Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 08, 1914, Image 3

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Ilttt zuRede.
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niijJigwXitiTEginss
(18. Fortsetzung.)
' Sie richtete sich stolz aus. Ztx wehe
Äutdruck ihrer dunklen Augen wich
einem falten.
Sie haben recht. gnädige Frau,
und ich werd Ihren Ölat sieb 6t
Jolqn. Inzwischen darf ich Sie wohl
bitten, von diesem, meinem Mutigen
ie,uq hrem Sohne nichts zu sa
gen."
Gewiß iwrlx lch schweigen -- da
Sie es wünschen." Die Antwort kam
rosch. fast freudig heraul.
Senta raffte s'ch auf.
.Auch wir reisen in wenigen 2a
gen ab. Mögen Sie und Ihr Sohn
sich recht gliicklich fühlen in St.
Oswald!"
Sie war gegangen.
.Vorbei endlich vorbei!' dachte
Frau Lauterbach, tief aufatmend.
Äber sie fühlte sich seltsamerweise
nicht erleichtert lel dem Gedanken. ,
Erst jetzt kam ihr zum Bewußtsein,
daß sie zum erstenmal im Leben je
mand mit Absicht gekränkt hatte,
Dat war roh gewesen, unedel, grau
sam.
Und Senla hatte es mit einer stil
len Würde hingenommen, die fast be
schämend wirkte.
Zugleich siel der alten Frau die
Geschichte mit dem Brief schwer auf?
Herz. Cfl jetzt hatte sie keine Reue
empfunden. Nun aber.
Wai wohl darin gestanden haben
mochte? Am Ende hatte st ihn doch
nicht verbrennen sollen?
Dann sagte sie plötzlich laut: .Nein.
E war doch gutl handelte ,(
um meine! KindeS LebevSglück, ti
mußte so hansein, tq mußte.- j .
.
Ernst Lauterbach hatte inzwischen
die letzten Einkäufe besorgt und ging
nun auf den Graben zur Tabaks
pfeife", wo einige seiner engeren stol
legen ihm zu Ehren ine kleine Ab
schiedSfeier geben wollten.
Sie saßen, gemütlich plaudernd, in
einem Eztrazimmer beisammen. Mar
berg teilte Lauterbach mit. daß er sich
um eine Stadtamtstclle in Olmütz be
werbe und alle Aussicht hab,, dieselbe
auch zu erhalten
Langsteiner fühlte sich sehr wohl in
dem vor wenigen Tagen mit großem
Pomp eröffneten Riedschen Sanato
rium wo man ihm in allen Stücken
freie Hand ließ.
, .Und gewiß weder zum Schaden
der Sache noch des Publikums, denn
ich will meinen ganzen Ehrgeiz darein
setzen", schloß er. .den Leuten für ihr
Geld auch ein gewissenhafter Helfer
und Berater zu sein. Nicht umsonst
war ich drei Jahre unter Westendorf
man kann auch im negativen Sin
n lernen!"
Doktor Roßmknn, der noch im Sa
natorium Römer verblieben war, aber
nur auf eine Gelegenheit wartete,
fortzukommen und sich selbständig zu
machen, nickte.
.DaS ist auch der einzig richtige
Standpunkt, lieber Landsteiner. Je
der andere rächt sich von selbst. Wir
zum Beispiel haben nun, seit Sand
ruch Ihre Stelle einnimmt, sehr
flauen Zuspruch. Kein Wunder.
Ueberall gibt eS Schlamperei, Protek
tionswirtschast und unverschämte?
Raubsystcm. SandruchS Könne ist
genau so unzulänglich wie seine Ge
Wissenhaftigkeit!"
.Bah!" lachte Doktor Eilenburg.
.wird trotzdem seinen Weg machen,
denn Wesiendorf steht in allen Stük
ken hinter ihm!"
JSla, Westendorf" Landsteiner
zog die Brauen hoch der steht ja
selber nicht mehr fest. Wenn nur
die Hälfte von dem wahr ist, wak
man sich zuflüstert, dann purzelt er
nächsten! von seinem Piedcstal herun
ter
.Und fällt auf alle Vier wie die
Katzen. Der rappelt sich schon wieder
empor"
.Oder Sandruch über ihn!"
.Tut nichts. Als -präsumtiver
Schwiegersohn kommen ja Ruhm und
Erfolg nicht aus der Familie!"
Man lachte. Nur Lauterbach, dem
das ganz Gespräch peinlich war und
der fchweigcnd zugehört hatte, verzog
keine Miene.
Bei den letzten Worten preßte er
di Lippen zusammen und sah auf
die Uhr.
Schon Mitternacht! Gottlob, da
konnte man ja an den Aufbruch den
ken! Er wechselte einen Blick mit
Marberg, der leise nickte, und wollte
sich gerade erheben, als die Tür rasch
geöffnet wurde und Doktor Sand
ruchö lächelndes, seisteö Gesicht er
schien.
Er hielt eine dicke Zigarre zwi
schen den Lippen, sah sehr ausge
räumt auö und nickte allen freund
schaftlich zu. ,
.Na schön, daß ich Sie noch be!
ammen treffe", sagte er mit seiner
ettigen Stimme. .Wollte natürlich
chon früher kommen, um dem lieben
cheidenden Kollegen Adieu zu sagen"
er nickte Lauterbacb blinzelnd zu
konnte aber nicht! Hatte Hof
dienst! War bei Westendorf geladen
.', .nun, und jetzt könnt ihr mir ja
Erich ELesslkl.
wohl gleich gratulieren. . . habe mich
verlobt!"
Einen Augenblick herrschte der
blufftet Staunen. Lauterbach war
bis in di Lippen erblaßt und
starrte den Sprecher in tödlicher Angst
an.
Sandluch nick! speziell lhm ver
anügt zu. Niemand al Ernst emp
fand den heimlichen Triumph, der
aus seiner Stimme klang, als er
sagte: .Mit Senta Westcndorf näm
lich! Alte Geschichte eigentlich, aber
nun klappt sie endlich. Uedermorgen
reisen Braut und Schwiegermama
nach Brioni ab, und im Herbst
wird Hochzeit macht. Aber Sie gra
tulieren mir ja gar nicht? Gönnen
Sie mir etwa die kleine Braut
nicht?"
Allgemeines Protestieren, Glü'ckwiin
schen. Gläserklirren.
Lauterbach kam erst wieder zu sich,
als er eine Viertelstunde später allein
auf der Straß stand und die kühl
Nachtlust über seine erhitzte Stirn
strich.
Da dacht er unbewußt dasselbe,
wa auch .seine Mutter heute ge
dacht hatte: .Vorbeil Endlich vor
bei!". . .
DaS Hangen und Bangen, die sie
berhafte Erwartung, daS immer klei
ner zusammenschmelzend Stückchen
Hoffnung alles vorbei.
So also hatt sie entschieden! So
kurz und klar, so unwiderruflich!
Di Wolken über Wesiendorfs
Haupt wurden dichter und dunkler.
Alles, was er begann, schlug fehl, al
leö, woran er Hoffnungen knüpft,
ließ ihn im Stich.
Im Mai fand di Gerichtsverhand
lung gegen ihn statt. Sie endet
zwar natürlich mit seiner Freispre
chung. denn man konnte einen Arzt
doch nicht verurteilen, der, im besten
Glauben handelnd, sich nur in seiner
Diagnose täuschte. Standen doch dem
einen verlorenen Leben hundert ande
re durch gleiche Operationen gerettete
entgegen.
Aber der Volkswitz bemächtigt sich
der Sache, und billig Witzblättchen
brachten allerlei scharf pointierte An
spielungen, die Westcndorfs Namen
inS Lächerlich zogen.
Und er nervös, wie er in der
letzten Zeit geworden war litt
insgeheim darunter mehr, als man
ahnte.
Fast über Nacht wurde er alt und
schlaff, so daß man Mitleid mit ihm
bekam. Der engere Freundeskreis
WestendorfS fann auf Mittel, ihm
irgendwie fein unwandelbares Ver
trauen auszudrücken.
Besonder die Damen, denen er im
mer ein galant huldigender Verehrer
gewesen war. Sie nahmen jetzt über
all seine Partei.
Da kam plötzlich eine böse Wen
dung in Wesiendorfs Geschick. Ei
neS Tages brachte ein Witzblatt
seine Karikatur, und zwar in der
Weise, daß er als Strauchdieb abge
bildet war, der inen ahnungslos
Schlafenden beraubte. Aber er raubte
nicht Geld auö dessen Taschen, son
dern einen Lorbecrkranz, den dieser
bei sich trug.
Jedermann wußte sofort, was da
mit gemeint war. Der Beraubte hätte
nicht einmal so deutlich einem Fran
zosen gleichen müssen. Man erschrak
fast. Also waren die häßlichen Ge
rückte wahr?
Gleichzeitig munkelte man. eS fei
aus Pariö ein Schreiben an die Fa
kultät eingelaufen, welches Gerechtig
keit und Disziplinaruntersuchung 'for
derte, da Westendorf auf sachliche Vor
ftellungen bisher nur mit höhnischem
Spott geantwortet habe.
Man war in großer Verlegenheit
und wußte nicht, was tun.
Nur einer wußte es sofort: Kurt
von Sandruch. Noch am felben
Tage teilte er seinem zukünftigen
Schwiegervater mit, daß er sich zu
seinem Bedauern" genötigt sehe, um
sofortigen Urlaub zu bitten und
gleichzeitig seine Stellung im Sana
torium aufzugeben.
Schon seit einigen Wochen stehe er
mit der Direktion eines Weltbades in
Verhandlungen, die ihn als ersten
Kurarzt anstellen wolle. ES sei drin
gend nötig, daß er nun persönlich hin
reise. . .
Westendorf sah seinen Schützling
lange schweigend an. Flackernde Röte
kam und ging dabei auf seinen etwas
scharf gewordenen Zügen. Sandruch
hielt den Blick ruhig aus.
- Endlich sagte Westendorf: .Seit
Wochen schon? Warum hast du mir
nichts gesagt von deinen Zukunfts
Plänen?"
.Einfach darum, weil ich dich mit
der vollendeten Tatsache überraschen
wollte. Nun sind allerdings noch per
sönlkche Verhandlungen notwendig,
wodurch die Sache etwaS verlängert
wird."
.Aber Senta weiß doch darum?"
.Nein", antivortete Sandruch kühl,
.auch sie soll überrascht werden. Uebri
gens t t ja, wie ihre Mutter
schreibt, fast immer leidend, s&H sie in
Ischl sind. W?zu sie mit selchen
Xinaen belästigen?"
.Wie bist du eigentlich auf Fr. . .
bad gekommen?"
.Sehr einfach. Erobfürstin Lu.
kretia. die jede Jahr aus vier Wo
chen hingeht, brachte mich bei der Ti
rcktion in Vorschlag und setzte sich so
warm ein für mich, daß man sich mit
einer Anfrage an mich wandt. Die
Großfürstin ist auch momentan zur
Kur dort. Wünschest du sonst noch
etwas. Papa?"
.Nein doch balt ja! Wirst
du auf der Hinreise Senta besuchen?
Es wäre kein großer Umweg."
.Schiverlich. Man loatUt mich
übermorgen in Fr. . .bad. Ossen ge
standen, möchte ich auch lieber warten,
biö Senta wieder wohl ist.
Abermals sah Westendorf den jun
gen Mann eine Weile schweigend an.
Dann sagte er kalt:
.Es ist gut. Der Urlaub ist dir
sildstverständlich gewährt und die
Kündigung nehme ich zur Kenntnis.
Vielleicht ist es ganz gut, wenn ich
die Oberleitung wieder selbst in die
Hände nehme. Die Anstalt litt ein
wenig unter dem steten Aerztewech
sel."
Er sagte eS stolz, mit hocherhobe
nem Kopf, fast gani der alte, selbst
bewußte Westendorf. Und er sah
das halb mitleidige, halb höhnische
Lächeln nicht, das blitzgleich über
Sandruchs Züge glitt.
Dann kamen Tage, die Westendorf
seltsam lang erschienen. Wo er vom
Sanatorium auf die Klinik schlich
und wieder zurück und sich überall
fremd und überflüssig fühlte.
Wollte er sich abends erholen bei
befreundeten Familien, fo ergab sich,
daß diese b5reitS am Lande oder doch
nicht daheim waren.
Im Wirtshaus saß er meist al
lein. Leute, mit denen er intim ge
wesen, wichen ihm aus. Frau Ra
den war. ohne Abschied zu nehmen,
in ein Seebad gereist ,
Manchmal packte ihn eine sürchler
liche Angst. Die Schwüle ringsum
war nicht bloß in der Natur. Mied
man ihn wirklich wie einen Berfem
ten?
Dann tröstete er sich wieder. Seit
Jahren war er im Sommer nicht in
Wien geblieben. Warum ging er
jetzt nicht auch fort? Er sah eS doch:
alle Welt war bereits in der Som
mer frische! Das war eS. nichts an
deres: Wien war menschenleer.
Da beschloß er endlich, nächste
Woche zu den Seinen nach Jschl zu
gehen.
Die Hofrätin war in großer Sorge
um ihre Tochter, die elend aussah
und sich gar nicht erholen wollte.
Weder die Seeluft in Brioni, noch
die frische Gebirgsluft Jschls ga
ben ihr den verlorenen Schlaf und
Appetit zurück.
Nacht für Nacht hörte Frau Lydia
ihr Kind nebenan leise auf und ob
wandern, aber es war nicht ihr Mut
terherz, das dabei das heimliche Leid
des Kindes mitlitt, sondern ihr stol
zes Selbstgefühl, das sich tausend
Sorgen machte, ob wohl die Welt
nichts merke, nichts ahne.
Zugleich empfand sie ungeduldigen
Groll gegen Senta und ließ diesen
bei jeder Gelegenheit merken.
Wie konnte man sich nur so wenig
beherrschen! Ueberhaupt so unglaub
lich töricht sein!
.Wirklich, ich schäme mich, dich
nicht besser erzogen zu haben!" sagte
sie eines Tages zornig. .Du hast
weder weiblichen Stolz, .noch eine
Spur von Vernunft. Wie ein kleine!
Lürgermädchen bist du, das nichts
im Kopf hat, als seinen ungetreuen
Liebsten!"
Senta schwieg zu ollem. Hätte sie
noch irgendwelche Illusionen über
daS Gemütöleben ihrer Mutter ge
habt, in diesen Tagen hätte sie die
selben sicher zu Grabe getragen.
Sie sehnte sich nach ihrem Vater.
Auö gelegentlichen gereizten Auösäl
len der Hofrätin begriff sie endlich,
daß dessen Lage keine beneidenswerte
sei, und bildete sich ein, er würde sie
nun vielleicht besser verstehen, als
früher. ,
Waren sie nicht beide unglücklich
und enttäuscht? Mußte er nicht wie
sie das Bedürfnis haben nach einem
treuen Herzen, das mit ihm litt,
weil eS ihn lieb hatte?
Ach, sie sehnte sich so grenzenlos
nach einem Menschen, dem sie sich
rückhaltlos anvertrauen, bei dem sie
sich ausweinen hätte können, ohne
konventionelle Phrasen befürchten zu
müssen. .
(Fortsetzung folgt.)
ii- rr. '
Teuerer Trost. .Hast
Du Dich endlich über die Untreue
Deiner Braut getröstet, alter Junge!"
.Ja, ,ch bin Gott sei dank dar
über hinweg . . . ober ein ganze!
Faß Wein hat's gekostet!""
Auf dem Spazierritt.
SonntagSreiier Meier (zu dem Kolle
gen Krause): .Um eine Flasche Wein,
wer zuerst auf der andern Si!z des
VrabenZ ist!" '
Angenommen!"" "
(Beide purzeln während des An
laufs herunter.)
Meier (stöhnend): Ich habe gewon
nen, Krause mein Gaul war zu
erst drüben!". ' '
D:r grüne 5xlc.
(iine Htin Geschichte aui nit-t'cirnnr.
wo,! Konrad Sliuttu üavt.
In einem der alten Gäßchen beim
rauenplan zu Weimar, keine einhui
bett Meter von der staatlichen illoh
nung des Herrn Geheimrats von
Goeihe, lebte bis vor einem Viertel
jahrhundert ein rundliches, altes
Jüngferchen.
, Der Vater des ehrenwerten Frau
lcinö war Kupferstecher gewesen und
hatte so manches ililnl bei Goethe
vorgesprochen, um ihm ein neues
Blatt mit einer bildlichen lDarsielluiig
zu bringen oder einen Gravier'Aus
trag in Empfang zu nehmen.
Die Mutier war früh gestorben.
Durch einen Zufall war sie mit den
Franzosen aus der Bourgogne nach
Weimar gekommen, hatte hier, weil
der Herrgott ihr eine hübsche Gestalt
und ein artiges Stimmchen geschenkt
hatte, eine zeitlang unter Goethes
Augen alö bescheidene Choristin am
Hostheater gewirkt und war dann
dem Zeichner und Stecher als Ehe
frou in daS einfache Bürgerhaus ge
folgt. Wie es aber so geht, wenn
eine Menschenblume in fremdes Erd
reich verpflanzt wird: Bald nach der
Geburt des kleinen Töchterchens hatte
die zarte Französin die Sehnsucht
nack, der fernen Heimat gepackt, und
weit die Neise dorthin zu weit und zu
teuer war und ihr auch sonst nie
mand mehr helfen konnte, war sie
blasser und schmaler geworden, biö
eines Morgens der Kupferstecher die
blauen Gardinen im Schlafzimmer
nicht fortzog und die Nachbarn die
Totenkränze bestellten.
Das war anfangs der zwanziger
Jahre gewesen.
Der Herr Geheimrat von Goethe
hatte den völlig verstörten Mann nach
dem Frauenplan kommen lassen, hatte
ihm gute und trostreiche Worte gesagt
und ihn sür die kleine Amalie so
hieß das Mädchen der Toten nach der
Frau Herzogin Anna Amalia eine
bunte Schachtel mit allerlei Spielzeug
gegeben.
Um die fünfziger Jahre der
Herr Geheimrat schlief schon lange in
der vornehmen Fürstengruft bei sei
nen Freunden Karl August und
Schiller war auch der Kupfer
siecher müde geworden. Die zittri
gen Hände hatten den Stichel nicht
mehr führen wollen, und weil die
Tochter inzwischen durch eine besehet
dene Strick und Nähschule ihr red
licheö Auskommen gefunden hatte,
konnte er die Kupferplatten ruhig
beiseite schieben und ewigen Feier
abend machen. .
Nun war - das Fräulein Amalie
allein in der Welt.
DaS Einsamsein tat ihr nicht weh.
Sie kümmerte sich nur wenig" um
andere Menschen, unterwies ihre klei
nen Mädchen gewissenhaft im Nähen
und Stricken, hörte sich Sonntags in
der Stadtkirche Gottes Wort an und
machte zuweilen einen Spaziergang
zum Rädchen am Ettersberg oder
nach Belvedere, wo es den knusperigen
Sträußelkuchen gab und die Rost
bratwürste über den glühenden sioh
len sich wunderschön braun färbten.
Allmählich aber ging in dem Frau
lein etwas Seltsames vor. Die bau
ernde Einsamkeit machte sie Welt
fremd und menschenscheu. Die kleinen
Schülerinnen bekamen Furcht vor der
wunderlichen Jungfer, wurden nach
und nach spärlicher und blieben
schließlich ganz weg. Wie ein Ge
fpenst stand die Gemiedene und Wer
kannte nun in dem immer lustigen
Weimar.
Am Frauenplan oder gar auf der
vornehmen Esplanade, wo einst der
Rat Schiller wohnte, war sie kaum
noch zu sehen. Eine Büchfahrter
Bäuerin brachte daö Nötige für die
Küche, und drüben der alte Fleischer
Schilling, noch ein Bekannter des
Vaters vom Stammtisch im Schwan,
sorgte dafür, daß auch der Fleischtopf
manchmal etwas zu tun bekam.
Tag für Tag saß daS Fräulein am
Fenster der elterlichen Wohnung in
der alten Gasse, strickte lange wollene
Strümpfe für einen Händler am
Graben und häkelte weiße und blaue
Filettücher für die wenigen Kunden,
die ab und zu die knarrenden Treppen
zu ihr hinaufstiegen.
Ihr einziger Freund war der grüne
Spion am Fenster. Der Vater hatte
den hübsch lackierten Spiegel mit den
beiden gegen einandergestellten Schei
ben einmal ausNürnberg mitgebracht,
und seitdem hatte der schmucke grüne
Bursche den Kupserstechersleuten alles
gewissenhaft verraten, was auf dem
Gäßchen bis hin zur Schützenstraße
sich zutrug.
Jeden Morgen nahm das Fräulein
Amalie ein weiches Tuch und putzte
ihn blank. Dann konnte sie mit ihm
reden wie mit einem lebenden Wesen:
.Weißt Du noch damals, als der Ge
heimrat drüben so krank war und die
beiden Jungen, der Wolfgang und
der Walther Goethe, über die Straße
zur Apotheke liefen?" Oder ein an
dermal: .Der alte Vcrtuch läßt sich
auch nicht mehr sehen. Am Ende
haben sie ihn doch geholt?"
Uebcrhaupt. das alte Fräulein lebte
nur noch im Vergangenen. ,
Wenn sie die modrigen Kästen und
Schubfächer, der Eltern zum hundert
sten Mal durchstöberte oder die Vil
derbläücr des Äateri. besah, war es.
als senilen fein gewobene Schleier sich
über sie hin. Xai gcaulem war wie
der das iedlichkKiiid mit den schwär
zen französischen Auzen. Am Brun
nen bei Goetheß Wohnung sah sie sich
Wasser holen, und sie dachte lächelnd
daran, wie einmal da greise Poet sie
in die prallen Backen gekniffen hatte.
An der Seite des BaterS trippelte sie
wieder am Weihnachtsabend zur
Stadtkirche. wo so viele klein Wachs
lichter brannten, und daheim stand
der Christbaum und wartete au sie.
Sie sah sich im Sommer mit hren
Kameradinnen beimSpiel im Schloß
park. Bon der SdernbrülZe kam der
berühmte Dichter, schaute ihnen ein
Weilchen zu und freute sich über die
artigen ftnij der frischen Jugend.
Und wieder wie damals klingelten in
den Kasten die Bäckerjungen mit den
Bretzelkörben.und an der Vorwerks
gasse spannten die Stadtväter die
eiserne Kett quer Wer den Weg, da
mit der Hof in der nahen Kirche
während des Gottesdienstes durch
Wagengerassel nicht gestört wurde.
Nun sah daS Fräulein Amalie in
ihrem Spion keinen wirklichen Men
schen mehr. Besonders am Abend,
wenn von der Armbrust Gesell
schaft in der Schützengasse daS Rollen
der Kegelkugeln durch die Stille klang
und der V:chschmied nebenan seine
lärmende Wertstatt schloß, schritten
an dem blanken Glas allerlei Leute
vorüber, die längst den letzten Ggng
nach dem beschatteten Friedhof getan
hatten. Und allen nickte si zu mit
dem alten, eisgrauen Kopf, und alle
grüßten herauf wie in der Zeit, da
der Bater noch an den Platten her
umbastelte und aus Goethes kleinem
Arbeitszimmer an der Ackerwand der
Schein der beschirmten Oellampe in
das Houlgärtchen fiel.
Und eines Spätnachmittags im
März hatte daS Jllngserchen sein letz
tes und größtes Erleben.
Der lange Strumpf mit den end
losen Maschen war ihr auö den Hän
den geglitten und auf den Baden ge
rollt. Sie war fo müde und mochte
das Strickzeug nicht aufheben.
Da klopfte eS fanft an das Fen
ster. Sie hob den Kopf ein wenig
und fah nach dem Spion. Ein seit
samer Zug kam ihr darin entgegen.
In feierlicher Langsamkeit bewegte er
sich von der .Schützenstraße her durch
das Gäßchen.
Voran eine Menge kleiner Mäd
chen, mit denen sie vor kurzem
noch, wie eS ihr schien in der
Bürgerschule daS Einmaleins gelernt
hatte. Die Grete Fischer und die
Trude Boigt, ihre liebsten Freundin
nen. waren auch darunter.
Dann kamen die Jungen, fröhliche,
forsche Kerlchen. Der Walter Goethe
hatte eine Kranz in der Hand, der
Wolfgang trug einen Kruzifizus an
langem Stecken.
Nun folgten die Großen.
Ganz vorn der Vater mit der
Mutter, die sie nur nach den Bildern
über dem Sofa erkannte. Die Mut
ter hatte ihr blaues Seidenkleid mit
der Spitzenkrause angezogen; der
Vater trug den grauen geschweiften
Sonntags-Zylinder und in der Hand
das gelbe spanische Rohr mit der
Elfenbeinkrücke.
Vier Schritte hinter ihnen ihr
Herzschlag stockte vor Ehrfurcht und
Freude bog eben der alte Geheim
rat von Goethe in langem braunen
Flaus und weißem Jabot in das
Gäßchen ein. Das alte Fräulein
verneigte sich tief vor ihm, und der
hohe Greis hob sanft seine Hand über
die Aermelspitze und gab den Gruß
zurück.
Und immer neue kamen. Der alte
Vcrtuch und der Eingliedrige Ecker
mann, der dicke, lustige Organist
Schütz aus Berka, der wackere Zeich
ner Melchior Kraus und viele andere,
lauter Bekannte und Freunde der
Eltern.
Zum Schluß ein Baldachin-Wagen,
den zwei stattliche Pferde mit schwar
zen, silberbestickten Decken zogen. Er
fuhr wohl auf Vummirädern; denn
das Fräulein am Fenster hörte ein
Rollen und bemerkte kein Schütteln.
Als der Wagen unter dem grünen
Spion vorüberkam, sah sie sich selbst
darin in einem schmalen braunen
Sarg zwischen Rosen und Tannen
reis. Sie hatte den weißen Konfir
mationsstaat an und einen Jmmor
tellenkranz in den Haaren. Das
wirkte so wundersam lieblich und hei
ter, daß ihr das Gruseln verging.
Sie konnte nur schauen und staunen.
Unter den Klängen einer sanften,
fernen Musik bog der Zug nach dem
Frauenplan hinüber. Ihre Seele
lauschte den tröstlichen Klängen, und
ihr kleiner, schwacher Körper neigte
sich andächtig herab.
Am anderen Morgen fanden Nach
barn den grünen Spion in Scherben.
Der über Nacht gekommene März
wind hatte ihn wohl aus den rostigen
Angeln gehoben und auf die Straße
geworfen. .
Dem alten Fräulein tat der Ver
lust des letzten Freundes nicht mehr
weh. Sie saß. als die Nachbarn her
aufkamen, noch immer vornüber ge
neigt im Lehnstuhl am Fenster und
schlief.
Neben ihr auf dem Boden lag der
halbvollendete wollene Strumpf. Es
war der, einzige, mit dem sie im Leben
nicht fertig, geworben war.
jfii cl!e lüde.
Gefliigelleber Om klet
t . Man rechnet eine halbe Gänse
leber, eine ganze Entcnleber oder drei
Hühnerlebern für ine Omelette. Die
gewaschenen und nach Bedarf gehäu
teten Lebern sind in reichlich iBMtx
mit etwas Zwiebel und Salz gar zu
dunsten und zwischen zwei Tellern aus
kochendem Wasser heiß zu stellen.
Möglichst zu gleicher Zeit läßt man
eine aus einem Eigelb, Salz, inem
gcstrichnknen Eßlöffel Mehl. 2 Eß
löffeln süßer Sahne, eventl. etwas
Wasser und dem steifen Eierschnee ge
rührte Omelette in einem sehr gut
gebutterten kleinen Tiegel hoch ziehen
und auf iner Seite bräunen, legt
die Leber auf eine Hälfte, klappt die
andere darüber und läßt die Ome
leite auf eine heiße Schussel gleiten.
Dort wird sie schnell mit der beim
Leberdämpsen übriggebliebenen Lut
ter beträufelt, mit gehackten Kräutern
bestreut und zu Tisch gegeben.
Numschaum. Etwa 1 Pint
ganz dicke, saure Sahne schlägt man
mit dem Schaumbesen zu steifer Be
fchaffenheit, mischt eine Prise Salz
und ZV2 Unzen feinen Zucker darun
ter und ganz zuletzt vor dem Anrich
ten noch eine kleine Tasse guten Num.
Man füllt den Schaum in flacke Glä
fer und besprengt ihn beim Auftragen
mit weich gerührtem Fruchtgelee.
Stehen verträgt der Numschaum
nicht.
Plätzchen. Man kocht 1? Eier
hart. Die Gelbeier werden aus dem
Eiweiß herausgelöst und gerieben,
fünf rohe Gelbeier hinzugefügt und
mit 2 Pfund Butter verrührt. Dazu
gibt man allmählich 3 Pfund Mehl
und 1 Pfund Zucker, sowie eine
Schote Vanille. Diese wird in ganz
kleine Stückchen geschnitten. Man kne
tet den Teig gut durch, rollt ihn aus
und sticht mit einem Auöstecher kleine
Sterne und Herzen aus. die man mit
Eigelb bestreicht und mit fein gehack
ten Mandeln bestreut. Sie werden
im Ofen goldgelb gebacken und in ei
ner Porzellanterrine verwahrt. Die
Plätzchen halten sich sehr lange.
Einfach Fruchttorte. Man
bereitet inen Teig auS ein Viertel
Pfund Kraftmehl und ein Viertel
Pfund Weizenmehl, ö Eiern, ein Hai
beS Pfund Zucker, Saft und der abge
riebenen Schale einer halben Zitrone,
einem gehäuften Eßlöffel Backpulver
und ein Achtel Quart Milch: Die
Gelbeier werden mit Zucker gerührt,
allmählich das Mehl und die anderen
Zutaten hinzugefügt und zuletzt der
Eierfchnee und das Backpulver leicht
daruntergezogen. Die Masse reicht
für zwei Torten von etwa 10 Zoll
Durchmesser mit doppeltem Boden.
Verwendet man statt der frischen
Früchte Marmelade, so kann man
auch alle 4 Böden zu einer Torte der
wenden, indem man 3 Marmeladen
schichten dazwischen gibt. Sind die
Böden gargebacken und erkaltet (je
nachdem Früchte oder Marmeladen
schichten verwendet werden, zwei oder
mehrere), so belegt man den ersten
Boden mit Früchten und zwar je nach
der Jahreszeit mit eingezuckerten und
gut abgetropften Erdbeeren, mit recht
kurz eingeschmorten Stachelbeeren,
Johannisbeeren. Aprikosen, Pfirsichen
oder auch den aus den genannten
Früchten hergestellten Marmeladen.
Der zweite Boden wird übergedeckt
und der Guß aufgetragen.
Hammelleber. Eine schöne
friche Hammelleber schneidet man in
Scheiben, bestreut diese mit Pfeffer
und Salz, wälzt sie in Mehl und bra
tet sie in heißem Olivenöl auf beiden
Seiten braun. Vorher hat man eine
Tomatensauce bereitet, hält sie in ei
ner flachen Kasserolle heiß und legt
die Leberscheiben, sowie sie die Pfan
ne verlassen, hinein, doch darf die
Sauce nicht mehr kochen. Soivie die
Leber gebraten, schwenkt man die
Kasserolle um, daß jede Scheibe mit
der Sauce bedeckt ist, richtet an und
gibt den Rest der Sauce extra dazu.
Saure Klöße. Man bratet
etwa ein halbes Pfund würfelig ge
schnittene Semmel in Butter und et
wai Rindsfett gelblich, schüttet sie in
eine Schüssel, läßt sie etwas abküh
len, gießt einen Tassenkopf voll Milch
darüber, fügt etwas Salz und 56
Eier hinzu ud mischt soviel Mehl
unter die Masse, daß sie einen ziem
lich steifen Teig bildet. Man formt
davon mit einem Löffel Klöße, kocht
diese 78 Minuten in gesalzenem
Wasser und gibt sie mit einer sauren
Sauce.
Serviettenkloß, vorzüglich
zu Gulasch. Man gebraucht zu dem
Kloß drei Viertel Pfund altes Weiß
brot, weicht es gut in Wasser, drückt
es stark auö und vermischt es mit
2'z Unze weichgerllhrter Pflanzenbut
ter, vier ganzen Eiern, 7 Unzen Mehl,
Salz und wenig abgeriebener Mus
katnuß. In einem vorher in heißem
Wasser durchgespülten Puddingstuch,
daS man dick mit Butter bestreicht
und mit Mehl bestreut, füllt man den
Kloßteig, und zwar in die Mitte des
Tuches, bindet das Tuch locker über
dem Teig zusammen, damit er sich
beim Kochen ausdehnen kann, und
legt den Serviettenkloß auf einem
Holzbrettchen in kochendes leicht ge
salzenes Wasser, in dem der Kloß
ununterbrochen V2 Stunden lochen
mir -
Unsere
SchnillWNkr.Gstcrlc
ö!U goinfort der jileie!k. t :
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Die Hauptsache bci einem epI'Zklcidche
Ist Bequtmlichtcit. Tarum ist lZt
saust" Oksatz zu wkid'N, und fcnlf
dtrfff solch ton fragwürdiger Tg'.i'r,!
ttPfc Billigkeit. v?rzuzirk,lN, Unser
dkll Ist ein ,n!zi!ckcnd Muster. aul,etn',
sachkm, wcisjkn Batist hkrgkstillt, und t?M'
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einem bunt getupften Käntchen versahen.'
DaS tträz.'lgkn au gleichem Ttofs ist
ein kliidsamer HalSabschlub. Natürlich!
lät sich auch ein viereckiger Aukschnitt
berstessen, doch wirkt grobe dieser Kragen
sowie dir Gürtel, der den JUrnono nur:
halb umschließt, sehr apart. Mn braucht
zur Herstellung diese Schnittmuster für
ein öjährigcl Mdchen 1j jjort ou Stoff,
vn 42 Zoll Breite. Ta Muster ist in
Größen von 2 bis 10 Jahren vorrätb!,'
Lcslcllurigl'Anweilungcnt
Lies Bkuflcr wrden an irci'd
eine Adrejie gegen Einlenoung d-S
Preises ge,chickt. Man geb Nummer
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15 Cent an jedes bestellte Nufle? an
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Ottern D9t.,0rnahaTri!,ÜKfJ
1311 Howard St.
ffalscbes Toben,
Für das Kind bedeutet Lob, tvaS
für die Pflanze Sonne ist. Tadel da
gegen Hagel und Nachtfrost", sagt
man wohl, und sicherlich gedeihen
Kinder im Durchschnitt weit besser
in iner Familie, in der ihre guten
Taten stets Anerkennung finden und
ihre dummen Streiche eben nur als
dumme Streiche angesehen werden,
als in einer, wo die Scheltworte nicht
abreißen. Dennoch darf man die
humane" Anschauung der Prügel
gegner nicht noch übertreiben und auch
noch das Tadeln aus dem Erzie
hungslezikon streichen. Ein Tadel
braucht, um im Bild zu bleiben, nicht
wie Hagel und Frost zu wirken, er
kann auch eine Art Regen sein, der die
Häupter der Pflanzen wohl zeitweise
beugt, bald aber als reinigend und
erfrischend empfunden wird. Und
das Lob mag wohl immer Sonne
sein, aber allzuviel Sonne schadet,
und je heißer die Sonne an der einen
Stelle brennt, desto tiefer ist an an
derer Stelle der Schatten. Unbildlich
gesprochen: Man kann durch die
schöne Lobmethode verführt werden,
etwas reizend zu finden, was nicht
reizend ist; man kann Eigensinn als
eigenen Sinn preisen und ihn dadurch
zum Trotz werden lassen,' Freiheits
drang, der an Zügellosigkeit grenzt,
als Selbständigkeit, ungesunde
Schwärmerei als lebenverklärende
Phantasie.
Und man ,kann, indem man ein
Kind wegen einer an sich löblichen
Bctätigung himmelhoch erhebt, ein
anderes aufs schwerste kränken, im
mer dann z. B., wenn jene löbliche
Betätigung auS einer geistigen Fä
higkeit erwächst, die dem anderen
Kind versagt ist. Wenn zwei Brüder
Musikunterricht haben, aber verschie
den schnelle Fortschritte machen, darf
man dann den Musikalischeren vor
den Ohren des andern gls besonder
fleißig hinstellen, ohne zu prüfen, wie
weit hier die Naturanlage mitsprich.?
Durchaus nicht. Hier ist eö sogar des-'
ser, den weniger Befähigten durch
Lob anzuspornen, den andern aber
vor Stolz und Ueberhebung zu be
wahren. Gewiß ist sast immer zu
Viel Lob besser als zu wenig Lob;
dennoch aber soll, wie alles bei der !
Erziehung, auch ein Lob reiflich er,'
wogen werden.
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