, dessen Großvater, seines Zeichens Generalpächter, an einer Gänseleberpastete erstickt war. Der zungere rimoo war ursprünglich Asvokat gewesen, dann mit den Ge- setzen in Konflikt gekommen und hatte einen ambulanten Basar begründet, dessen Warenverkauf er durch niedliche kleine Verse unterstützte. Er hatte die ranzosische Revolution mit den Wor ten abgetan, daß während ihrer gan zen Epvche nicht- in einziger schöner Turbot auf den Markt gekommen sei. Um die vernachlässigte französische Küche zu heben, gibt er nun zu Be ginn des napoleonischen Jahrhunderts einen mehrere Jahre hindurch erschie nenen .Almanach der Gourmands" heraus, in dem von allen Finessen der Küche und des Servierens, von der Art, wie man ein gutes Diner zu- ammenstelle, die Rede war. D;ese Aufsätze waren durchsetzt von aller- Hand geistreichen Bemerkungen. Es hieß etwa, man müsse mit der Zube reitung eines Fasanen so lange war- en, wie ein Schriftsteller, der sich uiK habe, auf eine Pension. Oder heißt bei ihm: Ein frischer Wein, ein Diner ohne Zeremonie und die Musik von Dilettanten sind gleich mäßig zu fürchten.' Ein halbes Jahrhundert hindurch st Grimod die maßgebende Instanz iir alle kulinarischen Genüsse von Paris gewesen. Die Wildbrethändler, Konditoren und Obstverkaufer schick en ihm Rezensionsexemplare ins Haus, und jedes neue Gericht unter tand seiner Kritik. Eines Tages macht er sich durch feine Frau den chlechten Spaß, seme Freunde zu er nem feierlichen Totenmahl einzuladen, bei dem er zu aller Ueberraschung zu etzt selbst erschien. Grimod. der erst in den dreißiger Jahren des neuen Jahrhunderts starb, hat die galante Zeit, der er angehörte, gründlich über lebt. Er ist nicht mit . seinen kriti- chen Werken auf die Nachwelt gekom- men, wohl aber Mit seinem .Alma nach", dem sich noch andere Werke ullnarischen Charakters anschlössen. Abfuhr, Ein Arzt und ein Rechtsanwalt ritten sich über die Vorzüge ihrer Berufe. .Ich sage gewiß nicht", be merkte der Arzt, daß alle Advokaten keine Ehrenmänner wären, aber auch Sie werden mir zugeben, daß Ihr Beruf nicht gerade der geeignetste ist, die Menfechn zu Engel zu machen." .Darin haben Sie recht,' erwi derte der Advokat, .in diesem Punkte sind un! die Aerzte bei weitem über legen.- T r o st. Hauswirtin (zum Zimmerherrn): .Hören Sie mal, daö geht aber nicht länger so; alle meine Herren bezahlen pünktlich, nur Sie allein sind immer im Rückstand!" Student: .Ja. das ist eine alte Erfahrung, Frau Müller, ein räudi ge Schaf finden Sie bei jeder Serbe." v" , Zctzt völlcudcl. lrr k, gukekur m a, iri jlrtliti. ?dch zweijähriger Bauzeit ist der grke Funkenturm der Nauier Nie, senfiotion jetzt glücklich vollendet Höher, stolzer und kühner als seh niedergebrochener Vorganger reckt er da! zierliche und doch s, kräftige Gliederwerk ia den blauen Aether bis zur Höhe von 20 Meter. Ge wiß. der Eiffelturm ist sogar 30 nietet hoch, aber er erreicht diese Höhe unter einem Mateckilaufwand von vielen wusend Tonnen Stahl, während der ganz Säumer Turm Überhaupt nur L!X Tonnen wiegt. Und der Eiffelturm ruht auf vier krastigen. weit voneinander entfern ten Stützpunkten, während der Naue ner Turm wie ein: Nähnadel auf ciner einzigen Spitze balanciert und nur durch gewaltige, aus Stahldräh ten gesponnene Spannseile, die so genannten Turmpardunen, in seiner senkrechten Stellung gehalten wird. Und nähert man sich nun dem Fuße Diese genialen Bauwerkes, so wrrd noch etwa anderes bemerkbar. Die fer ganze mächtige Stahlturm ruht auf Porzellanisolatorm, weil er eben aus elektrischen Gründen von der Erde vollkommen isoliert sein muß, Einen Turm von der 2.5sachen Höhe der KaisercWilhelm.Gedächtniskirche aus Porzellan zu betten, daS ist eme technische Glanzleistung für sich, Tockr damit sind die merkwürdigen Eigenschaften dieses Bauwerkes noch nicht erschöpft. Betrachtet man die onstruktlon naher, so zeigt eS sich, daß dieser eigenartig? Turm in Wirk lichkeit auS zwei Türmen besteht, die mit den, Spitzen aufeinander stehen. Bis zur Höhe von 160 Mete? reicht der untere Turm. In Höhen von 50 und von 130 Meter greifen ihn ,e drei machtige Spannseile an und halten ihn in seiner senkrechten Siel lung. In etwa 150 Meter Höhe ist daS stählerne Fachwerk wieder zu einem mittleren Knotenpunkt zufam mengezogen, und auf diesem Punkte balanciert der zweite noch einmal reichlich 100 Meter hohe und etwas chlankere Oberturm. Auch er wird durch Spannseile gehalten, die etwa ISO und 2 Met:? über dem Erd boden angreifen. Im Innern dieses kühnen Bau wertes, so heißt es in einer Schis derung desselben, führt eine schmale, senkrechte, eiserne Leiter bis zur schwindelnden Höhe empor, und die Turmarbeiter, die es an Kaltblütig Zeit und Geschicklichkeit mit den de '.uhmten New Jorker Wolkenkratzer mannern von ausnehmen, laufen schnell und sicher wie die Ameisen auf dieser Stiege auf und nieder. Gnade jetzt aber am Schlüsse der Montage bot sich noch eine andere Möglichkeit, die Hohe zu gewinnen. Auf der Spitze des Turmes steht noch der Vaukran. an dem jetzt die neuen Antennen, die eigentlichen elek irischen Luftdrähte, hochgewunden werden. Und es existiert ein reichlich kleiner und primitiver Holzkasten, in dem man mit Hilfe der Winde an der Außenseite des Turmes die Fahrt in die Hohe machen rann. Eine Fahrt. die nicht ganz unbedenklich und nur ur vollkommen schwindelfreie Gemü ! XJ:JL?$t drücke von unvergleichlicher Schön, heit bietet, Schon geht die Winde an, und der Kasten steigt in die Hähe. Aber die im Kasten sitzen, haben nur den Ein druck, als ob das Land zu sinken be ginne und der Horizont sich zusehends weite. In wenigen Sekunden ist das anfängliche Gesühl der Beklemmung überwunden, und daö Auge durch forscht den Horizont, sieht die Felder sich breiten, die Wälder verschwim men und ganz in der Ferne das Dunstmeer der Großstadt Berlin auf tauchen. Höher und höher geht die Fahrt. und ununterbrochen dringt das gleich sörmige monotone Klappern des Ki noapparates an das Ohr. Denn die ser Aufstieg dient gleichzeitig dem Zwecke einer Filmaufnahme. Das Kino, dem nichts heilig ist, hat sich auch daS Nauener Riesenturmes be machtkgt. Im Innern deS TunneS steigt mit gleichmäßigen schnellen Schritten der Monteur, der seit zwei Jahren den Ausbau des Turmes ge leitet hat, in die oye, und drauken. immer vier Meter über ihm, damit auch das sinkende Panorama in das Kinobild kommt, fährt der schwanke Kasten in die Höhe. Bis endlich die volle Turmhöhe erreicht ist und ein Panorama mit einem Durchmesser von TfiO Kilometer sich den Blicken bietet Noch einmal schnell 30 Meter Film dieses grandiosen Rundbildes. Dann steigt auch der Monteur in den Ka sten, und die Fahrt nach unten be ginnt. 1 11 ' 11 '-'IV Erklärung. Wie kommt es, Anna, daß ich. so oft ich in die Küche trete, einen Liebhaber bei Jh nen sinde?" ,.Ja, weil Gnädige immer in so leisen Hausschuhen da herkommen!"' , , Bei den Eingeborenen von Madagaskar bedeutet fotsy weiß" soviel wie .schlecht". ..wein waschen' soviel wie verächtlich ma schert, anschwärzen. Aus Chiiias ZclknngswclI. TI Zodk dcr iöglich tttditiatuUn klut. irr ans taust, gkschuik. Vor kurzem au China die Nachricht von dem qu.ilüoll: Tode eine! heroischen Journalisten, der im wahrsten Sinne ein Märtyrer seines Berufe! geworden war. Der Gou verneur der Stadt Kantschu hatte einigen zwanzig seiner Untergebenen kurzerhand den Kopr abschlagen las scn und der Redakteur des in jener Stadt erscheinenden Vlattcj ,Ta stutig Puo" hatte sich erdreistet, einen Bericht darüber zu bringen. DaS erregte den Zorn det gewaltigen Guu vcrneurS in solchem Älaße, daß er den Zeitungsmann auf der Stelle gefangen setzte, und als dies sich weigerte, ihm den Verfasser deS Ar tikelt luimhaft zu machen, zu Tode prügeln ließ. Ter Mann starb, ohne daß der erwünschte Name über seine Lippen gekommen wäre, als Mär ihrer feine! Berufes. ES ist erstaunlich, welchen Auf schwung da! Zeitungsleben in China in der jüngsten Zeit genommen hat. Denn wenn da! Reich der Mitte sich auch rühmen darf, in der Pctinaer Zeitung (die allerdings nichts weiter als ein periodischer Hofbericht war und die vor wenigen Jahren erst sich zu einer Zeitung im eigentlichen Sinne gewandelt hat. die älicste Zei tung der Welt zu besitzen, so konnte doch bis in die neueste Zeit hinein von einer ausgebildeten Presse im eigentlichen Sinne durchaus nicht die N:de fein. Die ersten Zeitungen im modernen Sinne wurden in den Schanghaier privilegierten Fremden kolonien herausgegeben, weil es nur an diesem Platze Chinas möglich war, eine freie Sprache zu führen. Schanghai war auch sonst in mancher Hinsicht der gegebene Mittelpunkt deS chinesischen Zeitungswesens. Hatten doch alle vor 40 Jahren vorhandenen, 'um Teil recht primitiven Verkehrs einrichtungen und Postverbindungen dort ihren Hauptsitz. Und auch heute noch ist Schanghai das Zeitungs zentrum Chinas und nicht wie man vielleicht annehmen könnte, die Hiiuptftadt Peking. Auch heute noch gibt es außerhalb Schanghais in ganz China nicht eine einzige täglich erscheinende Zeitung, die so hohe Auf lagezissern nachweisen kann, wie sie die führenden Blätter dieser Stadt haben. Betrachtet man das Land als Gan zes. so ist es nicht zu hoch gegriffen. wenn man jetzt die Zahl der täglich erscheinenden Zeitungen in China auf rund 1000 annimmt. Wer man muft in der chinesischen Presse scharf un terscheiden zwischen dem Ernfluß, den die zahlreichen, pilzartia aus der Erde geschossenen und zum Teil mordbrennerischen Blätter ausüben, und dem werterreichenden Einfluß lang beflehenoer Zeitungen. Der wirklich geistig hochstehende und sich verantwortlich fühlende Teil der chi nesischen Presse ist bemüht, bei dem Volke Interesse an der Politik zu wecken und führend in der öffentlichen Meinung über soziale und sittliche Fragen voranzugehen. Das Opium lafter, das Einschnüren der Füße, die Sklaverei der Frau, das 5!onkubinat und manche anderen gesellschaftlichen Uebelstände werden von der besseren chinesischen Presse verurteilt. Sie geißelt auch in scharfen Ausdrucken die Bestechlichkeit und Unfähigkeit der Beamten. Volkstümliche Erziehung uns esormen aus dem Gebiet des öffentlichen Gesundheitswesens, die Anpassung an europäische Gebräuche, kaufmännischen, industriellen und f nanziellen Charakters, Rede- und Pressefreiheit, Freiheit und Unantast barkeit des Staatsbürgers, die frei, heitliche Stellung der Frau, manch, mal sogar Frauenemanzipation, kurz, jeder fortschrittliche Gedanke genießt die fast ungeteilte Unterstüt zung der besseren chinesischen Presse. , .1, Ttt rechte ' Dresdner Haupt-Bahnhof. ' Ein Herr stürzt aufgeregt die Treppe hin auf. Mitten auf der Treppe begegnet ihm ein Mann in Eisenbahnuniform. He, Sie!" ruft er den Mann an, krieg' ich den Zug nach Berlin noch?" Und der Mann antwortet: 52.. w. .wenn S..S..Sie mich n..n.. nicht gef. .f.. fragt hätten, H..H..H.. hätten Sie ihn n..n..noch gekriegt!" Die Klatschbasen. Nach barin: Gott, wie die Zeit so beim Plaudern vergeht! Ich wollte Ihnen nur eben Guten Morgen sagen . . . und jetzt ist's schon wieder Mittag!" Ein ehrlicher Kerl. A.: Habe mir heute gegen monat liche Ratenzahlungen einen Revolver gekauft!" .: .Wag willst Du damit?" A.: .Ich bin des Lebens über drllssig! Sobald er bezahlt ist, schieße ich mich tot." Leichtsinniges Ber sprechen. Gläubiger (verlegen): .Nehmen Sie 's nicht übel, daß ich schon wieder mit der Rechnung kom me. Herr aron. aber meine Frau läßt mir keine Ruh . . . der hab' ich 'n neuen Hut versprochen, wenn tch von Ihnen, mein GeldkneZe Unsere Schilli-!iijskr-Vffkrlc S!,urlis, tUs&ttft cmmcrt:uff. ' - 82so. ,:- T tmse, liustige Llus, '. ficht fiij d'N aXlenflrtt . in llsZnd!nkukrs Form, und tadkllo ja dem ßviziosen Hol tkN'Arungkment bei KaglanlktU paffnd.s Die langcn tsmtl, eine JUuiitM,- fta i EkUiogmhöhe i gefetzt ., und mit bro.? Eptkrnmanschette Dreiers; Mar1Tpf tzenbesitz i kdlct'.scrm t,'t all H!,. G-, ( K ' 'S; ' .. 1 , V i l- " ' fcfer. ::i ? - f-l- ,!,'! a r i j i ßf C t. ( i. i ' T n. ; ; Qjaat'. bekltiduna " über dcli'"Tchalrran ngeZ bracht. Alk duftigen Spitzen und'Tkif' fsnswsfe sind , zur .Hrsklluu dks schs nen Bluse gignt; ebinso ab uch'dk stabileren' Waschtrepp, de. Mixte 33h4 fter in dieser Wachart bestraf Z Geltung kommeil. ffiir schlcmk Damn.'auch junge (jrnufn ist Zio. WZ!) ttn wrjüjlid rlervsanul Modell, tal zur Bemroeitun, 3 Z)al,MalenaNit 36 Joll rett a soedeet. T, Schnittmuster ist 'lwrrjh? m vnvyn von anr m. BestclluiigS'Anwelsungenk i Oieie. l'timer werden an eine Udresje aeaen Emsenduna de Preise! geschickt. Man gebe tummei und Größe urid di volle dreff deut lich m und schicke den lm,pkm nebst IS Eenis an jcdeö veitellie Muster an daS Pattern Dept-,0maIiaTribüne 1311 Howard St. ,!r.' Die Zlsdtüre der lugend. Eins der allerschwierigsten Proble me der Erziehung ist das der Lektüre. Soll man junge Mädchen und halb flügge Jungen überhaupt viel anderes lesen lassen als das, was sie von Schule wegen lesen müssen, und was soll man ihnen zu lesen erlauben? Viele meinen, viel Lesen sei überhaupt von Uebel; die werdenden Menschen sollten ihre freie Zeit mit Betätigung im Haushalt, mit Spazierengehen, Spielen im Freien, wohl auch mit Besichtigung von Werkstätten und Fabriken, mit .Basteln" und derglei chen Dingen, die auf das praktische Leben vorbereiten, ausfüllen. Nun: da wird man wohl sagen dürfen: ei nes tun und das andere nicht lassen; all das und noch manches andere ist gut. aber Lesen ist auch von Wert. Aber was lesen? Ja. dafür kann es keine Regel geben. Es kommt sehr viel darauf an, was denn die Eltern aus ihren Kindern .machen" wollen, d. h., was ihnen als Ideal für sie vorschwebt. Also sollen die Eltern ihren Kin dern die Bücher selbst aussuchen, al les vorher lesen, was sie ihnen geben? Das geht in der Theorie. Aber gibt es heute noch viele Väter, deren Nerven es gestatten, neben ihrer Ar beit dauernd .Vorkau-Lektüre" zu treiben? Schwerlich. Man wird dem Zufall nicht die Mitirkung versagen können. Aber naturlich gibt es eine Menge Bücher, die man auch den jungen Mädchen .ungesehen" zur Lek tüte freigeben kann? jeder Gebildete kennt Hunderte davon: klassische Dich terwerke, Reisebeschreibungen, Ge schichtswerke, naturwissenschaftliche, populärphilosophische, auch den oder jenen Roman. Allzu ängstlich braucht man nicht zu sein. Will man nicht gerade Heilige erziehen, so werden Zehn bis Fünfzehnjährige au3 Bü chern der genannten Art kein Gift saugen! Sehr anzuraten ist aber, eins! Man sollte die lesewütige Ju gend anhalten, ab und zu von einem Buch eine kurze Inhaltsangabe auf zuschreiben. Eine Viertelstunde am Abend widmet man der Besprechung des von den Kindern Gelesenen: eine Viertelstunde wird man immer iidri haben! 7 ; ' i V' " -f "V . - ' ! 1 , l fi ' - -i - j - --rv v y aP'X 1 . fei -V' Va7' l" l. yiar ' I x I .f-Tl V.- M I 1 ? 5 I : : i' ' . i ; 5- b g . ; t 3 '. 5 -e- & ' ö . ' 33 'S , x i , '. S o : : iö g L ' : ' ? t . ic o . . w t . 10 : : i'S t :-'T"-""T L K ' : - ; 5s; : ; : ft ,5 o 'ZV? I-:".' us- o . , o p . 8 :S o : M . Sn V ! I !