tcnVudt" Cinnsja ttllnna. Z'mühn, brii TA Inttl 15ls.' -rrrT ?rr?r? higsse! Mw zuliebe. Roman von Erich Cbeusteio. WTm 'TU?' TT,fTr' T p-isi-TOTl ' (U. Fortsetzung,) Der alte Herr rieb erregt an dem glattrasierten Kinn seine fein mo dellierlcn KopseS herum. Herweckcr nickte gedankenvoll. .Im Grunde ist dai ouch meine Meinung. Aber die Jüngeren von heutzutage sind anderer Äni'cht. Sie sagen, die neue Zeit sordere auch neue UlKinrer." Vcifa! Worte ohn Ginn! Die Seit ist weder jung noch alt, sie ist immer gleich. Da Tüchtige erhält sich, dai Cchwindelhafte vergeht. So ist'S auch mit den Männern. Die gestern jung waren, sind morgen alt, und nur der kann hosfen, sich selbst Zn feinen Leistungen zu überleben, der in Ehren alt geworden ist. Mich 3. 23. kennen sie nicht in Paris und London oder New Z)ork liegt mir ouch nicht? daran! Aber meine Schi! Kr und meine Kranken kennen mich, die haben Vertrauen zu mir und lie ben mich. Sie Herwecker und da ist viel! DaS gäbe ich nicht hin für zehn Berühmtheiten wie Westen dorf! Denn wenn ich mal die Augen zutue, dann wird'8 wohl nur einen Zurzcn Nachruf geben, aber viel ehr liche Trauer. Und hier und da wird einer fein, der wird sagen: Er war in ehrlicher Arbeiter, aber nie ein Streber, der seine $ände befleckt hat durch Geldgier oder Ruhmsucht"." Eine kleine Pause trat ein. Dann sagte' Herwecker, nachdenklich sein ßlaB leerend: .Und doch muß eine Ursache da sein, daß gerade in un serer Seit mehr als in anderen je zuvor die Natur dei ManneZ zum Strebertum neigt. In ollen Beru. fcn kann man dnS beobachten. Und eS sind auch tüchtige Leute darun ter. die sich in den Strudel hinein ziehen lassen." Professor Schwimmer lieb tin kurzes, dürres Lachen hören. .Natürlich gibt'S diese Ursache! Woher ist denn schon nach der Bibel olleS Uebel in die Welt gekommen? DaS Weib, lieber Freund. daS Weib ist die Ursache!" Herwecker sah betroffen auf. Schwimmer ober fuhr, eifrig mit dem großen Schädel, der ihm etwas Gnomenhaftes verlieh und den Spitznamen .König Laurin" einge tragen hatte, nickend, fort: .Jawohl! , Können sich verlassen darauf! Denn daö Weib unserer Tage ist gierig und ehrgeizig. Dem gelüstet'! wieder einmal nach dem verbotennr-Apfel, und die - Schlange in Gestalt des LuzuZ ist natürlich nicht fern." .Bah! AuS Ihnen spricht der Junggeselle und Weiberfeind!" lach te Herwecker gemütlich. .Gar nicht. Wenn ich Jungge selle blieb, fo war'ö. weil die. die mein Glück in Händen hielt, starb, ehe ich sie heiraten konnte. Und mit dem Nachwuchs derer, die ich mei ne, sicht'S verdammt schlecht auS. Weiberbasser? I Gott bewahre! WaS ein richtiges Weib ist. da zieh' ich gern dreimal den Hut ob! Aber sie find rar sehr rar momentan!" Er wie? mit galligem Lächeln nach Sem Saal hinaus, wo eben Frau Hofrat Westendorf pompös in rotem Samt mit goldgestickten See fternen und einem kostbaren Diadem im Haar neben Judith Raden hin schritt, die ein juwelenfunkelndes Miniaturdampfschiff am Kopse trug. Dort wandeln sie, die lieblichen Blumen, die Westendorf um feinen Idealismus brachten. Und wohin Sie blicken, gleichgesinnte Mitschwe stern! WaS glauben Sie denn? Diese rieselnden Kleider, Flitter 'Pailletten, Brillanten, Theatcrlogen. Sommersejours, Autos, dieser gan ze Hexensabbat von JourS und Vcr gnügungen. dieser Troß von Schma rotzern. die die .glänzenden Taten" der Männer und die noch glänzen deren Toiletten der Frauen in die Welt hinausposaunen, daS alles ko stet doch Geld! Ein Heidengeld! Und die Männer ob sie nun Advoka ten, Kaufleute oder Aerzte sind, scharren die daS etwa in den Hin terhäusern der Borstadt zusammen? Wenn' der arme Mann Geld braucht, so verkauft er Uhr oder Winterrock. Der Reiche hm der kann daS nicht. ES gäbe auch nichts aus! Der gibt seinen Idealismus dahin. Der sagt: .DaS Leben ist ein Re chenezempel, und der Beruf die Ma fchine. mit deren Hilfe man ei löst"; basta!" ' .Doch nicht alle! Da muß ich ftfcr bitten!" .Natürlich nicht alle. Bloß die. die Karriere machen müssen!" ' Er lachte plötzlich herzlich auf. ' .Ah. sehen Sie doch, wie fym kolifch! Die Raden spricht mit der Warnell, die als .Polype" erschienen ist. Gibt'S etwa Gelungeneres? Die Barnell, von der gegenwärtig in Wien am meisten gesprochen, die am meisten bewundert wird als Po lype! Ungeheuer sein ersonnen! Wie diel Zentner Idealismus mag wohl die schöne Frau Bamell bis jetzt mit ihren zarten Fangarmen schon an sich, gezogen un aufgesogen habe? JBBM liMT" tJ:SVV Ja. daS Weib! DaS Weiö von heute mit seiner unersättlichen Gier nach Reichtum. Genuß und Bewun derung, dak Weib, dai seiner Ve slimmung entfremdet ist, daS nur an sich allein denkt, da! mit gedanken losem Lächeln und immer fordern dem Blick die Ueberzeugungen so vieler tüchtiger Männer zu entwur zeln strebt!" Sie wurden unterbrochen. Dr. Talberg, ein Jugendfreund Schwim merS, setzte sich zu ihnen. Er war ein großer, hagerer Mann Ende der Fünfzig, mit offenen, freundlichen Zügen, und galt für einen fehr ge schickten Halsspezlaliflen. Kaum saß er, als er, behaglich zwinkernd, von einem zum andern blickte. .Nanu, sch habe wohl gestört? Da gab'S eine erregte Debatte! Schwim mer, du siehst wirklich wieder pu terrot auS, alter Kampshnhn! Wen hattest du denn mal wieder unter den Krallen?" .Die armen Frauen", lächelte Herwecr. .Anstatt wie Schiller von den himmlischen Rosen zu spie chen, die sie ins irdische Leben flech, ten und weben, möchte er alles Schlimme unserer Zeit auf ihr Kon t setzen." .Ach so! Sein LieblingSlied! UebrigenS. obwohl sonst prinzipiell immer in der Opposition, muß ich Schwimmer darin recht geben. Sie sind leider längst nicht tn die himmlischen Flechterinnen, wie zu zeiten deS glücklichen Schiller, dessen Lotte hausmütterlich die Pfennige zusammenhielt, damit ihr Liebster sich in geruhsamer Häuslichkeit be haglich entwickeln konnte. Damals sprach man nämlich noch von Be haglichkeit im Heim, heute gibt'S nur .Stimmung" und .Stil". Na, ja, solche Narreteien wie diese hier heute, wo man bequem in einem Abend ein kleines Vermögen ver puffen kann, gab'S ja freilich auch nicht Anno dazumal. Da hatten die lieben Weibsen nicht so viele Gelegenheiten, einander zu über trumpfen." Herwecker, dem zwei alte Schwe stern ein sehr behagliches Heim be leiteten, und der darum die beste Meinung von den Frauen hatte, schüttelte mißbilligend den Kopf. .Jetzt fangen Sie auch noch an! Schwimmer ist wenigstens Junqae selle. Aber Siel Wenn Ihre Frau zum Beispiel jetzt dasäße' und Jynen zuyortes' .Die?" Talberg lächelte noch be haglicher und streckte die langen Beine von sich. .Nu. sehen Sie, die fäße eben nie da! Und wenn sie's täte, dann sagte sie höchstens: .Bra vo, Alter, recht haste!" Denn die meinige, die hat noch so was an sich von Anno dazumal. Die flickt eigenhändig meine Socken, und einen ehrlichen Kirschenstrudel kann sie auch selbst bereiten. Jawohl! Nicht mal die Frauenbewegung ist ihr zu Kopf gestiegen. .Denn wozu?" sagt sie, meine Poldi. .Ich fühle mich ja ganz wohl unter deiner Fuchtel. Alter! Mal hast du recht, mal ich. Mal streiten wir uns ein bißchen, und dann vertragen wir uns wieder. Lieb aber haben wir einander doch immer, gelt?" Sehen Sie, so soll ein richtiges Frauen zimmer denken!" .Gewiß. Aber so denken auch mei ne Schwestern. So denken sicher die meisten Frauen." .Na, das heißt die Frauen a Aber die sind eben dünn gesät. Denn waZ da draußen zum Bei spiel aufgetakelt herumsegelt, das nenne ich .Damen". Bloß Damen! Und Frauen und Damen nu, das ist eben ein ganz ungeheurer Un terschied. Es kann wohl manche Frau, wenn'S nottut, auch .Dame sein die richtige Frau kann überhaupt alles, was eben von ihr verlangt wird aber die bloß .Da, men" sind, können beim besten Wil, len nicht echte Frauen sein; 'S liegt nicht in ihrer Natur. Wie man zum Beispiel auS einer Suppenterrine mal einen Rosenstrauß einfrifchen, nie aber in eine Sezessionsvase Suppe fühlen kann. UebrigenS las sen wir die Weibsen. Haben Sie Westcndors schon gesehen?" .Nein", antwortete Professor Schwimmer. .Wir sprachen vorhin von seinem Mißgeschick, ober ihn selbst sah ich noch nicht hier. Ei gentlich merkwürdig! Sonst zeigt er sich mit Borliebe bei solchen Gele äenheiten, besonders,' wenn er, wie jetzt wieder, einen neuen Orden auf zustecken hat." .Aha. der russisches Sollte von Rechts wegen heißen .Rachenmandel orden"." Alle lachten. Dr. Talberg aber wurde gleich wieder ernst. , .Bin nämlich aus sein Gesicht neugierig, wenn er mit Riedl zu sammentrifft." .Riedl? War der nicht einmal Sekundärarzt auf seiner Klinik, und verschwand dann spurlos von : der ,Pildfläche, weil er etwas mit Til ,er datie?" .Tkrselbe. Tiller mnniic ii) im intimen Krelj den größten Ig noranten, der ihm je Dtgea.net sei. und riet Ihm. lieber PreiÄbrzer zu werden, alt Ant u bleiben. Boren war nämlich seine Leidenschaft." .Und warum soll Westendors ein Gesicht machen, wenn er diesem un bedeutenden Menschen etwa zusäUtg hier begegnet?" Tnlberg riß die Augen groß auf. .Wie. du weißt nichts? Seit ge stern spricht doch alle Welt davon. Wohin ich komme, höre ich nichts anderes, bei Kollegen. Patienten, im EasS. na überall eben: Riedl soll geerbt haben und will nun ein zwei teS. großes Sanatorium errichten. Professor Herwecker stieß einen leisen Pfiff auS. .Also doch! Ich wollt'S gar nicht glauben. Na. da kommen dem Westendorf ja allerlei Annehmlichkeiten auf einmal zu sammen. Wer soll denn der Leiter werden? Doch nicht Riedl selbst?" .Rein. So viel Selbsterkenntnis besitzt er doch. Er nennt sich nur schlicht .Direktor". DaS Sanatori m. daS übrigens für den .Mittel stand" gedacht ist beachten Sie den feinen Kniff; man wird sa gen: Billiger., als bei Westendorf, und alles wird in Scharen zu Riedl rennen soll unter der Leitung eines tüchtigen ArzteS stehen, der keine andere offizielle Nebcnstellung bekleidet. Man nennt allerlei Na men. In erster Linie Lauterbach." .Bah. der wird nicht gehen! Erst neulich sagte er mir, er sehne sich fort von Wien und wolle is,ch um den wieder frei gewordenen Posten bewerben, den sein Bater einst in Dingsda den Namen vergaß ich einnahm", meinte Herwecker. .Nun. dann wird'S vielleicht Lang steiner oder Dr. Noßmann. Beide sollen sich nicht mehr wohl bei We stendorf fühlen." Schwimmer drückte plötzlich deZ Sprechers Arm und zwang ihn, in den Saal hinauszusehen. Dort kam eben in herzlichem, an geregtem Gespräch Westendorf Arm in Arm mit einem athletisch gebau ten jungen Mann von etwa 36 Iah ren geschritten. Es war Dr. Albin Riedl. Brüder hätten nicht herzlicher plaudern können, kein Glücklicher strahlender lächeln können. Schwimmer stand hastig auf. .Ich gehe. Ich habe genug von diesem Abend. Vielleicht ist's eine Schande, waS ich sage, aber eS ist so: Ich verstehe so was einfach nicht! Erst jagt er ihn fort von feiner Klinik, und jetzt ach, pfui!" Talberg schob gemütlich seinen Arm in den deS erbosten Freundes. .Nimm ,ch ouch mit; meine Alte wird f. ,a)on auf mich warten. Und errege dich nur nicht. WaS willst du denn? Die beiden sind eben klüger als du. Da sie sich als Kon kurrenten nicht den Hals umdrehen können, werden sie intime Freun de. Ich wette, sie machen nun schon miteinander auS, wie sie sich gegen seitig nützen können. Vielleicht denkt Westendorf im stillen daran, daß er eine Tochter hat und Riedl unver mählt ist. DaS würde alleS in Wohlgefallen auflösen he? Hab' ich nicht recht?" (Fortsetzung folgt.) Eine verlorene Stndt. Ein enaliicker Korrespondent einer chinesischen Mtüna aU einen inter essanten Bericht über den Wiederauf- bau von Tsmgtien, Der totaot, oie verloren ging", die er kürzlich zum ersten Male, nachdem sie im August 1912 durch einen Taifun vollständig vom Erdboden sortgesegt woroen war. besuchte. Dieses Unglück ist sei- nerzeit nach dem Ausland gemeldet woroen, hat aber wenig ÄUsmeriiam seit ackunden. Tsinatien war eine von Mauern umgebene Stadt von unge fähr zwanzigtausend Einwohnern und stand am Wll'Flusse in der Provinz Tschekiang, ungefähr dreißig Kilo meter oberhalb von Wentschau. Am 29. August 1912 erhob sich ein Tai fun. und der Fluß stieg während der Nacht ungefähr fünfzehn Meter, über flutete bie Stadt und entführte zahl reiche Häuser ins Meer. Mindestens 2000 Personen fanden hierbei ihren Toö, und 43 Staate uns orser oer Umgegend sind teilweise oder ganz lich vernichtet worden. Als der betreffende Korresvondent vor wenigen Wochen daö ganze Gebiet bereiste, fand er nenge sanowunen, wo' einst vrosvericrende Städte stan den. Aber langsam wiro jetzt das Berlorene wieoer zuruagewonncn. Die Sandschicht, die der Fluß zurück gelassen batte. lieat unaekäbr einen Meter hoch, und diese ungeheure Masse muß eimerweise von ven e woknren weaaesckiafft werden. In Tsingtien selbst wird die Stadtmauer, d,e aussieht, als ob sie schwer vom bardiert worden wäre, in der gewöhn ten ckinesjscken Art wieder aufaebaut. Zuerst wird man eine Außenmouer und einige Fuß oavon entfernt eme Jnnenmauer errichten. Der Zwi schenraum wird mit kleinen icin oder Sand ausgefüllt. In der Stadt selbst entsteht ein Haus nach dem andern, die Geschäftstätigkeit hebt sich, aber eS werden Jahre vergehen, ehe der ganze Distrikt wieder zu sei ,ner alten Blüte gelangt ' CHltv aus NteriKs lie Tept,n,'ie mit ttn Hufensiitdikn ' Vttt vknz mi Timpik,. Wohl in keinem Lande der Welt kann man iz so kurzer Zeit einen ra dikalen Klimawechsel durchmachen, wie in Mexiko, wo eS nur einer Ei senbahnfahrt von wenigen Stunden b'dark, um von den Hochplateaus, die etwa 8.00? Fuß über der Meeres släche liegen, nach den von der Tro pensonne durchglühten sandigen e staden deS Golfs zu gelangen. Die Mexikanische Eisenbahn, die von der Hauptstadt Weziko City nach Lera Cruz führt, beginnt bei Esperanza, am Fuße deS Monte Orizaba. daS noch in der eben erwähnten Höhe und etwa 112 Meilen von Ü'era Cruz gelegen ist. Ihren Abstiez, und schon auf den nächsten 30 Meilen sallt dnS Bahnbett, daS hier eine wildroman tische Gegend mit engen Schluchten und dicht bewaldeten Berabhängen durchschneidet, um mehr ols 4,000 Fuß. Hier erreichen wir das herrliche mV; Ir r - 'ir - rVa ' Marklplah und altcS Städtchen Orizaba. mit einer Bevölkerung von etwa 35.000, das mit seinen palmenbcschattcten Ctra ßen und niedrigen Gebäuden im mau rischen Stil einen malerischen Anblick gewährt. ' Das Klima von Orizaba, das so ungefähr auf der Grenze des Tro pengebiets liegt, ist noch ein gemäßig tes und die Temperatur eine außer gewöhnlich gleichmäßige, sodaß die klimatischen Verhältnisse in bezug auf Annehmlichkeit wohl kaum von dem jenigen irgend einer anderen Gegend der Welt übertroffen werden. Erst bei Cordoba, etwa 10 Meilen von Orizaba entfernt, beginnt die eigelit liche Tropenwelt, mit ihrer ganzen Ueppigkeit der Flora. Die bekannten Tropenfrüchte, Bananen. Mangos, Ananas und wie sie alle heißen, ge deihen hier vorzüglich, und große Strecken Landes sind mit Kaffee sträuchern bepflanzt, die eine ein trägliche Ernte liefern. Als der eigentliche Mittelpunkt der Tropen kann die jetzt von unserem Militär besetzte Hafenstadt Vera Cruz bezeichnet werden, die vor nahezu 400 Jahren (1519) von Fer nando Cortcz gegründet und von ihm .La Villa Rica de Vera Cruz" (die reiche Stadt des wahren Kreuzes) ge tauft wurde. Allzu verlockend mag der erste Eindruck nicht gewesen sein, den die öden Landstrecken des Dünen uferlandes aus die spanischen Con quistadores ausübten, und wenn nicht der Ehrgeiz und die Eroberungssucht sie aufgestachelt hätten, würden sie wahrscheinlich dem Lande, das sich ihnen so wenig einladend präsentierte, den Rücken gekehrt haben. Aber Cortcz erkannte schon damals die Be deutung dieses Hafens. ' Torttllab Den Eindruck, den der Neuan kömmling, besonders von der Seeseite her. von dem Lande empfängt, ist heute immer noch derselbe, wie einst, trotzdem von der Regierung durch Molenbauten und Vaggerungen viel zur Verbesserung des HafenS getan worden ist. Zwar hat Bera' Cruz' regelmäßige breite, sich rechtwinklig schneidende Straßen, Die Häuser in spanisch-maurischer Bauart mit den oft recht netten modernisierten Ziegel fronten sind auch nicht übel; die vie len Kirchenkuppeln geben der Stadt ein nicht wenig malerisches Gepräge. Die Palmen auf der Alameda, der von ' den Beracruzanern beliebten Korsostraße, und einige Laubbäume sprechen auch ganz hübsch an, und al leg dies vermöchte wohl das Trostlose deS gesamten Stadtbildes zu mildern. , wenn nicht der entsetzliche Schmutz - ' ....( iv w;. i r 'tt'X k ": - vf vmjA mßMmmmlfK AAiMMD II j-r.AV ' SA ' - -fV-3-- ' ' lirtA.. V . A ,. 'js-r ? - - täl"s4- .t&3 "zjeee. I J&AZZKn l , )i -3- W-" .-äJ t Iv i'v ? "ZF--- . .-rfiJVi. .r-VJ- .- 5 v v,jv7 .p?inrv!0 w mx'w ti i K ' - 7" t .na fco, ie. Menschen uiio Uu'jVr jiiio gleichmäßig schmutzig. Ihre gdbzraie Staul.srust' ist nicht weniger eii'tönig a der sade Berwe sufasgeruch. der wie ein allgeqen w'zer Odem die Stadt, erfüllt. Dirs schauerliche Geruch ist für' un sere Begriffe geradezu unerträglich. Allerdings ist er an und für sich nicht weiter verwunderlich, da ja den opilotes, den Aaögeiern, in Vera Cruz das Geschäft der Straßenreini gung und des Abfuhrwesens zufällt, und da kann ei vorkommen, daß sich die Tiere überfressen und daS Geschäft schlecht der gar nicht besorgen. Der Fluch von Vera Cruz und der ganzen Gegend ist das Gelbe Fieber. daS unter Eingeborenen und AuLlän dern Opfer fordert. Die fahlen Ge sichter mit den gespenstischen großen Fieberaugen künden dem Fremdling mehr als alles andere daS ungesunde Klima dieses HafenS, und man be dauert den Ausländer, der deS Han delS wkiien hier feinen Wohnsitz haben muß. Denn die Handelsbeziehungen mit dem Auslande haben in Bera I jfe schloß in Vcra ?n5 Cruz ihren Hauptstützpunkt. In wirtschaftlicher Beziehung muß Vera Cruz neben der Hauptstadt Mexico City wohl die bedeutendste Stellung unter den Städten der Republik zu gemessen werden. Umso überraschen der erscheint es angesichts dieser Be deutung, daß der Hafen ziemlich schlecht befestigt ist. Heute weist der Hafen allerdings mehrere Forts auf, darunter das von San Juan Ulua. Es repräsentiert sich als ein altes Conquistadoren-Kastell und liegt aus der Insel Ulua vor der Hafenein fahrt. Als Festung taugt das Kastell heute nichts mehr, dagegen dient es als Gefängnis für militärische und politische Verbrecher. Die Behand lungsweise der Gefangenen ist so alt modisch wie das Gebäude'. Es ist der schrecllichste mittelalterliche Kerker, den man sich vorstellen kann. Die meisten der Zellen empfangen ihr ein ziges Licht durch eine schmale Oeff nung der drei Meter dicken Mauern. Wenn das Wasser hoch sieht, füllt es die Räume fußhoch. In Vera Cruz haben sich die Spa nier, als sie gegen Ende des ersten Viertels des vorigen Jahrhunderts aus Meziko vertrieben wurden, am längsten gehalten. Hier konnten sie sich bis zum Jahre 1825 behaupten. Im ersten mexikanisch-nordamerikani schen Kriege ward Vera Cruz vom General Scott zur Kapitulation ge zwungen, der von hier auS den Weg nach der Hauptstadt Mexiko City an trat und sie eroberte. Vera Cruz war auch der strategische Stützpunkt der französischen Invasion von 1862 bis 18G7, und hier betrat am 28. Mai 1864 der unglückselige Kaiser Maxi milian zum ersten Male mexikanischen Boden creliung. ' ' Bekci CkUz gilt bei den Mexikanern als 'eine' fröhliche und leichtlebige Stadt.' ' Lulgi Barzini, der Kriegs berichtttstatter des Carriere della Sera", hat das Treiben in dieser heiteren" ' Stadt in anschaulicher Weise ' geschildert. Ein ruhiger Platz."' fö hieß 'es dort, .und rings um Säulenhüllen. Unter den Säu lenhällen ' Knffeehaustische, und an diesen Tischen eine essende, trinkende, buntfarbiges Eis schlürfende Menge. Auf einer Seite der Regierungspalast, mit einer offenen Bogenhalle; auf der anderen Seite das Hotel: in einer Ecke dje Kirche, breit wie eine Mo schee wuchtig, dunkel, pompös und traurig. In der Mitte des Platzes Parkanlagen mit alten Bäumen und künstlich geflochtenen Palmzweigen. In der Mitte des Parkes der Kiosk für die Musik. Zwischen dett Blatt pflanzen ein Ringelreihen und ein c'le schrei spielender Kinder. Der Markt platz von Vera Cruz erinnert mich an Sizilien, versetzt mich nach Andalu 'fr' . v : jfc ,i 'i". v ffsi , k . ilrmk L'&m viHiA" Vi'K- - MXst-W ' j t fv- . ' ' sicn: ich träume mich zurück in den stillen Frieden alter Städte, die in Sonnenlicht getaucht sind, und in de nen die Seele von einem unauSsprech lichen Ruhebedürsnis befallen wird." Der ebenfalls im Tropengebiet ge lcgene Hafenort T a m p i c o ist in seiner heutigen Bedeutung noch recht jungen Datums. Hätte man in Tampico nicht Petroleum entdeckt, so wäre der Ort der schläfrige sslecken geblieben, der er vor hundert Jahren schon war. Nun aber hat sich die Industrie der Stadt bemächtigt. Tampico heißt die .Oelmetropole von Mexiko"; man hat den Hafen ausge baut; Werften find entstanden, große Dampfer liegen an den Kais; im Eisenbahndepot herrscht aufgeregter Lärm, und wo früher nur glühende Hitze alles in den Schlaf legte, pfeifen die Lokomotiven und poltern die La sten, die in die Dampfer gebracht werden. Dieses rege Leben nach der Seeselte zu ist aber nur eine äußere Fassade; die Neuerungen und Veränderungen beschränken sich auf den Haftn. Daö eigentliche Tampico liegt ein paar Meilen aufwärts am Flusse. Es ist keine moderne Stadt, sondern echtes Mittelamerika, das auch nicht eine Ahnung von künftigem Aufschwung hat. schmutzig und verfallen, aber in allem Schmutz schön, malerisch, reiz voll. Da liegt der alte Marktplatz, auf dem sich trotz der Werkten und der Eisenbahnen die bunten Szenen des Eingeborenenmarktes abspielen. Da kommen die Leute den Fluß heraufge fahren in ihren selbstverftrtigtcn Ka noes und feilschen mit dem Stadt Brücke n,,Z Nankcngcflccht Volk. Gegen Honig, Sassaparillawur zeln und süße Früchte tauschen sie Kleider ein, Tabak und Pulque. den Nationaltrank aus dem Säst der Aloe, der so rasch zu Kopf steigt und trunken macht. Zwischen den Gelän dern der .alten Brücke wälzen sich die braunhäutigen, schwarzäugigen Kin der in glücklicher Nacktheit umher, und wenn die abendliche Kühle naht, dann hört man die seltsame Musik fremdartiger Instrumente. Da singen die Frauen aus den fernen, noch kaum von der Kultur belebten Gebieten des Innern ihre seltsamen Gesänge, und die Männer liegen faul auf dem Bo den und erörtern die Aussichten für den nächsten Hahnenkampf. Es sind stolze und fesselnde Erscheinungen, diese kupferfarbigen, fchwarzharigen Frauen voller Schüchternheit und Schönheit, die auf dem Markt von Tampico ihre Früchte feilbieten. Gleich dabei an der alten Brücke entfaltet sich ein Leben, das nichts ge mein hat mit der regen Welt am Ha sen, das weltenfern ist von aller Kul tur, aber blühend und glänzend in reichen Farben. Ueber dem Markt und über dem Häusergewirr erhebt sich wie schützend die alte Kathedrale.' ' von grünem Efeu" umkleidet und nicht weit davon steht auch das andere auf fällige Gebäude, das einst weiße, jetzt von Schmutz starrende Gefängnis. Auch dies Gefängnis von Tampico ist ein romantischer Ort, ein Stück Welt für sich und wohl der demokra tischste Kerker, den es gibt.. Für ir gendeine Kleinigkeit, wegen Trunk Adobenhäuser 1n Mexiko. ' - sucht oder einer nichtigen Beleidigung, kann man hier Wohnung' erhalten und dann vergessen werden. Die Lebensverhältnisse der Einge borenen in der heißen Zone sind we ' v' . ? - . .. i-Ä- 7 I. ilV 's St 'Ät35! Vy i r - f. ,,!?r. nyVV-!! MtzZM ßni Judiancrhüile in den Tropen. ? ?WWvm i ft fczyt:-r I "?fyr N-vv fflffijf ft vrMK T h-H - K '-"UMU'M 'MMW S A' 1'" jWi- iLWWMMi 'T'J-tSi - . - (? M r w Tr iM-y . MM' MW . ! 5MMsMMM I 'fejfewh im r"4J i ji j .wWV. 1 I MM y ctftirty . hh -.&ß . F3vti' 'i i , . v v OM Unser SchiiiltiMcr -flirte SpottHlise (lir klein, naben. fo, lÜ'Ji. fftrifaff, fultrnlflft ftorrntn sind ciuf? In der Herren und jhiatnmnc&e mafj gktend. Die neue grühjahrlmode hat io Stoffen zahllose neue Gewebe und Mustn' gkbracht, die sich fpezikll kitk die glatte Blusen eignen. Für Knaben wählt man'' gern derbe Stosse in gedeckten Farben.' denen alt Aukputz gestreifte Gewebe bet gesellt weiden, wie tt au diesem Muster hier ersichtlich ist. Die Herstellung der kleidsamen Bluse geht schnell von statten! und stellt keinerlei Ansprüche an besondere' Geschicklichkeit in der Nadelfllhrung.! Man reiht die unlere Weite in den drei' ten Gürtel ein, der den modernen Effekt giebt, wie ihn auch die Mädchen an den' Sportblufen bevorzugen. Wünscht man! die Aerrael in halber Länge, so versieht man sie mit einem Bündchen. Zwei Arten Kragen sind dem Schnittmuster, dai in 5 Größen vonäthig ist, für Knaben von 210 Jahren, und das 1j Ford von 26 Zoll breitem Material erfordert, beigege bett, der breite Matrosenkragen und ein rund geschnittener, wie ihn die Abbildung veranschaulicht. r Bcstellungsanwcisung. Diese Muster werden an irgend eine Adresse gege: Einsendung des Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 15 Cent für jedes bestellte Muster an das Omaha Tribüne Pattern Dep 1311 Howard Lt. Z V stntlich verschieden von denen auf den Hochplateaus, wo die Indianer mehrere Jahrhunderte lang so gut wie Sklaven waren. Das Volk der Tro pen hat größere Freiheit, weil die Natur ihm nahezu alles bietet, WaS zum Lebensunterhalt nötig ist. Auf fallend ist die große Reinlichkeit die ser Indianer, was wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, daß die übermäßige Hitze zu häufigem Baden anregt und an Wasser kein Mangel ist. Die Wohnungen der Mittel und unteren Klasse sind aus Bambus oder irgend einem anderen leichten Mate rial erbaut und mit Palmblättern gedeckt. Ein Jndianerdorf besteht meistens aus einer langen, gcwunde nen Straße, die auf jeder Seite von diefen unscheinbaren, aber malerische Hütten eingefaßt ist. Auf der ganzen Strecke von Meziko nach Bera Cruz bietet daö Leben an den Bahnhöfen mancherlei, da die Bevölkerung ' fast ' 'ausschließlich aus Indianern besteht. Die Männer sieht man meistens scheu an den Wänden der Bahngebäude lehnen, in der Re gel bis un den Hals eingehüllt in große, rauhe, rote Tücher, die Zara, Pas, während die Frauen, nicht selten mit ihren auf den Rücken gebundenen Säuglingen, an dem Eisenbahnzuge entlang lausen, um ihre , wohlfeilen Genußmittel zu veräußern.. Diefe bestehen vorwiegend in Pulque, dem Getränk des Landes, einer Art : ge gohrenen Saftes einer Kaktuspflanze, der Maguey", die nur auf dem Hoch lande wächst. Außerdem handeln' die Indianerinnen mit TortiilaS". ei nem aus Maismehl und. Wasserte reitetcn Gebäck in Pfannknchenform. Das Maismehl dazu wird durch mühsames, meist von den Frauen ausgeführtes Zermahlen der Körner zwischen Steinen gewonnen. Um daS Gebäck warm zu halten, setzen die Frauen sich auf den es enthaltenden Korb und decken diesen mit ihre Röcke zu, ,, C l'v 79' ; I j : 2 w s . : r 5 5 v : s s : : 5 2 S i 2 . ! i H I ' : h ö : : S : ä - 3 H -L : 5 2 51 Z - . O U & !' "2ö : : 1 ä ; L: 1: . j : CT- Ä : fi ss ü