Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 04, 1914, Image 5

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vjerterlincy,
V 5chmeNerling,'chmttekNngZ
' lausend kannst du sii,g
; . V.Snnten wir dich Ideelle ding
Doch zu fassen kriegen.
ßbet dies Mißgeschick.' "
ttch, et ist zum einen,
tlnjer kZSn,chei ist zu d'ick
Und zu kurz von Beinen.
V
.Z. 0".
J!4.
Dns wnzlnstige Madchen.
Mädchen, willst du tanzen grhn,
Tann las; dein .Hündchen koche,
TaS Kalbflcisch fnbt es selber auf
Und bratct uns die nocn.
Mädchm. willst du tanzen gehn,
Tann los; d'e ffas?e feczcil,
ie wird sich in dcn Soi'.nenstaitli
Grad auf dein Bcttchon legen.
Madchln, willst du tanzen gehn,
Tann loij die Spatzen stricken,
Cie werden für ihr kleine Nest
Tas Garn vom Strumpfe picken.
Mcdchen. willst du tanzen gehn.
Tann las; unS alle warten,
Vater, Mutter. unS ttdbei,
HauS und Stall und Äartenl
Der Pudel.
.Wer hat hier die Milch genascht?
Hätt' ich doch den Dieb erhäscht l
Pudel, warst denn du eö gar?
Pudel, komm doch I Ei fürwahr.
Einen weihen Vart hast du?
Sag mir doch, wie geht das ,u?-
Tie HauZfrgu sah ihn an mit Lachen:
Ei, Pudel, was machst du für Sachen?
Willst wohl gar noch ein Naschkätzcheit tverden?"
Da hing er den Schwanz bis auf die Erden
Und heulte und schämte sich so sehr.
Der naschet wohl so bald nicht mehr..
Schön Slnmrlcitt.
A!n ich hinau'gegangen
Tes Worgenö in der Früh,
Die Blümlein täten prangen,
?0 schön sah ich sie nie. ,
Dacht eins davon zu pflücken,
TaS schönste, das ich sah?
Wollt eben mich drum bücken,
Ei, was erblickt ich da!
Die Schmetterling und Bienen,'
Die Käfer, Hell und blank.
Die muszten all ihm dienm
Mit fröhlichem Morgengesang.
Dia Bienen unter Summen.
Sis gaben ihm manchen Kusz,
Sie sind da.
Wogelkinder! Lieber Himmel.
In dem Nestchcn welch Gewiinmcl l
Flügel? ssedeni? kein? Spur!
Halse, Köpfe, Schnäbel nur;
Unk. sie schreien wie besessen,
Alle wollen wa? zu essen.
Lpgelmuttcr fliegt auf Jagd. -
&
Ha ,
,k '
J&roeMincf!
:c3-
stüei saufen hilft ihm nicht,
löcherlich Zoen,
warten muß der kleine .Ivich!,
Bi ihm Slügel wachsen,
Venn der f)ani erst fliegen kann,
Ei, wer möcht', nicht sehen?
Armer ButterliAer, dann
um dich geschehen.
MI !W
V- ynG
IWdtfcii, willst du tanzen gehn,
Tann lak den Truthakn nähen.
Er wird vor deinem roten Zeug
Kullernd im Hofe stehen. '
Mädchen, willst du tanzen gehn,
Tc in lasz die Hühner gichen.
All nsere Erbsen werden dann
In ihren Magen stieben.
Mädchen, willst d tanzen gehn,
Tann lad die 5 ae jäten.
Mit ihren Hufen .oerd.'n sie
UnZ Beet und Hof zertreten.
Die Käfer unter Brummen
TaS ist sa Käferzrufz.
Und wie sie sa erzeiget
Ihr Spiel die Kreuz und Quer,
Hots Aliimlein sich geneidet
Mit Freuden hin und her.
Ta hab ich'Z nicht gebrochen,
ES wär fa morgen tot,
Und hab nur gesprochen:
,Ade. schön Mümlein kptl",.
Und Schmetterling und Vicnen.
Tie Käfer hell und blank,
Die sangen mit frohen Mienen
Mir einen schönen Tank.
liegenrücken, Mückenbcin
Wird den Kleinen heimgebracht.
Und dann stopft sie'S ihnen ein.
In beschaffen so viel Futter
Ist schon kein Vergnügen niehr.
Ach, wir machm linsrer Mutter .
Auch wohl oft daZ Leben schwer, '
Strohhalm, Sohle und Sohne.
In einem Torfe wohnte eine
arme alte grau, die hatte ein (öe.
richt Bohnen zusammengebracht und
ivollte sie kochen. Sie machte also
auf ihrem Herde ein Feuer zurecht,
und damit eS desto schneller bren
eil sollte, zündete sie ti mit einer
Hand voll Stroh an. Is sie die
Bohnen in dcn Topf schüttle, ent
fiel ihr unbemerkt eine, die auf
dem Aodcn neben einem Stroh
Halm zu liegen kam: bald danach
sprang auch eine glühende Kohle
vom Herde zu dcn beiden herab.
Da fing der Strohhalm an und
sprach: .Liebe Freunde, von wan.
ncn kommt ihr her?" Tie Kohle
antwortete: Ich bin zn gutem
Glück dem Fetter entsprungen, und
hätte ich da? nicht mit Gewalt
durchgeht, so tvar mir der Tod ge
wifi, ich wäre zu Asche verbrannt."
Tie Boline foite: Ich bin auch
noch mit heiler Haut davongekoin
nien; aber hätte mich die Alte in
den Topf gebracht, ich wäre ohne
Barmherzigkeit zu Brei gekocht
worden wie meine Kameraden."
.Wäre mir denn ein bester Schicksal
zuteil geworden?" sprach da?
Ttroh: .alle nieine Brüder hat die
Alte in Feuer und Rauch aufgehen
lassen, sechzig hat sie auf einmal ge
packt und umZ Leben gebracht.
Glücklicherweise bin ich ibr zwischen
den Fingern durchgeschlüpft." .Wa?
sollen wir aber nun anfangen?"
sprach die Kohle. .Ich meine," ant
wortete die L?ohnc, weil wir sa
glücklich dem Tode ent7onncn sind,
so wollen wir als gute Gesellen zu
sammenhaltcn und, damit uns hier
nicht wieder ein neue? Unglück er
Die Ameisen
Tie Ameisen trockneten einst zur
Winterzeit ihre feucht gewordenen
Borräte, da kam die Grille zu ih
eil und sagte: .Gebt mir doch
nur ein paar Körnlcin Getreide I"
Tie Ameisen erwiderten: War
m hast du denn im Sommer nichts
eingesammelt? 0," antwortete
jene, dazu hatt' ich nicht Zeit, denn
pww?wwmwfftnwvwTTrTT,Trrw,wTr
Mtse! jj Spieleeke.
WWWHWHHHHHHWWWWW
Ccharade.
1.
1 2: $11 slücht'gein Laufe eilen sie durch
Berg uns ai unv crjmaiten;
Toq auch mitunter treuen ie tn nee
nett und Buckiien,
3 4: An Invalidebeinen sind sie lzn
lich um Marschieren:
Auäi sehn wir wohl ein kecke? Kind
darauf ki!ientolieren.
12 3 1: Sie. trippeln an des Baches
Vord und tucken ture Svrise,
Und schwkinzcln so in einim fort nach
Perpeiivlkeiweue.
; ".. . s.
Tie li'iiie ragt gen Hininel hoch und
'frei;
Hoch Acr alle Stümper ragt Zwei
Drei;
ttnd iba manchen gutM Stoss per
Schenk!
Gebt CinLveiDrei. da duslig,
tränke.
-
EinS glänzt an? manchem ?lge dir
llnd glänzt am sonn'grn Hiiümelözelt;
Zwei ist deö freien Mannes Merz
EinS'Zwei ein grauser V!irchenhell,.
i.
Mein ?rstcZ drückt Verwunderung aus.
?lch liefert'? eliva? dix ziiin SchnauZ;
Mein Zweite ist nicht da? nch die.
Mein Drittes gar ein dumme Tier;
Da Ganze ton der letzter Art,
Doch st'ne Waben warm und zart.
Auf vier Dreien läuft TinS-Zwe!
Ueber Vera und Tal
Wer da? feig Wanze sei.
Nat einmal l
S.
WoMtig ist 1 2 und fruchtbar doch
zugleich;
Arm oft. oft dumm S. 4, ein Fürst in
diinkelm Reich.
Da? -Ganz, ist ein Jur. den sich die
Jugend macht.
Wenn sie verwandelt flug? in kurzen
Tag und Nacht. ' . ,
eilt, gcmeinschafllich aukwandern
und in ein fremdes Land ziehen.
Tcr Borschlag gefiel dcn beiden
andern, und sie machten sich mitcin
ander auf dcn Weg. Bald aber
kamen fik an einen kleinen Bach,
und da keine Drücke ode? Steg da
war, so wußten sie nicht, wie sie
hlnubcrkommcn sollten. TerTtroh.
halin fand guten Nat und sprach:
Ich will mich querüber legen, fo
könnt ihr auf mir wie auf einer
Ariick hinübergehen." Ter Stroh
Halm streckte sich also von einem
Ufer zum andern, lind die Kohle,
die von hihigcr Natur war, trip
pelte auch ganz keck auf die neuge
baute Brücke. AIS sie aber in die
Mitte gekomnieir war lind unter sich
das Wasser rauschen hörte, ward ihr
doch angst: sie blieb stehen und ge
traute sich nicht weiter. Ter Stroh
Halm aber fing an zu brennen, zer
brach in zwei Stücke und fiel in
dcn Bach; die Kohle rutschte nach,
zischte, wie sie in5 Wasser kam. und
gab den Geist auf. Tie Bohne, die
vorsichtigerweise noch auf dem User
zurückgeblieben war, musite über die
Geschichte lachen, konnte nicht auf.
ftörnt lind lachte so gewaltig, daß
sie zerplahte. Nun war es ebenfalls
um sie geschehen, wenn nicht zu gu
tem Glück ein Schneider, der auf
der Wanderschaft war, sich an dem
Bache ausgeruht hätte. Weil er ein
mitleidigcZ Herz hatte, so holte er
?!adel und Zwirn heran? und nähte
sie zusammen. Die Bohne dankte
sich bei ihm aufs schönste: aber da
er schwarzen Zwirn gebraucht hatte,
so haben seit der Zeit alle Bohnen
eine schwarze Naht.
und die Grille.
ich hab' immer gesungen und gc
pfiffen." Ta lachten die Ameisen
und sagten: Nun. so mifzt du halt
im Winter tanzen."
Am Kelch des Glückes trinkt mit
vollsten Zügen,
Wer in der Pflicht gefunden sein
Vergnügen!
7.
Kaum ist der Ersten entstiegen der
Wein.
Giek ich ihn in die Tritte hinein;
Doch von der Dritten halt ich da?
Ganze
Weislich mir fern, die giftige Pflanze.
8.
Ruf ich daS Erste meinem Kinde z,
To regt das Zweite doppelt sich im Nu:
Ein weltberühmter Basler Künstler it
Das Ganze, den die Nachivelt nie vcr
M. Auf der Ersten Boden
Atm' ich Blumcnodem.
Nach der Zweiten guck ich,
Und da? Ganze schluck ich.
fuf der Ersten blinken
Tropfen und versinken;
glimmt da? Zweit' im Glänze,
Schwimmt im Meer da? Ganze.
10.
Ein? ist im ffrci'n auf RauS bedacht,
Zwei hüllt unZ ein als luliikle Ncht,
(Lanz strahlt ? im Schein von Liä't rnid
Pracht.
11,
EinS oft ein Schläuling, auch Zwei und
Drei
Eind mit Erlaubn!? eine Eselei;
Ta? Ganze blüht in Töpfen mehr als
frcr.
it.
12: bedarf jedwede Stadt.
2 1: nur, wer Familie hat.
Lös der Rätsel i ori,e,
Nmmer
1. Stegreif,
2. Laubfrosch.
8. Mausvleum.
4. Streusand,
k. Pomade.
6. Hankwurst.
7. Banknote.
8. GraZaffe.
fl. Äinderschiche.
10. Landsturm. ,
11. selienbecher.
12. Leibgericht.
' lil. Pfauenauge.
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Hinterm Haus befindet sieb ein
Hof, ein von Planken tingksabter
Naum, der im Commer zum 2rock
nen der Wäsche benutzt wird.
Im Winter lag der Schnee hoch
aufgetürmt, und die Kinder der Noch
barschaft kamen herbei, bauten
Schneemänner, bewarfen sich mit
Schneebällen nd kugelten einander
in die weichen Massen.
Im Frühling, alj die Sonne her
vortrat, wurde der Platz reingesegt
und Wäscheleinen von einer Ecke zur
andern gespannt. ?!un kam wieder
um die kleine Schar, kam mit Harke
und Schaufel, und sing an zu gra
ben und zu rechen.
Sie formten Beete, steckten Zäun,
chen, gruben Löcher und warfen sie
wieder zu, sie säten Samen, und die
vorsichtigsten und eifrigsten unter ih
nen deckten kleine Spankörbchen
darüber, wie man sie beim Gemüse,
Händler mit Beerenobst und Grün
zeug mit in den Kauf bekommt, oder
sie schleppten Äläser und Töpfe aui
MutterS Küche herbei, um die jungen
Keime zu schufen.
Aber die Pflänzleln wollten nicht
kommen, denn der Boden bestand au!
Sand, in dem kaum ein (Mächen
Unkraut gedeihen mochte.
Die Kinder aber gruben und ar
Delikten lustig weiter, ei machte ihnen
Spaß, sie wollten eben Gärtner
spielen und kümmerten sich nicht dar
um, ob ihr Bemühen auch Erfolg ha
ben würde.
Vor dem Hause ist ein Stückchen
Gartengrund. Da ist der Boden
braun und dunkel, und die Erde
wohl geeignet zur Aufnahme von
Sämereien.
Ich hätte es gerne gesehen, wenn
die Kinder, die dort so unverdrossen
unfruchtbare Arbeit im Sandboden
verrichteten, ihren Eifer an dem
brauchbareren Boden üben wollten.
Ich erklärte ihnen den Unterschied
zwischen den beiden Grundstücken, gab
ihnen Anweisungen, zeigte ihnen, wie
sie das Fleckchkn am besten auZnllt
zen. am schönsten schmücken konnten,
und gab ihnen Samen und Werk
zeuge in die Hand, aber die Kinder
wollten nicht zugreifen. Einer um
den andern drückte sich leise von dan
ne und schlich zu ' den ' geliebten
Sandveeten hin.
Dort war ihnen keine Mühe zu
groß, ihr .Wollen" überwand die
Schwere der Arbeit, im Eärtchen
!iber, wo ihr Tun nicht Spiel, son
dern Zweck gewesen wäre, da erschien
ihnen da? .Sollen" unerträglich und
hart.
Kinderbegrisse!
Nein, doch nicht nur Kindeslaune!
Wir Erwachsenen stehen nicht min
der im Banne deö WollenS und So!
lens.
?!ekt, im Sommer, wo die Sonne
fo fröhlich und wohlmeinend auf unö
herabsieht, jetzt, wo wir die schöne Som
merZieit erreickiten. die wir in rau
hen Winierstürmen so sehr ersehnten,
jetzt seufzen und klagen wir verdrieß,
'.ich über die Hitze, und gehen wider
willig an unser, gewohnte Arbeit.
DaS .Sollen" wird unS arg zur
Last.
Aber kommt der freie Rasttag her
an und lockt uns ink Grüne hinaus,
ei, da wird uns der sonnige Tag zum
Vergnügen, wir ziehen wohlgemut
trotz Hitze und Sonnenglut die stau
bige Straße entlang, schleppen schwere
Körbe voll Efzwaren , mit unS nud
sind quitschvergnügt. wenn wir nach
längerer Wanderung' endlich da? Ziel
unseres Ausfluges erreichen.
DaS Wollen' hat die Bürde leicht
gemacht!
Unsere GrohmÜtter. die nicht? von
den Bequemlichkeiten und angenehmen
Erleichterung eines neuzeitigen Haus
haltes wußten, die nocy tyrem yaus
mit eigener Kraft vorstehen. Küche.
Keller und Boden mit eigener Hand
in Ordnung halten mußten, die wa
ren zufrieden und fanden ihr Glück
In der Erfüllung ihrer Hausfrauen
pflichten. Die moderne Frau, der
GaS und Elektrizität zu Diensten
steht, die mit allerlei Maschinen kocht
und wäscht, die ist zufrieden und
klagt über die .entwürdigend, Skla
verei deS WeibeS' und fordert stür,
i sprser esch.
, Unter meinen Bekannten , habe ich,
so erzählt ein Berliner, einen Men
schen, der ein Unikum ist, waS Spa
ren und Sparsamkeit anbelangt.
Für gewöhnlich lebt er auf dem
Lande, nur ab nd zu erscheint er
in der Stadt, um seine Besorgun
gen zu machen. Auf einem solchen
Siundgang habe ich, ihn auch neulich
begleitet und im Laufe der Stunden
die verschiedensten Beobachtungen
übtt seine Sparkunft machen können.
, Schließlich kamen wir auch über
-nrf
MI
muen
Wollen nd Sollen.
misch Hilfe und Rettung auS den
.drückenden Banden."
Die ongehende Hausfrau unserer
Tage hat kaum eine Borstellung von
den Lasten, die einst auf der fleißigen
Ahnfrau Schultern ruhten. Schon
der Waschtag allein, wie hat der sich
in der kurzen Zeit einer einzigen Ge
neration verändert!
Noch sehe ich die geschäftigen Hände
vor mir. die damals, als ich noch ein
Kind war, sich so emsig regten. Im
Hofe, unter der Dachrinne, war ein
großer Bottich in die Erde einge
rammt. Dort wurde Regenwafser
gesammelt, da! eine wesentliche Not
wendigkeit zur Erzielung weißer Wa
sche bildete. Seife mußte lange vor
her gekocht werden. Holzasche wurde
in einem hohen schaffe abgebrüht
und Lauge doraul verfertigt.
Am Tage vor der großen Arbeit
gab es alle Hände voll zu tun mit
dem Sortieren, Einseifen, Welchen,
Sechteln, Stampfen und Lorrichten
deS LinnenzeugeS. Viele Stunden des
Tage? verschlang daS Herbeischleppen
deS Wafferi oui dem Röhrbrunnen
am Hauptplatze, oder dem Pumpbrun
nen.
Und dann am Waschtage selbst:
Da begann schon früh am dämmern
den Morgen daS mühevolle Tage
werk. Keinen Augenblick durften die
fleißigen Hände ruhen. DaS dampfte
und brodelte, dai schäumte und wallte
in Kessel und Trögen ohne Unterlaß,
und wenn am Abende endlich der
Dachboden oder Garten schwer mit
der schneeigen Last behängen war,
dann gab eS noch tn der Küche die
tagsüber versäumt Arbeit nachzuho
len, ehe die müden Glieder sich zur
Ruhe legen durften.
Uno doch war Mütterchen vergnügt
dabei und stolz, wenn sich die blüten
weißen Leinen am Plättbrette wie
Berge aufeinander häuften.
Und kurzlich sah ,ch ein lunqver
heirateteS Frauchen: Im kühlen Ke!
!erraume sak sie, mit einem Moden
blatte in der Hand. Bor ihr stand
eine neue, blitzblanke Waschmaschine.
Der Hahn der Wasserleitung diente
alS Motor, der in sinnreicher Weise
daS ganze Triebwerk in Bewegung
setzte und mit gleichmäßigem Ticktack
die Arbeit verrichtete. i
Diese Waschmaschine war einer der
dielen praktischen Gegenstände, die
daS glückliche Kind unserer Tage zu
seiner Verfügung hat.
AuS dem zweiten Hahn floß heißeS
Wasser in unbeschränkter Menge zu.
Lässig beobachtete die junge HauS,
frau den Ablauf der vorgeschriebenen
Zeit, die der Maschine Werk vollen
den sollte, dann nahm sie mit spitzen
Fingern, ohne auch nur ein Tröpflein
der seifigen Flüssigkeit auf das zier
liche Schürzchen zu verspritzen, die
mechanisch rein gewaschenen Stücke
aus der Mulde und füllte andere
ebenso geschickt und leicht in die heiße
Brühe.
Nun griff sie wieder zu ihrer Ler
iüre, und nach einem kurzen Stllnd
chen war daS ganze Werk getan.
Sinnend stand ich vor dieser be
wunderungswiirdigen Erfindung der
Neuzeit.
Das jungen Frauchen aber seufzte:
.DaS ist nun mein Los! Statt frei
den Geist betätigen zu dürfen, mitzu
kämpfen, mitzustreiten umS Recht des
bedrückten WeibeS, muß ich nun hier
im kahlen Wäscheraume stehen und
erniedrigende Arbeit leisten, gleich der
geknechteten Magd, die hilflos nach
Befreiung lechzt."
Verwundert blickte ich auf: .Ja,
bist du den nicht glücklich in deiner
Hausfrauen iirde?"
Da lachte sie bitter auf: .Kann
denn ein Weib glücklich sein, daß die
Ketten deS .MüffenS" trägt?"
Wollen und Sollen!
Mein Mütterlein fiel mir ein, die
Großmutter, die Frauen alle einer
längst vergangenen Zeit! Einer Zeit,
von der Schiller sang:
Und drinnen waltet
Die iichtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Nm däuslichen Kreise.
Und lehret die Mdchen.
Und wehret den Knaben.
Und reget ohn' Ende
Di fleißige Hände.
Und mehrt den Vewinn
Viit ordnendem Sinn.
den ' Hauptplatz, der besonders star
ken Straßenverkehr ausweist und we
gen der Häufigkeit von Unfällen be
rüchtigt ist. In diesem Augenblick
schlug sich mein Bekannter an die
Stirne: Himmel, ich habe vergessen,
mir mein Tagblatt zu kaufen !".
Ich wies ihn auf den ZeitungSla
den. der sich zufällig, cn unsere?
Seite befand. Aber merkwürdiger
weise weigerte er sich, die Zeitung da
zu kaufen. Er wolle über die Stra
ße gehe und in dem KioSk auf
der anderen Straßenseite sich WZ
Blatt besorgen. Ich verstand tat,
sächlich die Ursache dieser . merk-
SJ''3
.!,id füllet gilt Echten die dufiende
Laden,
Und dreht km di, schnurrende Cpindel
,, , ... dcn jj-idin
Uno sammelt im remiich geglättet
. Cchreil,
Eis schimmernd Wolle, den sw!?,i
Lein.
lind fuget zum Guten den Glanz und
,, . , , , den Schinimcr
Und ruhet nimmer I
Ich mußie einer Zeit gedenken, wa
noch die Frau selber spinnen und
weben, bleichen und färben mußte,
ehe ste den Stoff zum Kleide gewann,
da sie mit eigener Hand verfertigte,
wo sie noch alle Bedürfnisse dc, Hau.
seS au, grobem Nohmateriale in
brauchbare HaushaltunaSartikel um.
wandeln mußte, wo noch da, Talg
lcht brannte und der Kessel über der
knisternden Flamme de, offenen Herd
feuer, brodelte. v
WaS wukien uns n...
-..v. VV4(.tl UVIII
Gasherde, dem feuerlosen Kochofen.
rn Tll.ix ... t w i , ' 1
1 S1" lqie. von Telegraph
und Telephon!
WaS hätten ihnen all die un, sa
veouemen Konserven unS .m;r.-,
. nlllll UJCIl
wdukte genutzt, die sie ja doch mit
MINKImau.. k. f . '
?"v""ur von ,ia, gewiesen hätten,
sie wußten selbst ihre Speisekammern
ZU füllen und ioartn ftnT
. i . " I""S, "0 I r
eö tun konnten.
S,e wollten eben gute HauS.
stauen fein, und darum waren sie eS
Mit ßeiÜ und Ginn tnn'firnVi e...
- W - ' .M.ffcV.tV Ultlt,
von ungesunden Ideen angekkänkel.
7." . lyeiisrampserinnen' im in,
stinktiven. unerfüllten tortuhu srmi
nicht als freudiges .Wollen" empfin.
den. sondern unter d,m .in.kikk,.
" .iMWl.WVUil
Drucke des .SollenS" zusammenbre
chen.
Wollen und Sollen stehen überall
im Widerstreite. Die hnhm s-kn.
mittelpreise zwingen unS Einfchrän.
.uttgcil aur. einen, nie maßigen,
die finden leicht Mittel und Wege.
w miommen mir ocn Auslagen in
Einklang ,u bringen, fi wnll,
sparsam sein, und sind eS, die an
dern fühlen den Zwang des MllssenS
und sind unglücklich darüber.
Der verwöbnte Stäkt,? w,n ,,.
einmal den Weg zur Arbeit zu Fuß
zuruutrgcn nillV, t,i unzufrieden,
wahrend der Naturfreund froh in die
Weite ziebt. um tiickti. ?LKw.
.. - ' 3 - v n w . i . -
derungen, kräftigende Bergtouren un
,rlicymen zu rönnen.
Unglücklich fühlt sich der grme
Mann, der MKi ftMfVMnst
behren und sich mit Pflanzennahrung
begnügen muß, und mit zufriedenem
Lämeln weist der Ne?tnrZnei
'hm so leicht entbehrliche .Nahrun?
der Barbaren" von sich. Er will
sich von Pflanzen ernähren und fühlt
kjl i ....i. i . . ' '
im; rroy uno giualicy oavel!
DaS kann ich nicht tun", und' eS
wird ,entn,rsck,wer . will.
und es wird zur Herzensfreude!
Sklaven sind wir unserer selbst,
wenn wir das notwendige Sollen"
nilyr auaz mir oem woyilangen .Wol.
len" unterstützen. Sklaven im Großen
wie im Kleinen.
.DaS ; kann ich nicht essen, nicht
riechen, nicht sehen!" wenn wir
abex wollen, ist's ein Leckerbissen,
ein Genuß, eine Augenweide.
Dieser haßt die Käfer, jener fam
melt sie, einer scheut Licht und Luft,
der andere breitet sehnend die Arme
darnach auS.
Wenn im Auge des fremden Ein
Wanderers jene bittere, hoffnungS
lose Wehmut aufblinkt, die all daS
brennende, zurückgedrängte Leid deS
Heimwehs in sich birgt, wenn ihm
daS Herz fast bricht, weil er der Hei.
matLuft nicht atmen kann, dann
ist's die Qual deS .Sollens" nur.
die ihn so elend macht. Versucht er's
nur, mit ganzer Kraft zu wollen,
wie damals, als er au? der Heimat
in die Zsremde zog, mit festem Mute
und starker Ueberwindung? kraft; er
sucht er's nur, dem harten Muß"
ein freudiges Wollen entgegenzusetzen
: .da bin ich, weil ich w i ! l !"
und er wird mit Staunen gewahr
werden, wie Leid und Kummer
schwinden und ihm daS Leben leicht
wird, just wie enen glücklichen Kin
dern im Sandgärtlein hinterm Haufe,
die nicht müde werden, zu graben und
zu rechen, nicht weil sie sollen, sondern
weil sie wollen.
Frau Karolink
würdige Sinnesrichtung nicht und
machte augenscheinlich ein sehr der
ftändniSloseS Gesicht. Dq sagte er
mir: Sehen Sie! Ich muß diese
so gefährliche Straße doch überque
ren. Werde ich beim Hinilbergehen
überfahren.,,., dann habe ich we
nigstenZ den Groscherl für. fci? Zei.
tung gesparte
V 5', ig& ;
t.
Ganz iit Ihrige. S
(in der größten Wut): Bifi Du
denn ganz vorn, Katan besessen,
er l 4 ,11
Er (in der größten Ruhe):
ich bin. Dein, mit Leih und .Oeele.
kreise.