Tägliche Cmnfii IrlSi, Ssmötag, den 27. Juni 131. 45 H llliv zuliebe. Roman von Erich Eben stein. 0. Sie aut ffottffjung.) Gleich darauf erschien Senta. trug ein roeifceä, loset Kleid sehr weichem Stoss, ohn jeden Auf putz. HalS und Uitterarme wann zti, da, dunkle, lockige Haar zu bei den Seilen des Gesichtes stark et bausch!. Ihre toten Lippen lächelten, die dunklen Augen leuchteten noch wärmer als sonst, eine 'fieberhaste Nöte lag aus den runden, weichen Kinderwangen. Lauterbach erschien sie wie ine liebliche Fee. bei deren Eintritt sich der ganze Raum mit märchenhaftem Vlanz füllte. Beide sprachen nur wenig. Alle Augenblicke verband sich Lauterbach! Wlick mit dem Sentas, dann stockten ihm die Worte, er gab verkehrte Ant körten oder verstummte ganz. Ti Hofrätin, welche tat. all merke sie nicht b&i Geringste, führte daS Geipach mit der ,hr eigenen Gewandt heit weiter. Sie sprach von dem, mi im Moment alle Welt am met sten interessierte: vom Auftreten ßa rusoS, der Ausstellung im HazenSund. von Strauk' 2aIorne" und Hof- mannSthal! .Elektra". Dazwischen ein wenig Hof und Zkulissenklatsch, ein wenig über neue Literatur und einige .phänomale" Operationen, die tgr Latte kurzlich gemacht. Endlich erschien daZ Ctubenmäd chen und bat die Frau Hofrätin. onS Telephon zu kommen. Gräfin lEaller, deren Sohn gestern operiert wurde, wünsche, mit ihr selbst zu sprechen, da sie dem Hofrat verschiedene AuZ künfte übermitteln wolle. Mit einem Seufzer der Eileichie rung erhob sich die Hofrätin. Sie entschuldigen mich wohl einen. Augenblick, lieber Doktor. Senta, ich werde nachher gleich den Tee drüben bei mir servieren lassen. Komme mit unserem East dorthin." Sie waren allein endlich, end, rch! ' Kaum hatte ncy die iur ge schlössen, als Senta aufsprang und sich stürmisch an Lauterbachs Brust warf. 0 du du - endlich habe ich dich wieder! Drei Tage lang nein, drei Ewigkeiten hast du mich al lein gelaffen! Er mußte unwillkürlich lächeln über Ihre Uebertreibung, aber sie entzückte ihn zugleich. Zärtlich streichelte er ihre heißen Wangen. Hast du mich denn wirklich der mißt? Warst du nicht auch böse aus miar Ein tiefer Stoßseuzfer hob ihre Brust. .Ja, aber noch viel mehr trau rig. als , böse. O Ernst, Ernst. mutztest du mir das denn wirklich an tun?" Er sah ihr fest und gerade in die Augen. Ja, Senta, und wenn du mich iiedst, mußt öu es such oegryftn ha den, nicht wahr?" Sie nahm neben ihm Platz' und zagte, ohne ferne Frage zu beantwov ten: .Wir wollen in Ruhe reden, (ZrnZt. Ich habe mir alles gut übev legt. Die Hauptsache ist doch wir lieben uns! Nicht wahr? Du. dieS eine muß ich zuerst von dir hören: Liebst du mich sehr, mehr, als du sonst irgend etwas liebst auf Er den?" - .Ja, Senta. Es gibt imr etwas, das noch über meiner Lieb zu dir sieht: mein Beruf." Sie runzelte die Stirn, aber sie machte keine Bemerkung darüber, sirn dern fuhr hastig fort: .Gut. Ich will dir auch keine Vorwürfe über das Geschehene machen. Du sagst, du konntest nicht anders. Es ist möglich, obwohl aber ja, ich begreife, daß dir das Getue gerade jetzt irn Sana torium zuwider ist. Es ist lächer. lich, waZ sie mit dieser Großfürstin treiben, und ich - bin froh, daß du fort bist, denn die hätte sich am Ende noch in dich verliebt." Er lachte hell auf. .Senta. wohin verirren sich deine Gedanken!" Latz nur. Ich kenne diese Leute. Jeder Laune wird nachgegeben. Na türlich wäre eS ihr nur Zeitvertreib gewesen, aber ich wäre doch eifersüch tig geworden. .Ich bin überhaupt schrecklich eifersüchtig." .Dazu hast du wohl nicht den leise' stm Grund." ; Sie sah ihn etwas von der Seite an und murmelt: .Nun, wer weiß! Aber bleiben wir vorläufig bei der Sache. - Du bist also in die Klinik zurückgegangen. Wie lange willst du dort bleiben? Wann kehrst du ins Sanatorium zurück, oder was für ZukunfiZpläne hast du sonst et wa?" - Sie zwang sich zu einem sachlichen Ton, aber aus ihren Augen flackerten heimliche Angst und allerlei Besorg risse, die sie tut schwer unterdrücken konnte. Lcmtrbach aber starrte sie eine Zv.lt sprachlos an. Tsrauf lies eS hinaus? Sie hatte tp itoj kerne vorwürfe gemacht, well sie die Sache durchaus nur sür provisorisch hielt. Sie hatte nicht! begriffen nichtö! .Liebe Senta", begann er nach ei ner schwülen Pause, ,eS scheint, daß u iciner rcercr meine x'icnae noch innnt Absichle überhaupt verstanden Just. Ich bin auI dem Sanatorium 'Körner fort, weil alle dort meiner mnernen Natur widerstrebt. Gern 3d ich zu. daß die Bedürfnisse un seeer Zeit solche Institute fordern. Aber jeder Mn,ch kann nur dort et waS leisten, wo sein Inneres gern und freudig Anteil nimmt, wo seine Wesensanlage ihn refshigt, den ge stellten Anforderungen nachkommen zu können. WaS dort vor allem nottut. kann ich nicht geben, die! gestehe ich chrlich ein. Nie wäre e! mir möglich, mich den Änforöerungen der Zeit, der Mode und einer gewissen Gesell schaftsklasse anzupassen. Ich kenne keine Unterschiede zwischen Leidenden. Ich kenne auch keine Konzessionen in meinein Beruf, der gebieterisch nur strenge Pflichierfällung fordert, alxr diese auch unter Hingabe deS ganzen Menschen. Daß ich damit wenig stenS recht habe, beweist der Fäll Santner, wo eine einziqe Lässigkeit. eine einzige Konzession sich so schwer rächte, llno weil eben dieser Fall wie ein Menetelel vor mir steht, eine Warnung, nicht weiierzuschreuen out Dem Wege, der meinen Ueberzeugun gn nie gerecht werden könnte, habe iq oas Sanatorium verlassen und werde nie wieder dahin zurückleh ren." .Auch nicht mir zuliebe?" warf Tenta mit zuckenden Lippen ein. .Nein, auch nicht dir zuliebe. ES gibt Dinge, in denen ein Nachqeben andern zuliebe zur Sünde wird. In Berufssachen gibt es kein Dtrjuli be", sondern nur ein mir. meinen Ueberzeugungen zuliebe." Oh, wie hart bist du, wie grau sam". murmelt Senta. den Kopf mutlos auf die Brust sinken lossend. Er nahm ihre Hände in die sei nen und sah ihr liebevoll in die Au gen. .ES ist möglich, mein Herz, daß eS dir so erscheint. Aber möchtest du mich denn anders haben? Wäre ick, ein Mann, wenn ich keine Ueberzeu gungen hätte?" Sie brach in Tränen aus und drückte ihr Gesicht auf seine Hände nieder. .Nein, nein und doch ja! Ich möchte dich anders haben weicher, liebender! Nichts solltest du denken, fühlen, in Betracht ziehen, als mich! Denn so, oh, was denkst du dir denn eigentlich? Was soll nun wer. den mit uns?" Mein Plan ist so: M bleibe aut der Klinik, bis sich irgendeine Gele. genheit ergibt, mich selbständig zu machen, kommen immer Stellen zur Ausschreibung, die nach meinem ftandekiirmäßes Leben sufzubrinZkN?" erwiderte sie trotzig. .Denkst du. bat Leben in einer Großstadt mit feinen taufend geselligen Pflichten sei so billig?" Lauterbach antwortete nicht. Sehr tlftifl MNk5,N ftrtrrf ,,, Wn. i I - y v - !""" , H den. iterna suyr kork: .Miedst du. dar an dachtest du wohl gar nicht? Wie du überhaupt on alle Welt denkst nur nicht an mich! Wie du bereit bi!t. jedem einzelnen wildfremden ranken alle möglichen Opfer zu vringen. nur nicht mir! Oh. Ernst, warum sprichst du so viel von Selbst. loiigkeit. wenn du doch mix, die ich dich mehr liebe als all die andern, in grausamem Egoismus alle! verwei gerst! Weißt du nicht: Vharhy b ginns at honie!" Sie strich mit bebenden Handen die Falten ihres losen GewandeS entlang. alS wolle sie da etwas hin wegstreichen. .Und noch eines. Ernst: Warum gelten gerade meine Worte nichts bei dir? Warum folgst du anderen llindlingz und mir nie? Du bist nicht mit der Absickt vom Sanatori um weggegangen, für immer von dort zu scheiden, ich weiß eS. Erst auf der linil faßtest du diesen Entschluß. Erst nachdem du mit Gertrud ge sprochm! Sie konnte dich überzeugen, ihren Worten glaubst du meinen nicht!" Jetzt erst hob er langsam den Kops und sah sie traurig an. och weiß nicht, wer dir dieS sag. !e. Eenta. aber eS ist wahr. Nur die Antwort kannst du sie dir nicht selber geben? Gertrud Schen ker wollte mich für eine heilige Sache zurückqewinnen, du sür dich selbst!" Ein krampfhaftes Lächeln verzerrte ihre Lippen. Sie beugte sich dicht on iyn yeran uns sagte halblaut, zede Silbe betonend: .Weißt du da! so gewiß, daß es Gertrud nur um die Sache und nicht auch um den Mann zu tun ist?" ' Er stutzte, blickte Senta einen Au nblick groß an und sprang dann, flammende Entrüstung im Blick, auf. .Ich verbiete dir. Fräulein Scden. ker in dieser perfiden Weise zu ver dächtigen! Sie, der nichts auf Er den ferner läge, als ein kleinliches Ziel! Die turmhoch über dieser er l.ärmlich:n, egoistischen Welt steht, du du die deine nennst, und die eben alles nur von ihrem eigenen kleinen Standpunkt aus beurteilen kann. 0 Senta, wie konntest du dich so er niedrigen, etwas Derartiges ausz,. sprechen!" Er wurde durch den Eintritt deS Wieners unterbrochen. .Die Frau Hosrätin läßt die Herr schatten zum Tee bitten." Eenta rhjb sich Ja. wir kom, men gleich!" Als die Tür sich wieder hinter dem wiener ge,chloen hatte, richtete sich itl mr - . r , ' ' ' u;c.iici aus auiervach. Die Gkuerakprsbe. HumorrSke von Adolf Stak. Franz' saß auf dem Kutschbock deS kleinen Wägelchens, vor welchem der wohlgenährte Braune ungedul big mit den Hufen den Boden scharr le. während lein Lenker, die Matl fest um die Linke geschlungen, die sunreinageineue Peitsche langsam durch die Lust schnellen liefe, um zu plädieren, ob sie auch richtig knalle Keine Mutter gab ihm. neben dem Wagen stehend, noch im letzten Mo ment einige gute Ratschläge. Daß Du icht vergißt, dem Hu. ber. Bauern die Grüße von Lotten. Better auszurichten. Und der Baue rin gibst Du das Körbel mit den Acpseln und sagst, es stünde nicht diifür, darüber zu reden, und es fei nur. damit sie sehe, wie daS Obst in unserem Garten gedeiht. Und dem Bauern kannst Tu erzählen, natürlich nicht gleich so plitzplautz. sondern iiber'S Tifchkuricren, wenn sich die Gelegenheit gibt, dak wir vorige Woche eine neue Kuh kauft haben und daß wir mit dem Leitner im Handel sind um feine Wiese am Bach unten. Und der Bäuerin sagst Tu, wenn sie Hühner oder Gänse zur Aufzucht braucht, so könnten wir chk welche überlassen, unsere Schwan gänse hätten auf der letzten . Aus ftellung den ersten Preis bekommen. Wirst Tu Dir denn das alles mer ren?" Franz nickte mechanisch. Wohl, (Fortsetzung folgt.) Ein Deserteur ohne Fühe Ihn traurmes Vorkommnis fchäftigte dieser Tage das Danziger Ja Sinn sind, wo man in erster Linie l;LL i ..-S ' """Sü"''. MiUHKl iiuu ,uu(iiyitu uuu fcfiClUlUigiCll fragt Werks, Salinen. Fabriks.. Bahnärzte." Senta richtete sich iah auf und siarrte ihn fassungslos an. .Das denkst du rm Ernst? So etwas kannst du überhaupt in Be tracht ziehen?" Ja, warum nicht? Es gibt dar unter sehr gute Stellen. Stellen, die einen Mann völlig in den Stand setzen, eine Familie zu ernähren. Et was Privatpraris ist ja immer dabei. und' Ein schrilles, hysterisches Geläch. er aus SentaS Munde unterbrach ihn. Ich danke", sag! sie. .Ich brau che mich nicht von dir ernähren zu t en. AVer ,cb will auch nickt be mitleidet und deklassiert leben um deiner Marotten willen. Wenn du Papas fördernde Hand schon durch aus ausfchlagen willst, so gibt eS wohl auch noch andere Wege. Du kannst irgendwo Badearzt werden. Auch solche Stellen sind häufig ausge schrieben. Warum bewirbst du dich mcyr um me wiche? .Niemals! Es wäre dasselbe wie im Sanatorium Römer. Entweder das Unternehmen geht, schief, - oder man muß Konzessionen machen und aur oas zahlende Publikum spekulie. ren." .WaS in deinen Augen ein fürch terlicheS, Unglück wäre! Naturlick,! Aber in Gottesnamen! So habilitiere oicy ais Privatdozent. Auch da kann man Karriere machen, und wenn schon nicht, so ist eS wenigstens eine anständige Stellung. .Dazu würden mir vor allem die Mittel fehlen." ,3h! Bin ich nicht reich genug? Glaubst du, die einzig Tochter eineS Westendorf würde als Bettlerin in dein Haus kommen?" Er wich bestürzt zurück. .Senta, du mutest mir das doch nicht wirklich zu? Die Stellung eines Mannes, der sich von seiner Frau er halten läßt?!", .Mutz ich eS nicht, da öu alle an. deren Wege ausschläast. die dir r. znwüiden.dieMittcl für ein ier hannes Stanke aus Charlotten, Kreis Karthaus, war 1312 nach Hadersleben zum 84. Jnfanterieregi ment ousgehoben worden und er hielt Ende Dezember mehrtägigen Weihnachtsurlaub, von dem er je doch nicht zu seinem Truppenteil zurückkehrte. Erst am 13. Januar wurde er bei einer Tante in Neu fahrwasser ermittelt, die ihn aufge nommen hatte, weil er über sehr schlimme Füße klagte. Tatsächlich war der Zustand seiner Füße sehr bedenklich, die Zehen waren fast gefärbt und konnten kaum noch be wegt werden, und so wurde der Schwerkranke nach dem Danziger Garnisonlazarett gebracht, wo ihm schließlich nach sechs komplizierten Operationen beide Füße abgenommen weroen mußten, Nach seiner Heilung wurde gegen iyn ein rrafversayren wegen Fah. nenflucht eingeleitet. Während Staw ke erklärte, daß er sich bei einer gro. ßen Uebung im Winter ein Fuß. leiden zugezogen hatte, möglicher weise sich dabei auch anaeirorene ftii, fc geholt hätte, und nur aus Angst vor einer schmerzhaften Operation nicht zurückgekehrt sei. behauptete die Anklagebehörde, er habe sich im Lande umhergetrieben, und dabei seien ihm die Füße ersroren. Die Beweisaufnahme ergab, daß der An geklagte wirklich bereits mit schlim, men Füßen in Urlaub gefahren war. Am 17. Dezember war er bei einer Felddienstübung durch die dünne Eisdecke eines Grabens eingebrochen und war dann den ganzen Tag bei starker Kälte mit nassen Füßen her, umgelaufen. Dabei hatte er sich bei de Füße erfroren. Nach dem Urteil des Danziger Kriegsaerickts mukte der Angeklagte bei der ganzen Sach läge trotz der schweren Folgen seiner Handlungsweise bestraft werden, weil er nur aus Angst vor einer Opers tion nicht zurückgekehrt war. nickt etwa, weil er zur Rückreise unfä hig gewesen war. Das Urteil lau tete auf die, Mindeststrafe von - 43 Tagen Gefängnis. Der Gerichtshof empfahl ihm. die Gnade des Kaisers anzurufen. - - . wohl." Aber in Wirklichkeit waren eine Gedanken ganz wo ander!, und er hörte kaum, was die Mutter agte. Und daß Tu mir fein manier t Jt n (. m r v vi v . na) oii zu ver noiei. Alcht zu opsyangeritcb, das halben die Ma dein nicht gern. Kannst schon , Schneid zeigen, der Huber.Bauer nimmt Dich gern zum Schwieaer söhn und die Rose! wird a nit nein sagen. Dem Franz und dem Braunen, beiden wurde bei diesen Ermahnun gen die Zeit lang. Ich will nicht entscheiden, wer zuerst die Geduld verlor. der Franz behauptete spater, es sei der Braune gewesen, aber die Bäuerin sagte, sie habe schon gemerkt, wie er selbst am Zü gel gezogen, genug, mitten iiin schönsten Sermon fegte sich . das Bräunel in Trab und im flotten Tempo ging es zum Torfe hinaus. Dem Franz war nicht so recht wohl zumute. Am liebsten wäre es ihm gewesen, die Mutter hätte ihn begleitet, aber davon wollte die nichts wissen. .Nichts da, die Bu ben nennen Dich ohnehin einen Trau michnicht und ein Muttersöhnchen, Na, das Gelächter, wenn sie hören würden. Tu hättest Dir zur Freik die, Mutter mitgenommen. Die Spötterei würdest Du Dein Lebtag nicht metr los. Nun. da hatte sie ja recht, die Mutter, wie sie überhaupt immer recht hatte. Äber lieber Ware ihm doch gewesen, wenn sie gleich alles ins leiche gebracht, hatte jwar, mit dem Huber zu reden, das würde er schließlich noch tres fen und der Bäuerin die Lotschaft ausrichten und das Geschenk über geben, das war auch keine Kunst, Aber die Rosel. die Rosel! Bor der hatte er so eine Art geheimer Angst Häßlich war sie ja gerade nicht, des HuberBauern Einzige, aber sie hat te so was an sich, so was Spitziges das ihn immer aus der Fastuna brachte, wenn er sie nur anschaute, Dann wurde er noch ungeschickter. als er ohnehin schon von Natur aus war. Ja. wenn die Rosel so wäre, wie die Marianne vom Bacharaber. da täte er sich schon trauen, ein Mörtel zu sprechen. Sonderbar; die Marianne, die lachte immer, wenn er sie sah, er erinnerte sich nicht, sie anvers als lachend gesehen zu ha ben, und doch war er in ihrer Ge sellschaft gar nicht geniert, während sonst, wenn eine zu seinen Worten lachte, es ihm die Rede gleich ver schlug, weil er so ein Gefühl be kam, etwas Dummes gefagt zu ha ben. Und überhaupt Hoho, was ist denn daS, willst micy venn vurcyaus in ben (btra ßuigraben werfen oder am Ende gar zusammensayrenk" Er schrak aus seinen Gedanken empor und blickte in daS heitere Ge. stcht der zungen Bachgraberm, JessaS, Du bist's. Marianne? Mußt schon entschuldigen, ich war wirklich ganz ms Smnieren vertun ken, daß ich gar nicht auf den Weg geschaut yaoe. Sie ging neben dem Korbwägel. chen her und blickte munter zu ihm auf. WaS Du nur ' alleweil zu denken und zu sinnieren hast, Franz. Du bist mir einer! Stellt sich, wie wenn er nit drei zählen könnt und derweil " Ein wenig argwöhnisch blickte er auf sie hinab. .Na ja. Du machst Dich halt auch über mich luftig, wie alle Leut." ' , Zum erstenmal, seit er sie kannte, wurde ihr freundliches Gesicht ernst und es traten ihr ioaar die Tranen in die Augen. Wenn Du so was von mir glauben kannst, Franz " Er hob die Hand, aber er hatte In die reut Peitsche hielt und' daß der Braune diese Bewegung falsch deuten könne, wie e auch wirklich geschah. DaS Pserdchen setzte sich mit einem gewaltigen Ruck tn schar, fen Trab, und eS dauerte eine Weile, v er e wieder zum Bleyen gc bracht hatte. Er wartete, bis ' die Marianne ihm nachgekommen war. Die hatte ihre gute Laune wiederge funden und lachte ihm inS Gesicht, Wann Du so fährst, nachher komme ich auf meinen Schuftcrrappcn nich nach. .Ich bin doch a recht dummer Kerl," gestand er reumütig. Ich danc schon langst Dir an' Sitz im Wagerl anbieten sollen. Wir gehen j.i ey venseioen Mg. Ohne sich lange zu zieren, schwang sie sich auf den Wagen. Freilich war der Sitz sehr eng. und die beiden mußten ganz nahe zusammenrücken em ,ranz wurde plötzlich ganz eigen zumute, als er daS Mädel so dicht neben sich spürte, und auch Marianne vergaß für ein paar Au. genblicke ihr gewöhnliche Lachen Aber sie war doch die erste, welche wieder zu reden anfing. .Alsdann. Franz. worüber hast Tu denn vorhin fo sinniert, wie. Tu mich beinahe zusammengefahren hät teft?" Er kratzte sich verlegen hinter dem Ohre. .Ja. siehst Tu. das Ist fo eine k,ache. Einer anderen gegen über täte ich nicht davon reden, aber Tu. Marianne, bist ganz anders, wie die andern. Alsdann, daß ich Dir'S sage, ich fahre zum Huber Bauern nach Hochhausen." So so!" DaS klang merkwürdig ernst, ja gedrückt, und daS Mädckcn vergaß ihre Neugier von vorhin. Keine Frage stellte sie weiter, mit keinem Wort antwortete sie auf die Mitteilung, so daß eine kurze Pau se eintrat, die Franz benützte, um mit dem Peitschenstiel eine lästige Bremse zu verjagen, die sich auf dem Halse des Bräuncls niederge lassen hatte. Nämlich." fuhr er nach einer Weile stockend fort, .die HuberBau ern Rc.ftl und ich sollen ein Paar werden. Weißt, zwischen demBiiu ern und meiner Acutter ist alles schon abgemacht, und ich sahre nur noch zur Freit." Es war gut, daß Franz nicht auf. schaute, sondern hartnäckig seinen Blick auf den Braunen gerichtet hielt, als suche er nach einem weiteren Fliegenaefchmeiß. das aber nicht vor Handen war. Es war gut. sage ich, sonst hätte et m bemerken müssen. daß die Lustigkeit ganz auS Ma cianneZ Rügen ver chwunden war und das Mädchen wie vorhin mit den Tränen kämpfte. So aber sah er nichts von alldem. Er gab sich einen Ruck, denn das Folgende woll te nicht so recht über seine Lippe?,. Siehst, Marianne, und daß ich Tir's gestehe, ich fürchte mich ein wenig. . Weißt Tu. ich bin halt gar zu schüchtern. Ich h.ibe mir zwar schon alles zurecht gelegt wie ich es der Rosel sagen will, vorhin, weißt Du. wie ich so im Sinnieret war. aber ich denke alleweil, ich dringe es dort doch nicht heraus. Und da habe ich mir gedacht weil Du gerade so schön neben mir sitzt und weil ich Dir gegenüber so wenig schüchtern bin. na ja, da habe ich gedacht, ob Tu mich nicht ein bißl überhören möchtest, ob ich meinen Spruch auch recht kann." Marianne mußte lachen. - lachen. obgleich ihr die Tranen in den Au gen standen. .O- Du närrischer Bub Du! Ueberhören soll ich Dich. wie in der Schule ein Bub den an dern?" Gerade so. Na ja: alsdann, paß einmal auf." Er setzte sich in Positur, schob das Halstuch zurecht und begann in er zwungenem Hochdeutsch: Geehrtes Fräulein! Nachdem, daß meine Frau Mutter mit Ihrem Herr Vater al les schon besprochen hat und beide glauben, daß es passen tut. und mich die Mutter deshalb hergeschickt hat und nicht nur wegen dem Körbel mit Aepfeln, was nur ein Vorwand ist. so nage ich zetzk an, ob Sie mir Ihre Hand fürs Leben reichen wol icn, Nach dieser letzten Phrase, die er Gott weiß wo aufgeschnappt hatte. armeie er ties aus, und auch Mari anne saß ganz still und .atmete chwer. Nach einer Weile fragte er: Nun habe ich's recht gemacht?" Sie nickte ernst. .Schön war'L. ehr schön!- Wie gescheit Du reden kannst. Franz. Der Herr Pfarrer kann's nicht, besser von der Kanzel herunter. Na und nachher " Verwundert hob er den Kovk. Nachher? was nachher?" Nun, dann muß sie ja antwor en, daß sie Dich gern zum Mann nimmt und daß sie Dich schon im mer lieb gehabt hat, weil Du ja doch der Schönste und der Beste bist und so." ' .Glaubst Du wirklich, dak sie so reden wird?" fragte er zweifelnd. . Sie nickte eifrig. .Freilich, frei lich! ' ES ist ja auch wahr. Und dann .' Sie stockte. . .Nichts weiß tch. . wirklich nicht. Na. ss rede doch!" Und al, sie sich beharrlich weigerte, schmeichelte! f c ., nin i.. f'. wmii iu4iuinft, vit y ein gkscheidlkS Dirndel, wirklich, da bist Du, die gescheiteste von allen uno vie bravste, und gegen keine traue ich mich sg wie gegen Dich. Wirst doch nicht wollen, daß die Ro sel mich auslacht? Also sag'S, geh. Ich bitt' Dich schön." Sie schlug die Augen nieder und wurde wieder rot bis unter die Haarspitzen. Franz. der sie von der Celte betrachtete, fand, daß sie der dämmt hübsch aussehe. .Dummer Bub. muß ich Dir'! dknn erst sagen? Nachher, nun. nachher gibst ihr halt den Berlo bungskuß." Da glomm eS in den Anaen deß schüchternen Franz verräterisch auf. .So. muß ich daS? Weißt Mari anne.. ,q furchte, ich werd'S nicht können. Da muß ich'S halt vorder auch einmal versuchen, grad wie den Spruch, Und ebe sie wußte. WaS er wollte. hatte er sie umfaßt und probierte eS, und weil ei so gut ging, gleich ein paarmal hintereinander. DaS Bräu nel aber, als wüßte es. waS hinter ihm vorgebe, ging schön langsam im Neue Lupserfuiidc. und Schritt. Da plötzlich erscholl neben dem Wagen ein grelle Gelächter. Guten Appetit!" Und mit blit zenden Augen stand die Rosel neben dem Wagen. Marianne schlug die Hände vorS Gesicht und weinte, der Franz aber, ganz verwandelt war er. Er lachte und hielt der. Rofel ren noro mit den Aevieln bin Einen Gruß von der Frau Mutter und ich soll Euch melden, dak d Marianne und ich einig sind an der Wirazwely Hochzeit zu halten." Sl skdkuflkalischer Wnndersrk leine LckSlze. . Tat im Verlauf von wenigen T.t fl:n tifolgte Hinaufschnellen der 0 Anteilscheine bei Pernty Laie ssop. per Syndikate I Sydney. Äustca. lien, von Ls!r. IQ auf Ljtr. M Mr den einzelnen Anteilschein ein ifa gang, der in den Annalen der ostca tischen Minenspekulation nur g.inz vereinzelte Seitenstücke auszulpcilcn h.it Hit die Aiifmerksa-nscit lr grciflicherweise auf diesen siidaustm. lischen Wundersee und auf die Luö. sichten gelenkt, die sich dort siir di Kupscrproduklion bieten sollen. Ter Pernattysee liegt etwa 10 Meilen nordwestlich von Port Auausta. dem Ausgangspunkt der neuen Bunde, bahn, die von diesem Hafen nui bis nach Kalgurlie in Westaustralien ge hen und fo den Westen deS ustrali schen Kontinents mit seinem Osten verbinden soll. Die Trace dieser Bundesbahn führt an dem See nur in verhältnismäßig geringer Entser nung vorbei; die Lahn wird also, wenn sich die Erwartungen, die an die kupfcrhaltigen Niederschlage im Salz, wasser des See! geknüpft werden, tatsächlich erfüllen sollten, bei der Entwickelung der dorliaen Industrie eine sehr wichtige Rolle pielcn. An sich ist das Borhandensein von . schwefelsaurem Kupfer im Wasser des . ) Wen si it mehr aut och ein wtsst s; geht dem Schneider der Faden auS der Gast hat die Rechnung ohne den Wirr gemawk; dem Mitrose,, geht das Wasser an oen air; ' ;nii Mroer ,,no r,e Felle weaz.e scowommen: der Schsfhnusener merkt den Rein soll; der Schreiber sitzt in der Tinte: der Zigarrenm.icher. hat sich einwickeln lassen,- der Juwelier kommt aus der Fas -l"ng; dem Friseur wird haarig zumute: der Maler ist nngeschmiert; der Tischler ist geleimt? der Fechtmeister hat sich verbauen der Lackierer hat sich was weiß machen innen; der Koch hat sich eine Suppe einge brockt; , , der Seiler hat sich verstrickt: der, Musiker pfeift auf dem letzten oa,; der Ritter entrüstet sich; der Klempner fürchtet zu blechen; der Gärtner fällt vom Stengel; dem Bauern ist die Petersilie verha gelt; der Luftschiffer fällt auö den Wol ken; der Barbier h.it sich einseifen lassen: der Kellner fitzt in der Sauce und der Einsiedler kommt aus dem tfüins chen. tndexmund. fl3E ban.Ä JSIife.M.-a!!?.:" .Na dann, warum redest Du nickt weiter?" Sie wurde rot. .Nein, das kaie ich nicht. Und Tu weißt eS ja oh .K! . " - ' Ter kleine Karl ist ein lieber Kerl. oen seine sieben Jahre mit seltenem Ernst und großer Wichtigkeit erfül len. Nun hat Wama in Kür Ge. burtstag. und Karlchen beratschlagt mi: oen kanten, was er ihr schenken soll. Man einigt sich auf eine Bil?el. Ein schöngebundenes Exemplar des BucheS aller Bücher wird gekauft. Dem kleinen Karl paßt es ober nicht, daö Buch so trocken der Mutter zu übergeben. Eine Widmung muß hinein. - Er greift deshalb nach einem der schon gebundenen Goldschnitt. Bündchen, die der Onkel Dichter der Mama zu schenken pflegt, und schreibt wörtlich die darin enthaltene Wid mung auf die erste Seite seiner W bei: Mit dem Ausdruck eraebeniter Hochachtung. Der Versasser." Ein mehrseitiger Schein Werfer, zusammen mit 30 Millionen Kerzenstärke, der alle Teile der Stadt beleuchten soll, ist auf dem Dache des Gebäudes der Bank von Montevideo aufgestellt worden. Zwei Klnder von. Fred utger wuroen ,n Davenport, Ja., auf der Stelle getötet, als bei einem Zusammenstoße zwischen dem Auto, in welchem sie mit den Eltern fuhren, mit einem Wagen das Pferd in den Kraftwagen geschleudert wurde und ihnen die Köpfe eindrückte. Andere Mitglieder der Familie kamen mjt leichten Verletzungen davon. Pernaüy schon feit Jahren bekannt, und man hat bisher immer anienom. men, dqß sich dies aus dem Borkom. men von Kupferadern in den benach. birten Höhenzügen erklären müsse, obwohl es bisher noch keinem Schür fer gelungen ist, eine derartige Ader aufzufinden. Immerhin blieb die Tatsache bestehen, daß jedesmal, wenn nach längerer Trockenheit, während der das Seewasser verdampfte und nur eine Salzkruste auf dem Grunde des Ceebettes zurückließ, heftige !e. qengüsse sich einstellten, man beim Nachgraben auf durchgesickertes Was. ser stieß, das einen starken GehUt an schwefelsaurem Kupfer ousivies. Eiserne oder stählerne Weikzcuae, die man herumliegen läht. oder iiiinneZ Eisenblech, werden von diesem Was ier in kürzester Zeit mit einer Kup. ferschicht überzogen. Und es müssen immerhin erhebliche Kupstemenaen sein, da der das Bett des Sees bil dcnde Sandstein mit dem Metall stark überzogen ist und sich von lekterem sogar förmliche Seichten antreffen. anen. Noch unerklärlicher scheint das Bor." Handensein von Bvrnit zu sein von der Art, wie er in den Minen der südaustralischen Nallaroo und Moon. tacsellchaft und in Tasmanien in den Mount Lyell Minen angetrofsen wird. Bon diesen kupfernen Nicd?x schlagen sind wiederholt Proben nach Nallaroo geschickt und in den doilueii i?chmezfen und AuibereitungSanIa gen einer Behandlung unterzogen worden. Letzthin hat nun ein Minen Ingenieur, der in Cobar und Clon crery Gelegenheit gehabt haben soll, große Erfahrungen zu sammeln, in. Auftrage der Ardlethan Options-L! mited den See besucht und über sein Beobachtungen einen so überaus gün ftigey Bericht erstattet, daß das ac dachte Unternehmen sich sofort einen größeren Besitz an Anteilscheinen des erwähnten Pernatty Lake Eopber 3yndicate gesichert hat. Die auf Lstr. 5N lautenden Anteilscheine dieses letz, tcren notierten daraufhin Lstr. 500 und dürften, wie in Adelaide behaup et wird, binnen kurzem angeblich eine weitere Steigerung aus Lstr. 1000 erfahren. Auf welche Gründe ich diese Erwartung zu stützen dtt mag, ivird leider nicht gesagt. ( Betrachtung. Man sagt, die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln, aber so dumm bin ich deshalb noch lange nicht, mir kleine zu wünschen!" Kindlich. Mutter (die be rcitS von zwei Männern geschieden ist): Nun, wie aesallt Dir .Dein neuer Papa, HanL?" Sohnchen: .Ach, . der Ist neu; oen aiien roirl Teures Abendessen. Der kürzlich verunglückte Wiener portmann Theodor Dreher war nicht nur ein leidenschaftlicher Kraft Wagenfahrer, sondern auch ein gro. er Verschwender. . Einer seiner Freunde erzählt hierüber folgende Ge. chichte: Bor zwei Jahren verbrachte Dreher den Winter in Brioni. . Er langweilte sich dort nicht wenig, und da er unter allen Umständen Gesell. chask haben wollte, lud er telegra. phisch zwölf seiner besten Freunde und zwölf Damen zum Essen. Die Freunde weilten teils in Wien, teils in Ungarn oder an der Nidiera; von den Damen waren acht in Wien und vier in Paris. Damit sie aber , die Reise nicht in überfüllten Eisen. ' bahnwagen zurücklegen müßten, wur de für jeden Gast ein Extrazug be stellt. Um den Gästen den Abend im. mer in der Erinnerung zu halten, er hielt jeder Herr ein goldenes Zigare! tenetui und ehtt Dame eine goldene Handtasche, auf denen Jahr. Monat und Tag des Festes in einer mit Brillanten eingesetzten Schrift stan den. Selbstverständlich hatte das Essen", das die nette Summe dvn N70,000 kostete, einen großartigen Erfolg. Der Erfolg war sogar so großartig, daß Theodor Dreher bald darauf von seinem Herrn Bater un. ter Kuratell gestellt wurde. Toilette. .Wo bleibt denn Ihre Tante?" Sie hat ihr angenehmes Acus'eres jnoch nicht ganz beisammen!"